Kein Chef in Sicht
Gestern Abend ist der Präsident der Stuttgarter Kickers noch im Amt gewesen – bei einem offiziellen Sponsorentreffen. Zwar bekräftigt Dirk Eichelbaum seit Tagen seine Amtsmüdigkeit, doch bisher ist kein Nachfolger gefunden, da der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz offenbar keinen Gefallen an dem Posten findet und auch andere Kandidaten nicht in Sicht sind. „Die Kickers werden einen Präsidenten haben“, sagt der Aufsichtsratsvize Christian Dinkelacker, der aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht und für eine vorgezogene Hauptversammlung nach den Sommerferien plädiert. So lange wiederum will Eichelbaum nicht warten: „Für die neue Saison stehe ich nicht zur Verfügung.“ StZ
Stuttgarter Zeitung
Lorz will nicht Chef der Kickers werden
Eichelbaum setzt zeitliches Limit: Spätestens am 16. Juli hört er auf
Von Jürgen Frey
STUTTGART. Gestern Abend stellten die Stuttgarter Kickers bei einer Kick-off-Veranstaltung für Sponsoren Trainer und Team für die neue Regionalligasaison vor. Es hätte sich angeboten, bei dieser Gelegenheit auch den künftigen Chef der Blauen zu präsentieren. Doch daraus wurde nichts. Denn der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz sträubt sich, Präsident zu werden. Der amtsmüde Dirk Eichelbaum will nun bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung, die möglichst schnell stattfinden soll, im Amt bleiben. „Ich führe die Geschäfte weiter, da ich kein Chaos hinterlassen will, halte mich aber aus strategischen Dingen heraus“, sagt Eichelbaum. Gleichzeitig drückt er aufs Tempo und stellt klar: „Spätestens am 16. Juli ist für mich Schluss.“ An diesem Tag feiert er seinen 45. Geburtstag.
Der Rechtsanwalt hat sich den Führungswechsel leichter vorgestellt. Doch die angespannte finanzielle Lage scheint mögliche Nachfolger abzuschrecken. Im Aufsichtsrat erinnern sich Mitglieder mit Schrecken an blauäugig berechnete Gutachten und Etatplanungen aus früheren Zeiten. Diesmal sei bei den Blauen, laut Eichelbaum, alles im grünen Bereich: „Der Etat ist, teils über Bürgschaften, gedeckt.“ Die Suche nach einem Präsidenten scheint das nicht zu erleichtern. Vize-Aufsichtsratschef Christian Dinkelacker steht nicht zur Verfügung: „Es geht aus beruflichen Gründen nicht.“ Auch Präsidiumsmitglied Dieter Wahl schließt die Chefrolle „definitiv aus“.
Stuttgarter Nachrichten