StN: Liquidität nur bis Februar sicher – Landekas Einsatz in Paderborn ungewiss

Kickers vor hartem Winter

Stuttgart – Was viele befürchteten, ist nach einer Präsidiums- und Aufsichtsratssitzung nun gewiss: Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers steht finanziell – gelinde gesagt – vor einem harten Winter. Die Zahlungsfähigkeit ist nur bis Ende Januar gesichert.

VON STEFAN KLINGER

3:2 gegen Werder Bremen II, den letzten Tabellenplatz verlassen und in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt. Bei aller Freude über den vergangenen Sonntag verliert Kickers-Trainer Edgar Schmitt aber nicht den Blick für die Realität – und sehnt sich nach Verstärkungen. „Es ist doch klar, dass ein Trainer diese in unserer Situation haben möchte“, sagt Dirk Eichelbaum.

Ob es die aber auch geben wird, kann der Präsident der Blauen noch nicht beantworten. In einer Sitzung haben Präsidium und Aufsichtsrat nun den finanziellen Rahmen abgeklopft. Das Fazit: „Grundsätzlich wollen wir nur jemanden verpflichten, wenn uns ein Spieler verlässt“, sagt Eichelbaum.

Denn deutlich wurde bei diesem Gespräch auch: Weil im Januar keine Heimspiele stattfinden, steht der klamme Club vor einem sehr harten Winter. „In der einnahmelosen Zeit geht es uns nie gut. Aber im Januar gibt es keinen Liquiditätsengpass“, sagt Eichelbaum, „und dann müssen wir sehen, wie es sich weiterentwickelt.“

Zumindest die Leistungskurve des Teams zeigt schon jetzt nach oben. „Die ersten 45 Minuten gegen Bremen waren das Beste, was wir je geboten haben“, freut sich Edgar Schmitt. Umso bitterer wäre es da auch, wenn der Kickers-Coach, dessen Platzverweis gegen Bremen ohne weitere Konsequenzen bleibt, in der Partie am Samstag bei Tabellenführer SC Paderborn (14 Uhr) seine Startelf verändern müsste.

Der Einsatz von Josip Landeka ist aber fraglich. Er hatte sich gegen Bremen eine starke Fußprellung zugezogen. Ob der Mittelfeldspieler im letzten Auswärtsspiel des Jahres aufläuft, entscheidet sich erst am heutigen Freitag. Zumindest das gestrige Training, das Schmitt wegen des Neuschnees auf einen 40-minütigen Lauf reduzierte, absolvierte Landeka komplett. Fällt er aus, rückt der für ihn gegen Bremen eingewechselte Thomas Gentner nach. Den zuletzt gesperrten Angelo Vaccaro und Bashiru Gambo bleibt so und so zunächst nur der Platz auf der Ersatzbank.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu den schwachen Leistungen von Angelo Vaccaro

Zwischen Rückendeckung und Rückenschmerzen

Der Stürmer Angelo Vaccaro sieht die Bandscheibenprobleme als Grund für sein Formtief beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers

STUTTGART. Angelo Vaccaro ist mit fünf Treffern der Torjäger der Stuttgarter Kickers. Derzeit ist er nicht nur gesperrt, sondern auch außer Form. Das hat Gründe, sagt der 27-Jährige: „Ich habe seit Wochen Bandscheibenprobleme und bekomme täglich Spritzen.“

Von Joachim Klumpp

Am Sonntag im Kellerduell der dritten Liga gegen Werder Bremen II ist Angelo Vaccaro nicht dabei, gesperrt. Gott sei Dank, werden manche Kickers-Fans angesichts seines Formtiefs sagen. Gut so, sagt aber auch der Stürmer selbst. Er weiß am besten, „dass ich nicht die Leistung der vergangenen Saison bringe“. Was viele nicht wissen: der 27-Jährige leidet unter Bandscheibenproblemen. „Seit acht Wochen bekomme ich täglich bis zu acht Spritzen, dazu noch Schmerztabletten“, sagt Vaccaro. Es ist nachvollziehbar, dass darunter seine sportliche Verfassung leidet. Zumal er auch nicht regelmäßig am Mannschaftstraining teilnehmen kann.

Vor dem letzten Spiel in Aalen stieg er erst donnerstags wieder ein, der Auftritt selbst endete unrühmlich mit der Gelb-Roten Karte. „Die darf der Schiedsrichter nie geben“, sagte der Trainer Edgar Schmitt. Und Vaccaro meinte: „So ein Foul wie das zweite passiert in jedem Spiel fünfzehnmal.“ Und keineswegs aus Frust. „Ich würde nie einen Gegenspieler absichtlich verletzten, ich weiß doch aus Erfahrung, wie schlimm das ist.“

Denn unabhängig von seinen aktuellen gesundheitlichen Problemen hat Vaccaro zwei Kreuzbandrisse hinter sich, die ihn zurückgeworfen und wohl eine steilere Karriere als bei Unterhaching, Augsburg oder jetzt den Kickers verhindert haben. Dabei ist der Spieler selbstkritisch genug: „Ich habe in dieser Saison nur einmal wirklich gut gespielt.“ Das war gegen Union Berlin, als Vaccaro beide Elfmeter zum 2:2 verwandelte. Fünf Treffer stehen insgesamt auf dem Konto, das reicht bei den Kickers zumindest, um die interne Torschützenliste anzuführen. „Der Rest der Runde war mittelmäßig bis schlecht“, sagt der Spieler, dem einige Anhänger bereits Lustlosigkeit vorgeworfen haben. Der Manager Joachim Cast drückt es diplomatischer aus: „Er hat noch Luft nach oben.“

In der momentanen Verfassung scheint das jedoch schwierig. Dazu müsste der Stürmer wahrscheinlich mal eine längere Zeit pausieren. „Aber natürlich will ich der Mannschaft helfen“, sagt Vaccaro. Die Einsätze sind zwar mit der medizinischen Abteilung abgestimmt, aber an die große Glocke hängen wollte das niemand, Vaccaro sagt warum: „Das wäre nur ein gefundenes Fressen für die Gegenspieler gewesen, um meine Probleme auszunützen.“ Inzwischen ist der Spieler mit seiner Schweigepflicht aber am Ende – schließlich gehe es um seinen Ruf.

Keine Frage: Angelo Vaccaro zählt bei den Kickers, auch vom Gehaltsgefüge her, zu den Topspielern, „und aufgrund dieser Rolle ist die Erwartungshaltung höher“, weiß der Trainer. Höher als bei Michael Schürg etwa, mit dem er in Aalen das Angriffsduo gebildet hat. Doch wenn man sich die Laufwege der beiden betrachtet, harmoniert das noch nicht wie gewünscht. „Ich bekomme nicht viele Chancen“, sagt Vaccaro nur; im Gegenteil, er bereitet sie sogar eher vor. Schürg und auch Orlando Smeekes auf der linken Seite sind zu oft mit sich selbst beschäftigt, da fehlt gelegentlich der Blick für den Nebenmann. Obwohl er sich in beiden Systemen zu Hause fühlt, plädiert Vaccaro in der jetzigen Situation für ein 4-4-2. „Da stehen wir enger und haben mehr Absicherung nach hinten.“

So sieht es inzwischen auch der Trainer. Am Sonntag gegen Werder II muss Schmitt zwangsläufig umstellen, Smeekes wird eine von zwei Spitzen bilden und Vaccaro die Zwangspause nutzen, um etwas kürzerzutreten und seine Rückenprobleme – genau wie der ebenfalls gesperrte Bashiru Gambo – zu kurieren. Wenn er eine Woche später in Paderborn wieder spielberechtigt ist, droht aber das nächste Unheil, weil er aktuell vier Gelbe Karten auf dem Konto hat.

„Er macht eine schwierige Situation durch“, sagt sein Berater Jürgen Schwab, der den ehemaligen Sturmpartner von Kevin Kuranyi bei den VfB-Amateuren vor zwei Jahren in der Winterpause vom FC Augsburg zu den Kickers vermittelte. Ursprünglich nur als Durchgangsstation für die zweite Liga, doch davon sind Verein und Vaccaro so weit entfernt wie Adrian Sutil und der Formel-1-Rennstall Force India vom WM-Titel. „Manchmal will man einfach zu viel“, sagt Schwab, der um die speziellen Befindlichkeiten der Stürmer weiß; da ist immer ein Schuss Sensibilität mit im Spiel. Dennoch steht er zu seinem Schützling: „Wenn beim VfB ein Mario Gomez nicht trifft, werden trotzdem die Mitspieler ausgewechselt.“

Allerdings kann sich auch Vaccaro bis jetzt über mangelndes Vertrauen nicht beklagen. Cast sagt: „Er hat die Rückendeckung.“ Aber eben auch Rückenschmerzen. Auf Dauer lässt sich beides nur schwer vereinbaren, selbst wenn Angelo Vaccaro betont: „Ich ziehe das durch, so lange wie ich es aushalte.“

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Wirbel um Vaccaro
Stürmer wehrt sich: Bin nicht fit

Stuttgart – Er wirkt bisweilen lustlos. Seine Leistungen sind schlecht, ab und zu fehlt auch die Disziplin auf dem Platz – für die Fans der Blauen ist Angelo Vaccaro derzeit ein rotes Tuch. Doch der Stürmer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers fühlt sich ungerecht behandelt: „Ich bin nicht fit, und spiele seit zwei Monaten mit Spritzen.“

VON JÜRGEN FREY

Der Wirbel um Vaccaro ist groß. Im Umfeld des Clubs und in der Mannschaft wird heftig über den 27-Jährigen diskutiert. Hat er überhaupt noch eine Zukunft bei den Kickers? Für Vaccaro jedenfalls ist die Schmerzgrenze erreicht. „Natürlich spiele ich nicht gut“, sagt er selbstkritisch, doch gleichzeitig wehrt er sich: „Ich quäle mich seit Wochen und stelle mich in den Dienst der Mannschaft.“ Der beste Torschütze der Blauen (fünf Treffer) spricht sogar davon, dass ihn ein Bandscheibenvorfall plage. Was sich Edgar Schmitt wiederum nicht vorstellen kann: „Mit einem Bandscheibenvorfall kann man nicht Fußball spielen, ich weiß auch nichts von Spritzen. Wenn er wochenlang nicht trainieren würde, würde ich ihn auch nicht aufstellen“, sagt der Kickers-Coach. Ohnehin wolle er die Diskussion nicht zu hoch hängen. Fakt ist: Am kommenden Sonntag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Werder Bremen II ist Vaccaro gesperrt. Ob er überhaupt noch einmal vor der Winterpause zum Einsatz kommt, ist fraglich. Selbst Vaccaro räumt ein: „Vielleicht würde es mehr Sinn machen, mich bis zur Vorbereitung im Januar nur um meine Fitness zu kümmern. Sonst mache ich hier meinen Namen kaputt.“

Edgar Schmitt hat sich mit einer Alternative im Angriff schon besprochen. Er hat Neuzugang Orlando Smeekes signalisiert, in den drei Spielen bis Weihnachten von Beginn an zum Einsatz zu kommen. Für Vaccaro klingt das alles gar nicht gut.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu VfR Aalen – Stuttgarter Kickers (3:1)

Das Warten auf die Wende

Haarsträubende Fehler der Kickers beim 1:3 in Aalen – Angelo Vaccaro besonders in der Kritik

AALEN. Nach dem Schlusspfiff in Aalen haben die Stuttgarter Kickers mit dem Schiedsrichter gehadert. Dabei sollten sich Verantwortliche und Spieler nicht auf Nebenkriegsschauplätze einlassen, sonst wird das Unternehmen Klassenverbleib in der dritten Liga scheitern.

Von Joachim Klumpp

Am Ende hatte Edgar Schmitt doch recht behalten. Zumindest mit seiner Vorahnung, dass die Pressekonferenz in Aalen in die neue Geschäftsstelle verlegt wird, „weil man mir keine Bühne bieten will“. Die fehlte an seiner alten Wirkungsstätte am Samstag aber nicht aus Boshaftigkeit, sondern wegen einer Auflage des Deutschen Fußball-Bundes, der das bisherige Podium im VIP-Raum nur als Übergangslösung genehmigt hatte.

Während dort also der Stargast Fredi Bobic wartete, sprach oben Edgar Schmitt in den offiziellen Räumen davon, dass der Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte gegen Angelo Vaccaro „nie geben darf“. Hat er aber. Was für den Manager Joachim Cast „ein Knackpunkt“ war. Der zweite, nachdem die Kickers-Hintermannschaft kurz zuvor durch individuelle Fehler von Sascha Traut und dann noch Marcel Rapp den Gastgebern den Ausgleich auf dem Silbertablett serviert hatte. Ähnlich generös war die Hintermannschaft beim 2:1 der Aalener, als sie seelenruhig zuschaute, wie der Ball über drei Stationen schließlich beim Torschützen Andersen landete, der Foulelfmeter kurz vor Schluss spielte da keine große Rolle mehr.

„Das Spiel dürfen wir nie verlieren“, ärgerte sich der Manager Joachim Cast. Eine Stunde lang waren die Kickers zumindest nicht die schlechtere Mannschaft, in einem allerdings alles andere als hochklassigen Drittligaspiel. Doch dann haben sie das Spiel aus der Hand gegeben, wie schon eine Woche zuvor zu Hause gegen Carl Zeiss Jena. Das Warten auf die Wende geht also weiter. „Wir müssen einfach konzentrierter auftreten“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Nicht nur eine Halbzeit lang, sondern über die gesamten neunzig Minuten. Denn auch in der dritten Liga werden die Fehler relativ gnadenlos bestraft, das zeigte das Beispiel VfR Aalen. Von einem Lattenschuss Marco Sailers mal abgesehen, besaßen die Gastgeber nicht viele Möglichkeiten.

Doch vor allem die rechte Seite mit Thorsten Reiß und Sascha Traut sowie auch Marcel Rapp in der Innenverteidigung erwiesen sich als Schwachpunkte. Wobei der Ex-Koblenzer Profi Traut Rätsel aufgibt. Was nützen seine schön anzusehenden Sololäufe über das halbe Feld, wenn im Gegenzug solch eklatante Ballverluste auftreten wie vor dem Ausgleich? Nichts.

Danach verlegten einige Stuttgarter Spieler ihre Analyse auf den Nebenkriegsschauplatz Schiedsrichter. Michael Schürg schlich bei seiner Auswechslung derart provokativ vom Platz, dass der Unparteiische fast Gelb gezeigt hätte, der eingewechselte Orlando Smeekes verstrickte sich in lange Diskussionen mit Thorsten Joerend, und quasi als i-Tüpfelchen handelte sich Bashiru Gambo nach dem Schlusspfiff wegen Meckerns noch die Gelb-Rote Karte ein und musste vom Betreuer Dieter Kerschbaum in einen Haltegriff genommen werden, als wolle er anschließend beim Ringer-Bundesligisten KSV Aalen auf die Matte. „Die Reaktionen hatten ja ihre Gründe“, versuchte Cast die Emotionen zu entschuldigen. Mag sein, aber im Abstiegskampf ist es wenig hilfreich, seinen Frust an den Unparteiischen auszulassen. Der Schatzmeister Frieder Kummer betonte deshalb: „Wir sollten uns nicht auf diese Diskussionen einlassen.“

Da gibt es andere, wichtigere Baustellen: Angelo Vaccaro etwa, nicht nur wegen seines Bärendienstes mit dem Platzverweis. Der vermeintliche Torjäger läuft seit Wochen seiner Form hinterher. „Wir werden mit ihm sicher ein ernstes Wort reden müssen“, sagte Cast. Und böse Zunge könnten behaupten: Gott sei Dank ist er gegen Werder Bremen II jetzt gesperrt. Genau wie Gambo, was die Kickers härter trifft. Dafür kehrt Marcus Mann zurück, vielleicht noch der angeschlagene Alexander Rosen. „Wir müssen punkten, um den Anschluss nicht zu verlieren“, sagt Cast – angesichts von bereits fünf Zählern Differenz zu einem Nichtabstiegsplatz.

Aalen: Linse – Schöckel, Bader, Alder, Stegmayer – Hofmann, Bohl – Haller, Andersen (90. Holzer) – Sailer (88. Okic), Bouadoud (69. Mayer).

Stuttgart: Salz – Reiß, Ortlieb, Rapp, Härter – Traut (87. Tucci) Deigendesch, Gambo, Landeka – Vaccaro, Schürg (70. Smeekes).

Stuttgarter Zeitung

Wieder mal schlagen sich die Kickers selbst

Individuelle Fehler und mangelnde Disziplin führen zum 1:3 in Aalen – US-Abwehrhüne im Probetraining

Aalen – Es war wie so oft in dieser Saison: Die Stuttgarter Kickers haben ein Spiel im Griff, gehen in Führung und schenken die Punkte dann doch noch her. Besonders auffallend beim 1:3 (0:0) in Aalen: die individuellen Fehler und die mangelnde Disziplin.

VON JÜRGEN FREY

Ob die Blauen den Klassenverbleib in der dritten Liga schaffen werden? Ex-Nationalspieler Fredi Bobic, der Aalener Ehrengast in der Scholz-Arena, legte die Stirn in Falten. „Schwer zu sagen“, wollte sich der frühere Kickers-Profi nicht festlegen – stellte aber mit Blick auf die prekäre Tabellensituation eines klar: „Wenn sie eine Chance haben wollen, müssen sie ihre beiden Heimspiele vor der Winterpause gewinnen.“

Das Kellerduell am kommenden Sonntag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Werder Bremen II wird schon zu einer Art Endspiel. Geht auch diese Partie in die Hose, droht der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verloren zu gehen. Danach geht es am 13. Dezember noch zum SC Paderborn, ehe am 20. Dezember die letzte Partie 2008 gegen Wacker Burghausen ansteht. Wie Edgar Schmitt die Lage einschätzt? „Bremen wird schon sehr entscheidend“, ist sich der Kickers-Coach sicher, der gut beraten ist, das Derby messerscharf zu analysieren. Denn nur bis zum 1:0 zeigten die Blauen die reifere Spielanlage, hielten die Ordnung und präsentierten sich diszipliniert. Danach traten die Kernprobleme offen zutage:

Die individuellen Aussetzer: Bei solchen Fehlern würde selbst jeder C-Jugend-Trainer zum HB-Männchen. Sascha Traut dribbelt zwei Minuten nach der Führung mit dem Ball in Richtung eigenes (!) Tor und leistet sich dann kurz vor dem Strafraum prompt einen Fehlpass. Damit nicht genug der Pannen. Der Ball kommt nach innen. Torwart Manuel Salz hätte das Leder nach einem Schuss problemlos aufnehmen können, doch Marcel Rapp spitzelt den Ball Marco Sailer vor die Füße – 1:1, der Knackpunkt des Spiels. Manager Joachim Cast führte die Fehlerkette auf „Naivität“ zurück. Schmitt kritisierte die „fehlende Ruhe“ der Spieler. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis: Mit Pech haben die Aussetzer im tapfer kämpfenden Kickers-Ensemble schon lange nichts mehr zu tun.

Die fehlende Disziplin: Schiedsrichter Thorsten Joerend (Lübbecke) hatte keinen guten Tag erwischt, und über seine Gelben Karte ließe sich trefflich streiten. Das ändert nichts an der Tatsache, dass sich Angelo Vaccaro seine Gelb-Rote Karte letztendlich selbst zuzuschreiben hatte: Das entscheidende Foul des 27-Jährigen nahe der Mittellinie war vollkommen unnötig. Dass sich auch Bashiru Gambo zu einer Undiszipliniertheit hinreißen ließ, zeigt, wie es um das Nervenkostüm der erfahrenen Spieler bestellt ist. Der frustrierte 30-Jährige hatte sich nach dem Abpfiff klatschend vor dem Unparteiischen aufgetürmt und sah ebenfalls Gelb-Rot. Beide Spieler fehlen nun gegen Bremen. Und ihre nächste Sperre droht auch schon: Das Duo ist bei vier Gelben Karten angelangt. Ob es vereinsinterne Konsequenzen gibt, ist offen. „Wir werden in Ruhe über alles reden“, sagte Manager Joachim Cast.

Möglicherweise auch über den vom Trainer geforderten neuen Abwehrspieler. Schon seit einigen Tagen machen sich die Blauen im Training ein Bild von Mark Schulte (31). Der 1,95 Meter große US-Boy spielte zuletzt in der United Soccer League bei den Cleveland City Stars und machte einen guten Eindruck. Doch klar ist: Das Schlüsselspiel gegen Bremen müssen die Blauen auf jeden Fall ohne ihn gewinnen.

Stuttgarter Nachrichten

Neunte Niederlage und zwei Platzverweise

Die Stuttgarter Kickers verlieren das Derby beim VfR Aalen mit 1:3

Stuttgart (bw) – 17. Spieltag, neunte Niederlage, vorletzter Tabellenplatz: Die Stuttgarter Kickers schlittern immer tiefer in die Krise. Der Fußball-Drittligist verlor nicht nur das Derby beim VfR Aalen mit 1:3 (0:0), sondern auch noch zwei Spieler nach Gelb-Roter Karte.

„Die Partie haben wir wie schon vergangene Woche gegen Carl Zeiss Jena unnötig aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Kickers-Trainer Edgar Schmitt nach der erneuten Pleite: „Und jetzt stehen wir schon wieder mit leeren Händen da und brauchen ein bis zwei Tage, um neuen Mut zu fassen.“ Nach einer höhepunktarmen ersten Hälfte gingen die „Blauen“ vor 8200 Zuschauern in der 51. Minute durch Josip Landeka in Führung, die Marco Sailer allerdings nach Fehlern in der Kickers-Abwehr nur zwei Minuten später egalisierte. „Das 1:1 haben wir im Alleingang besorgt. Die Aalener hatten bis dahin nicht überzeugt und waren kein bisschen gefährlich“, so Schmitt.Das änderte sich allerdings nach der Gelb-Roten Karte für Angelo Vaccaro wegen wiederholten Foulspiels (57.). „Der Platzverweis war lächerlich. Er hat uns dezimiert und auf die Verliererstraße gebracht“, haderte Schmitt mit der Entscheidung des Schiedsrichters Thorsten Joerend. Aalen kam durch die Überzahl immer stärker ins Spiel und riss das Ruder an sich. Kristoffer Andersen erzielte das 2:1 (84.), Christian Alder sorgte per Foulelfmeter für den 3:1-Endstand (90.).Doch nach dem Abpfiff war noch lange nicht Schluss: Bashiru Gambo sah wegen unsportlichen Verhaltens ebenfalls noch Gelb-Rot – und wird genauso wie Vaccaro im Kellerduell gegen Werder Bremen II fehlen. Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Ortlieb, Rapp, Härter – Deigendesch – Traut (87. Tucci), Gambo, Landeka – Schürg (79. Smeekes), Vaccaro.

Eßlinger Zeitung

VfR-Sieg zu Sanders Einstand
Aalen biegt im Schwabenderby gegen die Stuttgarter Kickers einen Rückstand um und gewinnt 3:1

Mit 3:1 haben VfR Aalens Profifußballer im Schwabenderby gegen die Stuttgarter Kickers ihrem neuen Trainer Petrik Sander einen Sieg zum Einstand geschenkt und ihrem ehemaligen Coach Edgar Schmitt eins ausgewischt.

WERNER RÖHRICH

Dass Edgar Schmitt angesichts dieser Niederlage an seiner alten Wirkungsstätte enttäuscht war, ist nachvollziehbar. Abgekriegt hat die Schuld unter anderem der Schiedsrichter, dessen beide gelb-rote Karten gegen Angelo Vaccaro (57. Minute) und Bashirou Gambo (nach Spielschluss) Schmitt nicht nachvollziehen konnte.
Petrik Sander hingegen freute sich über den Sieg und lobte vor allem den Kampfgeist seiner Mannschaft, die nach dem 0:1-Rückstand die Partie noch einmal umgebogen hat. „Mit welcher Moral sie zurückgekommen ist, war sehr, sehr interessant“, lobte Sander sein Team – ohne jedoch zu verschweigen, dass er auch „ein paar Stockfehler gesehen“ hat.
Dabei müssen ihm vor allem einige Szenen aus den ersten 45 Minuten im Gedächtnis geblieben sein, in der beide Teams die 8200 Zuschauer nicht gerade von den Sitzen rissen. Zwar zeigte sich Aalen von Beginn an optisch überlegen. Doch noch schien es, als würden beide Teams ihre Aufwärmphase in die Spielzeit hineinstrecken. Kein Tempo, kaum Strafraumszenen. Aber gelegentliche Fehlpässe, mit denen die Offensivkräfte beider Teams nichts anzufangen wussten.
Die einzige gefährliche Szene meisterte VfR-Keeper Linse in der 24. Minute, als der junge Josip Landeka nach einem Fehler des ansonsten umsichtige agierenden Benjamin Schöckel das Leder nicht an Linse vorbei brachte.
Auf den ersten Aalener Torschussversuch mussten die Zuschauer fast eine halbe Stunde warten. Marco Haller versuchte es aus 20 Metern. Vergebens.
So mussten die Aalener erst in Rückstand geraten, um aufzuwachen. Als Stuttgarts Mittelfeldmann Landeka die „Blauen“ per abgefälschtem Freistoß sechs Minuten nach Wiederanpfiff in Führung gebracht hatte, setzte Aalen prompt zum Gegenschlag an. Marco Sailer bedankte sich für einen „Querpass“ von Marcel Rapp vor dessen eigenem Gehäuse und donnerte das Leder aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich in die Maschen.
Die Partie gewann an Fahrt und wurde ruppiger. Angelo Vaccaro, der zuvor schon Gelb gesehen hatte, musste nach einem Foul an Hofmann per gelb-roter Karte den Platz verlassen.
Nur wenige Minute später knallte der Ball hinter dem verdutzten Kickers-Keeper Manuel Salz ans Gebälk. Wieder hatte Sailer abgezogen. Der VfR-Goalgetter war es auch, der – ebenso wie sein Teamkollege Kristoffer Andersen – in der Folgezeit ein riesiges Laufpensum absolvierte. Die beiden trugen damit maßgeblich dazu bei, dass der Druck aufs Kickers-Tor immer größer wurde. Und als Steffen Bohls Schuss in der 78. Minute sein Ziel nicht fand, machte es Kristoffer Andersen in der 84. Minute besser. Der eingewechselte Bobo Mayer hatte abgezogen, Torwart Salz parierte. Der Ball kam über Bohl zu Andersen und der nutzte die Gelegenheit zu seinem ersten Drittligator beim VfR Aalen und zur vielumjubelten 2:1-Führung.
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Benjamin Schöckel im gegnerischen Strafraum gelegt wurde. Christian Alder stellte mit dem fälligen Elfmeter den 3:1-Sieg sicher. Mit der Strafstoßgranate schoss sich der Kapitän den Frust der vergangenen Wochen regelrecht von der Seele.
Und VfR-Chefcoach Petrik Sander freute sich über einen verdienten Sieg, den sich die Mannschaft nach dem Rückstand über die Moral und mit Leidenschaft zurückgeholt hatte.
VfR Aalen – Stuttgarter Kickers 3:1 (0:0)

VfR Aalen: Linse – Schöckel, Bader, Alder, Stegmayer – Hofmann – Haller, Bohl, Andersen (89. Holzer) – Sailer (87. Okic), Bouadoud (79. Mayer)
Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Ortlieb, Rapp, Härter – Traut (87. Tucci), Deigendesch, Gambo, Landeka – Schürg (79. Smeekes), Vaccaro
Tore: 0:1 Landeka (51.), 1:1 Sailer (54.), 2:1 Andersen (84.), 3:1 Alder (90. + 4 / Foulelfmeter)
Gelb-Rote Karten: Vaccaro (57.), Gambo (nach Spielschluss)
Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke)
Zuschauer: 8200 (bisher Saisonrekord)

Schwäbische Post

Vorberichte Stuttgarter Kickers – Kickers Emden

Der Trainer der Kickers denkt positiv

Schmitts Debüt gegen Emden

STUTTGART. Der neue Kickers-Trainer Edgar Schmitt hat sich auf ein 4-4-2-System festgelegt. Wer morgen gegen Emden (14 Uhr, Gazi-Stadion) auflaufen wird, ist indes noch offen – zumal der Stürmer Orlando Smeekes wohl wegen Adduktorenbeschwerden ausfällt.

Von Joachim Klumpp

Die gute Nachricht zuerst: freie Sicht für alle Kickers-Fans ist morgen zum Drittliga-Heimspiel gegen die Kickers Emden angesagt, nachdem das Schutznetz auf der Gegengeraden abgebaut worden ist. Ein Relikt aus dem Pokalspiel gegen Hertha BSC von vor zwei Jahren, das nach einem Becherwurf abgebrochen wurde. Ob die neuen Sichtverhältnisse ein gutes Omen für den neuen Trainer Edgar Schmitt sind? Der verkündete vor seiner Premiere bei den Kickers schon mal eine offensive Ausrichtung, mit zwei offensiven Außenverteidigern und einer Raute im Mittelfeld „ein wenig vergleichbar mit Werder Bremen“. Und das gilt als Nonplusultra schlechthin im deutschen Angriffsfußball.

Auf das 4-4-2-System hat sich Schmitt dabei schon festgelegt, nicht aber auf die Personen, die es mit Leben füllen sollen. Wenngleich man davon ausgehen kann, dass Angelo Vaccaro nach Ablauf seiner Sperre einen der beiden Stürmerplätze einnehmen wird. Zumal ein anderer Aspirant möglicherweise ausfällt: Orlando Smeekes, der Niederländer, musste das Training wieder abbrechen, nachdem er sich am Dienstag noch voll ins Zeug gelegt hatte: Adduktorenbeschwerden. „Sein Einsatz wäre wahrscheinlich zu riskant“, sagt Schmitt, der zudem auf Jörn Schmiedel und Sasa Janic verzichten und um Ralf Kettemann (Mittelfußprobleme) bangen muss.

Nachdem der Kader angesichts solcher Ausfälle nicht gerade überbesetzt ist, will Schmitt den zuletzt in die zweite Mannschaft versetzten Markus Ortlieb wieder nach oben holen. „Wir haben nicht so viele Spieler, dass wir sagen können, wir lassen ihn außen vor. Und was zuvor war, interessiert mich nicht.“

Dafür attestiert Schmitt seinem Vorgänger Stefan Minkwitz eine gute Arbeit. „Er hat hier kein Chaos hinterlassen. Im Gegenteil. Die Mannschaft ist fit und kann flexibel spielen. Vielleicht muss sie noch ein bisschen an Härte zulegen.“ Das soll morgen der Überraschungszweite Kickers Emden zu spüren bekommen, denn ein Erfolgserlebnis bei Schmitts Debüt wäre wichtig für den weiteren Saisonverlauf. Deshalb denkt der Trainer positiv. „Ich habe den Spielern gesagt: ,Erinnert euch an Tore, die ihr geschossen habt, und nicht daran, wie ihr in letzter Minute in Erfurt das Gegentor bekommen hat.““

Ansonsten will der neue Mann nicht viel umkrempeln, die Mannschaft wird sich also am Spieltag treffen. „Das ist mir auch lieber, als wenn die Spieler im Hotel rumhängen“, sagt Schmitt, der zum Auftakt wohl noch ohne Co-Trainer auskommen muss. Die Sache mit Björn Hinck hat sich wegen dessen beruflicher Verpflichtungen zerschlagen, so dass auch Alexander Malchow nicht die Oberligamannschaft übernehmen kann. Er wird aber möglicherweise ins Scouting eingebunden. „Aber das muss er sich jetzt erst einmal in Ruhe durch den Kopf gegen lassen“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast.

Der appelliert an die Fans, sich gegen Emden vorbildlich zu verhalten, denn das Fangnetz ist nur eingelagert und kann beim nächsten Zwischenfall sofort wieder installiert werden. So die Auflage der DFB.

Stuttgarter Zeitung

Schmitt fordert mehr Härte
Neuer Trainer stellt gegen Emden Taktik um – Smeekes wieder verletzt

Stuttgart – Neue Besen kehren gut, lautet ein Sprichwort. Auf den Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers übertragen bedeutet das: Der neue Trainer wird sämtliche Hinterlassenschaften von Vorgänger Stefan Minkwitz genau entfernen. Von wegen. Vor dem Spiel am Samstag (14 Uhr) im Gazistadion gegen Kickers Emden hatte Schmitt so gut wie nichts wegzukehren. „Minkwitz hat kein Chaos hinterlassen. Das Team ist fit“, sagt der 45-Jährige, „den Kickers fehlte oft nur Glück.“ Der neue Kickers-Hausmeister Schmitt packte nicht sein schärfstes Scheuermittel aus, es genügte ein feines Tuch, um Staub und Mief des Verlierers zu vertreiben. Die Taktik wird vom defensiven 3-2-4-1 wieder auf ein offensives 4-4-2 umgestellt, mit zwei offensiven Außenverteidigern und einer Raute im Mittelfeld. „Ich verlange, dass das Team mehr Härte zeigt“, sagt Schmitt, der sich auch als Psychologe betätigt hat. Sein Ziel: Selbstvertrauen stärken, Zweifel verdrängen. „Ich habe die Spieler aufgefordert, bis zum Anpfiff nur positive Gedanken zu haben, nur an schöne Dinge in Verbindung mit den Kickers zu denken“, sagt er.

Der Trainer muss sich allen Wahrheiten stellen. Orlando Smeekes zwickt es wieder in den Adduktoren, Einsatz höchst fraglich. Sasa Janic und Jörn Schmiedel fallen aus (Schambeinentzündung), Ralf Kettemann plagen Schmerzen am Fuß. Einsatz ungewiss. Immerhin ist die Sperre von Angelo Vaccaro abgelaufen. Für die auffälligste Neuerung ist Schmitt nicht verantwortlich. Gegen Emden haben die Fans auf der Gegentribüne wieder freie Sicht: Die Kickers dürfen das Netz abhängen. Jürgen Kemmner

Stuttgarter Nachrichten

Kickers setzen voll auf Angriff

Stuttgart (bw) – Neuer Anlauf mit neuem Trainer: Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers sehnt morgen (14 Uhr) im Heimspiel gegen Kickers Emden den ersten Saisonsieg herbei. (…)

Unter ihrem neuen Coach kehren die Kickers zum alten System zurück und setzen voll auf Angriff. „Ich werde mit 4-4-2 beginnen“, sagte Edgar Schmitt gestern und kündigte zudem an, mit offensiven Außenverteidigern agieren zu wollen. Die nominelle Besetzung der Positionen ließ er aber noch offen. Zumal auch noch nicht klar war, wer morgen überhaupt zur Verfügung steht. So laboriert Orlando Smeekes an einer Verletzung an den Adduktoren. Ob Ralf Kettemann, der wegen Mittelfußproblemen zwei Tage pausieren musste, rechtzeitig fit wird, ist fraglich. Sasa Janic und Jörn Schmiedel (beide Schambeinentzündung) werden dagegen definitiv ausfallen. Zumindest kann Angelo Vaccaro nach seiner Rot-Sperre wieder auflaufen. „Die Spieler sollen an schöne Sachen denken“, lautet Schmitts Erfolgsrezept vor der Partie gegen den Tabellenzweiten. Die Fans auf der Gegengeraden haben morgen übrigens wieder freie Sicht auf das Spielfeld: Das aus Sicherheitsgründen im März 2007 installierte Fangnetz wurde entfernt.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Mann, Rapp, Härter – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Vaccaro, Prediger.

Eßlinger Zeitung

Zwischenstopp zum Training in Wuppertal
Von EZ-Redakteur

HENNING WIETING

Emden. Kickers Emden hätte heute, am Vortag zum Punktspiel bei den Stuttgarter Kickers, geflogen werden können. Das berichtete gestern Reinhold Beekhuis, Verkaufsleiter der Ostfriesischen Lufttransport-Gesellschaft (OLT) in Emden. Doch hätte die Möglichkeit, erst am Abend ab Bremen zu fliegen, der Konzeption des Emder Trainergespanns Stefan Emmerling und Thomas Richter nicht in die Karten gespielt.

Nicht etwa, weil man abergläubisch wäre. Kickers hat in den acht Auswärtsspielen, zu denen der Drittligist geflogen wurde, noch nie gewonnen! Sondern weil die Busreise als Vorbereitungsmarschroute in diesem Fall besser in das „Unternehmen Stuttgarter Kickers“ passt, wie Richter gestern auf Anfrage bestätigte.

Denn, wie der Kickers-Teammanager beim Pressegespräch zum Punktspiel bekannt gab, geht es heute ab 8 Uhr nicht nonstop nach Stuttgart: „Wir wollen gegen 12 Uhr auf einem Platz in Wuppertal noch einmal trainieren und danach gemeinsam das Mittagessen einnehmen.“ Kein schneller Imbiss im Stehen an einer Raststätte: „Schön in Ruhe mit Tisch und Stuhl, gesponsert wie immer von der Tankstelle unseres Vertrauens – von Kalle Prüm“, so „Tour-Manager“ Richter. Dadurch werde die weite Anreise entzerrt.

Und diese Reise wird der Tabellenzweite der 3. Liga diesmal mit Spielern antreten, die nicht auf dem Zahnfleisch gehen. Emmerling: „Im Gegensatz zum Spiel in Paderborn sind alle Spieler zu 100 Prozent fit.“ Beim 1:2 im Spitzenspiel am Samstag gegen die Ostwestfalen haben die Blessuren bei Andy Nägelein, Rudi Zedi, Tom Moosmayer und Markus Unger dazu beigetragen, dass Kickers von Anfang an kein ebenbürtiger Gegner war. Emmerling: „In der Verfassung, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, hätten wir auch gegen so manch anderen Gegner verloren.“ Jan-André Sievers war in diesem Spiel erstmals in dieser Saison wegen einer schmerzhaften Zeh-Entzündung (wir berichteten) nicht einsatzfähig: „Der Jan hat jetzt wieder mittrainiert – schmerzfrei. Ich könnte mir vorstellen, dass er wieder in die Startelf rückt. Aber wer weiß, bis zum Spiel ist noch viel Zeit“, gab sich Emmerling eindeutig zweideutig.

Emder Zeitung

U23-Team setzt sich mit 3:1 gegen Illertissen durch

Die „kleinen“ Blauen fuhren am Sonntag Nachmittag den zweiten Sieg in Folge in der Meisterschaft ein und setzen sich mit 3:1 gegen den FV Illertissen durch. Die Mannschaft von Trainer Björn Hinck belegt damit wieder den zehnten Tabellenplatz und kommt nach drei Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen auf zehn Punkte.

Die Kickers waren über die gesamte Spielzeit das bessere und aktivere Team, Illertissen war nur am Ende der beiden Spielhälften gleichwertig. Nach 39. Spielminuten erzielte Markus Kärcher das 1:0, Moritz Steinle hatte über die rechte Seite vorbereitet. Dies war zugleich der Halbzeitstand. Kurz nach der Pause (48. Minute) erhöhte dann Angelo Vaccaro auf 2:0 – die Vorentscheidung in diesem Spiel. Vorbereitet wurde der zweite Kickers-Treffer von Marcel Ivanusa, der einen Pass von Marko Kovac direkt auf den Kickers-Stürmer weiterleitete. Vaccaro war nach dem Ende seiner Spielsperre in der 3. Liga für die Oberligabegegnung am Sonntag spielberechtigt.

Die endgültige Entscheidung dann eine Viertelstunde vor dem Spielende, als Sandro Abruscia den Ball von Angelo Vaccaro aufgelegt bekam. Der Schuss des 18jährigen aus gut 20 Metern passte genau ins lange Eck und bedeutete sein erstes Oberligator.

Nach einen groben Foul von Christian Sameisla schickte Schiedsrichter Manuel Hellwig Kickers-Spielführer Moritz Steinle mit einer Roten Karte vom Platz. Der Unparteiische sah einen Unsportlichkeit des Kickers-Spielführers und verwies ihm deshalb vom Feld. Das grobe Foul von Sameisla, der Moritz Steinle mit gestrecktem Bein von hinten foulte, sah die Gelbe Karte.

Kurz vor dem Abpfiff kamen die Gäste durch einen Freistoss von Steffen Kuhn noch zum 1:3, am deutlichen Sieg der Kickers änderte der Treffer aber nichts mehr.

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Vorberichte Rot-Weiß Erfurt – Stuttgarter Kickers und dem Ausfall vom Smeekes

Hiobsbotschaft für Minkwitz
Der Kickers-Spieler Orlando Smeekes fällt in Erfurt vermutlich wegen eines Muskelfaserrisses aus

STUTTGART. Stefan Minkwitz, der Trainer der Stuttgarter Kickers, ist um seine Aufgabe morgen in Erfurt nicht zu beneiden. Neben dem gesperrten Angelo Vaccaro fehlt in dem Schlüsselspiel der dritten Fußballliga wohl auch der Neuzugang Orlando Smeekes.

Von Joachim Klumpp

Siegen oder fliegen – selten einmal ist dieses Motto bei den Stuttgarter Kickers treffender gewesen, als vor dem Auswärtsspiel der dritten Liga morgen (14 Uhr) bei Rot-Weiß Erfurt. Wobei allenfalls noch die Frage im Raume steht, was bei einem Unentschieden passieren würde. Unabhängig von den Spekulationen um einen Trainerwechsel gibt sich der Coach Stefan Minkwitz nach wie vor kämpferisch: „Ich gehe in jedes Spiel, um zu gewinnen.“ Weil das in dieser Saison bei sechs Versuchen bisher aber noch nicht gelungen ist, braucht der Trainer (samt seinem Assistenten Alexander Malchow) jetzt zwingend ein Erfolgserlebnis, um die Arbeit über dieses Wochenende hinaus fortzusetzen.

Die Aufgabe wird nicht leichter, nachdem sich ausgerechnet der Neuzugang und Hoffnungsträger Orlando Smeekes am Dienstag im Testspiel auf Kunstrasen beim FC Welzheim (9:0) einen Muskelfaserriss zugezogen hat und damit höchstwahrscheinlich ausfallen wird. Der Niederländer soll aber heute um 14 Uhr mit der Mannschaft zunächst nach Thüringen reisen. „Vielleicht schafft die medizinische Abteilung ja doch noch eine Wunderheilung“, sagt Minkwitz.

Ein kleines Wunder benötigt wohl auch der Trainer selbst, zumal der vermeintliche Torjäger Angelo Vaccaro für das Spiel am Wochenende noch gesperrt ist. Dabei würden die Kickers gerade eine starke Offensive brauchen, um mögliche Schwächen der Erfurter Abwehr ausnützen zu können. „Ich hoffe, dass die Mannschaft sagt: jetzt erst recht“, sagt Minkwitz zur sportlichen Situation.

Am Mittwochabend tagten turnusgemäß Präsidium und Aufsichtsrat der Kickers, und natürlich kamen die Gremien auch am Thema Minkwitz nicht ganz vorbei, zumal sich der Verein einen Trainerwechsel im Grunde nicht leisten kann. „Wir haben aber keine Liquiditätsprobleme“, betont der Schatzmeister Friedrich Kummer, der mit der Wirtschaftssituation des Vereins nicht unzufrieden ist. „Die Marketingabteilung hat die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um rund 150 000 Euro gesteigert“, sagt Kummer – auch wenn damit noch ein kleiner Ansatz im Etat fehlt. „Aber das ist in dieser frühen Phase der Saison ja normal.“

Die genauen Zahlen werden den Mitgliedern auf der Hauptversammlung präsentiert, die ursprünglich bereits für die jetzige Phase unmittelbar nach den Sommerferien geplant war – inzwischen aber auf den traditionellen Termin Ende November verschoben wurde. Durch die sportliche Talfahrt haben die Verantwortlichen momentan andere Sorgen, die zum Saisonbeginn so nicht abzusehen waren. Und die könnten sich am Sonntag weiter zuspitzen, auch wenn die meisten Präsidiumsmitglieder geschäftliche und private Termine im Kalender stehen haben. „Wir gehen einmal davon aus, dass wir uns am Wochenende nicht zusammentelefonieren müssen“, sagen der Präsident und der Schatzmeister einstimmig. Ihr Mobiltelefon werden sie dennoch auf Empfang haben: für gute oder für schlechte Nachrichten.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Smeekes fällt in Erfurt ausStürmer mit Muskelfaserriss

Stuttgart (jük) – Hiobsbotschaft für Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers: Neuzugang Orlando Smeekes hat sich im Freundschaftsspiel gegen Kreisligist FC Welzheim einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen – sein Einsatz im Spiel bei Rot-Weiß Erfurt am morgigen Samstag (14 Uhr) ist äußerst unwahrscheinlich. „Wir werden alles versuchen“, sagt Trainer Stefan Minkwitz, „aber es sieht schlecht aus. Orlando wird aber in jedem Fall mit nach Erfurt fahren.“ Als Ursache sieht der Coach die Tatsache, dass der Niederländer, der zuletzt ohne Vertrag war, noch nicht zu 100 Prozent fit war.

Der Ausfall des 26-Jährigen ist ein harter Schlag für die Kickers und für Minkwitz. Im Angriff hat der Coach nun nur noch wenige Alternativen, da Angelo Vaccaro noch gesperrt ist. „Ich kann noch nicht sagen, ob wir mit einem oder zwei Stürmern beginnen“, sagt Minkwitz, „ich hoffe auf einen Jetzt-erst-recht-Effekt in meiner Mannschaft.“ In Erfurt geht es für den Club nicht nur darum, den ersten Saisonsieg einzufahren – es geht auch um die Zukunft des Trainers. Nach nur einem Punkt und zwei Treffern in sechs Spielen dürfte nur ein Sieg die vorzeitige Beurlaubung des 40-Jährigen verhindern. „Wir wollen immer gewinnen – ganz unabhängig von der aktuellen Situation“, sagt Minkwitz.

Stuttgarter Nachrichten

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 20.09.2008 14:00
Stadion: Steigerwaldstadion

Schiedsrichter:

Rot-Weiß Erfurt: Wolf rückt für den gesperrten Hauswald in die Startelf. Weitere Änderungen sind trotz des 0:2 in Paderborn nicht wahrscheinlich.

Stuttgarter Kickers: Schmiedel, Russo und der gesperrte Vaccaro fehlen weiter. Rosen und Smeekes haben Adduktorenprobleme, können aber wohl spielen.

Aufstellung

Rot-Weiß Erfurt
Orlishausen – Schnetzler, M. Pohl, Loose, Pinske – D. Wolf, Cinaz, Rockenbach da Silva, T. Judt – Cannizzaro, Bunjaku; Trainer: Baumann

Stuttgarter Kickers
Salz – Deigendesch, Mann, Rapp, Landeka – Rosen, Gambo – Smeekes, Kettemann, Traut – Tucci; Trainer: Minkwitz

Kicker

StZ: Kickers siegen in Welzheim 9:0

Vaccaro bleibt gesperrt
STUTTGART (ump). Die Vereinsgremien der Stuttgarter Kickers werden heute Abend zu einer seit langer Zeit anberaumten Sitzung zusammentreffen, um allgemeine Dinge zu besprechen. Aber natürlich wird aus aktuellem Anlass auch das Thema Trainer auf der Tagesordnung stehen, schließlich muss sich der Drittligist möglicherweise schon am Wochenende mit der Entlassung des Chefcoachs Stefan Minkwitz befassen, der sich aber kämpferisch gibt: „Solange ich hier Trainer bin, werde ich alles für den Verein geben.“

Gestern Abend stand zunächst einmal das Freundschaftsspiel beim Kreisligisten FC Welzheim auf dem Programm, anlässlich der Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes. Weil der für die Gelenke nicht ideal ist, wurden die verletzungsanfälligen Spieler Gambo, Rosen und Kettemann geschont, alle anderen kamen zum Einsatz, darunter auch Angelo Vaccaro, der zwei Treffer zum 9:0 (6:0) beisteuerte. Außerdem trafen Josip Landeka (2), Sascha Traut (2), Benedikt Deigendesch, Sokol Kacani und Marco Tucci. „So wie Vaccaro im Training Gas gibt, wäre er im Sturm sicher gesetzt“, sagt Minkwitz. Daraus wird am Samstag in Erfurt aber nichts, denn ein Gnadengesuch zur Reduzierung seiner Sperre ist abgelehnt worden. Begründung laut Minkwitz: „Die Mindeststrafe von drei Spielen muss eingehalten werden.“ Damit kann Vaccaro erst nächste Woche gegen Emden wieder spielen – für Minkwitz könnte das zu spät sein: „Ich weiß, dass der Stuhl, auf dem ich sitze, nur noch ein Bein hat.“

Stuttgarter Zeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – FC Erzgebirge Aue

Smeekes, der Odonkor von Degerloch
Ein Holländer bei den Blauen

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers empfangen morgen (14 Uhr) zum wichtigen Kellerduell der dritten Liga Erzgebirge Aue. Spielt der Neuzugang Orlando Smeekes? „Wir sind zuversichtlich, dass die Spielgenehmigung rechtzeitig vorliegt“, sagt der Manager Cast.

Von Joachim Klumpp

Der erste Eindruck kann manchmal täuschen. Wenn Orlando Smeekes in der Clubgaststätte sitzt, könnte er glatt als Double für David Odonkor durchgehen. Doch der Neuzugang der Stuttgarter Kickers sieht nicht nur optisch dem Nationalspieler ähnlich, der Niederländer soll auch ähnliche Qualitäten aufweisen. „Er ist schnell und trickreich“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz, der den Spieler über eine DVD angeboten bekam und ihn daraufhin ins Probetraining bat. Test bestanden, hieß es nach zwei Tagen. Dennoch zog der 26-Jährige zunächst weiter, zu Brighton and Hove Albion, dritte Liga England. „Die hätten ihn genommen“, sagt sein Berater Chris Adedeji. Doch Smeekes wollte unbedingt nach Deutschland, genauer nach Degerloch. „Geld ist nicht alles“, sagt der Manager. Und der Spieler erklärt: „Die Leute hier sind freundlicher, dieser Eindruck ist wichtig, wenn man zu einem anderen Club geht.“

Ein Kompliment an die Schwaben also, die gemeinhin als zurückhaltend gelten. Das trifft auch auf Smeekes zu, ein netter Junge ohne Starallüren. Zuletzt spielte er im Mai für die Go Ahead Eagles in Deventer, in der zweiten Liga, danach stieß er zur Nationalmannschaft der niederländischen Antillen (von dort stammt sein Vater) und absolvierte noch Länderspiele gegen Haiti und Nicaragua in der WM-Qualifikation, mit zwei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage. „Wir sind zwar ausgeschieden, aber das war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung“, sagt der Spieler, der im Sommer auch Angebote aus der holländischen Eredivisie hatte: von De Graafschap und Sparta Rotterdam. „Doch ich wollte unbedingt mal was Neues kennenlernen – und mit 26 ist der richtige Zeitpunkt gekommen“, sagt Smeekes, dessen Berater zunächst in der Bundesliga angeklopft hatte. Ohne Erfolg: „Denen war das Risiko zu groß, deshalb haben wir es dann ein, zwei Klassen tiefer versucht.“

Nach und nach hat man sich bei den finanziellen Vorstellungen angenähert, so dass der Manager Joachim Cast betont: „Er passt jedenfalls in unser Gehaltsgefüge.“ Und sportlich? Smeekes gilt als Flügelflitzer, der sich im traditionellen 4-4-3 der Holländer links und rechts wohlfühlt, was auch zum derzeit favorisierten 4-2-3-1-System der Kickers passen würde. In 28 Spielen hat er in der vergangenen Saison acht Tore erzielt und 17 vorbereitet. „Er ist kein Knipser“, sagt Cast, „aber er kann auch als Mittelstürmer spielen. Doch die Vergangenheit zählt jetzt sowieso nicht mehr.“ Sondern die Zukunft – und die heißt zunächst einmal Abstiegskampf. Ob er keine Angst hat, beim Tabellenletzten in ein Loch zu fallen? „Nein“, sagt Smeekes, „die Mannschaft hat ja nicht 0:5 oder 0:6 verloren, ich denke der Abstand zum Rest der Liga ist nicht so groß.“ Er gibt aber zu: „Von der Liga weiß ich nichts.“

Das soll sich ändern. Möglichst schon morgen (14 Uhr, Gazi-Stadion) gegen Erzgebirge Aue. Die Spielgenehmigung liegt zwar noch nicht vor, „aber ich bin optimistisch, dass es noch rechtzeitig klappt“, sagt Cast. Ob der Neuzugang dann von Beginn an aufläuft oder eingewechselt wird, „entscheidet der Trainer“ (Smeekes). Der hat sich noch nicht ganz festgelegt, sagt nur: „Man darf nach drei, vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft nicht gleich Wunderdinge von ihm erwarten, aber er ist auf jeden Fall eine Verstärkung für uns – und zwar kurzfristig.“

Eine Wohnung im Stadtteil Schönberg hat er schon, und nach Hause ist es keine Weltreise. In Amsterdam brauche er nur fünf Minuten mit der Bahn zum Flughafen Schiphol, erzählt Smeekes, der den Kontakt zu den Eltern aber abgebrochen hat. Dafür steht er in ständigem (SMS-)Kontakt mit der Freundin Hinda Ferjani. „Ein hübsches Mädchen“, schwärmt der Manager. Sie ist momentan an einer Theaterschule. „Sie will Schauspielerin werden“, sagt Smeekes stolz. „Ich hoffe, dass sie am Samstag kommt.“ Da darf man gespannt sein, wer mehr Aufmerksamkeit erregt: der Spieler oder seine Freundin.

Stuttgarter Zeitung
Drei Punkte – sonst nichts
Die Kickers empfangen morgen Aue zum Kellerduell

Stuttgart (bw) – Not gegen Elend: Im Gazi-Stadion steigt morgen (14 Uhr) das Kellerduell der dritten Liga. Schlusslicht Stuttgarter Kickers tritt gegen den Vorletzten FC Erzgebirge Aue an. Beide Teams stecken mit gerade mal einem Punkt auf dem Konto tief in der Krise und haben dasselbe Ziel: einen Sieg. „Es zählen nur noch drei Punkte, mehr gibt es nicht zu sagen.“ – Kickers-Coach Stefan Minkwitz fasst sich dieser Tage betont kurz. Die endlosen Diskussionen über seine Zukunft auf der Trainerbank haben Spuren hinterlassen. Ein paar mehr Worte hat der 40-Jährige allerdings für Neuzugang Orlando Smeekes übrig. „Er wird dazu beitragen, dass wir aus der Misere rauskommen“, sagt der Coach über seinen Wunschspieler, will ihn aber nicht als „Heilsbringer“ verstanden wissen: „Wir können von ihm im ersten Spiel keine Wunderdinge erwarten.“ Ob der schussgewaltige Offensiv-Allrounder morgen von Anfang an spielt oder als „Geheimwaffe“ eingewechselt wird, ließ Minkwitz offen. Zumal den Kickers gestern noch nicht einmal die Spielgenehmigung für den Niederländer vorlag. Der 26-Jährige brennt jedenfalls schon auf seinen ersten Einsatz im Kickers-Trikot – gemäß seiner Devise: „Nach vorne und schnell.“ Indes hat sich das Lazarett bei den „Blauen“ gelichtet. Bis auf die angeschlagenen Jens Härter und Jörn Schmiedel sowie den Rot-gesperrten Angelo Vaccaro stehen alle Spieler wieder zur Verfügung.

So wollen sie spielen: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Landeka – Rosen, Gambo – Smeekes, Kettemann, Traut – Schürg.

Eßlinger Zeitung

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 13.09.2008 14:00
Stadion: Gazi-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter:

Stuttgarter Kickers: Vaccaro ist rotgesperrt. Härter (Nasenbeinbruch) und Janic (Metallplatte aus dem Kiefer entfernt) sowie Schmiedel (Muskelprobleme) fallen aus.

Erzgebirge Aue: Flauder könnte für den erkrankten Männel im Tor stehen. Curri ist wieder fit, wäre eine Alternative fürs zentrale Mittelfeld. Lukunku steht vor dem Debüt.

Aufstellung

Stuttgarter Kickers
Salz – Reiß, Mann, Rapp, Landeka – Rosen, Gambo – Traut, Kettemann, Smeekes – Schürg; Trainer: Minkwitz

Erzgebirge Aue
Flauder – Klingbeil, Kos, T. Paulus, Fa. Müller – Cimen, Hochscheidt – Hensel, El Berkani, Feick – Lukunku; Trainer: Weber

Kicker

Audioservice zum Spiel:
Veilchen-Präsident Uwe Leonhardt: „Wir müssen uns von Spiel zu Spiel wieder nach oben arbeiten“
Trainer Rico Schmitt: „Das Signal und Ziel ist klar“

Auf der Homepage des FC Erzgebirge Aue.