Presse zu Eintracht Braunschweig – Stuttgarter Kickers (1:1)

Die Blauen geben rote Laterne ab

Leistungssteigerung beim 1:1 in Braunschweig nach der Pause – Marcus Mann fliegt vom Platz

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers warten nach dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig in der dritten Liga weiter auf den ersten Auswärtssieg. „Ich betrachte das Ergebnis aufgrund der ersten Hälfte aber als Punktgewinn“, sagte der Manager Joachim Cast.

Von Joachim Klumpp

Am Ende herrschte fast so etwas wie verkehrte Welt im Stadion an der Hamburger Straße. In der letzten Minute der Nachspielzeit setzte Braunschweigs Kingsley Onuegbu den Ball freistehend neben das Kickers-Gehäuse, vergab somit das Siegtor – und sein Trainer atmete dennoch auf: „Gott sei Dank“, sagte Torsten Lieberknecht, „das hätte einen faden Beigeschmack gehabt.“

Denn zuvor profitierten die Gastgeber davon, dass die Stuttgarter Kickers das Spielgerät wegen einer Verletzung ins Seitenaus geschossen hatten und danach mit dem Ballbesitz rechneten. Von wegen. Somit gewann Braunschweig weder einen Fairnesspreis noch das Spiel, wobei das nicht unverdient gewesen wäre – zumindest aufgrund der klaren Chancen vor der Pause, als Unvermögen, die Latte oder Torwart Manuel Salz die Kickers vor einem höheren Rückstand bewahrten, ehe Jens Härter kurz vor der Halbzeit überraschend den Ausgleich markierte.

„Da haben wir sicher in einigen Situationen das Glück des Tüchtigen gehabt“, sagte der Manager Joachim Cast, „aber aufgrund der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft den Punkt verdient, die letzten 20 Minuten war Braunschweig stehend k. o.“

So blieben am Ende zwei Hiobsbotschaften: zum einen die Verletzung des Kapitäns Alexander Rosen, der bereits Mitte der ersten Hälfte mit einer Sehnenreizung in der Kniekehle ausgewechselt werden musste sowie die Rote Karte gegen den Abwehrchef Marcus Mann, der mit seiner Notbremse (80.) möglicherweise ein 1:2 verhindert hat. Und dafür Rückendeckung vom Trainer erhielt: „Kein Vorwurf.“ Im Gegenteil. „Er hat sich damit in den Dienst der Mannschaft gestellt“, sagte Edgar Schmitt, auch wenn die Sperre (zwei bis drei Spiele) sportlich schmerzt. Zumal Rosen möglicherweise am nächsten Samstag ebenfalls ausfällt, „was ich befürchte“, so Schmitt. „Aber Benedikt Deigendesch hat im zentralen Mittelfeld eine starke Partie gemacht“, lobte der Trainer den Ersatzmann.

Schmitt will nun „in die Mannschaft reinhören“, um das Training exakt zu dosieren, „da wir doch einige junge Spieler haben.“ Bis zur Winterpause sollen dennoch 17, 18 Punkte her – mindestens. „Wir wollen in Tuchfühlung zum Fünftletzten bleiben“, betont der Trainer, und der Manager fügt hinzu: „Je mehr Mannschaften in den Abstiegskampf verwickelt sind, desto besser.“

In dieser Hinsicht zumindest brauchen sich die Kickers derzeit nicht allzu viele Sorgen machen. Es geht hinten eng zu. Nachdem von den bis Rang zwölf vor den Kickers platzierten Mannschaften (außer Burghausen) keine gewonnen hat, haben die Blauen zumindest die rote Laterne an Werder Bremen II abgegeben. „Wir steigern uns sukzessive“, sagt Schmitt, auch wenn sich das bisher meist in Unentschieden (bei einem Sieg und einer Niederlage) niederschlägt.

Deshalb werden gegen Jena, Bremen und Burghausen bis Weihnachten zumindest noch Heimsiege angestrebt, um im Gegenzug die Partie beim Spitzenreiter Paderborn und auch das nächste Auswärtsspiel in Aalen ruhiger angehen zu können. Das wirft jetzt schon seine Schatten voraus, nicht nur weil Jürgen Kohler sein Traineramt aufgegeben hat. Sein Vorgänger Edgar Schmitt weiß: „Das ist kein ganz normales Spiel, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich nur diesem Spiel entgegenfiebere.“ Schließlich steht erst einmal Jena auf dem Programm.

Braunschweig: Fejzic – Fuchs (78. Aydemir), Nastase, Dogan, Reichel – Danneberg (19. Banser), Washausen, Lenze, Kruppke – Onuegbu, Schied (66. Yildirim).

Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Rosen (26. Deigendesch), Kettemann (46. Landeka), Gambo – Traut, Vaccaro, Smeekes (57. Schürg).

Stuttgarter Zeitung

Freud und Leid bei den Kickers

Blaue geben nach 1:1 in Braunschweig Rote Laterne ab – Platzverweis für Mann, Rosen gibt verletzt auf

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben die Rote Laterne in der dritten Fußball-Liga an Werder Bremen II abgegeben: Nach dem 1:1 bei Eintracht Braunschweig sind die Blauen Vorletzter, doch Trainer Edgar Schmitt kann sich darüber nicht so richtig freuen.

VON JÜRGEN KEMMNER

Die kleine Tochter schaut am Sonntagmorgen die „Sendung mit der Maus“, Edgar Schmitt sieht sich die Sendung mit den Kickers an. Spielanalyse des 1:1 bei Eintracht Braunschweig – statt erfrischender Duschen noch einmal ein Wechselbad der Gefühle. Der 45-Jährige freut sich über den verdienten Punkt und die Tatsache, nicht mehr Schlusslicht zu sein. Doch auch der Verdruss über die Rote Karte für Innenverteidiger Marcus Mann und die höchst mäßige Abwehrleistung in der ersten Hälfte kocht wieder im Kickers-Coach hoch. „Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis“, betont Schmitt, „jetzt müssen wir gegen Jena am nächsten Samstag nachlegen.“

Zunächst einmal das Positive. Der ausgezeichnete Torhüter Manuel Salz verhinderte ein zweites Eintracht-Tor, Jens Härter zeichnete sich als Torschütze aus und bot auf seiner Seite eine solide Leistung. Nach der Pause, als Braunschweigs Druck nachließ, erarbeiteten sich die Blauen einige Chancen, wenngleich die Durchschlagskraft fehlte. Mehr als ein Treffer war nicht drin. „Nach der Umstellung auf 4-4-2 standen wir insgesamt besser“, sagt Schmitt.

Aber es gab auch erhebliche Mängel. Besonders in der Defensive, und vor allem in den ersten 45 Minuten. Eine Ursache: Orlando Smeekes ist nicht gerade der Mann, der als gutes Vorbild für das Defensivverhalten eines Offensivspielers dient. Härter war auf der linken Seite zu oft allein, die Eintracht über diese Seite stets gefährlich. Das wirkte sich auf die Sicherheit der gesamten Abwehr aus – Braunschweig hätte locker mit drei Toren Unterschied führen können, wenn nicht Salz wieder einen glänzenden Arbeitstag erwischt hätte.

Die Stabilität der Abwehr ist ein Dauerthema unter Schmitt – sie wird es bleiben. In Braunschweig sah Mann wegen einer Notbremse Rot. „Kein Vorwurf, er hat sich mit diesem Foul für die Mannschaft geopfert“, sagt Schmitt, der mit zwei Spielen Sperre rechnet. Womöglich fehlt auch Alexander Rosen – er war mit Knieproblemen ins Spiel gegangen, nach 26 Minuten ging“s nicht mehr. Der Kapitän musste von Bord. Am heutigen Montag wird er untersucht. Innenverteidiger Mann und Rosen als Abräumer vor der Abwehr – zwei wichtige Akteure in der Zwangspause. Schmitt spielt die Brisanz herunter: „Wir definieren uns als Team, es geht nicht um Einzelspieler.“ Marcel Rapp und Benedikt Deigendesch hätten bewiesen, dass sie die Positionen ebenso ausfüllen können. Schmitt macht Mut. „Wir müssen vor Jena deshalb keine Angst haben“, sagt er. Schaden kann eine Extraportion Selbstvertrauen jedenfalls nicht.

Stuttgarter Nachrichten

Die „Blauen“ sind die Rote Laterne los

Stuttgarter Kickers holen in Braunschweig ein 1:1 – Mann sieht Rot

Braunschweig (hk) – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat wieder einen kleinen Schritt nach oben gemacht. Mit dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig haben sich die „Blauen“ vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz verbessert.

Kickers-Trainer Edgar Schmitt sieht die Mannschaft auf einem guten Weg. „Wenn wir so weitermachen, sind wir irgendwann Viertletzter, steigen nicht ab, und alle sind glücklich“, meinte er nach dem Punktgewinn. Manager Joachim Cast äußerte sich etwas vorsichtiger. „Der Tabellenstand ist nur eine Momentaufnahme und spielt keine Rolle. Abgerechnet wird zum Schluss.“ Allerdings sieht auch der Manager Forschritte gerade im Offensivspiel. „Und wir punkten wieder“, nennt er den wohl wichtigsten Aspekt. „Wir sind auf Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen.“In der Anfangsphase sahen sich die Kickers einer Braunschweiger Mannschaft gegenüber, die gehörig Druck machte. Und schon nach acht Minuten ging die Eintracht durch Marcel Schied in Führung. Die Kickers-Abwehr war alles andere als sicher, „die Abstimmung hat nicht gepasst“, kritisierte Cast. Die Kickers durften sich bei Torwart Manuel Salz bedanken, dass die Eintracht kein zweites Mal traf. Fünf Minuten vor der Pause fiel der Ausgleich: Nach einem Eckball traf Jens Härter zum 1:1. Nach dem Wechsel bekamen die „Blauen“ das Spiel gegen die konditionell nachlassenden Braunschweiger besser in den Griff. In der 81. Minute sah Kickers-Abwehrspieler Marcus Mann nach einer Notbremse Rot. „Er hat sich für die Mannschaft geopfert“, sagte Cast. Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Traut, Rosen (26. Deigendesch), Gambo, Kettemann (46. Landeka) – Vaccaro, Smeekes (57. Schürg)

Eßlinger Zeitung

„Löwen“ erneut sieglos
3. Fußball-Liga: Eintracht spielt nur 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers

Braunschweig. Auch im fünften Spiel hintereinander gelang es den Drittliga-Fußballern von Eintracht nicht drei Punkte einzufahren. Gegen die Stuttgarter Kickers spielten die „Löwen“ gestern lediglich 1:1, nachdem sie allein in der ersten Hälfte mehr als ein Dutzend gute Torchancen ungenutzt ließen.

Mit Jan Washausen, Benjamin Fuchs, Dennis Kruppke, Valentin Nastase und Kingsley Onuegbu bot Trainer Torsten Lieberknecht gleich fünf neue Spieler in der Startformation auf.
Eintracht agierte von Beginn an druckvoll und kam nach drei Minuten durch Kruppke zur ersten Torchance. Nur kurze Zeit später dann bereits die Braunschweiger Führung. Erneut setzte sich Kruppke gut durch, passte in die Mitte zu Marcel Schied, der aus kurzer Distanz seinen vierten Saisontreffer erzielen konnte. Auch danach blieben die Hausherren gefährlich, zweimal scheiterte Christian Lenze (15./16.), bevor die Kickers durch Rosens Heber (19.) zu ihrer ersten Torchance kamen.
Anschließend war wieder Schied (21.) an der Reihe, doch sein Heber landete in den Armen von Kickers-Keeper Salz. Im Gegenzug setzte sich Smeekes eindrucksvoll gegen die Eintracht-Abwehr durch, verzog im Abschluss jedoch. Auch danach sorgte der Niederländer weiter für Gefahr, doch Jasmin Fejzic zeigte sich beim Schuss von Smeekes auf dem Posten(27.).
Kurz darauf die beste Gelegenheit zum zweiten Tor. Erst köpfte Onuegbu eine Kruppke-Flanke gegen die Latte, während Washausen den Abpraller weit übers Tor jagte (33.). Nur kurz danach lief Schied frei auf das Kickers-Tor zu, zeigte sich jedoch im Abschluss zu eigensinnig und verzog, anstatt den freistehenden Onuegbu zu bedienen(37.). Eintrachts fahrlässige Chancenverwertung rächte sich schließlich kurz vor der Pause, als Härter nach einer Ecke zum 1:1 traf (40.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Eintracht schlechter als zuvor ins Spiel. Onuegbu (55.), Banser (58.) und Washausen (59./Kopfball) vergaben die mehr oder weniger gut herausgespielten Möglichkeiten, während Fejzic gegen Traut auf dem Posten war (72.).
Hektisch dann nochmal die Schlussphase. Zunächst sah Mann nach einer Notbremse gegen Onuegbu Rot (81.), Lenze konnte die gute Freistoßposition jedoch nicht nutzen. In der Nachspielzeit passte Aydemir den Ball nach einer verletzungsbedingten Unterbrechung nicht zu den Stuttgartern zurück, sondern bediente Onuegbu, der völlig freistehend am Tor vorbeizielte.
Enttäuscht verließen die Eintracht-Spieler nach dem Abpfiff den Rasen.

Neue Braunschweiger

Eintracht verschleudert Chancen im Minutentakt

Fußball-Drittligist kann Negativserie nicht stoppen – 1:1 gegen Stuttgarter Kickers
Von Thomas Fröhlich

BRAUNSCHWEIG. Eintracht Braunschweig hat die große Chance vergeben, die Negativserie in der 3. Fußballliga zu beenden. Gegen die Stuttgarter Kickers kam die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht jedoch über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus.

Es war die fünfte Partie in Folge – davon drei Heimspiele – ohne Sieg für Eintracht. „Wir sind sehr enttäuscht, dass es nichts mit drei Punkten geworden ist. Dabei haben wir in der ersten Hälfte Chancen im Minutentakt gehabt“, stellte Lieberknecht nach der Begegnung fest.

Allerdings überboten sich die Eintracht-Spieler bei einem Dutzend klarer Möglichkeiten an Harmlosigkeit vor dem Kickers-Tor. Lediglich Marcel Schied (9.) traf vor 11 450 Zuschauern gegen die defensiv ungeordnet auftretenden Gäste.

Dennis Kruppke (3./36.), Kingsley Onuegbu (9./31. Kopfball an die Torlatte), Christian Lenze (16.) Jan Washausen (32.) und Schied (20./38.) scheiterten jeweils. „Wir müssen das zweite, dritte und vierte Tor machen. Wir hatten Chancen für zwei Spiele“, sagte Schied, der seinen vierten Punktspieltreffer für Eintracht markierte.

„Wir haben in der ersten Hälfte sehr unorganisiert gespielt. Braunschweig hat mit viel Kraft agiert, aber insgesamt zu unruhig, deshalb wurden die Chancen auch nicht genutzt“, analysierte Gästetrainer Edgar Schmitt. Seine Mannschaft hatte vor dem Wechsel lediglich bei zwei Tempoläufen von Orlando Smeekes (23./28.) Gefahr ausgestrahlt. Umso überraschender kamen die Gäste noch vor der Pause zum Ausgleich. Jens Härter erzielte im Anschluss an die erste Kickers-Ecke das 1:1 im Nachschuss.

„Wir haben uns schließlich in Not gebracht mit dem Ballgeschiebe, das vor dem Ausgleich zur Ecke für die Kickers führt. Wir haben uns damit selbst um den Lohn gebracht“, ärgerte sich Lieberknecht über die Nachlässigkeiten seiner Verteidiger. Fuchs, Dogan, Nastase und Reichel hatten verpasst, energisch zu klären. Anstatt deutlich zu führen, ging Eintracht mit dem 1:1 in die Kabine.

Nach der Pause verflachte die Partie zusehends. Das lag vor allem daran, dass Eintracht nicht mehr in der Lage war, das hohe Tempo der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Zudem spielten die Stuttgarter nun in der Defensive weitaus energischer und konzentrierter, so dass Eintracht nur noch zu Chancen durch Onuegbu (53.) und Washausen (59.) kam.

„Wir konnten den Druck nicht mehr so ausüben wie in der ersten Hälfte“, stellte Schied fest, der mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt wurde.

In der Schlussphase – Stuttgart spielte nach dem Platzverweis (81.) von Marcus Mann in Unterzahl – fehlte Eintracht die Kraft, um die Entscheidung noch zu erzwingen. „Einige bei uns waren stehen K.o.“, beschrieb Lieberknecht. Die Gründe dafür sah der Eintracht-Trainer darin, dass mehrere seiner Spieler erst kürzlich ihre Verletzungen auskuriert hatten. Und doch wäre fast noch der Siegtreffer gelungen. Onuegbu schoss nach einem Missverständnis – Stuttgart erwartet nach einer Unterbrechung den Ball nach einem Einwurf zurück – knapp am Tor vorbei.

Braunschweiger Zeitung

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