StN: Ernüchterung bei den Kickers

Ursachenforschung nach ängstlichem Auftritt in Düsseldorf – Coach Schmitt verteidigt hartes Training

Stuttgart – Die Lage für die Stuttgarter Kickers im Kampf gegen den Abstieg aus der dritten Liga wird immer prekärer. Vor allem die Art und Weise, wie die Blauen bei Fortuna Düsseldorf auftraten, stimmt bedenklich. „Die Ernüchterung ist sehr groß“, räumt Manager Joachim Cast offen ein.

VON JÜRGEN FREY

Dirk Eichelbaum ist kein Mensch, der sich versteckt. Doch nach dem 0:2 in der LTU-Arena hatte er keine Lust auf die Pressekonferenz. Auch jeglichen Kontakt zur Mannschaft mied er. Der Kickers-Präsident war bedient. Enttäuscht. Verärgert. Fassungslos. „Wir hätten auch fünf Stück kriegen können“, brummte Eichelbaum.

Mit dem Schlusspfiff begann die Ursachenforschung. Warum spielte das Team gegen einen alles andere als überragenden Gegner ängstlich, vollkommen harmlos, ohne jeden Druck nach vorne? Und das von Anfang an, nachdem man sich so viel vorgenommen hatte. Mit der Antwort taten sich alle Beteiligten enorm schwer. Kapitän Alexander Rosen zuckte mit den Schultern: „Ich habe keine Erklärung parat, wirklich nicht.“ Trainer Edgar Schmitt gab sich nicht ganz so ratlos: „Wir sind in dem großen Stadion vor Ehrfurcht erstarrt, waren im zentralen Mittelfeld nicht präsent genug und sind nur hinterhergelaufen.“ Damit kein falscher Verdacht aufkommt: Die Blauen hielten in der Defensive durchaus engagiert dagegen, aber im spielerischen Bereich brachten sie nichts zustande. Weshalb die Verantwortlichen auch den Verdacht nicht gelten ließen, die enttäuschende Vorstellung sei womöglich auf eine zu harte Vorbereitung zurückzuführen. „Wir werden die Schlagzahl hochhalten“, sagt Schmitt – und bekommt Unterstützung von Cast: „Die harte Linie ist absolut angebracht.“

Der um einiges rauere Umgangston mit der Mannschaft, die enorm verschärften Übungseinheiten – es hat sich einiges verändert in der Winterpause. Neu ist auch, dass verletzte Spieler das Training vom Spielfeldrand aus beobachten müssen. Auch diese Maßnahme rechtfertigt Schmitt: „Manche Spieler nahmen sich oft eine Auszeit, jetzt überlegen sie sich vielleicht, ob sie nicht doch mitmachen.“ Unterschwellig mischt stets der Vorwurf mit, dass es in Sachen Disziplin und Professionalität innerhalb der Mannschaft Luft nach oben gibt.

Doch in Düsseldorf erhärtete sich der Verdacht, dass es an etwas ganz anderem hapert: an der nötigen Qualität. Speziell im Spiel nach vorne. Deshalb werden die Blauen am kommenden Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen die SpVgg Unterhaching offensiver ins Spiel gehen. Mit Bashiru Gambo für den gelbgesperrten Alexander Rosen. Viele andere Alternativen gibt es nicht. Orlando Smeekes ist noch ein Spiel gesperrt, bei den verletzten Michael Schürg und Sascha Traut wird es für die Anfangsformation noch nicht reichen. Schmitts Hoffnung: „Mit zwei, drei Siegen sind wir wieder dran.“ In Anbetracht von bisher nur zwei Dreiern in 21 Spielen muss der Zusatz erlaubt sein: Wenn“s so einfach wäre.

Stuttgarter Nachrichen

Kickers: Wirbel um den Stürmer

Smeekes trauert Sheffield nach
STUTTGART (ump). Die 0:2-Niederlage der Stuttgarter Kickers in der dritten Fußballliga am Donnerstag in Düsseldorf war „ernüchternd“, wie es der Manager Joachim Cast ausdrückte. Vor allem, „weil wir nach vorne zu harmlos waren“, wie der Trainer Edgar Schmitt zugab. Der setzt in den nächsten Wochen auf die Rückkehr der schnellen Offensivkräfte – zum Beispiel auf Orlando Smeekes. Doch ausgerechnet um den Niederländer, der erst während der Saison verpflichtet wurde, herrscht immer wieder Aufregung.

Der Außenstürmer wollte in der Winterpause den Verein gerne verlassen, weil ihm ein lukratives Angebot des englischen Zweitligisten Sheffield United vorlag, der um den Aufstieg in die Premier League kämpft. Die Kickers waren offensichtlich auch gesprächsbereit (nicht zuletzt wegen einer zu erwartenden Ablöse), doch dann platzte das Probetraining auf der Insel und Smeekes blieb, wohl oder übel, bei den Kickers. Was seine Motivation zunächst nicht erhöht haben soll. „Aber er kann uns jetzt nicht die Schuld geben, dass der Wechsel nicht geklappt hat“, sagt der Trainer Edgar Schmitt, der im Abstiegskampf nur Spieler brauchen kann, die hundertprozentig bei der Sache sind.

Diese Einstellung war bei dem 27-Jährigen, der in 14 Einsätzen vier Tore erzielte, schon in der Vorrunde nur bedingt vorhanden, als sich Smeekes oft schwer in das taktische Konzept der Kickers einfügen ließ. Unrühmlicher Höhepunkt für den „fliegenden Holländer“ war dann der Platzverweis im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Wacker Burghausen. Doch nach einer internen Aussprache soll alles gut werden. „Er hat jetzt versprochen, dass er voll mitziehen wird“, sagt Schmitt. Allerdings ist Smeekes im nächsten Spiel gegen Unterhaching noch einmal gesperrt, so dass die Kickers da auf andere Alternativen setzen müssen: Sascha Traut oder vielleicht Michael Schürg. Denn nach vorne muss etwas passieren, das weiß auch Schmitt. „Mit nur einer Chance pro Spiel wie in Düsseldorf schaffen wir den Klassenverbleib nicht“, gibt der Trainer zu.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Fortuna Düsseldorf – Stuttgarter Kickers (2:0)

0:2 in Düsseldorf – Kickers tun zu wenig

In der dritten Liga kommen die Stuttgarter nach einem harmlosen Auftritt nicht vom Tabellenende weg – Rosen fehlt nächste Woche

DÜSSELDORF (StZ/wz). Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat nach der Winterpause einen Fehlstart hingelegt – und bei Fortuna Düsseldorf 0:2 (0:1) verloren. Danach sagte der Kickers-Trainer Edgar Schmitt: „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen.“

Die Letzten werden die Ersten sein. Zumindest übertragen auf den Spielplan traf dieses Bibelwort gestern für die Stuttgarter Kickers zu. Das Schlusslicht der dritten Liga nämlich bildete den Auftakt ins Jahr 2009 – doch nach der 0:2-Niederlage in der LTU-Arena sind die Schwaben von der Tabellenspitze nach wie vor so weit weg wie vom DFB-Pokalsieg. „Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung“, sagte der Kickers-Trainer Edgar Schmitt nach der Partie, „die Tore sind durch Fehler gefallen, die man so nicht machen darf.“

Dabei erlebten die Kickers die erste Schrecksekunde schon in der ersten Minute, als Ahmet Cebe frei zum Schuss kam, Torhüter Manuel Salz aber parierte. Wie auch später nach einem verunglückten Rückpass von Alexander Rosen vor Ranisav Jovanovic. Der Fortuna-Stürmer war dann aber beim Führungstreffer maßgeblich beteiligt. Der Ex-Mainzer hatte uneigennützig auf Simon Terodde, den Neuzugang aus Duisburg, gepasst, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte – ein schöner Angriff wurde mit dem 1:0 abgeschlossen und motivierte die Gastgeber vor den knapp zehntausend Zuschauern offensichtlich noch mehr. Fortuna gab den Ton an, das blieb auch dem Kickers-Trainer nicht verborgen, der schon mal Ralf Kettemann (als Alternative im defensiven Mittelfeld) zum Warmlaufen schickte, mit der Einwechslung aber bis zur Pause wartete.

Das Düsseldorfer Übergewicht war zwar vorhanden, allerdings machte die Mannschaft des Trainers Norbert Meier zu wenig daraus. Der hatte vor der Partie noch gewarnt: „Es wäre fatal, eine Mannschaft zu unterschätzen. 90 Minuten volle Konzentration sind gefordert, denn wir wollen um jeden Preis gewinnen.“ Nach einer halben Stunde der erste (und fast einzige) Warnschuss der Kickers von Rosen, der knapp am Pfosten vorbeiging. In der Phase vor der Pause hätte die Fortuna nachlegen können, vor allem als Jovanovic einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte zirkelte. Mit dem 0:1 zur Halbzeit waren die Gäste jedenfalls gut bedient. Neben Torwart Salz lobte Schmitt vor allem den Neuzugang Torsten Traub („er hat eine überragende Leistung gezeigt“), obwohl die Fortuna in Jovanovic und Terodde zwei ständige Unruheherde im Angriff hatte.

Einen solchen wollte Edgar Schmitt dann mit der Einwechslung des Heimkehrers Mustafa Parmak nach einer Stunde auf Kickers-Seite bringen, doch zunächst einmal traf Olivier Caillas auf der Gegenseite mit einem Freistoß erneut nur die Latte. Glück für die Kickers! Doch auch das ist bei der Fortuna irgendwann aufgebraucht, so wie gestern in der 76. Minute. Wieder ein Freistoß für die Düsseldorfer – und diesmal traf der Ex-Aalener Marco Christ zum 2:0; aller guten Dinge sind eben drei. Damit war das Spiel gelaufen, zumal die Kickers im Angriff kaum eine Alternative besaßen, so dass der Oberligaspieler Mijo Tunjic zu seinem ersten Drittligaeinsatz kam. Aber unter dem Strich war die Offensivleistung zu harmlos, um bei dem Aufstiegsanwärter etwas zu holen.

Ob sich daran nächste Woche etwas ändert? Zwar ist Bashiru Gambo im Heimspiel gegen Unterhaching wieder spielberechtigt, doch Orlando Smeekes fehlt noch eine Partie, genau wie jetzt der Kapitän Alexander Rosen, der seine fünfte Gelbe Karte kassierte. „Wir müssen die Ruhe bewahren“, sagte Schmitt gestern, der zudem immer betont hatte: „Am Schluss wird abgerechnet.“ Mit anderen Worten: wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ob das die Kickers sein werden?

Fortuna Düsseldorf: Melka – Halet, Palikuca, Langeneke, Hampel – Cebe (87. Costa), Sieger (70. Christ), Lambertz, Caillas – Jovanovic (77. Gaus), Terodde.

Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Traub, Mann, Härter (58. Parmak) – Reiß, Deigendesch, Rosen (46. Kettemann), Gentner – Kacani (77. Tunjic), Galm.

Schiedsrichter: Kuno Fischer (Leer).

Tore: 1:0 Terodde (10.), 2:0 Christ (76.).

Zuschauer: 9125.

Gelbe Karten: Christ, Jovanovic – Rosen (5).

Stuttgarter Zeitung

0:2 – Kickers in Düsseldorf chancenlos

Die Blauen präsentieren sich beim Start ins Fußballjahr 2009 ohne Mut und Ideen

Düsseldorf – Nichts war es mit dem Startschuss zur Aufholjagd für die Fußballer der Stuttgarter Kickers: Das Drittliga-Schlusslicht unterlag bei Fortuna Düsseldorf mit 0:2 (0:1). Die chancenlosen Blauen präsentierten sich im Spiel nach vorne viel zu harmlos.

VON BERND JOLITZ

Es gab schon einige Spiele in dieser Saison, da ärgerte sich Edgar Schmitt, wie unverdient seinen Blauen die Punkte flöten gingen. Nach der Partie in der LTU-Arena blieb dem Kickers-Trainer nichts anderes übrig, als den Sieg des Gegners neidlos anzuerkennen: „Das Spiel ist schnell erzählt“, sagte Schmitt, „Düsseldorf war besser und hat verdient gewonnen.“ Auch die Kickers-Neuzugänge konnten keine Impulse geben.

Von Anfang an standen die Blauen vor 9125 Zuschauern unter Druck. Bereits nach 24 Sekunden hatte die Fortuna eine Riesenchance durch Ahmet Cebe – Kickers-Keeper Manuel Salz parierte. In der zehnten Minute war der 23-Jährige dann machtlos: Simon Terodde traf nach feiner Vorarbeit von Ranisa Jovanovic. Es sah so aus, als würde Düsseldorf die Kickers überrennen. Doch nach 25 Minuten befreiten sich die Blauen vom Druck. Ein 17-m-Schuss von Kapitän Alexander Rosen ging haarscharf am Tor vorbei. Es sollte die einzige Chance der Kickers in diesem Spiel bleiben. Was umso bedenklicher stimmt, da auch die Fortuna in diesem durchschnittlichen Drittligaspiel kein Feuerwerk abbrannte. Die Erklärung von Trainer Norbert Meier: „Einige meiner Spieler hatten Magenkrämpfe, deshalb konnten wir das Tempo nicht hochhalten.“Es reichte auch so, um die ideen- und mutlosen Kickers zu besiegen. Jovanovic (40.) und Olivier Caillas (62.) hatten sogar noch Pech – sie zirkelten zwei Freistöße an die Latte. Besser machte es Marco Christ: Der Ex-Aalener sorgte mit seinem Freistoßtreffer aus 19 Metern für die Entscheidung – 2:0 (76.). Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum konnte auf der Tribüne nur den Kopf schütteln: „Was unsere Mannschaft zeigte, war einfach nur enttäuschend.“

Wie es besser werden soll? „Wir können jetzt nur hoffen, dass unsere kranken und gesperrten Spieler schnell wieder dabei sind“, sagte Schmitt. Bashiru Gambo ist in der nächsten Partie gegen die SpVgg Unterhaching am 14. Februar (14 Uhr/Gazistadion) wieder spielberechtigt. Auch Sascha Traut und Michael Schürg dürften dann wieder fit sein. Dafür fehlt Kapitän Alexander Rosen (fünfte Gelbe Karte). Und der Rückstand zum rettenden Ufer wird immer größer.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers zu harmlos
Der Fußball-Drittligist unterliegt in Düsseldorf mit 0:2

Düsseldorf (red) – Die Stuttgarter Kickers starten nach der Winterpause mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage bei der Fortuna Düsseldorf. Am 21. Spieltag der dritten Liga kassierten die Stuttgarter in der LTU-Arena die elfte Saisonpleite.

Die Rheinländer hingegen verbuchten ihren elften Sieg und bleiben als Vierter auf Tuchfühlung zum Spitzen-Trio. Vor 9125 Zuschauern makierte gestern Abend Simon Terodde bereits nach zehn Minuten die Düsseldorfer Führung. Marco Christ (76.) sorgte dann für die Entscheidung. Die Fortunen waren von Beginn an das aktivere Team und hatten deutlich mehr Spielanteile. „Wir waren am Ball nicht aggressiv genug“, bemängelt Edgar Schmitt. Der Stuttgarter Trainer ärgert sich zudem, dass beide Gegentreffer aus individuellen Fehlern resultierten. Dennoch nimmt Schmitt die Spieler in Schutz: „Düsseldorf hat einfach eine andere Qualität als unser Team.“ Vor der Partie hatten sich die Verantwortlichen und die Spieler viel vorgenommen – das Tabellenschlusslicht strahlte Zuversicht aus, auch hinsichtlich der Neuzugänge. Vor allem Torsten Traub überzeugte. „Er hat überragend gespielt“, spart Schmitt nicht mit Lob für den Abwehrspieler. Auch Danny Galm stand bereits in der Startelf und Mustafa Palmak wurde eingewechselt. Aber auch die Neuverpflichtungen gaben dem Spiel nach vorne nicht mehr Aggressivität. Gegen die SpVgg Unterhaching muss in der nächsten Woche zuhause nun dringend etwas Zählbares folgen. Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Mann, Traub, Härter (59. Parmak) – Reiß, Deigendesch, Rosen (46. Kettemann), Gentner – Galm, Kacani (77. Tunjic).

Eßlinger Zeitung

Gelungener Rückrundenauftakt für Fortuna – Kickers weiterhin Schlusslicht
Düsseldorfer erledigt Pflichtaufgabe

In der ersten Partie des 21. Spieltages empfing Fortuna Düsseldorf in der LTU Arena die Mannschaft der Stuttgarter Kickers. Für die Düsseldorfer stand als Tabellenvierter gegen das Schlusslicht ein Pflichtsieg auf dem Programm. Durch den „Dreier“ setzen sich die Rheinländer zunächst vor Tabellennachbarn Emden auf den Relegationsplatz. Für die Kickers hingegen wird die Luft im Tabellenkeller immer dünner: Sechs Punkte Abstand haben die Stuttgarter inzwischen auf den Siebzehnten Jahn Regensburg.

Kickers-Trainer Edgar Schmitt hatte durch Verletzungen und Sperren keine große Auswahl. Der aus Aalen geholte Abwehrspieler Traub rückte für Ortlieb in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld rückte Reiß für Traut in die Startformation. Die weitreichendsten Veränderungen nahm Schmitt in der Offensive vor: Für Schürg und den gesperrten Smeekes standen hier Neuzugang Galm und Kacani von Beginn an auf dem Platz. Auch Düsseldorfs Coach Norbert Meier veränderte sein Team in der Offensive: Hier musste der nach einer Grippe wiedergenesene Kastrati weichen. Für ihn begann Neuzugang Terodde neben Jovanovic.

Und der Fortuna-Neuling Terodde brachte sich von Beginn an gut in das Team ein. Bereits nach zehn Minuten stand er bei einem Zuspiel von Jovanovic, der sich gegen Mann durchgesetzt hatte, goldrichtig und verwandelte zur 1:0-Führung der Fortuna. Bereits drei Minuten später kam der Ball wieder gefährlich vor das Stuttgarter Tor. Doch der Aufpraller, den Keeper Salz wohl nicht mehr erwischt hätte, ging knapp neben das Tor. Auch im weiteren Spielverlauf blieb die Fortuna die spielbestimmende Mannschaft. Doch das Team von Norbert Meier verpasste es, die verdiente Führung auszubauen und blieb besonders bei Standardsituationen zu ungefährlich. In der 30. Minute kamen die Gäste dann zu ihrer ersten nennenswerten Chance: Galm zog ab, doch sein Schuss ging knapp am Pfosten vorbei. Ein Freistoß aus 18 Metern hätte vor der Halbzeit fast doch noch das 2:0 gebracht. Doch der Schuss von Jovanovic ging an die Latte.

Die Stuttgarter kamen etwas besser aus der Pause. Doch zunächst setzte Deigendesch einen Freistoß der Kickers in die Mauer (48.), und einen weiteren Freistoß konnte Melka aus der Gefahrenzone fausten (54.). In der 62. Minute bekamen die Düsseldorfer nach einem Foul an Cebe einen Freistoß zugesprochen. Doch bei dem Schuss von Caillas rettete erneut das Aluminium für die Kickers. In der 76. Minute gelang den Düsseldorfern dann der 2:0-Treffer. Jovanovic wurde knapp vor den Strafraum unfair gestoppt und der sechs Minuten zuvor eingewechselte Christ verwandelte den fälligen Freistoß flach in die Ecke. Auch in der Schlussphase blieb der Düsseldorfer Sieg ungefährdet. Durch den fahrlässigen Umgang mit Standardsituationen verpassten die Fortunen jedoch einen höheren Sieg.

Die Düsseldorfer Fortuna empfängt am Samstag, den 14.02. ab 14 Uhr Wacker Burghausen. Zeitgleich haben die Stuttgarter Kickers die SpVgg Unterhaching zu Gast.

Kicker

0:2! Kickers viel zu harmlos
Von RUDI HERBERT

Wieder kein Schritt voran…0:2 in Düsseldorf!

Die Stuttgarter Kickers haben im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga eine weitere Chance leichtfertig vergeben.

Gegen die keineswegs überragenden Fortunen (zuvor 4 Spiele ohne Sieg) ließen die Schwaben einmal mehr den letzten Biss vermissen. Null Zug zum Tor, die Kickers waren viel zu harmlos.

Terodde (10.) und Christ (76.) machten die Tore für die Düsseldorfer, die außerdem noch zweimal die Latte trafen.

Für die Kickers war es schon die elfte Saisonniederlage im 21. Spiel. Mit Schlaffi-Auftritten wie diesem kommt Trainer Edgar Schmitt mit seiner Truppe ganz sicher nicht mehr vom Tabellenende weg…

BILD

Arbeitssieg zum Start 2:0 gegen Kickers! Christ erlöst Fortuna
Von DIRK KRÜMPELMANN und JÖRG ZSCHOCHE

Es war kein Fußball-Feuerwerk. Aber Fortuna Düsseldorf feierte gestern vor 9125 Fans in der Arena einen 2:0-Arbeitssieg gegen die Stuttgarter Kickers. Rückte damit dem Dritten Emden bis auf einen Punkt auf den Pelz.

Trainer Norbert Meier: „Ein wichtiger Sieg zum Auftakt, nur das zählt heute. Wir haben die Teams vor uns so unter Druck gesetzt.“

Aufatmen bereits vor dem Spiel: Michael Melka (Hüftprellung) und Jens Langeneke (Halswirbel-Probleme) bestanden den Härtetest, konnten ran. Und es ging sofort Richtung Kickers-Tor. Ahmet Cebe verballerte nach 26 Sekunden aus 14 Metern.

Trotzdem gelang die frühe Führung. Sturmführer Ranisav Jovanovic tankte sich mit einem Klasse-Solo durch die Gäste-Abwehr. Alleine vor Stuttgart-Keeper Manuel Salz legte er den Ball uneigennützig quer. Der mitgelaufene Simon Terodde brauchte nur noch zum 1:0 ins leere Tor einschieben (10.). Für „Torodde“ beim ersten Punktspiel für Fortuna ein toller Einstand.

Aber – danach ließ sich Fortuna von den erschreckend schwachen Kickers einlullen. Die kamen plötzlich sogar zu zwei, drei Torschüssen.

Doch der Letzte im Abschluss viel zu harmlos. Fortuna allerdings auch nur noch durch ruhende Bälle gefährlich. Kurz vor der Pause zirkelte Jovanovic einen 18-Meter-Freistoß vor die Latte (40.). Nach 62 Minuten machte ihm Olivier Caillas das nach, nagelte einen Freistoß aus 20 Metern vors Gebälk.

Der eingewechselte Christ zeigte beiden dann, wie es klappt. Und erlöste so Fortuna! Sein trockener 18-Meter-Hammer (natürlich ein Freistoß!) – 2:0 (76.). Der Dreier endgültig war eingetütet.

Keeper Melka: „Das war ein Pflichtsieg. Wir hätten es eher entscheiden können. Aber der Sieg war nie ernsthaft in Gefahr.“ Und Torschütze Terodde fügte hinzu: „Wir haben uns den Erfolg hart erarbeitet. Wir wollten die drei Punkte unbedingt.“ Hat geklappt…

BILD

Vorberichte Fortuna Düsseldorf – Stuttgarter Kickers

Kickers an diesem Donnerstag (19 Uhr) zu Gast bei Fortuna Düsseldorf

Die Aufholjagd kann beginnen
Die Aufholjagd kann beginnen: An diesem Donnerstag nehmen die Stuttgarter Kickers erstmals im neuen Jahr den Abstiegskampf in der dritten Fußball-Liga auf – mit dem vorgezogenen Gastspiel des 21. Spieltags bei Fortuna Düsseldorf, dem Tabellenvierten. Vor dem Anstoß in der Düsseldorfer LTU-Arena (19 Uhr) sagt der Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt: „Wir müssen unsere Stärken in die Waagschale werfen und brauchen uns nicht zu verstecken.“

Goldverdächtig erscheint vor dem Anpfiff in der Düsseldorfer LTU-Arena in jedem Fall die Auswahl des Mannschaftsquartiers, in welchem die Equipe des Drittligisten Stuttgarter Kickers nach ihrer Busreise am Dienstagnachmittag Quartier bezogen hat. Im Landhaus von Rolf Milser, dem Olympiasieger im Gewichtheben von 1984 in Los Angeles, residierte in Duisburg-Huckingen unter anderem schon die monegassische Fürstenfamilie während des Champions-League-Finales 2004 – und ebenfalls die italienische Fußball-Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft 2006.

Um den WM-Sieg, wie ihn vor drei Jahren beim Weltturnier in Deutschland die „Squadra Azzurra“ bekanntlich errungen hat, geht es am Donnerstag gleichwohl nicht. Aus Sicht der Gäste erscheinen allerdings die drei Zähler, die in der Partie im Düsseldorfer Fußball-Schmuckkästchen zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenletzten der dritten Fußball-Liga zur Debatte stehen, nahezu ähnlich wertvoll. Sechs Zähler beträgt für die Kickers momentan der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Der Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass er an dem Schauplatz, an welchem am kommenden Donnerstag auch die deutsche Fußball-Nationalelf gegen Norwegen antritt, nur zu gerne die Maximalausbeute einfahren möchte.

„Düsseldorf hat eine starke Mannschaft und steht nicht zu Unrecht auf dem vierten Tabellenplatz“, sagte er am Mittwoch. Doch sein Motto lautet: „Respekt ja, Angst nein.“ Angesichts dieser Devise bereitet der 45-Jährige seine Formation auf den bevorstehenden Punktspielauftakt im Jahr 2009 vor. „Wir müssen unsere Stärken in die Waagschale werfen und brauchen uns nicht zu verstecken“, gibt Schmitt seinen Akteuren mit auf den Weg. Um das Selbstvertrauen seiner Kicker ist es nach dem 3:1-Erfolg beim SV Darmstadt 98 im letzten Vorbereitungstest gut bestellt.

Ein Kickers-Quartett hat die Reise in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen indes nicht angetreten. Orlando Smeekes (zwei Spiele Sperre) und Bashiru Gambo (gelbgesperrt) fehlen ohnehin, Michael Schürg (Trainingsrückstand) und der angeschlagene Sascha Traut hätten ihrer Mannschaft in diesem Zustand an Donnerstagabend wohl eh nicht entscheidend weiterhelfen können. Auf ein 4-4-2-System gegen Düsseldorf hat sich der Fußballlehrer der Degerlocher unterdessen schon festgelegt. Doch welche von seinen Akteuren die Positionen in der Kickers-Startelf bekleiden werden, darüber hüllt sich Edgar Schmitt in Schweigen. Nur so viel: „Es spricht momentan viel dafür, dass von unseren fünf Neuzugängen Torsten Traub in der Innenverteidigung und Danny Galm im Angriff beginnen werden“, sagt er. Mehr sagt er nicht. Noch nicht. Schließlich will Schmitt vorab dem Kontrahenten, der Düsseldorfer Mannschaft von Trainer Norbert Meier, keine allzu großzügigen Blicke in seine eigenen Karten gönnen.

Offizielle Homepage

Wir sind besser als unser Tabellenstand

Kickers-Trainer Edgar Schmitt vor dem Spiel
Die Hinserie verlief für die Stuttgarter Kickers, die am Donnerstagabend ab 19 Uhr im ersten Punktspiel nach der Winterpause in der LTU arena zu Gast ist, nicht nach Wunsch. Nur 14 Punkte sammelte die Mannschaft von Trainer Edgar Schmitt, der im September die „Blauen“ vom Degerloch von Stefan Minkwitz übernommen hatte, bis zur Winterpause und befindet sich in größten Abstiegsnöten. Aufgeben ist aber nicht die Sache von „Euro-Eddie“ Schmitt. Dabei weiß auch der 45-Jährige, dass dringend Punkte geholt werden müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Vor dem Aufeinandertreffen unter rheinischen und schwäbischen Landeshauptstädtern belegen die Kickers in der Auswärts-Statistik ohne Sieg den letzten Platz. Mit Edgar Schmitt sprach „Fortuna Aktuell“ zu Beginn der Woche.

Der Ball rollt ab heute wieder – wie ist die Vorbreitung bei den Kickers verlaufen? Sind Sie mit dem Stand ihrer Mannschaft zufrieden?
Schmitt: Wir haben trotz Eis’ und Schnees sehr gut und hart trainieren können. Dass wir aus finanziellen Gründen nicht in ein Trainingslager in den Süden fahren konnten, war sicher nicht optimal. Trotzdem bin ich ganz zufrieden. Wir sind davon überzeugt, dass die Mannschaft besser ist als ihr jetziger Tabellenstand.

Die Hinserie war nicht sehr erfreulich für die Kickers – Sie und Ihr Team sind Tabellenletzter. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihnen der Klassenerhalt noch gelingen wird?
Schmitt: Ich glaube fest daran. Wir haben uns im Verlauf der Hinrunde bis zur Winterpause immer ein Stückchen gesteigert. Uns fehlen drei bis vier Punkte. Eine Ausbeute von 18 Zählern wäre für meine Mannschaft sicher realistisch gewesen. Ich hoffe, dass wir uns auch in den verbleibenden Spielen noch weiter entwickeln und mit den nötigen Punkten belohnt werden.

Im Winter wurden mit Mustafa Parmak, Torsten Traub, Simon Köpf und Danny Galm gleich vier Spieler verpflichtet. Welche Erwartungen haben Sie an dieses Quartett?
Schmitt: Eine gemeinsame und doch ganz unterschiedliche. Die vier Akteure werden uns sicher weiter bringen. Während Köpf und Galm eher als Talente gelten, müssen Traub und Rückkehrer Parmak mehr Verantwortung übernehmen. Torsten Traub, den ich wie auch Simon Köpf aus meiner Zeit beim VfR Aalen kenne, ist ein Führungsspieler, der schon durch sein Auftreten den jungen Akteuren helfen wird. Mustafa hat für diese Liga eine enorm große fußballerische Qualität. Wenn er zu 100 Prozent fit ist, kann er Spiele alleine entscheiden.

Die Fortuna schied zuletzt aus dem Verbandspokal aus. Wird die Niederlage in Essen Auswirkungen auf die Begegnung haben?
Schmitt: Nein, das glaube ich nicht. In einem Derby bei einem ambitionierten Regionalligisten wie Rot-Weiss Essen kann man durchaus ausscheiden. Wir haben die Fortuna oft beobachtet, zum Beispiel beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup gegen Duisburg und Köln. Dort hat Düsseldorf exzellent gespielt.

Wie schätzen Sie die Mannschaft von Trainer Norbert Meier ein?
Schmitt: Die Fortuna ist sehr gut besetzt. Beim Wintercup haben mir vor allem Ahmet Cebe und Simon Terodde, der sich sehr gut bewegt hat, prima gefallen. Außerdem hat Norbert Meier eine gute Mischung, da mit Ranisav Jovanovic, Andreas Lambertz oder Marco Christ auch einige gestandene Spieler in seinen Reihen stehen.

Wer steht den Kickers am Donnerstag nicht zur Verfügung?
Schmitt: Es fehlten zuletzt einige Spieler mit leichteren Blessuren. Wer nicht auflaufen kann, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. (MSPW/tk)

Das sind die Paarungen des 21. Spieltages am 5./6./7./8. Februar:

Fortuna Düsseldorf – Stuttgarter Kickers (Do., 19.00 Uhr)
FC Bayern München II – Wuppertaler SV Borussia (Fr., 19.00 Uhr)

SV Sandhausen – SV Werder Bremen II
FC Erzgebirge Aue – FC Carl Zeiss Jena
Rot-Weiß Erfurt – Eintracht Braunschweig
Kickers Emden – SG Dynamo Dresden
VfB Stuttgart II – 1. FC Union Berlin
SV Wacker Burghausen – Kickers Offenbach (alle Sa., 14.00 Uhr)

SpVgg Unterhaching – SC Paderborn 07
SSV Jahn Regensburg – VfR Aalen (beide So., 14.00 Uhr)

Homepage Fortuna Düsseldorf

StN: Fünf Neue, ein Ziel: Drinbleiben

Stuttgarter Kickers verstärken sich in allen Mannschaftsteilen

Stuttgart – Das Spiel am morgigen Donnerstag (19 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf soll für Drittliga-Schlusslicht Stuttgarter Kickers der Startschuss zur Aufholjagd werden. Mit dazu beitragen sollen fünf Neuzugänge, von denen wahrscheinlich zunächst nur zwei in der Anfangsformation stehen werden.

VON JÜRGEN FREY

Er war der Erste, den die Blauen im Januar verpflichtet haben. Und dies ist kein Zufall. Von Torsten Traub verspricht sich Kickers-Trainer Edgar Schmitt die dringend nötige Stabilität für die Abwehr. Der 33-Jährige war unter Schmitt Kapitän beim Drittligarivalen VfR Aalen, davor absolvierte er 109 Zweitligaspiele für den FC Augsburg, Rot-Weiß Erfurt, den FC St. Pauli und den SSV Reutlingen. Traub ist in der Innenverteidigung neben Marcus Mann gesetzt. In den Vorbereitungsspielen überzeugte Traub, der auch links in der Viererkette spielen kann, vor allem durch seine Führungsqualitäten und Kopfballstärke. Schmitt: „Traub ist genau der Mann, den wir gesucht haben und der uns in der jetzigen Situation weiterhilft.“

Danny Galm bringt alles mit, was einen guten Stürmer auszeichnet. Der ehemalige Jugendnationalspieler des VfB Stuttgart ist schnell, beweglich, technisch stark und gilt vor dem Tor als kaltschnäuzig. Zuletzt war der 22-Jährige in der Regionalligaelf von Energie Cottbus nicht mehr glücklich. Er will bei den Blauen an seine erfolgreichen Tage beim VfB II und Eintracht Frankfurt II anknüpfen. Schmitt: „Bei Danny sieht man die Top-Ausbildung in der Jugend. Er wird in Düsseldorf beginnen“

Simon Köpf kennt Schmitt aus seiner Zeit in Aalen, wo der 21-Jährige zuletzt nur noch im Verbandsligateam zum Einsatz kam. Zuvor spielte er in der Jugend des SSV Ulm 1846. Was den Außenverteidiger auszeichnet, sind sein Wille, seine Schnelligkeit und Robustheit. Schmitt: „Solche Typen tun jedem Team gut.“

Dirk Dittrich (23) kehrte nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in den USA nach Degerloch zurück. Der ehemalige U-19-Bundesligaspieler der Blauen spielte dort für die Richmond Kickers. Für den Innenverteidiger fehlt derzeit noch die Spielgenehmigung für Pflichtspiele.

Bei den Kickers mussten einige über ihren Schatten springen, damit die Rückkehr von Mustafa Parmak möglich wurde. Zu viele Eskapaden hatte sich der 26-Jährige aus dem Stuttgarter Stadtteil Hallschlag vor seinem Wechsel zu TuS Koblenz geleistet. Sein neuer Vertrag ist stark leistungsbezogen und auch an regelmäßige Anwesenheit im Training geknüpft. Schmitt über den Spezialisten für Standardsituationen, den derzeit Knieprobleme plagen: „Parmak ist ein wundervoller Fußballer, ihm zuzuschauen macht richtig Spaß.“

Stuttgarter Nachrichten

EßZ: Kickers mit neuem Selbstbewusstsein

Stuttgart (bw) – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers blickt dem Punktspielauftakt im neuen Jahr am kommenden Donnerstag (19 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf selbstbewusst entgegen. Vier Punkte trennen das Schlusslicht derzeit von der Nichtabstiegszone – und 20 von Düsseldorf. „Ich bin guter Dinge, dass wir dort etwas holen“, sagt Trainer Edgar Schmitt kämpferisch. „Wir haben gut und hart trainiert. Wenn wir weiter an unserer Stabilität arbeiten, brauchen wir uns nicht zu verstecken“, betont der Coach, dem in der Vorbereitung aber hin und wieder angeschlagene Spieler fehlten. Neue Hoffnungsträger sind die Zugänge Mustafa Parmak und Torsten Traub. „Parmak hat sportlich eine sehr gute Vergangenheit und ist eine wesentliche Verstärkung“, baut Präsident Dirk Eichelbaum auf den zurückgekehrten Mittelfeldspieler, der nach vier Jahren bei den „Blauen“ im Sommer 2008 zum Zweitligisten TuS Koblenz gewechselt war. Und auch Schmitt schwärmt von Parmak: „Er ist ein wundervoller Fußballspieler.“

Ob es bis zum Ablauf der Wechselfrist am Montag um 24 Uhr noch einen weiteren Neuzugang geben wird, ließen die Verantwortlichen offen. Im gestrigen Testspiel beim Verbandsligisten Kickers Obertshausen kam in Danny Galm ein möglicher Kandidat für den Sturm zum Einsatz. Die Partie gewannen die „Blauen“ mit 5:1 durch Tore von Ralf Kettemann, Michael Schürg, Sokol Kacani, Josip Landeka und ein Eigentor.

Auch die Vereinsführung habe in der Winterpause ihre Hausaufgaben gemacht, erklärt Eichelbaum. Der DFB hatte von allen Drittligisten erneut Unterlagen eingefordert, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die aktuelle Spielzeit zu überprüfen. Mit positivem Ergebnis: „Wir haben ohne Auflagen Grünes Licht bekommen“, so Eichelbaum.

Eßlinger Zeitung

StZ: Eichelbaum schließt Insolvenzen nicht aus

Der Präsident des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers sagt: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“ – Angst vor der Pleiteliga

STUTTGART. In einer Woche starten die Stuttgarter Kickers nach der Winterpause wieder in die dritte Fußballliga – mit dem Gastspiel am Donnerstag bei Fortuna Düsseldorf. Eine Standortbestimmung des Tabellenletzten.

Von Joachim Klumpp

Die Situation der Liga: Vor kurzem hat die SpVgg Unterhaching einen Brief an den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger geschrieben, in dem die Wirtschaftsprobleme der neuen Liga („Sie droht eine Pleiteliga zu werden“, so Hachings Präsident Engelbert Kupka) publik gemacht wurden. „Inhaltlich unterstützen wir das Schreiben“, sagt der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum, der aber bewusst hinzufügt: „Wir haben von Beginn an betont, dass wir einen Sparkurs fahren müssen.“

Der wurde übrigens in der Winterpause noch mal überprüft, nachdem der DFB erstmals kurzfristig ein Nachlizenzierungsverfahren angewandt hat. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Bedingungen erfüllt“, sagt Eichelbaum. Und die andern Clubs? Abwarten. „Unser Ziel ist, Viertletzter oder besser zu werden“, betont der Chef der Stuttgarter Kickers, „aber selbst wenn das nicht gelingt, sind wir immer noch nicht abgestiegen.“ Sprich: Eichelbaum rechnet mit der einen oder anderen Insolvenz.

Sportliche Situation: Mit nur 14 Punkten starten die Kickers als Tabellenletzter in das neue Jahr, und der Trainer Edgar Schmitt rechnet hoch: „Wir brauchen noch 24 Punkte. Aber wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken.“ Auch nicht vor Fortuna Düsseldorf, wo in einer Woche das erste Spiel nach der Winterpause ansteht.

Personelle Situation: Nachdem in Torsten Traub der gewünschte Abwehrchef verpflichtet wurde und auch Mustafa Parmak auf die Waldau zurückgekehrt ist (Schmitt: „Ein wundervoller Fußballer“), ist noch die endgültige Besetzung im Sturm offen. Angelo Vaccaro hat gestern erneut ein Testspiel für den Wuppertaler SV bestritten, danach sollte eine Entscheidung über den möglichen Wechsel fallen. „Ich gehe davon aus, dass er uns verlassen wird“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast, der für diesen Fall bis zum Ende der Transferperiode (nächsten Montag, 24 Uhr) einen Ersatz in Aussicht stellt.

Gestern spielte Danny Galm im Freundschaftsspiel beim Landesligisten Obertshausen, das die Kickers mit 5:1 gewannen, vor. Aber es gibt auch noch andere Kandidaten. Cast betont: „Wir holen nur einen Spieler, der im Abstiegskampf mithelfen will.“ Nachdem Orlando Smeekes zunächst für zwei Spiele gesperrt ist, scheint derzeit überraschend Sokol Kacani erste Wahl im Angriff. „Er hat sich einen Vorsprung erarbeitet“, sagt Schmitt. Dagegen hat sich Josip Landeka mit seinem offensichtlich etwas überheblichen Auftritt gegen Heidenheim vorerst aus der Stammelf gespielt.

Wirtschaftliche Situation: Die Lage der Kickers ist, wie oft in den vergangenen Jahren, angespannt. Schließlich droht bis zum Saisonende ein Loch von gut 300 000 Euro. Dennoch betont der Schatzmeister Friedrich Kummer: „Neben dem Klassenverbleib lautet das Ziel, das Geschäftsjahr positiv abzuschließen.“ Er verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass auf der Einnahmenseite bisher bereits 200 000 Euro mehr erwirtschaftet worden seien als im gesamten Vorjahr; allerdings sind im Gegenzug auch die Ausgaben deutlich gestiegen.

Werbemaßnahmen: 2009 steht bei den Kickers unter dem Titel „ADM-Gedächtnisjahr“ (zum fünften Todestag des früheren Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler), das am 25. März mit dem Freundschaftsspiel gegen den VfB Stuttgart offiziell eröffnet werden soll. Ob das angekündigte Gastspiel des FC Bayern wie geplant in diesem Jahr stattfindet, soll sich im März entscheiden. „Dann legen die Bayern ihr Vorbereitungsprogramm für die neue Saison fest“, sagt das Präsidiumsmitglied Dieter Wahl, der mit dem Bayern-Manager Uli Hoeneß in Kontakt steht.

Problemfelder: Nach wie vor nicht in trockenen Tüchern ist die Nutzungsvereinbarung wegen der Rechte am Kickers-Logo, die aktuell die Handballer besitzen. „Es gibt leider keinen neuen Stand“, sagt Wahl in dieser endlosen Geschichte. Ähnlich sieht es im Fall Walter Kelsch aus, der sein Darlehen über 50 000 Euro plus Zinsen zum Ende dieses Monats gekündigt hat. Ein Vorgang, den die Kickers so nicht akzeptieren wollen. „Herr Kelsch steht bei uns im Wort“, sagt Eichelbaum, nachdem der ehemalige Vorstandskollege vor etwa einen Jahr Mitinitiator der neu gegründeten Beteiligungs-GmbH war.

Wie das Ganze ausgeht? „Wir sind an einer einvernehmlichen Lösung interessiert“, sagt Eichelbaum, der einen Rechtsstreit vermeiden will. Die 50 000 Euro wiederum müssten an anderer Stelle eingespart werden, „deshalb ist ein Kompromiss nötig“, sagt Kummer, während Dieter Wahl betont: „Alle diese Störfeuer sind kontraproduktiv.“ Zumindest was das oberste Gebot angeht: den Klassenverbleib. Und zwar als Tabellen-17. oder besser – sicher ist sicher.

Stuttgarter Zeitung

Auftakt der Kickers bei Fortuna Düsseldorf vorverlegt – Spieltermine in der LTUarena werden entzerrt

Das erste Drittligaspiel der Stuttgarter Kickers im neuen Jahr bei Fortuna Düsseldorf wurde von Freitag, 6. Februar auf Donnerstag, 5. Februar 2009 vorverlegt. Anstoß in der LTUarena bleibt aber um 19.00 Uhr.
Bei der Ansetzung der Partie hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) der Tatsache Rechnung getragen, dass am Samstag, 7. Februar, das Bundesliga-Spiel Bayer 04 Leverkusen gegen den VfB Stuttgart und am Mittwoch, 11. Februar, das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Norwegen in der LTUarena in Düsseldorf ausgetragen werden. Dadurch soll gewährleistet sein, dass sämtliche drei Begegnungen bei einer einigermaßen guten Rasen-Qualität stattfinden können.

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