Kickers trauern um Ursula Dünnwald-Metzler

Die Stuttgarter Kickers trauern um Ursula „Ursi“ Dünnwald-Metzler. Die Gattin des langjährigen Kickers-Präsidenten, Axel Dünnwald-Metzler, verstarb am gestrigen Dienstagnachmittag im Kreise Ihrer Familie in ihrem Haus am Kräherwald nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

Frau Dünnwald-Metzler prägte an der Seite Ihres Mannes wie keine andere die Stuttgarter Kickers. Über Jahrzehnte war sie die Grande Dame der Blauen, die ihrem ADM mit voller Kraft und Begeisterung zur Seite stand. Bereits in ihrer Jugend fand sie die Begeisterung für den Degerlocher Traditionsverein. Ihr Vater, der Unternehmer Philipp Metzler, führte die Stuttgarter Kickers in den Jahren 1956 und 1957 als Präsident. Zu dieser Zeit lernten sich auch Ursula Metzler und Axel Dünnwald kennen, der in diesen Jahren als Spieler der ersten Mannschaft das Trikot der Blauen trug.

„Die Kickers sind tief bestürzt vom Tode Ursula Dünnwald-Metzlers. Wir werden Sie immer als starke Persönlichkeit mit einer herausragenden menschlichen Größe in Erinnerung behalten. Ihr Engagement und Wirken für die Stuttgarter Kickers werden wir in ehrendem Andenken bewahren“, so Kickers-Präsident Edgar Kurz. „Unsere Gedanken sind bei den Kindern Alexandra und Alexander, denen wir von Herzen viel Kraft für die schwere, bevorstehende Zeit wünschen.“

Zu Ehren von Ursula Dünnwald-Metzler werden beide aktiven Mannschaften der Stuttgarter Kickers in ihren Partien am Freitag und Samstag mit Trauerflor spielen und eine Gedenkminute vor dem Spiel einlegen.

Die Beerdigung wird im engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden.

Quelle: Stuttgarter Kickers

Treue Fans: Bereits 600 Dauerkarten verkauft!

Trotz Abstieges zeigen die Fans der Stuttgarter Kickers ihre Treue: Bis Anfang August wurden mehr als 600 Dauerkarten verkauft. In der abgelaufenen Saison in der 3. Liga wurden insgesamt 791 Stück verkauft. Um diese Zahl auch in der 4. Liga zu erreichen, bieten die Stuttgarter Kickers zusätzliche Aktionen für ihre Fans. Mehr dazu siehe hier.

Kickers-Hocketse 2009 an diesem Samstag im ADM-Sportpark

„Was zählt ist rund“ – Großes Angebot für Kinder von 12 bis 16 Uhr – Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers lädt herzlich ein zu seiner offiziellen Saisoneröffnung. An diesem Samstag, 25. Juli, gibt es im Degerlocher ADM-Sportpark die Kickers-Hocketse 2009, gefeiert wird von 12 bis 16 Uhr. Nach der offiziellen Begrüßung folgt die Präsentation des neuen Mannschaftskaders von Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster. Nach einer ausgiebigen Autogrammstunde der kompletten Kickers-Mannschaft haben alle jungen Fans der Blauen die Möglichkeit, bei einem Showtraining auf dem Rasenplatz des ADM-Sportparks gemeinsam mit den Kickers-Akteuren mitzutrainieren.

„Was zählt ist rund.“ Mit diesem Motto starten die Stuttgarter Kickers in die neue Spielzeit in der Fußball-Regionalliga Süd – eine runde Sache ist garantiert auch das Programm der Kickers-Hocketse 2009. Dort präsentieren die Blauen am Samstag den neuen Mannschaftskader von Cheftrainer Dirk Schuster. Vorgestellt werden im ADM-Sportpark auch die aktuellen Autogrammkarten des gesamten Kickers-Teams und ebenso die brandneuen Mannschaftsposter.

Vieles geboten wird für die jüngeren Besucher: Vielfältige und interessante Mitmachangebote laden ein zur Bewegung. Nach der inzwischen schon traditionellen Autogrammstunde gibt es für alle Kinder die Möglichkeit, bei einem Showtraining gemeinsam mit allen Kickers-Akteuren auf dem Rasen im ADM-Sportpark zu trainieren. Weiterhin im Angebot ist eine Hüpfburg, ein Programm des „Circus Circuli“ (Jugendhaus Stuttgart) sowie ein Auftritt der Formation „Mixed Elements“, einer Showtanzgruppe des Helene P. Kinder- und Jugendhauses in Stuttgart-Degerloch.

Für leckere Speisen und eine große Auswahl an Getränken sorgt an diesem Tag derweil ein anderes Profiteam: Die gastronomische Betreuung liegt auch in diesem Jahr wieder in den bewährten Händen der Wirtsfamilie Rörich (Kickers-Clubrestaurant). Und auch die Fanabteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi) beteiligt sich mit einem wohlschmeckenden Angebot, gewissermaßen von Fan zu Fan: Kaffee sowie eine große Auswahl an leckeren Kuchen runden das lukullische Programm im ADM-Sportpark ab. Diese Einnahmen gehen in die Abteilungskasse der FAdSKi.

INFO: Der Eintritt zur Kickers-Hocketse 2009 ist kostenlos. Die Stuttgarter Kickers bitten ihre Fans mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die nahegelegene U-Bahn-Haltestelle der Linie U7 (Haltestelle Waldau) ist nur wenige Gehminuten vom ADM-Sportpark entfernt.

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Uli Hoeneß: „Wir brauchen Clubs wie die Kickers“

Bayern-Manager Uli Hoeneß vor dem Freundschaftsspiel bei den Blauen über Ribéry, Traditionsvereine und seine Erinnerungen an ADM

Der große FC Bayern hilft den kleinen Stuttgarter Kickers. Am kommenden Dienstag (18.30 Uhr/Gazistadion/live im DSF) beschert der deutsche Rekordmeister den Blauen eine Nettoeinnahme von rund 100 000 Euro. „Die Kickers können sich bei Jürgen Klinsmann dafür bedanken“, sagt Bayern-Manager Uli Hoeneß.

Von Jürgen Frey

Herr Hoeneß, dürfen wir zum Einstieg gleich mal Ihr Langzeitgedächtnis prüfen?

Nur zu.

Was war am 5. Oktober 1991?

Da haben wir gegen die Stuttgarter Kickers zu Hause verloren.

Respekt – und zwar mit 1:4. So eine Klatsche vergisst man nicht so einfach?

Unerwartete Ereignisse gibt es im Fußball immer wieder. Wir sind auch mal gegen den VfL Osnabrück im DFB-Pokal daheim ausgeschieden. Aber allzu oft verliert der FC Bayern vor eigenem Publikum nicht. Deshalb sind einem solche Spiele präsent.

Nun kommen Sie zum Freundschaftsspiel. Zu welchen Bedingungen eigentlich?

Wir können nicht überall umsonst spielen. Wir teilen uns die Zuschauereinnahmen, sämtliche Werbeeinnahmen fließen in die Kickers-Kasse.

Ohne die Einnahmen aus diesem Spiel hätten die Kickers wohl keine Lizenz bekommen. Mussten Sie lange überlegen, um zu helfen?

Es war schwierig, weil unser enger Terminkalender schon ein Problem ist. Ursprünglich wollten wir während unseres Trainingslagers in Donaueschingen kein Spiel machen . . .

. . . aber . . .

Unser Ex-Trainer Jürgen Klinsmann hat sich bei der Saisonplanung für das Spiel bei seinem ehemaligen Verein eingesetzt. Bei ihm können sich die Kickers bedanken.

Auch Sie waren dem Kickers-Ehrenpräsidenten Axel Dünnwald-Metzler, zu dessen Gedenken das Spiel stattfindet, eng verbunden.

Das war natürlich auch eine gewisse Verpflichtung für uns. Uns verband eine gute Freundschaft, wir haben in den Gremien des DFB immer gut zusammengearbeitet.

Wie haben Sie ADM in Erinnerung?

Als streitbaren Menschen, der aber immer den Kompromiss gesucht hat. Und er war ein gemütlicher, geselliger Typ, mit dem man viel Spaß haben konnte.

Inzwischen sind seine Kickers tief gesunken und in die Regionalliga abgestürzt.

Leider. Das Schlimme ist doch, dass viele Traditionsvereine große Schwierigkeiten haben. Und das ist schlecht für den Fußball, ja sogar dramatisch. Wir brauchen solche Clubs wie die Kickers.

Was machen diese Vereine falsch?

Ich bin nicht vor Ort und will nicht den Schlaumeier spielen. Aber grundsätzlich ist fehlende Kontinuität in der Führungsspitze immer ein gravierender Nachteil. Wir haben in München ja ein Beispiel vor der Haustür.

1860 tut sich schwer hinter den Bayern. Können zwei Clubs in einer Stadt bestehen?

In einer Großstadt wie München oder Stuttgart auf jeden Fall. Da ist mindestens ein Bundes- und ein Zweitligist möglich. Wenn man es geschickt anstellt, lässt sich mit einem schlüssigen Konzept im Windschatten des Großen viel bewegen.

Stichwort Großer: Was sagen Sie zur Stürmersuche des VfB?

Der VfB ist plötzlich in einer Situation, in der wir praktisch permanent sind. Nach den eingenommenen Gomez-Millionen heißt es überall: Der Krösus aus Stuttgart kommt. Das macht jeden Stürmer gleich drei, vier Millionen Euro teurer.

Bei Ihrem Superstar Franck Ribéry geht es um ganz andere Summen.

Um unvorstellbare Summen, deshalb kann ich ihn ja auch total verstehen, wenn er über Real Madrid nachdenkt.

Dennoch nervt das Theater. Wird er bleiben?

Ich bin sehr zuversichtlich. Derzeit sehe ich keine Gefahr am Horizont, dass er geht.

Das Gazistadion ist mit 11 000 Zuschauern ausverkauft. Könnten sich die Fans auf Ribéry und andere Stars wie Mario Gomez freuen?

Davon gehe ich fest aus. Wir kommen mit dem kompletten Kader, und unser Trainer wird auch alle Spieler einzusetzen, sofern keine Verletzungen dazwischenkommen.

Wie ernst nimmt Louis van Gaal solche Tests?

Total ernst. Er lässt vor allem gnadenlos nach vorne spielen.

Das kann ja heiter werden für die Blauen. Was tippen Sie?

Ich hoffe auf ein schönes Spiel und dass wir fünf, sechs Tore schießen. Die Leute sollen Spaß haben.

Und Sie werden, wie angekündigt, nicht mehr auf der Bank sitzen, sondern es sich auf der Tribüne gemütlich machen?

Ja, das habe ich schon in zwei vorherigen Testspielen geübt.

Und?

Bisher war kein Druck da. Fragen Sie mich nach ein paar Bundesligaspielen wieder, wie es mir bekommt.

Stuttgarter Nachrichten

Der neue Präsident im Interview

„Es wird kein Zuckerschlecken“
Interview Der neue Präsident Edgar Kurz spricht über seine Ziele mit dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Von Joachim Klumpp

Herr Kurz, die Kandidaten als Nachfolger für Dirk Eichelbaum standen nicht gerade Schlange. Waren Sie derjenige, der nicht rechtzeitig auf den Baum gesprungen ist?

So möchte ich das nicht formulieren. Es war so, dass wir im Aufsichtsrat und Präsidium sorgfältig nach einer Lösung gesucht haben. Nachdem die Entwicklung in meine Richtung ging, musste ich mich als Präsidiumsmitglied der Verantwortung stellen.

Aber Sie hätten auch Nein sagen können?

Man kann nicht immer betonen, wie wichtig die Kickers für Stuttgart sind und was für eine soziale Bedeutung sie in der Stadt mit all den Nachwuchsmannschaften haben, und dann, wenn man gefordert ist, sagen: So hat man es nicht gemeint. Ich komme ja aus dem Fußball und bin ein Teamplayer, auch wenn es kein Zuckerschlecken wird.

Bei der Hauptversammlung im November stehen Neuwahlen an. Werden Sie sich dann noch mal zur Verfügung stellen?

Zunächst einmal sehe ich nur die nächsten Wochen. Der November ist noch relativ weit weg. Wer weiß, was sich bis dahin entwickelt. Ich bin keiner, der an irgendetwas klebt, aber es gäbe auch nichts Nachteiligeres, als wenn ich sagen würde: Ich mache das jetzt mal vorübergehend. Ich gebe mein Bestes, dann wird man sehen, was dabei herauskommt. Und am Ende werden die Mitglieder entscheiden.

Worauf werden Sie zunächst das Hauptaugenmerk legen?

Für mich ist der Schwerpunkt die Außendarstellung der Kickers mit dem Ziel, wieder mehr Zuschauer zu gewinnen und über den sportlichen Erfolg neue Sponsoren zu bekommen. Es ist kein Geheimnis, dass man nur mit einem gewissen finanziellen Einsatz höhere Ziele erreichen kann.

Und wie sehen diese Ziele aus?

Es ist klar, dass wir mit unserem Budget (1,6 Millionen Euro für den Gesamtverein; Anm. d. Red.) keine Bäume ausreißen können. Der Trainer passt. Wir setzen auf hungrige, veranlagte Spieler und brauchen auch etwas Glück, dass sich diese gut entwickeln. Dann kommen wir hoffentlich in das Fahrwasser, in dem wir auf lange Sicht vielleicht wieder die dritte Liga und als Endziel die zweite Liga erreichen können. Dass dies im Moment Utopie ist, weiß ich schon.

Sie sagen, der Trainer passt. Sie waren bei der Auswahl von Dirk Schuster beteiligt. Was erwarten Sie von ihm?

Dass er auf die Mannschaft setzt. Man merkt ja schon, welche Spieler er mehr fördert, als das in der Vergangenheit der Fall war. Da nehme ich mal Marcel Rapp heraus, der kein Führungsspieler mehr war. Schuster sieht in ihm, was ich von ihm schon in seiner Pfullendorfer Zeit gesehen habe, dass er sein letztes Hemd gibt, Vorbild auf dem Platz und außerhalb ist, ohne den Anspruch zu erheben, ein Filigrantechniker zu sein. Ich denke, dass man mit solchen Leuten Ziele erreichen und auch Gegner schlagen kann, die besser besetzt sind. Dazu muss die Mannschaft auf dem Platz harmonieren.

Das war zuletzt nicht immer der Fall, wie das Beispiel Josip Landeka zeigt, der aus disziplinarischen Gründen in die zweite Mannschaft versetzt wurde und dann zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gewechselt ist. Was können die Kickers künftig tun, um solche Talente zu halten?

Bei Landeka wäre es ein Leichtes gewesen, ihn rechtzeitig zu binden. Man braucht in einer Mannschaft immer ein, zwei Spieler, die keinen einfachen Charakter haben. Wir müssen Spieler, die Potenzial besitzen, im Verein halten. Das ist unser Kapital. So ist Landeka für null weg. Schade.

Heißt das denn auch, dass der Verein neben Jens Zimmermann als neuem Geschäftsführer noch ein Pendant im Bereich Sportmanagement sucht?

Das müssen wir dringend abdecken. Wir brauchen im Präsidium jemanden, der hauptverantwortlich für den Sport ist. Ich persönlich hätte das früher gerne gemacht, aber dazu fehlte mir die Zeit.

Wie bringen Sie dann künftig überhaupt Beruf und Kickers unter einen Hut?

Das ist ganz schwer, aber ich habe die Zusicherung von den Gremien – also meinen Präsidiumskollegen Frieder Kummer und Dieter Wahl sowie dem Aufsichtsrat -, dass ich weitgehend entlastet werde, insbesondere von unserem Geschäftsführer Jens Zimmermann. Das alles war mit ausschlaggebend dafür, das Amt zu übernehmen. Inwieweit das dann in der Praxis funktioniert, wird sich zeigen.

In der Vergangenheit war es ja so, dass der Kickers-Präsident am besten nicht nur Zeit, sondern auch Geld mitbringt. Wie stellt sich diese Situation bei Ihnen dar?

Bei uns geht es finanziell eng zu, das weiß man. Wir haben alle schon unseren Beitrag geleistet – mehr geht nicht. Das ist also keine Präsidentschaft à la Axel Dünnwald-Metzler, der jahrelang auch Geldgeber war.

Werden Sie dann noch das Gespräch mit dem Hauptsponsor Eduardo Garcia suchen, der ja eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt?

Das steht außer Frage. Herr Garcia ist unser wichtigster Sponsor und dadurch auch unser wichtigster Ansprechpartner. Er kennt mich, ich sitze auf der Tribüne genau hinter ihm. Allerdings haben wir uns persönlich noch nicht ausgetauscht.

Was hat Ihr Sohn Marco, der Zweitliga-Trainer ist, zu dem Engagement gesagt?

Vater, du musst wissen, was du tust.

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Präsident Kurz
„Die Jugend ist unsere einzige Chance“

Stuttgart – Sein Sohn Marco trainiert den Traditionsclub 1. FC Kaiserslautern. Nun hat Edgar Kurz in schwierigen Zeiten Verantwortung als Präsident des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers übernommen. „Die Blauen haben es nicht verdient, führungslos dahinzudümpeln“, sagt er.

Herr Kurz, was hat Ihr Sohn zu Ihrem neuen Amt gesagt?

Vater, Du musst wissen, was du machst.

Nach dem Motto: Warum tust Du Dir das an?

Ja, so ungefähr. Seine Einschätzung war die mit Abstand kritischste, die ich erhalten habe. Ansonsten war ich von der breiten Zustimmung positiv überrascht, die ich für meinen Schritt erhalten habe.

Sehen Sie sich nicht als Notlösung, nachdem der erklärte Wunschkandidat Rainer Lorz einen Rückzieher gemacht hat?

Ich hätte es begrüßt, wenn es unser Aufsichtsratschef gemacht hätte. Für eine Notlösung hält mich deshalb aber keiner. Ich habe mich entschieden, Flagge zu zeigen, denn die Blauen haben es nicht verdient, führungslos dahinzudümpeln.

Was packen Sie als Erstes an?

Ich möchte Ruhe und Kontinuität in den Verein bringen. Ich bin guter Dinge, dass unsere junge, hungrige Elf mit leidenschaftlichen Fußball Ihren Teil dazu beiträgt.

Geht es vom ersten Tag an gegen den Abstieg?

Das glaube ich nicht. Ich rechne mit Platz acht bis zwölf und hoffe, dass unsere Zuschauer mitziehen.

Wie wollen Sie in Anbetracht der prekären finanziellen Lage, die Jugendarbeit forcieren?

Dass es andere Clubs einfacher haben, ist völlig klar. Doch für mich steht fest: Die Jugend ist unsere einzige Chance. Wir müssen Talente finden und sie weiter ausbilden. Das ist die Zukunft der Kickers. Und deshalb müssen wir jemanden finden, der im Präsidium für die Jugend zuständig ist.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: „Der Anfang vom Abstieg“ Nachgefragt

Ralf Vollmer erinnert sich an den 4:1-Sieg der Kickers 1991 bei Bayern München. Von Joachim Klumpp

Herr Vollmer, Sie waren Mitglied der Mannschaft, die am 5. Oktober 1991 mit dem 4:1 bei Bayern München wohl einen der überraschendsten Siege in der Vereinsgeschichte geschafft hat. Haben Sie denn schon eine Einladung für das Freundschaftsspiel nächsten Dienstag bekommen?

Ich habe meine Karten selbst gekauft, vier Stück für die ganze Familie. Das ist schließlich ein Benefizspiel – und die Kickers brauchen jeden Cent.

Welche Erinnerungen haben Sie denn noch an die Partie 1991?

Sehr gemischte. Für mich war das im Nachhinein der Anfang vom Abstieg. Wir sind hinterher noch auf die Wiesn eingeladen worden, ich glaube sogar ins Löwen-Zelt des Herrn Wildmoser, wo wir dementsprechend gefeiert wurden. Aber drei Tage später haben wir dann gegen Düsseldorf verloren und danach gegen Duisburg, jeweils 0:1 gegen Mannschaften auf Augenhöhe. Es wäre besser gewesen, wir hätten wenigstens eines der beiden Heimspiele gewonnen statt bei den Bayern.

Haben Sie denn noch Kontakt zu Spielern aus der damaligen Mannschaft?

Ja, erst vor kurzem hat mal wieder die Kickers-Traditionsmannschaft gespielt, die ich organisiere. Da waren dann Claus Reitmaier oder Bernd Schindler dabei. Aber mehr als einmal im Jahr schaffen wir das auch aus logistischen Gründen leider nicht.

1991 der Erfolg in München, jetzt Regionalliga. Woran liegt Ihrer Meinung nach der Niedergang der Kickers begründet?

Ich glaube, das hat sehr, sehr viele Gründe. Der Hauptgrund ist, dass die allgemeine Entwicklung des Fußballs die Kickers einfach überholt hat. Ich denke da an das Bosman-Urteil mit dem Wegfall der Ablösesummen, aber auch an das Potenzial bei den Fans oder Sponsoren, wenn man zum Beispiel nur nach Hoffenheim schaut. Wenn heute jemand 10 000 Euro für Werbung zur Verfügung hat und sich überlegt, ob er dafür vier Business-Seats beim VfB kauft oder zu den Kickers geht – dann beantwortet sich die Frage fast von selbst. Und dazu muss man sagen: selbst zu Bundesligazeiten sind die Kickers mehr oder weniger künstlich am Leben gehalten worden.

Nicht zuletzt dank des Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler, im Rahmen von dessen Gedenkjahr die Partie am 21. Juli stattfindet. Bei der Hauptversammlung suchen die Kickers möglicherweise wieder einen Präsidenten – wäre das nicht ein Job für Sie?

Es gibt wenig Dinge, die ich so ausschließen kann wie das. Das hat nichts mit dem Verein zu tun, mein Herz hängt an den Stuttgarter Kickers. Aber in diesem Punkt kann ich wirklich nicht helfen.

Für das Benefizspiel der Kickers gegen Bayern München nächsten Dienstag sind bisher etwa 7500 Karten verkauft. Stehplätze gibt es noch bei Easyticket und auf der Geschäftsstelle.

Stuttgarter Zeitung

Presse zum neuen Kickers-Präsident

Rücktritt als Geburtstagsgeschenk

Der Präsident Dirk Eichelbaum legt sein Amt nieder. Der Nachfolger heißt Edgar Kurz. Von Joachim Klumpp

Morgen hat Dirk Eichelbaum Geburtstag. Ein Grund zum Feiern also, erst recht in diesem Jahr, selbst wenn die 45 ja keine runde Zahl ist. Und wir wissen natürlich auch nicht, was der Rechtsanwalt so alles auf den Gabentisch bekommt, doch sein schönstes Geschenk steht wohl schon fest: Er ist nicht mehr Präsident der Stuttgarter Kickers.

Wie mehrfach angekündigt, hat er sein Amt nun auch offiziell niedergelegt, und die Kickers können nach langem Suchen einen Nachfolger präsentieren: Edgar Kurz, der bisher im Präsidium für die anderen Sportarten im Verein zuständig war. „Es ist für mich selbstverständlich, dem Verein in dieser Phase zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Geschäftsführer einer Versicherungsagentur in einer ersten Stellungnahme. Der 67-Jährige wird nun zumindest bis zur Hauptversammlung, voraussichtlich im November, an der Spitze der Stuttgarter Kickers stehen. „Was dann passiert, muss man sehen“, sagt Kurz, der innerhalb des Clubs als mehrheitsfähig gilt – und zudem Fußballverstand besitzt: Er war selbst Spieler und Trainer, sein Sohn Marco Kurz ist derzeit Chefcoach beim 1. FC Kaiserslautern.

Für den Vorgänger Eichelbaum wurde die Präsidentenaufgabe nach knapp zweieinhalb Jahren zuletzt immer mehr zu einer Qual. „Dass es nach dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga nicht nur Lob gab, ist klar“, sagt Eichelbaum. Doch die geballte Form der Kritik – extern, aber auch intern – hat ihm doch zugesetzt: „Natürlich tut das weh.“ So sehr, dass die Amtsmüdigkeit im Rückzug endete.

Für Eichelbaum war der Chefposten stets eher ein Zweckbündnis. Kein Wunder, der ehemalige Jugendspieler bei den SF Gechingen ist ja auch mehr hineingedrängt worden, nachdem seinem Vorgänger Hans Kullen vom Aufsichtsrat das Misstrauen ausgesprochen worden ist. Die damals recht vollmundige Ankündigung aus dem Umfeld – jetzt wird alles besser – erwies sich indes als Trugschluss. Der Verein steht sportlich und finanziell schlechter als unter Kullen da.

Der Expräsident hat genauso Geld in den Club gesteckt (rund eine halbe Million Euro) wie die amtierenden Gremien Präsidium und Aufsichtsrat. Die investierten allein 300 000 Euro in eine Beteiligungsgesellschaft für mögliche Transfererlöse, deren Wert nach dem Abstieg gegen null tendiert. Dennoch sagt der Aufsichtsratsvize Christian Dinkelacker: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man mit den Kickers etwas erreichen kann.“

Aber nicht in der zweiten Liga, wie das Ziel bei Dinkelackers Amtsantritt lautete. Eichelbaums nüchterne Erkenntnis: „Wir hätten uns erst einmal in der dritten Liga etablieren müssen.“ Das ist mit einem Etat von gut drei Millionen Euro zwar kein unmögliches, aber ein schwieriges Unterfangen. Zumal die Kickers im Nachhinein bei der Trainerfrage – auf Stefan Minkwitz folgte Edgar Schmitt – kein glückliches Händchen hatten. „Das kann man uns sicher vorwerfen“, gibt Eichelbaum zu, der als Nachfolger die Namen Kelsch, Dinkelacker und Lorz favorisiert hatte.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz schien vor zwei Wochen sogar bereit, das Amt zu übernehmen, hat dann im letzten Moment aber einen Rückzieher gemacht, offiziell aus zeitlichen Gründen. Möglicherweise gab zudem die unsichere Gesamtsituation des Vereins den Ausschlag, auch wenn Eichelbaum sagt: „Wenn nichts Außergewöhliches passiert, ist die Saison finanziell durchgeplant.“ Dazu zählen jedoch auch Bürgschaften (die Rede ist von 150 000 Euro), die im Zweifel gezogen werden müssten. Nicht zuletzt weil der Verein auch beim Deutschen Fußball-Bund mit 200 000 Euro in der Kreide steht und die Rückzahlung des Kautionsfonds (plus Zinsen) im Mai nächsten Jahres fällig ist.

Immerhin ist nun gesichert, dass die Bayern-Protagonisten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nächsten Dienstag beim Benefizspiel einem offiziellen Präsidenten die Hand schütteln können. Wie sagte der scheidende Eichelbaum: „Das ist doch ein passender Termin, um nach außen zu zeigen, dass der Verein lebt.“

Stuttgarter Zeitung

Keine Konstanz Kommentar

Präsident Häufige Personalwechsel bringen Unruhe. Von Joachim Klumpp

Eines muss man den Stuttgarter Kickers lassen: langweilig wird es bei ihnen nicht. Nachdem der Verein mit dem Abstieg in die Regionalliga sportlich in der Diaspora zu verschwinden droht, macht der Club hinter den Kulissen auf sich aufmerksam: durch den Präsidentenwechsel. Immerhin haben es die Verantwortlichen nach langer Diskussion geschafft, auf diesem Posten eine Hängepartie bis zur Hauptversammlung zu vermeiden, die nur einen weiteren Imageschaden bedeutet hätte. Denn in Personalfragen fehlt den Kickers vor allem eines: Kontinuität.

Das dokumentieren fünf verschiedene Trainer sowie ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender, Geschäftsführer und Jugendleiter, um nur die wichtigsten Funktionsträger zu nennen, in der gut zweijährigen Ägide von Dirk Eichelbaum. Womit sich auch all diejenigen eines Besseren belehren lassen müssen, die in dessen Vorgänger Hans Kullen den alleinigen Sündenbock sahen.

Das ist – im wahrsten Sinne des Wortes – zu kurz gegriffen. Doch der Blick zurück hilft den Kickers sowieso nicht weiter, dafür stehen zu viele wichtige Aufgaben an. Dass der stets besonnen und eher im Hintergrund auftretende Edgar Kurz hier in der Kürze der Zeit bis zu den Neuwahlen Wunder vollbringen kann, wird keiner erwarten. Sein einziger Vorteil ist: es kann im Moment nur besser werden.

Stuttgarter Zeitung

Kurz-Arbeit an der Spitze der Blauen

Stuttgart – Lange Zeit sah es so aus, als wären die Stuttgarter Kickers vom heutigen Mittwoch an führungslos. Doch auf den letzten Drücker hat sich Präsidiumsmitglied Edgar Kurz bereit erklärt, als Nachfolger von Dirk Eichelbaum einzuspringen. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte Kurz. Ob der 67-Jährige über die Hauptversammlung im kommenden November hinaus als Präsident zur Verfügung stehen wird, ließ er offen: „Ich werde jetzt mal abwarten, wie sich alles entwickelt.“

Dirk Eichelbaum hatte seinen Rücktritt zum 15. Juli dem Aufsichtsrat bereits vor zwei Wochen mitgeteilt. „Die Auswirkungen des Amts auf den privaten und beruflichen Bereich wurden zuletzt immer gravierender“, rechtfertigte der 44-Jährige seinen Schritt.

Nun übernimmt Edgar Kurz die Verantwortung. Das ist aller Ehren wert. Am 4. Juli 2008 war er ins Kickers-Präsidium zurückgekehrt. Kein Nachteil für die Blauen: Fußballsachverstand ist in der Familie Kurz reichlich vorhanden: Sohn Marco trainiert den 1. FC Kaiserslautern.

Stuttgarter Nachrichten

Kurz ist neuer Kickers-Präsident

Stuttgart (bw) – Bei den Stuttgarter Kickers ist die Suche nach einem neuen Präsidenten beendet: Edgar Kurz übernimmt die Amtsgeschäfte von Dirk Eichelbaum, der wie angekündigt zum heutigen Tag zurücktritt. Das gab der Fußball-Regionalligist gestern Abend bekannt. Kurz gehört seit Juli 2008 dem Präsidium der „Blauen“ an und war dort bisher für Jugend und andere Abteilungen zuständig. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg aus der dritten Liga zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte der 67-Jährige. Allerdings ist dem Geschäftsführer der Stuttgarter Mehrfach-General­agentur Rudolf & Hermann Schmid auch bewusst, was für eine Mammutaufgabe das Präsidentenamt bei den Stuttgarter Kickers ist. „Das wird kein Zuckerschlecken“, betonte Kurz. Und: „Es ist immer schwierig, mit wenig finanziellen Mitteln etwas zu erreichen. Uns fehlen die Sponsoren, die richtig Geld in die Hand nehmen.“

Nur noch zu dritt

Neben Kurz gehören weiterhin Friedrich Kummer (Finanzen) und Dieter Wahl (Marketing und Öffentlichkeitsarbeit) dem Präsidium an. Ob wieder ein vierter Mann dazugeholt wird oder das Präsidium bis zu den Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung im November zu dritt weitermacht, ist laut Kurz noch nicht entschieden.

Eichelbaum, der seit März 2007 an der Spitze des Vereins stand, hatte in den zurückliegenden Wochen mehrfach angekündigt, sein Amt niederlegen zu wollen und den Aufsichtsrat gebeten, schnellstmöglich einen Nachfolger zu bestimmen. „Die enormen Belastungen wie in den vergangenen Monaten sind für mich nicht mehr tragbar“, hatte der Rechtsanwalt, der in der Abstiegssaison heftige Kritik einstecken musste, seinen Wunsch nach einem vorzeitigen Rückzug begründet.

Eßlinger Zeitung

Edgar Kurz neuer Präsident der Stuttgarter Kickers

Der Aufsichtsrat des Fußball-Regionalligisten SV Stuttgarter Kickers hat Edgar Kurz zum neuen Präsidenten des Degerlocher Traditionsvereins ernannt. Der 67-jährige Geschäftsführer der Mehrfach-Generalagentur Rudolf & Hermann Schmid tritt die Nachfolge von Dirk Eichelbaum an, der zum 15. Juli 2009 sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Edgar Kurz, der seit Juli 2008 dem Präsidium der Stuttgarter Kickers angehört, ist damit der 34. Präsident in der Historie der Blauen seit der Vereinsgründung im Jahr 1899.

„Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dem Verein in der Phase nach dem Abstieg aus der 3. Fußball-Liga zur Seite zu stehen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, betont Edgar Kurz. Wie bislang schon gehören weiter Friedrich Kummer als Schatzmeister und Dieter Wahl (Öffentlichkeitsarbeit und PR) dem Präsidium an.

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