Presse zum Interesse an Mustafa Parmak

Interesse an Parmak – Kickers machen ein Angebot

STUTTGART (ump). Die Transferperiode im Fußball läuft zwar noch bis zum Ende des Monats, doch so lange wollen die Stuttgarter Kickers nicht warten. „Ich denke, dass wir im Laufe der Woche einen Neuzugang präsentieren können“, sagt der Manager Joachim Cast.

Kaum ist der Präsident Dirk Eichelbaum am Freitag aus dem Urlaub zurückgekehrt, da holten ihn schon wieder die Pflichten beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers ein. Am Abend gab es ein Essen mit Trainer und Manager – bei dem auch über die sportlichen Dinge gesprochen wurde. Im Klartext: über die personellen Veränderungen im Kader. Wobei der Manager Joachim Cast betont: „Die Spieler, die wir verpflichten, müssen sitzen.“ Daneben sollen aber auch Spieler den Kader verlassen, allen voran Angelo Vaccaro. „Ich weiß nur, dass es Anfragen für ihn gibt“, sagt Cast. Angeblich ist er beim Zweitligisten TuS Koblenz ein Thema, ebenso wie bei dem Nordregionalligisten Holstein Kiel, der unbedingt den Aufstieg in die dritte Liga anstrebt. „Ich gehe deshalb davon aus, dass ein Wechsel klappt“, sagt Cast, der sich nicht näher dazu äußern will, ob dieser dann ablösefrei vollzogen würde. Feststehen dürfte: an der Ablösesumme wird der Transfer nicht scheitern.

Allerdings erhöht jeder zusätzliche Euro den Handlungsspielraum in Sachen Neuzugänge. Für einen Abwehrspieler ist das Geld – dank Sponsorenengagements – bereits gesichert. Seit gestern ist auch der Verteidiger Torsten Traub (33) auf dem Markt, dessen Vertrag beim VfR Aalen aufgelöst wurde und der schon vor knapp zwei Jahren bei den Kickers im Gespräch war. „Grundsätzlich sind alle Spieler von dort interessant, weil sie der Trainer bestens kennt“, sagt Cast – andererseits können die Kickers auch nicht jeden holen, der in Aalen nicht mehr erwünscht ist, das wären inzwischen schon sieben.

Zudem besteht Interesse, den „verlorenen Sohn“ Mustafa Parmak wieder aufzunehmen – es soll bereits ein Angebot geben. „Gespräche gibt es“, sagt Cast dazu, „mit seinen sportlichen Qualitäten würde er uns weiterhelfen.“ Zum Beispiel bei den Standardsituationen, bei denen ein gewisses Defizit herrscht. „Allerdings kann es sich nur um einen stark leistungsbezogenen Vertrag bis Saisonende handeln.“ Präsident Eichelbaum fügt hinzu: „Und er muss den Trainer in einem persönlichen Gespräch überzeugen.

Stuttgarter Zeitung

Cast: „Parmak würde uns weiterhelfen“

Von HELMUT HEIMANN

Der Countdown läuft…

Bei den Stuttgarter Kickers werden die personellen Weichen für den Klassenerhalt in der 3. Liga gestellt. Im BILD-Interview kündigt Manager Joachim Cast (40) Verstärkungen an.

BILD: Wieso wurde Torjäger Vaccaro freigestellt?

Cast: „Weil er uns in der zuletzt gezeigten Form nicht weiterhilft. Nicht nur wir, auch er ist unzufrieden. Vaccaro hat uns mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte. Wir stehen ihm nicht im Wege.“

BILD: Und wenn er keinen neuen Arbeitgeber findet?

Cast: „Dann wird er am 19. Januar bei unserer zweiten Mannschaft mit dem Training beginnen.“

BILD: Kommt ein neuer Stürmer, wenn Vaccaro geht?

Cast: „Natürlich. Das liegt auf der Hand.“

BILD: Bekommt Trainer Schmitt den geforderten Abwehrchef?

Cast: „Da wird sich schon in den nächsten Tagen was tun.“

BILD: Stimmt es, dass Spielmacher Parmak zurückkehrt?

Cast: „Wir führen zurzeit Gespräche. In unserer Situation würde er uns mit seiner sportlichen Qualität weiterhelfen.“

BILD

StZ: Trainingsauftakt bei den Kickers

Ohne Vaccaro, mit Malchow
STUTTGART (ump). Frostige Zeiten auf Degerlochs Höhen. Allerdings nur was die Temperaturen angeht, die gestern beim ersten Training der Stuttgarter Kickers im neuen Jahr im zweistelligen Minusbereich lagen. Bei den Einheiten auf dem Kunstrasen präsentierte sich die Mannschaft („Die Weihnachtspause hat allen gutgetan“, so der Trainer Edgar Schmitt) dann froh gelaunt, sofern die Spieler an Bord waren. Es fehlten die erkrankten Jens Härter und Ralf Kettemann, die Verletzten Marcel Rapp und Dirk Prediger, der sich den Mittelfuß angebrochen hat sowie Josip Landeka (wegen eines Trauerfalls) – und Angelo Vaccaro, aus keinem dieser Gründe. Dem Stürmer wurde am Morgen mitgeteilt, dass er freigestellt ist und sich einen neuen Verein suchen kann. „Ich gehe davon aus, dass das auch klappt“, sagt der Manager Joachim Cast, andernfalls würde Vaccaro wohl in die zweite Mannschaft verbannt. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, und Angelo wollte weg“, sagte der Trainer Schmitt zu dieser Entscheidung. Ob zum Beispiel auch Sokol Kacani den Verein verlässt, ist offen. Der Spieler selbst sagt: „Es gibt immer Anfragen, aber ich würde gerne hier bleiben.“

Gestern traf er erst einmal auf einen alten Bekannten – Alexander Malchow, der nun doch als Co-Trainer, neben Rainer Kraft, arbeitet. „Es macht Spaß, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich wurde von beiden Trainern super aufgenommen – das passt“, so Malchow, der ursprünglich im Scoutingbereich tätig sein sollte.

In Sachen Verstärkung genießt weiter ein Innenverteidiger Priorität, zum Beispiel Mischa Welm, dessen Vertrag beim Ligarivalen VfR Aalen aufgelöst worden ist. Schmitt: „Er ist ein Kandidat, es gibt aber auch andere.“ Möglicherweise sogar Dirk Dittrich (22), der bis 2006 in der zweiten Mannschaft spielte, ehe er zum Studium in den USA weilte, und nun ein Probetraining absolviert. In der Winterpause soll zudem möglichst noch der Vertrag mit dem Stammtorwart Manuel Salz verlängert werden. „Es gab erste Gespräche“, sagt der Manager Cast. Weitere werden folgen – nicht nur mit ihm.

Testspiele in der Winterpause: 17. Januar bei den SF Schwäbisch Hall, 21. Januar bei der SG Sonnenhof, 24. Januar gegen 1. FC Heidenheim (Ort offen), 28. Januar in Obertshausen/Hessen, 31. Januar bei Darmstadt 98.

Stuttgarter Zeitung

StN: Turbulenter Auftakt: Kickers wollen Vaccaro loswerden

Fußball-Drittligist stellt den Stürmer am Trainingsauftakt frei – Malchow kehrt als Co-Trainer zurück

Stuttgart – Am Freitag begann für Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers wieder der Arbeitsalltag: Bei ersten Training nach der Winterpause fehlte allerdings Angelo Vaccaro, der nicht mehr zum Team zählt. Alexander Malchow wurde dagegen wieder zum Co-Trainer berufen.

Ein guter Stürmer will immer anspielbar sein, also ist er stets in Bewegung, um die Bewacher abzuschütteln. Angelo Vaccaro war nach Ansicht der Kickers-Chefstrategen in dieser Saison viel zu statisch, dazu oft lust- und leidenschaftslos. Deshalb haben sie nun die Notbremse gezogen und entschieden: Wer sich nicht freiläuft, wird freigestellt. „Vaccaro will weg, nun hat er ausreichend Freiraum, sich damit zu beschäftigen“, sagt Joachim Cast. Der Manager hatte den 27-Jährigen direkt vor dem Trainingsstart um 10 Uhr in die Trainerkabine gebeten, wo Chefcoach Edgar Schmitt und Cast den Italiener von der Verbannung in die zweite Mannschaft unterrichteten.

Vaccaro fiel nicht aus allen Wolken – sein Berater Jürgen Schwab hatte ihm am Donnerstag dieses Szenario bereits angedeutet – der Stürmer konnte den radikalen Schnitt dennoch nicht nachvollziehen. „Ich war auch nicht immer zufrieden mit meiner Leistung, aber ich habe immer alles gegeben“, betont Vaccaro, „und ich verstehe nicht, warum man mich in die zweite Mannschaft abschiebt – ich bin doch wirklich kein Unruhestifter.“ 20 Tore hat Vaccaro im Kickers-Trikot erzielt, aber nur fünf in dieser Saison (davon zwei Elfmeter) – da wird es nicht leicht, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Besonders dann nicht, wenn die Ansprüche nicht geringer werden. „Ich möchte mindestens in der dritten Liga unterkommen“, sagt der 27-Jährige. Sein Berater muss mächtig wirbeln, bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar ist’s nicht mehr lange hin.

Auch Cast und Schmitt werden Schwab die Daumen drücken – falls Vaccaro von der Gehaltsliste gestrichen werden kann, haben die Blauen ein wenig finanziellen Spielraum, um einen neuen Stürmer zu holen. Zunächst hat die Suche nach einem Innenverteidiger Vorfahrt, anscheinend haben Sponsoren dafür ein paar Euro lockergemacht. „Die Prioritäten haben sich durch Vaccaros Freistellung nicht verschoben“, sagt Cast, „wir suchen weiter einen Mann für die Abwehr.“ In der kommenden Woche will der Club alles klarmachen, als heißer Kandidat gilt der Ex-Aalener Mischa Welm.

Vaccaro geht, ein anderer kehrt zurück: Alexander Malchow. Der 39-Jährige war Co-Trainer bei Stefan Minkwitz und wurde mit ihm am 21. September 2008 beurlaubt, nun hat der Verein die lange Freizeitphase beendet. Malchow wird als Co-Trainer bei Schmitt und neben dem zweiten Co-Trainer Rainer Kraft arbeiten. „Es macht Spaß, wieder mit der Mannschaft zu arbeiten“, sagt er, der kein fest umrissenes Aufgabengebiet hat. „Wir müssen im Kampf gegen den Abstieg alle Kräfte bündeln“, begründet Cast.

Jedoch waren nicht alle Kräfte zum Auftakt im Einsatz. Es fehlten Josip Landeka (Trauerfall), Jens Härter, Ralf Kettemann (beide Grippe), Dirk Prediger (Mittelfußbruch) und Marcel Rapp (Knieverletzung). Als Trainingsgast spielte Dirk Dittrich (22) mit, der vor drei Jahren in der Kickers-A-Jugend gespielt hatte. „Nächste Woche geben wir richtig Gas“, sagt Trainer Schmitt, „dann sehen wir, wie fit die Spieler sind.“

Jürgen Kemmner

Stuttgarter Nachrichten

StN: Kickers: Aussicht auf Finanzspritze

Stuttgart (StN) – Für die Stuttgarter Fußball-Drittligisten ist am heutigen Freitag der Urlaub vorbei: Die Stuttgarter Kickers und der VfB Stuttgart II beginnen mit der Vorbereitung auf Teil zwei der Saison. Bei den Blauen versammelt Trainer Edgar Schmitt sein Team um 10 Uhr im ADM-Sportpark – die erhoffte personelle Verstärkung ist allerdings nicht dabei. Noch nicht. Denn die Kickers könnten von Sponsoren eine kleine Finanzspritze bekommen. „Wir haben positive Signale erhalten“, bestätigt Manager Joachim Cast. Als heißer Kandidat gilt Innenverteidiger Mischa Welm (24), dessen Vertrag beim VfR Aalen aufgelöst wurde. Schmitt kennt den 1,85 Meter großen Spieler aus seiner Zeit als Coach in Aalen: „Welm bringt enorme körperliche Präsenz mit.“ Beim Trainingsauftakt wird Marcel Rapp fehlen, der sich kurz vor der Winterpause eine Knieverletzung zuzog.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu möglichen Neuzugängen und der Personalie Mustafa Parmak

Parmak und die Kickers

Schwieriger Fall
STUTTGART (ump). Der Manager des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers kehrt heute von einem Kurzurlaub in Österreich zurück. Gerade rechtzeitig, um vor dem ersten Training im neuen Jahr am Freitag (10 Uhr) noch einige Absprachen zu treffen. „Ich gehe aber davon aus, dass sich bis dahin personell nichts mehr ändern wird“, sagt Joachim Cast. Ganz oben auf der Wunschliste steht nach wie vor ein (Innen-)Verteidiger, der möglicherweise durch einen externen Sponsor finanziert werden kann. Unabhängig davon würde man Spielern wie Angelo Vaccaro (angeblich bei Holstein Kiel im Gespräch) oder Sokol Kacani wohl keine Steine in den Weg legen, falls sie eine Alternative finden.

Nachdem Mustafa Parmak seinen Vertrag beim Zweitligisten TuS Koblenz zum Jahresende aufgelöst hat, geistert sein Name inzwischen auf der Waldau herum. „Eine schwierige Personalie“, sagt Cast, nachdem die Trennung im Sommer nicht gerade einvernehmlich verlief. Andererseits wäre Parmak in seiner Situation wohl bereit, einen leistungsbezogenen Vertrag zu unterschreiben.

Stuttgarter Zeitung

Kickers beraten über Neuzugänge

Stuttgart (kli) – Um 10 Uhr starten die Stuttgarter Kickers am Freitag in die Vorbereitung auf die Rückrunde – und das mit derselben Mannschaft wie bisher. „Am Freitag werde ich mich mit Aufsichtsratschef Rainer Lorz, Präsident Dirk Eichelbaum und Manager Joachim Cast zusammensetzen und beraten, was in Bezug auf Neuzugänge machbar ist“, sagt Trainer Edgar Schmitt. Denn klar ist den Verantwortlichen auch: Der Tabellenletzte der dritten Liga braucht bis zum ersten Punktspiel am 6. Februar in Düsseldorf Verstärkungen. Die möglichen Kandidaten sind der inzwischen vereinslose Ex-Kickers-Spieler Mustafa Parmak (Mittelfeld) sowie die Aalener Torsten Traub (Abwehr), Mischa Welm (Mittelfeld) und Marijo Maric (Sturm). „Das sind alles interessante Spieler, die uns weiterhelfen würden“, sagt Schmitt, „aber wir müssen erst klären, was überhaupt möglich ist.“

Unklar ist weiter auch, ob ein Akteur den Verein verlässt und dadurch das Budget der Blauen entlastet. Angelo Vaccaros Berater Jürgen Schwab plant für Ende dieser Woche ein Grundsatzgespräch mit Joachim Cast über die Zukunft des Stürmers. Und als wäre das alles der Unklarheiten nicht genug, droht den Kickers nun auch noch ein neuer Rechtsstreit. Ex-Präsidiumsmitglied Walter Kelsch hat sein Darlehen in Höhe von 50 000 Euro zum 31. Januar gekündigt und pocht auf eine Rückzahlung. „Wir glauben allerdings nicht, dass die Kündigung zulässig ist“, sagt Dirk Eichelbaum.

Stuttgarter Nachrichten

Vorberichte Stuttgarter Kickers – Werder Bremen II

Kickers: mit Rosen, ohne Rapp

Schmitt vermisst mentale Stärke
STUTTGART (ump). Der erste Wunsch des Trainers der Stuttgarter Kickers ist diese Woche schon einmal in Erfüllung gegangen. „Ein Unentschieden wäre nicht schlecht“, hatte Edgar Schmitt zum Nachholspiel der dritten Fußballliga zwischen Werder II und Burghausen gesagt, das prompt 2:2 endete. Nun kommt der Bremer Bundesliganachwuchs am Sonntag (14 Uhr) ins Gazi-Stadion – und dann gilt es, nicht nur einen Wunsch, sondern fast schon eine Pflicht zu erfüllen: drei Punkte. „Das ist so etwas wie das erste Endspiel“, sagt Schmitt zu dem Kellerduell.

Nachdem die Kickers zuletzt zweimal nach guter erster Hälfte das Spiel (gegen Jena und Aalen) noch aus der Hand gegeben haben, nahm die sportliche Leitung die Mannschaft in die Pflicht. Schmitt betont: „Die Spieler müssen wissen, um was es geht.“ Den Ligaverbleib – und damit die Existenz, des Vereins und der Spieler. „Deshalb müssen die sich auch psychisch weiterbilden.“ Etwa mit einem Mentaltrainer? „Nein“, sagt Schmitt, „so weit sind wir noch nicht.“ Aber so weit waren die Kickers vor einem Jahr schon einmal, unter Stefan Minkwitz, der kein Freund solcher Mithilfe war. Dennoch nahm sich ein Sportpsychologe der Sache an. „Aber nach zwei Sitzungen war die Mannschaft davon nicht mehr überzeugt“, sagt der Manager Joachim Cast, und sein Trainer fügt hinzu: „Das ist eine ganz heikle Kiste.“

Einstweilen haben Schmitt und Cast in Einzelgesprächen mit einigen Spielern versucht, die mentale Stärke zu fördern. „Manche Spieler haben sich die Aufgabe sicher einfacher vorgestellt“, sagt Schmitt. Michael Schürg zum Beispiel, der als Oberliga-Torjäger zu den Kickers wechselte und nun feststellen muss, dass die Erfolgserlebnisse nicht von alleine kommen. Zudem gibt Cast zu: „Bei einigen Spielern bin ich nicht ganz sicher, dass sie sich dem Ernst der Lage bewusst sind.“ Eine fatale Einschätzung. Übermorgen haben sie Gelegenheit, die Verantwortlichen vom Gegenteil zu überzeugen. Die gesperrten Angelo Vaccaro und Bashiru Gambo fallen zwar aus, dafür kehrt Marcus Mann in die Innenverteidigung zurück, wo er Marcel Rapp ersetzt, der mit einem Kapselanriss im Knie für den Rest des Jahres ausfällt. Der Kapitän Alexander Rosen dagegen ist wieder an Bord – „zumindest für 60, 70 Minuten“, sagt der Trainer Edgar Schmitt.

Stuttgarter Zeitung

Schmitt kritisiert Einstellung zum Beruf
Kickers-Trainer verschärft vor Kellerduell den Ton

Stuttgart – Es sieht nicht gut aus für die Stuttgarter Kickers, das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle der dritten Liga: Letzter sind die Blauen – und doch scheinen nicht alle Spieler den Ernst der Lage zu erkennen. „Manche nehmen es zu leicht“, sagt Edgar Schmitt. Der Trainer hat vor dem Kellerduell gegen Werder Bremen II (Sonntag, 14 Uhr, Gazistadion) den Ton verschärft.

VON JOCHEN KLINGOVSKY

Die Kickers kämpfen um ihre Existenz, dem Verein droht der Fall ins Bodenlose. Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Nun denkt der geneigte Betrachter, darüber müsste die Mannschaft doch eigentlich Bescheid wissen – schließlich wird seit Beginn der Saison unterm Fernsehturm über kaum etwas anderes geredet. Und trotzdem scheint die Problematik nicht alle erreicht zu haben. Schmitt jedenfalls nahm sich seine Mannen jetzt zur Brust: „Wir haben ihnen klar und deutlich gesagt, dass es um sehr viel geht.“

Um die Zukunft des Vereins. Und kurzfristig darum, haarsträubende Patzer wie in Aalen (1:3) und gegen Jena (0:3) abzustellen. Schließlich stehen zu Hause gegen den Vorletzten Werder Bremen II und den Viertletzten Wacker Burghausen (20. Dezember) vor Weihnachten noch zwei Endspiele an. Zwei Niederlagen – und die Lichter gehen aus.

Schmitt fordert sechs Punkte von seinem Team, und er hofft auch, dazwischen in Paderborn nicht leer auszugehen. Des Trainers Appell an die Spieler: „Sie müssen sich mit ihrem Beruf auseinandersetzen und sich schnellstmöglich im mentalen Bereich weiterbilden. Kopfarbeit von jedem Einzelnen ist vonnöten.“ Einen Mentaltrainer hinzuziehen will Schmitt aber nicht („Wer über Scherben läuft, spielt auch nicht besser“), und er liegt dabei auf einer Wellenlänge mit Joachim Cast. Die Vergangenheit zeige, meint der Manager, dass die Mannschaft nicht davon überzeugt sei, dass ein Mentaltrainer sie weiterbringen könne. Deshalb teilen sich nun Trainer und Manager die Aufgabe, die Spieler gedanklich in die Spur zu bringen – offenbar kein leichter Job. „Beim ein oder anderen hatte ich Zweifel, ob ihm klar ist, in welcher Lage wir sind“, sagt Cast, „das haben wir versucht zu ändern.“

Eigentlich hätte dafür schon ein Blick auf die Tabelle genügen müssen.

Stuttgarter Nachrichten

Auch der Kopf muss mitspielen

Die Stuttgarter Kickers empfangen Werder Bremen II zum Krisengipfel auf der Waldau

Stuttgart – Am Sonntag (14 Uhr) treffen sich die beiden Kellerkinder der dritten Fußball-Liga im Gazi-Stadion: Schlusslicht Stuttgarter Kickers empfängt den punktgleichen Vorletzten Werder Bremen II. (…)

Von Beate Wockenfuß

„Das ist das erste wirklich richtige Endspiel für uns. Wer siegt, ist wieder dabei“, erklärte Kickers-Trainer Edgar Schmitt gestern mit Blick auf die Tabelle: Auf sechs Punkte ist der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz inzwischen angewachsen. Daher schickte der Coach gleich noch eine klare Ansage hinterher: „Von den drei Partien bis zur Winterpause sollten wir zwei gewinnen, um dran zu bleiben.“ Damit sind die beiden Heimspiele gegen Bremen II und Wacker Burghausen (20. Dezember) gemeint. Aber auch zum SC Paderborn (13. Dezember) fährt Schmitt nicht ohne Ambitionen. Zumal die sportliche Leitung „nach intensiven Diskussionen“ (Schmitt) inzwischen ausfindig gemacht hat, woran die Mannschaft krankt: Mentale Schwäche lautet die Diagnose. „Die Spieler müssen nervlich konstanter werden“, forderte der Coach nach den „individuellen Blackouts“, die in den vergangenen beiden Partien gegen Carl Zeiss Jena (0:3) und den VfR Aalen (1:3) die Niederlagen einleiteten. Von einem Mentaltrainer hält Schmitt allerdings nichts. Vielmehr wollen er und Manager Joachim Cast das Problem intern lösen und setzen auf Einzelgespräche als Therapie. „Die Spieler müssen sich mit ihrem Beruf auseinandersetzen. Einige haben sich das in der dritten Liga offensichtlich einfacher vorgestellt“, erklärte Schmitt. Und auch Cast fand klare Worte: „Bei dem einen oder anderen haben wir Zweifel, ob er sich der Situation wirklich bewusst ist. Da sind wir jetzt gefordert, um sie wieder in die Spur zu bringen.“In die sportliche Erfolgsspur soll die Mannschaft möglichst schon am Sonntag einbiegen. Dann ist auch Kapitän Alexander Rosen nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder an Bord. Zudem hat Abwehrchef Marcus Mann seine Rot-Sperre abgesessen. Dafür fällt Verteidiger Marcel Rapp (Kreuzbanddehnung und Kapselanriss im Knie) bis zum Jahresende aus. Mittelfeldmann Bashiru Gambo und Stürmer Angelo Vaccaro sind Gelb-Rot-gesperrt. So wollen sie spielen: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Traut, Rosen, Deigendesch, Landeka – Schürg, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Kicker: Cast sieht Aufwärtstrend

Stuttg. Kickers: Drei wichtige Heimspiele

Bei den Kickers hat sich die Lage etwas entspannt. Nach 15 Wochen am Tabellenende ist das Team endlich die rote Laterne los und zumindest einen Platz nach oben gerutscht. „Auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist, aber vom psychologischen Aspekt her ist es wichtig, vom letzten Platz weggekommen zu sein“, sagt Manager Joachim Cast: „Damit ist nun auch in der Tabelle erkennbar, dass es bei uns aufwärtsgeht.“

Jetzt hoffen die Kickers, bis zur Winterpause über den Strich zu kommen. Bis dahin sind es noch fünf Spiele, davon drei Heimpartien gegen Mannschaften aus dem Tabellenumfeld. „Gegen diese direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib müssen wir punkten“, betont Cast. Als nächstes geht es gegen den Tabellen-16. Jena. „Mit einem Sieg wollen wir Jena vollends in den Abstiegskampf mit reinreißen“, kündigt der Manager an.

Allerdings müssen die Kickers gerade jetzt auf zwei Schlüsselspieler verzichten. Kapitän Alexander Rosen fällt mindestens zwei Wochen verletzt aus, und Abwehrchef Marcus Mann ist für zwei Spiele gesperrt. „Das ist natürlich bitter, zumal wir keinen üppig ausgestatteten Kader haben“, sagt Cast, ist aber zuversichtlich: „Jetzt sind eben die anderen gefordert, und da muss uns überhaupt nicht bange sein.“

Beate Wockenfuss

Kicker

StZ: Nachgefragt bei Joachim Cast

„So etwas wie ein Kultspiel“

Die Stuttgarter Kickers empfangen am Samstag (14 Uhr) in der dritten Fußballliga Dynamo Dresden. Das Spiel ist nicht nur wegen des letzten Tabellenplatzes der Kickers brisant, sondern auch unter Sicherheitsaspekten. „So ein Spiel hatten wir hier noch nie, was die Rahmenbedingungen angeht“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Cast, am Samstag steht die Begegnung gegen Dynamo Dresden an. Ist denn da mit einem neuen Zuschauerrekord in dieser Saison zu rechnen, nachdem bereits zweitausend Karten an die Gäste aus Sachsen gegangen sind?

Das ist schwer zu sagen, im Moment sind in Dresden etwa 800 Karten verkauft. Aber erfahrungsgemäß kommen viele ihrer Fans ohne Karten, außerdem hat Dynamo etliche Anhänger hier im Umland, die sich die Karten vor Ort kaufen werden. Aber natürlich rechnen wir insgesamt mit mehr als 5000 Zuschauern, nachdem unsere Bestmarke gegen den VfB 5875 Besucher betragen hat.

Wie sehen die Sicherheitsbedingungen aus, nachdem die Dynamo-Anhänger vor kurzem bei der Partie in Jena aus der Rolle gefallen sind?

Wir hatten diesbezüglich letzte Woche bereits zwei Besprechungen mit den Behörden hier und noch einen Ortstermin am Donnerstag mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes. Im Moment ist alles getan, was getan werden kann.

Wie sehen die Maßnahmen konkret aus?

Zunächst einmal wird der Ordnungsdienst bei uns auf rund 250 Mann aufgestockt, nachdem er normalerweise rund achtzig Leute umfasst. Dazu müssen zum Beispiel zusätzliche Dixi-Toiletten und Zäune im Gästeblock installiert werden.

Und wer übernimmt dafür die Kosten?

Für die Maßnahmen vor Ort ist die Stadt zuständig, aber es kann durchaus sein, dass auch auf den Verein noch Kosten zukommen. Da hoffen wir aber auf ein Entgegenkommen der Stadt – bisher haben wir immer eine Lösung gefunden.

Gab es denn bisher schon etwas Vergleichbares wie diese Partie?

So ein Spiel hatten wir hier noch nie – was die Rahmenbedingungen angeht. Es ist ja so, dass Dresden schon mal gegen die Kickers gespielt hat, aber noch zu Bundesligazeiten im damaligen Neckarstadion. In Degerloch waren sie noch nie – und offensichtlich ist das so etwas wie ein Kultspiel für die Fans.

Gibt es denn noch etwas Neues im Nachspiel zum Derby, das kurz unterbrochen werden musste?

Im Moment nicht. Wir – und auch der VfB – haben unsere Stellungnahme ja bereits am vergangenen Dienstag an den DFB geschickt. Ich denke, dass es diese Woche noch eine Entscheidung gibt – will jetzt aber nicht spekulieren, wie die ausfallen könnte.

Stuttgarter Zeitung