Führungswechsel im Kickers-Präsidium: Prof. Rainer Lorz neuer Präsident der Blauen

Auch Guido Buchwald übernimmt Verantwortung im Gremium des Degerlocher Traditionsvereins

Einen Tag vor seiner diesjährigen Mitgliederversammlung am morgigen Montag, 29. November 2010, hat sich das Präsidium des Sportverein Stuttgarter Kickers am heutigen Sonntag neu formiert. Mit Wirkung zum 30. November 2010 werden der bisherige Präsident Edgar Kurz sowie Dieter Wahl, Tino Köstel und Axel Kolberg von ihren Ämtern im Präsidium der Stuttgarter Kickers zurücktreten. Friedrich Kummer hatte seinen Rücktritt aus dem Führungsgremium der Blauen bereits am 9. November erklärt. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Sonntagnachmittag berief der Aufsichtsrat des Degerlocher Fußball-Regionalligisten das künftige Präsidium. Von Mittwoch, 1. Dezember 2010, an wird der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Prof. Dr. Rainer Lorz, übergangsweise das Amt des Präsidenten übernehmen. Derweil kommt Guido Buchwald zu den Blauen zurück: Der 49 Jahre alte Ex-Profi wird im neuen Präsidium für das Ressort Fußball/1.Mannschaft verantwortlich zeichnen.

Für die Finanzen ist künftig Tobias Schlauch im Präsidium des Degerlocher Traditionsvereins tätig. Der 33-Jährige stammt aus Esslingen und ist als Direktor bei der Deutschen Bank tätig. Der bislang im Präsidium für den Bereich Finanzen zuständige Gerhard Baumeister übernimmt künftig die Ressorts Marketing/Vertrieb und Andere Abteilungen. Christian Dinkelacker führt in Zukunft den Aufsichtsrat als dessen Vorsitzender, Alexander Lehmann wird sein Stellvertreter.

Der künftige Kickers-Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz bedankte sich für die Arbeit des bisherigen Präsidiums. „Edgar Kurz, Dieter Wahl, Axel Kolberg, Tino Köstel und Friedrich Kummer haben sich in einer nicht einfachen Situation für die Stuttgarter Kickers engagiert. Dafür gilt Ihnen der Dank des Vereins und seiner Mitglieder.“

Guido Buchwald freut sich unterdessen auf die Aufgaben bei den Stuttgarter Kickers, mit denen er als Spieler 1979 Deutscher A-Jugend-Meister wurde und für den er anschließend vier Jahre lang als Profi in der zweiten Fußball-Bundesliga spielte.

„Als mich Edgar Kurz bereits vor zwei Wochen auf ein Engagement meinerseits bei den Kickers angesprochen hatte, habe ich spontan meiner Bereitschaft erklärt eine Funktion zu übernehmen. Auch in der neuen Konstellation des Präsidiums werde ich mich nun gerne vollumfänglich für die Kickers einbringen“, erklärt der 49-jährige Buchwald. „Es warten umfangreiche Aufgaben auf uns. Es gilt jetzt erfolgreich die Weichen zu stellen, um spätestens in der Saison 2011/2012 den Aufstieg in die 3. Liga zu realisieren“, sagt der Fußball-Weltmeister von 1990.

Bei der morgigen Mitgliederversammlung des SV Stuttgarter Kickers im Degerlocher SSB-Waldaupark (Beginn 19 Uhr) wird das tags darauf ausscheidende Präsidium über das vergangene Geschäftsjahr seinen Bericht abgeben. Das neue Präsidium unter der Führung von Prof. Dr. Rainer Lorz tritt dann am Mittwoch, 1. Dezember 2010, seine neuen Aufgaben an.

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StZ: Buchwald ante portas

Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 27.11.2010
Kickers Der Fußball-Regionalligist will den Weltmeister in sein Präsidium aufnehmen.

Bei den Stuttgarter Kickers wurden auf dem Vereinsgelände gestern die Parkplätze knapp. Im Clubhaus tagte über Mittag fast die komplette Führungsriege einschließlich Investor. Der machte sich angesichts der sportlich bisher enttäuschenden Saison sowie sinkender Zuschauerzahlen Gedanken um sein finanzielles Engagement und die Liquidität des Clubs, gleichzeitig ging es aber auch um Namen. Noch vor der Hauptversammlung am Montag soll der Fußball-Weltmeister Guido Buchwald als neues Präsidiumsmitglied aufgenommen werden. „Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen und mir das angehört. Perfekt ist aber nichts“, sagte der Exprofi gestern. Dennoch spricht momentan alles dafür, dass diese Akte noch über das Wochenende geschlossen wird.

Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied (für das möglicherweise der Kommunalpolitiker Dieter Wahl weicht) dürfte Buchwald allerdings kein Gehalt bekommen und somit auch die klamme Vereinskasse nicht weiter belasten. Im Gegensatz zu dem Sportkoordinator Michael Zeyer, der zunächst einmal weiter im Amt bleiben würde – wobei die Abgrenzung der jeweiligen Kompetenzen noch Klärungsbedarf erfordert. Zumal im Präsidium erst vor kurzem Friedrich Kummer vom Schatzmeister in den sportlichen Bereich der ersten Mannschaft wechselte und in Tino Köstel (Amateure und Nachwuchs) ein weiterer Fußballfachmann im Gremium sitzt. Zu guter Letzt will ja auch der Trainer Dirk Schuster noch ein Wörtchen mitsprechen.

Zum Spiel gegen Pfullendorf (morgen, 14 Uhr) sagte er: „Wir haben Dienstag und Mittwoch acht Stunden auf dem Platz gestanden und im Zweikampf Akzente gesetzt.“ Zudem plant er eine spezielle Ansprache vor dem Spiel. Falls das überhaupt stattfinden kann, denn der Wintereinbruch (siehe auch „Der Platz soll geräumt werden“) lässt kaum zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden zu. Sollte die Partie ausfallen, hätte das zumindest den Vorteil, dass die Verantwortlichen diese Zeit nutzen könnten, um die letzten Details mit Guido Buchwald zu klären. ump

Stuttgarter Zeitung

StZ: Den Kickers droht die Zerreißprobe

Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 26.11.2010
Hauptversammlung
Beim Regionalligisten löst in erster Linie die Position des Sportkoordinators Diskussionen aus. Nachdem Michael Zeyer und der Trainer Dirk Schuster nicht harmonieren, ist inzwischen auch Guido Buchwald im Gespräch. Von Joachim Klumpp

Der Kickers-Präsident Edgar Kurz ist diese Woche zwei Tage in Kassel gewesen – rein geschäftlich wohlgemerkt, und nicht etwa, um beim örtlichen Fußballclub Nachhilfe zu nehmen, wie man erfolgreich in der Regionalliga spielt. Kassel ist nach der Hinrunde souveräner Tabellenführer, die Kickers sind schon abgeschlagen Neunter. Doch das ist bei den Blauen nicht die einzige Baustelle vor der Hauptversammlung am Montag.

Sportlich
Die Kickers sind nach der Hinserie Neunter, das ist exakt die gleiche Platzierung wie zum Abschluss der Vorsaison. Stagnation heißt in diesem Fall Rückschritt, zumal die Verantwortlichen offiziell Platz eins bis sechs als Saisonziel ausgegeben haben. Wobei nicht nur der Präsident Edgar Kurz weiß, dass die Meisterschaft und damit der Aufstiegszug ohne die Kickers abgefahren ist: „Das ist gelaufen“, sagt Kurz, „alles andere ist illusorisch.“

Deshalb gilt es, in der Winterpause die Weichen für die nächste Saison zu stellen. Wer kommt – und vor allem wer geht? Ganz oben auf der Verkaufsliste steht ein Spitzenverdiener: der ins zweite Team verbannte Stürmer Daniel Reule. Der hat die Erwartungen, neben dem einen oder anderen Mitspieler auch, nicht erfüllt. „Fußball ist eben teilweise unberechenbar“, sagt Edgar Kurz, „und nicht wie Schach, wo man sagen kann: der nächste Zug sitzt.“

Wirtschaftlich
Rote Zahlen sind bei den Blauen nichts Ungewöhnliches. „Wir müssen jeden Monat schauen, dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen“, sagt Edgar Kurz. Was er nicht sagt: auch über Degerloch könnte das Damoklesschwert der Insolvenz schweben, das ja schon die Nachbarn SSV Reutlingen und möglicherweise den SSV Ulm (auch wenn deren Verantwortliche noch hoffen, dass das Verfahren nicht eröffnet werden muss) getroffen hat. „Auf Dauer ist man in dieser Liga tot“, sagt der Präsident und weiß nur zu gut, dass nächste Saison der Aufstieg geschafft werden muss.

Er betont in diesem Zusammenhang aber, dass der Club in den vergangenen anderthalb Jahren erst einmal etliche Altlasten klären musste. Die vereinbarten Ratenzahlungen an die Gläubiger – etwa das Finanzamt oder den Expräsidenten Hans Kullen – „gehen natürlich an die laufende Liquidität“, sagt Kurz.

Trainer
Edgar Kurz hat sich von Anfang an für Dirk Schuster eingesetzt und stärkt ihm auch jetzt den Rücken, zumal Trainer (und Mannschaft) selbst eine andere Erwartungshaltung hätten und bei den Neuverpflichtungen wie Ali Pala oder Marcel Brandstetter bewusst Spieler mit Perspektive geholt wurden, deren Verträge an das Aufstiegsziel 2012 ausgelegt wurden. „Der Trainer ist für mich kein Thema“, sagt Kurz, der in diesem Punkt bewusst auf Kontinuität setzt.

Investor
Ob das auch der zu dieser Saison eingestiegene Investor so sieht? Der hat den Kickers eine Anschubfinanzierung von angeblich etwa einer Million Euro zugesichert – allerdings mit der Erwartung einer Rendite über die Vertragslaufzeit, die auf zehn Jahre ausgelegt sein soll.

Das ist Chance und Risiko zugleich. Denn wer zahlt, will (nicht nur im Sport) Einfluss nehmen. Aus diesem Grunde wurde die Position des Koordinators Sport neu geschaffen und mit dem Exprofi Michael Zeyer besetzt. Das Problem dabei: der Verein scheint offensichtlich mit dessen Arbeitsweise nicht ganz zufrieden zu sein. Hinzu kommt, dass er sich mit dem Trainer Schuster nur sehr bedingt versteht, seit er Spieler wie Sascha Rößler und Björn Schlicke andiente, die nicht in Schusters Vorstellungen passten. Andererseits hat der Coach nach der enttäuschenden Hinserie nicht die besten Argumente.

Inzwischen steht eine Trennung von Zeyer im Raume – genauso wie der Name Guido Buchwald als dessen potenziellem Nachfolger. Die Gretchenfrage lautet: wie stellt sich der Zeyer nahestehende Investor dazu? Eine Antwort bei diesem heiklen Thema dürfte spätestens zur Hauptversammlung am Montag gefallen sein, denn sonst kann auf Degerlochs Höhen nicht vernünftig weitergearbeitet werden.

Persönlich
Edgar Kurz hat sich nach dem Rücktritt seines Vorgängers Dirk Eichelbaum zunächst interimsweise zur Verfügung gestellt, wurde auf der Hauptversammlung vor einem Jahr dann aber offiziell gewählt. „Ich stelle mich gerne in den Dienst des Vereins“, sagt der 69-Jährige heute. Zudem wurde das Präsidium auf sechs Personen erweitert, was auch der beruflichen (oder im Falle Dieter Wahls der politischen) Belastung der Personen geschuldet ist. „Es war von Anfang an klar, dass ich nur einen begrenzten zeitlichen Aufwand für die Kickers leisten kann“, sagt Kurz, der zudem darauf verweist, dass er und seine Kollegen für den Verein nicht nur Zeit, sondern auch Geld opfern.

Auch wenn der Versicherungskaufmann nach außen hin stets zurückhaltend auftritt, bezieht er intern in wichtigen Fragen klar Position. Ob die mehrheitsfähig ist, wird sich in den nächsten Wochen weisen.

Regionalliga
Fußball gespielt wird, nebenbei bemerkt, auch noch. Sofern das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, geht es am Sonntag gegen den SC Pfullendorf. Drei Punkte wären da sehr hilfreich, nicht nur weil sich der Präsident nach geraumer Zeit auch persönlich wieder einmal ein Bild von der Mannschaft machen wird.

Stuttgarter Zeitung

StN: Guido Buchwald zu den Kickers

Platz im Präsidium
Von Gunter Barner und Jürgen Frey, aktualisiert am 25.11.2010 um 19:08

Stuttgart – Sportlich sind die Stuttgarter Kickers im Niemandsland der Fußball-Regionalliga abgetaucht, für die eine oder andere Überraschung sorgen sie noch immer. Jetzt sortiert sich die Führungscrew neu.

Für gewöhnlich sind die Stuttgarter Kickers ein recht auskunftsfreudiger Club. Schon deshalb, weil sie kaum mehr jemand was fragt. Seit einigen Tagen jedoch wirkt der Fußball-Regionalligist so fest verschlossen wie Fort Knox. Das wirklich Wichtige gibt es, wenn überhaupt, nur noch unter der Hand. Und das was am kommenden Montag bei der alljährlichen Mitgliederversammlung verkündet werden soll, ist für die Zukunft des Vereins durchaus von Bedeutung. Guido Buchwald (48) kehrt zu den Blauen zurück. Er soll künftig im sechsköpfigen Präsidium für die sportlichen Belange des Regionalligisten zuständig sein.

Zeyer wird die Kickers früher oder später verlassen

Weil die Blauen aber so arm sind wie eine Kirchenmaus, wird die Personalie mit dem Ex-Weltmeister vom heimlichen Sponsor des Clubs finanziert. Das Phantom mit dem Herz für die Kickers zahlt bisher aber schon für die Dienste des Sportkoordinators Michael Zeyer. Weshalb sich die Frage stellt, ob unterm Fernsehturm der Wohlstand ausgebrochen ist. Ist er nicht. Michael Zeyer, ein unbequemer Zeitgenosse mit eigenen Vorstellungen, wird die Kickers früher oder später wohl verlassen. Früher wäre Dirk Schuster auf alle Fälle lieber. Der Trainer, so ätzen seine Kritiker, sei nicht dabei gewesen, als die Diplomatie erfunden wurde. Beobachter des Geschehens behaupten, der Sportkoordinator sei in Schusters Büro fast so willkommen wie die Steuerfahndung. So ähnlich gilt das auch für Geschäftsführer Jens Zimmermann, der dem Vernehmen nach andere Götter äußerst ungern neben sich duldet. Das klingt nicht unbedingt nach gedeihlicher Teamarbeit zum Wohle des Vereins.

Diskutiert wird deshalb darüber, ob Guido Buchwald nicht auch den Job des Sport-Koordinators übernehmen sollte. Der Weltmeister von 1990, Ehren-Kapitän des VfB Stuttgart und Restwert aus den guten, alten Kickers-Zeiten, fordert: „Ich bin für hierarchisch klare Verhältnisse, und zwar in allen Bereichen.“ Mit Zeyer noch einige Zeit den Doppelpass zu spielen kommt für ihn allenfalls aus Gründen der Einarbeitung infrage. Danach muss klar sein, wer der Chef im Hause ist.

Kurz hält große Stücke auf Zimmermann

Präsident Edgar Kurz kehrt zwar nicht mit eisernem Besen, immerhin sorgt er nach einigem Zögern für Durchzug auf der Geschäftsstelle, die zuletzt mit dicker Luft durchdrängt war. Der Chef der Blauen geht zwar gern mal am Bodensee spazieren, während die Kickers-Elf um Punkte kämpft, im Personal-Streit ist er aber jederzeit präsent. Kurz hält große Stücke auf den Marketing-Experten Zimmermann. Der anonyme Sponsor dagegen hätte gern mehr solides Handwerk und weniger Chichi. Die Kosten für die Feierlichkeiten zum 111-Jahr-Jubiläum trieben den Sparkommissaren auf der Waldau den Angstschweiß auf die Stirn.

Unklar ist bisher noch, wer im sechsköpfigen Präsidium seinen Stuhl für den Rückkehrer räumen wird. Klar ist aber, dass die Führungscrew nicht unnötig aufgebläht werden soll. Angeblich überlegt Dieter Wahl, zuständig für die anderen Abteilungen außer Fußball, den Rückzug anzutreten.

Ganz gleich, wo genau das Personal-Karussell am Ende zum Stehen kommt, Buchwald erwartet eine Herkules-Aufgabe. Denn nach wie vor gilt, was schon den ehemaligen Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler zur Verzweiflung trieb: „Wenn wir ausnahmsweise mal kein Problem haben, dann findet sich immer einer, der eines macht.“

Stuttgarter Nachrichten

StN: „Schuster gibt Verantwortung ab“

Stuttgarter Kickers
Von Jürgen Frey, aktualisiert am 23.11.2010 um 18:33

Stuttgart – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers verändert seine Strukturen: Der Sportkoordinator wird künftig hierarchisch über dem Trainer stehen. „Wir müssen zielorientiert zusammenarbeiten“, sagt Präsident Edgar Kurz.

Herr Kurz, wovor haben Sie mehr Bammel: vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den SC Pfullendorf oder der Mitgliederversammlung einen Tag später?

Ach, Angst habe ich überhaupt keine. Jeder gibt sein Bestes. Die Mannschaft hat zwar schon vier Heimniederlagen kassiert, aber wenn sie bringt, was sie bringen kann, ist mir vor Pfullendorf nicht bange.

Und bei der Mitgliederversammlung…

… werden wir turnusmäßig Rechenschaft ablegen, das eine oder andere wird möglicherweise nicht so guten Anklang finden.

Die Blauen präsentieren rote Zahlen?

Die Zahlen waren noch nie schwarz, seit ich bei den Kickers bin. Doch wir haben die Dinge sauber geordnet und geregelt. Was allerdings nichts daran ändert, dass das Dasein in der Regionalliga immer ein Tanz auf der Rasierklinge bleiben wird, ein ständiger Kampf ums Überleben.

Die 14 Punkte Rückstand auf die Spitze machen die Sache nicht einfacher.

Wir sind nicht auf Schlagdistanz nach ganz oben. Deshalb werden unsere Heimspiele keine Völkerwanderungen auslösen. Wir hatten uns mehr erhofft und müssen unser Saisonziel korrigieren.

Aus Platz eins bis sechs wird …

… zwei bis sechs, und gleichzeitig müssen wir die Weichen für die neue Saison stellen.

Es ist kein sportliches Weiterkommen gegenüber der vergangenen Saison festzustellen. Woran liegt das?

Die Entwicklung ist enttäuschend, keine Frage. Nach den Hallo-wach-Ergebnissen gegen die Frankfurter Clubs Eintracht (4:0) und FSV (7:2) kam noch mal Hoffnung auf. Doch dann waren wir in Worms dem bisherigen Schlusslicht in allen Belangen unterlegen. Eine Erklärung habe ich dafür nicht.

Sie sagten, der Trainer stehe unter Beobachtung.

Natürlich, und er weiß auch, dass ein Trainer immer am Erfolg gemessen wird. Doch Durststrecken gab es auch unter einem Trainer Robin Dutt bei den Kickers, und man hat an ihm festgehalten. Ich bin sicher: Dirk Schuster ist der Richtige. Und glauben Sie mir: Wenn er der Ansicht wäre, nichts mehr bewegen zu können, würde er gehen. Er ist kein Typ, der klammert. Dafür ist er viel zu stolz.

Manche sagen auch undiplomatisch und stur, wenn es um die Zusammenarbeit mit Sportkoordinator Michael Zeyer geht.

Damit hat er bei mir keine Pluspunkte gesammelt, aber wir sind dabei, eine Lösung zu finden.

Da Sie an Schuster festhalten, kann das nur bedeuten, dass Zeyer abgelöst wird.

Das haben Sie gesagt.

Stimmt es denn, dass die Rolle des Sportkoordinators grundsätzlich aufgewertet wird?

Ja, der Sportkoordinator wird aufgewertet.

Heißt das, der Sportkoordinator steht in der Hierarchie künftig über dem Trainer, ist ihm gegenüber weisungsbefugt, und Dirk Schuster gibt Verantwortung ab?

Im weitesten Sinne, ja. Dirk Schuster gibt Verantwortung ab und wird darin durchaus auch etwas Positives sehen. Entscheidend ist doch: Wir müssen endlich zielorientiert, im Sinne der Kickers, zusammenarbeiten.

Es zählt zu Ihren Stärken, viele Dinge diplomatisch, gelassen und unaufgeregt anzugehen. Manche Kritiker legen Ihnen dies als Führungsschwäche aus.

Wir sind ein freies Land, jeder darf seine Meinung äußern. Ich habe damit kein Problem.

Auch nicht damit, dass Ihnen vorgeworfen wird, die letzten Kickers-Heimspiele nicht gesehen zu haben, dafür aber Ihrem Sohn in Kaiserslautern die Daumen gedrückt haben?

Ich denke, das ist nicht fair. Man muss schon die Spielregeln einhalten, und die Bedingungen sehen, unter denen ich bereit war, bei den Kickers anzutreten. Es war mit den Gremien klar abgesprochen, dass ich gewisse Freiräume brauche, wichtigen geschäftlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Rechnen Sie mit einer turbulenten Mitgliederversammlung, auch wenn keine Neuwahlen anstehen?

Neuwahlen wären mir lieber.

Sind Sie amtsmüde?

Nein, aber die Kritiker sollten nicht leichtfertig urteilen. Ich investiere weit mehr Zeit, als ursprünglich vorgesehen war. Im Übrigen freuen wir uns über jeden Zugang, der bei den Kickers mitarbeiten will.

Stuttgarter Nachrichten

Gerhard Baumeister neues Präsidiumsmitglied der Stuttgarter Kickers

Auf einer turnusmäßigen Präsidiums- und Aufsichtsratssitzung hat der Sportverein Stuttgarter Kickers am gestrigen Montagabend sein Präsidium um eine Position erweitert. Ein weiterer Baustein, die Strukturen innerhalb des Gesamtvereins weiter zu stärken. Der 46-jährige Diplom-Betriebswirt Gerhard Baumeister wurde auf Wunsch von Kickers-Präsident Edgar Kurz durch den Aufsichtsrat des Fußball-Regionalligisten in das Präsidium berufen.

Baumeister wird ab sofort das Ressort Finanzen von Friedrich Kummer übernehmen, der künftig für die Belange der ersten Mannschaft zuständig ist. Tino Köstel, der den Bereich Fußball bislang vollumfänglich alleine begleitete, konzentriert sich entsprechend dem sportlichen Gesamtkonzept auf das Aufgabengebiet Nachwuchsfußball, also die U23-Mannschaft und die Fußballjugend.

Kickers-Präsident Edgar Kurz freut sich über die kompetente Verstärkung im Führungsgremium der Kickers. „Die umfangreichen Aufgaben in einem Verein wie den Stuttgarter Kickers sind so vielfältig und zeitintensiv, da sind viele Bereiche ehrenamtlich gar nicht mehr zu stemmen. Eine Verteilung auf mehreren Schultern ist deshalb sehr sinnvoll, um unseren Weg erfolgreich fortschreiten zu können“, erklärt der Präsident.

Gerhard Baumeister freut sich auf die Aufgabe beim Stuttgarter Traditionsverein. „111 Jahre Vereinsgeschichte unterstreichen die Tradition und Bedeutung der Stuttgarter Kickers. Mit viel Engagement werde ich mich vollumfänglich zum Wohle der Blauen einbringen“, betont er.

Gerhard Baumeister ist auch beruflich im Finanzbereich tätig. Er leitet die Stuttgarter Niederlassung einer renommierten Münchner Privatbank, die bereits seit einigen Jahren auch im Sponsorenpool der Kickers aktiv ist.

Das aktuelle Präsidium der Stuttgarter Kickers im Überblick

Präsident:
Edgar Kurz
• geboren am 12.09.1941
• Präsident seit 15. Juli 2009
• im Präsidium seit 4. Juli 2008
• Beruf: Geschäftsführer der Mehrfach-Generalagentur
Rudolf und Hermann Schmid

Die weiteren Präsidiumsmitglieder:
Friedrich Kummer
• geboren am 13. Januar 1960
• im Amt seit 6. März 2007
• Beruf: Mitglied der Geschäftsleitung bei ADP Employer Services GmbH
• Zuständigkeit: 1. Mannschaft (Lizenzspieler)

Dieter Wahl
• geboren am 30. Dezember 1948
• im Amt seit 2008
• Beruf: Versicherungsfachwirt, Mitglied des Stuttgarter Gemeinderats
• Zuständigkeit: andere Abteilungen

Axel Kolberg
• geboren am 09. Oktober 1968
• im Amt seit 24. November 2009
• Beruf: Geschäftsführer Wire Süden GmbH
• Zuständigkeit: Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit

Tino Köstel
• geboren am 28. März 1978
• im Amt seit 24. Februar 2010
• Beruf: Diplom-Ökonom (Controlling Entwicklungsbereich Mercedes-Benz Cars)
• Zuständigkeit: Fußball-Nachwuchs (U23, Jugend)

Gerhard Baumeister
• geboren am 09. Dezember 1963
• im Amt seit 18. Oktober 2010
• Beruf: Diplom Betriebswirt (BA)
• Zuständigkeit: Finanzen

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Buchwald, Allgöwer und Co: Prominentes Wiedersehen mit der 111Elf im GAZi-Stadion

Kickers-Legenden treffen an diesem Samstag (15.30 Uhr) auf den BFC Viktoria – Großes Rahmenprogramm mit Kabinenfest

Mit einer Vielzahl an klangvollen Spielernamen aus der Geschichte des Fußball-Regionallisten Stuttgarter Kickers wird die Kickers-111Elf an diesem Samstag beim Jubiläumsspiel im GAZi-Stadion auflaufen, das um 15.30 Uhr unter der Leitung des ehemaligen Fifa-Schiedsrichters Bernd Heynemann (Magdeburg) angepfiffen wird. Stadion- und Kassenöffnung ist um 14.15 Uhr. Guido Buchwald, Karl Allgöwer, Ralf Vollmer, Claus Reitmaier, Adnan Kevric und viele weitere bekannte und beliebte Akteure werden anlässlich des 111. Geburtstags des Degerlocher Vereins das Kickers-Trikot tragen. Gegner dieser prominent besetzten Auswahl ist der Berliner Fußballclub Viktoria, die Hauptstädter hatten im Jahr 1908 das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft mit 3:1 gegen die Blauen gewonnen. Eintrittskarten für die Begegnung sind noch für alle Kategorien erhältlich, der Eintritt beträgt 5 Euro (Stehplatz) und 15 Euro (Sitzplatz). Für das anschließende Kabinenfest in den Katakomben des GAZi-Stadions ist ein zusätzliches Ticket für 11,10 Euro zu lösen.

Mit einem großen Festakt im ADM-Sportpark werden die Blauen zuvor diesen Festtag eröffnen, nach der reizvollen Begegnung gegen die Hauptstädter geht im GAZi-Stadion die Party nahtlos weiter. Es folgen eine große Autogrammstunde sowie eine öffentliche Interviewrunde mit den Kickers-Stars von einst und heute (im Bereich zwischen der Haupttribüne und dem Catering-Verkaufsstand), die Ausgabe für die Besteller der limitierten Jubiläums-Trikots sowie ein großes Kabinenfest in den Katakomben.

SWR3-DJ Michael Spleth und SWR1-DJ Rene Hagdorn sorgen in den beiden Partyräumen mit fetziger Disco-Mucke von 18.99 Uhr an für gute Stimmung, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Alle Getränke an den Bars gibt es zum Preis von lediglich 2 Euro. Der Eintritt beträgt 11,10 Euro inklusive eines Welcome-Drinks sowie eines Begrüßungsgeschenks. Nur noch wenige Restkarten gibt es für dieses einzigartige Kabinenfest auf der Waldau. Diese Tickets gehen am Samstagnachmittag im GAZi-Stadion am FAdSKi-Stand und bei den Mitarbeitern des Kickers-Arbeitskreises in den freien Verkauf.

Diese Kickers-Legenden haben ihr Kommen angekündigt (Rückennummern):

Tor: (1) Bernd Klaus, (1) Claus Reitmaier, (1) Waldemar Cimander.

Abwehr: (2) Dirk Wüllbier, (2) Moritz Steinle, (3) Matthias Imhof, (4) Bernd Schindler, (4) Jochen Novodomsky, (5) Erich Schmeil, (5) Stefan Kleyer, (5) Markus Lösch, (5) Rolf Steeb, (5) Dieter Dollmann, (7) Robert Hofacker, (19) Michael Kümmerle, (23) Alexander Malchow.

Mittelfeld: (5) Horst Schairer, (6) Guido Buchwald, (6) Reinhold Tattermusch, (7) Karl Allgöwer, (7) Marcel Ivanusa, (8) Alois Schwartz, (8) Roland Bazlen, (8) Markus Straubmüller, (10) Janusz Gora, (10) Ralf Allgöwer, (10) Adnan Kevric, (10) Kazimierz Kmiecik, (10) Enzo Marchese, (17) Thorsten Raspe.

Angriff: (9) Dimitrios Moutas, (9) Helmut Fürther, (11) Ralf Vollmer, (11) Marcus Marin, (14) Tomislav Maric.

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Wahl zur 111Elf der Stuttgarter Kickers

In diesem Jahr werden die Stuttgarter Kickers 111 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums sucht der Verein die „111 Elf“, eine von Fans und Freunden gewählte Kickers-Elf aus 111 Jahren Vereinsgeschichte. Bis zum 31. August können Sie sich unter Abstimmung Ihre 111 Elf zusammenstellen. Ihre Wahl fließt automatisch in das Endergebnis ein, das am 21. September, den 111. Geburtstag der Stuttgarter Kickers, veröffentlicht wird. Vorstellung der Kandidaten und Abstimmung auf 111elf.de