Pforzheimer Zeitung über Manuel Salz

„Der Junge ist gut“: Manuel Salz aus Hohenwart hütet das Kickers-Tor

Starker Rückhalt im Tor der Stuttgarter Kicker: Der junge Hohenwarter Manuel Salz.
Starker Rückhalt im Tor der Stuttgarter Kicker: Der junge Hohenwarter Manuel Salz.

HOHENWART. Torhüter aus Hohenwart stehen hoch im Kurs: Nach Alexander Stolz, der bei Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart unter Vertrag steht, macht nun auch Manuel Salz bei den Stuttgarter Kickers von sich Reden.

Zu Beginn der neuen Saison trat der 23-Jährige in die großen Fußstapfen der bisherigen Nummer eins – David Yelldell. Der Publikumsliebling gab seinen Wechsel zu TuS Koblenz in die 2. Bundesliga bekannt. Keine leichte Aufgabe für Salz, zumal die Stuttgarter in der neu gegründeten 3. Liga aller Voraussicht nach gegen den Abstieg kämpfen werden.

„Als Keeper gehst du dorthin, wo es weh tut. Das habe ich schon immer gemacht“, ist der neue Schlussmann bereit, diese große Herausforderung anzunehmen. „Es herrscht wirklich ein wahnsinniges Tempo in dieser 3. Liga. Jeder kämpft um jeden Punkt. Aber genau das macht auch Spaß.“

Starkes Debüt
Bisher war Salz nur in der Reserve der Stuttgarter Kickers zum Einsatz gekommen. In der Oberliga Baden-Württemberg. Etwas überraschend kam daher sein bärenstarkes Debüt zum Auftakt der Saison bei Wacker Burghausen. Die Kickers zogen zwar mit 0:2 den Kürzeren, Salz hatte aber sehr großen Anteil daran, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. „Manuel hat mit seiner starken Leistung erst dafür gesorgt, dass wir überhaupt im Spiel geblieben sind“, sprach Kickers-Trainer Stefan Minkwitz der neuen Nummer eins ein Sonderlob aus und machte deutlich, wie große Stücke er auf den jungen Schlussmann hält: „Der Junge ist gut und er wird immer besser.“

Alle Begegnungen absolviert
Mittlerweile sind bereits fünf Spieltage in der 3. Liga absolviert. Die Stuttgarter Kickers rangieren mit nur einem Unentschieden und 1:8-Toren auf dem letzten Platz der Tabelle. In allen Partien stand Salz über die vollen 90 Minuten zwischen den Pfosten – und bisher ist er auch fehlerfrei geblieben. Er konnte seine Form halten und mit konstant guten Leistungen Werbung außerdem Werbung in eigener Sache betreiben.

Eine Stammplatzgarantie hat der Torhüter, der das Fußball-Spielen beim SV Hohenwart und später in der Jugend des VfR Pforzheim gelernt hat, zwar nicht – aber er genießt das Vertrauen der Verantwortlichen. „Natürlich muss man einem jungen Spieler auch Fehler zugestehen“, sagt Minkwitz. Die Kritik, die einige Fans vor der Saison geäußert hatten, kann der Kickers-Coach nicht teilen: „Er hat sich seine Chance jetzt verdient und da ist es völlig egal, was die Leute sagen. Außerdem hat er durch seine Leistungen voll überzeugt. Ich unterteile nicht in Jung und Alt, sondern in Gut und Schlecht. Ich plane fest mit ihm.“

Salz musste lang auf seine Chance warten. Vor der Saison 2003/2004 vom VfR Pforzheim zu den Kickers II gewechselt, wurde er erst nach drei Jahren im Sommer 2006 in das Regionalliga-Team geholt. Spielpraxis musste er aber weiterhin in der Reserve sammeln. An Stammtorhüter Yelldell kam Salz einfach nicht vorbei. „David war der beste Keeper in der Regionalliga“, kannte Minkwitz die Qualitäten seiner ehemaligen Nummer eins ganz genau. Salz musste sich also zunächst hinten anstellen. Jetzt hat er seine Chance bekommen – und die will er unbedingt nutzen. „Yelldell hat eine Lücke hinterlassen, doch ich bin guter Dinge, dass ich sie schließen kann“, äußert sich der 23-Jährige selbstbewusst.

Salz, dessen Bruder Dominik schon für den Verbandsligisten 1. FC Pforzheim gespielt hat, hört es nicht gerne, wenn er mit Vorgänger Yelldell verglichen wird: „Ich bin ein ganz anderer Torwart-Typ. Ich bin lautstärker und spiele mehr mit.“ Laut Minkwitz seien die Stärken des als extrovertiert geltenden Keepers die Eins-gegen-Eins-Situationen. „Mit seiner Abgeklärtheit hat er die gegnerischen Stürmer von Wacker Burghausen fast zur Verzweiflung gebracht“, schwärmt der Kickers-Coach von seinem Schützling. Lob hat Salz auch von seinem Vorgänger erhalten. „Jeder Torwart hat seinen eigenen Stil – Manuel ist auf einem sehr guten Weg“, sagte Yelldell über seinen früheren Trainingspartner Salz.

Pforzheimer Zeitung

Presse zu Jahn Regensburg – Stuttgarter Kickers (1:1)

Neuer Schwung dank Umstellung
Die taktischen Änderungen der Stuttgarter Kickers zahlen sich beim 1:1 in Regensburg aus

STUTTGART. Erstes Tor, erster Punkt, aber von einer Wende will der Kickers-Trainer deshalb nicht gleich sprechen. „Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung“, sagt Stefan Minkwitz nach dem 1:1 seiner Mannschaft in der dritten Liga bei Jahn Regensburg.

Von Joachim Klumpp

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nach diesem Motto verfuhr am Wochenende auch der Präsident der Stuttgarter Kickers, Dirk Eichelbaum. Er nutzte das vorletzte Ferienwochenende jedenfalls, um sich vor dem so wichtigen Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg im Quartier der Kickers selbst ein Bild von der Vorbereitung der Mannschaft zu machen. Eichelbaum war beim Abendessen dabei, und sogar bei der Spielbesprechung. „Die Mannschaft hat das umgesetzt, was der Trainer gefordert hat“, konnte Eichelbaum recht zufrieden feststellen.

Seine Laune wäre vermutlich noch besser gewesen, wenn die Kickers die späte Führung durch den Kapitän Alexander Rosen über die Zeit gerettet hätten. So aber erzielte ausgerechnet der ehemalige Kickers-Spieler Nico Beigang den 1:1-Ausgleich – und bei einem Kopfball fast noch den Siegtreffer. „Insgesamt war das aber sicher unsere beste Leistung in dieser Saison“, sagte der Manager Joachim Cast. „Eine klare Steigerung, sowohl kämpferisch als auch spielerisch.“

Von Euphorie will der Trainer Stefan Minkwitz aber nichts wissen. „Es war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dabei sind einige Faktoren zusammengekommen.“ Nicht zuletzt, weil sich der Trainer nach dem Fehlstart in die Saison selbst Gedanken gemacht hatte. Nach den teilweise schwachen Auftritten nahm er eine taktische Änderung vor – und die fruchtete. Die Kickers wichen von ihrem traditionellen 4-4-2-System ab und agierten mit einem Fünfermittelfeld: Alexander Rosen und Bashiru Gambo spielten defensiv, die schnellen Sascha Traut und Josip Landeka auf den Flügeln sowie Ralf Kettemann offensiv. Nach der Pause rückte die einzige Sturmspitze Dirk Prediger ins Mittelfeld (für ihn kam Marco Tucci) und Landeka links in die Abwehr, weil sich dort Sasa Janic am Unterschenkel verletzte und vorerst ausfallen wird.

Doch nicht nur Einsatz und Einstellung stimmten am Samstag vor den 3500 Zuschauern, „auch fußballerisch hat mir das über weite Strecken schon ganz gut gefallen“, sagte Minkwitz. Wobei vor allem die beiden talentierten Neuzugänge Josip Landeka und Ralf Kettemann ihre Chance bei den ersten Einsätzen von Beginn an beim Schopfe gepackt haben und in dieser Verfassung Ansprüche auf einem Stammplatz anmelden können. „Es zeigt sich mal wieder, dass man nicht schon nach vier Spieltagen von Fehleinkäufen sprechen kann“, sagte Minkwitz.

Ob weitere Transfers folgen? „Stand heute nicht“, sagt der Manager Cast, wobei nach dem offiziellen Transferschluss in der Nacht zum Dienstag auch weiterhin vertragslose Spieler verpflichtet werden dürfen. „Zwei, drei davon haben wir im Auge“, so Cast, darunter nach wie vor den Holländer Orlando Smeekes, nicht aber den offensiven Mittelfeldspieler Sami Yachir, der bei Racing Strasburg noch einen laufenden Kontrakt besitzt. „Generell ist unser Budget aber ausgereizt“, betont der Manager. Weshalb auch ein Weiterkommen im Pokal Pflicht ist.

Der Trainer darf sich in seiner Arbeit zunächst zwar bestätigt fühlen („intern gibt es da keine Diskussionen“, so Cast), doch der Präsident Eichelbaum fügt hinzu: „Die beiden nächsten Spiele sind richtungsweisend.“ In zwei Wochen in der Liga gegen den ebenfalls noch sieglosen Tabellennachbarn Erzgebirge Aue, zuvor aber erst einmal am Mittwoch (17 Uhr) im Achtelfinale des WFV-Pokals beim Oberliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof, kein leichtes Unterfangen. „Wir werden in Bestbesetzung antreten und den Gegner auf keinen Fall unterschätzen“, betonte Minkwitz, der mit gutem Beispiel voranging – und sich gestern zur Spielbeobachtung in Richtung Großaspach gegen Hoffenheim II (1:0) aufmachte.

Jahn Regensburg: Sattelmaier – Jarosch (77. Schlauderer), Maul, Brysch, Binder (85. Schmid) – Zellner – Bambara, Hiemer – Blessin – Stoilov, Würll (65. Beigang).

Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic (46. Tucci) – Rosen, Gambo – Traut, Kettemann (77. Schmiedel), Landeka – Prediger (89. Schürg).

Schiedsrichter: Thielert (Buchholz).

Tore: 0:1 Rosen (84.), 1:1 Beigang (86.).

Besonderes Vorkommnis: Salz hält Handelfmeter von Zellner (30.).

Stuttgarter Zeitung

Ein Anfang ist gemacht
Kickers schöpfen nach dem 1:1 in Regensburg neue Hoffnung

Stuttgart – Es war ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung. Mit dem 1:1 (0:0) bei Jahn Regensburg schöpfen die Stuttgarter Kickers neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg aus der dritten Liga.

VON JÜRGEN FREY

Was überwog: Die Erleichterung über das erste Tor und den ersten Punkt im fünften Saisonspiel? Oder der Ärger über den Gegentreffer zwei Minuten nach der 1:0-Führung (84.) durch den starken Alexander Rosen? Auch mit einem Tag Abstand war man sich bei den Blauen über die Beantwortung dieser Frage nicht ganz im Klaren. „Das hält sich die Waage“, sagte Trainer Stefan Minkwitz. Und auch Manager Joachim Cast sprach von „gemischten Gefühlen“. Nur der Präsident kam zu einem eindeutigen Fazit: „Spieler und Trainer haben bewiesen, dass sie unter Druck Leistung bringen können“, befand Dirk Eichelbaum. Was er damit sagen will: Dank des couragierten Auftritts hat der Coach noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. Doch Minkwitz selbst weiß am besten, dass es nun nachzulegen gilt. Bereits am kommenden Mittwoch (17 Uhr) im WFV-Pokal-Achtelfinale bei Oberligist SG Sonnenhof Großaspach und erst recht im Drittliga-Kellerduell am 13. September (14 Uhr/Gazistadion) gegen Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue.

Zumindest ein Anfang ist gemacht. Die Blauen präsentierten endlich als echtes Team: homogen, bissig, zweikampfstark. Ein Grund für die neue Kompaktheit lag in der Systemumstellung. Erstmals hatte sich Minkwitz für eine 4-2-3-1-Formation entschieden. Dadurch verschafften sich die Kickers Überzahl im Mittelfeld, aus dem vor allem der ballsichere Ralf Kettemann Impulse nach vorne setzte. Regensburg konnte sich im Zentrum nicht entscheidend durchsetzen und wusste sich oft nur mit langen Bällen zu helfen. Allerdings hatten die Blauen auch Glück: Wie schon gegen den SV Sandhausen parierte Torwart Manuel Salz auch diesmal einen Elfmeter.

„Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, sieht Minkwitz noch viel Steigerungspotenzial in seinem Team. Ob das mit oder ohne einen Neuzugang ausgereizt wird, ist noch offen. Die Trainingsgäste Orlando Smeekes und Samy Yachir sind kein Thema mehr, auch ein Torjäger wie Nico Patschinski, der wohl von Union Berlin nach Aue wechselt, ist für die Blauen nicht finanzierbar. Schon eher denkbar ist die Verpflichtung des vereinslosen Eric Agyemang (zuletzt 1. FC Magdeburg/früher SC Pfullendorf). Möglicherweise kommt der Stürmer aus Ghana diese Woche ins Probetraining.

Stuttgarter Nachrichten

Durststrecke beendet

Erstes Tor und erster Punkt für die Stuttgarter Kickers beim 1:1 in Regensburg

Regensburg (bw) – Der Patient ist auf dem Weg der Besserung: Die Stuttgarter Kickers haben am fünften Spieltag der dritten Fußball-Liga gleich zwei Premieren auf einmal gefeiert. Beim 1:1 (0:0) bei Jahn Regensburg erzielten die „Blauen“ ihr erstes Tor und holten ihren ersten Punkt in der neuen Saison.

„Das war der erste Schritt in die richtige Richtung“, zeigte sich Trainer Stefan Minkwitz erleichtert über das Ende der Durststrecke und attestierte seinen Schützlingen „die bisher beste Leistung, auf der wir nun aufbauen können“. Der zuletzt schwächelnde Kapitän Alexander Rosen hatte die 444-minütige Tor­flaute der Kickers beendet und damit das Vertrauen des Trainers zurückgezahlt. Mit dem Führungstreffer in der 84. Minute sorgte Rosen für kollektives Aufatmen im Lager der „Blauen“ und ließ kurzzeitig sogar Hoffnungen auf den ersten Sieg aufkeimen. Doch die zerstörte zwei Minuten später Ex-Kickers-Spieler Nico Beigang mit dem Ausgleich.„Klar ist das bitter, aber trotzdem überwiegt die Erleichterung, dass wir zumindest ein Teil-Erfolgserlebnis geschafft haben“, sagt Manager Joachim Cast, der in Regensburg eine „ganz andere Kickers-Mannschaft als bisher“ erlebt hat: „Das war ein klarer Schritt nach vorn.“ Damit dürften sich vorerst auch alle Spekulationen hinsichtlich der Zukunft des Trainers erledigt haben. „Das Präsidium hat bekräftigt, dass die Zusammenarbeit weitergeht“, berichtet Minkwitz. Und die Spieler haben das Ihre dazu beigetragen. Mit Dirk Prediger als einzige Spitze und Ralf Kettemann dahinter als Offensivkraft im Fünfer-Mittelfeld entwickelte sich ein druckvolles Spiel mit einigen guten Chancen, von denen zumindest eine auch endlich verwertet wurde. Insgesamt zeigten die Kickers eine Mannschaftsleistung, die Minkwitz zwar nicht als absolut zufriedenstellend bezeichnen wollte, die ihn aber immerhin „erfreut“ habe. Hervorzuheben ist erneut Torhüter Manuel Salz, der gegen Tobias Zellner in der 30. Minute mit seinem zweiten parierten Elfmeter innerhalb einer Woche einen Rückstand verhinderte.Nun gilt alle Konzentration zunächst dem WFV-Pokal. Die Achtelfinal-Partie bei Oberligist SG Sonnenhof Großaspach steht am Mittwoch (17 Uhr) an. Von weiteren Neuzugängen sehen die „Blauen“ übrigens ab – zumindest vorerst. Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic (46. Tucci) – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Kettemann (77. Schmiedel) – Prediger (89. Schürg).

Eßlinger Zeitung

Jahn Regensburg verhindert Heimpleite gegen Kickers

Mit dem Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:0)-Endstand hat der eingewechselte Nico Beigang dem SSV Jahn gegen die Stuttgarter Kickers in der 86. Minute einen Punkt gerettet. Zwei Minuten vorher erst war den Gästen vor 3200 Zuschauern durch Kapitän Alexander Rosen das Führungstor gelungen. Mit dem Unentschieden gegen den Tabellenletzten blieben die Regensburger, die durch Tobias Zellner (30.) einen Handelfmeter vergaben, somit in ihrem dritten Heimspiel in der dritten Fußball-Bundesliga unbesiegt. Dieser Aspekt, etliche klare Torchancen und der Umstand, dass die Mannschaft ungeschockt blieb und am Schluss noch zulegen konnte, waren aus Jahn-Sicht das Beste in einem Spiel, in dem die Truppe von Trainer Thomas Kristl gerade noch mit einem blauen Auge davon kam.

Wie spielt man gegen einen Gegner, der in vier Saisonspielen bisher tor- und punktlos geblieben ist? „Voll konzentriert“ wollte der Regensburger Fußballlehrer seine Akteure im Jahn-Stadion gegen das Tabellen-Schlusslicht, die Stuttgarter Kickers, sehen. Am Schluss hatten dann die Regensburger aber laut Kapitän Stefan Binder „zwei Punkte hergeschenkt“, denen sie vielleicht einmal schmerzlich hinterher trauern könnten. Wenn man die gesamte Partie an dürren Fakten aufhängt, sind nur die Strafraumszenen erwähnenswert. 3. Minute: Nachdem Torwart Rouven Sattelmaier, der ebenso wie Verteidiger Alexander Maul sein Heimdebüt gab, bei einem Kopfball von Marcel Rapp zweimal nachfassen musste, war der SSV Jahn am Zug. Nach einem Zuspiel von Moise Bambara hatte Patrick Würll (10.) die erste Chance, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle. Kurz vorher, bei einem Freistoß von Tobias Zellner, konnte sich Manuel Salz dann erstmals bewähren. Der Keeper der Kickers blieb gegen Zellner hernach abermals Sieger als er in der 30.

Minute einen Handelfmeter des Jahn-„Sechsers“ parierte. Die Regensburger blieben phasenweise am Drücker, auch weil die Kickers, in ihren Mitteln arg limitiert wirkten. Die aber reichten dann aus, um die erste Halbzeit gegen oft ideenlose Regensburger schadlos zu überstehen. Dazu hatten die Gäste auch Glück, dass Hiemer freistehend in der 40. Minute nach einem Rückpass von Alexander Blessin eine Riesenmöglichkeit ungenutzt ließ. Im zweiten Durchgang vermochte sich die Stuttgarter zu steigern, legten ihre defensive Grundhaltung mit nur einer nomniellen Spitze (Dirk Prediger) nach der Einwechslung von Marco Tucci ab, während beim SSV Jahn hier anfangs wieder spielerisch nicht viel zusammen ging. Besonders das Spiel über die beiden Außen, Moise Bambara und Manuel Hiemer, die vorher für die brenzlichsten Situationen gesorgt hatten, fand nicht mehr statt. Wie schon vor der Pause konnten die Regensburger ohne sichtbare Schaltzentrale im Mittelfeld oftmals die Bälle nicht halten und bauten den Gegner mit Fehlpässen förmlich auf. Die Kickers nutzten dies zu Kontern aus, die aber der eingewechselte Marco Tucci und Ralf Kettemann vergaben. Erst als Nico Beigang für den blassen Patrick Würll eingewechselt wurde, kam wieder Gefahr vor dem Tor der Stuttgarter auf. Ins Tor trafen zuerst aber die Kickers durch Alexander Rosen, der nach einer schönen Kombination über Tucci und Jörn Schmiedel im zweiten Versuch zum 1:0 für seine Farben traf. Beim ersten Versuch hatte Jahn-Keeper Sattelmaier noch prächtig pariert. Gegen den Nachschuss des Kapitän der Kickers war er aber machtlos. Die Freude bei den Gästen über die Führung währte jedoch nur zwei Minuten, dann konnte Beigang auf Vorarbeit von Tobias Schlauderer schon zum 1:1 ausgleichen. Schlauderer, der für Stefan Jarosch in der 77. Minute ins Spiel gekommen war, wäre sogar fast noch der Siegtreffer gelungen, doch landete sein Kopfball aus Nahdistanz am Latttenkreuz. Am Ende trauerten beide Trainer zwar dem möglichen Dreier nach, fanden aber wenig Grund, Kritik zu üben. Kickers-Coach Stefan Minkwitz freute sich nach vierwöchiger Flaute darüber, „dass mein Team wieder ins Tor trifft“. Für ihn war das Remis sogar „der erste Schritt in die richtige Richtung“.

Thomas Kristl bemängelte zwar die Chancenverwertung, nicht aber die Leistung seiner Akteure. „Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen.“ Den neutralen Beobachtern, die die Partie und insbesondere das Jahn-Spiel als eher durchwachsen bis schwach beurteilten, gab der Fußballlehrer sogleich zu bedenken: „Man kann nicht nur Zauberfußball erwarten.“ Doch von dem geht letzlich niemand aus, auch wenn man ihn sich oft wünschen würde.

Mittelbayerische Zeitung

Regensburg / Kickers: Maul hadert mit dem Ertrag
„Elfmetertöter“ Salz rettet den ersten Kickers-Punkt

Der „Joker“ entpuppte sich als Trumpf: Ausgerechnet der eingewechselte Nico Beigang, der in der Vorrunde der vergangenen Saison noch beim Gegner, den Stuttgarter Kickers, unter Vertrag war, rettete dem SSV Jahn mit seinem Tor gegen den Tabellenletzten einen Punkt.
Manuel Salz
Sicherte seinem Team wenigstens einen Punkt: Kickers-Keeper Manuel Salz.

Über das Ergebnis freute sich hinterher keiner. Die Regensburger nicht, weil sie eine eklatante Abschlussschwäche zeigten, und die Stuttgarter nicht, weil ihr Traum vom ersten Saison-Dreier nach dem Führungstor von Kapitän Alexander Rosen nur zwei Minuten währte.

Kickers-Coach Stefan Minkwitz saugte dann doch noch Honig aus dem ersten Saisonpunkt. „Das war der erste Schritt in die richtige Richtung.“ Ebenso froh stimmte ihn, dass endlich das erste Saisontor gelang. Kollege Thomas Kristl mochte seinem Team „außer mangelnder Chancenverwertung“ nicht viel vorwerfen. Dagegen haderte Alexander Maul: „Für den Riesenaufwand und bei den vielen Chancen ist das Remis zu wenig.“

Trotz der spielerischen Armut hatte die Partie einen Sieger: Manuel Salz (23). Wie schon vorige Woche gegen Sandhausen hielt der Kickers-Keeper nun auch den Strafstoß von Tobias Zellner.

Heinz Reichenwallner

Kicker

Aufatmen! Erster Punkt für Minkwitz
HELMUT HEIMANN
Na bitte, es geht doch! Erstes Tor und der erste Punkt für die Stuttgarter Kickers!

1:1 in Regensburg. Ein wichtiger Teilerfolg für die Blauen – vor allem für Trainer Stefan Minkwitz (40). Nach vier Niederlagen zum Saisonstart hatte er schon um seinen Job fürchten müssen…

„Ich bin erleichtert“, gab Minkwitz zu.

Aufatmen – auch weil die Kickers in Regensburg ihre beste Saisonleistung zeigten. Von Anfang an aggressiv, zweikampfstark – und plötzlich lief auch der Ball wieder geschmeidig durch die eigenen Reihen. Einziges und großes Manko: Die Chancenverwertung.

Etwas mehr Konzentration – dann wäre sogar der Sieg drin gewesen. So mussten sich die Blauen, die in der 84. Minute durch Rosen in Führung gingen, wenig später noch den Ausgleich hinnehmen

Minkwitz sieht’s trotzdem positiv: „Die Mannschaft ist intakt und hat die Qualität, die in ihr steckt, abgerufen.“ Auch Manager Joachim Cast lobte: „Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt, waren sehr diszipliniert und kompakt.“

Mit einem Dreier beim Heimspiel gegen Aue (13. September) können die Blauen jetzt den Anschluss an das Tabellenmittelfeld herstellen.

BILD

Presse am Dienstag zur Krise der Leistungsträger und der Kritik am Trainer

Kickers in der Krise – und Hilfe ist nicht in Sicht
Der Fußball-Drittligist hofft nach vier Niederlagen auf die Wende, setzt aber weitgehend auf das Prinzip Hoffnung

STUTTGART. Bei den Stuttgarter Kickers ist Krisenbewältigung gefragt. Der Fußball-Drittligist hat keine Punkte, kein Geld für Neuzugänge, dafür aber eine Trainerdiskussion. Keine günstigen Voraussetzungen also.

Von Joachim Klumpp

Nach der 0:1-Niederlage am Sonntag gegen Sandhausen schaute der ehemalige Kickers-Spieler Mustafa Parmak noch auf einen Sprung bei den alten Kollegen vorbei – und war von deren Vorstellung nicht sehr angetan: „Was war denn das?“ Nicht viel, die vierte Niederlage im vierten Spiel. Und die nicht einmal unverdient. Was hilft da noch?

Verstärkungen: Handlungsbedarf bestünde (mit Ausnahme des Torhüters Manuel Salz) in allen Mannschaftsteilen, wobei der Präsident Dirk Eichelbaum neue Spieler für unrealistisch hält. „Zum einen baut man damit nicht das Vertrauen in die vorhandenen Leute auf, zum anderen wollen wir eine seriöse Vereinspolitik fahren“, – wobei das Geld für Nachkäufe fehlt. Erst recht, nachdem die Hoffnung auf eine Entlastung der Gehaltsliste geplatzt ist. Markus Ortlieb jedenfalls hat nach seinem Probetraining vom Wuppertaler SV eine Absage bekommen, Gleiches gilt für den Stürmer Saban Genisyürek, an dem auch Ulm Interesse hatte.

Trainerwechsel: Das zweite vermeintliche Allheilmittel. Auch das schließt der Präsident Dirk Eichelbaum aus. Noch zumindest. „Solange die Mannschaft lebt, halten wir an der sportlichen Leitung fest“, sagte der Kickers-Chef gestern vor der Präsidiumssitzung, die allerdings turnusgemäß schon vor längerer Zeit anberaumt worden ist. In erster Linie sollte dort über das Nachwuchskonzept gesprochen werden, doch jetzt gibt es ganz akut noch ein anderes Thema: die erste Mannschaft. Eichelbaum setzt auf das Prinzip Hoffnung: „Stefan Minkwitz hat in der Rückrunde bewiesen, dass er schwierige Situationen meistern kann.“ Dabei sei auch die Mannschaft gefordert. „Wir müssen hinterfragen, warum die Leistungsträger nicht ihre Form der Rückrunde haben“, so Eichelbaum.

Personalwechsel: Das größte Sorgenkind ist ausgerechnet Alexander Rosen, der vor der Saison mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet worden ist. Nachdem der neue Kapitän bisher nicht überzeugen konnte, sagt Minkwitz: „Vielleicht braucht er auch einmal eine schöpferische Pause.“ Zumal einige andere Kandidaten bisher kaum eine Chance bekommen haben, namentlich Josip Landeka und Ralf Kettemann. „Dass die beiden mit ihrer Situation nicht glücklich sind, ist verständlich“, sagt Minkwitz zu den beiden Neuzugängen, die in Mainz beziehungsweise Fürth auf dem Sprung in die erste Mannschaft gestanden haben. Doch Landeka habe eine zu schlechte Trainingswoche hingelegt, um in der Startformation zu stehen, und in der Halbzeit gegen Sandhausen waren dem Trainer die Hände gebunden, weil er zwei Verteidiger (Jens Härter wegen Verletzung und Benedikt Deigendesch wegen Formschwäche) auswechseln musste. Allerdings wird Minkwitz kaum darum herumkommen, diesen Spielern bald eine Chance zu geben, um nicht unglaubwürdig zu werden.

Als Alternative im Sturm wird Angelo Vaccaro ausfallen – ganz sicher für die nächsten drei Meisterschaftsspiele. Solange wurde der Italiener, der im Spiel gegen Sandhausen wegen einer Tätlichkeit vom Platz flog, gestern nämlich gesperrt.

Taktische Änderungen: Die Abkehr des bisher praktizierten 4-4-2-Systems hin zu einem verstärkten Mittelfeld wäre denkbar. „Natürlich muss man in unserer Situation auch darüber nachdenken, vielleicht mehr auf Konter zu setzen“, gibt Minkwitz zu, ist allerdings skeptisch, ob ein Systemwechsel jetzt das Allheilmittel ist. „Dazu brauche ich auch die entsprechenden Spieler.“

Mentaltrainer: Das schon in der Rückrunde einmal kurz angedachte (und wieder verworfene) Engagement eines Sportpsychologen ist zwar auch keine Garantie für Besserung, aber in Anbetracht des doch stark angeknacksten Selbstvertrauens zumindest eine Überlegung wert, auch wenn sie bei den Verantwortlichen bis jetzt auf wenig Gegenliebe stößt. „Ich glaube nicht, dass das jetzt entscheidend weiterhilft“, sagt zum Beispiel der Manager Joachim Cast.

Die Frage bleibt: was hilft überhaupt? In der momentanen Verfassung jedenfalls macht die Mannschaft nicht den Eindruck, als ob sie drittligatauglich ist, auch wenn der Präsident sagt: „Mit dem vorhandenen Kader steigt man zwar nicht auf, aber für den sicheren Klassenerhalt müsste es auf jeden Fall reichen.“ Davon ist auch Minkwitz überzeugt, der den Kader ja – im Rahmen der Möglichkeiten – zusammengestellt hat. Seine Zukunft steht und fällt mit dem Erfolg. „Der Trainer ist immer das schwächste Glied“, weiß Minkwitz. „Entweder greifen meine Mechanismen“ – oder die des Marktes.

Wobei Eichelbaum in einem Punkt keinen Spaß versteht, das ist der WFV-Pokal. Da lautet seine Vorgabe: „Den Wettbewerb müssen wir diese Saison gewinnen.“ Bei einem Scheitern am 3. September gegen den Oberliga-Tabellenführer Großaspach wäre die Schonfrist für den Trainer wohl vorbei.

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Trainer gibt sich kämpferisch

Stuttgart – Die Lage bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ist prekär. Bei einer weiteren Niederlage droht Stefan Minkwitz der Rauswurf, doch der Trainer bleibt optimistisch: „Ich bin von der Qualität des Teams überzeugt, es muss diese nur endlich abrufen.“

Herr Minkwitz, haben Sie schon mit dem Trainerkollegen Starzmann telefoniert?
Nein. Dass ich ihn um Rat fragen werde, habe ich unmittelbar gesagt, weil ich einen Riesenhals hatte. Speziell auf die Zeitung, die ihn bei uns ins Gespräch brachte und mit solchen Spekulationen natürlich nicht zur Ruhe beigetragen hat.

Bei null Toren und Punkten erwarten Sie Ruhe?
Ruhe nicht, aber ein bisschen Respekt. Mir ist schon klar, dass im Misserfolgsfall nicht nur bei den Kickers, der Trainer in Frage gestellt wird. Er ist nun mal das schwächste Glied.

Das nach einer Niederlage in Regensburg beurlaubt wird?
Das ist Sache des Präsidiums. Ich bereite die Mannschaft so vor, dass wir dort am kommenden Samstag punkten werden.

Wer die Auftritte gesehen hat, dem fällt es richtig schwer, an die Wende zu glauben. Woher nehmen Sie Ihren Optimismus?
Wir waren doch schon mal totgesagt. Und am Ende der letzten Saison gelang die Rettung. Auch diesmal bin ich von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Sie muss diese nur endlich auch abrufen.

Von der Torwartposition mal abgesehen, klemmt es überall. Wo wollen Sie ansetzen?
Die Elf ist verunsichert, das Selbstvertrauen fehlt – und es kommt nur über ein Erfolgserlebnis zurück. Ich lebe das Selbstvertrauen jedenfalls in jedem Training vor und arbeite hart weiter.

Kein Rädchen greift ins andere. Es drängt sich der Verdacht auf, die Mannschaft bekommt keinen Plan mit auf den Weg.
Wir haben einen Plan und bereiten uns ordentlich vor. Aber nehmen wir das Spiel gegen Sandhausen. Die Zuteilung bei der Standardsituation, die zum Gegentreffer führte, war genau besprochen. Wird diese nicht eingehalten, ist man ziemlich machtlos.

Hören die Spieler nicht mehr auf Sie?
So eine Situation kommt immer mal vor. Der Respekt der Mannschaft gegenüber dem Trainerteam ist absolut vorhanden.

Die Mannschaftsteile harmonieren nicht, die Neuzugänge haben nicht eingeschlagen – auch das fällt auf Sie zurück.
Natürlich kann ich mich nicht frei von Schuld sprechen. Aber nach vier Spielen zu sagen, wir hätten nur Fehleinkäufe verpflichtet, halte ich für verfrüht.

Jahr für Jahr verlieren die Blauen Führungsspieler, die nicht adäquat ersetzt werden. Fehlt es nicht doch an der Substanz?
Es bringt nichts, den Abgängen nachzutrauern. Auch unsere finanzielle Lage ist wie sie ist. Aber noch einmal: Es ist zu früh, zu sagen, wir hätten falsch eingekauft.

Es ging ins Trainingslager, Sie haben Angelo Vaccaro eine Denkpause verordnet. Welche Reize wollen Sie noch setzen, um endlich zum Erfolg zu kommen?
Es bringt nichts, wenn man zu viele Dinge außer der Reihe macht. Wir haben noch Alternativen im Kader wie Landeka oder Kettemann, die auf ihre Chance lauern. Und wir müssen die Abwehr stabilisieren – auch wenn Jens Härter nach einer Operation an seiner verletzten Nase erst einmal ausfällt.

Gibt es vereinsinterne Konsequenzen für Vaccaro nach seiner Tätlichkeit?
Das werden wir im Trainerteam gemeinsam mit dem Manager entscheiden.

Reden Sie auch darüber, ob Sie bei einem Rauswurf dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben würden?
Daran denke ich nicht. Noch habe ich die Chance, die Kurve zu bekommen. Im Fußball geht es oft schnell: Ein Sieg in Regensburg, danach drei Punkte im Heimspiel gegen Aue – und plötzlich wäre wieder Friede, Freude, Eierkuchen.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Einstimmig!

Kickers setzen voll auf Minkwitz

Von HELMUT HEIMANN

Kein Rauswurf, kein Ultimatum – die Stuttgarter Kickers sprechen ihrem (bisher) Erfolglos-Trainer Stefan Minkwitz (40) das Vertrauen aus!

Gestern Krisensitzung im Vereinsheim auf der Waldau. Das Präsidium tagte 90 Minuten: Null Tore, null Punkte, Letzter in der neuen 3. Liga – brauchen die Blauen einen neuen Coach?

Dann (vorerst) die Entwarnung.

Präsidiumsmitglied Dieter Wahl (Marketing und Öffentlichkeitsarbeit): „Wir haben einstimmig entschieden, Stefan Minkwitz weiterhin das Vertrauen zu schenken. Es gibt kein Ultimatum und wir sind zuversichtlich, dass wir es packen werden. Wir vertrauen der Mannschaft und deshalb wird es auch keine neuen Spieler geben.“

Mal schauen, wie’s nach dem nächsten Spiel Samstag in Regensburg aussieht…

Übrigens: Einer wird in Bayern nicht dabei sein. Stürmer Angelo Vaccaro (26) bekam nach seiner Roten Karte wegen Nachtretens im Spiel gegen Sandhausen drei Spiele Sperre vom DFB aufgebrummt!

BILD

StZ: Minkwitz muss den Einsatz bremsen

Die Kickers fahren heute ins Trainingslager – Ortlieb und Genisyürek suchen einen neuen Verein

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers wollen beim Heimspiel gegen Sandhausen am Sonntag den ersten Sieg in der dritten Fußballliga einfahren. Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Einsatz des Torwarts Manuel Salz.

Von Joachim Klumpp

Das Motto der Stuttgarter Kickers für das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den SV Sandhausen lautet: „105 Prozent für 105 Punkte.“ 105 Punkte? Genau, so viele gibt es in dieser Saison in der dritten Liga bei 35 Spielen noch zu vergeben. Zunächst einmal wäre der Trainer Stefan Minkwitz aber zufrieden, wenn sein Team ein 35stel davon holen würde, also die drei Punkte für einen Sieg. Denn auch der Trainer weiß, „dass wir langsam anfangen müssen zu punkten“.

Damit genug der Rechnerei. Entscheidend ist auf dem Platz, und da soll die Elf topfit sein. Zumindest, was die Aggressivität angeht, macht sich Minkwitz keine Sorgen. „Ich habe gestern im Training einige bremsen müssen, weil der Einsatz schon Richtung Körperverletzung ging.“ Aber in der Situation des Vereins ist das allemal besser, als wenn es in Richtung Ballettschule ginge. Die Aufstellung wird sich Minkwitz bis zuletzt offenhalten, um auch noch die Eindrücke im Trainingslager in Bad Teinach, zu dem die Mannschaft heute aufbricht, mit einfließen zu lassen.

Nicht in der engeren Verlosung sind die Verletzten Gino Russo, Franco Petruso und Marco Tucci, der nach wie vor mit Muskelbeschwerden kämpft. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter dem Torwart Manuel Salz, dessen Einsatz sich wegen einer Knöchelverletzung erst kurzfristig entscheiden wird. Sollte der bisherige Rückhalt ausfallen, käme der Neuzugang Benjamin Huber (Ingolstadt) zu seinem Debüt.

Orlando Smeekes, der zwei Tage lang im Probetraining war, hängt derweil in der Warteschleife. Der 27-jährige Holländer, der vier Länderspiele für die niederländischen Antillen bestritten hat und sich nun beim englischen Drittligisten Brighton and Hove Albion vorstellen will, hat einen guten Eindruck hinterlassen. „Er ist pfeilschnell“, sagt Minkwitz. Und damit eine Option, falls es noch Signale für einen Neuzugang gibt. Die könnten von Sponsorenseite kommen, aber auch durch eine Entlastung der Gehaltsliste.

Da gibt es aktuell zwei Lichtblicke: Markus Ortlieb trainiert momentan bei seinem Exclub und Ligarivalen Wuppertaler SV mit, Saban Genisyürek bei einem Amateurverein im Raum Berlin. „Ich hoffe, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch eine einvernehmliche Lösung gibt“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast, der am Mittwoch den nächsten WFV-Pokalgegner (3. September) angeschaut hat und dabei von der SG Großaspach beim 3:0-Sieg in Rutesheim beeindruckt war. „Das wird kein Spaziergang.“ Aber das wird die Partie am Sonntag gegen Sandhausen ja auch nicht.

(…)

Stuttgarter Zeitung

Holländer im Probetraining, Manuel Salz angeschlagen

Stuttgart (jüf) – Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen: Nach drei Niederlagen hintereinander bezieht Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers von Freitag an ein Trainingslager in Teinach. „Ich will die Jungs zusammenhaben, um viele Gespräche führen zu können“, sagt Trainer Stefan Minkwitz vor dem Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den SV Sandhausen.

Unterdessen haben die Kickers noch bis zum heutigen Donnerstag einen Trainingsgast: Orlando Smeekes (27), der zuletzt beim holländischen Zweitligisten Go Ahead Eagles Deventer am Ball war. Minkwitz“ erster Eindruck von dem 27-Jährigen: „Ein pfeilschneller Mann mit starken Offensivqualitäten.“ Ob er verpflichtet wird, ist offen. Bangen müssen die Blauen noch um den Einsatz von Manuel Salz: Der Torwart leidet an einer Knöchelverletzung.

Stuttgarter Nachrichten