Krisensitzung bei den Kickers
Minkwitz auf dem Prüfstand
STUTTGART (ump). Eigentlich hatten die Stuttgarter Kickers das Freundschaftsspiel heute (15 Uhr) beim SSV Reutlingen ausgemacht, um am spielfreien Wochenende im Rhythmus zu bleiben. Doch daraus wird nichts: Die Partie wurde gestern abgesetzt, weil der Drittligist zu wenig einsatzfähige Spieler zur Verfügung hat. Zuletzt waren nur noch 13 Spieler im Training – und die zweite Mannschaft war ihrerseits im Einsatz.
„Unter diesen Umständen hätte das Spiel wenig Sinn gemacht“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz, der dafür einen ganz anderen Termin wahrnehmen muss. Um zehn Uhr kommt heute das Präsidium mit der sportlichen Leitung um den Trainer sowie den Manager Joachim Cast zusammen – zur Krisensitzung nach dem Pokalaus in Großaspach. „Wir wollen hören, wie es zu diesem Leistungsabfall kommen konnte“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum, „und zudem ein Konzept erkennen, wie wir aus dieser Situation herauskommen.“ Sollten die Vorstellungen des Trainers nicht überzeugen, dürfte es eine Konsequenz geben, und die heißt in so einem Fall: Entlassung. So weit will Eichelbaum aber noch nicht gehen: „Das ist kein Tribunal über den Trainer. Wir werden uns alles in Ruhe anhören und dann übers Wochenende eine Entscheidung treffen.“
Stuttgarter Zeitung
Kickers-Trainer muss beim Präsidium antreten Heute geht es um den Job von Minkwitz
Von KLAUS HENRICH
Sind die Stunden von Trainer Stefan Minkwitz (40/kl. Foto) bei den Stuttgarter Kickers gezählt? Heute muss der Coach zum Rapport beim Präsidium erscheinen.
Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum
Präsident Dirk Eichelbaum: „Wir werden ergebnisoffen diskutieren.“
Und ohne Zeitdruck. Das für heute geplante Freundschaftsspiel der Kickers beim SSV Reutlingen ist kurzfristig abgesetzt.
Nach nur einem Punkt und einem Tor in fünf Spielen der 3. Liga und der Pokal-Pleite (0:1 beim Fünftligisten Großaspach) müssen Antworten auf den Tisch.
Eichelbaum zu BILD: „Wir wollen eine klare Analyse der Lage. Und wir wollen vor allem hören, wie sich Herr Minkwitz eine schnelle Beendigung der Krise vorstellt.”
Für den Kickers-Boss liegen die Hauptursachen bei den Leistungsträgern wie Rosen, Vaccaro, Gambo, Mann und Traut. Eichelbaum: „Sie rufen ihre Leistung nicht ab, aus welchen Gründen auch immer.“ Zudem sieht der Präsident „spielerische Defizite beim Spielaufbau, gerade wenn’s gegen schwächere Gegner geht.“
Soviel steht fest: Das Schicksal von Minkwitz wird sich heute entscheiden. Kann er das Präsidium mit seinem Krisen-Management überzeugen, wird es auch nach einer möglichen Pleite im Kellerspiel gegen Aue (13.9.) mit ihm weitergehen. Eichelbaum: „Wenn wir mit dem Trainer weitermachen, wird er einen Vertrauensvorschuss über das Aue-Spiel hinaus erhalten.“
Überzeugt Minkwitz das Präsidium nicht, ist er seinen Job los…
BILD