Presse zum ersten Vorbereitungsspiel gegen Großaspach

Kickers: Landeka trifft zum 1:1

Erster Test
STUTTGART (StZ). Mustafa Parmak hat gestern die sportärztliche Untersuchung beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers absolviert, so dass der Manager Joachim Cast davon ausgeht, dass der Vertrag heute unterzeichnet wird. Beim 1:1 (1:1) im ersten Testspiel der Kickers nach der Winterpause beim Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach kam Parmak gestern noch nicht zum Einsatz. Das 1:0 für Sonnenhof erzielte Abedin Krasniqi (10.), Josip Landeka (30.) traf zum 1:1.

Der Punktspielauftakt in diesem Jahr ist derweil um einen Tag vorgezogen worden, so dass die Kickers am 5. Februar (19 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf antreten. Nachdem in der LTU-Arena zwei Tage später Bayer Leverkusen den VfB Stuttgart empfängt und in der Woche darauf das Länderspiel gegen Norwegen stattfindet, soll allen Teams ein optimaler Rasen präsentiert werden.

Stuttgarter Zeitung

Kickers kommen schwer aus den Startlöchern
Großaspach (StN) – Beim ersten Testspiel nach der Winterpause gab es für Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers nur ein 1:1 (1:1) bei der SG Sonnenhof Großaspach. Abedin Krasniqi brachte den Oberliga-Spitzenreiter in der 10. Minute in Führung, für die Blauen glich Josip Landeka aus (30.). Die Stuttgarter hatten mehr Spielanteile, doch die wenigen herausgespielten Chancen wurden vergeben. Nach der Pause wechselte Kickers-Trainer Edgar Schmitt munter ein und aus, so dass alle seine Spieler zum Einsatz kamen. Neuzugang Torsten Traub bot in der Abwehr eine grundsolide Leistung. Die Blauen hatten harte Einheiten hinter sich, der nasse Kunstrasen machte es den Akteuren zudem schwer – deshalb war Kickers-Manager Joachim Cast nach der Partie auch mit einem Unentschieden gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Club unterm Strich zufrieden. „Wir haben nur wenige leichte Fehler gemacht“, sagte er, „und wir haben den Ball gut laufen lassen. Nur die Verwertung der Torchancen muss unbedingt noch besser werden.“

Stuttgarter Nachrichten

Zugänge hinterlassen einen guten Eindruck

Eine ansprechende Leistung boten die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach in ihrer ersten Testpartie nach der Winterpause. Der Oberliga-Spitzenreiter spielte gestern Abend in Kleinaspach gegen den Drittligisten Stuttgarter Kickers 1:1. Gut integrierten sich dabei die Zugänge Giuseppe Ricciardi, Oskar Schmiedel und Viktor Oppong.

VON HEIKO SCHMIDT

„Ich bin absolut zufrieden, es war kein Klassen-Unterschied zu sehen“, kommentierte Großaspachs Trainer Thomas Letsch das 1:1 seines Teams gegen die zwei Klassen höher spielenden Stuttgarter Kickers. Wichtiger als das Ergebnis war für den 40-Jährigen die Leistung seiner Mannschaft. Und ein besonderes Augenmerk legte der Coach auf die drei Zugänge. Oskar Schmiedel bot im Mittelfeld eine gute Leistung. „Er ist ein ballsicherer Spieler“, lobte Letsch. Der 20-jährige Schmiedel gab die Vorlage für den Führungstreffer der Großaspacher in der sechsten Minute. Torjäger Abedin Krasniqi vollendete aus spitzem Winkel ins lange Eck.

Gut war auch die Leistung von Mittelfeldakteur Giuseppe Ricciardi (24). „Er machte über rechts viel Druck nach vorne“, urteilte Letsch. Der dritte Zugang Viktor Oppong saß nur für den Notfall auf der Bank. Der 27-Jährige wurde aber nach der Pause eingewechselt und machte in der Innenverteidigung eine ordentliche Partie. „Der Konkurrenzkampf in der Mannschaft wird größer“, sagte Letsch. Beim Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers war dies nicht aber noch nicht der Fall, denn sechs SG-Spieler fehlten. Torhüter Milan Jurkovic befindet sich nach krankheitsbedingtem Ausfall erst seit kurzem wieder im Training. Saer Sene pausierte wegen einer Prellung am Knöchel. Michael Deiß plagt sich mit Achillessehnen-Problemen herum. Dennis Grab und Rüdiger Rehm waren gesperrt. Mario Di Biccari absolviert momentan ein Probetraining bei einem Klub der italienischen Serie C. Hinzu kam, dass Manuel Wengert in der 39.Minute verletzt ausgewechselt wurde. „Er wird untersucht. Ich gehe davon aus, dass er eine Gehirnerschütterung hat“, sagte Letsch.

Bei der SG lief aber auch ein Gastspieler auf: Robert Fischer (24). Der Stürmer, der zuletzt beim ZFC Meuselwitz (NOFV-Oberliga Süd) kickte, blieb im SG-Trikot aber glücklos. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir ihn verpflichten“, sagte Aspachs Trainer. Letsch musste auf dem Kunstrasenplatz in Kleinaspach aber ansehen, wie die von Edgar Schmitt trainierten Stuttgarter Kickers in der 27. Minute zum Ausgleich kamen. Josip Landeka hatte abgestaubt. Dieser Gegentreffer dämpfte die Stimmung jedoch bei Letsch nicht. „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut.“

SG Sonnenhof Großaspach: Kraus – Wengert (39. Pelipetz), Adamos, Aupperle, Cimander (46. Oppong) – Zivaljevic (46. Marschlich), Ricciardi, Schmiedel (46. Nierichlo), Binakaj (46. Bonsignore) – Krasniqi (46. Mazzola), Fischer. – Stuttgarter Kickers: Salz (46. Huber) – Ortlieb (40. Kovac), Dittrich, Traub (63. Smeekes), Gentner (46. Härter) – Deigendesch (46. Gambo), Rosen (46. Mann), Landeka – Reiss, Kacani (63. Schürg), Tucci. – Tore: 1:0 (6.) Krasniqi, 1:1 (27.) Landeka. – Zuschauer: 100. – Schiedsrichter: Reichel (Böblingen).

Backnanger Kreiszeitung

Presse zur bevorstehenden Vertragsunterschrift von Mustafa Parmak

Alles klar mit Parmak

Kickers rüsten weiter auf

STUTTGART (ump). Heute oder morgen soll Mustafa Parmak einen Vertrag bis zum Saisonende beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers unterschreiben. Noch kein Abnehmer hat sich für Angelo Vaccaro gefunden.

Pleiten, Pech und Pannen? Der erst zu Saisonbeginn ins Leben gerufenen dritten Fußballliga droht Ungemach – in Form von möglichen Insolvenzen. Wie der „Focus“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, kommt der Hilferuf zum Beispiel von der SpVgg Unterhaching. „Die Liga droht eine Pleiteliga zu werden“, sagt zum Beispiel deren Präsident Engelbert Kupka, der deshalb einen Brief an den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger geschickt hat. Zudem hat sich Unterhaching in der Winterpause mit dem früheren Hoffenheimer Stürmer Francisco Copado verstärkt, um nach der Winterpause nochmals den Aufstieg anzustreben.

Der Ligakonkurrent Stuttgarter Kickers dagegen wäre schon zufrieden, wenn er den Klassenverbleib schafft – und hat sich aus diesem Grund bereits verstärkt. Mit Torsten Traub, um die vermeintliche Schwachstelle Innenverteidigung zu beheben. Und jetzt steht auch einer Rückkehr des verlorenen Sohnes Mustafa Parmak nichts mehr im Wege, nachdem die Kickers ihr erstes Angebot verbessert haben. „Ich gehe davon aus, dass er am Dienstag ins Training einsteigt“, sagt sein Berater Michael Hofstetter, der deshalb auch ein Probetraining diese Woche bei Eintracht Trier abgesagt hat.

Ein Probetraining wiederum soll Mauro Macchia vom SSV Reutlingen in diesen Tagen bei den Kickers absolvieren. Der Stürmer könnte eventuell auch bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen, die heute ihren Trainingsbetrieb wieder aufnimmt. Voraussichtlich mit Angelo Vaccaro, der sich wiederum zuletzt in Reutlingen fit gehalten hat. „Aber das war nur eine Übergangslösung, ich konnte ja nicht die ganze Zeit alleine im Wald laufen oder ins Rehamed“, sagt der bei den Kickers in Ungnade gefallene Torjäger. Die Regionalliga sei kein Thema, „ich will in der dritten Liga bleiben“.

Und wenn es damit nichts wird? „Zunächst einmal bleibe ich ganz ruhig“, sagt Vaccaro, „denn die meisten Transfers in der Winterpause spielen sich erst in den letzten vier, fünf Tagen der Wechselperiode ab. Außerdem habe ich ja noch einen Vertrag. Ich weiß nicht genau, wie sich die Kickers das dann im Zweifel vorstellen.“ Der Verein setzt jedenfalls darauf, dass Angelo Vaccaro bis Ende des Monats einen neuen Arbeitgeber findet, nicht zuletzt, um finanziell entlastet zu werden. Der Spieler selbst sagt dazu nur: „Für mich war es schon ein harter Schlag, als ich gehört habe, ich sei freigestellt. Denn ich habe immer gesagt, ich werde alles für die Kickers geben. Außer es kommt ein Angebot eines Clubs, das für alle Seiten akzeptabel ist.“ Aber das gibt es bis jetzt ja nicht.

Stuttgarter Zeitung

Parmak steigt ins Kickers-Training ein
Stuttgart (jüf) – Die Unterschrift fehlt zwar noch, doch die Rückkehr von Mittelfeldspieler Mustafa Parmak zu Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ist nur noch Formsache. „Wir sind uns über einen Vertrag bis zum Saisonende einig. Mustafa wird am Dienstag ins Mannschaftstraining einsteigen“, sagte Parmaks Berater Michael Hofstetter am gestrigen Sonntag. Zuvor hatte Hofstetter Regionalligist Eintracht Trier abgesagt. Dessen Trainer Mario Basler hatte ebenfalls Interesse an Parmak, die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei TuS Koblenz. Unterdessen wird der suspendierte Angelo Vaccaro heute nicht ins Training der Oberligaelf einsteigen. Ob damit der Wechsel zu Regionalligist Holstein Kiel klar ist? Vaccaro sagt nur so viel: „Kiel ist ein Club mit super Perspektiven, und Trainer Falko Götz kenne ich seit vielen Jahren.“

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Diskussion um das Vereinslogo

Kickers hoffen auf Einigung
STUTTGART (ump). Die Handballer der SpVgg Möhringen werden sich zum 1. Juli komplett dem Ortsrivalen HV Stuttgarter Kickers anschließen. Das hat die Mehrheit der Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung beschlossen. Die Fußballer der Kickers wiederum hoffen, dass nun auch der Streit um das Vereinslogo, dessen Rechte die Handballer besitzen, geklärt wird. „Ich habe mit dem HV-Präsidenten Jürgen Hollenbach eine Vereinbarung getroffen, die eigentlich schon längst unterschrieben sein sollte. Ich hoffe und denke, dass dies nach der Einigung mit Möhringen rasch geschehen wird“, sagt das Kickers-Präsidiumsmitglied Dieter Wahl.

Nachdem der Fußball-Drittligist in Torsten Traub die erhoffte Verstärkung für die Defensive verpflichtet hat, gibt es weiterhin Interesse an einer Rückkehr von Mustafa Parmak. Sofern der einen stark leistungsbezogenen Vertrag unterschreiben würde, was bisher der Knackpunkt ist. Zudem gehen die Kickers davon aus, dass der freigestellte Stürmer Angelo Vaccaro einen neuen Verein findet, was bisher noch nicht der Fall ist, so dass sich der Spieler von Montag an bei der zweiten Mannschaft fit halten müsste – oder aber auch beim SSV Reutlingen.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu den Führungsambitionen von Torsten Traub

„Er zeigt den Jungs, wo“s langgeht“
Der Neuzugang Torsten Traub ist bei den Stuttgarter Kickers als Führungsspieler vorgesehen

STUTTGART. Torsten Traub hat gestern zum ersten Mal am Mannschaftstraining beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers teilgenommen. „Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben, den Klassenverbleib zu schaffen“, sagt der 33-jährige Verteidiger.

Von Joachim Klumpp

Torsten Traub hat gestern erst einmal eine Sonderschicht geschoben. Nicht weil der Neuzugang der Stuttgarter Kickers außer Form wäre. Sondern wegen seines Golden Retrievers, der während der beiden Trainingseinheiten in Degerloch im Auto warten musste und es deshalb kaum abwarten konnte, dazwischen ein wenig Auslauf im nahe gelegenen Wald zu bekommen. Und seinem Herrchen schadet das auch nicht. „Ich muss ja schauen, dass ich richtig fit werde, um dann mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagt Traub.

Als Führungsspieler, denn als solcher wurde er schließlich am Dienstag verpflichtet, nachdem er den Vorzug zum Beispiel vor seinem Aalener Teamkollegen Mischa Welm (24) bekommen hatte. „Aber mit 33 Jahren hat man eine ganz andere Erfahrung, und die ist in unserer Situation gefragt“, sagt Joachim Cast, der Manager des Tabellenletzten. „Er zeigt den Jungen, wo“s langgeht.“ Traub ist sich seiner zugedachten Rolle bewusst, er scheut die Verantwortung nicht. „Ich muss schauen, dass ich mit den anderen Leitfiguren wie Alex Rosen die Mannschaft in die richtige Richtung führe“, sagt der 33-Jährige, der Parallelen zum Kapitän Rosen aufweist.

Auch außerhalb des Platzes, wo er über den Tellerrand hinausschaut und im Fernstudium den Sportfachwirt abgelegt hat und sich nun auf den Abschluss Sportökonom vorbereitet – also auf seine Zeit nach dem Fußball. Die läuft vertraglich bis Sommer 2010, vorausgesetzt, die Kickers schaffen den Klassenverbleib, wovon Traub überzeugt ist. „Ich habe die Mannschaft in dieser Saison dreimal beobachtet, sie hat die Qualität für die dritte Liga und muss die Leistung nur konstant über 90 Minuten abrufen.“

Traub soll bei den Kickers als Abwehrchef in der Innenverteidigung fungieren, so viel steht fest – obwohl er beim VfR Aalen links in der Viererkette gespielt hat. Doch das Kapitel ist abgehakt, nachdem Traub seinen noch bis Saisonende laufenden Vertrag vergangenes Wochenende aufgelöst hat. „Wie dort einige Dinge gelaufen sind, das war nicht in Ordnung“, sagt Traub. Nach vier Spielen unter dem zwischenzeitlichen Trainer und jetzigen Sportdirektor Jürgen Kohler wurde er als Kapitän abgesetzt und in die zweite Mannschaft „degradiert, aber ich will nicht nachkarten“. Sondern vorausschauen auf das wohl letzte Kapitel seiner Karriere, nachdem er zuvor schon in Erfurt und Augsburg als Profi gespielt hat.

Bereits vor anderthalb Jahren war er bei den Kickers im Gespräch. „Den Ausschlag für Aalen hat damals Edgar Schmitt gegeben“, sagt Traub zu dem Trainer, mit dem es jetzt ein Wiedersehen gibt und der auch der Grund dafür war, dass er ein Angebot seines Heimatclubs SSV Reutlingen ausgeschlagen hat. „Mir gefällt seine Art, Fußball spielen zu lassen.“ Offensiv, wozu auch Traub seinen Teil beitragen soll. „Er hat letzte Saison nicht von ungefähr sieben Tore gemacht“, sagt Cast, die meisten nach Standardsituationen.

Ob die künftig wieder Mustafa Parmak ausführt, der angeblich auch beim Regionalligisten Eintracht Trier im Gespräch ist? Der Manager Cast bestätigt: „Wir haben ihm ein Angebot gemacht“ – das aber offensichtlich noch nicht den (finanziellen) Vorstellungen des Spielers entspricht. Nicht nur deshalb fügt Cast hinzu: „Vor einer Verpflichtung sind noch einige Gespräche zu führen.“ Klar ist, dass sich der Trainer Edgar Schmitt weitere Verstärkungen wünscht: „Sicher hätte ich am liebsten Traub und Welm genommen. Aber das ist ja kein Wunschkonzert.“ Sondern Abstiegskampf.

Stuttgarter Zeitung

Ein Musterprofi

Auf Torsten Traub ruhen die Hoffnungen der Stuttgarter Kickers

Von Beate Wockenfuß

Stuttgart – Wie ziemlich genau vor einem Jahr der jetzige Kapitän Alexander Rosen, wurde auch er in der Winterpause geholt, um der Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu helfen: Auf dem bisher einzigen Neuzugang Torsten Traub ruhen die Hoffnungen des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers. „Er ist ein Musterprofi, der auf und neben dem Platz vorlebt, was notwendig ist, um Erfolg zu haben“, sagt Manager Joachim Cast über den 33-Jährigen, der vergangene Woche seinen Vertrag beim Ligakonkurrenten VfR Aalen aufgelöst hat und bei den Kickers bis zum 30. Juni 2010 unterschrieb. „Ich bin überzeugt davon, dass wir den Klassenverbleib schaffen, sonst wäre ich nicht hierher gekommen“, sagt Traub zuversichtlich.

Wenn der Trainer der Kickers nicht Edgar Schmitt heißen würde, wäre der frühere Reutlinger wahrscheinlich auch nicht in Degerloch gelandet. „Das war sicherlich ein wichtiger Grund“, bestätigt Traub. Schließlich hatte ihn der damalige VfR-Coach Schmitt im Sommer 2007 nach Aalen geholt, wo er bis zu dessen Entlassung im August vergangenen Jahres als Abwehrchef und Kapitän eine wichtige Rolle spielte. Nach vier Partien unter Schmitts Nachfolger Jürgen Kohler wurde Traub plötzlich ins Verbandsliga-Team abgeschoben. Diese Degradierung nagt noch immer an ihm. „Ich will nicht nachtreten, aber was da ablief, war einfach respektlos“, sagt der Routinier enttäuscht.

Umso mehr freut er sich jetzt über die Rückkehr zu Schmitt. „Wir verstehen uns sehr gut. Ich mag seine Art, wie er Fußball spielen lässt“, erklärt Traub. Er ist der „Wunschspieler“ des Trainers, der schon lange einen Führungsspieler für die Innenverteidigung fordert – den sich die Kickers nun aber nur dank eines zusätzlichen Sponsoren-Engagements leisten können. „Torsten Traub ist ein Führungsspieler, der in der Abwehr durch seine Erfahrung und durch seine Zweikampfstärke am Boden und in der Luft für die notwendige Stabilität sorgt“, sagt Cast, der mit ihm gemeinsam beim SSV Reutlingen gespielt hat.

Die Erfahrung hat Traub vor allem bei seinen 109 Zweitliga-Einsätzen für den SSV, den FC St. Pauli, Rot-Weiß Erfurt und den FC Augsburg gesammelt. Daher geht er trotz der schwierigen sportlichen Lage des Tabellenschlusslichts gelassen an seine neue Aufgabe heran. „Man darf jetzt nicht verkrampfen. Die Mannschaft hat Qualität. Die Jungs müssen nur mehr an sich glauben, dann kommen wir aus dieser Situation auch heraus“, erklärt Traub, dessen Vertrag nur für die dritte Liga gilt. Vier Punkte Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen bereiten dem Sportfachwirt, der bald mit Frau und Hund nach Reutlingen ziehen wird, keine Sorge: „Das ist nicht viel und daher schnell aufgeholt.“

Eßlinger Zeitung

Presse zur Verpflichtung von Torsten Traub

Kickers verpflichten Torsten Traub

Schmitt erhält Wunschspieler
STUTTGART (StZ). Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat seinem Trainer Edgar Schmitt gestern den gewünschten Neuzugang beschert und Torsten Traub verpflichtet. Der 33 Jahre alte Abwehrspieler erhält bei dem Tabellenletzten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010. Traub stand zuletzt im Kader des Ligakonkurrenten VfR Aalen, der Club hatte dessen bis zum Saisonende gültigen Kontrakt allerdings am Samstag aufgelöst. „Torsten Traub ist genau der Spielertyp, den ich haben wollte. Er passt mit seiner sportlichen Qualität, seiner großen Erfahrung und seinen Führungsqualitäten genau in unser Profil. Er wird der jungen Mannschaft besonders als Stabilisator in der Abwehr mehr Halt geben“, sagte Schmitt.

Traub, der bisher 109 Partien in der zweiten Bundesliga absolviert hat, war 2007 vom Zweitligisten FC Augsburg nach Aalen gewechselt. Auf der Ostalb avancierte er unter dem damaligen Trainer Edgar Schmitt zum Kapitän und Abwehrchef. Schmitts Nachfolger Jürgen Kohler verbannte Traub aber im Oktober 2008 in die zweite Mannschaft. „Ihm fehlt die körperliche und mentale Frische“, lautete Kohlers Begründung damals. Auch der Regionalligist SSV Reutlingen war daraufhin an Traub, der schon von 1989 bis 2002 an der Kreuzeiche gespielt hat, interessiert.

Stuttgarter Zeitung

Kickers verpflichten Torsten Traub
Stuttgart (jüf) – Der erste Neuzugang des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers im Jahr 2009 ist perfekt: Verteidiger Torsten Traub hat bei den Blauen einen Vertrag bis 2010 unterschrieben. Für die neue Saison gilt der Kontrakt allerdings nur für den Fall des Klassenverbleibs.

Genau davon ist der 33-Jährige überzeugt. „Ich bin sicher, dass das Potenzial in der Mannschaft da ist, um das große Ziel zu erreichen“, sagte Traub. Der Abwehrspieler, der im Zentrum und auch auf der linken Seite spielen kann, bringt viel Erfahrung mit: Er absolvierte über 100 Zweitligaspiele für den SSV Reutlingen, den FC St. Pauli, Rot-Weiß Erfurt und den FC Augsburg. Am 10. Januar war sein Vertrag beim VfR Aalen aufgelöst worden. Beim Drittligisten war Traub nach dem Rauswurf von Edgar Schmitt nicht mehr zum Zug gekommen. Unter dem aktuellen Kickers-Coach war Traub Stammspieler – Schmitt hatte ihn in Aalen auch zum Kapitän bestimmt. Jetzt treffen sich die beiden wieder, und Manager Joachim Cast ist sicher: „Torsten Traub ist genau der Spielertyp, der uns in der jetzigen Situation weiterhilft. Er hat sportliche Qualität, Erfahrung und Führungsqualitäten.“ Traub wird nicht die einzige Verstärkung bleiben: Die Anzeichen für eine Rückkehr von Mustafa Parmak verdichten sich immer mehr.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu möglichen Neuzugängen und der Personalie Mustafa Parmak

Parmak und die Kickers

Schwieriger Fall
STUTTGART (ump). Der Manager des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers kehrt heute von einem Kurzurlaub in Österreich zurück. Gerade rechtzeitig, um vor dem ersten Training im neuen Jahr am Freitag (10 Uhr) noch einige Absprachen zu treffen. „Ich gehe aber davon aus, dass sich bis dahin personell nichts mehr ändern wird“, sagt Joachim Cast. Ganz oben auf der Wunschliste steht nach wie vor ein (Innen-)Verteidiger, der möglicherweise durch einen externen Sponsor finanziert werden kann. Unabhängig davon würde man Spielern wie Angelo Vaccaro (angeblich bei Holstein Kiel im Gespräch) oder Sokol Kacani wohl keine Steine in den Weg legen, falls sie eine Alternative finden.

Nachdem Mustafa Parmak seinen Vertrag beim Zweitligisten TuS Koblenz zum Jahresende aufgelöst hat, geistert sein Name inzwischen auf der Waldau herum. „Eine schwierige Personalie“, sagt Cast, nachdem die Trennung im Sommer nicht gerade einvernehmlich verlief. Andererseits wäre Parmak in seiner Situation wohl bereit, einen leistungsbezogenen Vertrag zu unterschreiben.

Stuttgarter Zeitung

Kickers beraten über Neuzugänge

Stuttgart (kli) – Um 10 Uhr starten die Stuttgarter Kickers am Freitag in die Vorbereitung auf die Rückrunde – und das mit derselben Mannschaft wie bisher. „Am Freitag werde ich mich mit Aufsichtsratschef Rainer Lorz, Präsident Dirk Eichelbaum und Manager Joachim Cast zusammensetzen und beraten, was in Bezug auf Neuzugänge machbar ist“, sagt Trainer Edgar Schmitt. Denn klar ist den Verantwortlichen auch: Der Tabellenletzte der dritten Liga braucht bis zum ersten Punktspiel am 6. Februar in Düsseldorf Verstärkungen. Die möglichen Kandidaten sind der inzwischen vereinslose Ex-Kickers-Spieler Mustafa Parmak (Mittelfeld) sowie die Aalener Torsten Traub (Abwehr), Mischa Welm (Mittelfeld) und Marijo Maric (Sturm). „Das sind alles interessante Spieler, die uns weiterhelfen würden“, sagt Schmitt, „aber wir müssen erst klären, was überhaupt möglich ist.“

Unklar ist weiter auch, ob ein Akteur den Verein verlässt und dadurch das Budget der Blauen entlastet. Angelo Vaccaros Berater Jürgen Schwab plant für Ende dieser Woche ein Grundsatzgespräch mit Joachim Cast über die Zukunft des Stürmers. Und als wäre das alles der Unklarheiten nicht genug, droht den Kickers nun auch noch ein neuer Rechtsstreit. Ex-Präsidiumsmitglied Walter Kelsch hat sein Darlehen in Höhe von 50 000 Euro zum 31. Januar gekündigt und pocht auf eine Rückzahlung. „Wir glauben allerdings nicht, dass die Kündigung zulässig ist“, sagt Dirk Eichelbaum.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – Carl Zeiss Jena

Den Kickers fehlt die Konstanz

Bei der 0:3-Niederlage gegen Jena geht nach der Pause die Ordnung im Mittelfeld völlig verloren

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben unter Edgar Schmitt ihre erste Heimniederlage in der dritten Liga kassiert. „Ein herber Rückschlag“, sagte der Manager Joachim Cast nach dem 0:3 (0:0) gegen Carl Zeiss Jena.

Von Joachim Klumpp

Jenas Trainer hatte seiner Mannschaft in der Besprechung vor dem Spiel eine Aussage des Kickers-Kollegen Edgar Schmitt mitgebracht, der da betonte: „Das Stadion muss unseres bleiben.“ Daran wollte der Gast auch gar nicht rütteln, genauso wenig wie seine 700 friedlichen Fans. „Wir wollten das Stadion nicht mitnehmen, wir haben selbst ein schönes“, sagte der Holländer Rene van Eck, und fügte hinzu: „Aber wir wollten die Punkte.“

Und das ist dem Zweitligaabsteiger schließlich gelungen, wenngleich das 3:0 auf dem Papier über den wahren Spielverlauf auf dem Platz hinwegtäuscht. Während die vier Punkte der Kickers in den beiden letzten Spielen gegen Dresden und in Braunschweig teilweise etwas glücklich zustande kamen, lag der Fall am Samstag anders. Die Kickers dominierten die Partie scheinbar souverän. „Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel anders“, sagte der Stürmer Michael Schürg, der vor der Pause die beiden besten Möglichkeiten vergab, wobei einmal ebenso der Pfosten im Weg stand wie bei Marcel Rapps Versuch unmittelbar nach der Pause.

Nach dem 1:0 der Gäste, als Rene Eckardt die Einladung der gesamten Kickers-Abwehr zum Torschuss dankend annahm, zeigte sich aber, dass die Mannschaft noch lange nicht so gefestigt ist, um kompakt über die gesamten 90 Minuten aufzutreten. „Die Spieler waren einfach geschockt“, sagte Schmitt. Das Fehlen des verletzten Kapitäns Alexander Rosen mag dafür eine Erklärung, aber längst keine Entschuldigung sein. Als dann allerdings auch noch Benedikt Deigendesch mit Schwindelgefühlen ausschied, war keiner mehr vorhanden, der für die Ordnung im Mittelfeld sorgte, zumal Bashiru Gambo nach der Pause untertauchte und auch das Auswechselkontingent (mit der totalen Offensive durch Tucci und Smeekes) bereits relativ frühzeitig erschöpft war. Jena dagegen zog in dem Malteser Andre Schembri und vor allem dem Italiener Salvatore Amirate noch zwei Trümpfe aus dem Ärmel – und erzielte zwei weitere Tore. „Ihr Konzept ging auf“, musste selbst Edgar Schmitt zugeben.

Das der Kickers nicht. „Wir sind aus der Pause gekommen und wollten gewinnen“, sagte Schürg. Vielleicht war die Mannschaft in diesem Fall etwas zu sicher, denn bis dato deutete auf den schwierigen Bodenverhältnissen nichts darauf hin, dass die schwachen Thüringer drei Punkte entführen. Insgesamt fällt aber auf, dass die Leistungsschwankungen der Kickers einfach zu groß sind. Nach einer starken Hälfte in Offenbach brach die Mannschaft nach der Pause und dem ersten Gegentor ein; in Braunschweig hatte sie bis zur Halbzeit mehrere brenzlige Situationen zu überstehen, um danach eine ordentliche Leistung abzuliefern; gegen Berlin rüttelte erst ein 0:2 die Kickers auf; und davor lagen noch die Spiele mit Drei-Tore-Führungen und -Rückständen gegen die zweiten Mannschaften der Bayern und des VfB, die allesamt Remis endeten.

Es ist ein Wechselbad der Gefühle, das bis zum Saisonende so weitergehen könnte. Ob beziehungsweise inwieweit die Mannschaft in der Winterpause verstärkt werden kann („prinzipiell haben wir einen kleinen Kader“, so der Manager Cast), wird die wirtschaftliche Situation mit entscheiden.

Doch bis dahin stehen noch vier Spiele an. Während Schürg sagte: „Ich denke nicht, dass uns das Ergebnis groß zurückwirft“, sagte Cast: „Das war ein herber Rückschlag.“ Und das ausgerechnet vor der Hauptversammlung am Mittwochabend, auf der der Verein wirtschaftlich zwar schwarze Zahlen vorlegen kann, aber sportlich in dieser Saison eine negative Bilanz aufweist.

Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Ortlieb, Rapp, Härter – Traut, Deigendesch (55. Prediger), Gambo, Landeka (63. Smeekes) – Schürg, Vaccaro (63. Tucci).

Carl Zeiss Jena: Nulle – Wallschläger, Robert Müller, Wuttke (46. Schembri), Ralf Schmidt – Riemer – Sträßer (87. Eggemann), Eckardt, Hansen, Nils Petersen (76. Amirante) – Hähnge.

Stuttgarter Zeitung

Schmitt ruft zur Ordnung

Unsortierte Kickers brechen gegen Jena nach guten 60 Minuten ein – Kehrt Oliver Barth zurück?

Stuttgart – Lange Zeit haben sie sehr passabel gespielt. Doch ein Gegentor reichte, um Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers beim 0:3 (0:0) gegen Carl Zeiss Jena völlig aus der Bahn zu werfen. „Ich bin doch kein Zauberer“, sagte Trainer Edgar Schmitt.

VON JÜRGEN FREY

Der Pechvogel des Tages saß nach dem Abpfiff enttäuscht auf dem schneebedeckten Rasen. Immer wieder schüttelte Michael Schürg den Kopf. Dann raffte sich der Stürmer auf, trabte mit gesenktem Kopf Richtung Kabine und murmelte: „Das war heute einfach nur Pech.“ Richtig stark hatte der 24-Jährige vor der Pause aufgetrumpft – nur eben das Entscheidende verpasst: mindestens ein Tor zu erzielen. In der 32. Minute war bei seinem abgefälschten Schuss der Pfosten im Weg, zwei Minuten später fand Schürg frei stehend vor Carsten Nulle in Jenas Keeper seinen Meister. Da auch Kickers-Innenverteidiger Marcel Rapp in der 50. Minute nur den Innenpfosten traf und Jena bis dahin keine einzige Torchance hatte, kam Schürg die Vokabel Pech nicht zu Unrecht über die Lippen. Aber die Blauen sind gut beraten, die achte Saisonniederlage tiefgreifender zu analysieren.

Die fehlende Ordnung: Benedikt Deigendesch hatte eine sehr solide Vorstellung vor der Abwehr gezeigt. Mit seiner Auswechslung wegen Schwindelgefühlen (55.) nahm das Unheil seinen Lauf. Das erste Gegentor (68.) warf die Blauen dann total aus der Bahn. Jegliche Stabilität und Ordnung ging verloren. Die Spieler hielten nicht mehr ihre Positionen. Viel zu unentschlossen und ohne Aggressivität gingen sie in die Zweikämpfe. Aufbäumen? Fehlanzeige. „Die Mannschaft war plötzlich wie gelähmt und stand unter einem kollektiven Schock“, stellte Schmitt fest. Wie er die Probleme lösen will? Vor allem mit viel Arbeit. „Ich werde mit intensiven Übungen den Jungs beibringen, künftig die Ordnung zu halten“, erklärte der Coach, „wenn es sein muss, werde ich im Training Felder auf den Rasen zeichnen.“

Der fehlende Leitwolf: In der kritischen Phase war weit und breit kein Spieler zu sehen, der das Team aufrüttelte. „Ich habe zu wenige in der Mannschaft, die richtig dazwischenhauen“, hat auch Schmitt erkannt. Es allein auf das Fehlen des verletzten Kapitäns Alexander Rosen zurückzuführen, wäre ein Armutszeugnis. Auch von erfahrenen Kräften wie Bashiru Gambo und dem derzeit indisponierten Angelo Vaccaro müssen weitaus mehr Impulse ausgehen. Ansonsten werden die Blauen den Weg aus dem Keller nicht schaffen.

Vier Spiele stehen vor der Winterpause noch auf dem Programm: Am kommenden Samstag (14 Uhr) beim VfR Aalen, zu Hause gegen Werder Bremen II (7. Dezember), beim SC Paderborn (13. Dezember) und daheim gegen Wacker Burghausen (20. Dezember) geht es darum, den Anschluss ans rettende Ufer nicht zu verlieren. Danach könnte es zu Veränderungen im Kader kommen. Die Namen Mischa Welm, Thorsten Traub (beide VfR Aalen), Thomas Scheuring (zuletzt Omonia Nikosia) und vor allem Oliver Barth (SC Freiburg) machen die Runde. Schmitt sagt dazu nur so viel: „Alle meine aktuellen Spieler sind willig, aber Fußball ist auch ein Strategiespiel – und ich bin kein Zauberer.“

Stuttgarter Nachrichten

Pfosten und Kopf stehen im Weg

Drittligist Stuttgarter Kickers bricht nach dem 0:1 ein und verliert gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 0:3

Von Andreas Müller

Stuttgart – Es geht immer noch ein bisschen schlechter: Die Stuttgarter Kickers haben im Kampf um den Klassenverbleib einen großen Rückschlag erlitten. Die 0:3 (0:0)-Niederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena hat deutlich gemacht, dass der Fußball-Drittligist keine Mannschaft besitzt, die mental in der Lage ist, Unvorhersehbares wegzustecken. Die 3440 Fans, sofern sie mit den Kickers sympathisierten, hatten sich nach den ersten 45 Minuten auf dem schneebedeckten Rasen im Gazi-Stadion einigermaßen zufrieden auf den Weg zum Stand mit Bier und Roter Wurst gemacht. Die „Blauen“ waren die aktivere Mannschaft und ließen mit über weite Strecken gut angelegtem Kurzpassspiel den eher mit einfachen spielerischen Mitteln ausgestatteten Gast aus Jena keine Entfaltungsmöglichkeiten. Pech nur, dass die Kickers das Tor nicht trafen. Michael Schürg (32.) scheiterte am Pfosten und an Torhüter Carsten Nulle (35.). Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Mannschaft von Trainer Edgar Schmitt in Führung gehen würde. Die Überlegenheit wurde mit einem erneuten Pfostentreffer von Marcel Rapp (49.) untermauert. Doch mit einer einzigen Szene brach Jena den Bann und rief bei den Stuttgartern Chaos hervor. Der Führungstreffer von René Eckardt (69.) raubte den „Blauen“ das Selbstvertrauen. Schmitt sprach von einem Schock, Manager Joachim Cast stellte fest: „Danach waren wir wie gelähmt.“ Dass Eckardt nahezu ohne Gegenwehr von vier Stuttgartern aus 16 Metern abschließen durfte „war auch keine Meisterleistung der Abwehr“ (Schmitt).

Schock, Lähmung und ein Kopf, der vor Selbstzweifeln zu platzen schien. Die Serie von vier Spielen ohne Niederlage hat keinerlei positive Auswirkungen auf das strapazierte Nervenkostüm gezeigt. Die Mannschaft ist nach wie vor völlig verunsichert und schafft es nicht, nach einem Rückstand die klassischen Tugenden im Kampf um den Klassenverbleib abzurufen. Verbissenheit und Einsatzbereitschaft tendierten nach dem Rückstand gegen Null. Ob der verletzte Kapitän Alexander Rosen in dieser Phase das kollektive Versagen verhindert hätte, ist eine von vielen Fragen, die unbeantwortet bleiben werden.

Jena bekam nach der Führung das Spiel immer besser in den Griff und wurde in der 82. Minute belohnt. Nach einer Flanke des eingewechselten Salvatore Amirante rutschte Thorsten Reiß so unglücklich in die Hereingabe, dass der Ball ins eigene Tor kullerte. Danach kam es an der Seitenlinie zu einer Art Vollversammlung von fünf Stuttgartern, die den Trainer um Rat fragten. Was sollen wir tun? Doch zu diesem Zeitpunkt wusste auch Schmitt nicht mehr weiter, das Spiel war längst gelaufen. Das 3:0 durch Amirante (90.+2) entsprang einem Konter, weil die Kickers alles nach vorne warfen. Wie es weitergeht? „Wir fahren nach Aalen und geben dort richtig Gas“, erklärte Schmitt. Was sollte er auch sonst sagen?

Eßlinger Zeitung

Kickers kassieren nach vier unbesiegten Spielen wieder eine Niederlage
Eckardt stellt Partie auf den Kopf

Carl Zeiss Jena hat gegen die Stuttgarter Kickers glücklich drei Punkte aus Degerloch entführt. Die Hausherren waren bis zum ersten Gegentor von Eckardt spielbestimmend und hatten bei zwei Pfostentreffern Pech. Carl Zeiss zeigte sich nach der eigenen Führung eiskalt und verwertete seine Torgelegenheiten gegen konsternierte Kickers konsequent.

Kickers-Trainer Edgar Schmitt nahm im Vergleich zum 1:1 in Braunschweig vier Änderungen an seiner Startformation vor: Rapp ersetzte den rot-gesperrten Mann in der Innenverteidigung der Schwaben. Deigendesch agierte für den verletzten Kapitän Rosen im defensiven Mittelfeld. Landeka kam für Kettemann und im Angriff ersetzte Schürg den Niederländer Smeekes.

Carl-Zeiss-Coach René van Eck baute seine Anfangself nach der 2:4-Heimpleite gegen den SC Paderborn auf einer Position um: Petersen ersetzte Schembri im Mittelfeld der Jenaer.

Beide Mannschaften fanden im Gazi-Stadion nur schleppend in die Begegnung. Gleichwohl waren es die feldüberlegenen Gastgeber, die sich im weiteren Verlauf deutlich mehr Spielanteile erarbeiteten, ohne allerdings größere Torgefahr vor dem Kasten von Jena-Keeper Nulle herauf zu beschwören. Carl Zeiss fand in der ersten Halbzeit in der Vorwärtsbewegung nicht statt. In der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs entwickelte sich dann ein Privatduell zwischen Kickers-Angreifer Schürg und Carl Zeiss Torhüter: Der Torschützenkönig der abgelaufenen Oberliga-Saison scheiterte in der 34. Minute an Pfosten und Nulle und danach noch zweimal am Keeper der Thüringer (35. und 42.).

Auch nach Wiederanpfiff waren die gastgebenden „Blauen“ deutlich präsenter. In der 53. Minute hatte die Schmitt-Elf bei einem weiteren Aluminium-Treffer Pech, als ein Rapp-Schuss nach Vorarbeit von Traut nur an den Pfosten des Gästegehäuses klatschte. In der 69. Minute stellte dann Eckhardt mit einem Schuss aus 12 Metern, der in den Maschen des Stuttgarter Tores landete, den Spielverlauf auf den Kopf. Die Schmitt-Schützlinge waren nun geschockt und hätten bei Chancen von Hähnge (74.) und dem eingewechselten Amirante (78.) um ein Haar das zweite Gegentor kassiert.

Dieses fiel dann auch in der 82. Spielminute, als Kickers-Außenverteidiger Reiß das Leder nach scharfer Hereingabe von Amirante ins eigene Tor lenkte. Gegen konsternierte Schwaben erhöhte Amirante im Konter sogar noch auf 3:0 für das im Abschluss in der zweiten Hälfte äußerst effektive Van-Eck-Team.

Die Stuttgarter Kickers treten am kommenden Samstag in einem schwäbischen Derby beim VfR Aalen an. Carl Zeiss Jena empfängt am gleichen Tag Fortuna Düsseldorf auf dem heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld.

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