Muskelfaserriss im Oberschenkel: Ali Pala fällt gegen den KSC II aus

Der SV Stuttgarter Kickers muss in seinem Heimspiel an diesem Freitag gegen den Karlsruher SC II (GAZi-Stadion, 19 Uhr) verletzungsbedingt auf seinen Torjäger Ali Pala (zehn Saisontreffer) verzichten. Der 21 Jahre alte Offensivspieler des Regionalliga-Tabellenzweiten hat sich am Dienstag im Mannschaftstraining einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und fällt voraussichtlich mindestens zwei Wochen lang aus.

Offizielle Homepage

Stuttgarter Kickers verpflichten Ali Pala

Der langjährige Jugendspieler der Stuttgarter Kickers, Ali Pala, kehrt nach zwei Jahren beim VfB Stuttgart zurück zu den Blauen nach Degerloch. Der 20 jährige Offensivspieler hat heute einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 unterschrieben. „Ali ist ein absoluter Wunschspieler von uns“, freut sich Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster über seinen dritten Neuzugang.

„Ich freue mich sehr, wieder ein Teil der blauen Familie zu sein. Für mich ist es wie eine Rückkehr in die Heimat. Die Kickers setzen auf mich. Ich bin bereit und will mit dem Verein Erfolg haben“, erklärte Pala im Rahmen der Pressekonferenz im ADM-Sportpark.

Ali Pala ist in Backnang geboren und aufgewachsen und spielte bereits in den Jahren 2000 bis 2008 bei den Stuttgarter Kickers. Vor zwei Jahren wechselte der Deutsch-Türke zum VfB Stuttgart. Dort absolvierte er in der ersten Spielzeit bei den U19-Junioren 22 Spiele in der A-Junioren Bundesliga und erzielte dabei 16 Tore. In der abgelaufenen Saison stand er im Kader der zweiten Mannschaft des VfB und kam in der 3. Liga zu 9 Einsätzen (1 Tor).

In der Jugend spielte er bereits mit aktuellen Kickers-Spielern wie Alessandro Abruscia, Patrick Auracher und Michele Rizzi zusammen.

Offizielle Homepage

StZ: Kickers: Schonfrist für Minkwitz – Ali Pala zum VfB

Die Geduld ist nicht grenzenlos

STUTTGART. Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat wieder einmal eine große Chance vergeben, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Schlimmer noch: auch für die Liga muss man in dieser Verfassung schwarz sehen.

Von Joachim Klumpp

Au, das tut weh. Nicht das nächste Spiel der Stuttgarter Kickers gegen Aue, sondern das Ausscheiden aus dem WFV-Pokal. Der Manager Joachim Cast weiß: „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“ Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die sportliche Leitung hat seit dem Saisonstart praktisch nichts unversucht gelassen (Zuckerbrot und Peitsche, freie Tage und Trainingslager), mit nicht gerade durchschlagendem Erfolg. Selbst der Systemwechsel, der zuletzt in Regensburg Anlass zur Hoffnung gegeben hat, verpuffte am Mittwoch bei der 0:1-Niederlage beim Oberligisten in Großaspach, die nicht nur mit dem kurzfristigen Ausfall des Kapitäns Alexander Rosen zu erklären ist.

Dennoch hält das Präsidium an seiner in der vergangenen Rückrunde bewährten Marschroute fest, die da lautet: „Ruhe bewahren“, wie es der Schatzmeister Frieder Kummer ausdrückt. „Damit sind wir in schwierigen Situationen immer am besten gefahren.“ Doch natürlich wissen alle Verantwortlichen, dass jede Geduld einmal zu Ende geht, zumal die Art und Weise des Auftretens im WFV-Pokal nicht zu Optimismus Anlass gibt.

Der Trainer Stefan Minkwitz sagt: „Mir sind die Hände gebunden, ich hatte gestern nur noch 13 Spieler im Training.“ Neben Rosen fehlten Jens Härter, Jörn Schmiedel, Sasa Janic, auch Dirk Prediger ist angeschlagen; Bashiru Gambo (Schmerzen im Zeh) sowie Marcus Mann nach seinem Kahnbeinbruch sollen morgen im Testspiel beim SSV Reutlingen geschont werden, der möglicherweise in Frage kommende Markus Ortlieb von der zweiten Mannschaft steht verletzungsbedingt ebenfalls nicht zur Verfügung. Und zu schlechter Letzt haben die Kickers auch noch ihr Talent Ali Pala, das bereits sporadisch in der ersten Mannschaft mittrainiert hat, kurz vor dem Ende der Wechselfrist an den Ligarivalen VfB verloren – ablösefrei, „weil er ja nur einen Jugendvertrag besaß“, wie Thomas Albeck, der sportliche Leiter der VfB-Jugend, bestätigt. Also klagt der Trainer: „Da fehlen mir die Alternativen.“

Der Manager Cast weiß um die Sorgen: „Jeder hat gesehen, dass uns eine Verstärkung guttäte.“ Ganz oben auf der Wunschliste steht der Niederländer Orlando Smeekes, der im Probetrainning überzeugt hat, doch bisher war der Verein nicht bereit, dessen Gehaltsforderungen zu akzeptieren. Vielleicht zögert das Präsidium mit einer weiteren Investition auch deshalb, weil es im Hinterkopf hat, dass möglicherweise in absehbarer Zeit auch in Sachen Trainer zusätzliche Kosten auf den Verein zukommen könnten.

Umso schwerer wiegt das Scheitern in Großaspach, durch das die Kickers nun frühestens 2010 wieder im DFB-Pokal mitwirken könnten. In dem winken bereits in der ersten Runde 98 000 Euro plus Zuschauereinnahmen. Geld, das die Kickers in Anbetracht des Defizits der Vorsaison und der Zusatzverpflichtungen gegenüber Expräsident Kullen hätten gut gebrauchen, aber sich erst einmal abschminken können. Es sei denn, sie kommen in der dritten Liga unter die ersten vier.

Doch davon träumt in Degerloch niemand. Die Partie in acht Tagen gegen den Zweitligabsteiger Erzgebirge Aue avanciert vielmehr zum Schlüsselspiel, zur letzten Chance. Sollte auch das Kellerduell verloren gehen, dürfte Minkwitz nicht mehr zu halten sein. Einstweilen kann das Präsidium nur versuchen, mögliche Defizite im Innenverhältnis Trainer und Mannschaft zu erkennen und zu korrigieren. Ein Zweiklassenunterschied zwischen den Kickers und der SG Sonnenhof war am Mittwoch jedenfalls nichts zu sehen. Und wenn es so weitergeht, gibt es nächste Saison gar keinen Unterschied mehr, sondern ein Wiedersehen auf halbem Wege – in der Regionalliga.

Stuttgarter Zeitung