Presse stellt die Frage: Tritt Dirk Eichelbaum morgen zurück?

Der Präsident ist auf dem Absprung

Der Countdown bei dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers läuft. Nicht nur sportlich, wo morgen (18.30 Uhr) das erste Freundschaftsspiel für die Mannschaft von Dirk Schuster in Hemmendorf auf dem Programm steht, sondern vor allem auch hinter den Kulissen. Gestern Abend hat sich der Aufsichtsrat des Clubs versammelt, um über das aktuelle Thema Präsident zu sprechen (die Sitzung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Der Amtsinhaber Dirk Eichelbaum, der nach dem Abstieg aus der dritten Liga extern, aber auch intern stark kritisiert worden war, hat den Wunsch nach einem vorzeitigen Rücktritt geäußert, wobei ihm der Ablauf des offiziellen Geschäfstjahres 2008/09 heute als idealer Termin erscheint.

Der potenzielle Nachfolger Rainer Lorz (46) hat sich bis zuletzt noch etwas mit seinem Plazet geziert, wohl auch, weil die finanzielle Lage des Viertligisten nach wie vor alles andere als rosig ist. Dass der Kader bis jetzt noch sehr dünn bestückt ist, dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass der Etat von 1,6 Millionen Euro für die nächste Saison aktuell weitgehend ausgeschöpft ist. Durch einen Führungswechsel erhoffen sich die Kickers möglicherweise auch zusätzliche Gelder durch neue Investoren oder auch von Seiten des Hauptsponsors Gazi. Schließlich hatte der Jurist Lorz im Rahmen der Lizenzierung bereits die Gespräche mit dem Firmenchef Eduardo Garcia erfolgreich zu Ende gebracht. Im Hause des Trikotsponsors jedenfalls dürfte ein Präsident Lorz auf deutlich mehr Gegenliebe stoßen als Eichelbaum. ump

Stuttgarter Zeitung

Lorz vor dem Einstieg als Kickers-Präsident
Der Aufsichtsrats-Vorsitzende könnte schon ab 1. Juli den amtsmüden Dirk Eichelbaum ablösen

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Seit dem 6. März 2007 ist Dirk Eichelbaum Präsident der Stuttgarter Kickers. Wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert, wird der 44-Jährige seine Amtsperiode am morgigen Dienstag vorzeitig beenden und zurücktreten. „Das Ende des offiziellen Geschäftsjahrs bietet sich an“, sagt der umstrittene Kickers-Chef. Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass ihn vom 1. Juli an Aufsichtsrats-Chef Rainer Lorz ablösen wird. Gestern Abend tagte das Kontrollgremium, das den Präsidenten kraft Statuten wählt, bis tief in die Nacht in Lorz“ Kanzlei. Eine endgültige Entscheidung war bei Redaktionsschluss noch nicht gefallen.

Lorz war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Doch es ist ein offenes Geheimnis, dass es zu dem Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Universität Stuttgart keine ernsthaften Alternativen gibt. Deshalb wäre der 46-Jährige allerdings noch lange keine Notlösung: Lorz, seit November 2005 im Aufsichtsrat, ist ein Mann, der aus den verschiedensten Bereichen des Kickers-Umfelds sehr viel Wertschätzung erfährt. Durch seine rationale, pragmatische und professionelle Arbeitsweise hatte er entscheidenden Anteil daran, dass der Vertrag mit dem Hauptsponsor verlängert wurde und die Kickers die Regionalliga-Lizenz bekommen haben.

Was den Einstieg von Lorz in letzter Minute noch scheitern lassen könnte, ist die prekäre finanzielle Lage bei den Blauen. Er dürfte kaum die Verantwortung bei den klammen Kickers übernehmen, wenn er nicht einen oder mehrere seriöse Geldgeber in der Hinterhand hätte, die die Blauen in den nächsten beiden Jahren unterstützen. Erste aussichtsreiche Gespräche soll es schon gegeben haben.

Stuttgarter Nachrichten

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