4. Offizieller Kickers-Newsletter

Heute wurde der vierte offizielle Newsletter verschickt.

Die Themen sind:
Exklusives Interview mit Neuzugang Laszlo Kanyuk
Die Kickers zeigen Flagge in Degerloch – Kickers-Hocketse und Blaue Woche
Dauerkarten für die neue Saison
Kickers-Magazin im neuen Format
Die nächsten Kickers-Spiele & Termine

Anmelden kann man sich hier auf der Offiziellen Homepage.

STZ: Umstrittene Stadionpläne

Nicht nur der VfB plant ein Fußballstadion, auch die Kickers haben eine Vision: eine Fußballhalle für 20 000 Fans auf den Fildern. Die Idee ist bei der Stadt auf Unverständnis gestoßen, schließlich stehen die „Blauen“ bei der Stadt tief in der Kreide.

Von Jörg Nauke

Dieter Wahl, Präsidiumsmitglied der Kickers und Stuttgarter CDU-Stadtrat, sagt, er habe seinem Präsidenten gleich gesagt, er würde auf Unverständnis stoßen, falls er mit seinen Plänen und Animationen für ein kleines, überdachtes Fußballstadion mit Kunstrasen im Rathaus auftauchen würde. Wahl weiß aus kommunalpolitischer Erfahrung, dass die Zeit nicht reif sei für die „Blauen“, solche Visionen zu entwickeln, die die Stadt zu finanziellen Kraftakten zwingen würde. Schließlich hat der sportliche Absturz der Kickers ins Mittelmaß der Regionalliga dazu geführt, dass sie ihren aus dem Umbau des Stadions auf der Waldau resultierenden finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Stadt nicht nachkommen können. Und noch mehr: Die öffentliche Hand hat dem Verein unlängst dessen Vereinsgelände abgekauft, weil sonst die Pleite gedroht hätte.

Wahls Warnung haben den Kickers-Präsidenten Hans Kullen und Schatzmeister Dirk Eichelbaum dann aber doch nicht gehindert, im Rathaus die Blaupausen vorzulegen. Dort soll das Duo den Ratschlag erhalten haben, die Pläne schleunigst in der Schublade verschwinden zu lassen. Nicht nur, dass die Stadt im Realisierungsfall ein ungenutztes Waldaustadion besitzen würde, was die Kickers wenig belastet hätte; auch müsste sie die verkehrliche Infrastruktur finanzieren und für einen Klub bürgen, der sich derzeit nur mühsam über Wasser hält.

Auf Unverständnis soll auch die Standortwahl gestoßen sein: eine Option wäre das Birkacher Feld gewesen, über das es unlängst eine intensive Debatte im Zusammenhang mit der Ausweisung zusätzlicher Wohnungsbauschwerpunkte gegeben hat. Resultat: die Wiesen bleiben unbebaut.

„Wir wollen andere Prioritäten setzen“, sagt das Präsidiumsmitglied Dieter Wahl. Die Stuttgarter sollen sich wieder stärker mit den Kickers identifizieren. Dafür bedarf es einer größeren Nähe zwischen Fans und handelnden Personen. Deshalb seien in nächster Zeit Veranstaltungen wie die „blaue Woche“ in Degerloch oder die Kickers-Hocketse geplant. Außerdem sollen die sportlichen Leistungen optimiert werden: Der Aufstieg in die zweite Liga und die Rückkehr in die Bundesliga seien mittel- und langfristige Ziele.

StZ

Jubiläums-Spiel der Kickers

Stuttg. Kickers – Dresdner Sportklub 4:0 (2:0)

Der württ. Fußballpionier, Sportverein Stuttgarter Kickers setzt seinen Anhängern zur Feier des 35jährigen Bestehens einige der bestbekannten deutschen Fußballmannschaften vor. Zum eigentlichen Jubiläumsspiel trat der Dresdner Sportklub an, in dessen Elf man allerdings die früheren Nationalspieler Kreß und Richard Hofmann vermißte, die beide wegen Verletzungen nicht mitmachen konnten. Die allein entschuldigt aber keineswegs die klare 4:0-Niederlage der Sachsen. Man hatte in jeder Beziehung von den Dresdenern mehr erwartet. Die Mannschaft machte einen matten Eindruck und war den Stuttgartern um einige Grad unterlegen. Die Kickers waren vor allen Dingen viel schneller, kämpften mit Energie und standen in technischer Beziehung den Gästen keineswegs nach.

Stuttg. Kickers AH. – Karlsr. FV. AH. 2:6 (0:2)

Dem Jubiläumsspiel ging ein Treffen der Fußball-Veteranen voraus, jener Männer, die im süddeutschen Fußball vor dem Kriege eine führende Rolle spielten. Es war eine reizvolle Angelegenheit, in der die Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Während Kickers ihre Traditionsmannschaft mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren vollzählig stellten, hatten die Karlsruher eine teilweise wesentlich „jüngere“ Elf zur Stelle. Besonders der Sturm war mit Kräften wie Vogel, Reeb und Bekier besetzt, die noch vor wenigen Jahren erfolgreich in der ersten Mannschaft des KFV. tätig waren. Die wirkte sich natürlich für die Karlsruher günstig aus. Reeb (3), Vogel I (2) und Vogel II erzielten die Tore für Karlsruhe, während für Stuttgart beim Stande von 5:0 Denzinger und beim Stande von 6:1 Feiler die Gegentreffer buchten.

Am Samstagabend hat im Festsaal der Liederhalle eine Jubiläumsfeier der Kickers stattgefunden.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 90 vom 16. April 1935