Presse zum neuen Kickers-Präsident

Rücktritt als Geburtstagsgeschenk

Der Präsident Dirk Eichelbaum legt sein Amt nieder. Der Nachfolger heißt Edgar Kurz. Von Joachim Klumpp

Morgen hat Dirk Eichelbaum Geburtstag. Ein Grund zum Feiern also, erst recht in diesem Jahr, selbst wenn die 45 ja keine runde Zahl ist. Und wir wissen natürlich auch nicht, was der Rechtsanwalt so alles auf den Gabentisch bekommt, doch sein schönstes Geschenk steht wohl schon fest: Er ist nicht mehr Präsident der Stuttgarter Kickers.

Wie mehrfach angekündigt, hat er sein Amt nun auch offiziell niedergelegt, und die Kickers können nach langem Suchen einen Nachfolger präsentieren: Edgar Kurz, der bisher im Präsidium für die anderen Sportarten im Verein zuständig war. „Es ist für mich selbstverständlich, dem Verein in dieser Phase zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Geschäftsführer einer Versicherungsagentur in einer ersten Stellungnahme. Der 67-Jährige wird nun zumindest bis zur Hauptversammlung, voraussichtlich im November, an der Spitze der Stuttgarter Kickers stehen. „Was dann passiert, muss man sehen“, sagt Kurz, der innerhalb des Clubs als mehrheitsfähig gilt – und zudem Fußballverstand besitzt: Er war selbst Spieler und Trainer, sein Sohn Marco Kurz ist derzeit Chefcoach beim 1. FC Kaiserslautern.

Für den Vorgänger Eichelbaum wurde die Präsidentenaufgabe nach knapp zweieinhalb Jahren zuletzt immer mehr zu einer Qual. „Dass es nach dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga nicht nur Lob gab, ist klar“, sagt Eichelbaum. Doch die geballte Form der Kritik – extern, aber auch intern – hat ihm doch zugesetzt: „Natürlich tut das weh.“ So sehr, dass die Amtsmüdigkeit im Rückzug endete.

Für Eichelbaum war der Chefposten stets eher ein Zweckbündnis. Kein Wunder, der ehemalige Jugendspieler bei den SF Gechingen ist ja auch mehr hineingedrängt worden, nachdem seinem Vorgänger Hans Kullen vom Aufsichtsrat das Misstrauen ausgesprochen worden ist. Die damals recht vollmundige Ankündigung aus dem Umfeld – jetzt wird alles besser – erwies sich indes als Trugschluss. Der Verein steht sportlich und finanziell schlechter als unter Kullen da.

Der Expräsident hat genauso Geld in den Club gesteckt (rund eine halbe Million Euro) wie die amtierenden Gremien Präsidium und Aufsichtsrat. Die investierten allein 300 000 Euro in eine Beteiligungsgesellschaft für mögliche Transfererlöse, deren Wert nach dem Abstieg gegen null tendiert. Dennoch sagt der Aufsichtsratsvize Christian Dinkelacker: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man mit den Kickers etwas erreichen kann.“

Aber nicht in der zweiten Liga, wie das Ziel bei Dinkelackers Amtsantritt lautete. Eichelbaums nüchterne Erkenntnis: „Wir hätten uns erst einmal in der dritten Liga etablieren müssen.“ Das ist mit einem Etat von gut drei Millionen Euro zwar kein unmögliches, aber ein schwieriges Unterfangen. Zumal die Kickers im Nachhinein bei der Trainerfrage – auf Stefan Minkwitz folgte Edgar Schmitt – kein glückliches Händchen hatten. „Das kann man uns sicher vorwerfen“, gibt Eichelbaum zu, der als Nachfolger die Namen Kelsch, Dinkelacker und Lorz favorisiert hatte.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz schien vor zwei Wochen sogar bereit, das Amt zu übernehmen, hat dann im letzten Moment aber einen Rückzieher gemacht, offiziell aus zeitlichen Gründen. Möglicherweise gab zudem die unsichere Gesamtsituation des Vereins den Ausschlag, auch wenn Eichelbaum sagt: „Wenn nichts Außergewöhliches passiert, ist die Saison finanziell durchgeplant.“ Dazu zählen jedoch auch Bürgschaften (die Rede ist von 150 000 Euro), die im Zweifel gezogen werden müssten. Nicht zuletzt weil der Verein auch beim Deutschen Fußball-Bund mit 200 000 Euro in der Kreide steht und die Rückzahlung des Kautionsfonds (plus Zinsen) im Mai nächsten Jahres fällig ist.

Immerhin ist nun gesichert, dass die Bayern-Protagonisten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nächsten Dienstag beim Benefizspiel einem offiziellen Präsidenten die Hand schütteln können. Wie sagte der scheidende Eichelbaum: „Das ist doch ein passender Termin, um nach außen zu zeigen, dass der Verein lebt.“

Stuttgarter Zeitung

Keine Konstanz Kommentar

Präsident Häufige Personalwechsel bringen Unruhe. Von Joachim Klumpp

Eines muss man den Stuttgarter Kickers lassen: langweilig wird es bei ihnen nicht. Nachdem der Verein mit dem Abstieg in die Regionalliga sportlich in der Diaspora zu verschwinden droht, macht der Club hinter den Kulissen auf sich aufmerksam: durch den Präsidentenwechsel. Immerhin haben es die Verantwortlichen nach langer Diskussion geschafft, auf diesem Posten eine Hängepartie bis zur Hauptversammlung zu vermeiden, die nur einen weiteren Imageschaden bedeutet hätte. Denn in Personalfragen fehlt den Kickers vor allem eines: Kontinuität.

Das dokumentieren fünf verschiedene Trainer sowie ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender, Geschäftsführer und Jugendleiter, um nur die wichtigsten Funktionsträger zu nennen, in der gut zweijährigen Ägide von Dirk Eichelbaum. Womit sich auch all diejenigen eines Besseren belehren lassen müssen, die in dessen Vorgänger Hans Kullen den alleinigen Sündenbock sahen.

Das ist – im wahrsten Sinne des Wortes – zu kurz gegriffen. Doch der Blick zurück hilft den Kickers sowieso nicht weiter, dafür stehen zu viele wichtige Aufgaben an. Dass der stets besonnen und eher im Hintergrund auftretende Edgar Kurz hier in der Kürze der Zeit bis zu den Neuwahlen Wunder vollbringen kann, wird keiner erwarten. Sein einziger Vorteil ist: es kann im Moment nur besser werden.

Stuttgarter Zeitung

Kurz-Arbeit an der Spitze der Blauen

Stuttgart – Lange Zeit sah es so aus, als wären die Stuttgarter Kickers vom heutigen Mittwoch an führungslos. Doch auf den letzten Drücker hat sich Präsidiumsmitglied Edgar Kurz bereit erklärt, als Nachfolger von Dirk Eichelbaum einzuspringen. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte Kurz. Ob der 67-Jährige über die Hauptversammlung im kommenden November hinaus als Präsident zur Verfügung stehen wird, ließ er offen: „Ich werde jetzt mal abwarten, wie sich alles entwickelt.“

Dirk Eichelbaum hatte seinen Rücktritt zum 15. Juli dem Aufsichtsrat bereits vor zwei Wochen mitgeteilt. „Die Auswirkungen des Amts auf den privaten und beruflichen Bereich wurden zuletzt immer gravierender“, rechtfertigte der 44-Jährige seinen Schritt.

Nun übernimmt Edgar Kurz die Verantwortung. Das ist aller Ehren wert. Am 4. Juli 2008 war er ins Kickers-Präsidium zurückgekehrt. Kein Nachteil für die Blauen: Fußballsachverstand ist in der Familie Kurz reichlich vorhanden: Sohn Marco trainiert den 1. FC Kaiserslautern.

Stuttgarter Nachrichten

Kurz ist neuer Kickers-Präsident

Stuttgart (bw) – Bei den Stuttgarter Kickers ist die Suche nach einem neuen Präsidenten beendet: Edgar Kurz übernimmt die Amtsgeschäfte von Dirk Eichelbaum, der wie angekündigt zum heutigen Tag zurücktritt. Das gab der Fußball-Regionalligist gestern Abend bekannt. Kurz gehört seit Juli 2008 dem Präsidium der „Blauen“ an und war dort bisher für Jugend und andere Abteilungen zuständig. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg aus der dritten Liga zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte der 67-Jährige. Allerdings ist dem Geschäftsführer der Stuttgarter Mehrfach-General­agentur Rudolf & Hermann Schmid auch bewusst, was für eine Mammutaufgabe das Präsidentenamt bei den Stuttgarter Kickers ist. „Das wird kein Zuckerschlecken“, betonte Kurz. Und: „Es ist immer schwierig, mit wenig finanziellen Mitteln etwas zu erreichen. Uns fehlen die Sponsoren, die richtig Geld in die Hand nehmen.“

Nur noch zu dritt

Neben Kurz gehören weiterhin Friedrich Kummer (Finanzen) und Dieter Wahl (Marketing und Öffentlichkeitsarbeit) dem Präsidium an. Ob wieder ein vierter Mann dazugeholt wird oder das Präsidium bis zu den Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung im November zu dritt weitermacht, ist laut Kurz noch nicht entschieden.

Eichelbaum, der seit März 2007 an der Spitze des Vereins stand, hatte in den zurückliegenden Wochen mehrfach angekündigt, sein Amt niederlegen zu wollen und den Aufsichtsrat gebeten, schnellstmöglich einen Nachfolger zu bestimmen. „Die enormen Belastungen wie in den vergangenen Monaten sind für mich nicht mehr tragbar“, hatte der Rechtsanwalt, der in der Abstiegssaison heftige Kritik einstecken musste, seinen Wunsch nach einem vorzeitigen Rückzug begründet.

Eßlinger Zeitung

Edgar Kurz neuer Präsident der Stuttgarter Kickers

Der Aufsichtsrat des Fußball-Regionalligisten SV Stuttgarter Kickers hat Edgar Kurz zum neuen Präsidenten des Degerlocher Traditionsvereins ernannt. Der 67-jährige Geschäftsführer der Mehrfach-Generalagentur Rudolf & Hermann Schmid tritt die Nachfolge von Dirk Eichelbaum an, der zum 15. Juli 2009 sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Edgar Kurz, der seit Juli 2008 dem Präsidium der Stuttgarter Kickers angehört, ist damit der 34. Präsident in der Historie der Blauen seit der Vereinsgründung im Jahr 1899.

„Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg aus der 3. Fußball-Liga zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, betont Edgar Kurz. Wie bislang schon gehören weiter Friedrich Kummer als Schatzmeister und Dieter Wahl (Öffentlichkeitsarbeit und PR) dem Präsidium an.

Offizielle Homepage

StZ: Lorz: Stehe aktuell nicht zur Verfügung

Am Montagabend hat sich die neue Mannschaft der Stuttgarter Kickers den Sponsoren präsentiert – und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. Das kann man von den Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten nicht unbedingt behaupten. Denn die Präsidentenfrage entwickelt sich zu einer Hängepartie. Klar ist, dass der Amtsinhaber Dirk Eichelbaum lieber heute als morgen aufhören will – und auch, dass der Hoffnungsträger Rainer Lorz nicht Nachfolger wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende sagte der StZ: „Derzeit stehe ich nicht zur Verfügung. Das lässt sich beruflich einfach nicht vereinbaren.“

Wobei der Jurist in der Kürze zudem wohl weder personelle Unterstützung (für den sportlichen Bereich) noch finanzielle in Form von zusätzlichen Geldgebern gefunden hat. „Mir wäre es am liebsten Dirk Eichelbaum würde bis zur Hauptversammlung weitermachen“, sagt Lorz, der diese Hoffnung jedoch nahezu aufgegeben hat.

Und dann? Lorz: „Müssen wir im Aufsichtsrat zeitnah sehen, dass der Verein handlungsfähig bleibt.“ Das wäre eventuell auch mit nur drei Personen im Präsidium denkbar oder aber mit einer Übergangslösung bis zur Mitgliederversammlung, was wiederum auch keine Ideallösung ist. „Das Ganze ist unnötig“, gibt Lorz zu.

Wenigstens gibt es im Kader eine Leitfigur. Marcel Rapp ist als neuer Kapitän ins Trainingslager auf den Schliffkopf gefahren. Ebenfalls dabei: Frank Becker (U 19 des 1. FC Köln), der im Tor getestet wird. Dagegen fehlt André Olveira (Ellbogenverletzung) und der weiter krank geschriebene Bashiru Gambo – hoffentlich droht da nicht die nächste Hängepartie. ump

Stuttgarter Zeitung

Rainer Lorz wird nicht Präsident – Eichelbaum hört bis 16.07. auf

Kein Chef in Sicht

Gestern Abend ist der Präsident der Stuttgarter Kickers noch im Amt gewesen – bei einem offiziellen Sponsorentreffen. Zwar bekräftigt Dirk Eichelbaum seit Tagen seine Amtsmüdigkeit, doch bisher ist kein Nachfolger gefunden, da der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz offenbar keinen Gefallen an dem Posten findet und auch andere Kandidaten nicht in Sicht sind. „Die Kickers werden einen Präsidenten haben“, sagt der Aufsichtsratsvize Christian Dinkelacker, der aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht und für eine vorgezogene Hauptversammlung nach den Sommerferien plädiert. So lange wiederum will Eichelbaum nicht warten: „Für die neue Saison stehe ich nicht zur Verfügung.“ StZ

Stuttgarter Zeitung

Lorz will nicht Chef der Kickers werden

Eichelbaum setzt zeitliches Limit: Spätestens am 16. Juli hört er auf

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Gestern Abend stellten die Stuttgarter Kickers bei einer Kick-off-Veranstaltung für Sponsoren Trainer und Team für die neue Regionalligasaison vor. Es hätte sich angeboten, bei dieser Gelegenheit auch den künftigen Chef der Blauen zu präsentieren. Doch daraus wurde nichts. Denn der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz sträubt sich, Präsident zu werden. Der amtsmüde Dirk Eichelbaum will nun bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung, die möglichst schnell stattfinden soll, im Amt bleiben. „Ich führe die Geschäfte weiter, da ich kein Chaos hinterlassen will, halte mich aber aus strategischen Dingen heraus“, sagt Eichelbaum. Gleichzeitig drückt er aufs Tempo und stellt klar: „Spätestens am 16. Juli ist für mich Schluss.“ An diesem Tag feiert er seinen 45. Geburtstag.

Der Rechtsanwalt hat sich den Führungswechsel leichter vorgestellt. Doch die angespannte finanzielle Lage scheint mögliche Nachfolger abzuschrecken. Im Aufsichtsrat erinnern sich Mitglieder mit Schrecken an blauäugig berechnete Gutachten und Etatplanungen aus früheren Zeiten. Diesmal sei bei den Blauen, laut Eichelbaum, alles im grünen Bereich: „Der Etat ist, teils über Bürgschaften, gedeckt.“ Die Suche nach einem Präsidenten scheint das nicht zu erleichtern. Vize-Aufsichtsratschef Christian Dinkelacker steht nicht zur Verfügung: „Es geht aus beruflichen Gründen nicht.“ Auch Präsidiumsmitglied Dieter Wahl schließt die Chefrolle „definitiv aus“.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zum Testspiel gegen Wohlen und einer Befreiung zum Wohle von Dirk Eichelbaum

Eichelbaum pocht auf Wechsel

Gestern haben die Spieler des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers mal wieder eine sportliche Aufgabe zu bewältigen gehabt. Gegen den Schweizer Zweitligisten FC Wohlen gab es ein 1:1 (0:0). Nach der Führung der Eidgenossen gelang Dominik Salz postwendend der Ausgleich. Der Neuzugang Enzo Marchese kam zum ersten Mal zum Zuge, während Bashiru Gambo noch krankgeschrieben war, aber grundsätzlich bei den Kickers bleiben will. Dagegen hat der als zweiter Torhüter vorgesehene Julian Hauser im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.

Ob dieses Szenario auch bei der Präsidentenfrage droht? Klar ist nur, dass die Hängepartie um den Amtsinhaber Dirk Eichelbaum kein Dauerzustand sein kann, auch nicht bis zur Hauptversammlung, die voraussichtlich im November stattfinden wird. „Bis dahin stehe ich auf keinen Fall zur Verfügung“, betont Eichelbaum, der eigentlich schon vor einer Woche darauf gesetzt hatte, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz ihn von dieser Last befreit. Doch der Jurist hat vor allem zeitliche Bedenken ins Feld geführt, zudem müssen intern noch einige Hausaufgaben erledigt werden, auch wenn Eichelbaum sagt: „Ich führe die Amtsgeschäfte, damit der Verein handlungsfähig bleibt.“ Lorz weiß: „Es muss jetzt schnell eine Entscheidung her, sonst bringt ein Wechsel nichts.“ ump

Stuttgarter Zeitung

1:1 – Salz trifft für die Kickers im Testspiel

WEITINGEN (jüf). Die Stuttgarter Kickers haben sich in ihrem zweiten Vorbereitungsspiel vom Schweizer Zweitligisten FC Wohlen 1:1 (0:0) getrennt. Vor 400 Zuschauern in Weitingen glich Neuzugang Dominik Salz den 0:1-Rückstand durch Giuseppe Morello (64.) gleich zwei Minuten später aus. Kickers-Coach Dirk Schuster zeigte sich zufrieden: „Das Team stand kompakt in der Defensive und ließ wenig Chancen zu.“ Was noch besser werden muss, sei vor allem das Spielverständnis. Daran werden die Blauen von heute an bis zum Donnerstag im Trainingslager auf dem Schliffkopf feilen. Bashiru Gambo wird nicht dabei sein – nach seiner Nackenwirbelverletzung wird er seine ersten Einheiten im Rehamed absolvieren. Im Laufe der Woche wird die Entscheidung fallen, ob Michael Kümmerle zu den Blauen wechseln wird. „Wenn das Paket stimmt, stehe ich den Blauen sehr positiv gegenüber“, sagt der 30-Jährige, der zuletzt in Zypern aktiv war.

In der Kickers-Führungsetage wird für heute die Entscheidung erwartet, ob Aufsichtsratschef Rainer Lorz die Nachfolge von Präsident Dirk Eichelbaum antritt.

Stuttgarter Nachrichten

Rainer Lorz ziert sich – Eichelbaum weiter im Amt

Die Präsidentenfrage

Stuttgarter Kickers Der Fußball-Regionalligist sucht einen Nachfolger für Dirk Eichelbaum – bisher ohne Erfolg. Von Joachim Klumpp

Manchmal ist der Wunsch der Vater des Gedankens. So hat der amtierende Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum wohl darauf gesetzt, dass sich der Aufsichtsrat des Fußball-Regionalligisten am Montagabend dazu durchringt, sein Rücktrittsgesuch zum Ende des offiziellen Geschäftsjahres (gestern) anzunehmen. Dem war aber nicht so, „weil der Verein noch keinen geeigneten Nachfolger gefunden hat“, wie Eichelbaums Begründung nach Rücksprache mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Lorz lautet. Was heißt: Eichelbaum ist weiter im Amt.

Wie lange noch, das muss sich zeigen. „Ich bin ja nicht auf der Flucht“, sagt Eichelbaum, „und will auch eine geordnete Amtsübergabe.“ Doch offensichtlich besteht gerade in dieser Hinsicht noch Klärungsbedarf in diversen Punkten. Zum Beispiel bei der Vertragsauflösung mit dem Manager Joachim Cast. „Das machen wir in aller Stille“, sagt Eichelbaum. Dass er bis zur ordentlichen Hauptversammlung – spätestens im November – weitermacht, das ist zwar nicht sein Ziel, scheint aber ebenfalls nicht mehr gänzlich ausgeschlossen, auch wenn er betont: „Für die neue Saison stehe ich nicht mehr zur Verfügung.“

Abwarten. Der intern hoch gehandelte Rainer Lorz lässt sich nicht unter Druck setzen und hat sich bisher öffentlich bewusst aus der Diskussion herausgehalten. Er dürfte den nicht gerade vergnügungssteuerpflichtigen Posten nur dann übernehmen, wenn er geordnete Finanzen vorfindet. Inwieweit andere personelle Optionen bestehen, ist offen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker sagt dazu nur: „Ich bin mir der Verantwortung des Amtes bewusst. Die Kickers werden auch künftig einen Präsidenten haben.“

Zu allem Überfluss kommen noch Verletzungssorgen bei den Spielern hinzu: Im Training zogen sich der Torhüter Rodriguez vermutlich einen doppelten Schienbeinbruch und Marcel Charrier einen Kreuzbandriss zu. Offen ist auch die Zukunft von Bashiru Gambo, der nach seiner Rückkehr aus Ghana zunächst einmal krankgeschrieben ist.

Stuttgarter Zeitung

Lorz ringt noch mit sich selbst

Kickers-Aufsichtsrat bestärkt seinen Vorsitzenden, Präsident zu werden

STUTTGART (jüf). „Ich bin nicht auf der Flucht“, sagte Dirk Eichelbaum gestern. Deshalb nahm es der Noch-Präsident der Stuttgarter Kickers einigermaßen gelassen hin, dass die Wachablösung an der Spitze der Blauen nicht wie von ihm gewünscht schon am 30. Juni über die Bühne ging. Doch bis zum Wochenende soll es so weit sein. Der Aufsichtsrat hat am Montag die Weichen gestellt: Das Gremium hat sich dafür ausgesprochen, seinen Chef Rainer Lorz als neuen Präsidenten einzusetzen. Der Rechtsanwalt wird nun nicht nur in sich gehen, sondern auch diverse Gespräche vertiefen: mit seiner Frau, seiner Kanzlei und seriösen Geldgebern. Auch dürfte er sich Gedanken machen über die künftige Zusammensetzung des Präsidiums. Klar ist: Lorz plant, einen sportlichen Leiter in die Führungsetage zu holen. Mögliche Kandidaten wie Guido Buchwald oder Walter Kelsch zeigen jedoch auf Nachfrage unserer Zeitung derzeit kein Interesse. Da Lorz seit Wochen in verschiedenen Bereichen Verantwortung übernommen hat, spricht vieles dafür, dass er das Präsidentenamt übernimmt – wohl kommissarisch bis zur Hauptversammlung. Dort könnte er das Vertrauen in sein Team von den Mitgliedern bestätigen lassen.

Hiobsbotschaften gibt es im sportlichen Bereich: Torwart Luis Rodriguez (Schienbeinbruch) und Marcel Charrier (Kreuzbandriss) verletzten sich im Training schwer.

Stuttgarter Nachrichten

Presse stellt die Frage: Tritt Dirk Eichelbaum morgen zurück?

Der Präsident ist auf dem Absprung

Der Countdown bei dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers läuft. Nicht nur sportlich, wo morgen (18.30 Uhr) das erste Freundschaftsspiel für die Mannschaft von Dirk Schuster in Hemmendorf auf dem Programm steht, sondern vor allem auch hinter den Kulissen. Gestern Abend hat sich der Aufsichtsrat des Clubs versammelt, um über das aktuelle Thema Präsident zu sprechen (die Sitzung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Der Amtsinhaber Dirk Eichelbaum, der nach dem Abstieg aus der dritten Liga extern, aber auch intern stark kritisiert worden war, hat den Wunsch nach einem vorzeitigen Rücktritt geäußert, wobei ihm der Ablauf des offiziellen Geschäfstjahres 2008/09 heute als idealer Termin erscheint.

Der potenzielle Nachfolger Rainer Lorz (46) hat sich bis zuletzt noch etwas mit seinem Plazet geziert, wohl auch, weil die finanzielle Lage des Viertligisten nach wie vor alles andere als rosig ist. Dass der Kader bis jetzt noch sehr dünn bestückt ist, dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass der Etat von 1,6 Millionen Euro für die nächste Saison aktuell weitgehend ausgeschöpft ist. Durch einen Führungswechsel erhoffen sich die Kickers möglicherweise auch zusätzliche Gelder durch neue Investoren oder auch von Seiten des Hauptsponsors Gazi. Schließlich hatte der Jurist Lorz im Rahmen der Lizenzierung bereits die Gespräche mit dem Firmenchef Eduardo Garcia erfolgreich zu Ende gebracht. Im Hause des Trikotsponsors jedenfalls dürfte ein Präsident Lorz auf deutlich mehr Gegenliebe stoßen als Eichelbaum. ump

Stuttgarter Zeitung

Lorz vor dem Einstieg als Kickers-Präsident
Der Aufsichtsrats-Vorsitzende könnte schon ab 1. Juli den amtsmüden Dirk Eichelbaum ablösen

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Seit dem 6. März 2007 ist Dirk Eichelbaum Präsident der Stuttgarter Kickers. Wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert, wird der 44-Jährige seine Amtsperiode am morgigen Dienstag vorzeitig beenden und zurücktreten. „Das Ende des offiziellen Geschäftsjahrs bietet sich an“, sagt der umstrittene Kickers-Chef. Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass ihn vom 1. Juli an Aufsichtsrats-Chef Rainer Lorz ablösen wird. Gestern Abend tagte das Kontrollgremium, das den Präsidenten kraft Statuten wählt, bis tief in die Nacht in Lorz“ Kanzlei. Eine endgültige Entscheidung war bei Redaktionsschluss noch nicht gefallen.

Lorz war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass es zu dem Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Universität Stuttgart keine ernsthaften Alternativen gibt. Deshalb wäre der 46-Jährige allerdings noch lange keine Notlösung: Lorz, seit November 2005 im Aufsichtsrat, ist ein Mann, der aus den verschiedensten Bereichen des Kickers-Umfelds sehr viel Wertschätzung erfährt. Durch seine rationale, pragmatische und professionelle Arbeitsweise hatte er entscheidenden Anteil daran, dass der Vertrag mit dem Hauptsponsor verlängert wurde und die Kickers die Regionalliga-Lizenz bekommen haben.

Was den Einstieg von Lorz in letzter Minute noch scheitern lassen könnte, ist die prekäre finanzielle Lage bei den Blauen. Er dürfte kaum die Verantwortung bei den klammen Kickers übernehmen, wenn er nicht einen oder mehrere seriöse Geldgeber in der Hinterhand hätte, die die Blauen in den nächsten beiden Jahren unterstützen. Erste aussichtsreiche Gespräche soll es schon gegeben haben.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Dirk Eichelbaum wartet Gespräch ab

Am Mittwoch ist der offizielle Arbeitsbeginn des Kickers-Geschäftsführers Jens Zimmermann, wenngleich der schon die vergangenen Tage regelmäßig in Degerloch tätig war. Gut möglich, dass es dann einen fliegenden Wechsel gibt und am gleichen Tag die Amtszeit des Präsidenten Dirk Eichelbaum abgelaufen ist. Denn der liebäugelt stark mit einem Rücktritt – zumal morgen das offizielle Geschäftsjahr 2008/09 des Vereins endet. Eichelbaum sagt: „Das wäre ein passender Zeitpunkt.“

Ob das der Aufsichtsrat auch so sieht? „Ich werde noch einmal mit dem Präsidenten sprechen“, sagt dessen Vorsitzender Rainer Lorz, der weiß, dass ein Wechsel an der Spitze Unruhe in den Verein bringt und er in diesem Falle zudem möglicherweise in die Pflicht genommen würde, weil kein anderer Kandidat zur Verfügung steht. Lorz selbst hat die Nachfolge zuletzt nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Eichelbaums Standpunkt jedenfalls ist klar. Er lautet: „Ich würde lieber jetzt aufhören, aber es ist auch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass ich noch bis zur Hauptversammlung weitermache.“ Die muss bis Ende November abgehalten werden.ump

Vorverkauf Für das Freundschaftsspiel gegen Bayern München am 21. Juli (18 Uhr) sind über Easyticket bereits mehr als 3000 Karten verkauft. Interessenten können Karten von heute an auch persönlich im Fanshop im ADM-Sportpark erwerben.

Stuttgarter Zeitung