Presse zur Nachbetrachtung der Jahreshauptversammlung

Kickers-Hauptversammlung

Schwarze Null als nächtes Ziel
STUTTGART (ump). Noch gegen Mitternacht ist der Kickers-Manager Joachim Cast am Montag bemüht gewesen, Internet-Bausteine für die neu ins Leben gerufene Aktion „Believe in Blue“ an den Mann zu bringen, für 18,99 Euro das Stück. Und das durchaus mit Erfolg. Schließlich brauchen die Kickers künftig jeden Euro für die Existenz, auch wenn der Schatzmeister Frieder Kummer zuvor (wie berichtet) einen Gewinn über 138 000 auswies, der allerdings vor allem auf sogenannte Sondereffekte zurückzuführen ist. In diesem Fall den DFB-Pokal und die Transfers der Spieler Okpala und Mesic. Einnahmen, die in dieser Saison fehlen werden, so dass Kummers Ziel lautet: eine schwarze Null.

Doch selbst von diesem eher bescheidenen Anspruch ist der Fußball-Regionalligist noch ein Stück entfernt. „Wir liegen unter dem Soll“, gab Kummer zu, „haben aber keine Liquiditätsprobleme.“ Zudem wurde der Etat vorsichtshalber von drei Millionen auf 2,6 Millionen reduziert, dennoch ist und bleibt das oberste Ziel natürlich die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Inwieweit dazu in der Winterpause personelle Veränderungen vorgenommen werden (müssen), „werden wir nach dem letzten Punktspiel intern diskutieren“, so der Präsident Dirk Eichelbaum zu den 189 Mitgliedern.

Darunter der Chefcoach Minkwitz und sein Co Alexander Malchow. Beide wollen möglichst kurzfristig mit einem Mentalcoach Kontakt aufnehmen. Es ist nicht Eduardo Garcia, auch wenn der Chef des Hauptsponsors mit einer Rede („unsere Zukunft liegt auf dem Fußballplatz, nicht in Streitereien“) sich als wahrer Motivationskünstler erwies.

Stuttgarter Zeitung

Kickers suchen nach dem großen Gönner
Dieter Wahl hatte sich auch am Tag danach noch nicht beruhigt. Die Vertagung der Entlastung des Präsidiums der Stuttgarter Kickers stieß dem ehemaligen Mitglied dieses Gremiums sauer auf. „Das habe ich noch nie erlebt, für mich ist das eine Unverschämtheit“, tobte Wahl.

VON JÜRGEN FREY

Trotz des Gewinns im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 138 100 Euro sorgte die Diskussion um die nicht vorgenommene Entlastung für Unruhe bei der von 189 Mitgliedern besuchten Hauptversammlung. Das Präsidium selbst hatte die Vertagung der Entlastung auf die nächste Mitgliederversammlung beantragt. Warum? Wahls Meinung nach trieb die Führungscrew die Sorge um, möglicherweise nicht entlastet zu werden. „Das ist doch völlig aus der Luft gegriffen“, kontert Präsident Dirk Eichelbaum, „es geht doch nur darum, dass wir gegen entlastete ehemalige Präsidiumsmitglieder keinerlei Rechtsansprüche mehr gehabt hätten.“ Wen er damit meint, ist klar: Hans Kullen, der in seiner Amtszeit bei den Kickers viele Verträge alleine unterzeichnet habe. Auch Wahls Argument, ein nicht entlastetes Präsidium würde bei Sponsoren, der Stadt (im Hinblick auf den Stadionausbau) und beim DFB (in Sachen Lizenzierung) für Irritationen sorgen, hält Eichelbaum für abwegig: „Die Mitgliederversammlung hat der Vertagung zugestimmt. Ich sehe keinen Makel.“

Unterdessen läuft bei den Blauen die Suche nach dem großen Gönner – einem Investor, der den Kickers nach der geplanten Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft die goldene Brücke nach oben bauen soll. Bei den Reden auf der Mitgliederversammlung kam sich mancher vor, als stünden die Blauen jetzt schon kurz vor der Champions League. Die Kickers seien „ein Topprodukt“, „ein gefühlter Zweitligist“ hieß es. „Von was träumen Sie nachts, Herr Eichelbaum?“, fragte Wahl ungeschminkt – und wünschte bei der Fahndung nach dem Investor alles Gute. Vielleicht hielt der ja schon das Schlusswort: „Ich bin bereit, die Kickers nicht im Stich zu lassen“, sagte Hauptsponsor Eduardo Garcia – und rief am Ende der Mitgliederversammlung zur großen Einigkeit in der blauen Familie auf.

Stuttgarter Nachrichten

U19-Junioren erreichen die 3. Runde des wfv-Pokals

Beim hoch motivierten Verbandsligisten VFL Pfullingen erzielte Simon Brandstetter nach Vorlage von Volkan Candan bereits in der 10. Minute die Führung für die Kickers-Junioren.

Überraschenderweise ließen sich die Kickers das Spiel durch die kämpferisch starken Pfullinger aus der Hand nehmen und mussten nach 35 Minuten den Ausgleich hinnehmen.
Zu Beginn der 2. Halbzeit schlief die Kickers-Abwehr und kassierten nach zwei Minuten wieder einen Gegentreffer zum 2:1. Mit zunehmender Spieldauer ließen die Kräfte der Pfullinger Spieler nach und – angetrieben durch Alex Thies – kamen die Kickers besser ins Spiel. Nach einem Freistoß durch Alex Thies konnte Ali Pala in der 72. Minute den Ausgleich zum 2:2 erzielen. Kaum fünf Minuten später konnten die Pfullinger nach einem Eckball den Ball mehrmals nicht aus dem Strafraum schlagen und Alex Thies glückte der Führungstreffer zum 2:3. In der 83. Minute hätte Gökhan Gümüssu alles klar machen können. Nach einer schönen Flanke von Volkan Candan kam Gökhan Gümüssu aus kürzester Distanz frei zum Schuss – traf allerdiengs nur den Torwart. In der 90. Minute gelang es Gökhan Gümüssu dann doch noch, durch einen schönen Kopfball nach einer Ecke, schließlich der Treffer zum 2:4 Endstand.

Kickers:
Luis Rodrigues, Alessandro Abruscia (80. Alen Lehecka), Bilal Caliskan, Burak Sifayin, Alex Thies, Patrick Auracher, Ivan Vargas-Müller (45. Gökhan Gümüssu), Andreas Simic (55. Philip Kühnert), Simon Brandstetter (65. Nick Fennell), Ali Pala und Volkan Candan.

Kickers-Juniorenteam

Believe in Blue!

Als Arbeitskreis-Zusammenarbeit zwischen Vereinsoffiziellen und engagierten Fans entstand das Projekt „Believe in Blue! Die Zukunft ist blau – Wir glauben daran“. Nach dem Vorbild der US amerikanischen milliondollarhomepage ist das Prinzip der „Believe in Blue“-Kampagne schnell erklärt. Die Seite besteht aus einer Million Pixel, welche in 10.000 Quadrate (10×10 Pixel) unterteilt ist. Dieses Quadrate, oder auch Kickers-Bausteine genannt können zum Stückpreis von 18,99 € erworben werden um die Stuttgarter Kickers finanziell zu unterstützen. Der attraktive Grundpreis lässt es für Unternehmen wie Einzelpersonen gleichermaßen zu, sich zu beteiligen, denn der Käufer selbst kann die Anzahl der Bausteine bestimmen. Was auf dem Baustein erscheinen soll, und wohin dieser verlinkt wird, kann der Käufer selbst entscheiden. Unter allen Käufern verlosen die Kickers attraktive Preise. Unter anderem wird jeder Käufer von Bausteinen bis zum 31.12.2007 an der Verlosung eines Flatscreen-TV-Gerätes teilnehmen.

www.believe-in-blue.de

Presse zur Jahreshauptversammlung

Der Hauptsponsor ruft zu Einigkeit auf

Bei der Mitgliederversammlung der Kickers gibt es Streit um die Entlastung des Vorstands – Imagekampagne der Fans ins Leben gerufen

STUTTGART. Das Präsidium der Kickers hat gestern einen Gewinn von 138 130 Euro für das Geschäftsjahr 2006/07 vorgelegt. Die Entlastung des Vorstandes wurde jedoch verschoben. Dafür verkündete der Hauptsponsor Eduardo Garcia: „Ich lasse den Club nicht im Stich.“

Von Joachim Klumpp

Es was kurz vor neun Uhr gestern Abend, als die Hauptversammlung der Stuttgarter Kickers eine Dynamik aufnahm, die sich mancher Fan in den vergangenen Wochen vor allem von den Stürmern des Fußball-Regionalligisten gewünscht hätte. Der Streit entsprang einem Antrag des Vorstandes, die unter dem Tagesordnungspunkt 9 vorgesehene Entlastung des (alten und neuen) Präsidiums zu verschieben, was der Präsident Dirk Eichelbaum damit begründete, „dass zum jetzigen Zeitpunkt eine gewisse Rechtsunsicherheit besteht“.

Gemeint war damit das Darlehen seines Vorgängers Hans Kullen über 450 000 Euro, dessen Rückzahlung fraglich beziehungsweise offen ist. Zuvor hatte der Kickerschef versucht, dieses heikle Thema möglichst auszuklammern, weil es zu komplex sei. „Aber ich stehe mit Hans Kullen in ständigem Dialog und denke, dass der Weg auch zielführend sein wird.“ Wie und in welcher Form, ließ Eichelbaum aber unbeantwortet, nachdem ihm von dem langjährigen Kickers-Mitglied Dieter Ansel vorgeworfen wurde, „wenn man die Berichte gehört hat, bekommt man den Eindruck, bei den Kickers stünde alles zum Besten“.

So hatte Eichelbaum selbst in seiner Rede noch einmal die Vision erneuert, dass nur ein externer Investor und die Ausgliederung der Lizenzspieler in eine Kapitalgesellschaft den Verein auf Dauer überlebensfähig machen würden. „Dieser bekommt dafür ein Topprodukt im bezahlten Fußball.“ Was natürlich etwas verwundert, wenn die erste Mannschaft fünf Plätze von der Qualifiaktion zur dritten Liga entfernt ist und Amateure sowie A-Jugend auf einem Abstiegsplatz rangieren. Eichelbaum bezog seine Aussagen auf den guten Ruf, den die Kickers genießen, „je weiter man sich von Stuttgart entfernt“.

Das fürs Marketing zuständige Präsidiumsmitglied Hans-Jürgen Wetzel räumte zumindest ein, dass sich die Sponsorensituation nicht so positiv entwickelt habe, „wie gewünscht“. Dennoch konnte der Schatzmeister Frieder Kummer für das abgelaufene Geschäftsjahr (Stichtag 30. Juni) einen Gewinn von exakt 138 130,26 Euro verkünden. Dieser ist vor allem auf eine Steigerung beim Spielbetrieb um gut 200 000 Euro (in erster Linie dank des DFB-Pokals) und die Transfereinnahmen von 330 000 Euro (Okpala und Mesic) zurückzuführen. Geld, das allerdings bereits wieder im laufenden 2,6-Millionen-Etat verplant wurde, zudem drücken die Kickers nach wie vor Verbindlichkeiten von gut 1,1 Millionen Euro, die den Handlungsspielraum des Regionalligisten stark einschränken und vor allem durch die Darlehen von Ursi Dünnwald-Metzler sowie des Expräsidenten Hans Kullen abgedeckt sind.

Die finanzielle Lage bei den Kickers ist und bleibt eine Gratwanderung, weshalb der Verein dank verschiedener Aktivitäten die Einnahmen steigern möchte. Quasi als Einstieg dazu wurde gestern die Imagekampagne „Believe in Blue“ ins Leben gerufen, eine gemeinsame Aktion mit den Fans. Dabei können im Internet Bausteine für je 18,99 Euro erstanden werden, auf denen Werbung platziert werden soll. Mit dieser Aktion würden im Optimalfall zusätzlich 190 000 Euro in die klamme Clubkasse gespült. „Diese Initiative ist für mich eine Initialzündung“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Mauch und erinnerte gleichzeitig daran, dass die Lage des Vereins ernst sei, „deshalb brauchen wir einen Schulterschluss der Gremien mit den Mitgliedern“.

Der Antrag auf Vertagung der Entlastung wurde zwar mehrheitlich abgesegnet, doch die Zwietracht im Club animierte Eduardo Garcia, den Chef des Hauptsponsors, zu einer Brandrede: „Die entscheidende Frage ist doch: wie überleben die Kickers? Mit Nebenkriegsschauplätzen machen wir uns in der Öffentlichkeit nur lächerlich. Unsere Zukunft liegt auf dem Fußballplatz.“ Schade eigentlich, dass die Spieler diese Worte nicht gehört haben, sie wären beste Motivation für das Heimspiel am Sonntag gewesen.

Stuttgarter Zeitung

Kickers machen 138000 Euro Plus

Minkwitz denkt an Mentaltrainer
STUTTGART (ump). Schon vor der Hauptversammlung der Stuttgarter Kickers gestern Abend im Clubrestaurant haben der Regionalligatrainer Stefan Minkwitz und sein Assistent Alexander Malchow die Köpfe zusammengesteckt: Es ging um die Frage, ob ein Mentaltrainer das Team unterstützen soll oder nicht. Minkwitz sagt: „Wir versuchen alles, was hilft.“ Also vielleicht auch eine Hilfe auf psychologischer Ebene. Selbst wenn das noch ein paar Euro zusätzlich kostet.

Daran soll die Verpflichtung aber nicht scheitern. Zumal der Schatzmeister Frieder Kummer gestern Abend aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (Stichtag 30. Juni) einen Gewinn von exakt 138 130,26 Euro verkünden konnte. Geld, das allerdings bereits wieder im laufenden Etat verplant worden ist, zudem drücken die Stuttgarter Kickers nach wie vor Verbindlichkeiten in Höhe von rund einer Million Euro, die den Handlungsspielraum des Regionalligisten einschränken und vor allem durch die Darlehen von Ursi Dünnwald-Metzler sowie des Expräsidenten Hans Kullen abgedeckt sind.

Stuttgarter Zeitung

Kampf ums Überleben geht weiter
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Mitgliederversammlung: Kickers-Präsidium verkündet 138130 Euro Gewinn

Stuttgart – Das Präsidium der Stuttgarter Kickers konnte bei der Mitgliederversammlung am gestrigen Montag einen Gewinn von 138 130 Euro im Geschäftsjahr 2006/07 verkünden. Was nichts daran ändert: Der Kampf ums finanzielle Überleben geht weiter.

VON JÜRGEN FREY

Das Schlusswort gegen 21.30 Uhr gehörte Hauptsponsor Eduardo Garcia: „Schuldzuweisungen und Bösartigkeiten bringen uns nicht weiter. Es geht einzig und allein um das Überleben der Kickers.“ Zuvor hatte es einzelne Kritik vonseiten der 189 anwesenden Mitglieder an der Führungsetage gegeben. Dabei erfüllten die verkündeten Zahlen Dirk Eichelbaum sichtlich mit Stolz. „So ein Ergebnis lässt sich nicht beliebig wiederholen“, sagte der Kickers-Präsident mit Blick auf den im abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschafteten Gewinn. Das Plus von exakt 138 130,26 Euro hat seine Ursache vor allem in den DFB-Pokalspielen gegen den HSV und Hertha BSC sowie in Ablösesummen für Spieler. Dank der attraktiven Pokalspiele erhöhte sich in der Bilanz der Posten Spielerträge auf 595 593 Euro. Steigerungen in den Bereichen Werbung und Fernseheinnahmen gingen damit einher. Die Verkäufe der beiden Stürmer Mirnes Mesic und Christian Okpala trugen entscheidend dazu bei, dass sich die Einnahmen im Bereich Transfererlöse auf 330 000 Euro (im Vorjahr: 71 265 Euro) summierten.

Mit solchen Geldern können die Blauen im laufenden Geschäftsjahr nicht rechnen. Auch drücken den Verein weiterhin Schulden in Höhe von etwa 1,26 Millionen Euro. Der allergrößte Teil davon ist gedeckt durch mit Rangrücktritten versehene Darlehen von Ursi Dünnwald-Metzler und Ex-Präsident Hans Kullen. Das lebenslange Kickers-Mitglied Kullen, das von den Blauen 503 000 Euro zurückfordert, nahm an der gestrigen Hauptversammlung teil, meldete sich aber nicht zu Wort. Schon am Nachmittag sagte er: „Ich will den Kickers bestimmt nicht den Garaus machen. Nur erwarte ich ein konkretes Angebot vom Verein, mit dem ich leben kann.“ Die Entlastung des Präsidiums wurde vertagt – den Antrag hatte das Gremium selbst gestellt. „Ein entlastetes Präsidium kann keine möglichen Ansprüche gegen frühere Präsidiumsmitglieder herleiten“, begründete Eichelbaum.

Stuttgarter Nachrichten

Nur finanziell auf Kurs

Die Stuttgarter Kickers verzeichnen einen deutlichen Gewinn – Präsidium in der Kritik

Stuttgart – Sportlich flop, finanziell besser: Während sich die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga auf Talfahrt befinden, vermeldete Präsident Dirk Eichelbaum gestern bei der Mitgliederversammlung für die abgelaufene Spielzeit (Stichtag: 30. Juni) eine Verdopplung des Gewinns – doch ein anderes Thema sorgte für erhebliche Diskussionen.

Von Beate Wockenfuß

Mehr Zündstoff als die finanzielle oder sportliche Lage barg der Antrag des Präsidiums, seine Entlastung wegen der unklaren juristischen Situation auf nächstes Jahr zu vertagen. Ex-Präsidiumsmitglied Dieter Wahl warf der Vereinsspitze vor, sich damit der Verantwortung entziehen zu wollen und stellte stattdessen einen Antrag auf die einzelne Entlastung der Präsidiumsmitglieder in geheimer Wahl. Die 189 anwesenden Mitglieder, unter ihnen auch Ex-Präsident Hans Kullen, nahmen nach vielen Diskussionen jedoch den Antrag des Präsidiums mehrheitlich an.Zuvor hatte das für Finanzen zuständige Präsidiumsmitglied Friedrich Kummer die Geschäftszahlen für die Saison 2006/2007 präsentiert. Hatten die Kickers im vergangenen Jahr erstmals seit langer Zeit wieder mit schwarzen Zahlen überrascht, konnten sie diesmal sogar noch einen draufsetzen. Der erwirtschaftete Gewinn in der abgelaufenen Spielzeit beträgt 138 130 Euro – und damit mehr als doppelt so viel wie 2005/2006 (67 817 Euro). „Auf der Einnahmenseite sind wir unter dem Plan, aber die Liquidität ist sichergestellt“, erläuterte Kummer.Zustande kam die Zahl vor allem durch Mehreinnahmen im Transferbereich (plus 258 734 Euro). Diese sind wiederum zurückzuführen auf den Verkauf der beiden Stürmer Mirnes Mesic (TSG Hoffenheim) und Christian Okpala (Sportfreunde Siegen) in der Winterpause. Auch im Bereich Spielbetrieb verzeichneten die Kickers ein deutliches Plus von 205 811 Euro. Das lag vor allem an der Teilnahme im DFB- und WFV-Pokal. In den Bereichen Werbung, Fernsehen und Hörfunk sowie im Merchandising konnten sie auch zulegen. Insgesamt nahm der Verein in der vergangenen Spielzeit 3,036 Millionen Euro ein, das sind 756 015 Euro mehr als 2005/2006. Im Gegenzug beliefen sich die Ausgaben auf der Waldau auf 2,901 Millionen Euro (plus 579 324 Euro). Mehrausgaben gab es dabei vor allem beim Personalaufwand (plus 222 283 Euro) und bei sonstigen betrieblichen Aufwendungen (plus 287 046 Euro). Für den Amateur- und Jugendfußball (129 027 Euro) gaben die Kickers 26 295 Euro mehr aus als in der Spielzeit davor (102 731 Euro). Mehr investiert wurde in den Bereichen Materialaufwand, Werbung und Transfers. Einzig und allein in der Verwaltung wurden 127 631 Euro eingespart.

Eßlinger Zeitung

JOE BAUER: Himmelblau . . . und der Rest deines Lebens wird schön

Mit Fußball ins Bett zu gehen und mit Fußball aufzustehen, führt zu bedrohlichen Depressionen. Das passiert nach meinen Erfahrungen, wenn man am Abend beim „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF einschläft und sich am Morgen danach mit „Hattrick“ im DSF den Rest gibt.

Die Kunst, mit Fußball richtig umzugehen, bedeutet, Fußball in sein Leben richtig einzubetten. Das mag zunächst so klugscheißerisch klingen wie die Erkenntnis des DFB-Teammanagers Bierhoff, dass auf die Vergangenheit selbst dann die Gegenwart folgt, wenn man von der Zukunft keinen Schimmer hat.

Am vergangenen Samstag sah ich auf dem Fußballplatz das Nullnull der Stuttgarter Kickers gegen Elversberg in der dritten Liga. Beinahe hätte ich mit meiner Stadionwurst geworfen. Kurz darauf beschäftigte ich mich im Fernsehen mit der ersten Liga. Mitten in der „Sportschau“ den Nullnull-Unterhalter Beckmann vor Augen, wurde ich wütend: Ich zog meinen Mantel an, schlug die Haustür hinter mir zu und ging zur Show des famosen Berliner Unterhaltungsorchesters Die Ärzte, das unter dem Gütesiegel Punkrock seit Jahr und Tag frustrierte Menschen wieder auf die Beine bringt. Kaum hatte ich in der Sporthalle Platz genommen, um Fußball zu vergessen, sangen Die Ärzte: „Der Himmel ist blau / Und der Rest deines Lebens wird schön.“

Ich muss Ihnen nicht sagen, dass man die Kickers auch die Blauen nennt. In aller Form bitte ich darum, die Kolumne, die Sie gerade lesen, nicht als Beitrag zur Lage der Liga zu sehen, sondern als Bericht über die Schieflage des Lebens: Der zweite Ärzte-Song des Abends hieß „Scheitern“, der letzte „Zu spät“.

Am Nachmittag auf dem Kickersplatz hatte neben mir Jack, ein Londoner Arsenal-Fan auf Besuch in Stuttgart, die Blamage miterlebt. Als ich ihm zum Abschied den Rat gab, die nächsten Tage schönere Plätze der Stadt aufzusuchen als das Kickersstadion, sagte er, ohne einen Anflug von Humor: „Es war sehr schön hier. Das ist dein Club, egal, ob du unten bist oder oben.“ Okay, dachte ich, ein Fish-and-Chips-Mann bleibt ein Fish-and-Chips-Mann, egal, ob er bei der EM spielt oder nicht. Und womöglich haben die Engländer recht: Warum sollte man neuerdings zum Fußball nach Österreich reisen? Früher, wird der Motivationsguru Klinsmann den Engländern beibringen, hielten wir dort nicht einmal zum Tanken an.

Das erinnert mich an den „Hattrick“-Stammtisch des DSF vom Sonntag: Als in der Debatte um die deutsche Fußballerausbildung Hannovers Trainer Hekking voller Stolz erzählte, sein Team 96 habe mit acht Deutschen gespielt, konterte sein Kollege Lattek: „Sind Sie ausländerfeindlich?“

Der 14. Spieltag, dies zur Lage des Lebens, verlief eher langweilig. Hannover verlor mit seinen vielen Deutschen, der VfB gewann ohne seinen großen Türken, und die Bayern gewannen mit ihrem Weltweihnachtszirkus wie früher mitten in der Krise. So wundert es nicht, wenn alle weiter die Frage beschäftigte, ob der DFBManager Bierhoff ein Oberlehrer sei.

Barer Unsinn. Oberlehrer tragen nicht Maßanzüge, sondern Turnhosen, wenn sie bei ihrem Anspruch auf „brasilianische Spielweise“ ihre „Füße aus Malta“ in Flipflops verstecken. Auch das Argument des Leverkusener Sportdirektors Völler, Bierhoff dürfe den Spielbetrieb nicht kritisieren, weil er selbst kein großer Spieler gewesen sei, ist Humbug: Man kann ja dem Daimler-Chef Zetsche nicht vorwerfen, er habe keine Ahnung von der S-Klasse, weil er früher noch schlechter eingeparkt habe als die Frau seines Vorgängers Schrempp. Völler muss sich selbst an der Nase ziehen: Wie kann es sich ausgerechnet ein Mann mit Oberlippenbart herausnehmen, einen anderen Mann zu rasieren?

Zur besseren Einschätzung der Lage des Lebens tragen solche Diskussionen nicht bei. Ihr Motivationsschub fürs Publikum kommt an keinen Ärzte-Song heran. Man weiß ja nicht einmal, was zuletzt höheren argumentativen Wert besaß: Völlers Einwurf in den Intimbereich des Fußballtaktikers Bierhoff oder der Flug einer Schwarzwälder Kirschtorte in den Fünfmeterraum des Politstrategen Oettinger.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – SV Elversberg (0:0) – Kommt Tomi Maric zurück?

Reicht die Qualität des Kaders?
Nach dem 0:0 gegen Elversberg denken die Kickers eher an neue Spieler als an einen neuen Trainer
 

STUTTGART. Heute Abend ist die Hauptversammlung der Stuttgarter Kickers. Die finanzielle Bilanz, rund 140 000 Euro Gewinn, stimmt, die sportliche nicht. „Mit jedem Spiel, das wir nicht gewinnen, wird die Lage prekärer“, gibt der Manager Joachim Cast zu.

Von Joachim Klumpp

Die Partie gegen den SV Elversberg vor einem Jahr ging als Geisterspiel in die Annalen der Stuttgarter Kickers ein, der Auftritt am Samstag setzte ebenfalls ein unrühmliches Zeichen. Und zwar unter die Vorrunde der Regionalligasaison 2007/08, die die Kickers ohne einen einzigen Heimsieg abschlossen. Ein Novum, an dem auch der Trainerwechsel nichts geändert hat. „Wir müssen weiterarbeiten, bis der Knoten platzt“, sagte Stefan Minkwitz. Wer weiß, wie dessen Serie verlaufen wäre, wenn Bashiru Gambos Treffer zur vermeintlichen Führung beim Einstand in Unterhaching gezählt hätte.

Hätte, wenn und aber zählen nicht. Sondern das nackte Ergebnis, und das ist ernüchternd. Drei Spiele, kein Sieg, kein Tor. „Wir arbeiten an der Abschlussschwäche“, sagt Minkwitz zwar, doch beim 0:0 vor 2500 Zuschauern gegen Elversberg fehlte der Zug zum Tor mehr als vor einer Woche im Derby. „Gegen den VfB war es für uns einfacher zu spielen“, sagt der Trainer. Gegen die kompakten Saarländer gab es kaum eine Chance, allerdings ließ die Abwehr auch keine zu. Das war positiv, zumal der Kapitän Oliver Stierle in Zinnow einen der besten Außenspieler der Liga im Griff hatte, und auch der Torjäger Feinbier gegen die Innenverteidiger Wildersinn und Rapp abgemeldet war. Am Ende stand die Null. Auch im Kopf des Trainers, der die totale Schlussoffensive nicht riskieren wollte, „weil wir nicht Gefahr laufen wollten, noch einen Konter zu bekommen“.

Dennoch: der Abstand zum ominösen Platz zehn beträgt drei Punkte – unter Zeidler waren es drei Tore.

Vielleicht war der Trainerwechsel doch etwas voreilig, weil man sich dieses Instruments erst einmal beraubt hat. Im Moment scheint bei den Verantwortlichen deshalb die Erkenntnis zu dominieren, dass eine erneute Diskussion nicht unbedingt förderlich ist. „Wir brauchen jetzt auch Geduld“, predigt das Präsidiumsmitglied Walter Kelsch plötzlich. „Ich höre aus der Mannschaft, dass Stefan Minkwitz die richtigen Worte findet“, sagt Christian Dinkelacker, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende.

Wenn“s nicht am Trainer liegt, an was dann? Vielleicht an der Mannschaft und deren Qualität. „Wir arbeiten daran“, sagt Kelsch. Soll heißen an neuen Spielern, vor allem im Angriff. Die Frage ist nur: wen bekommt man in der Winterpause? Die Erfahrungen der Vergangenheit jedenfalls tragen nicht unbedingt zu Optimismus bei, wie die Nachverpflichtungen der Stürmer von Lakies bis Dundee unterstreichen.

Ganz abgesehen vom Etat, der durch den einen oder anderen Abgang entlastet werden soll. Die zur zweiten Mannschaft verbannten Spieler Markus Ortlieb und Sven Sökler dürften die ersten Kandidaten sein, vielleicht auch noch Deigendesch. „Wir werden natürlich zuerst mit den Spielern sprechen“, sagt der Manager Joachim Cast vor der heutigen Hauptversammlung. Für diese sind übrigens keine Anträge eingegangen, nachdem einige Mitglieder ursprünglich die Abschaffung des Aufsichtsrats anstreben wollten. Kein Thema mehr, es gibt andere Sorgen.

Cast: „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis.“ Auf Teufel komm raus. Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Vielleicht sogar einen Mentalcoach. Minkwitz („ich bin Trainer, kein Psychologe“) will das nicht mehr generell ausschließen. „Man muss über alles nachdenken, was der Mannschaft weiterhelfen könnte.“

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Mann, Akcay, Gambo, Benda (79. Rodrigues) – Beigang (68. Kacani), Vaccaro (68. Tucci).

Stuttgarter Zeitung
Kickers: Neuer Trainer, alte Tristesse
Positive Ansätze verpuffen – Planspiele mit Maric
 
Stuttgart – Irgendwie muss man die Stuttgarter Kickers mögen, um ihre Leiden zu teilen: Auch gegen die SV Elversberg gab der Fußball-Regionalligist kämpferisch alles, doch im letzten Vorrundenspiel reichte es wieder nicht zum ersten Heimsieg.

VON JÜRGEN FREY

Wer die nackten Zahlen sieht, den packt die Depression. Gerade noch 2500 Zuschauer kamen gegen Elversberg ins Gazistadion. Durch das maue 0:0 warten die Blauen schon seit acht Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn. Und in der Tabelle rutschten sie auf den 15. Platz ab. Was die Lage nicht hoffnungsfroher macht: Unter Stefan Minkwitz gelang in drei Partien noch kein Tor. Neuer Trainer, alte Tristesse.

Dabei gab es gegen die defensivstarke, aber insgesamt biedere Truppe aus dem Saarland durchaus ein paar positive Ansätze.

Es herrscht wieder ein wenig mehr Struktur im Spiel der Kickers. Die Spieler schlagen nicht nur planlos den Ball nach vorne. Sie versuchen zu kombinieren.

Das Spiel über die Außenbahnen wird unter Minkwitz Regie forciert. Dadurch wird mehr Druck erzeugt, es kommen Flanken.

Einzelne Spieler zeigen aufsteigende Form: Oliver Stierle ist auf dem besten Weg, an frühere gute Tage anzuknüpfen. Auch Sascha Benda präsentiert sich wieder mit mehr Selbstbewusstsein.

Die Innenverteidiger schalten sich verstärkt ins Angriffsspiel mit ein.

Das Schlimme: Die wenigen Lichtblicke im Spiel der Blauen blieben gegen Elversberg ohne jede Wirkung. Es wurden viel zu wenig zwingende Torchancen herausgespielt. „Die Durchschlagskraft im Offensivbereich fehlt“, stellten Minkwitz und Manager Joachim Cast unisono fest. Deshalb soll in der Winterpause eine Verstärkung her. Wunschstürmer wäre Tomislav Maric. Der Ex-Kickers-Profi hat bei der TSG Hoffenheim einen Vertrag bis 2009, wechselte beim Zweitligisten im August in den Trainerstab. Ein Einsatz des 33-Jährigen für die Blauen wäre nur zu realisieren, wenn Hoffenheim weiterhin den größten Teil seines Gehalts übernehmen würde.

Stuttgarter Nachrichten

„Wo gibt es denn sowas?“

Die Stuttgarter Kickers beenden die Hinrunde ohne Heimsieg – 0:0 zum Abschluss gegen die SV Elversberg
 
Stuttgart – Der nächste Akt im Drama unterm Fernsehturm: Auch im achten Anlauf ist Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers nicht der erste Heimsieg in dieser Saison gelungen. Nach dem 0:0 gegen die SV Elversberg rutschten die „Blauen“ zum Abschluss der Hinrunde auf den 15. Tabellenplatz ab.
 
Von Beate Wockenfuß

„Eine Hinrunde ohne Heimsieg, wo gibt es denn sowas?“, schimpfte Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum und stopfte seinen blau-weißen Schal noch enger um den dicken Hals, den er nach den Ereignissen der vergangenen Wochen bekommen hat. „Sowas“ gibt es zwar auch noch bei den Ligakonkurrenten Karlsruher SC II und FSV Ludwigshafen-Oggersheim. Doch bei den Kickers waren und sind die Ansprüche in dieser so wichtigen Saison höher. Von Platz zehn, der zur Qualifikation für die dritte Liga nötig ist, ist die Mannschaft weiterhin drei Punkte entfernt. Fünf Zähler aus acht Spielen im Gazi-Stadion lautet die ernüchternde Bilanz, die laut Eichelbaum „ganz klar unter den Erwartungen“ liegt. Zwei Partien sind es noch bis zur Winterpause. Die nächste Chance für einen Heimsieg bietet sich am Sonntag (14 Uhr) gegen den FC Ingolstadt. „Manager Joachim Cast wollte sieben Punkte in den letzten drei Spielen dieses Jahres und das ist theoretisch noch möglich“, gibt sich der Präsident zweckoptimistisch und floskelt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“Hoffnungsfroh waren am Samstag auch die 2500 Zuschauer gekommen und wurden erneut enttäuscht: Wieder keine Tore, nicht einmal echte Chancen – und vor allem wieder keinen Dreier. Die musikalische Untermalung der Halbzeitpause verdeutlichte die Verzweiflung auf der Waldau. „Soll das so einfach sein, ist es aber nicht“, schien Herbert Grönemeyer die Situation bei den Kickers beschreiben zu wollen. Zwar hatten die Gastgeber in der ereignisarmen Partie die größeren Spielanteile, zeigten auch gute Ansätze und einen starken Zug zum Tor, doch die Bemühungen verpufften. „Uns hat wieder das Quäntchen Glück gefehlt, das gegnerische Tor ist wie verschweißt“, konstatierte Stürmer Nico Beigang, der nach seiner Suspendierung durch Peter Zeidler das erste Mal wieder zur Startformation gehörte. Doch weder er noch Sturmpartner Angelo Vaccaro zeigten gegen die Saarländer einen Torinstinkt. „Mir ist vollkommen egal, wer trifft. Hauptsache, irgend jemand trifft endlich einmal“, sagte Kickers-Trainer Stefan Minkwitz nach dem dritten Spiel in Folge ohne eigenen Tor­erfolg und nahm damit seine Angreifer in Schutz. Der Übungsleiter diagnostizierte „die alte Krankheit: Abschlussschwäche“ und hofft nun auf schnelle Heilung. „Ein Tor und der Knoten platzt“, meinte Minkwitz und fügte hinzu: „0:2, 0:1, 0:0 – und was kommt dann?“

Statistik
Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Mann, Akcay, Gambo, Benda (79. Rodrigues) – Beigang (68. Kacani), Vaccaro (68. Tucci).

SV Elversberg: Knödler – Böttjer, Velkoborsky, Bediako, Sebastiao – Herzig – Zinnow, Jansen (79. Walther), Lemke (82. Ohnesorge) – Feinbier, Diane (88. Iyodo).

Schiedsrichter: Achmüller (Freyung).

Zuschauer: 2500.

Gelbe Karte: – / Jansen.

Beste Spieler: Stierle / Bediako.
 
Eßlinger Zeitung

Kickers – SV Elversberg 0:0

Vorrunde endet ohne Heimsieg für die Kickers – Torloses Unentschieden gegen Elversberg

Der Knoten ist auch im heutigen Heimspiel der Kickers nicht geplatzt. Vor 2500 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau kamen die Blauen nicht über ein torloses Unentschieden gegen den SV Elversberg hinaus. Die kämpferische und läuferische Leistung der Blauen war tadellos, auch einige schöne Spielzüge und gute spielerische Ansätze waren zu sehen, doch es fehlt einfach das befreiende Tor.

Die Aufstellung:

Kickers-Trainer Stefan Minkwitz musste heute auf den verletzten Kapitän Jens Härter und den gesperrten Mustafa Parmak verzichten. Für Parmak rückte dafür wieder Marcus Mann in die Startelf, im Sturm bekam Nico Beigang den Vorzug. Im Tor wie gewohnt David Yelldell, die Abwehrreihe mit Moritz Steinle, Marco Wildersinn, Marcel Rapp und Oliver Stierle. Mustafa Akcay lief wieder vor der Abwehr im Mittelfeld auf, auf den Flügeln Sascha Benda und Marcus Mann, zentral spielte Bashiru Gambo hinter den beiden Spitzen Angelo Vaccaro und Nico Beigang.

Zum Spielverlauf:

Die Kickers-Mannschaft wirkte von der ersten Minute an hellwach und begann schon früh den Gegner zu attackieren. Im Mittelfeld wurden die Räume eng gemacht und der Gegner weit vom eigenen Tor weg gehalten. Doch zwingenden Torchancen gab es in den Anfangsphase kaum, denn die Gäste aus Elversberg standen sehr konzentriert und taktisch diszipliniert.
Die erste nennenswerte Möglichkeit war ein abgeblockter Distanzschuss von Mustafa Akcay, als die Gästeabwehr zehn Meter vor dem Tor einen Fuß dazwischen bekam (10.). Zwei Minuten später flankte Angelo Vaccaro scharf in die Mitte auf Nico Beigang, doch Gästekeeper Knödler reagierte gut und konnte mit den Fäusten knapp vor dem einschussbereiten Kickers-Stürmer klären. Oliver Stierle erkämpfte sich in der 15. Minute den Ball im Mittelfeld, passte steil auf Nico Beigang, der von Außen nach innen dribbelte und abzog, doch sein Rechtsschuss war zu schwach. Knödler im Tor der Elversberger war schnell unten im kurzen Eck und fing den Schuss sicher ab (17).

Die Kickers versuchten in der Folgezeit das Spiel zu machen, doch klappten gelungene Angriffe über die Flügel nur recht selten. So herrschte meist nur nach Standardsituationen Gefahr für das Gästetor: Nach einem Freistoß von Sascha Benda konnte die Gästeabwehr zunächst klären, im zweiten Versuch zog er die Flanke hoch auf den langen Pfosten, wo Marcel Rapp fast auf der Grundlinie versuchte das Leder in den Fünfmeterraum zu köpfen, doch kam er wohl nicht mehr richtig hinter den Ball. So zappelte die Kugel leider am Aussennetz, und der freistehende Angelo Vaccaro raufte sich die Haare (25.).
Auf der anderen Seite sorgte ein Freistoß von Herzig im Strafraum der Kickers für Gefahr, als die Kickers-Abwehr zunächst nicht den Ball weg bekam. Doch landete die Kugel dann bei Marcus Mann, der schließlich das Leder aus dem Fünfmeterraum schlagen konnte (33.). Einen schönen Diagonalball von Da Veiga auf Böttjer über Oliver Stierle hinweg schoss der Elversberger aus spitzem Winkel ans Aussennetz (35.). Nur wenige Sekunden wurde Böttjer wieder auf dem rechten Flügel freigespielt, doch David Yelldell im Kickers-Tor verkürzte schnell den Winkel und konnte zur Ecke klären (36.).
Sascha Benda sorgte mit einem seiner vielen Freistöße für Torgefahr, als er aus gut 20 Metern aber das Tor knapp verfehlte (40.).
Die dickste Chance hatten die Gäste in der 43. Minute, als die Kickers-Abwehr nach einem langen Diagonalball auf den Abseitspfiff des Schiedsrichters warteten, doch der blieb aus. So stand Lemke frei vor David Yelldell, der aber lange stehen blieb und so den Elversberger zwang den Ball in die Mitte zu passen, wo aber Marco Wildesinn richtig stand und klären konnte.
Auf der Gegenseite schickte Mustafa Akcay seinen Stürmer Nico Beigang auch mit einen starken Diagonalball, der diesen gut verarbeitete und sofort anzog, doch auch sein Schuss zappelte nur am Aussennetz (44.).

Zum zweiten Halbzeit gab es keine Wechsel, beide Trainer ließen ihr Team unverändert. Doch sollte bis zur 60. Minute nichts Gefährliches passieren. Die Kickers rannten und kämpften, doch blieben so nach vorne zu uneffektiv. Die Gäste standen gut in der Defensive und verlegten ihr Spiel mehr und mehr auf Konter. Einen dieser seltenen Konter legte Feinbier im Sturmzentrum auf einen Stürmerkollegen Diane ab, doch dessen Schuss aus 16 Metern war zu unplatziert, so dass David Yelldell den Ball im Nachfassen abfangen konnte 62.). Einen guten Angriff zeigten die Blauen dann aber in der 67. Minute, als Oliver Stierle von Sascha Benda steil geschickt wurde, doch Velkoborsky warf sich mit seinem langen Bein in den Schuss von Oliver Stierle und konnte zur Ecke klären. Nach dieser Ecke sorgten die Gäste für die größtes Gefahr für ihr eigenes Tor, denn Jansen schlug im Fünfmeterraum über den Ball, doch schafften die Blauen es nicht daraus Kapital zu schlagen, denn kein Kickers-Spieler stand am richtigen Fleck.

Nach dieser Chance reagierte Stefan Minkwitz und wollte mit einem Doppelwechsel für frischen Wind im Angriff der Blauen sorgen. Für Angelo Vaccaro und Nico Beigang kamen nur Marco Tucci und Sokol Kacani in die Partie. Doch auch diese Maßnahme sorgte nicht für mehr Torgefahr. Die Kickers-Mannschaft gab zwar nie auf und kämpfte um jeden Ball, doch so richtig zwingende Torchancen schaffte sie auch jetzt leider nicht herauszuspielen. Ein schönes Solo von Marco Wildersinn schloss der Abwehrspieler mit einem Linksschuss aus 18 Metern ab, doch Knödler im Gästetor konnte parieren (75.). Zehn Minuten vor Schluss sorgte Mustafa Akcay im eigenen Strafraum für die perfekte Vorlage, als er per Kopf klären wollte, doch David Yelldell schnappte sich den Lupfversuch von Diane (80.).
Die letzte nennenswerte Möglichkeit hatte dann Sokol Kacani, als er eine gute Flanke von Oliver Stierle auf die Stirn bekam, doch traf er die Kugel nicht richtig und sein Kopfballversuch tickte noch als Aufsetzer vor dem Gästekeeper auf, der aber sicher abfangen konnte (85.). In der 90. Minute standen nach einem der wenigen Konter der Gäste mehrere Spieler zum Glück im Abseits, so dass die Unparteiischen schnell pfiff und die sonst brenzlige Situation zunichte machte. Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit sollte den Kickers nichts mehr gelingen. So blieb es beim torlosen Unentschieden, das somit die Vorrunde ohne einen Heimerfolg der Blauen unterm Fernsehturm besiegelte.

Die Trainerstimmen:

Brent Goulet: „Ich sah aufgrund der kämpferischen Leistung beider Teams ein sehr ausgeglichenes Spiel. Klare Torchancen oder gar 100%ige Möglichkeiten gab es nur sehr wenige. Das Unentschieden ist für uns absolut in Ordnung und wir müssen auch zufrieden sein. Der letzte Pass und Konsequenz vor dem Tor haben in unserem Spiel gefehlt.“
Stefan Minkwitz: „Wir waren heute ab der ersten Minute im Spiel und konnten uns viele Chancen erarbeiten, aber die letzte Konsequenz beim Abschluss hat einfach gefehlt. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat gekämpft bis zur letzten Minute. So gilt es nun immer weiter und weiter zu machen, bis der Knoten platzt. Ein Sonderlob möchte aber aber Oliver Stierle aussprechen und zolle ihm meinen ganzen Respekt für diese starke Leistung.“

Die Spielstatistik:

Kickers: David Yelldell – Moritz Steinle, Marcel Rapp, Marco Wildersinn, Oliver Stierle – Mustafa Akcay, Sascha Benda (78. Dominique Rodrigues), Marcus Mann, Bashiru Gambo – Nico Beigang (67. Marco Tucci), Angelo Vaccaro (67. Sokol Kacani) – Trainer: Stefan Minkwitz

SV Elversberg: Knödler – da Veiga, Bediako, Velkoborsky, Böttjer – Lemke (82. Ohnesorge), Herzig, Zinnow, Jansen (78. Walker) – Feinbier, Diane (88. Iyodo) – Trainer : Goulet

Zuschauer:
2.500 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau

Tore:
leider Fehlanzeige

Schiedsrichter:
Marco Achmüller (Freyung)

Verwarnungen:
Gelbe Karte: Jansen

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Vorberichte II: Stuttgarter Kickers – SV Elversberg

Sieg – auch als Vorlage für das Präsidium

Kickers-Schlüsselspiel vor Mitgliederversammlung

Stuttgart – Im achten Anlauf wollen die Stuttgarter Kickers an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion auf der Waldau) gegen die SV Elversberg endlich ihren ersten Heimsieg einfahren. Er käme auch im Hinblick auf die Mitgliederversammlung am kommenden Montag (19 Uhr) goldrichtig.

VON JULIA RAPP

UND JÜRGEN FREY

Wenn das kein gutes Omen ist. Auch in der vergangenen Saison spielten die Blauen vor ihrer Mitgliederversammlung gegen Elversberg – und gewannen 2:0. „Ein Sieg würde helfen, die Wogen zu glätten“, sagt Manager Joachim Cast und hofft auf eine Vorlage für das Präsidium. Denn trotz der Bekanntgabe eines Gewinns für die abgelaufene Saison (Stichtag: 30. Juni 2007) von knapp 140 000 Euro dürfte am Montag die eine oder andere kritische Frage auftauchen.

Cheftrainer Stefan Minkwitz und sein neuer Assistent Alexander Malchow konzentrieren sich unterdessen ganz aufs Sportliche. „Wir haben keine Angst vor dem Gegner, aber durchaus Respekt“, betont Minkwitz. Wichtig für seine Mannschaft sei, nicht hektisch zu werden. Nur dann seien auch drei Punkte drin. Bis zur Winterpause sollen es noch ein paar mehr werden. „Eigentlich will ich in den letzten drei Spielen neun Punkte holen“, sagt der Trainer, „ich wäre aber auch mit sieben zufrieden.“ Glücklich ist der 39-Jährige über seinen neuen Co-Trainer: „Ich könnte mir keinen besseren vorstellen. Das war unheimlich wichtig.“ Was die beiden auszeichnet, ist eine klare und direkte Ansprache an die Mannschaft. „Sie sprechen die Sprache der Spieler und bringen neuen Spaß ins Training“, hat Cast festgestellt. Das Entscheidende soll folgen: der erste Heimsieg.

Für das Spiel gegen Elversberg haben alle Kinder und Jugendlichen bis zum Alter von einschließlich 16 Jahren freien Eintritt.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers hoffen auf frühes Tor – Samstag gegen SV Elversberg

Erstmals mit dem Trainergespann Stefan Minkwitz und Alexander Malchow treten die Stuttgarter Kickers am morgigen Samstag um14 Uhr im GAZi-Stadion gegen den SV Elverberg an und da will dann die Mannschaft nach einer ungewöhnlich langen Durststrecke von sieben Spielen ohne Sieg den ersten Heimerfolg feiern. Die Voraussetzungen dazu sind gut, denn die Mannschaft brennt voller Ehrgeiz und will endlich auch den Lohn für den Trainingsaufwand einfahren. „Sowohl in Unterhaching als auch im Stadtderby beim VfB waren wir zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar leicht tonangebend und das stimmt mich für die Begegnung mit Elversberg zuversichtlich“, meinte nach dem Abschlusstraining am Freitag Trainer Stefan Minkwitz.

An Elversberg haben die Kickers aus dem Vorjahr noch gute Erinnerungen, denn auch damals traf man nach einer Serie von sieben Spielen ohne Sieg auf die Saarländer und gewann im damaligen „Geisterspiel“ dann mit 2:0. Auch damals folgte dann die Mitgliederversammlung, die dieses Mal ebenfalls am Montagabend stattfindet. Dazu könnte die Mannschaft mit einem Erfolg gegen Elversberg die richtige, sportliche Vorlage liefern.
Schon länger steht fest, dass Trainer Minkwitz auf Kapitän Jens Härter (Verletzung) und Mustafa Parmak (fünfte gelbe Karte) verzichten muss und so dürften wieder Marco Wildersinn und marcel Rapp die Innenverteidigung bilden. Wer dann noch ins Mittelfeld und als zweiter Stürmer in den Angriff neben Angelo Vaccaro rücken wird, dürfte sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Aufpassen müssen die Blauen aber auf alle Fälle auf den Elversberger Torjäger Marcus Feinbier, der immer wieder für einen Treffer gut ist. „Schöne wäre es,wenn wir aus den restlichen drei Spielen noch sieben Punkte holen. Dann könnten wir auch wieder etwas beruhigter in die Winterpause gehen“, gibt Trainer Stefan Minkwitz das Ziel aus.

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