Presse zu Stuttgarter Kickers – SG Sonnenhof Großaspach

Lauter gute Taten
Regionalliga Die Stuttgarter Kickers besiegen die SG Sonnenhof Großaspach mit 2:0, klettern in der Tabelle auf den fünften Platz – und ein Sponsor spendet für die Olgälestiftung. Von Joachim Klumpp

Die Stuttgarter Kickers geben in diesen Tagen eine recht gute Figur ab. Egal ob auf dem Laufsteg, wie bei einer Modenschau des Herrenausstatters Breitling unter der Woche, oder gestern Abend auf dem Rasen im Regionalligaderby gegen die SG Sonnenhof Großaspach, das mit einem 2:0 (0:0) endete. „Mit 34 Punkten stehen wir jetzt ganz ordentlich da“, sagte der zufriedene Kickers-Trainer Dirk Schuster nach der Partie.

Der 42-Jährige hatte seine Mannschaft nur auf einer Position umgestellt. Für den formschwachen Jerome Gondorf rückte der Torschütze von Ulm, Marcel Ivanusa, ins linke Mittelfeld. Die Kickers waren also durchaus wieder offensiv ausgerichtet, was sich zunächst aber nicht auszahlen sollte. Im Gegenteil. Die erste gute Chance besaßen die Gäste durch einen Schuss ihres Torjägers Abedin Krasniqi, der den Kickers-Schlussmann Daniel Wagner prüfte.

Es war schon eine halbe Stunde vorbei, als endlich ein wenig Leben in die Bude kam. Dirk Prediger scheiterte am SG-Torwart Kevin Kraus, der dabei ebenso sein Können bewies wie nach der folgenden Ecke bei einem Kopfball von Marcel Rapp. Doch damit nicht genug, Großaspachs Spieler mit dem klangvollen Namen Mazzola verzog nur knapp. „In der ersten Hälfte haben wir uns schwer getan, da standen wir nicht kompakt“, gab Schuster zu.

Dass es nach dem Wechsel dann besser lief, lag zunächst an der 48. Minute. „Die war so etwas wie der Wendepunkt. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben“, sagte der SG-Trainer Jürgen Hartmann. Denn da sah Sonnenhofs Manuel Wengert für ein Foul an Prediger erst Gelb – und dann noch Rot hinterher wegen Meckerns.

Nicht meckern konnten sechs Minuten später die Kickers: nach einem Eckball machten es Marcel Rapp (Vorlage) und Mijo Tunjic (Tor) mit Köpfchen. Der 13. Treffer des Torjägers zur verdienten Führung. Zumal er nach der nächsten Ecke und dem nächsten Kopfball nur knapp das 2:0 verpasste. Das erzielte dafür Demis Jung (78.) nach schöner Vorarbeit von Michele Rizzi. „Erst dann war der Druck etwas weg“, sagte Dirk Schuster, „und wir konnten befreit aufspielen.“

Vier Partien im Jahr 2010, zehn Punkte, zudem sind die Kickers in der Tabelle der Regionalliga auf den fünften Platz geklettert. So kann es weitergehen. Schade eigentlich nur, dass der Temperatursturz einige Zuschauer gekostet hat. Die 2105 Besucher sorgten schließlich dafür, dass dank des Sponsors Xerox 10 525 Euro für die Olgälestiftung in die Kasse kamen. So endete der Tag noch mit einer weiteren guten Tat.

Kickers Wagner – Gerster, Köpf, Rapp, Savranlioglu (75. Abruscia) – Rizzi – Jung, Marchese (89. Türpitz), Ivanusa – Prediger (69. Gümüssu), Tunjic.

Großaspach Kraus – Wengert, Grab, Aupperle, Cimander – Biyik, Rehm – Isamaili, Mazzola (88. Golinski) , Franz (69. Röcker) – Krasniqi (55. Binakaj).

Schiedsrichter Müller (Ansbach).

Tore 1:0 Tunjic (54.), 2:0 Jung (78.).

Gelb-Rote Karte Wengert (48.) wegen Meckerns.

Stuttgarter Zeitung

2:0 – Kickers drehen in Überzahl auf
Von Jürgen Frey

STUTTGART. Es gibt Platzverweise, die wenig Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf haben. Beim gestrigen Fußball-Regionalligaspiel der Stuttgarter Kickers gegen die SG Sonnenhof Großaspach war das anders. Da war die Gelb-Rote Karte für Großaspachs Manuel Wengert (49.) der Knackpunkt des Spiels. Erst danach drehten die Kickers auf. Sie nutzten die Räume und machten Druck. Der Lohn: die Tore zum 1:0 durch Mijo Tunjic (13. Saisontreffer/49.) nach Vorlage von Marcel Rapp sowie zum 2:0 durch Demis Jung, der einen feinen Diagonalpass von Michele Rizzi verwertete. „Es gibt kaum eine Mannschaft in der Liga, die mit uns mithalten kann – zumindest konditionell „, sagte Tunjic nach der Partie. Zehn Punkte aus vier Spielen haben die Blauen nach der Winterpause gesammelt. „Wir wollen den Höhenflug fortsetzen“, sagte Tunjic. Wo er nach dem 34. Spieltag enden soll? Wenn es nach dem Torjäger geht, „mindestens auf dem fünften Platz“.

Dabei lief es gestern vor der Pause alles andere als rund. Zwei gleichwertige, kampfstarke Teams schenkten sich keinen Zentimeter Boden. Auffallend bei den Kickers: Nach der Balleroberung spielten sie zu hektisch und ungenau, die Spieler schwärmten nicht auf die Flügel aus. Mit einem Mann mehr auf dem Platz, klappte dies viel besser.

Die Kickers konnten sich nicht nur darüber freuen, auch das zehnte Heimspiel ungeschlagen überstanden zu haben. Die 2105 Zuschauer brachten dank Partner Xerox auch 10 525 Euro in die Kasse der Olgäle-Stiftung. Ebenfalls positiv: Hauptsponsor Eduardo Garcia steht vor der Verlängerung seines Vertrages um ein Jahr.

Stuttgarter Nachrichten

Ampelkarte für Wengert als Knackpunkt

In Unterzahl verliert die zuvor ebenbürtige SG Sonnenhof Großaspach das Regionalliga-Duell bei den Stuttgarter Kickers mit 0:2

Mit 0:2 mussten sich Großaspachs Fußballer den Stuttgarter Kickers im Regionalliga-Duell am Fuße des Fernsehturms gestern Abend geschlagen geben. Eine kropfunnötige Ampelkarte für Manuel Wengert war der Knackpunkt. In Unterzahl verlor die bis dahin zumindest ebenbürtige SG Sonnenhof völlig ihre Linie.
Der entscheidende Moment am gestrigen Abend: Manuel Wengert mag es kaum glauben, sieht aber trotzdem die Gelb-Rote Karte. Foto: Eibner

Von Steffen Grün

In der ersten halben Stunde war vor allem die kämpferische Leistung beider Teams okay. Packende Torraumszenen und spielerische Höhepunkte waren Mangelware. So blieb die Zeit, etwas im Gedächtnis zu kramen. Was wurden im Waldau-Stadion einst für Schlachten geschlagen, wenn der Hausmeister das Flutlicht zum Strahlen gebracht hatte – sei es im DFB-Pokal, in Erst- oder Zweitliga-Partien. Und heute? Heißt das Waldau-Stadion Gazi-Stadion. Und die Kickers kicken Regionalliga – zumindest in dieser Saison nicht mehr mit der Hoffnung, dass sich das ändert. Warum, ließ eben die erste halbe Stunde erahnen. Aspach war in dem wenig unterhaltsamen Duell auf Augenhöhe, wenn nicht einen Tick besser. Die einzige Chance hatten auch die Gäste: Shaban Ismaili nahm den Ball mit Risiko – drüber (20. Minute).

Zwischen der 33. und 37. Minute passierte dann plötzlich so viel wie zuvor im ganzen Spiel nicht. Nach einem Zusammenspiel mit Nicolo Mazzola zog SG-Torjäger Abedin Krasniqi aus etwa 18 Metern ab. Sein Schuss wurde zur sicheren Beute von Kickers-Keeper Daniel Wagner. Ein Querpass auf Ismaili wäre die bessere Option gewesen. Dann hatten es die Gäste zweimal Torwart Kevin Kraus zu verdanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Er wehrte einen Schuss von Dirk Prediger mit einem Reflex ab und fischte nach der Ecke von Vincenzo Marchese einen Kopfstoß von Marcel Rapp aus dem Winkel. Die letzte Möglichkeit in diesen fünf turbulenten Minuten hatte Aspach: Nach einem Traumpass von Ismaili nahm Mazzola die Kugel mit und schoss postwendend. Um Zentimeter verfehlte der Ball das Tor.

0:0 zur Pause. Wie die Stimmung in der SG-Kabine war, beschrieb nach dem Spiel der Kapitän Dennis Grab: „Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben gemerkt, da geht was.“ Doch dann kam die 49. Minute. Der Referee sah ein Foul von Wengert an Prediger auf der rechten Seite in Höhe der Mittellinie. „War nichts. Hat Prediger gerade zugegeben“, zürnte Wengert nach der Partie. Wie auch immer – es wäre eine gute Idee gewesen, die Gelbe Karte einfach zu schlucken. Aber nicht mit Aspachs Außenverteidiger. Im Rückwärtslaufen noch ein drohender Zeigefinger in Richtung Kickers-Coach Dirk Schuster (Wengert: „Er hat provoziert“) – der Schiedsrichter hatte nun genug und zückte die Ampelkarte.

„Der Platzverweis hat uns aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Grab später. Und sein Trainer pflichtete ihm bei. „Das hat unseren Spielfluss komplett gebremst. Wir haben die Partie aus der Hand gegeben“, stellte Jürgen Hartmann fest. Gerade einmal fünf Minuten war Großaspach in Unterzahl, als das 1:0 fiel. Einen Eckball von Marchese köpfte Rapp am langen Pfosten wieder in die Mitte und Mijo Tunjic nickte ein – sein 13. Saisontor. Dass sein Team danach nicht mit aller Macht auf das 2:0 drängte, bemängelte hinterher Kickers-Trainer Schuster. Doch die Gäste brachten abgesehen von einer Kopfballchance des wegen seines Gardemaßes als Offensivkraft eingewechselten Innenverteidigers Benedikt Röcker (69.) auch nicht mehr viel zustande. In der 78. Minute fiel die Entscheidung. Einen Konter über Michele Rizzi vollendete nach dessen Klasse-Zuspiel Demis Jung zum 2:0.

Und plötzlich war die Stimmung unter den gut 2000 Zuschauern wieder so, dass zumindest zu ahnen war, wie es einst war, als unter Flutlicht die großen Schlachten im Waldau-Stadion geschlagen wurden.

SV Stuttgarter Kickers: Wagner – Gerster, Köpf, Rapp, Savranlioglu (75. Abruscia) – Jung, Rizzi, Marchese (89. Türpitz), Ivanusa – Tunjic, Prediger (69. Gümüssu). – SG Sonnenhof Großaspach: Kraus – Wengert, Grab, Aupperle, Cimander – Ismaili, Biyik, Rehm, Franz (69. Röcker) – Mazzola (88. Golinski), Krasniqi (55. Binakaj). – Tore: 1:0 (54.) Tunjic, 2:0 (78.) Jung. – Gelb-Rot: Wengert (49./Großaspach). – Schiedsrichter: Müller (Ansbach). – Zuschauer: 2105.

Backnanger Kreiszeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – SG Sonnenhof Großaspach

Vor dem Derby gibt es nicht nur Gegensätze
Regionalliga Der Absteiger Kickers trifft heute auf den Aufsteiger SG Sonnenhof. Von Joachim Klumpp

Vor dem Regionalliga-Derby zwischen den Stuttgarter Kickers und der SG Sonnenhof Großaspach (heute 19 Uhr, Gazi-Stadion) haben die beiden Trainer gestern erst am späten Nachmittag zum Abschlusstraining gebeten. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Motiven. Während der Kickers-Coach Dirk Schuster seine Spieler einen Tag vor der Partie gerne zur Anstoßzeit trainieren lässt, um den Rhythmus zu halten, hat es bei seinem Kollegen Jürgen Hartmann rein pragmatische Gründe. Seine Spieler gehen allesamt noch einem Job oder einer Ausbildung nach, so dass an ein Training unter Profibedingungen nicht zu denken ist. „Daran wird sich wohl auch nächste Saison nichts ändern“, sagt Hartmann.

Dafür in anderer Hinsicht. Der Ausbau des eigenen Sportgeländes Fautenhau in eine viertligataugliche Spielstätte mit mindestens 5000 Plätzen ist vom Gemeinderat nach langen Diskussionen mit den Anliegern genehmigt worden. Ein kleiner Meilenstein für die SG, die in dem örtlichen Hotelier und Spielerberater Uli Ferber einen prominenten Fürsprecher besitzt. Ohne dessen Hilfe in jedweder Form wäre der Höhenflug des Teams kaum zu machen gewesen.

Sonnenhof, der Aufsteiger, gegen die Kickers, den Absteiger – dennoch wollen beide nach oben, der eine vielleicht früher, der andere später. „Das muss ein fließender Prozess sein“, betont Hartmann, während der Gegner die klare Vorgabe ausgegeben hat, spätestens in zwei Jahren in der dritten Liga zu sein. Dazu will der Trainer Dirk Schuster seinen Teil beitragen („Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit“), auch wenn der Vertrag vorerst lediglich bis 2012 läuft, während Hartmann sogar nur bis zum Saisonende unterschrieben hat.

„Eine Verlängerung ist momentan nicht das wichtigste Thema“, sagt der 47-Jährige. „Zunächst einmal wollen wir an den Klassenverbleib endgültig einen Haken machen“, sagt der Exprofi des VfB Stuttgart, auch wenn das eigentlich nur noch Formsache ist. Hartmann hat – wie Schuster – im vergangenen Sommer bei seinem Club begonnen. Als Sprungbrett nach oben? „Ich konzentriere mich auf die Aufgabe bei der SG, ich bin nicht so der Typ, der sich für andere Vereine empfehlen will“, sagt Hartmann, um dann doch noch ein wenig Humor zu versprühen: „Aber Bundestrainer will natürlich jeder werden.“

Und Nationalspieler auch. Ehrgeizig jedenfalls zeigen sich die Kickers-Spieler. „Die Mannschaft hat ja eigenständig Platz fünf als Ziel ausgegeben“, sagt Schuster, „jetzt muss sie sich auch daran messen lassen.“ Immerhin ist man in diesem Jahr noch ungeschlagen. Dabei soll es bleiben, auch wenn Hartmann einwirft: „Wir haben ja schon bewiesen, dass wir eine Serie beenden können.“ Zum Beispiel in der Vorrunde beim 2:1 gegen die Kickers – was deren erste Saisonniederlage war.

Zur ersten Heimniederlage soll es heute nicht kommen, zumal die Partie ja unter dem Motto einer guten Tat steht: dem „Tag des Olgäle“, der vor Weihnachten der Witterung zum Opfer fiel. Der Kickers-Premium-Partner Xerox zahlt für jeden Besucher fünf Euro an die Stiftung des Kinderkrankenhauses. Deshalb hoffen die Verantwortlichen auf mindestens 3000 Zuschauer. Auch wenn Jürgen Hartmann in dieser Hinsicht wenig Hoffnung auf Unterstützung machen kann. „Unsere Fangemeinde ist leider nicht so groß.“

Während die Kickers einen Durchschnitt von rund zweieinhalbtausend Besucher haben, verloren sich im Heilbronner Ausweichquartier der SG zuletzt gegen den 1. FC Nürnberg II gerade einmal 300 Fans. Das könnte sich im Sommer schlagartig ändern, dann ist ein Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München geplant. Damit wäre man dann auf Augenhöhe mit den Stuttgarter Kickers – die hatten den Rekordmeister vergangenes Jahr zu Gast.

Stuttgarter Zeitung

Kickers spielen auch für den guten Zweck

Stuttgart (bw) – Gleich zwei Ziele haben die Stuttgarter Kickers bei ihrem Heimspiel in der Fußball-Regionalliga heute (19 Uhr) gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Zum einen sollen möglichst viele Fans ins Gazi-Stadion kommen, denn pro Zuschauer zahlt der Kickers-Partner Xerox fünf Euro an die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. Zum anderen wollen die „Blauen“ mit der Unterstützung des Publikums ihre bemerkenswerte Heimbilanz ausbauen. Schließlich sind sie das einzige Team in der Regionalliga Süd, das zu Hause in dieser Saison immer noch ungeschlagen ist. „Das soll auch so bleiben“, betont Trainer Dirk Schuster vor der Partie gegen die Großaspacher, die mit drei Punkten weniger fünf Ränge hinter den Kickers auf Platz zwölf stehen. Außerdem gibt es nach dem 1:2 im Hinspiel noch etwas gutzumachen. „Diese ärgerliche Niederlage wollen wir ausmerzen“, kün­digt Schuster Revanche an. Dabei kann er personell aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten stehen alle Spieler zur Verfügung. Bei der SG kickt übrigens Martin Cimander in der Abwehr, der Sohn des früheren Kickers-Torhüters Waldemar Cimander.

Eßlinger Zeitung

Eine harte Nuss für Großaspach

Regionalligist muss zu den Kickers

(uwe). „Dass wir gegen eine solche Mannschaft noch zurückgekommen sind, zeugt von einer guten Moral.“ Aspachs Trainer Jürgen Hartmann war mit seinen Regionalligafußballern beim 2:2 gegen NürnbergII nicht unzufrieden. Doch er sah auch noch Steigerungspotenzial für die Partie heute im Schwabenduell bei den Stuttgarter Kickers. Ab 19 Uhr versucht der Neuling dem Traditionsverein die erste Heimniederlage beizubringen. Eine richtig harte Nuss. „Die Kickers sind heimstark und mit den Zuschauern im Rücken werden sie viel Druck auf uns ausüben“, erwartet der SG-Coach, der seiner Elf empfiehlt: „Es wird wichtig sein, uns nicht hinten reindrängen zu lassen und für Entlastung nach vorne zu sorgen.“ In der Vorrunde gelang das der SG Sonnenhof gut. 2:1 gewann der Aufsteiger gegen den Exbundesligisten in der Vorrunde. Wiederholung heute im Gazi-Stadion erwünscht, wenn’s nach Jürgen Hartmann geht.

Backnanger Kreiszeitung

Neuling fordert den Traditionsklub

Aspachs Regionalligakicker müssen am Freitagabend bei den Kickers ran – Martin Cimander ist bei der SG wieder an Bord

Schwäbischer Traditionsverein gegen schwäbischen Neuling lautet das Duell morgen auf der Stuttgarter Waldau. Ab 19 Uhr kämpft die SG Sonnenhof bei den Kickers um Regionalligapunkte. Aspachs Trainer Jürgen Hartmann weiß, dass auf seine Elf eine schwere Aufgabe wartet.

Von Uwe Flegel

Eigentlich ist der Vergleich des Tabellensiebten mit dem Zwölften ein Spiel zweier Mittelfeldmannschaften. Doch wenn die Kicker aus dem Fautenhau morgen nach Degerloch fahren, dann steckt in der Partie schon deutlich mehr Brisanz. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Gastgeber in der Saison 1988/1989 in der Ersten Bundesliga kickten, während den Aspachern in diesem Jahr gerade mal der Aufstieg aus der Kreisliga B gelang. Kein normales Duell ist es auch, weil mit dem Stuttgarter Mijo Tunjic (13 Treffer) und dem Sonnenhof-Angreifer Abedin Krasniqi (12) die beiden besten Torschützen der Regionalliga Süd aufeinandertreffen. Und dann gibt es noch die Ehemaligen. Bei den Kickers ist es Co-Trainer Alexander Malchow, der als Coach im Fautenhau zweimal den Abstieg der Aspacher aus der Oberliga verhinderte. Bei der SG sind es Martin Cimander, Adam Adamos, Nicolo Mazzola und Daniel Zivaljevic, die allesamt in der Kickers-Jugend am Ball waren. Zwei des Vier zählen morgen wahrscheinlich zur Startformation: Nicolo Mazzola und Martin Cimander. Letzterer saß beim 2:2 gegen Nürnberg seine Spielsperre ab, die er nach der fünften Gelben Karte in Aalen aufgebrummt bekommen hatte.

Gegen die Kickers ist der dienstälteste SG-Fußballer wieder dabei, auch wenn sich Trainer Jürgen Hartmann zur Anfangself nicht groß äußern will. Nur soviel: „Wir fahren mit demselben Kader wie gegen Nürnberg plus Martin Cimander nach Stuttgart.“ Ob es in der Abwehr, die beim 2:2 gegen den Tabellenzweiten nicht immer sattelfest war, eine Änderung gibt, dazu sagt Hartmann nichts. Fakt ist: Mit der Rückkehr von Linksverteidiger Cimander hat der Coach eine zusätzliche Alternative. Auch beim Thema Angreifer hält sich der Trainer eher bedeckt. Eine oder zwei Spitzen? „Ich würde ungern auf einen der beiden verzichten.“ Einerseits. Andererseits: „Beide Stürmer müssen aber nach hinten mitarbeiten.“ Gegen NürnbergII war das nicht immer der Fall. Gegen Stuttgart ist mehr Aktivität gefragt. Wobei dasselbe auch für die Defensive in Sachen Vorwärtsgang gilt. Insgesamt war es dem Trainer gegen den Club in Abwehr und Angriff lange Zeit zu passiv. Erst nach Rüdiger Rehms Anschlusstreffer gab der Aufsteiger richtig Gas.

Gegen den ehemaligen Bundesligisten darf sich die SG Sonnenhof den Luxus der Zurückhaltung in dieser Form nicht leisten. Immerhin gastieren die Aspacher bei der einzigen Mannschaft der Liga, die bislang noch ohne Heimniederlage ist. Und: Mit nur 20 Gegentoren hat die vom früheren Nationalverteidiger Dirk Schuster trainierte Kickers-Elf die drittbeste Defensive. Liegen die Kicker aus dem Fautenhau im Gazi-Stadion also erst einmal hinten, dann wird es richtig schwer, eine Niederlage zu verhindern.

Backnanger Kreiszeitung

Hoffenheim ist im DFB-Pokal-Viertelfinale eine Nummer zu groß: Kickers-A-Junioren unterliegen mit 0:5 (0:2)

Endstation im Viertelfinale. Die U19-Junioren des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers sind am Mittwochabend aus dem laufenden Wettbewerb des DFB-Junioren-Vereinspokals gegen den Nachwuchs des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Alexander Malchow unterlag den Badenern vor 250 Zuschauern im GAZi-Stadion trotz einer insgesamt ordentlichen Vorstellung am Ende deutlich mit 0:5 (0:2). Die Tore für den Tabellensiebten der A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest erzielten Marco Terrazzino (16./38.), Pascal Groß (69./86.) sowie Claudio Bellanave (76.).

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Die beste Torchance für die Blauen vergab Onesi Kuengienda beim Zwischenstand von 0:1 in der 28. Spielminute: Er schob den Ball frei stehend vor dem Hoffenheimer Schlussmann Daniel Strähle knapp neben das Gehäuse. In der 68. Minute sah der Kickers-Akteur Kim-Steffen Waldenmaier für die Kombination aus Foulspiel und Handspiel Gelb-Rot. Den fälligen Strafstoß von Groß parierte der Kickers-Torhüter Güney Güvenc zwar mit einer tollen Reaktion, doch im Nachschuss erzielte der Hoffenheimer Angreifer den vorentscheidenden Treffer zum 0:3.

Kickers-Trainer Alexander Malchow: „Die Leistung meiner Mannschaft war bis zum 0:3 in Ordnung, meine Spieler haben aber insgesamt einen viel zu großen Respekt vor ihrem Gegner gezeigt. Der Sieg der Hoffenheimer ist natürlich verdient. Bei unseren wenigen Torchancen haben wir dennoch gezeigt, dass wir auch einen solchen Kontrahenten in Schwierigkeiten bringen können. Der im Nachschuss verwandelte Handelfmeter war der endgültige Knackpunkt der Partie.“

Tore:
0:1 Terrazzino (16.)
0:2 Terrazzino (38.)
0:3 Groß (69.)
0:4 Bellanave (76.)
0:5 Groß (86.)

Schiedsrichter: Alexander Schlutius (Herxheim).

Gelbe Karten: – / Strähle, Bellanave.

Besonderes: Gelb-Rot für Waldenmaier (Kickers/68.); Güvenc (Kickers) hält Handelfmeter von Groß (69.).

Zuschauer: 250 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau.

Offizielle Homepage

Trainer Schuster zögert noch

Die Stuttgarter Kickers haben aus den ersten drei Spielen des Jahres sieben Punkte geholt. Aus diesem Grund konnte der Präsident Edgar Kurz dem Gespräch mit dem Hauptsponsor Eduardo Garcia gestern recht zuversichtlich entgegensehen. „Es gibt positive Signale, dass er weitermacht“, sagt Kurz, eine offizielle Entscheidung soll nächsten Montag bekanntgegeben werden.

Ein weiterer wichtiger Termin für den Regionalligisten steht heute vor dem Landgericht Koblenz an, nachdem der dortige Zweitligist TuS ein im Zusammenhang mit dem Transfer von Mustafa Parmak 2008 vereinbartes Freundschaftsspiel nicht abgeschlossen hat, wofür bei einem unverschuldeten Verhalten der Kickers 50 000 Euro als Entschädigung vereinbart waren. Koblenz weigert sich zu zahlen. „Für mich ist der Vertrag wasserdicht“, sagt Kurz.

Der Präsident hofft noch in einem anderen Punkt auf einen Erfolg: Bei der vorzeitigen Vertragsverlängerung des Trainers Dirk Schuster. „Es wäre ja widersinnig, wenn wir uns nicht einigen könnten“, sagt Kurz. Im ersten Anlauf sollen die Gespräche allerdings gestockt haben, weil das Angebot der Kickers (zu nahezu unveränderten Konditionen) Schuster noch nicht zusagte. Es geht also wie so oft ums Geld. Die Alternative könnte sein: Eine ordentliche Erfolgsprämie – im Falle des Aufstiegs. ump

Die A-Junioren der Stuttgarter Kickers empfangen heute im Viertelfinale des DFB-Pokals um 18 Uhr den Nachwuchs aus Hoffenheim. Das Spiel wird im Gazi-Stadion ausgetragen.

Stuttgarter Zeitung

DFB-Pokalduell der Kickers-A-Junioren gegen TSG Hoffenheim im GAZi-Stadion

Nach dem Erfolg mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokal fiebern die U19-Junioren des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers diesem sportlichen Höhepunkt am diesem Mittwoch in der Runde der letzten acht im Wettbewerb vertretenen Mannschaften entgegen. Der EnBW-Oberligist empfängt den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Spielbeginn ist im GAZi-Stadion auf der Waldau um 18 Uhr. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Alexander Schlutius (Herxheim).

Offizielle Homepage

Presse-Nachbetrachtungen zum Sieg in Ulm

Ein Neuanfang mit Fragezeichen
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 22.03.2010
Regionalliga Der SSV Reutlingen meldet heute Insolvenz an und plant für die Oberliga.Von Joachim Klumpp
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Da hat am Freitagabend der SSV Ulm in der Fußball-Regionalliga gerade zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers mit 0:1 verloren – doch alle redeten nur vom SSV Reutlingen. Aber nicht als lachendem Dritten. Im Gegenteil. In den Stunden zuvor hatte es sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass der Verein heute in Tübingen den Gang zum Insolvenzgericht antreten wird oder besser: muss. Aus heiterem Himmel wiederum kam diese Botschaft nicht. Schon seit Wochen, Monaten, ja Jahren haben sich viele Fans und Funktionäre die Frage gestellt: Wie lange geht das noch gut?

Die Antwort gab es am Freitag nach dem Training durch den Präsidenten Fritjof Eisenlohr, der das Team mit den bitteren Fakten konfrontierte. Offiziell ist von vier Millionen Euro Schulden die Rede, rechnet man Darlehen und Rangrücktritte ein, soll es sich um fast die doppelte Summe handeln. Angefangen hat die Misere in der zweiten Liga von 2000 bis 2003, als der SSV abstieg – und das bereits mit einem Abzug von sechs Punkten wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten. Spieler wie der Torwart Goran Curko sollen damals 40 000 Euro verdient haben, im Monat.

Jetzt sagt der Routinier Alexander Blessin, der seine Karriere nach dieser Saison sowieso beenden wollte: „Es gab ja immer Gerüchte, wir waren dennoch geschockt, das ist klar – das war ein harter Schlag. Doch was nützt jammern. Ich sehe auch eine Chance, dass wir nun einen Neuaufbau beginnen können.“ Zum Beispiel mit Spielern wie Andreas Rill oder Manuel Waidmann – auch Blessin selbst soll einer Aufgabe im Verein nicht abgeneigt sein.

Zunächst einmal soll die Mannschaft die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen, steht aber – unabhängig von der 0:3-Niederlage gestern beim Karlsruher SC II – als erster Absteiger fest. Problematisch dabei: das Insolvenzverfahren müsste nach dem letzten Spieltag (30. Mai) eröffnet und bis 30. Juni abgeschlossen werden. Andernfalls träte der Paragraf 6 der DFB-Spielordnung in Kraft, nach dem die Spiele aus der Wertung genommen würden – und der SSV nächste Saison auch in der Oberliga bereits als erster Absteiger feststehen würde, was die Bemühungen um einen Neuanfang quasi ad absurdum führen würden.

Während des Insolvenzverfahrens werden die Spieler vom Arbeitsamt für die Monate Februar bis April bezahlt; im Mai und Juni muss nochmals der Verein dafür aufkommen, was er dank der ausstehenden Fernsehrate von 52 000 Euro bewältigen will. Allein in der Vorrunde sind nochmals 200 000 Euro Verlust aufgelaufen. Wobei wohl nicht immer hart kalkuliert wurde. Zum Auswärtsspiel nach Fürth reiste die Mannschaft zuletzt (wenn auch auf Kosten eines Gönners) am Vortag an, übernachtete im besten Haus am Platze – und muste unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil die Partie wegen des Wetters ausfiel. Rill sagt: „Wir brauchen neue Leute.“ Morgen will der ehemalige Spieler Andreas Wahr, Vertriebsleiter beim Nudelhersteller Birkel, ein Sanierungskonzept vorstellen, das mehrheitsfähig sein soll.

„Das alles ist sehr schade“, gibt der Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann zu, nicht nur, weil in der nächsten Saison somit ein lukrativer Derby fehlt. „Ein Traditionverein wie Reutlingen wertet auch die Liga insgesamt auf.“ Genau da beginnt das Problem: Egal, ob Reutlingen, Ulm, Darmstadt – alle Vereine kämpfen ums Überleben, Tenor: „Die Regionalliga ist nicht finanzierbar“, sagt Pfullendorfs Geschäftsführer Manfred Vobiller.

Deshalb streben ja die Kickers den Aufstieg an, wenn auch nicht mehr in dieser Saison. Doch mit dem ersten Auswärtssieg – seit Ende Oktober (damals in Alzenau), haben die Spieler gezeigt, dass sie die Runde noch ernst nehmen. „Da ist ein gutes Zeichen“, sagte der Stuttgarter Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz.

Natürlich gab es Licht und Schatten. Zu Letzterem zählte Jerome Gondorf, der Lehrgeld zahlen musste und kurz vor der Pause ausgewechselt wurde. „Er hat ein paar Fehler gemacht“, sagte der Trainer Dirk Schuster, „wird aber seinen Weg machen.“ Fragt sich noch: wo? Bei Mahir Savranlioglu ist das bereits geklärt. Zur Belohnung für seine zuletzt guten Leistungen gab es von den Kickers bereits die Zusage einer Vertragsverlängerung. „Wir werden unsere Option ziehen“, sagt Zimmermann.

Der Geschäftsführer hofft nach der Eigenwerbung am nächsten Freitag gegen die SG Sonnenhof Großaspach, das gestern gegen Nürnberg nach einem 0:2 durch Rüdiger Rehm und Benedikt Röcker noch zu einem 2:2 kam, auf eine gute Resonanz im Gazi-Stadion; das heißt mehr als 3000 Zuschauer. Schließlich wird die Firma Xerox ihren schon vor Weihnachten geplanten „Tag des Olgäles“ nun nachholen. Für jeden Besucher zahlt der Sponsor fünf Euro an die Stiftung des Kinderkrankenhauses.

Stuttgarter Zeitung

StN: „Wir werden uns mit Qualität verstärken“

Von Jürgen Frey

Stuttgart – Kickers-Trainer Dirk Schuster über den geglückten Start nach der Winterpause, den Konkurrenzkampf im Team und die neue Saison.

Herr Schuster, Ihrer Elf haben Sie zwei freie Tage gegönnt. Wie belohnen Sie sich?

Abschalten kann man als Trainer nie. Am Samstag habe ich mir das Oberligaspiel Durlach gegen Spielberg angeschaut, am Sonntag die Kickers-A-Jugend beim KSC und dann unseren kommenden Gegner Großaspach.

Mit dem Start nach der Winterpause dürften Sie zufrieden sein.

Die Punktausbeute mit sieben Zählern aus drei Spielen passt. Mit der Leistung war ich beim 2:2 bei 1860 II nicht zufrieden.

Hand aufs Herz: Schielen Sie nicht doch noch mit einem Auge ganz nach oben?

Mit Sicherheit nicht. Zum einen ist der 14-Punkte-Rückstand auf den VfR Aalen einfach zu groß. Zum anderen steht die Entwicklung der Mannschaft und nicht der Tabellenplatz im Vordergrund.

Ist dabei fehlender Druck nicht hinderlich?

Es ist Quatsch zu sagen, für uns geht es um nichts mehr. Jeder Spieler, der einen Schritt zu wenig macht, sitzt auf der Bank.

Von den Spielern, die zum Stamm gehören, haben nur Gökhan Gümüssu und Dirk Prediger ihre Verträge noch nicht verlängert. Werden sich die Kickers von den beiden trennen?

Bis Ende März werden die Gespräche abgeschlossen sein. Dann fällt die Entscheidung.

Wie viele Zugängen wird es für die neue Saison geben? Wann wird der erste präsentiert?

Drei Neue sind geplant. Unser Motto heißt dabei: Klasse statt Masse. Und da wir uns mit Qualität und Spezialisten verstärken werden, wollen wir uns mit einem Schnellschuss nichts verbauen.

Kehrt Oliver Stierle vom FC Bayern II zurück?

Er ist ein interessanter Spieler, und wir sind in Gesprächen.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu SSV Ulm 1846 – Stuttgarter Kickers (0:1)

Offensive Taktik zahlt sich aus

Regionalliga Die Stuttgarter Kickers gewinnen durch ein Tor von Ivanusa in Ulm mit 1:0.

Das Ulmer Donaustadion hat eine große Vergangenheit. Noch vor zehn Jahren wurde dort Bundesliga-Fußball gespielt. Doch nach der ersten Heimniederlage in der Regionalligasaison mit dem 0:1 (0:0) gegen die Stuttgarter Kickers wird es wohl noch eine ganz Weile dauern, bis der SSV Ulm wieder dahin zurückkehrt. „Bei einem Unentschieden hätte ich mich geärgert“, sagte der Kickers-Trainer Dirk Schuster, der schon vor dem Anpfiff keinen Zweifel an der Ausrichtung gelassen hatte: „Wir wollen nach vorne spielen.“ Dementsprechend offensiv hatte er aufgestellt, mit Mijo Tunjic und Dirk Prediger im Sturm, dahinter Enzo Marchese.

Fast wäre die Taktik schon nach fünf Minuten aufgegangen, doch Prediger verzog aus guter Position nur knapp. Die Kickers waren aber auch weiter die aktivere Mannschaft, wobei sich vor allem Mahir Savranlioglu hervortat. Was man von Jerome Gondorf nicht behaupten konnte. Bereits nach 43 Minuten wechselte Schuster die Leihgabe aus Durlach aus.

Das Tor gegen die enttäuschenden Gastgeber erzielte dann der für Gondorf eingewechselte Marcel Ivanusa (73.), der einen Konter nach Vorarbeit des früheren Ulmers Marchese erfolgreich abschloss. Zuvor hatte Tunjic bereits zwei gute Chancen vergeben. „Wir haben von der erste Minute die richtige Einstellung gezeigt“, sagte der Kickers-Kapitän Marcel Rapp. ump

Kickers Wagner – Gerster, Köpf, Rapp, Savranlioglu – Jung, Rizzi, Gondorf (43. Ivanusa) – Marchese – Prediger (59. Türpitz), Tunjic (82. Gümüssu).

Stuttgarter Zeitung

1:0 – Ivanusa schießt die Kickers zum Sieg in Ulm

Von Jürgen Frey

ULM. Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat das Derby beim SSV Ulm 1:0 (0:0) gewonnen und dadurch die Gastgeber in der Tabelle überholt. „Ich bin mit dem Spiel meines Teams sehr zufrieden, wir haben fast keine Chance zugelassen“, resümierte Kickers-Trainer Dirk Schuster, „das Team hat sich zwei freie Tage redlich verdient.“

Vor 1987 Zuschauern erzielte Marcel Ivanusa gegen die erschreckend schwachen Gastgeber in der 72. Minute das goldene Tor für die lauf- und kampfstarken Blauen. Weil Schuster auf eine offensive Aufstellung gesetzt hatte, damit sein Team „wie bei einem Heimspiel“ auftritt, stand Mittelfeldspieler Ivanusa zwar erstmals seit eineinhalb Jahren nicht in der Startelf. Bereits in der 42. Minute wechselte der Kickers-Trainer ihn jedoch für Jéräme Gondorf ein. Eine Entscheidung, die sich auszahlte. Nachdem Michele Rizzi am eigenen Strafraum den Ball erobert und zu Enzo Marchese gespielt hatte, leitete der Ex-Ulmer mit einem präzisen Diagonalpass zu Ivanusa den entscheidenden Angriff ein. Der Matchwinner dribbelte 30 Meter durch die Ulmer Hälfte und erzielte dann aus 13 Metern seinen vierten Treffer in dieser Saison. „Ich war heute besonders motiviert und habe dem Trainer die richtige Antwort gegeben“, sagte Ivanusa.

Keinerlei Antworten konnte Daniel Wagner nach dem Spiel geben. Der Kickers-Torhüter hatte seine Stimme verloren. Daher stellte sich Torwarttrainer Kai Rabe in der zweiten Hälfte hinter das Stuttgarter Tor und erteilte den Feldspielern Anweisungen. Bereits vor dem Spiel haben die Blauen den Vertrag mit Mittelfeldspieler Mahir Savranlioglu bis zum 30. Juni 2011 verlängert.

Stuttgarter Nachrichten

Ivanusa schießt Kickers zum Sieg

Ulm (red) – Die Stuttgarter Kickers haben in der Fußball-Regionalliga ihr Auswärtsspiel beim SSV Ulm 1846 gestern Abend vor 1987 Zuschauern mit 1:0 (0:0) gewonnen und damit den Konkurrenten in der Tabelle von Platz fünf verdrängt. Marcel Ivanusa erzielte in der 72. Minute nach einem Konter das spielentscheidende Tor. Der Mittelfeldspieler, der erst kurz vor der Halbzeit für Jerome Gondorf eingewechselt worden war, traf vom linken Strafraumeck mit einem strammen Schuss ins lange Eck. „Mit dem Tor haben wir uns heute endlich mal wieder auswärts für unsere Leistung belohnt“, freute sich Kickers-Trainer Dirk Schuster über den dritten Auswärtssieg in dieser Saison.

Nach der Partie gab der Verein zudem bekannt, dass der Vertrag mit dem 23-jährigen Mittelfeldspieler Mahir Savranlioglu bis zum 30. Juni 2011 verlängert wird.

Eßlinger Zeitung

Trostloser Auftritt beim 0:1 gegen die Stuttgarter Kickers

Ulm. Glückwunsch all jenen, die am Freitagabend überlegt haben, ob sie ins Stadion gehen – und sich anders entschieden haben. Ein schlechteres Spiel als das 0:1 gegen die Stuttgarter Kickers gab’s in Ulm ewig nicht mehr.
Das Deftigste zuerst: Die Leistung der Spatzen war eine Zumutung, unterirdisch. Die erste Heimniederlage seit dem letzten Spiel der vergangenen Saison (0:1 am 30. Mai gegen den SV Waldhof), dieses eher noch schmeichelhafte 0:1 (0:0) gegen die Stuttgarter Kickers, hinterließ Ratlosigkeit unter den 1700 Besuchern – sofern sie nicht zum harten Kern der knapp 100 „Blauen“ aus Degerloch zählten.

Kurzweilig war allein, wie Stadionsprecher Marc Herrmann die dritte Halbzeit, sprich Pressekonferenz, moderierte – doch Ralf Becker war nach eineinhalb Stunden Grusel-Fußball verständlicherweise nicht zu Späßen aufgelegt. Es spricht freilich für den Ulmer Trainer, dass ihm die dünne Darbietung seiner Schützlinge nicht den Sinn für die Realität vernebelte.

„Man kann Fehler machen. Man kann auch schlecht spielen – aber es ist enttäuschend, wenn man so wenig in ein Spiel investiert wir wir“, befand Becker treffend. Da war kein Aufbäumen zu spüren. Kein Aufbäumen gegen die vielen Stockfehler, fahrigen Aktionen, Missverständnisse. Und auch kein Aufbäumen, als die Kickers nach 74 Minuten durch den eingewechselten Jerome Ivanusa die Führung herausgeschossen hatten.

Die Gäste um den soliden Ex-Spatzen Enzo Marchese rissen auch keine Bäume aus, knickten lediglich ein paar Äste – doch das reichte zum verdienten Erfolg. „Das 0:1 schmeichelt uns noch“, urteilte Spatzen-Geschäftsführer Markus Lösch. Richtig: Denn die Ulmer hatten – ein Armutszeugnis – während der eineinhalb Stunden eine einzige Torchance. Das war kurz vor Seitenwechsel, als Florian Hornig den Ball über die Latte stocherte.

Ansonsten endeten die einfallslosen und durchsichtigen Aktionen meist vorzeitig durch eigene Unzulänglichkeiten. Bis auf Torwart Holger Betz, der erst Glück hatte, dass ein Prediger-Schuss (4.) am langen Eck vorbeiflog, dann zweimal gegen Tunjic und einmal gegen einen Marchese Freistoß rettete, sowie Innenverteidiger Rouwen Wiesner waren alle Ulmer von der Rolle.

Es machte keinen Unterschied, ob Bobo Mayer enorm ackerte, aber permanent kopflos agierte oder ob andere überhaupt nicht in Erscheinung traten. Es wäre sicherlich falsch, diesen verkorksten Abend an einzelnen festzumachen. Und trotzdem: Akteure, die sich für die neue Saison empfehlen müssen oder wollen, dürfen zumindest von der Leidenschaft her keine Angriffsflächen bieten. Aber in der Verfassung von gestern haben Patrick Leschinski oder die beiden neuen Stürmer Florian Hornig und später BenceVarga keine Argumente für eine Vertragsverlängerung gesammelt.

Nur: Die Etablierten machten es nicht besser. Benjamin Barth etwa in der Schaltzentrale stand sich selbst im Weg, brachte kein Bein auf den Boden Und da sich sein zentraler Mitstreiter Antonio Pangallo für den defensiven Part zuständig fühlte, blieb im Aufbau alles Stückwerk und schablonenhaft. Vielleicht hätte Trainer Becker mit internen Verschiebungen (Heiko Gerber, Christian Sauter) versuchen sollen, wenigstens ein paar Überraschungsmomente zu schaffen.

Das stumpfe Sturmdup Michael Schürg und Florian Hornig, das durch Bence Varga und Manuel Müller ersetzt wurde, durfte sich freilich über die Doppel-Auswechslung auch nicht beklagen.

Zugegeben: Spielpraxis ist durch nichts zu ersetzen, nach einem überaus langen Winter deshalb auf Anhieb keine Topleistung der Spatzen zu erwarten. Doch dass der Appell des besorgten Präsidenten René Mick vom Abend zuvor an die Einstellung der Akteure derart ungehört verhallt ist, lässt für den Rest der Runde im Niemandsland der Regionalliga nichts Gutes erahnen.

Südwest-Presse