Presse zur heutigen Krisensitzung

Krisensitzung bei den Kickers

Minkwitz auf dem Prüfstand
STUTTGART (ump). Eigentlich hatten die Stuttgarter Kickers das Freundschaftsspiel heute (15 Uhr) beim SSV Reutlingen ausgemacht, um am spielfreien Wochenende im Rhythmus zu bleiben. Doch daraus wird nichts: Die Partie wurde gestern abgesetzt, weil der Drittligist zu wenig einsatzfähige Spieler zur Verfügung hat. Zuletzt waren nur noch 13 Spieler im Training – und die zweite Mannschaft war ihrerseits im Einsatz.

„Unter diesen Umständen hätte das Spiel wenig Sinn gemacht“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz, der dafür einen ganz anderen Termin wahrnehmen muss. Um zehn Uhr kommt heute das Präsidium mit der sportlichen Leitung um den Trainer sowie den Manager Joachim Cast zusammen – zur Krisensitzung nach dem Pokalaus in Großaspach. „Wir wollen hören, wie es zu diesem Leistungsabfall kommen konnte“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum, „und zudem ein Konzept erkennen, wie wir aus dieser Situation herauskommen.“ Sollten die Vorstellungen des Trainers nicht überzeugen, dürfte es eine Konsequenz geben, und die heißt in so einem Fall: Entlassung. So weit will Eichelbaum aber noch nicht gehen: „Das ist kein Tribunal über den Trainer. Wir werden uns alles in Ruhe anhören und dann übers Wochenende eine Entscheidung treffen.“

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Trainer muss beim Präsidium antreten Heute geht es um den Job von Minkwitz
Von KLAUS HENRICH

Sind die Stunden von Trainer Stefan Minkwitz (40/kl. Foto) bei den Stuttgarter Kickers gezählt? Heute muss der Coach zum Rapport beim Präsidium erscheinen.
Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum

Präsident Dirk Eichelbaum: „Wir werden ergebnisoffen diskutieren.“

Und ohne Zeitdruck. Das für heute geplante Freundschaftsspiel der Kickers beim SSV Reutlingen ist kurzfristig abgesetzt.

Nach nur einem Punkt und einem Tor in fünf Spielen der 3. Liga und der Pokal-Pleite (0:1 beim Fünftligisten Großaspach) müssen Antworten auf den Tisch.

Eichelbaum zu BILD: „Wir wollen eine klare Analyse der Lage. Und wir wollen vor allem hören, wie sich Herr Minkwitz eine schnelle Beendigung der Krise vorstellt.”

Für den Kickers-Boss liegen die Hauptursachen bei den Leistungsträgern wie Rosen, Vaccaro, Gambo, Mann und Traut. Eichelbaum: „Sie rufen ihre Leistung nicht ab, aus welchen Gründen auch immer.“ Zudem sieht der Präsident „spielerische Defizite beim Spielaufbau, gerade wenn’s gegen schwächere Gegner geht.“

Soviel steht fest: Das Schicksal von Minkwitz wird sich heute entscheiden. Kann er das Präsidium mit seinem Krisen-Management überzeugen, wird es auch nach einer möglichen Pleite im Kellerspiel gegen Aue (13.9.) mit ihm weitergehen. Eichelbaum: „Wenn wir mit dem Trainer weitermachen, wird er einen Vertrauensvorschuss über das Aue-Spiel hinaus erhalten.“

Überzeugt Minkwitz das Präsidium nicht, ist er seinen Job los…

BILD

Reutlingen-Spiel abgesagt !

Das für dem Samstag Nachmittag geplante Testspiel der Stuttgarter Kickers gegen den SSV Reutlingen fällt aus.

Beim Freitags-Training hatte Stefan Minkwitz noch acht gesunde Spieler zur Verfügung, zuletzt hatten sich noch Thorsten Reiß, Ralf Kettemann und Sascha Traut krank gemeldet. „Wir bedauern die Absage sehr“, sagte Kickers-Manager Joachim Cast, „der SSV Reutlingen zeigte aber Verständnis für die Situation.“

Beide Vereine verständigten sich, das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Offizielle Homepage

StZ: Kickers: Schonfrist für Minkwitz – Ali Pala zum VfB

Die Geduld ist nicht grenzenlos

STUTTGART. Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat wieder einmal eine große Chance vergeben, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Schlimmer noch: auch für die Liga muss man in dieser Verfassung schwarz sehen.

Von Joachim Klumpp

Au, das tut weh. Nicht das nächste Spiel der Stuttgarter Kickers gegen Aue, sondern das Ausscheiden aus dem WFV-Pokal. Der Manager Joachim Cast weiß: „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“ Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die sportliche Leitung hat seit dem Saisonstart praktisch nichts unversucht gelassen (Zuckerbrot und Peitsche, freie Tage und Trainingslager), mit nicht gerade durchschlagendem Erfolg. Selbst der Systemwechsel, der zuletzt in Regensburg Anlass zur Hoffnung gegeben hat, verpuffte am Mittwoch bei der 0:1-Niederlage beim Oberligisten in Großaspach, die nicht nur mit dem kurzfristigen Ausfall des Kapitäns Alexander Rosen zu erklären ist.

Dennoch hält das Präsidium an seiner in der vergangenen Rückrunde bewährten Marschroute fest, die da lautet: „Ruhe bewahren“, wie es der Schatzmeister Frieder Kummer ausdrückt. „Damit sind wir in schwierigen Situationen immer am besten gefahren.“ Doch natürlich wissen alle Verantwortlichen, dass jede Geduld einmal zu Ende geht, zumal die Art und Weise des Auftretens im WFV-Pokal nicht zu Optimismus Anlass gibt.

Der Trainer Stefan Minkwitz sagt: „Mir sind die Hände gebunden, ich hatte gestern nur noch 13 Spieler im Training.“ Neben Rosen fehlten Jens Härter, Jörn Schmiedel, Sasa Janic, auch Dirk Prediger ist angeschlagen; Bashiru Gambo (Schmerzen im Zeh) sowie Marcus Mann nach seinem Kahnbeinbruch sollen morgen im Testspiel beim SSV Reutlingen geschont werden, der möglicherweise in Frage kommende Markus Ortlieb von der zweiten Mannschaft steht verletzungsbedingt ebenfalls nicht zur Verfügung. Und zu schlechter Letzt haben die Kickers auch noch ihr Talent Ali Pala, das bereits sporadisch in der ersten Mannschaft mittrainiert hat, kurz vor dem Ende der Wechselfrist an den Ligarivalen VfB verloren – ablösefrei, „weil er ja nur einen Jugendvertrag besaß“, wie Thomas Albeck, der sportliche Leiter der VfB-Jugend, bestätigt. Also klagt der Trainer: „Da fehlen mir die Alternativen.“

Der Manager Cast weiß um die Sorgen: „Jeder hat gesehen, dass uns eine Verstärkung guttäte.“ Ganz oben auf der Wunschliste steht der Niederländer Orlando Smeekes, der im Probetrainning überzeugt hat, doch bisher war der Verein nicht bereit, dessen Gehaltsforderungen zu akzeptieren. Vielleicht zögert das Präsidium mit einer weiteren Investition auch deshalb, weil es im Hinterkopf hat, dass möglicherweise in absehbarer Zeit auch in Sachen Trainer zusätzliche Kosten auf den Verein zukommen könnten.

Umso schwerer wiegt das Scheitern in Großaspach, durch das die Kickers nun frühestens 2010 wieder im DFB-Pokal mitwirken könnten. In dem winken bereits in der ersten Runde 98 000 Euro plus Zuschauereinnahmen. Geld, das die Kickers in Anbetracht des Defizits der Vorsaison und der Zusatzverpflichtungen gegenüber Expräsident Kullen hätten gut gebrauchen, aber sich erst einmal abschminken können. Es sei denn, sie kommen in der dritten Liga unter die ersten vier.

Doch davon träumt in Degerloch niemand. Die Partie in acht Tagen gegen den Zweitligabsteiger Erzgebirge Aue avanciert vielmehr zum Schlüsselspiel, zur letzten Chance. Sollte auch das Kellerduell verloren gehen, dürfte Minkwitz nicht mehr zu halten sein. Einstweilen kann das Präsidium nur versuchen, mögliche Defizite im Innenverhältnis Trainer und Mannschaft zu erkennen und zu korrigieren. Ein Zweiklassenunterschied zwischen den Kickers und der SG Sonnenhof war am Mittwoch jedenfalls nichts zu sehen. Und wenn es so weitergeht, gibt es nächste Saison gar keinen Unterschied mehr, sondern ein Wiedersehen auf halbem Wege – in der Regionalliga.

Stuttgarter Zeitung

StN: Stuhl von Trainer Minkwitz wackelt

Stuttgart – Jetzt wird es richtig eng für Stefan Minkwitz. Die Führungsetage des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers will nach einer genauen Analyse der prekären sportlichen Lage bis zum Wochenende entscheiden, ob es mit dem Trainer weitergeht.

Am Tag nach dem blamablen Pokal-Aus einer unbeseelten Kickers-Mannschaft herrschte plötzlich Leben im ADM-Sportpark. Das lag an den wuseligen „Höfleswetzern“, die mit den Ersatzspielern der Blauen ein munteres Trainingsspielchen veranstalteten. Nach dem Kick mit den Nachwuchsassen bedankte sich Co-Trainer Alexander Malchow: „Das war eine willkommene Abwechslung vom üblichen Trott.“

Der übliche Trott heißt bei den Kickers derzeit Krisenbewältigung. Wobei die entscheidende Frage lautet: Traut die Vereinsführung Minkwitz noch zu, die Wende einzuleiten, oder versucht sie durch einen Trainerwechsel neue Kräfte zu mobilisieren? Die Antwort ist offen. Am Samstag vor dem Testspiel beim SSV Reutlingen (15 Uhr/Kreuzeichestadion) bittet die Chefetage der Blauen die sportliche Leitung zum Rapport. Vom Trainergespann wird eine tiefgründige Analyse gefordert, gemeinsam mit Manager Joachim Cast soll es den Weg aus der Krise darlegen. „Danach entscheiden wir über personelle Konsequenzen“, sagt Präsident Dirk Eichelbaum – und stellt mit Blick auf den Spielplan klar: „Wenn Minkwitz bleibt, dann nicht nur für das kommende Spiel gegen Aue, sondern mindestens die nächsten vier Spiele.“

Nach dem Kellerduell am 13. September gegen die Elf aus dem Erzgebirge müssen die Kickers gegen die drei Erstplatzierten der Liga ran. Und einen Start gegen Erfurt, Emden und Bayern II soll einem möglichen neuen Mann auf der Kommandobrücke nicht zugemutet werden. Eichelbaum: „Das wäre ein Himmelfahrtskommando.“

Der Frust sitzt tief, die Ratlosigkeit ist groß. Bei allen Beteiligten. „Ich bin zu Tode erschrocken“, sagt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker über den leidenschaftslosen Auftritt in Großaspach. „Wieso, weshalb, warum – das alles möchte ich vom Trainer hören.“ Am Samstag. Bei der entscheidenden Sitzung.

Bis dahin wollen die Verantwortlichen auch verstärkt ihr Ohr an der Mannschaft haben, die definitiv nicht verstärkt wird. Erreicht Minkwitz die Spieler noch? Genießt er die nötige Autorität? Simmt die Trainingsarbeit? Gibt er das richtige taktische Konzept mit auf den Weg? Zweifel sind angebracht, doch es sickert wenig Kritik nach außen. Nur eines wird immer deutlicher: Der Glaube ans eigene Können schwindet immer mehr. „Wir sind tot im Kopf“, sagt ein Spieler. Wie Minkwitz die Blockade lösen will? „Mit einem Erfolgserlebnis“, sagt der 40-jährige, der an einen Rücktritt „keinen Gedanken verschwendet“.

Unterdessen schießen bereits Spekulationen über mögliche Nachfolger ins Kraut. Ein Name: Rainer Hörgl (zuletzt FC Augsburg), seit 2007 ohne Verein.

Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Presse zur Pokalblamage in Großaspach

Blamage im Pokal
Die Kickers verlieren mit 0:1

GROSSASPACH. Jeder blamiert sich, so gut er kann – wie die Stuttgarter Kickers mit dem 0:1 im Achtelfinale des WFV-Pokals bei der SG Sonnenhof. Dennoch sagt Präsident Eichelbaum: „Ich gehe davon aus, dass Stefan Minkwitz auch gegen Aue auf der Bank sitzt.“

Von Joachim Klumpp

Das Bild hätte nicht treffender sein können. Beim Schlusspfiff hatten sich dunkle Wolken über der Anlage am Fautenhau zusammengebraut – das passte zu den Stuttgarter Kickers, die mit 0:1 beim Oberliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach im Achtelfinale des WFV-Pokals ausgeschieden sind. „Wir haben ein sportliches Ziel verfehlt“, sagte ein völlig enttäuschter Präsident Dirk Eichelbaum, der sich das finanzielle Zubrot durch eine mögliche Qualifikation für den DFB-Pokal nun bereits frühzeitig abschminken konnte. Trotz der sportlich recht trostlosen Lage sagte er im Hinblick auf das Punktspiel der dritten Liga in neun Tagen gegen Erzgebirge Aue: „Ich gehe davon aus, dass Stefan Minkwitz auch dann auf der Bank sitzt.“ Denn selbstverständlich hat die Niederlage die Position des Trainers nicht gerade gefestigt, zumal Sonnenhofs Coach Thomas Letsch zu Recht sagte: „Ich denke, der Sieg geht in Ordnung.“

Der hatte sich bereits nach 13 Minuten angedeutet, als der Kickers-Präsident gerade auf der Anfahrt war, so dass er den Flachschuss von Nicolo Mazzolo zum Führungstreffer verpasste. Seine Stuttgarter Mannschaft, die ohne die verletzten Jens Härter, Sasa Janic, Jörn Schmiedel und kurzfristig auch noch Kapitän Alexander Rosen (Zerrung) antreten musste, ließ vor den 750 Zuschauern überhaupt nicht erkennen, dass sportlich ein Zwei-Klassen-Unterschied besteht. Auf dem Platz dominierte der Gastgeber, der bis zur Pause dem 2:0 jedenfalls näher war als die Kickers dem Ausgleich.

Nach dem Wechsel schien die Wende doch noch möglich, nachdem Sonnenhofs Exprofi Rüdiger Rehm frühzeitig mit einer Gelb-Roten-Karte (50.) vom Platz musste. Die Kickers hatten im Dauerregen nun zwar optische Vorteile, aber nach wie vor kaum Chancen – die beste vergab noch der eingewechselte Angelo Vaccaro in der Schlussminute, als auch noch Benedikt Deigendesch mit Gelb-Rot vom Platz flog; das passte als trauriger Schlusspunkt.

Den Kickers bleiben nun knapp anderthalb Wochen Zeit, um die Mannschaft wieder aufzurichten, doch guter Rat wird langsam teuer. „So kommen wir auch in der Liga nicht hinten raus“, gab ein frustrierter Trainer Minkwitz zu, der mit seinem Team am Samstag zu einem Testspiel beim Regionalligisten SSV Reutlingen antritt, der wiederum durch einen 5:2-Sieg nach Verlängerung in Böblingen im WFV-Wettbewerb verblieb.

Kickers: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Landeka – Deigendesch, Gambo – Traut (73. Schürg), Kettemann, Prediger (29. Vaccaro) – Tucci (57. Kacani).

Tor: 1:0 Mazzola (13.).

Stuttgarter Zeitung

Pokalpleite gegen Sonnenhof

Kickers scheitern
GROßASPACH (ump). Die Stuttgarter Kickers sind im Achtelfinale des WFV-Pokals ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Stefan Minkwitz verlor gestern beim Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach 0:1 (0:1), Nicolo Mazzola erzielte schon in der 13. Minute den Treffer des Tages. „Damit haben wir eines unserer Saisonziele klar verfehlt“, sagte der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum. Eigentlich war das Weiterkommen im WFV-Pokal fest eingeplant – auch finanziell. Doch nun stehen die Kickers nach dem Fehlstart in der Liga auch noch vor einer Pokalpleite.

Der Drittligist wurde seiner Favoritenrolle während der gesamten Partie nicht gerecht, auch nicht, als die Stuttgarter nach einer Gelb-Roten Karte für die Gastgeber (Rüdiger Rehm) ab der 50. Minute eigentlich überlegen waren. Doch selbst diesen Vorteil konnten die Kickers nicht nutzen. In der 90. Minute flog dann auch noch der Kickers-Spieler Benedikt Deigendesch mit Gelb-Rot vom Platz. Dennoch wird es bei den Kickers noch keine Konsequenzen geben. Zumindest vorerst. „Beim Ligaspiel gegen Aue wird Stefan Minkwitz auf der Bank sitzen“, sagt Eichelbaum. Diese Partie findet am 13. September um 14 Uhr statt (Gazi-Stadion).

Stuttgarter Zeitung

0:1 – Blamage für die Kickers

Drittligist scheitert im WFV-Pokal-Achtelfinale an Oberligist Großaspach

Großaspach – Die bisherige Saisonbilanz der Stuttgarter Kickers ist um ein blamables Kapitel reicher. Der Fußball-Drittligist ist am Mittwoch durch ein 0:1 bei Oberligist SG Sonnenhof Großaspach im Achtelfinale des WFV-Pokals ausgeschieden. Dennoch sagt Präsident Dirk Eichelbaum: „Ich gehe davon aus, dass Stefan Minkwitz auch gegen Aue auf der Bank sitzt.“

VON JÜRGEN FREY

Der Präsident war bedient. „Es war das erklärte Ziel, den WFV-Pokal zu gewinnen“, sagte Dirk Eichelbaum – aber da war das schon nicht mehr möglich. Die Kickers haben die Chance auf die Fortführung des sportlichen Aufwärtstrends und vor allem auf Mehreinnahmen wieder einmal fahrlässig vergeben. „Wir haben ein wesentliches Saisonziel verfehlt“, sagte Eichelbaum, das schmerzt finanziell in der kommenden Saison noch mehr als in dieser.“

Vier Drittligaspiele lang erzielten die Kickers kein Tor, dann folgte am vergangenen Samstag das 1:1 gegen Regensburg. Dochvon Selbstvertrauen war in Großaspach nichts zu sehen. Der Drittligist, der kurzfristig auf Kapitän Alexander Rosen (Oberschenkelverhärtung) verzichten musste, war ständig einen Schritt zu spät, kam nicht in die Zweikämpfe und erspielte sich in Halbzeit eins keine echte Torchance.

Anders das Team von Ex-Kickers-Co-Trainer Thomas Letsch, das sich in der 13. Minute für seinen starken Auftritt belohnte. Sene Saer passte, Nicolo Mazzola traf. Nach der Pause bemühten sich die Kickers in Überzahl – SG-Spieler Rüdiger Rehm sah Gelb-Rot (50.) – zwar um den Ausgleich, ohne dabei aber Linie ins Spiel zu bringen.

Kickers Trainer Stefan Minkwitz, dessen Stuhl mächtig wackelt, war entsprechend sauer. „Ich will nichts schön reden. Unser Zweikampfverhalten vor allem in der ersten halben Stunde war unter aller Sau. So kommen wir aus der Sch… nicht heraus“, sagte der angeschlagene Kommandogeber.

Als gegen Ende der Partie ein heftiges Gewitter über den Platz zog, wurde es auch für die Blauen immer dunkler. Benedikt Deigendesch sah sogar noch Gelb-Rot. Jetzt ist die Stimmung tief im Keller. Präsidiumsmitglied Friedrich Kummer rät allen, Ruhe zu bewahren. „Ich setze gegen Aue auf eine Trotzreaktion.“ Das ist dann der allerletzte Strohhalm für den Coach und den Verein. Es sei denn, die Führungsetage entscheidet sich doch schon früher für einen Trainerwechsel.

Stuttgarter Nachrichten

Minkwitz steht unter Beobachtung

Kickers blamieren sich im WFV-Pokal – 0:1 beim Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach

Großaspach – Nächster Tiefschlag für die Stuttgarter Kickers: Den schwachen Auftritten in der dritten Liga folgte jetzt auch noch der K.o. im WFV-Pokal. Gestern blamierte sich das Team von Trainer Stefan Minkwitz, der zunehmend unter Druck steht, beim Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach mit einer 0:1 (0:1)-Niederlage.

Von Beate Wockenfuß

Stürmer Nicolo Mazzola hatte bereits nach 15 Minuten das Siegtor erzielt. „Die erste halbe Stunde war eine Katastrophe und gleichzeitig die spielentscheidende Phase“, war Kickers-Manager Joachim Cast frustriert und berichtete von „Totenstille“ im Mannschaftsbus auf dem Rückweg nach Stuttgart. Selbst in Überzahl ab der 50. Minute konnten die Kickers bei strömendem Regen das Ruder nicht herumreißen.Wie schon in der vergangenen Saison beim 0:3 gegen den Oberligisten VfL Kirchheim war somit das Achtelfinale erneut Endstation für die Stuttgarter. „Das war eine erschreckende Leistung“, schimpfte Präsident Dirk Eichelbaum, der in der vergangenen Woche noch betont hatte, dass der Pokalsieg in dieser Saison Pflicht sei. Trotz des Scheiterns lehnt der Vereinschef weiterhin jegliche Trainerdiskussionen ab. „Das Pokal-Aus wird keine unmittelbaren Konsequenzen haben“, sagte er gestern Abend und kündigte an, „die Lage beobachten“ zu wollen. Soll heißen: Die Schonfrist für Minkwitz wird verlängert. Da wegen der Länderspiel-Pause am Samstag (15 Uhr) nur ein Testspiel beim SSV Reutlingen ansteht, muss die Beobachtungsphase der Vereinsspitze länger dauern. Somit wird Minkwitz beim nächsten Saisonspiel am 13. September zu Hause gegen den FC Erzgebirge Aue laut Eichelbaum definitiv auf der Bank der „Blauen“ sitzen. Zwar hatte der Präsident angekündigt, eine mögliche Entlassung nicht vom Ergebnis, sondern von der Leistung abhängig zu machen, relativierte dies aber nach dem gestrigen Spiel in Großaspach: „Die Leistung war alles andere als ansprechend, aber noch lange nicht so desolat wie im vergangenen Jahr in Kirchheim.“

Eßlinger Zeitung

1:0 – Aspach kegelt die Kickers aus dem Pokal

Die Kraftprobe zwischen dem Oberliga-Spitzenreiter und dem Drittliga-Schlusslicht ist entschieden. Die Waage neigte sich auf die Seite des zwei Klassen tiefer beheimateten Clubs: Mit einem 1:0 kegelte die SG Großaspach die Stuttgarter Kickers gestern Abend im Achtelfinale aus dem WFV-Pokal. Beide Seiten waren sich einig: Das Ergebnis war völlig okay.

VON STEFFEN GRÜN

Der Fautenhau war nach dem herbeigesehnten und von den Fans lautstark geforderten Abpfiff eine einzige Partyzone. Nicht einmal der heftige Regen bremste alle Beteiligten in ihrer Begeisterung. Die Spieler tollten ausgelassen auf dem matschigen Rasen umher und machten dem für die Trikotwäsche zuständigen Zeugwart am Ende eine ganz große Freude: Martin Cimander und Co. nahmen vor ihren jubelnden Anhängern einen langen Anlauf und gingen auf Tauchstation.

Der Zeugwart wird es verschmerzen, sollte er die roten Shirts, schwarzen Hosen und roten Stutzen gleich zweimal in die Waschmaschine werfen müssen. Denn was das Team vor allem in der ersten halben Stunde abgeliefert hatte, war erste Sahne. Es zeigte sich ein Klassenunterschied: Der Fünftligist ließ den Dritt- wie einen Siebtligisten aussehen. Mit ihrem schnellen und variablen Spiel stellte die Truppe von Trainer Thomas Letsch die trotz ihres miesen Saisonstarts favorisierten Gäste ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme. Vor allem die schnellen Stürmer Saer Sene und Abedin Krasniqi sowie die auf den Außenbahnen im Mittelfeld wirbelnden Nicolo Mazzola und Calogero Bonsignore, waren für die wacklige Kickers-Defensive nicht zu greifen.

Aspach belohnte sich vor 750 Zuschauern in der 14. Minute für die starke Anfangsphase. Mazzola leitete den Spielzug selbst ein und sprintete erneut in Position, als Sene den Ball hatte. Krasniqi zog Abwehrspieler auf sich und schaffte Platz für Mazzola, der nach einem Zuspiel von Sene aus 14 Metern per Flachschuss ins linke Eck das 1:0 erzielte. Das goldene Tor, wie sich herausstellte. „Ein tolles Gefühl“, sagte der Schütze nach der Partie und lobte im selben Atemzug die Kollegen, die ihren Teil beigetragen hatten.

Nur Lobeshymnen auf die Offensive der Hausherren anzustimmen, wäre aber unfair. Denn die Defensivabteilung arbeitete auch schon in der ersten Halbzeit so konzentriert, dass keine klare Chance für die Gäste heraussprang. Ein 16-Meter-Schuss von Ralf Kettemann, der über den Kasten segelte (37.), war alles. Ideenlosigkeit auf höchstem Niveau war den Kickers zu attestieren. Zudem hatte Trainer Stefan Minkwitz nur eine Spitze aufgeboten: Marco Tucci. Der hing in der Luft.

Viel mehr Gefahr entwickelte der Letzte der Dritten Liga auch nach der Pause nicht. Daran änderte selbst die Überzahl ab der 51. Minute wenig. Rüdiger Rehm, der bereits verwarnte Co-Trainer der SG, hatte sich aus der Sicht des Referees vor einem Freistoß mehrere Rangeleien mit Marcus Mann geliefert. Der Innenverteidiger der Blauen sah Gelb, Rehm Gelb-Rot. Ein Witz, wie der Routinier nach der Partie behauptete: „Der Kickers-Spieler rennt dreimal auf mich drauf und fällt jedes Mal um.“ Sein Trost: Die Kollegen schaukelten den Sieg nach Hause. „Ich danke den Jungs, dass sie das noch vierzig Minuten durchgezogen haben“, sagte Rehm und billigte Stuttgart trotz dem Ballbesitz-Plus in Überzahl „eine klare Chance zu – wenn es hoch kommt“. In der 89. Minute rutschten nach dem Schuss von Angelo Vaccaro zwei Spieler an der Kugel vorbei. Die besseren Möglichkeiten hatten – wenn sie schnell konterten – auch in der zweiten Halbzeit die Hausherren. Adam Adamos (55.) sowie Krasniqi (80.) und Cimander (81.) scheiterten mit Schüssen an Keeper Manuel Salz oder zielten vorbei. So blieb es eine Zitterpartie, bis Schiedsrichter Marcel Beck für die Erleichterung sorgte.

SG Sonnenhof Großaspach: Jurkovic – Wengert, Grab, Aupperle, Cimander – Mazzola (53. Adamos), Marschlich (89. Nierichlo), Rehm, Bonsignore (81. Deiß) – Sene (65. Di Biccari), Krasniqi (85. Binakaj). – Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Landeka – Deigendesch, Gambo – Traut (73. Schürg), Kettemann, Prediger (30. Vaccaro) – Tucci (57. Kacani). – Tor: 1:0 (14.) Mazzola. – Gelb-Rot: Rehm (Großaspach/51.), Deigendesch (Stuttgart/90.). – Schiedsrichter: Beck (Sindelbachtal). – Zuschauer: 750.

Backnanger Kreiszeitung

Letsch glücklich, Minkwitz stinksauer

(stg) – Aspachs Trainer Thomas Letsch brachte die eigene Gemütslage sowie die der Spieler, Fans und Funktionäre auf den Punkt: „Die Stimmung in Großaspach war schon schlechter.“ Die Zufriedenheit rührte natürlich vom überraschenden Ergebnis, aber noch mehr von der überzeugenden Leistung her. „Wir haben gesehen, welches Selbstvertrauen in der Mannschaft steckt. Es zeichnet uns derzeit zudem aus, dass sich in brenzligen Situationen immer noch ein Spieler dazwischenwirft.“

Von solchem Lob für seine Kicker war Stuttgarts Trainer Stefan Minkwitz – wen wundert’s – meilenweit entfernt. Er wählte an Deutlichkeit kaum zu überbietende Worte: „Ich will nichts schön reden. Ich bin stinksauer. Unser Zweikampfverhalten war vor allem in der ersten halben Stunde unter aller Sau. So kommen wir in der Dritten Liga aus der Sch… nicht heraus.“ Der 40-Jährige räumte auch ein, dass sein Team selbst mit der Überzahl ab der 51. Minute wenig anzufangen wusste: „Die herausgespielten Chancen waren an einer Hand abzuzählen. Der Rest, Zufallsprodukte.“ Wobei die Rechnung noch großzügig war: Ein bis zwei Finger haben gereicht. Ob die Tage von Minkwitz bei den Kickers gezählt sind, bleibt abzuwarten. Manager Joachim Cast, der Aspach attestierte, „leidenschaftlicher gespielt und verdient gewonnen“ zu haben, plädierte dafür, ruhig zu bleiben und am Trainer festzuhalten. Er habe keine Erkenntnisse, dass das Präsidium anderer Meinung sei.

Probleme, die in Aspach derzeit unbekannt sind. Der Vorstandsvorsitzende der SG-Fußballabteilung, Werner Benignus, fand den Auftritt seiner Mannschaft einfach „ohne Einschränkung gut“. Sportkoordinator Joannis Koukoutrigas „hatte nie das Gefühl, dass die Kickers ein Tor schießen“ und gab die neue Marschroute aus: „Wir wollen jetzt ins Pokalfinale.“

Backnanger Kreiszeitung

Pforzheimer Zeitung über Manuel Salz

„Der Junge ist gut“: Manuel Salz aus Hohenwart hütet das Kickers-Tor

Starker Rückhalt im Tor der Stuttgarter Kicker: Der junge Hohenwarter Manuel Salz.
Starker Rückhalt im Tor der Stuttgarter Kicker: Der junge Hohenwarter Manuel Salz.

HOHENWART. Torhüter aus Hohenwart stehen hoch im Kurs: Nach Alexander Stolz, der bei Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart unter Vertrag steht, macht nun auch Manuel Salz bei den Stuttgarter Kickers von sich Reden.

Zu Beginn der neuen Saison trat der 23-Jährige in die großen Fußstapfen der bisherigen Nummer eins – David Yelldell. Der Publikumsliebling gab seinen Wechsel zu TuS Koblenz in die 2. Bundesliga bekannt. Keine leichte Aufgabe für Salz, zumal die Stuttgarter in der neu gegründeten 3. Liga aller Voraussicht nach gegen den Abstieg kämpfen werden.

„Als Keeper gehst du dorthin, wo es weh tut. Das habe ich schon immer gemacht“, ist der neue Schlussmann bereit, diese große Herausforderung anzunehmen. „Es herrscht wirklich ein wahnsinniges Tempo in dieser 3. Liga. Jeder kämpft um jeden Punkt. Aber genau das macht auch Spaß.“

Starkes Debüt
Bisher war Salz nur in der Reserve der Stuttgarter Kickers zum Einsatz gekommen. In der Oberliga Baden-Württemberg. Etwas überraschend kam daher sein bärenstarkes Debüt zum Auftakt der Saison bei Wacker Burghausen. Die Kickers zogen zwar mit 0:2 den Kürzeren, Salz hatte aber sehr großen Anteil daran, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. „Manuel hat mit seiner starken Leistung erst dafür gesorgt, dass wir überhaupt im Spiel geblieben sind“, sprach Kickers-Trainer Stefan Minkwitz der neuen Nummer eins ein Sonderlob aus und machte deutlich, wie große Stücke er auf den jungen Schlussmann hält: „Der Junge ist gut und er wird immer besser.“

Alle Begegnungen absolviert
Mittlerweile sind bereits fünf Spieltage in der 3. Liga absolviert. Die Stuttgarter Kickers rangieren mit nur einem Unentschieden und 1:8-Toren auf dem letzten Platz der Tabelle. In allen Partien stand Salz über die vollen 90 Minuten zwischen den Pfosten – und bisher ist er auch fehlerfrei geblieben. Er konnte seine Form halten und mit konstant guten Leistungen Werbung außerdem Werbung in eigener Sache betreiben.

Eine Stammplatzgarantie hat der Torhüter, der das Fußball-Spielen beim SV Hohenwart und später in der Jugend des VfR Pforzheim gelernt hat, zwar nicht – aber er genießt das Vertrauen der Verantwortlichen. „Natürlich muss man einem jungen Spieler auch Fehler zugestehen“, sagt Minkwitz. Die Kritik, die einige Fans vor der Saison geäußert hatten, kann der Kickers-Coach nicht teilen: „Er hat sich seine Chance jetzt verdient und da ist es völlig egal, was die Leute sagen. Außerdem hat er durch seine Leistungen voll überzeugt. Ich unterteile nicht in Jung und Alt, sondern in Gut und Schlecht. Ich plane fest mit ihm.“

Salz musste lang auf seine Chance warten. Vor der Saison 2003/2004 vom VfR Pforzheim zu den Kickers II gewechselt, wurde er erst nach drei Jahren im Sommer 2006 in das Regionalliga-Team geholt. Spielpraxis musste er aber weiterhin in der Reserve sammeln. An Stammtorhüter Yelldell kam Salz einfach nicht vorbei. „David war der beste Keeper in der Regionalliga“, kannte Minkwitz die Qualitäten seiner ehemaligen Nummer eins ganz genau. Salz musste sich also zunächst hinten anstellen. Jetzt hat er seine Chance bekommen – und die will er unbedingt nutzen. „Yelldell hat eine Lücke hinterlassen, doch ich bin guter Dinge, dass ich sie schließen kann“, äußert sich der 23-Jährige selbstbewusst.

Salz, dessen Bruder Dominik schon für den Verbandsligisten 1. FC Pforzheim gespielt hat, hört es nicht gerne, wenn er mit Vorgänger Yelldell verglichen wird: „Ich bin ein ganz anderer Torwart-Typ. Ich bin lautstärker und spiele mehr mit.“ Laut Minkwitz seien die Stärken des als extrovertiert geltenden Keepers die Eins-gegen-Eins-Situationen. „Mit seiner Abgeklärtheit hat er die gegnerischen Stürmer von Wacker Burghausen fast zur Verzweiflung gebracht“, schwärmt der Kickers-Coach von seinem Schützling. Lob hat Salz auch von seinem Vorgänger erhalten. „Jeder Torwart hat seinen eigenen Stil – Manuel ist auf einem sehr guten Weg“, sagte Yelldell über seinen früheren Trainingspartner Salz.

Pforzheimer Zeitung

Vorberichte Jahn Regensburg – Stuttgarter Kickers

Ein gutes Pflaster
Schon einmal haben die Stuttgarter Kickers in Regensburg die Wende zum Guten eingeleitet

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers stehen vor einem Schlüsselspiel – wie schon so oft. Morgen (14 Uhr) tritt der Fußball-Drittligist beim SSV Jahn Regensburg an. Der Tabellenletzte braucht dringend Punkte, um Ruhe in die Trainerdiskussion zu bekommen.

Von Carlos Ubina

Stefan Minkwitz ist kein Mann ausschweifender Reden. Der Trainer der Stuttgarter Kickers mag es kurz, knapp und auch humorvoll. „Mir geht“s gut“, sagt der 40-Jährige, ahnend, dass sich vor dem Spiel morgen beim SSV Jahn Regensburg wieder viel um ihn und seinen Posten drehen wird. Die Kickers haben mit null Punkten und null Toren aus vier Partien einen Fehlstart in der dritten Fußballliga hingelegt und Minkwitz ist schon zu lange im Verein, als dass er nicht wüsste, welche Folgen das hat.

In Degerloch wird eine Trainerdiskussion geführt – und eine der Fragen lautet, ob sich das Präsidium nach einer Sitzung uneingeschränkt hinter den Coach gestellt, oder sich doch eine Hintertür für seine Absetzung offengelassen hat. Dirk Eichelbaum betont jedenfalls, nicht alles von Ergebnissen abhängig zu machen. „Die Leistung geht vor. Es muss eine Entwicklung in der Mannschaft sichtbar sein“, sagt der Clubpräsident. Die Woche über hat Minkwitz beobachtet, dass die Spieler im Übungsbetrieb „einen Schritt nach vorne gemacht haben“. Der Ball sei flüssig über mehrere Stationen gelaufen, oft auch im Netz gelandet. „Wenn wir das nur halbwegs umsetzen, werden wir das erste Erfolgserlebnis haben“, sagt der Trainer.

Personell vertraut Minkwitz dabei weiter auf Alexander Rosen. Der Kapitän gehört zu den Stuttgartern, die zuletzt hinter den Erwartungen, aber wohl auch hinter ihren Möglichkeiten geblieben sind. „Lasst mir aber den Alexander Rosen in Ruhe. Er weiß selbst, dass er nicht gut spielt“, sagt der Trainer. Änderungen gegenüber der Anfangself vom 0:1 gegen Sandhausen kündigt er dennoch an. Das ergibt sich schon daraus, dass der Verteidiger Jens Härter verletzt ausfällt. Auf den gesperrten Stürmer Angelo Vaccaro kann Minkwitz ebenso wenig zurückgreifen wie auf die verletzten Franco Petruso und Gino Russo. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Marco Tucci.

Ob die Kickers bis zum Ende der Transferperiode am 1. September noch einen Spieler verpflichten, hängt laut dem Manager Joachim Cast von zwei Faktoren ab: „Erstens müssen wir überzeugt sein, und zweitens muss es finanziell passen.“ Zwar hat Saban Genisyürek gestern einen Auflösungsvertrag unterschrieben, doch die Rückkehr des Stürmers zum Oberligisten FV Illertissen schafft nicht den erforderlichen finanziellen Freiraum. Der Trainingsgast Samiy Yachir von Racing Straßburg bleibt deshalb vorerst nicht mehr als ein Kandidat.

Neuen Mut im Kampf gegen die Krise schöpfen die Kickers auch aus ihren positiven Erinnerungen an Regensburg. In der vergangenen Saison gingen die Stuttgarter mit einer guten Leistung und einem 1:1 in die Winterpause – und erhielten Minkwitz den Job. „Ich bin zwar wenig abergläubisch, aber für mich war Regensburg immer ein gutes Pflaster“, sagt der Trainer. Als Spieler erzielte er dort im Dezember 2002 beim 2:1 sein letztes Tor. Damals ging es um den Arbeitsplatz des Trainers Marcus Sorg.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Franzose im Probetraining
Genisyürek zum FV Illertissen

Stuttgart (jüf) – Es geht voran beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers – aber bisher nur im Training. „Wir haben sehr gut gearbeitet und qualitativ einen Schritt nach vorne gemacht“, beschreibt Trainer Stefan Minkwitz die Übungseinheiten in dieser Woche. Es sind keine einfachen Tage für den Coach. Doch nach außen hin lässt er sich die Anspannung nicht anmerken. Trotz null Toren und null Punkten blickt er optimistisch nach vorne: „Wenn wir die Trainingsleistungen nur halbwegs im Spiel umsetzen, wird es das erste Erfolgserlebnis geben.“ Nichts dazu beitragen kann in der Partie am morgigen Samstag (14 Uhr) bei Jahn Regensburg Jens Härter. Nach seinem Trümmerbruch in der Nase steigt er erst nächste Woche ins Training ein.

Nicht mehr im Kader der Blauen steht Saban Genisyürek. Der Stürmer kehrt mit sofortiger Wirkung zum Oberligisten FV Illertissen zurück. Da der 22-Jährige nicht zu den Großverdienern zählte, bleibt der Spielraum für Neuzugänge gering. Dennoch stellte sich ein offensivstarker Franzose im Probetraining vor: Samy Yachir von Racing Straßburg. „Ein interessanter Mann“, sagt Minkwitz. Doch zumindest in Regensburg muss er noch ohne ihn auskommen.

Stuttgarter Nachrichten

Die Stuttgarter Kickers wollen morgen in Regensburg die Wende einleiten und bedienen sich dabei einiger Mutmacher

Stuttgart – Trotz ihrer bisher vierteiligen Pleitenserie in der dritten Fußball-Liga verlieren die Stuttgarter Kickers ihren Optimismus nicht. „Das sind Phasen, durch die man einfach durch muss“, sagt Trainer Stefan Minkwitz. Nächster Versuch, das Tor endlich zu treffen: morgen (14 Uhr) bei Jahn Regensburg.

Von Beate Wockenfuß

Wenn es mit Gras fressen nicht funktioniert und sogar Dreck fressen nicht in die Erfolgsspur führt, muss eine neue Taktik her. Vor dem fünften Saisonspiel klammern sich die Kickers jetzt an diesen und jenen Strohhalm, um sich Mut zu machen.

So werden bei dem Wort Regensburg gleich mehrere Erinnerungen wach. „Das ist immer ein gutes Pflaster für mich gewesen“, betont Minkwitz und meint damit nicht nur, dass die Kickers dort unter seiner Regie im Dezember 2007 nach einer miserablen Hinrunde mit einem 1:1 die Trendwende einläuteten. Auch sein letztes Tor als Profi habe er in Regensburg erzielt, benennt der Coach das zweite gute Omen. Hoffnung auf ein neuerliches Erfolgserlebnis in der ostbayerischen Stadt gäben zudem die Trainingseindrücke: „Die Mannschaft hat qualitativ einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht.“

Darauf hofft auch die Vereinsführung. Das Präsidium hatte sich Anfang der Woche noch einmal deutlich zu Minkwitz bekannt und unterstrichen, dass es kein Ultimatum für den Trainer gebe. Vertrauen erhält auch Kapitän Alexander Rosen, der bisher weit hinter den Erwartungen zurückblieb. „Er ist als Leitfigur für die Mannschaft wichtig und deswegen spielt er“, setzt Minkwitz weiter auf den 29-Jährigen. Trotzdem wird es morgen personelle Änderungen geben – nicht zuletzt durch den Ausfall von Angelo Vaccaro (Rot-gesperrt) und Jens Härter (Nasenbeinbruch).

Minkwitz kann sich darüber hinaus doch noch Hoffnungen auf einen Neuzugang machen. „Es ist nichts ausgeschlossen“, betont Manager Joachim Cast. Zumal in Saban Genisyürek zumindest ein Spieler von der Gehaltsliste verschwunden ist. Der Stürmer hat gestern seinen Vertrag aufgelöst und ist zum Oberligisten FV Illertissen zurückgekehrt. Und im Probetraining bei den Kickers befindet sich in Samy Yachir (Racing Strasbourg) eine vielversprechende Offensivkraft.

So wollen sie spielen: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Kacani, Prediger.

Eßlinger Zeitung

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 30.08.2008 14:00
Stadion: Jahnstadion

Schiedsrichter:

Jahn Regensburg: Für den rotgesperrten Becker steht Sattelmaier von Beginn im Tor. Trainer Kristl kündigt zudem noch andere Änderungen an.

Stuttgarter Kickers: Stürmer Vaccaro ist gesperrt (Rot). Innenverteidiger Härter fällt nach Nasen-OP aus. Möglich, dass Stürmer Tucci (Muskelfaserriss) noch fit wird.

Aufstellung

Jahn Regensburg
Sattelmaier – Jarosch, Escherich, Brysch, Binder – Zellner – Bambara, Blessin, Hiemer – Stoilov, Würll; Trainer: Kristl

Stuttgarter Kickers
Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Kacani, Prediger; Trainer: Minkwitz

Kicker

Presse zum Nicht-Ultimatum für Trainer Stefan Minkwitz

Kickers-Trainer wird gestärkt

Kein Ultimatum an Minkwitz
STUTTGART (cu). Die Vereinsführung der Stuttgarter Kickers hat dem Trainer Stefan Minkwitz trotz des Fehlstarts in der dritten Fußballliga mit null Punkten und null Toren nach vier Spielen das Vertrauen ausgesprochen. „Wir trauen der sportlichen Leitung zu, dass sie das Ruder herumreißt“, fasst der Präsident Dirk Eichelbaum die Übereinkunft nach einer Sitzung am Montagabend zusammen. Dieser Beschluss sei auch nicht an eine Frist gebunden. „Die Leistung steht vor dem reinen Ergebnis“, sagt Eichelbaum. Am Samstag ist das Schlusslicht beim Tabellen-13. in Regensburg gefordert.

Personell müssen die Kickers dann auf Jens Härter und Angelo Vaccaro verzichten. Der Verteidiger Härter hat sich zuletzt bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Sandhausen einen Trümmerbruch an der Nase zugezogen und wurde mittlerweile operiert. Der Stürmer Vaccaro ist nach einer Tätlichkeit für drei Partien gesperrt worden. Unabhängig davon sieht der Manager Joachim Cast aber weiterhin genügend Qualität im Kader, um die sportlich schwierige Situation zu meistern. „Die Spieler müssen aber ihr Leistungsvermögen auch abrufen, denn mit halber Kraft wird es nicht reichen“, sagt Cast. Ihm war die Aufgabe zugefallen, der Vereinsführung das Krisenmanagement der sportlichen Leitung zu erläutern. Dieses basiert auch darauf, dass mit einem baldigen Erfolgserlebnis die Wende zum Guten erfolgt.

Außer Cast legte auf der Präsidiumssitzung am Montagabend auch Zoltan Sebescen seine Gedanken dar. Der Jugendkoordinator arbeitet an einem Nachwuchskonzept für die Kickers. „Wir wissen nun, woran es fehlt und haben gute Lösungsansätze“, sagt Eichelbaum, „jetzt geht es aber auch darum, wie viel uns die Minimal- und wie viel die Maximallösung kosten würde.“ Denn spätestens bis zur Saison 2010/2011 müssen die Drittligisten in Sachen Talentförderung ambitionierte Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes erfüllen. Und schließlich wollen die Kickers dann auch noch drittklassig sein.

Stuttgarter Zeitung

Vertrauen in Minkwitz
Kickers-Trainer bekommt Rückendeckung – vorerst

Stuttgart (jüf) – Das Schicksal von Stefan Minkwitz als Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers könnte sich wieder in Regensburg entscheiden. Im Dezember 2007 rettete er sich dort mit einem hochverdienten 1:1 in die Winterpause und entging damit seinem Rauswurf. Vor der Neuauflage am kommenden Samstag (14 Uhr/Jahnstadion) sagt Präsident Dirk Eichelbaum: „Diese Chance bekommt er erneut.“

Das klingt nach einem klaren Ultimatum. Doch so will es der Kickers-Chef nicht verstanden wissen. „Unsere Entscheidung ist nicht ergebnisabhängig“, erklärt Eichelbaum. Darauf habe sich das Präsidium auf seiner Sitzung verständigt. „Wir haben uns einstimmig dafür ausgesprochen, mit Minkwitz weiterzumachen. Er hat unser Vertrauen.“ Nur einen Freibrief bis zur Winterpause bekomme er nicht. Dafür ist Eichelbaum die zweite Halbzeit des Auswärtsspiels in Unterhaching noch zu sehr in Erinnerung. „Das war das Schlimmste, was ich je von einer Kickers-Mannschaft gesehen habe. So einen Auftritt darf es nie mehr geben.“

Klar ist inzwischen, dass der holländische Trainingsgast Orlando Smeekes die Kickers nicht verstärken wird. „Nicht bezahlbar“, lautet die Begründung aus Degerloch. Auch ein möglicher Transfer von Matthias Morys vom VfB Stuttgart auf die andere Seite des Neckars ist für die Blauen eine Nummer zu groß. Dagegen schließt Eichelbaum die Verpflichtung eines Schnäppchens inzwischen nicht mehr aus. „Vielleicht tut sich doch noch etwas“, sagte der Kickers-Häuptling. Allerdings müssen sich die Blauen sputen. Am 31. August endet die Wechselfrist. Danach könnten die Blauen nur noch arbeitslose Spieler verpflichten.

Kein Thema ist die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer. „Wir machen jetzt keinen Hokuspokus“, sagt Eichelbaum, „wir setzen auf Kontinuität.“ Damit das in Sachen Trainer so bleibt, ist in Regensburg zumindest eine ordentliche Leistung nötig.

Stuttgarter Nachrichten