Vorberichte Stuttgarter Kickers – Werder Bremen II

Kickers: mit Rosen, ohne Rapp

Schmitt vermisst mentale Stärke
STUTTGART (ump). Der erste Wunsch des Trainers der Stuttgarter Kickers ist diese Woche schon einmal in Erfüllung gegangen. „Ein Unentschieden wäre nicht schlecht“, hatte Edgar Schmitt zum Nachholspiel der dritten Fußballliga zwischen Werder II und Burghausen gesagt, das prompt 2:2 endete. Nun kommt der Bremer Bundesliganachwuchs am Sonntag (14 Uhr) ins Gazi-Stadion – und dann gilt es, nicht nur einen Wunsch, sondern fast schon eine Pflicht zu erfüllen: drei Punkte. „Das ist so etwas wie das erste Endspiel“, sagt Schmitt zu dem Kellerduell.

Nachdem die Kickers zuletzt zweimal nach guter erster Hälfte das Spiel (gegen Jena und Aalen) noch aus der Hand gegeben haben, nahm die sportliche Leitung die Mannschaft in die Pflicht. Schmitt betont: „Die Spieler müssen wissen, um was es geht.“ Den Ligaverbleib – und damit die Existenz, des Vereins und der Spieler. „Deshalb müssen die sich auch psychisch weiterbilden.“ Etwa mit einem Mentaltrainer? „Nein“, sagt Schmitt, „so weit sind wir noch nicht.“ Aber so weit waren die Kickers vor einem Jahr schon einmal, unter Stefan Minkwitz, der kein Freund solcher Mithilfe war. Dennoch nahm sich ein Sportpsychologe der Sache an. „Aber nach zwei Sitzungen war die Mannschaft davon nicht mehr überzeugt“, sagt der Manager Joachim Cast, und sein Trainer fügt hinzu: „Das ist eine ganz heikle Kiste.“

Einstweilen haben Schmitt und Cast in Einzelgesprächen mit einigen Spielern versucht, die mentale Stärke zu fördern. „Manche Spieler haben sich die Aufgabe sicher einfacher vorgestellt“, sagt Schmitt. Michael Schürg zum Beispiel, der als Oberliga-Torjäger zu den Kickers wechselte und nun feststellen muss, dass die Erfolgserlebnisse nicht von alleine kommen. Zudem gibt Cast zu: „Bei einigen Spielern bin ich nicht ganz sicher, dass sie sich dem Ernst der Lage bewusst sind.“ Eine fatale Einschätzung. Übermorgen haben sie Gelegenheit, die Verantwortlichen vom Gegenteil zu überzeugen. Die gesperrten Angelo Vaccaro und Bashiru Gambo fallen zwar aus, dafür kehrt Marcus Mann in die Innenverteidigung zurück, wo er Marcel Rapp ersetzt, der mit einem Kapselanriss im Knie für den Rest des Jahres ausfällt. Der Kapitän Alexander Rosen dagegen ist wieder an Bord – „zumindest für 60, 70 Minuten“, sagt der Trainer Edgar Schmitt.

Stuttgarter Zeitung

Schmitt kritisiert Einstellung zum Beruf
Kickers-Trainer verschärft vor Kellerduell den Ton

Stuttgart – Es sieht nicht gut aus für die Stuttgarter Kickers, das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle der dritten Liga: Letzter sind die Blauen – und doch scheinen nicht alle Spieler den Ernst der Lage zu erkennen. „Manche nehmen es zu leicht“, sagt Edgar Schmitt. Der Trainer hat vor dem Kellerduell gegen Werder Bremen II (Sonntag, 14 Uhr, Gazistadion) den Ton verschärft.

VON JOCHEN KLINGOVSKY

Die Kickers kämpfen um ihre Existenz, dem Verein droht der Fall ins Bodenlose. Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Nun denkt der geneigte Betrachter, darüber müsste die Mannschaft doch eigentlich Bescheid wissen – schließlich wird seit Beginn der Saison unterm Fernsehturm über kaum etwas anderes geredet. Und trotzdem scheint die Problematik nicht alle erreicht zu haben. Schmitt jedenfalls nahm sich seine Mannen jetzt zur Brust: „Wir haben ihnen klar und deutlich gesagt, dass es um sehr viel geht.“

Um die Zukunft des Vereins. Und kurzfristig darum, haarsträubende Patzer wie in Aalen (1:3) und gegen Jena (0:3) abzustellen. Schließlich stehen zu Hause gegen den Vorletzten Werder Bremen II und den Viertletzten Wacker Burghausen (20. Dezember) vor Weihnachten noch zwei Endspiele an. Zwei Niederlagen – und die Lichter gehen aus.

Schmitt fordert sechs Punkte von seinem Team, und er hofft auch, dazwischen in Paderborn nicht leer auszugehen. Des Trainers Appell an die Spieler: „Sie müssen sich mit ihrem Beruf auseinandersetzen und sich schnellstmöglich im mentalen Bereich weiterbilden. Kopfarbeit von jedem Einzelnen ist vonnöten.“ Einen Mentaltrainer hinzuziehen will Schmitt aber nicht („Wer über Scherben läuft, spielt auch nicht besser“), und er liegt dabei auf einer Wellenlänge mit Joachim Cast. Die Vergangenheit zeige, meint der Manager, dass die Mannschaft nicht davon überzeugt sei, dass ein Mentaltrainer sie weiterbringen könne. Deshalb teilen sich nun Trainer und Manager die Aufgabe, die Spieler gedanklich in die Spur zu bringen – offenbar kein leichter Job. „Beim ein oder anderen hatte ich Zweifel, ob ihm klar ist, in welcher Lage wir sind“, sagt Cast, „das haben wir versucht zu ändern.“

Eigentlich hätte dafür schon ein Blick auf die Tabelle genügen müssen.

Stuttgarter Nachrichten

Auch der Kopf muss mitspielen

Die Stuttgarter Kickers empfangen Werder Bremen II zum Krisengipfel auf der Waldau

Stuttgart – Am Sonntag (14 Uhr) treffen sich die beiden Kellerkinder der dritten Fußball-Liga im Gazi-Stadion: Schlusslicht Stuttgarter Kickers empfängt den punktgleichen Vorletzten Werder Bremen II. (…)

Von Beate Wockenfuß

„Das ist das erste wirklich richtige Endspiel für uns. Wer siegt, ist wieder dabei“, erklärte Kickers-Trainer Edgar Schmitt gestern mit Blick auf die Tabelle: Auf sechs Punkte ist der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz inzwischen angewachsen. Daher schickte der Coach gleich noch eine klare Ansage hinterher: „Von den drei Partien bis zur Winterpause sollten wir zwei gewinnen, um dran zu bleiben.“ Damit sind die beiden Heimspiele gegen Bremen II und Wacker Burghausen (20. Dezember) gemeint. Aber auch zum SC Paderborn (13. Dezember) fährt Schmitt nicht ohne Ambitionen. Zumal die sportliche Leitung „nach intensiven Diskussionen“ (Schmitt) inzwischen ausfindig gemacht hat, woran die Mannschaft krankt: Mentale Schwäche lautet die Diagnose. „Die Spieler müssen nervlich konstanter werden“, forderte der Coach nach den „individuellen Blackouts“, die in den vergangenen beiden Partien gegen Carl Zeiss Jena (0:3) und den VfR Aalen (1:3) die Niederlagen einleiteten. Von einem Mentaltrainer hält Schmitt allerdings nichts. Vielmehr wollen er und Manager Joachim Cast das Problem intern lösen und setzen auf Einzelgespräche als Therapie. „Die Spieler müssen sich mit ihrem Beruf auseinandersetzen. Einige haben sich das in der dritten Liga offensichtlich einfacher vorgestellt“, erklärte Schmitt. Und auch Cast fand klare Worte: „Bei dem einen oder anderen haben wir Zweifel, ob er sich der Situation wirklich bewusst ist. Da sind wir jetzt gefordert, um sie wieder in die Spur zu bringen.“In die sportliche Erfolgsspur soll die Mannschaft möglichst schon am Sonntag einbiegen. Dann ist auch Kapitän Alexander Rosen nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder an Bord. Zudem hat Abwehrchef Marcus Mann seine Rot-Sperre abgesessen. Dafür fällt Verteidiger Marcel Rapp (Kreuzbanddehnung und Kapselanriss im Knie) bis zum Jahresende aus. Mittelfeldmann Bashiru Gambo und Stürmer Angelo Vaccaro sind Gelb-Rot-gesperrt. So wollen sie spielen: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Traut, Rosen, Deigendesch, Landeka – Schürg, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Presse zum Fehlen von Rosen und Mann

Jeweils zwei Wochen Pause

Rosen und Mann fehlen den Kickers
STUTTGART (ump). Zum Wochenende hin ist der erste Wintereinbruch vorhergesagt, kein gutes Zeichen für die geplante Fußball-Drittligapartie der Stuttgarter Kickers in Degerloch gegen Jena, die zudem wieder erhöhte Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Inzwischen haben die Kickers zunächst einmal die Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro für die Becherwürfe aus dem Gästeblock im Derby gegen den VfB Stuttgart II akzeptiert.

Verzichten müssen die Kickers vorläufig auf ihren Kapitän Alexander Rosen, der sich in Braunschweig einen Muskelfaserriss in der Kniekehle sowie eine Sehnenentzündung zugezogen hat – und nun voraussichtlich zwei Wochen ausfallen wird. So lange fehlt definitiv Marcus Mann, der Verteidiger allerdings wegen einer Sperre nach seiner Roten Karte.

Eine feste Größe im Kickers-Spiel ist inzwischen der Torhüter Manuel Salz, dessen Kontrakt zum Saisonende ausläuft und den (nicht nur) der neue Trainer Edgar Schmitt gerne behalten würde. „Wir werden in der Winterpause in Ruhe darüber sprechen“, sagt der Manager Joachim Cast. Zeit dazu bleibt, nachdem der Verein kein Trainingslager im Süden eingeplant hat, falls sich nicht noch ein externer Sponsor findet. „Wir hatten in den vergangenen beiden Jahren hier in Degerloch genauso gute Voraussetzungen“, sagt der Manager. Hoffentlich ist das auch am Samstag gegen Carl Zeiss Jena der Fall.

Stuttgarter Zeitung

Muskelfaserriss: Rosen fällt aus

Mann zwei Spiele gesperrt

Stuttgart (dip) – Es sah schon nicht gut aus, als Alexander Rosen am Samstag in Braunschweig nach 26 Minuten vom Platz musste – am Montag gab es dann die Diagnose. Der Spielführer von Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers fällt wegen eines Muskelfaserrisses in der Kniekehle zwei bis drei Wochen aus und fehlt damit in den wichtigen nächsten Spielen gegen Jena und in Aalen. „Das ist natürlich bitter, da wir einen kleinen Kader haben“, sagte Kickers-Trainer Edgar Schmitt, „aber es nützt ja nichts: Wir müssen diesen Ausfall kompensieren.“

Und nicht nur den. Seit Montag steht auch fest: Marcus Mann muss ebenfalls zwei Spiele zuschauen. Der Abwehrspieler wurde nach seiner Roten Karte wegen einer Notbremse vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gesperrt.

Das Gremium des DFB ist auch in anderer Sache konkret geworden: Wegen der Vorfälle im Derby der Kickers gegen den VfB Stuttgart II müssen beide Clubs eine Strafe in Höhe von 2000 Euro zahlen, die sowohl die Blauen als auch die Roten akzeptiert haben. Während der Partie am 17. Oktober (4:4) war im VfB-Fanblock Rauchpulver gezündet worden. Darüber hinaus wurden mehrere leere Plastikbecher auf das Spielfeld geworfen, was zu zwei Spielunterbrechungen geführt hatte.

Stuttgarter Nachrichten

Marcus Mann für zwei Spiele gesperrt

Kickers-Abwehrspieler Marcus Mann wurde vom Kontrollausschuss des DFB wegen seines unsportlichen Verhaltens mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen belegt.
Der 24-jährige brachte in der Partie bei Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende in der 81. Minute seinen Gegenspieler durch Trikothalten zu Fall und verhinderte damit eine offensichtliche Torchance. Die Sperre von zwei Meisterschaftsspielen entspricht der ständigen Rechtsprechung des DFB-Sportgerichtes in derartigen Fällen (Notbremse ohne anschließenden Torerfolg).

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Presse zu Eintracht Braunschweig – Stuttgarter Kickers (1:1)

Die Blauen geben rote Laterne ab

Leistungssteigerung beim 1:1 in Braunschweig nach der Pause – Marcus Mann fliegt vom Platz

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers warten nach dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig in der dritten Liga weiter auf den ersten Auswärtssieg. „Ich betrachte das Ergebnis aufgrund der ersten Hälfte aber als Punktgewinn“, sagte der Manager Joachim Cast.

Von Joachim Klumpp

Am Ende herrschte fast so etwas wie verkehrte Welt im Stadion an der Hamburger Straße. In der letzten Minute der Nachspielzeit setzte Braunschweigs Kingsley Onuegbu den Ball freistehend neben das Kickers-Gehäuse, vergab somit das Siegtor – und sein Trainer atmete dennoch auf: „Gott sei Dank“, sagte Torsten Lieberknecht, „das hätte einen faden Beigeschmack gehabt.“

Denn zuvor profitierten die Gastgeber davon, dass die Stuttgarter Kickers das Spielgerät wegen einer Verletzung ins Seitenaus geschossen hatten und danach mit dem Ballbesitz rechneten. Von wegen. Somit gewann Braunschweig weder einen Fairnesspreis noch das Spiel, wobei das nicht unverdient gewesen wäre – zumindest aufgrund der klaren Chancen vor der Pause, als Unvermögen, die Latte oder Torwart Manuel Salz die Kickers vor einem höheren Rückstand bewahrten, ehe Jens Härter kurz vor der Halbzeit überraschend den Ausgleich markierte.

„Da haben wir sicher in einigen Situationen das Glück des Tüchtigen gehabt“, sagte der Manager Joachim Cast, „aber aufgrund der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft den Punkt verdient, die letzten 20 Minuten war Braunschweig stehend k. o.“

So blieben am Ende zwei Hiobsbotschaften: zum einen die Verletzung des Kapitäns Alexander Rosen, der bereits Mitte der ersten Hälfte mit einer Sehnenreizung in der Kniekehle ausgewechselt werden musste sowie die Rote Karte gegen den Abwehrchef Marcus Mann, der mit seiner Notbremse (80.) möglicherweise ein 1:2 verhindert hat. Und dafür Rückendeckung vom Trainer erhielt: „Kein Vorwurf.“ Im Gegenteil. „Er hat sich damit in den Dienst der Mannschaft gestellt“, sagte Edgar Schmitt, auch wenn die Sperre (zwei bis drei Spiele) sportlich schmerzt. Zumal Rosen möglicherweise am nächsten Samstag ebenfalls ausfällt, „was ich befürchte“, so Schmitt. „Aber Benedikt Deigendesch hat im zentralen Mittelfeld eine starke Partie gemacht“, lobte der Trainer den Ersatzmann.

Schmitt will nun „in die Mannschaft reinhören“, um das Training exakt zu dosieren, „da wir doch einige junge Spieler haben.“ Bis zur Winterpause sollen dennoch 17, 18 Punkte her – mindestens. „Wir wollen in Tuchfühlung zum Fünftletzten bleiben“, betont der Trainer, und der Manager fügt hinzu: „Je mehr Mannschaften in den Abstiegskampf verwickelt sind, desto besser.“

In dieser Hinsicht zumindest brauchen sich die Kickers derzeit nicht allzu viele Sorgen machen. Es geht hinten eng zu. Nachdem von den bis Rang zwölf vor den Kickers platzierten Mannschaften (außer Burghausen) keine gewonnen hat, haben die Blauen zumindest die rote Laterne an Werder Bremen II abgegeben. „Wir steigern uns sukzessive“, sagt Schmitt, auch wenn sich das bisher meist in Unentschieden (bei einem Sieg und einer Niederlage) niederschlägt.

Deshalb werden gegen Jena, Bremen und Burghausen bis Weihnachten zumindest noch Heimsiege angestrebt, um im Gegenzug die Partie beim Spitzenreiter Paderborn und auch das nächste Auswärtsspiel in Aalen ruhiger angehen zu können. Das wirft jetzt schon seine Schatten voraus, nicht nur weil Jürgen Kohler sein Traineramt aufgegeben hat. Sein Vorgänger Edgar Schmitt weiß: „Das ist kein ganz normales Spiel, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich nur diesem Spiel entgegenfiebere.“ Schließlich steht erst einmal Jena auf dem Programm.

Braunschweig: Fejzic – Fuchs (78. Aydemir), Nastase, Dogan, Reichel – Danneberg (19. Banser), Washausen, Lenze, Kruppke – Onuegbu, Schied (66. Yildirim).

Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Rosen (26. Deigendesch), Kettemann (46. Landeka), Gambo – Traut, Vaccaro, Smeekes (57. Schürg).

Stuttgarter Zeitung

Freud und Leid bei den Kickers

Blaue geben nach 1:1 in Braunschweig Rote Laterne ab – Platzverweis für Mann, Rosen gibt verletzt auf

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben die Rote Laterne in der dritten Fußball-Liga an Werder Bremen II abgegeben: Nach dem 1:1 bei Eintracht Braunschweig sind die Blauen Vorletzter, doch Trainer Edgar Schmitt kann sich darüber nicht so richtig freuen.

VON JÜRGEN KEMMNER

Die kleine Tochter schaut am Sonntagmorgen die „Sendung mit der Maus“, Edgar Schmitt sieht sich die Sendung mit den Kickers an. Spielanalyse des 1:1 bei Eintracht Braunschweig – statt erfrischender Duschen noch einmal ein Wechselbad der Gefühle. Der 45-Jährige freut sich über den verdienten Punkt und die Tatsache, nicht mehr Schlusslicht zu sein. Doch auch der Verdruss über die Rote Karte für Innenverteidiger Marcus Mann und die höchst mäßige Abwehrleistung in der ersten Hälfte kocht wieder im Kickers-Coach hoch. „Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis“, betont Schmitt, „jetzt müssen wir gegen Jena am nächsten Samstag nachlegen.“

Zunächst einmal das Positive. Der ausgezeichnete Torhüter Manuel Salz verhinderte ein zweites Eintracht-Tor, Jens Härter zeichnete sich als Torschütze aus und bot auf seiner Seite eine solide Leistung. Nach der Pause, als Braunschweigs Druck nachließ, erarbeiteten sich die Blauen einige Chancen, wenngleich die Durchschlagskraft fehlte. Mehr als ein Treffer war nicht drin. „Nach der Umstellung auf 4-4-2 standen wir insgesamt besser“, sagt Schmitt.

Aber es gab auch erhebliche Mängel. Besonders in der Defensive, und vor allem in den ersten 45 Minuten. Eine Ursache: Orlando Smeekes ist nicht gerade der Mann, der als gutes Vorbild für das Defensivverhalten eines Offensivspielers dient. Härter war auf der linken Seite zu oft allein, die Eintracht über diese Seite stets gefährlich. Das wirkte sich auf die Sicherheit der gesamten Abwehr aus – Braunschweig hätte locker mit drei Toren Unterschied führen können, wenn nicht Salz wieder einen glänzenden Arbeitstag erwischt hätte.

Die Stabilität der Abwehr ist ein Dauerthema unter Schmitt – sie wird es bleiben. In Braunschweig sah Mann wegen einer Notbremse Rot. „Kein Vorwurf, er hat sich mit diesem Foul für die Mannschaft geopfert“, sagt Schmitt, der mit zwei Spielen Sperre rechnet. Womöglich fehlt auch Alexander Rosen – er war mit Knieproblemen ins Spiel gegangen, nach 26 Minuten ging“s nicht mehr. Der Kapitän musste von Bord. Am heutigen Montag wird er untersucht. Innenverteidiger Mann und Rosen als Abräumer vor der Abwehr – zwei wichtige Akteure in der Zwangspause. Schmitt spielt die Brisanz herunter: „Wir definieren uns als Team, es geht nicht um Einzelspieler.“ Marcel Rapp und Benedikt Deigendesch hätten bewiesen, dass sie die Positionen ebenso ausfüllen können. Schmitt macht Mut. „Wir müssen vor Jena deshalb keine Angst haben“, sagt er. Schaden kann eine Extraportion Selbstvertrauen jedenfalls nicht.

Stuttgarter Nachrichten

Die „Blauen“ sind die Rote Laterne los

Stuttgarter Kickers holen in Braunschweig ein 1:1 – Mann sieht Rot

Braunschweig (hk) – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat wieder einen kleinen Schritt nach oben gemacht. Mit dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig haben sich die „Blauen“ vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz verbessert.

Kickers-Trainer Edgar Schmitt sieht die Mannschaft auf einem guten Weg. „Wenn wir so weitermachen, sind wir irgendwann Viertletzter, steigen nicht ab, und alle sind glücklich“, meinte er nach dem Punktgewinn. Manager Joachim Cast äußerte sich etwas vorsichtiger. „Der Tabellenstand ist nur eine Momentaufnahme und spielt keine Rolle. Abgerechnet wird zum Schluss.“ Allerdings sieht auch der Manager Forschritte gerade im Offensivspiel. „Und wir punkten wieder“, nennt er den wohl wichtigsten Aspekt. „Wir sind auf Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen.“In der Anfangsphase sahen sich die Kickers einer Braunschweiger Mannschaft gegenüber, die gehörig Druck machte. Und schon nach acht Minuten ging die Eintracht durch Marcel Schied in Führung. Die Kickers-Abwehr war alles andere als sicher, „die Abstimmung hat nicht gepasst“, kritisierte Cast. Die Kickers durften sich bei Torwart Manuel Salz bedanken, dass die Eintracht kein zweites Mal traf. Fünf Minuten vor der Pause fiel der Ausgleich: Nach einem Eckball traf Jens Härter zum 1:1. Nach dem Wechsel bekamen die „Blauen“ das Spiel gegen die konditionell nachlassenden Braunschweiger besser in den Griff. In der 81. Minute sah Kickers-Abwehrspieler Marcus Mann nach einer Notbremse Rot. „Er hat sich für die Mannschaft geopfert“, sagte Cast. Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Traut, Rosen (26. Deigendesch), Gambo, Kettemann (46. Landeka) – Vaccaro, Smeekes (57. Schürg)

Eßlinger Zeitung

„Löwen“ erneut sieglos
3. Fußball-Liga: Eintracht spielt nur 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers

Braunschweig. Auch im fünften Spiel hintereinander gelang es den Drittliga-Fußballern von Eintracht nicht drei Punkte einzufahren. Gegen die Stuttgarter Kickers spielten die „Löwen“ gestern lediglich 1:1, nachdem sie allein in der ersten Hälfte mehr als ein Dutzend gute Torchancen ungenutzt ließen.

Mit Jan Washausen, Benjamin Fuchs, Dennis Kruppke, Valentin Nastase und Kingsley Onuegbu bot Trainer Torsten Lieberknecht gleich fünf neue Spieler in der Startformation auf.
Eintracht agierte von Beginn an druckvoll und kam nach drei Minuten durch Kruppke zur ersten Torchance. Nur kurze Zeit später dann bereits die Braunschweiger Führung. Erneut setzte sich Kruppke gut durch, passte in die Mitte zu Marcel Schied, der aus kurzer Distanz seinen vierten Saisontreffer erzielen konnte. Auch danach blieben die Hausherren gefährlich, zweimal scheiterte Christian Lenze (15./16.), bevor die Kickers durch Rosens Heber (19.) zu ihrer ersten Torchance kamen.
Anschließend war wieder Schied (21.) an der Reihe, doch sein Heber landete in den Armen von Kickers-Keeper Salz. Im Gegenzug setzte sich Smeekes eindrucksvoll gegen die Eintracht-Abwehr durch, verzog im Abschluss jedoch. Auch danach sorgte der Niederländer weiter für Gefahr, doch Jasmin Fejzic zeigte sich beim Schuss von Smeekes auf dem Posten(27.).
Kurz darauf die beste Gelegenheit zum zweiten Tor. Erst köpfte Onuegbu eine Kruppke-Flanke gegen die Latte, während Washausen den Abpraller weit übers Tor jagte (33.). Nur kurz danach lief Schied frei auf das Kickers-Tor zu, zeigte sich jedoch im Abschluss zu eigensinnig und verzog, anstatt den freistehenden Onuegbu zu bedienen(37.). Eintrachts fahrlässige Chancenverwertung rächte sich schließlich kurz vor der Pause, als Härter nach einer Ecke zum 1:1 traf (40.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Eintracht schlechter als zuvor ins Spiel. Onuegbu (55.), Banser (58.) und Washausen (59./Kopfball) vergaben die mehr oder weniger gut herausgespielten Möglichkeiten, während Fejzic gegen Traut auf dem Posten war (72.).
Hektisch dann nochmal die Schlussphase. Zunächst sah Mann nach einer Notbremse gegen Onuegbu Rot (81.), Lenze konnte die gute Freistoßposition jedoch nicht nutzen. In der Nachspielzeit passte Aydemir den Ball nach einer verletzungsbedingten Unterbrechung nicht zu den Stuttgartern zurück, sondern bediente Onuegbu, der völlig freistehend am Tor vorbeizielte.
Enttäuscht verließen die Eintracht-Spieler nach dem Abpfiff den Rasen.

Neue Braunschweiger

Eintracht verschleudert Chancen im Minutentakt

Fußball-Drittligist kann Negativserie nicht stoppen – 1:1 gegen Stuttgarter Kickers
Von Thomas Fröhlich

BRAUNSCHWEIG. Eintracht Braunschweig hat die große Chance vergeben, die Negativserie in der 3. Fußballliga zu beenden. Gegen die Stuttgarter Kickers kam die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht jedoch über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus.

Es war die fünfte Partie in Folge – davon drei Heimspiele – ohne Sieg für Eintracht. „Wir sind sehr enttäuscht, dass es nichts mit drei Punkten geworden ist. Dabei haben wir in der ersten Hälfte Chancen im Minutentakt gehabt“, stellte Lieberknecht nach der Begegnung fest.

Allerdings überboten sich die Eintracht-Spieler bei einem Dutzend klarer Möglichkeiten an Harmlosigkeit vor dem Kickers-Tor. Lediglich Marcel Schied (9.) traf vor 11 450 Zuschauern gegen die defensiv ungeordnet auftretenden Gäste.

Dennis Kruppke (3./36.), Kingsley Onuegbu (9./31. Kopfball an die Torlatte), Christian Lenze (16.) Jan Washausen (32.) und Schied (20./38.) scheiterten jeweils. „Wir müssen das zweite, dritte und vierte Tor machen. Wir hatten Chancen für zwei Spiele“, sagte Schied, der seinen vierten Punktspieltreffer für Eintracht markierte.

„Wir haben in der ersten Hälfte sehr unorganisiert gespielt. Braunschweig hat mit viel Kraft agiert, aber insgesamt zu unruhig, deshalb wurden die Chancen auch nicht genutzt“, analysierte Gästetrainer Edgar Schmitt. Seine Mannschaft hatte vor dem Wechsel lediglich bei zwei Tempoläufen von Orlando Smeekes (23./28.) Gefahr ausgestrahlt. Umso überraschender kamen die Gäste noch vor der Pause zum Ausgleich. Jens Härter erzielte im Anschluss an die erste Kickers-Ecke das 1:1 im Nachschuss.

„Wir haben uns schließlich in Not gebracht mit dem Ballgeschiebe, das vor dem Ausgleich zur Ecke für die Kickers führt. Wir haben uns damit selbst um den Lohn gebracht“, ärgerte sich Lieberknecht über die Nachlässigkeiten seiner Verteidiger. Fuchs, Dogan, Nastase und Reichel hatten verpasst, energisch zu klären. Anstatt deutlich zu führen, ging Eintracht mit dem 1:1 in die Kabine.

Nach der Pause verflachte die Partie zusehends. Das lag vor allem daran, dass Eintracht nicht mehr in der Lage war, das hohe Tempo der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Zudem spielten die Stuttgarter nun in der Defensive weitaus energischer und konzentrierter, so dass Eintracht nur noch zu Chancen durch Onuegbu (53.) und Washausen (59.) kam.

„Wir konnten den Druck nicht mehr so ausüben wie in der ersten Hälfte“, stellte Schied fest, der mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt wurde.

In der Schlussphase – Stuttgart spielte nach dem Platzverweis (81.) von Marcus Mann in Unterzahl – fehlte Eintracht die Kraft, um die Entscheidung noch zu erzwingen. „Einige bei uns waren stehen K.o.“, beschrieb Lieberknecht. Die Gründe dafür sah der Eintracht-Trainer darin, dass mehrere seiner Spieler erst kürzlich ihre Verletzungen auskuriert hatten. Und doch wäre fast noch der Siegtreffer gelungen. Onuegbu schoss nach einem Missverständnis – Stuttgart erwartet nach einer Unterbrechung den Ball nach einem Einwurf zurück – knapp am Tor vorbei.

Braunschweiger Zeitung

StN: Kickers-Abwehrchef steht gegen Dresden im Blickpunkt

Der Mann für alle Fälle

Stuttgart – Er ist einer der besten Fußballer beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers, doch zuletzt bekam Marcus Mann die Abwehr nicht in den Griff. Am morgigen Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Dynamo Dresden soll alles besser werden: Der erste Saisonsieg ist fest eingeplant.

Es war am Tag nach dem 3:3 beim Wuppertaler SV. Marcus Mann nahm sich vor, zu joggen. Nach fünf Minuten gab er auf und ging spazieren. „Ich war so fertig, so leer, ich konnte nicht mehr“, sagt der 24-Jährige. Dass sein Team schon wieder eine 3:1-Führung kurz vor Schluss hergeschenkt hatte, ließ ihn schlapp machen. In einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht hatte sich der Abwehrchef den Kopf zermartert. Doch eine richtig schlüssige Erklärung für die Flut an Gegentoren fand er nicht. Nur so viel steht für ihn fest: „Unsere Fehler werden in dieser Saison viel, viel schneller bestraft.“

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Die dritte Liga ist mit der letztjährigen Regionalliga eben nicht zu vergleichen. 35 Gegentore hatten die Blauen 2007/08 in 34 Spielen kassiert. Jetzt sind es bereits 30 – nach 13 Spieltagen. Wer will es Trainer Edgar Schmitt verdenken, dass er zuletzt öffentlich die Verpflichtung eines neuen Abwehrstrategen forderte. Das traf Mann. Er suchte er das Gespräch mit dem Coach. Heraus kam ein Stück weit Entwarnung. „Wenn wir einen erfahrenen Spieler holen könnten, dann um die anderen stärker zu machen“, stellte Schmitt klar.

Er schätzt Manns Kopfball- und Zweikampfstärke, seine gute Technik und Spielübersicht. Sollte in der Winterpause eine Verstärkung kommen, spricht vieles dafür, dass er in der Innenverteidigung neben Mann spielen würde. Denn bis auf eine Auszeit wegen einer Gelbsperre war der gebürtige Leonberger immer gesetzt. Nur seine Partner im Abwehrzentrum wechselten. Mal war es Marcel Rapp, dann Jens Härter, dann Markus Ortlieb. Manns Vorteil: Er ist vielseitig einsetzbar. Der Mann für alle Fälle kann im zentralen defensiven Mittelfeld spielen, wenn es sein muss auch im offensiven, oder rechts in der Viererkette.

Seine gute Ausbildung kommt ihm dabei zu Gute. Bereits in der D-Jugend wechselte er vom SKV Rutesheim zum Karlsruher SC – und wurde zu einem Kilometerfresser in Sachen Sport. Seine Eltern chauffierten ihn die knapp 60 Kilometer einfach in den Wildpark. Mindestens viermal die Woche. Jahrelang. Bei den Aktiven war er unter Trainer Edmund Becker Kapitän der Amateurmannschaft, den Sprung zu den Profis schaffte er trotz zwei Zweitligaeinsätzen nicht. Über die Station Darmstadt 98 landete der Student (Sportwissenschaften, Sportmanagement) vor der vergangenen Saison bei den Blauen. Eine Partie hat er besonders in Erinnerung: Das 2:0 im März dieses Jahres gegen den SC Pfullendorf. Vor diesem Schlüsselspiel hatte ihn Ex-Trainer Stefan Minkwitz aus dem Mittelfeld nach hinten beordert – als Abwehrchef. Die Umstellung war mitentscheidend für die Aufholjagd in Richtung dritte Liga. Und diesmal? „Wir werden unser Ziel wieder erreichen“, ist sich Mann sicher. Wenn es nach ihm ginge, am liebsten ohne eine Umstellung im Abwehrzentrum, aber mit einem Sieg gegen Dynamo Dresden als Initialzündung.

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Vorberichte Stuttgarter Kickers – VfB Stuttgart II

Heute Drittligaderby in Degerloch

Gambo bestreitet sein 100. Spiel
STUTTGART (ump). Die Karten für das Derby in der dritten Fußballliga sind noch nicht knapp, dafür aber die Parkplätze. Weil heute Abend unterm Fernsehturm nahezu zeitgleich zum Fußballspiel der Stuttgarter Kickers gegen den VfB II (19 Uhr) auch noch die Feier zum 100-Jahr-Jubiläum von Degerloch stattfindet, bitten die Kickers die Zuschauer zwar zahlreich zu kommen – aber möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zu dem Festakt ist übrigens auch die Kickers-Führungsspitze eingeladen, so dass zumindest der Präsident Dirk Eichelbaum das Spiel nicht live verfolgen kann. Um die Chancengleichheit zu wahren, sagte auch sein VfB-Kollege Erwin Staudt aus Termingründen ab. Dennoch hoffen die Kickers auf 5000 Zuschauer – und drei Punkte.

Der erste Sieg soll also her, wobei der Trainer Edgar Schmitt trotz des Respekts für den Gegner optimistisch ist. „Die Mannschaft zieht in der Richtung mit, in die wir wollen“, sagt Schmitt nach bisher zwei Unentschieden. Er setzt voll und ganz auf seine Spielweise: „Wir können zu Hause doch gar nicht anders als nach vorne zu agieren.“ Und wenn es dann trotzdem nicht klappt, sollen die Zuschauer wenigstens ein gutes Spiel sehen.

Zu dem will auch der VfB seinen Teil beitragen, obwohl die Vorbereitung nicht so ideal war, weil viele Spieler unter der Woche bei diversen Junioren-Nationalteams unterwegs waren und erst gestern Mittag wieder in Cannstatt eintrafen. Die Kickers dagegen haben das Training nach der vergangenen harten Woche mit neun bis zehn Einheiten etwas gedrosselt, werden aber auch heute Morgen nochmals eine Übungseinheit absolvieren. „Danach kann ich auch genau sagen, wie die Mannschaft aussieht“, sagt Schmitt.

Große Änderungen dürfte es nicht geben, sieht man einmal davon ab, dass Marcus Mann nach seiner Sperre wieder in die Innenverteidigung rückt, wahrscheinlich neben Jens Härter, der den Vorzug vor Marcel Rapp bekommen könnte. Der Neuzugang Orlando Smeekes sitzt nach Trainingsrückstand nur auf der Bank, als Joker. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Angelo Vaccaro, der heute sein 50. Spiel für die Kickers bestreiten würde – Bashiru Gambo sein 100. Wenn das nicht zum Jubiläum in Degerloch passt.

Stuttgarter Zeitung

Kickers werden sich nicht vor VfB verstecken
Trainer Schmitt setzt im Drittliga-Derby voll auf Angriff – Adrion mit wenig Spielern in der Vorbereitung

Stuttgart – Derby-Zeit auf der Waldau: Am heutigen Freitag (19 Uhr) ist der VfB Stuttgart II zu Gast bei den Stuttgarter Kickers. Die Blauen stehen dabei ganz besonders unter Druck – es muss so langsam der erste Saisonsieg in der dritten Liga her.

VON JÜRGEN KEMMNER

Wegen Überfüllung schließen muss Edgar Schmitt seine Übungseinheiten noch nicht. Die Verletztenliste der Kickers passte zeitweise auf kein DIN-A5-Blatt, allmählich füllt sich die Kabine vor dem Training wieder. „Ich habe jetzt 20 Mann im Kader“, freute sich Schmitt, „das ist erfreulich, besonders da das Derby gegen den VfB auf dem Programm steht.“ Derzeit sind Sasa Janic, Jörn Schmiedel, Franco Petruso, Gino Russo und Ralf Kettemann noch nicht gesund, Angelo Vaccaros Einsatz entscheidet sich am Spieltag. Marco Tucci und Markus Ortlieb stehen Schmitt zur Verfügung, Orlando Smeekes sitzt als Joker auf der Bank.

Der Coach verbreitet Optimismus, auch wenn sein Team noch ohne Sieg dasteht und am Tabellenende darbt. Bald ist der erste Erfolg fällig, und den sollen die Blauen im Hurrastil erobern. Warum nicht gegen die Roten aus Cannstatt? „Wir spielen in unserem Stadion“, betont Schmitt, „wir werden die Partie offensiv und dynamisch angehen – und wir werden uns nicht vor dem VfB verstecken.“ Insgeheim hofft der Ex-Stürmer, dass sich seine Schützlinge so präsentieren wie in den ersten 30 Minuten beim 3:3 gegen den FC Bayern II („Das war überragend“), und dass sie nicht schon nach 80, sondern erst nach 90 Minuten mit der Gegenwehr aufhören. „Wir werden die Schlussschwäche immer weiter nach hinten schieben“, verspricht Schmitt, der sein Team deshalb in der vergangenen Woche sehr hart rangenommen hat.

Beim VfB fühlte sich Trainer Rainer Adrion zuletzt auch beinahe ein wenig einsam. Patrick Funk und Sebastian Rudy waren mit dem U-19-Aufgebot des DFB unterwegs, sieben weitere Akteure waren für die württembergische Auswahl beim Länderpokal im Einsatz. „Die Spieler müssen den Schalter umlegen“, fordert Adrion, „das ist wie für die Profis von der Champions League oder dem Uefa-Cup auf die Bundesliga.“ Die einzige gemeinsame Trainingseinheit vor dem Stadtderby war am gestrigen Donnerstag. Höchstwahrscheinlich wird der Coach Rudy, der drei Spiele über 90 Minuten im DFB-Trikot bestritten hat, eine kleine Verschnaufpause gönnen. Auch Christian Träsch, zuletzt bei den Profis gegen Bremen am Ball, kehrt gegen die Blauen nicht ins Drittliga-Team zurück.

Die Kickers wollen offensiv ausgerichtet auftreten, der VfB hat ebenfalls eine muntere Abteilung Attacke – keine Drittliga-Mannschaft hat mehr Treffer erzielt als die Roten: In neun Spielen gab es 20 Toren für den VfB. Es könnte ein ziemlich abwechslungsreiches Spiel für die Zuschauer werden. „Wir hoffen auf 5000 Leute im Stadion“, sagt Kickers-Manager Joachim Cast. Den Zuschauern wird jedoch geraten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen – die Parkplatzsituation unterm Fernsehturm ist an diesem Abend extrem angespannt. Bereits um 18 Uhr beginnt im SSB-Zentrum auf der Waldau der Festakt 100 Jahre Eingemeindung Degerlochs nach Stuttgart mit 500 geladenen Gästen.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers gehen mit Gute-Laune-Strategie ins Derby

Trainer Edgar Schmitt rechnet voller Zuversicht mit dem ersten Saisonsieg – VfB-II-Coach Rainer Adrion lehnt die Favoritenrolle ab

Stuttgart – Nach zwei Wochen Pause rollt in der dritten Fußball-Liga wieder der Ball. Eröffnet wird der zehnte Spieltag heute (19 Uhr) mit dem Stuttgarter Stadt-Derby zwischen den Kickers und dem VfB II. „Es wird ein gutes Spiel mit einer unglücklichen Niederlage für den VfB II“, übt sich Kickers-Coach Edgar Schmitt in Zuversicht.

Von Beate Wockenfuß

Glaubt man dem Trainer, könnten die Voraussetzungen für das Prestige-Duell bei seiner Mannschaft nicht besser sein. Statt wie zuletzt ständig über den mangelhaften Fitnesszustand der Spieler zu klagen, fuhr Schmitt gestern eine betont optimistische Gute-Laune-Strategie. „Alles ist gut“, erklärte er mehrfach gelassen und wies strahlend auf „tägliche Fortschritte“ hin. Das lange Warten des Tabellenschlusslichts auf den ersten Sieg in dieser Saison soll heute endlich beendet werden. „Wir spielen zu Hause, das ist unser Stadion“, machte der Coach deutlich, dass er gegen den VfB II, der seine Heimspiele seit dieser Saison ebenfalls auf der Waldau austrägt, erneut voll auf Offensive setzt. Damit den Spielern nicht wie zuletzt des Öfteren bereits nach 80 Minuten die Luft aus- und der mögliche Sieg flöten geht, wurde in den vergangenen beiden Wochen hart an der Kondition gearbeitet. „Vielleicht hält das Team diesmal fünf Minuten länger durch“, witzelte der Trainer und baute mit einer Durchhalteparole einem eventuellen erneuten Dämpfer gleich vor: „Wenn wir nicht gewinnen, aber alles gegeben haben, ist das okay. Dann klappt es eben im nächsten Spiel.“Dass die Kickers noch eine Woche auf ihren ersten Dreier warten müssen, dafür will der VfB II sorgen. Von der Papierform her ist die Favoritenrolle eindeutig an den Tabellenneunten vergeben. Von einem Pflichtsieg mag Rainer Adrion dennoch nicht reden. „So an die Partie heran zu gehen, wäre schon der erste Fehler“, sagte der VfB-Coach, der damit rechnet, dass die Kickers im Derby die Reißlinie ziehen wollen. „Sie haben sich unter ihrem neuen Trainer gesteigert und jetzt noch mal zwei Wochen Zeit gehabt, die Mängel abzustellen“, begründete er. Zwar kam der VfB II in der neuen Liga bisher besser zurecht. Aber mit Blick auf die jüngste 1:2-Heimpleite gegen den SC Paderborn warnte Adrion: „Wir haben uns noch nicht ganz stabilisiert und müssen aufpassen, dass wir nicht in negatives Fahrwasser kommen.“Die personelle Ausgangslage ist bei beiden Teams ähnlich. Während bei den „Blauen“ die Verletzten Sasa Janic, Jörn Schmiedel, Franco Petruso und Ralf Kettemann ausfallen, müssen bei den „Roten“ Joachim Schwabe, Martin Dausch, Robin Schuster und Sebastian Hofmann verletzt passen. Auf einen Einsatz von Sebastian Rudy, der für die U-19-Nationalmannschaft dieser Tage drei Mal 90 Minuten gespielt hat, macht sich Adrion keine großen Hoffnungen. Und Christian Träsch wird wohl erneut im Kader der ersten Mannschaft stehen. Das letzte Aufeinandertreffen am 24. Mai ist noch gut in Erinnerung. Schließlich half das 1:1 am vorletzten Regionalliga-Spieltag den Kickers, noch den Sprung in die dritte Liga zu schaffen. Träsch hatte in der 86. Minute einen Elfmeter verschossen und damit den Siegtreffer vergeben. „Das war keine Absicht“, beteuerte Adrion, während Kickers-Manager Joachim Cast meinte: „Das Remis hatte uns sicher am Leben gehalten.“ Wie damals (7190 Zuschauer) wird auch heute wieder mit einer großen Kulisse gerechnet. Daher bitten die Vereine ihre Fans, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

So wollen sie spielen
Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch, Mann, Rapp, Landeka – Traut, Rosen, Gambo, Reiß – Schürg, Vaccaro.

VfB Stuttgart II: Ulreich – Feisthammel, Pisot, Kovacevic, Enderle – Ikeng, Funk, Didavi – Rahn, Schipplock, Schieber.

Eßlinger Zeitung

Vorberichte FC Bayern München II – Stuttgarter Kickers

Mutig nach München

Der Kickers-Trainer Edgar Schmitt denkt nicht nur kurzfristig

STUTTGART (ump). So ein Feiertag hat doch sein Gutes. Jedenfalls konnte das Präsidium des Drittligisten Stuttgarter Kickers gestern erstmals in Vollbesetzung – neben Präsident Eichelbaum noch Friedrich Kummer, Edgar Kurz und Dieter Wahl – dem neuen Trainer Edgar Schmitt nach dem Training seinen Einstandsbesuch geben. Und Dirk Eichelbaum sagte anschließend: „Wir haben mit Freude vernommen, dass es ihm bei uns gefällt.“ Erst recht natürlich, nachdem Schmitt in Co-Trainer Kraft auch noch seinen Wunschkandidaten bekommen hat, den er schon aus Aalen kennt. Das erleichtert die Arbeit. „Er braucht keine große Einweisungen, er kennt meine Philosophie.“

Auch der Mannschaft wird die nach und nach verinnerlicht. Nach der zweiten Trainigswoche jedenfalls hat Edgar Schmitt den Eindruck, „dass die Spieler so langsam wissen, was ich von ihnen verlange.“ Vor allem Laufbereitschaft und Dynamik, gepaart mit spielerischen Elementen. Schmitt denkt dabei nicht kurzfristig, sondern mittelfristig, in diesem Fall einmal bis zur Winterpause. „In diesen drei Monaten wollen wir Stück für Stück zulegen.“ Wobei ein Erfolgserlebnis schon morgen (14 Uhr) bei Bayern München II deshalb nicht verboten ist. „Wir brauchen auch vor diesem Gegner keine Angst haben“, sagt Schmitt, der deshalb nach wie vor auf zwei Stürmer (Vaccaro, Schürg) setzt, während in der Abwehr Jens Härter den gesperrten Marcus Mann ersetzen wird. Nachdem Schmiedel, Janic, Kettemann, Russo und möglicherweise auch Tucci weiter ausfallen werden, sollen Orlando Schmeekes und Markus Ortlieb, die gestern erstmals wieder mit der Mannschaft trainierten, auf jeden Fall die Reise nach München mitmachen.

Die beginnt im Übrigen erst morgen früh, die 200 Kilometer sind für den neuen Trainer kein Grund, einen Tag früher anzureisen. „Das ist mir lieber, als den ganzen Abend im Hotel rumzuhängen“, sagt Schmitt, nicht nur aus finanziellen Gründen. Dabei kann sich die Kickers-Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres durchaus sehen lassen. „Wir haben die Saison mit einem Plus von etwa 170 000 Euro abgeschlossen“, sagt der Schatzmeister Kummer. Wobei Eichelbaum deswegen nicht gleich in Euphorie verfällt: „Weniger wird es von alleine“, sagt der Präsident. Dafür sorgt in diesem Fall auch der Trainerwechsel. Zumal noch nicht klar ist, inwieweit der bisherige Assistent Alexander Malchow weiterbeschäftigt wird. „Darüber werden wir demnächst reden“, so Manager Joachim Cast.

Stuttgarter Zeitung

Kickers reisen mutig nach München

Trainer Schmitt hofft gegen Bayern II auf neues Wir-Gefühl seines Teams

Stuttgart – Mit geballter Kraft gehen die Stuttgarter Kickers das Auswärtsspiel in der dritten Liga am Sonntag (14 Uhr) bei Bayern München II an. Das gesamte Präsidium, Manager Achim Cast und das Trainerteam schworen sich in einer Sitzung nach dem Training auf die schwere Aufgabe ein.

VON JÜRGEN KEMMNER

Wenn das Spiel im Stadion an der Grünwalder Straße so endet wie das Treffen der Kickers-Strategen, dann ist die blaue Welt auch am Sonntagnachmittag noch in Ordnung. „Alles wunderbar“, sagten alle auf der Waldau im Chor und strahlten um die Wette. Die Trainer sind mit ihren Möglichkeiten rundum zufrieden – das Präsidium traut Chefcoach Edgar Schmitt und dessen Assistent Rainer Kraft jede Menge zu. Auch einen Erfolg bei der Zweiten des deutschen Rekordmeisters. Alle sind von einer positiven Grundstimmung erfasst, die Trainer Schmitt so zusammenfasst: „Wir hatten eine gute Woche, wir haben das Training angezogen, jeder hat mitgezogen. Jetzt fahren wir mit Spaß nach München.“

Die Gaudi soll schon am Sonntagvormittag auf der A 8 im Mannschaftsbus beginnen. Auf der Fahrt nach München soll sich im Bus „ein Wir-Gefühl“ (Schmitt) entwickeln. Deshalb verzichtete der Kickers-Trainer darauf, bereits am Samstag anzureisen. Im Hotel sei jeder für sich, so Schmitt, das sei genau das Gegenteil von dem, was er anstrebt. Er will auf dem Platz ein Kollektiv sehen, das von Spielfreude, Dynamik, Laufbereitschaft und Mut getragen wird.

Aus diesem Grund setzt Edgar Schmitt auch in München auf die Sturmvariante mit zwei echten Spitzen (Angelo Vaccaro und Michael Schürg). „Sonst denken die, wir haben Angst. Aber wir haben keine Angst“, sagt Schmitt, der in der Innenverteidigung den gelbgesperrten Marcus Mann durch Jens Härter ersetzt. „Es wäre schön, wenn wir einen Sieg landen könnten“, sinniert Schmitt. Es würde den Blauen wirklich guttun. Denn selten waren Erfolgsmeldungen wichtiger. Eine gute Nachricht kam schon mal von Präsident Dirk Eichelbaum: Bei der Hauptversammlung am 26. November wird er verkünden, dass das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem Plus von rund 175 000 Euro abgeschlossen wurde.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers furchtlos nach München

Stuttgart (hag) – Auf dem Papier sieht die Lage bedrohlich aus: Die Stuttgarter Kickers, Tabellenletzter der dritten Fußball-Liga, müssen morgen (14 Uhr) beim siebtplatzierten FC Bayern München II bestehen, der nach acht Spieltagen bereits 13 Punkte mehr auf dem Konto hat als die Schwaben. Die noch sieglosen Kickers legen vor der harten Auswärtspartie jedoch Selbstbewusstsein an den Tag. Das Team fährt laut Pressesprecher Frank Pfauth „sehr optimistisch“ nach München und will sich vom großen Namen des Gegners nicht beeindrucken lassen. Zuletzt habe die Mannschaft so intensiv trainiert, dass Trainer Edgar Schmitt den Spielern am Donnerstag frei gab. Vor der Reise nach Bayern gab es ein dickes Lob von höchster Stelle: Das komplette Präsidium hat laut Pfauth das Team beobachtet und sich „sehr angetan“ von dessen Zustand gezeigt.

Den ersten Saisonsieg wollen die Kickers mit dem Sturm-Duo Angelo Vaccaro und Michael Schürg einfahren, das Schmitt bei seinem Debüt vergangenen Samstag überzeugt hat. In der Innenverteidigung setzt der Coach auf Marcel Rapp sowie Jens Härter, der Marcus Mann (5. Gelbe Karte) ersetzen soll. Ob der zuletzt angeschlagene Neuzugang Orlando Smeekes mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. Weiter fehlen werden Ralf Kettemann, Jörn Schmiedel und Sasa Janic.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Rapp, Härter, Landeka – Traut, Rosen, Gambo, Reiß – Schürg, Vaccaro.

Eßlinger Zeitung