4:3-Erfolg im Elfmeterschießen

Die Stuttgarter Kickers gewannen in der 2. Runde des DB Regio-wfv-Pokals nach torlosen 120 Spielminuten im Elfmeterschießen mit 4:3-Toren vor 1.600 Zuschauern beim 1. Göppinger SV und stehen damit in der dritten Pokalrunde gegen den TSV Weilimdorf. Kickers-Torhüter Felix Dornebusch parierte glänzend zwei Elfmeter und ebnete damit den Weg in die nächste Pokalrunde.

Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal sagte nach dem Pokalfight: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben genau gewusst, was auf uns zukommt. Wir haben den Schwerpunkt daraufgelegt, dass wir geduldig und klar spielen. Ein frühes Tor hätte das ganze Spiel verändert, das ist uns aber nicht gelungen. Wir haben dann gesagt, wir gehen nicht all-in, sondern spielen das seriös zu Ende gegen eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich verteidigt hat und nur auf Umschaltmomente gegangen ist. Von der Spannung her war es ein großartiges Spiel und es war eine richtig gute Herausforderung vor dem Offenbachspiel.“

Die Blauen starteten mit den fünf Neuzugängen Felix Dornebusch, Marcel Schmidts, Sinan Tekerci, Niklas Antlitz und Christian Mauersberger in das erste Pflichtspiel der Saison und hatten vom Anpfiff weg viel Ballbesitz gegen einen tiefstehenden und leidenschaftlich verteidigenden Oberligisten.  Bis auf 1-2 Aktionen konnten die Degerlocher über die gesamte intensive Spielzeit die Göppinger Offensivaktionen unterbinden. Gegen die vielen Abwehrbeine und robusten Abwehrspieler der Platzherren spielten die Degerlocher ihre Möglichkeiten aber nicht konsequent und zielstrebig zu Ende, und so war der Regionalligist zwar ganz oft am gegnerischen Strafraum, richtig gefährlich wurde es aber nicht. So blieb es bis zur Pause bei einigen wenigen Halbchancen von Tekerci, Schmidts und Antlitz, dessen Schuss GSV-Keeper Marcel Schleicher kurz vor dem Halbzeitpfiff zum Eckball klären konnte.

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild. Mauersberger setzte von links einlaufend seinen Torschuss über die Querlatte (50.). Die Partie wurde in der Folge hitziger, um jeden Ball wurde gefightet und die Partie immer wieder durch Fouls unterbrochen. Der Schuss von Niklas Kiefer von der Strafraumgrenze senkte sich gefährlich, ging dann aber doch knapp neben das Tor (73.). Und auch mit den Standards oder einem zweiten Ball konnten sich die Kickers an der Hohenstaufenstraße nicht belohnen. Als alle schon an die Verlängerung dachten hatte der eingewechselte Maximilian Ziesche drei Minuten vor dem Abpfiff die große Möglichkeit zum Lucky Punch für die Coveli-Elf, sein Schuss von der Fünfmeterraumlinie wurde aber in höchster Not zur Ecke geklärt. Nach torlosen 90 Minuten ging es dann in die Verlängerung.

Am Spielgeschehen änderte sich auch in der Extrazeit nichts. In der läuferisch und athletisch hochintensiven Pokalbegegnung machten die Kickers weiter das Spiel und hatten durch Antlitz die Doppelchance zur Führung (101./102). Das Leder wollte aber nicht über die Linie und so musste das Weiterkommen nach torlosen 120 Minuten vom Elfmeterpunkt entschieden werden.

Nach jeweils einem Treffer beider Teams parierte Dornebusch den dritten Strafstoß von Filip Milisic und Tekerci brachte mit seinem Treffer die Kickers erstmals 2:1 in Führung. Tim Schraml glich aus und nachdem Loris Maier seinen Versuch über die Querlatte setze war alles wieder offen. Der Kickers-Torhüter parierte anschließend seinen zweiten Elfmeter gegen Ziesche, die Blauen waren wieder im Vorteil. In der Folge trafen Flamur Berisha und Samuel Mayer vom Punkt. Nun lag es an Niklas Kolbe, der als letzter Schütze anlief, Torhüter Schleicher in die linke Ecke schickte und das Spielgerät souverän flach rechts unten zum 4:3-Siegtreffer für die Degerlocher einschob. Dann stürmte die Spieler der Blauen auf Torhüter Dornebusch zu. „Wir sind eine Runde weiter. Darum geht es im Pokal. Wir haben sehr gut verteidigt, wenig zugelassen und gegen einen so tief stehenden Gegner ist es dann schwierig, sich vorne durch zu kombinieren. Wir haben es bis zum Schluss 120 Minuten souverän gespielt und ich denke wir sind verdient weitergekommen“ freute sich der Matchwinner nach der siegreichen Pokalbegegnung.

Die 3. Pokalrunde beim TSV Weilimdorf soll laut Rahmenterminkalender des Württembergischen Fußballverbandes am 9. August 2023 gespielt werden.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 29.07.2023

3:0 gegen Pforzheim

Die Stuttgarter Kickers gewannen vor 380 Zuschauern im ADM-Sportpark das letzte Testspiel der Sommervorbereitung mit 3:0 (1:0) gegen den 1 CfR Pforzheim. Sinan Tekerci brachte die Blauen im ersten Spielabschnitt in Führung. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Halim Eroglu auf 2:0, ehe Niklas Antlitz mit seinem Freistoßtor in einer intensiven Partie gegen den Oberligisten aus der Goldstadt zum 3:0-Endstand einschoss.

„Es war ein sehr guter, intensiver und auch harter Test. Wir haben von der Belastung her viel gesehen. Wir hatten gute Abläufe, haben aber auch Sachen gesehen, an denen wir noch arbeiten müssen. Die Jungs werden jetzt die Pause am Wochenende nutzen, bevor es am Montag ins Trainingslager mit vielen intensiven Einheiten geht“ zeigte sich Chef-Trainer Mustafa Ünal nach dem Vorbereitungsspiel zufrieden.

Die Blauen kamen gut in die Partie, hatten mehr Spielanteile und vergaben nach einer Eckballhereinhabe von Tekerci durch den Kopfball des aufgerückten Denis Zagaria die erste Einschussmöglichkeit (11.). Nach einem weiten Einwurf in den Strafraum traf dann der agile Tekerci von der Fünfmeterraumline flach ins linke Toreck zur verdienten 1:0-Führung (22.). Sieben Minuten später vergab Konstantinos Markopoulos die große Ausgleichsmöglichkeit für Pforzheim und setzte seinen Schuss hauchzart am linken Pfosten vorbei. In der Folge hatten beide Mannschaften weitere Abschlüsse, ein Treffer sollte aber nicht fallen. In der 38. Spielminute bekam Tekerci im Strafraum einen Schlag auf den Knöchel, die Pfeife des Unparteiischen blieb aber stumm. Der Neuzugang musste behandelt werden, und die Kickers spielten anschließend gewollt den ersten Spielabschnitt in Unterzahl zu Ende. „Es kann auch in der Liga vorkommen, dass man zu zehnt antreten und verteidigen muss. Wenn es kommt, muss man vorbereitet sein es anzunehmen. Daher war es eine Gelegenheit, im Testspiel auch mal mit zehn Mann zu spielen. Die Jungs haben es sehr aktiv gemacht und in Unterzahl gut verteidigt“ erläuterte Ünal nach dem Schlusspfiff die Minuten vor der Halbzeit.

Mit Niklas Antlitz, Flamur Berisha und Marcel Schmidts für Tekerci, Loris Maier und Paul Polauke starteten die Degerlocher in den zweiten Spielabschnitt. Kapitän Kevin Dicklhuber traf mit seinem Freistoß aus halblinker Position das Außennetz (52.). Wenige Minuten später wurde nach einer Standardvorlage der einschussbereite Niklas Kolbe vom CfR-Angreifer Willie Sauerborn an der Fünfmeterraumlinie am Trikot gezogen und zu Fall gebracht, wieder ließ der Unparteische weiterspielen (59.). Nach einer guten Stunde brachte Ünal sieben weitere frische Feldspieler in die Partie und anschließend wurde auch noch auf der Torhüterposition Maxi Otto für Felix Dornebusch eingewechselt. Mit einem sehenswerten Angriff sorgten die Blauen dann für die Vorentscheidung. Nach seiner verletzungsbedingten Pause passte Christian Mauersberger im zweiten Spiel für die Blauen in den Lauf von Cedric Guarino, dessen Flanke von der Grundlinie köpfte Eroglu freistehend aus kurzer Distanz zum 2:0 in die Maschen (76.). Und sechs Minuten später nahm Antlitz aus zentraler Position Maß und traf mit seinem direkt verwandelten Freistoß von der Strafraumgrenze zum 3:0-Endstand für die Kickers – der vierte Testspielerfolg in der fünften Partie der Sommervorbereitung.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 29.07.2023

4:0-Sieg im ADM-Sportpark

Die Stuttgarter Kickers gewannen im heimischen ADM-Sportpark vor 333 Zuschauern mit 4:0 (2:0)-Toren gegen den Oberligisten FC Holzhausen und blieben im vierten Vorbereitungsspiel erstmals ohne Gegentreffer. David Braig und David Stojak trafen vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel erhöhten Niklas Antlitz und Loris Maier zum auch in der Höhe verdienten dritten Erfolg der Sommervorbereitung im vierten Spiel.

„Wir sind zufrieden, dass wir gegen eine gute Mannschaft unter der Woche ein Spiel bekommen haben, die uns auch richtig gefordert hat eine hohe Intensität zu gehen. Die Spieler konnten uns zeigen, wie weit sie sind. Und jetzt haben wir das erste Spiel zu Null, das tut immer gut“ äußerte sich Chef-Trainer Mustafa Ünal nach dem Schlusspfiff.

Die Blauen kamen auf ihrem Trainingsplatz gut in die Partie und nach einem sehenswerten Außenristpass von Kapitän Kevin Dicklhuber erzielte Braig im Zentrum stehend flach ins linke Toreck die frühe Führung (6.). Die Degerlocher bestimmten in der Folge die Partie und erhöhten nach Vorarbeit von Cedric Guarino durch David Stojak auf 2:0. Der Neuzugang legte sich vor dem Tor das Spielgerät schön zurecht und erzielte aus spitzem Winkel seinen ersten Treffer für die Blauen (34.).

Nach dem Seitenwechsel tauschte Ünal auf allen Positionen und schickte eine komplett neue Mannschaft aufs Feld, die nahtlos an die guten Leistungen des ersten Spielabschnitts anknüpfte. Niklas Antlitz traf mit seinem direkten Freistoß aus halblinker Position zum 3:0 in den Torwinkel (72.). Eine Minute später debütierte Neuzugang Marcel Schmidts im Trikot der Blauen und sammelte erste Einsatzzeit auf der rechten Außenbahn. Den Schlusspunkt der Partie setzte Loris Maier, der nach Vorarbeit von Antlitz aus kurzer Distanz zum 4:0-Endstand traf.

Am kommenden Freitag, 21. Juli 2023 findet das letzte Vorbereitungsspiel gegen den 1. CfR Pforzheim statt. Anpfiff im ADM-Sportpark ist um 18.30 Uhr.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 18.07.2023

4:2-Testspielsieg auf der Waldau

Die Stuttgarter Kickers gewannen mit einer überzeugenden Leistung zur Saisoneröffnung vor 1.000 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau mit 4:2 (2:1) gegen den SC Freiburg II. Die Treffer für die Blauen erzielten David Braig, Kevin Dicklhuber und Loris Maier mit seinem Doppelpack nach dem Seitenwechsel. Für die Breisgauer trafen Hamadi Al Ghaddioui und Ruben Müller.

„Es war schön wieder hier zu sein bei uns im Stadion. 1.000 Zuschauern ist schon richtig geil, auch für die Jungs. Es hat uns allen viel Spaß gemacht und war sehr intensiv. Wir haben es ordentlich gemacht bis auf ein paar Aktionen gegen den Ball. Aber wir sind mitten in der Vorbereitung und deshalb kann man das wie auch das Ergebnis nicht überbewerten. Beide Mannschaften haben gesehen, was sie besser machen können, daher sind die Erkenntnisse viel wichtiger als das Resultat. Ich denke das Spiel heute war ein guter Schritt nach vorne“ freute sich Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal nach dem Schlusspfiff.

Braig nutzte die erste Möglichkeit im Spiel und traf nach einem Abspielfehler der SC-Defensive von der Strafraumgrenze mit seinem Flachschuss ins linke Toreck zur frühen Führung für die Blauen (7.). Nach 25 Spielminuten konnte die Kickers-Abwehr das Leder nicht klären und der Drittligist aus dem Breisgau glich durch Al Ghaddioui von der Fünfmeteraumlinie zum 1:1 aus (25.). Unmittelbar danach folgte die erste Trinkpause der Partie über 4×25 Spielminuten. In der Folge zeigten die Blauen immer wieder schöne Spielzüge. Infolge eines Doppelpasses mit Niklas Antlitz nahm Kapitän Dicklhuber aus halbrechter Position am Strafraum stehend Maß und zirkelte das Spielgerät wunderbar neben den linken Pfosten zur Führung für die Blauen in die Maschen der Südbadener (30.).

Nach dem Seitenwechsel traf der eingewechselte Loris Maier nach Zuspiel von Antlitz ebenso sehenswert flach ins rechte Toreck zum 3:1 (51.). Die Breisgauer konnten vier Minuten später nach einem temporeichen Vorstoß über die linke Angriffseite durch den Kopfballtreffer von Ruben Müller zwar nochmal auf 3:2 verkürzen. Aber nur 5 Zeigerumdrehungen später schnürte Loris Maier seinen Doppelpack und erzielte von der Strafraumlinie den verdienten 4:2-Endstand unter dem Fernsehturm.

Nach dem Spiel wurde im Rahmen einer kleinen Saisoneröffnung die Mannschaft auf einer Zuschauerebene auf der Haupttribüne vorgestellt. Zudem wurde wieder ein“Alles muss raus“-Stand auf der Tribüne aufgebaut und die Fans konnten dort Teile der Original-Teamausrüstung der letzten Spielzeit(en) erwerben.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 14.07.2023

Deutliche Testspielniederlage

Die Stuttgarter Kickers verloren beim FV Illertissen das zweite Vorbereitungsspiel vor 240 Zuschauern im Vöhlinstadion nach einer zwischenzeitlichen 1:0-Führung durch drei Treffer der Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit 4:1 (1:1).

„Auch wenn es nicht im Vordergrund steht, müssen wir ein besseres Ergebnis erzielen. Das Spiel muss man durch unseren kompletten Wechsel zur Halbzeit getrennt nach den beiden Spielabschnitten bewerten. Zu Beginn waren wir sehr fokussiert und gut unterwegs, diszipliniert und haben das Spiel bestimmt. Nach dem Seitenwechsel haben wir schon viel vermissen lassen. Auch wenn viele Spieler die Abläufe noch nicht so kennen erwarte ich eine gewisse Bereitschaft und Intensität. Die müssen wir gehen und wer die nicht gehen kann, wird es schwer haben Regionalligafußball zu spielen. Diese Erkenntnisse sind sehr wichtig zum jetzigen Zeitpunkt“ sagte Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal nach dem Spiel.

Nach ausgeglichener Anfangsviertelstunde bestimmten die Kickers die Begegnung und gingen nach schöner Vorarbeit von David Braig durch den Treffer von Niklas Antlitz unter die Querlatte verdient in Führung (21.) – zweiter Treffer des Neuzugangs im zweiten Testspiel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff umspielte Maurice Strobel von rechts angreifend Kickers-Torhüter Felix Dornebusch und traf aus spitzem Winkel halbhoch zum überraschenden 1:1-Ausgleich für das Team von Holger Bachthaler.

Der Regionalligist aus Bayern bestimmte nach dem Seitenwechsel die Partie und vergab zunächst zwei gute Einschussmöglichkeiten. Dann köpfte Paul Polauke das Leder an das Tordreieck und im direkten Gegenzug traf Yannick Glessing ebenfalls das Aluminium (60.). Nur eine Minute später erzielte Gabriele Daniele dann das 2:1 für die Illerstädter. Mit der Führung im Rücken machten die Platzherren dann innerhalb einer Viertelstunde alles klar und trafen durch Mert Özdemir (68.) und Marco Mannhart (77.) zum deutlichen 4:1-Endstand.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 08.07.2023

Erfolgreicher Testspielauftakt

Drei Tage nach Trainingsbeginn gewannen die Stuttgarter Kickers die erste Begegnung der Sommervorbereitung beim 1. Göppinger SV vor 900 Zuschauern im Stadion an der Hohenstaufenstraße verdient mit 4:1 (1:1).

„Wir sind abgesehen vom Ergebnis sehr zufrieden, weil die Jungs sehr engagiert waren. Es haben nicht alle Sachen super gepasst, aber das haben wir auch nicht erwartet. Wir wollten eine hohe Intensität, viel Power auf dem Feld und fleißig sein, und das haben wir zum Großteil geschafft. In der zweiten Halbzeit besser als vor der Pause“ zeigte sich Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal zufrieden nach dem Schlusspfiff.

Der Ex-Blaue Mijo Tunjic traf für Göppingen früh zur 1:0-Führung (11.). Mit zunehmender Spieldauer kamen die Blauen zu guten Ausgleichsmöglichkeiten und belohnten sich unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit dem verdienten 1:1-Ausgleichstreffer durch David Braig. Nach dem Seitenwechsel wechselte Ünal komplett durch und ging mit elf frischen Spielern in den zweiten Spielabschnitt. Die Degerlocher dominierten nun die Begegnung, ließen Ball und Gegner laufen und erzielten durch Neuzugang Christian Mauersberger die 2:1-Führung (59.).  In der Schlussphase erhöhten der Gastspieler Niklas Antlitz (80.) und Halim Eroglu (83.) zum 4:1-Endstand unter dem Hohenstaufen.

Offizielle Internetseite der Stuttgarter Kickers vom 01.07.2023

„Gegen große Clubs sind wir relativ machtlos“

Guido Arnold ist seit 100 Tagen als Jugendleiter des Regionalligisten Stuttgarter Kickers im Amt. Im Interview spricht der 52-Jährige über seine zeitintensive Tätigkeit bei den Blauen, die dem Verein auch zu einer besseren Außendarstellung verhelfen soll. Von Simone BürkleIm Juli hat Guido Arnold von seinem Vorgänger Klaus Gickeleiter das Amt des Jugendleiters beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers übernommen. Im Interview mit dem BLICK VOM FERNSEHTURM spricht der 52-Jährige über seine Arbeit, seine Ziele für die Jugendmannschaften und wie der Degerlocher Verein mit Abwerbeversuchen seiner Talente umgeht.

Herr Arnold, kennen Sie schon alle Kickers-Jugendspieler mit Namen?

Nein. Es sind ja etwa 180 Spieler, die auf zwölf Mannschaften verteilt sind. Aber ich bemühe mich darum. Die Trainer und Betreuer dagegen kenne ich schon alle. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis.

Wie kommt es, dass es Sie gerade zu den Stuttgarter Kickers verschlagen hat?

Über die Kontakte, die ich als Bezirksjugendleiter hatte. Ich wurde seinerzeit angesprochen, ob ich das machen möchte. Diese Herausforderung habe ich gerne angenommen. Ich wollte mal wieder auf die andere Seite des Tisches, auf die Vereinsseite wechseln. Dabei kann ich das Wissen aus meiner Verbandstätigkeit gut einbringen. Außerdem hat mich das Gesamtkonzept der Kickers überzeugt. Das hat sich stark verändert: Die Finanzen, die sportliche Ausrichtung, das Marketing – alles ist inzwischen neu geordnet. Das hat mich beeindruckt.

Sie sind berufstätig, kommen zusätzlich jeden Tag zur Geschäftsstelle, um dort Ihr Ehrenamt anzutreten. Warum tun Sie sich diese Doppelbelastung an?

Dafür gibt es viele Gründe. Da ist zum Beispiel die Faszination, etwas zu bewegen, zu erleben, wie andere Leute durch die eigene Arbeit motiviert werden. Man sieht vor allem bei Jugendspielern, wie da eine Saat aufgeht. Außerdem bin ich ein Mensch, der Baustellen mag. Ich hätte das Amt wohl nicht übernommen, wenn davor alles perfekt gelaufen wäre – und das sage ich jetzt, ohne meine Vorgänger schlecht machen zu wollen.

Was genau umfasst Ihre Arbeit bei den Stuttgarter Kickers – und welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Da war natürlich zunächst einmal das Kennenlernen der Trainer und Mannschaften und deren spezielle Anforderungen. Zudem habe ich einen Koordinator für die jüngeren Altersklassen, also den unteren Jugendbereich installiert. In Markus Hummel haben wir da einen sehr guten Mann. Ihm geht es wie mir nicht nur um die Erfolge, sondern um die fußballerische und sportmotorische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Spätestens zum Jahreswechsel möchte ich einen solchen Koordinator auch für die älteren Jugendmannschaften einsetzen. Der hat dann ganz andere Aufgaben, denn ab der U 12 oder U 13 beginnt für mich die Grenze zum Leistungssport. Darüber hinaus gehört es zu meinen Aufgaben, die Kontakte zu Bezirk und Verband zu pflegen. Schließlich kümmere ich mich noch um den Trainingsplatzbetrieb. Das ist unglaublich zeitraubend, denn in Degerloch gibt es immer zu wenige Plätze. Ich möchte der Stadt mitgeben, dass sie die Platzsituation dringend entschärfen muss.

Worauf legen Sie besonderen Wert?

Wie schon gesagt, im Kinderbereich geht es mir nicht primär um Leistung, sondern darum, dass wir den Kleinen eine solide sportmotorische Ausbildung mitgeben. Oder anders ausgedrückt: Wer als Kind nicht richtig laufen lernt, wird später kein Mesut Özil. Eines meiner weiteren Anliegen ist, dass unser Auftritt nach außen besser wird. Der war zuletzt teilweise von einer gewissen Arroganz geprägt, das gefällt mir gar nicht. Wir haben eine Vorbildfunktion zu erfüllen, deshalb ist Wertevermittlung ganz wichtig. Es gibt Leitlinien für Trainer und Spieler, und wir versuchen, auch die Eltern einzubeziehen. Man muss ihnen zum Beispiel immer wieder klarmachen, dass nicht 20 Trainer am Spielfeldrand stehen können.

Haben Sie vom Verein spezielle Vorgaben für Ihre Arbeit bekommen?

Nein. Man kann insbesondere mit Guido Buchwald vom Kickers-Präsidium wunderbar zusammenarbeiten. Er gibt mir Tipps, aber er lässt mich in Ruhe meine Arbeit machen. Außerdem haben wir das gleiche Ziel: Wir wollen unsere Jugendmannschaften zumindest in den jetzigen Spielklassen halten oder zum Aufstieg bringen. Abgesehen davon sind wir uns einig: Auf unsere Jugendarbeit können wir stolz sein. Bei unseren Leistungsvergleichen haben wir regelmäßig die Jugendteams von Bundesligaclubs wie Hertha BSC, dem VfB oder Hoffenheim zu Gast. Dahinter müssen wir uns als Regionalligist nicht verstecken.

Mit dem Abschneiden der Kickers-Jugendmannschaften in den vergangenen Jahren kann der Verein nicht zufrieden sein. Was wollen Sie tun, um das zu ändern?

Ich sehe vor allem die U 17 in der Verbandsstaffel als eindeutig zu niedrig angesiedelt. Steigt die U 17 nicht in die Oberliga auf, ist das ein Riesenproblem – und zwar vor allem deshalb, weil die U 15 ja in der Regionalliga und somit der höchsten Spielklasse in ihrer Altersklasse spielt. Wenn die C-Jugendspieler dann aus ihrer Altersklasse herauskommen, stürzen sie in eine niedrige Liga ab. Oder die großen Vereine machen ihnen Angebote, dagegen sind wir dann relativ machtlos. Deshalb ist der Aufstieg der U 17 unsere erste Priorität, auch wenn wir uns zur Winterpause verstärken müssen.

Wie wollen Sie das bewerkstelligen, da die Kickers bekanntlich nicht mit Geld um sich werfen können?

Wir werben damit, dass wir ein Traditionsverein sind und den jungen Spielern eine solide, fußballerische Ausbildung anbieten. Damit können manche den Sprung über die U 23 in unsere Regionalliga-Mannschaft und später vielleicht sogar in einen Bundesliga-Club schaffen. Das ist eine gute Perspektive. Zudem will ich noch mehr Kooperationen zwischen uns und Vereinen in ganz Baden-Württemberg aufbauen. Das hilft, um Talente frühzeitig zu entdecken.

Könnten Sie sich vorstellen, auch mal hauptamtlich für einen Fußballclub zu arbeiten? Und wenn ja – wären die Stuttgarter Kickers Ihre erste Wahl?

Das ist mit Sicherheit eine Option. Wenn unsere Regionalliga-Mannschaft aufsteigt, wäre ohnehin innerhalb eines Jahres ein Leistungszentrum für die Jugend fällig. Dafür braucht man dann auch einen hauptamtlichen Jugendleiter. Ob das nun ich wäre, sei dahingestellt. Aber interessiert wäre ich schon – wenn man sich für etwas einsetzt, schlägt ja auch das Herz dafür.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – SC Pfullendorf (1:0)

Fußball-Regionalliga Auracher erlöst die Stuttgarter Kickers

Henrik Lerch, vom 15.10.2011 11:58 Uhr

Patrick Auracher erzielte kurz vor dem Abpfiff den Siegtreffer für die Kickers gegen Pfullendorf. Foto: Pressefoto Baumann

Patrick Auracher erzielte kurz vor dem Abpfiff den Siegtreffer für die Kickers gegen Pfullendorf.Foto: Pressefoto Baumann

Stuttgart – Die Rollen schienen klar verteilt: Die Stuttgarter Kickers schielten als Tabellenzweiter der Regionalliga Süd auf den Aufstieg in die 3. Liga und empfingen zuhause das Schlusslicht SC Pfullendorf. Und die Gäste, die kurz vor der Abfahrt nach Stuttgart ihren Cheftrainer, Ex-Profi Kristijan Djordjevic, entließen, haben von zwölf Ligaspielen nur eins gewinnen können. Nun also am 13. Spieltag das Duell Favorit Kickers gegen Außenseiter Pfullendorf.Doch die 3040 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau sahen nicht das erwartete Torfestival ihrer Blauen, auch Torchancen waren selten. Der Kick entwickelte sich zu einer echten Geduldsprobe für die Kickers von Trainer Dirk Schuster.

Viel Tempo über die rechte Seite

Die Blauen hatten vom Anpfiff weg mehr Ballbesitz, Jerome Gondorf und Ramazan Kandazoglu in der Zentrale versuchten strukturierte Angriffe aufzuziehen. Doch die Kickers-Offensive verzettelte sich zu oft, Sturmspitze Ugur Yilmaz konnte nicht in Szene gesetzt werden. Über die rechte Seite waren Patrick Auracher und Nico Plattek sehr engagiert, ernstzunehmende Gefahr entstand dabei jedoch auch nicht. Die Gäste trauten sich ihrerseits in den ersten 35 Minuten kaum nach vorne, Kickers-Keeper Daniel Wagner konnte die Partie in aller Ruhe von hinten aus beobachten.

Zu Beginn der zweiten Hälfte trat Pfullendorf um Kapitän Michael Falkenmayer plötzlich mutiger auf, Wagner wurde warmgeschossen und die Fans wurden unruhig. Kickers-Coach Schuster brachte Marcel Brandstetter (für Yilmaz), André Kriks (für Plattek) und zehn Minuten vor dem Ende auch noch Ali Pala (für Kandazoglu) in die Partie – und die Mannschaft verstand: Der Tabellenzweite zog in der letzen Viertelstunde ein Powerplay auf und erspielte und erkämpfte sich einige gute Chancen.

Pala, Türpitz, Auracher – 1:0

Brandstetter verpasste in der 87. Minute noch den goldenen Treffer, den dann aber Rechtsverteidiger Auracher nach Vorarbeit von Pala und Philip Türpitz erzielen konnte: Dem 21-Jährigen gelang mit einem satten Schuss der 1:0 (0:0)-Siegtreffer – und er kassierte sogleich noch die gelbe Karte fürs Trikotausziehen beim Torjubel. Denn da verstand Schiedsrichter Karl Valentin – und diesen Witz kann man an dieser Stelle einfach nicht umdribbeln – keinen Spaß.

Mit diesem Erfolg bleiben die Stuttgarter Kickers in der Spitzengruppe der Regionalliga Süd. Da Sonnenhof Großaspach zeitgleich gegen Greuther Fürth mit 2:1 gewann, liegt Großaspach (29) weiter einen Punkt vor den Kickers (28). Dahinter folgen Fürth II (25, ein Spiel weniger), KSC II (23, zwei Spiele weniger) und Eintracht Frankfurt II (23, ein Spiel weniger).

Die Aufstellung der Kickers:
Wagner – Auracher, Leist, Fennell, Gerster – Plattek (65. Kriks), Kandazoglu (79. Pala), Gondorf, Savranlioglu, Türpitz – Yilmaz (58. Brandstetter)

Stuttgarter Zeitung

Mühsamer Sieg der Kickers

Auracher trifft kurz vor Schluss zum 1:0 gegen Pfullendorf

Kickers-Torschütze Patrick Auracher (links) bejubelt seinen Siegtreffer. Dominique Fennell dreht bereits ab.Foto: Rudel

Kickers-Torschütze Patrick Auracher (links) bejubelt seinen Siegtreffer. Dominique Fennell dreht bereits ab. Foto: Rudel

Stuttgart – Dank eines Treffers von Innenverteidiger Patrick Auracher zwei Minuten vor Schluss kam Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers zu einem 1:0 (0:0)-Sieg über das Schlusslicht SC Pfullendorf. „Das war ein glücklicher Sieg“, atmete Kickers-Trainer Dirk Schuster durch. Mit diesem Erfolg bleiben die „Blauen“ an Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach dran.

Von Michael Panzram

Die Kickers machten es vor 3000 Zuschauern spannend. Nach einer mühsamen Partie erlöste Abwehrspieler Auracher die Kickers in der 88. Minute mit dem Siegtreffer. „Ich bin Abwehrspieler und denke beim Torschuss nicht nach. Das habe ich den Stürmern voraus“, kommentierte Auracher augenzwinkernd sein erstes Pflichtspieltor für die Stuttgarter. Die Kickers hatten mit den Pfullendorfern, die sich kurz vor der Abfahrt nach Stuttgart von ihrem Trainer Kristijan Djordjevic getrennt hatten, mehr Mühe, als ihnen lieb war. Das Schlusslicht stand in der Defensive sehr kompakt und machte es den oft einfallslos agierenden „Blauen“ schwer. „Der Gegner hat uns alles abverlangt“, zollte Schuster dem Tabellenletzten Respekt. Die Kickers taten sich im ersten Abschnitt äußerst schwer. Es gab zu wenig Ideen im Mittelfeld, und in der Abwehr schlichen sich hin und wieder Unkonzentriertheiten ein. Die Pfullendorfer operierten vorwiegend mit langen Bällen und hatten die erste Chance. Ingemar Teever schoss nur knapp vorbei. Es dauerte bis zur 37. Minute, ehe die Kickers so etwas wie Gefahr ausstrahlten. Mahir Savranlioglus Kopfball aus zehn Metern ging über das Pfullendorfer Tor. Auch nach dem Wechsel fehlte es den Kickes gegen den tapfer verteidigenden Pfullendorfern im Spielaufbau an Kreativität. Jerome Gondorf schließlich hatte 20 Minuten vor Schluss zwei Mal hintereinander die Möglichkeit, die Stuttgarter in Führung zu bringen. Doch einmal war sein Freistoß eine Beute des Pfullendorfer Torwarts Sebastian Willibald, und kurz darauf verfehlte sein Schuss das Tor nur knapp.Und als schon keiner mehr an den Sieg glaubte, schlug Auracher zu. Nach einer Ecke leitete Philip Türpitz den Ball weiter, und der Abwehrspieler schloss eiskalt ab.

Stuttgarter Kickers: Wagner – Gerster, Fenell, Leist, Auracher – Kandazoglu (80. Pala),- Türpitz, Savranlioglu Gondorf, Plattek (66. Kriks) – Yilmaz (59. Brandstetter).

Eßlinger Zeitung