Presse zu FC Bayern München II – Stuttgarter Kickers (3:3)

Unfassbar – nur 3:3 nach 3:0

Die Stuttgarter Kickers geben bei Bayern München den ersten Saisonsieg leichtfertig aus der Hand

MÜNCHEN (StZ). Wie gewonnen, so zerronnen. Die Stuttgarter Kickers mussten sich gestern bei Bayern München II trotz einer 3:0-Führung mit einem Punkt begnügen. „Mit Unentschieden kommen wir aber nicht weiter“, sagte der Trainer Edgar Schmitt.

Ob die Mannschaft der Stuttgarter Kickers der Blick auf die Tabelle der dritten Liga besonders irritiert hat? Denn die konnte man drehen und wenden, wie man will, die Kickers blieben Schlusslicht. So viel stand gestern schon vor dem Anpfiff der Drittligapartie bei Bayern München II fest – und nach den 90 Minuten muss man sich fragen, wie man das ändern will. Gestern reichte jedenfalls selbst eine souverän herausgespielte 3:0-Führung nicht zum ersten Dreier in dieser Saison. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte der Trainer Edgar Schmitt, „es fehlen elementare Dinge.“ Er sprach damit offensichtlich vor allem die fehlende Fitness der Mannschaft an, die bereist zum fünften Mal nacheinander in der Endphase des Spiels noch wichtige Punkte verschenkt hat.

Dabei hatte die Mannschaft sich zunächst an die Marschroute des Trainers gehalten, die da lautetet: „Kurz und knackig.“ Also direkt zum Spiel anreisen, umziehen – und gewinnen. Nachdem der Torwart Manuel Salz einen Kopfball von Niedermeier über die Latte gelenkt hatte, ging es Schlag auf Schlag: Michael Schürg mit einem geschickten Heber nach Pass von Josip Landeka sorgte in der zwölften Minute für die Führung. Ein Doppelschlag durch Benedikt Deigendesch, diesmal nach Vorarbeit von Schürg, und Angelo Vaccaro nach Traut-Zuspiel sorgte innerhalb von 120 Sekunden für ein fast schon sensationelles 3:0 (19). Da ärgerte lediglich noch das Gegentor von Yildiz nach einem Eckball, kurz vor der Halbzeit – zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt also.

Und das machte sich vor den 950 Zuschauern im Grünwalder Stadion bemerkbar. Sascha Traut hatte noch eine Konterchance – das war“s dann aber auch schon für die Kickers. „In der zweiten Hälfte haben wir uns nur noch hinten reindrängen lassen“, sagte der Torwart Manuel Salz. Und so nahm das Unglück seinen Lauf, als der Bayern-Profi Toni Kroos in der 81. Minute den Anschlusstreffer erzielte. Noch neun Minuten zittern – und kein Happy End. In der Schlussminute traf wieder Yildiz, diesmal zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.

Dementsprechend niedergeschlagen wirkten die Spieler nach dem Schlusspfiff. „Ich kann es noch gar nicht glauben“, sagte Salz. Zumal das ja nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert ist. Schon in Regensburg und Erfurt, gegen Aue und Emden hat die Mannschaft eine Führung in der Schlussphase leichtfertig aus der Hand gegeben. Das kann kein Zufall mehr sein. „Wir haben im Moment nur die Fitness, um 70 bis 75 Minuten gut Fußball zu spielen“, sagt der Trainer Edgar Schmitt – ohne in der Vergangenheit wühlen zu wollen. Dennoch: das sind zumindest indirekt Vorwürfe an den Vorgänger Minkwitz in Sachen körperliche Verfassung.

„An der müssen wir arbeiten“, sagt Schmitt, verzichtet aber dennoch nicht auf den freien Montag. Morgen steht dann ein Laktattest auf dem Programm, am Samstag ein internes Trainingsspiel gegen die zweite Mannschaft. „Die Pause kommt uns jedenfalls gelegen“, gibt Schmitt zu, „und vielleicht haben wir dann auch mal das Glück, so ein Spiel zu gewinnen.“ Nötig hätten es die Kickers – beim Blick auf die Tabelle.

München: Kraft – Schütz, Saba (65. Nagorny), Niedermeier, Heinze – Badstuber – Müller (84. Duhnke), Ekici – Kroos – Yilmaz, Sikorski.

Stuttgart: Salz – Deigendesch, Rapp, Härter, Landeka – Traut, Rosen, Gambo (88. Ortlieb), Reiß (54. Prediger) – Schürg, Vaccaro (72. Smeekes).

Stuttgarter Zeitung

3:3 – Kickers vergeben den Sieg
Wieder bitteres Ende für die Blauen: Bei Bayern II reicht 3:0-Führung nicht

München – Zum fünften Mal hintereinander hat Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers in den letzten zehn Minuten Punkte verspielt: Am gestrigen Sonntag reichte beim FC Bayern München II nicht einmal eine 3:0-Führung zum Sieg – am Ende stand es 3:3.

VON BENEDIKT WARMBRUNN

Edgar Schmitt war bedient. „Ich bin sehr enttäuscht. Es fehlt an elementaren Dingen. Es kann nicht zum Sieg reichen, wenn hintenraus so abgebaut wird. Wenn man nicht fit ist, wird man nervös“, sagte der Kickers-Coach nach dem ersten Auswärtsspiel unter seiner Regie. In der 82. Minute hatten die Blauen das 2:3 durch Toni Kroos kassiert, in der 90. Minute das 3:3 durch Deniz Yilmaz. Für Dienstag ordnete Schmitt einen Laktattest an. „Das ist außergewöhnlich zu dieser Zeit, aber wir müssen den Schwächen in der Physis auf den Grund gehen“, sagte Schmitt. Manager Joachim Cast wollte dies nicht als Kritik an Schmitts Vorgänger verstanden wissen: „Jeder Trainer hat eine andere Philosophie, die von Schmitt basiert eben auf sehr hoher Laufintensität.“

Vor der Pause lief für die Blauen alles nach Plan. Sie spielten effektiv und lagen durch Tore von Michael Schürg (12.), Benedikt Deigendesch (18.) und Angelo Vaccaro (19.) mit 3:0 vorne. Einziges Ärgernis: das Gegentor zum 1:3 (45.) durch Yilmaz. Nach dem Wechsel hätten Sascha Traut (51.) und Bashiru Gambo (54.) das Spiel für die zunächst schwungvollen Kickers entscheiden können. Die schwache Chancenverwertung rächte sich bitter. Cast: „Wenn man bei solch einem Gegner drei Tore macht, überwiegt das Positive.“ Schmitt sah“s anders: „Unentschieden bringen uns nicht weiter.“

Stuttgarter nachrichten

Kickers verspielen 3:0-Führung

Stuttgarter gefrustet nach 3:3 beim FC Bayern II

München (hag) – Nicht einmal ein 3:0-Vorsprung hat dem Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers zum ersten Saisonsieg gereicht. Nach dem 3:3 (3:1) beim FC Bayern München II stehen die Kickers weiter auf dem letzten Tabellenplatz.

„Nach dem Schlusspfiff ist die Mannschaft wie auf Knopfdruck zu Boden gesunken“, berichtet Pressesprecher Frank Pfauth. Dass die Stuttgarter zum wiederholten Male kurz vor dem Ende – diesmal in der 90. Minute – noch einen entscheidenden Gegentreffer kassierten, sorgte für erheblichen Frust. Trainer Edgar Schmitt hatte selbst nach der 3:0-Führung durch Michael Schürg (12.), Benedikt Deigendesch (18.) und Angelo Vaccaro (19.) noch „ein ungutes Gefühl“ – zurecht, wie sich nach den Bayern-Toren durch Deniz Yilmaz (45./90.) und Antreiber Toni Kroos (81.) zeigte. Die Länderspielpause kommt dem Coach nun gelegen, denn als Ursache des Last-Minute-Übels hat er ausgemacht, dass manche Spieler nicht fit genug seien, um die von ihm vorgesehene Spielweise über 90 Minuten durchzuhalten. Morgen soll ein Laktattest genauen Aufschluss über die Verfassung jedes Einzelnen geben.

Positiv ist herauszuheben, dass die Kickers über 75 Minuten mit druckvollen Offensivaktionen und gutem Stellungsspiel zu überzeugen wussten. In der Schlussphase schossen die Stuttgarter aber nur noch „planlos die Bälle weg“ (Pfauth) und wurden von den Bayern kalt erwischt.

Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch, Härter, Rapp, Landeka -Traut, Gambo (88. Ortlieb), Rosen, Reiß (54. Prediger) – Schürg, Vaccaro (72. Smeekes).

Eßlinger Zeitung

Kickers total platt: Nach 3:0 nur 3:3…
Von KLAUS HENRICH

Die Stuttgarter Kickers können einfach nicht mehr gewinnen. Bei den Amateuren des FC Bayern vergeigte die Truppe von Edgar Schmitt den sicheren Sieg.

Mann mit der Maske: Kickers-Verteidiger Jens Härter (r., spielte mit Nasenbeinbruch) im Duell mit Bayerns Vitus Nagorny
Nur 3:3 nach 3:0-Führung…

Dabei schienen die Motivationskünste des neuen Trainers am Anfang zu fruchten: Nach Toren von Schürg (12. Minute) Deigendesch (19.) und Vaccaro (20.) lagen die Kickers schon klar vorne.

Doch dann die alte Leier…

Keine Linie mehr, in der Defensive herrschte das nackte Chaos – und am Ende waren die Stuttgarter total platt. Die Bayern schafften durch Tore von Yilmaz (45./90.) und Kroos (81.) noch den Ausgleich.

Für Schmitt keine Überraschung: „Wir haben Defizite im konditionellen Bereich. Wenn wir sie abstellen können, werden wir auch den ersten Sieg einfahren.“

BILD

Vorberichte FC Bayern München II – Stuttgarter Kickers

Mutig nach München

Der Kickers-Trainer Edgar Schmitt denkt nicht nur kurzfristig

STUTTGART (ump). So ein Feiertag hat doch sein Gutes. Jedenfalls konnte das Präsidium des Drittligisten Stuttgarter Kickers gestern erstmals in Vollbesetzung – neben Präsident Eichelbaum noch Friedrich Kummer, Edgar Kurz und Dieter Wahl – dem neuen Trainer Edgar Schmitt nach dem Training seinen Einstandsbesuch geben. Und Dirk Eichelbaum sagte anschließend: „Wir haben mit Freude vernommen, dass es ihm bei uns gefällt.“ Erst recht natürlich, nachdem Schmitt in Co-Trainer Kraft auch noch seinen Wunschkandidaten bekommen hat, den er schon aus Aalen kennt. Das erleichtert die Arbeit. „Er braucht keine große Einweisungen, er kennt meine Philosophie.“

Auch der Mannschaft wird die nach und nach verinnerlicht. Nach der zweiten Trainigswoche jedenfalls hat Edgar Schmitt den Eindruck, „dass die Spieler so langsam wissen, was ich von ihnen verlange.“ Vor allem Laufbereitschaft und Dynamik, gepaart mit spielerischen Elementen. Schmitt denkt dabei nicht kurzfristig, sondern mittelfristig, in diesem Fall einmal bis zur Winterpause. „In diesen drei Monaten wollen wir Stück für Stück zulegen.“ Wobei ein Erfolgserlebnis schon morgen (14 Uhr) bei Bayern München II deshalb nicht verboten ist. „Wir brauchen auch vor diesem Gegner keine Angst haben“, sagt Schmitt, der deshalb nach wie vor auf zwei Stürmer (Vaccaro, Schürg) setzt, während in der Abwehr Jens Härter den gesperrten Marcus Mann ersetzen wird. Nachdem Schmiedel, Janic, Kettemann, Russo und möglicherweise auch Tucci weiter ausfallen werden, sollen Orlando Schmeekes und Markus Ortlieb, die gestern erstmals wieder mit der Mannschaft trainierten, auf jeden Fall die Reise nach München mitmachen.

Die beginnt im Übrigen erst morgen früh, die 200 Kilometer sind für den neuen Trainer kein Grund, einen Tag früher anzureisen. „Das ist mir lieber, als den ganzen Abend im Hotel rumzuhängen“, sagt Schmitt, nicht nur aus finanziellen Gründen. Dabei kann sich die Kickers-Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres durchaus sehen lassen. „Wir haben die Saison mit einem Plus von etwa 170 000 Euro abgeschlossen“, sagt der Schatzmeister Kummer. Wobei Eichelbaum deswegen nicht gleich in Euphorie verfällt: „Weniger wird es von alleine“, sagt der Präsident. Dafür sorgt in diesem Fall auch der Trainerwechsel. Zumal noch nicht klar ist, inwieweit der bisherige Assistent Alexander Malchow weiterbeschäftigt wird. „Darüber werden wir demnächst reden“, so Manager Joachim Cast.

Stuttgarter Zeitung

Kickers reisen mutig nach München

Trainer Schmitt hofft gegen Bayern II auf neues Wir-Gefühl seines Teams

Stuttgart – Mit geballter Kraft gehen die Stuttgarter Kickers das Auswärtsspiel in der dritten Liga am Sonntag (14 Uhr) bei Bayern München II an. Das gesamte Präsidium, Manager Achim Cast und das Trainerteam schworen sich in einer Sitzung nach dem Training auf die schwere Aufgabe ein.

VON JÜRGEN KEMMNER

Wenn das Spiel im Stadion an der Grünwalder Straße so endet wie das Treffen der Kickers-Strategen, dann ist die blaue Welt auch am Sonntagnachmittag noch in Ordnung. „Alles wunderbar“, sagten alle auf der Waldau im Chor und strahlten um die Wette. Die Trainer sind mit ihren Möglichkeiten rundum zufrieden – das Präsidium traut Chefcoach Edgar Schmitt und dessen Assistent Rainer Kraft jede Menge zu. Auch einen Erfolg bei der Zweiten des deutschen Rekordmeisters. Alle sind von einer positiven Grundstimmung erfasst, die Trainer Schmitt so zusammenfasst: „Wir hatten eine gute Woche, wir haben das Training angezogen, jeder hat mitgezogen. Jetzt fahren wir mit Spaß nach München.“

Die Gaudi soll schon am Sonntagvormittag auf der A 8 im Mannschaftsbus beginnen. Auf der Fahrt nach München soll sich im Bus „ein Wir-Gefühl“ (Schmitt) entwickeln. Deshalb verzichtete der Kickers-Trainer darauf, bereits am Samstag anzureisen. Im Hotel sei jeder für sich, so Schmitt, das sei genau das Gegenteil von dem, was er anstrebt. Er will auf dem Platz ein Kollektiv sehen, das von Spielfreude, Dynamik, Laufbereitschaft und Mut getragen wird.

Aus diesem Grund setzt Edgar Schmitt auch in München auf die Sturmvariante mit zwei echten Spitzen (Angelo Vaccaro und Michael Schürg). „Sonst denken die, wir haben Angst. Aber wir haben keine Angst“, sagt Schmitt, der in der Innenverteidigung den gelbgesperrten Marcus Mann durch Jens Härter ersetzt. „Es wäre schön, wenn wir einen Sieg landen könnten“, sinniert Schmitt. Es würde den Blauen wirklich guttun. Denn selten waren Erfolgsmeldungen wichtiger. Eine gute Nachricht kam schon mal von Präsident Dirk Eichelbaum: Bei der Hauptversammlung am 26. November wird er verkünden, dass das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem Plus von rund 175 000 Euro abgeschlossen wurde.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers furchtlos nach München

Stuttgart (hag) – Auf dem Papier sieht die Lage bedrohlich aus: Die Stuttgarter Kickers, Tabellenletzter der dritten Fußball-Liga, müssen morgen (14 Uhr) beim siebtplatzierten FC Bayern München II bestehen, der nach acht Spieltagen bereits 13 Punkte mehr auf dem Konto hat als die Schwaben. Die noch sieglosen Kickers legen vor der harten Auswärtspartie jedoch Selbstbewusstsein an den Tag. Das Team fährt laut Pressesprecher Frank Pfauth „sehr optimistisch“ nach München und will sich vom großen Namen des Gegners nicht beeindrucken lassen. Zuletzt habe die Mannschaft so intensiv trainiert, dass Trainer Edgar Schmitt den Spielern am Donnerstag frei gab. Vor der Reise nach Bayern gab es ein dickes Lob von höchster Stelle: Das komplette Präsidium hat laut Pfauth das Team beobachtet und sich „sehr angetan“ von dessen Zustand gezeigt.

Den ersten Saisonsieg wollen die Kickers mit dem Sturm-Duo Angelo Vaccaro und Michael Schürg einfahren, das Schmitt bei seinem Debüt vergangenen Samstag überzeugt hat. In der Innenverteidigung setzt der Coach auf Marcel Rapp sowie Jens Härter, der Marcus Mann (5. Gelbe Karte) ersetzen soll. Ob der zuletzt angeschlagene Neuzugang Orlando Smeekes mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. Weiter fehlen werden Ralf Kettemann, Jörn Schmiedel und Sasa Janic.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Rapp, Härter, Landeka – Traut, Rosen, Gambo, Reiß – Schürg, Vaccaro.

Eßlinger Zeitung