Alessandro Abruscia verlängert bei den Stuttgarter Kickers bis 2012

Die Stuttgarter Kickers beginnen frühzeitig mit den Planungen für die neue Saison. Heute hat der Fußball-Regionalligist aus Stuttgart-Degerloch den Vertrag mit Nachwuchstalent Alessandro Abruscia vorzeitig bis zum 30. Juni 2012 verlängert. Der 19-jährige Schüler spielt seit Sommer 2006 auf der Waldau. „Alessandro ist ein großes Talent. Für seine Entwicklung ist es genau das Richtige auch über 2010 hinaus bei den Kickers zu spielen. Es freut uns, dass er sich bereits frühzeitig dazu entschlossen hat hier zu bleiben und bereit ist, mit den Stuttgarter Kickers etwas aufzubauen. Er ist ein wichtiger Baustein in unserer Planung“, so Dirk Schuster.
Alessandro Abruscia sieht für sich selbst bei den Kickers eine gute Perspektive für eine positive Weiterentwicklung. „Sowohl sportlich als auch menschlich fühle ich mich sehr wohl bei den Kickers“, betont Abruscia, der in allen bisherigen Pflichtspielen der Blauen in dieser Saison von Beginn an zum Einsatz gekommen ist.

Offizielle Homepage

Dominik Salz wieder im Training – Enzo Marchese fällt auch in Alzenau aus

Eine gute und eine schlechte Nachricht gibt es aus dem Krankenlager der Stuttgarter Kickers. Während der Angreifer Dominik Salz seinen Bruch der Großzehe am rechten Fuß ausgeheilt hat und heute wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, fällt der Offensivspieler Enzo Marchese auch am Samstag im Regionalliga-Gastspiel der Blauen gegen den FC Bayern Alzenau definitiv aus. Die nach dem WFV-Pokalspiel gegen den SSV Reutlingen diagnostizierte Zerrung ist in der vergangenen Woche wieder neu eingerissen. Voraussichtlich kann Marchese erst am 21. November gegen Hessen Kassel sein Comeback feiern.

Offizielle Homepage

Die letzte Chance des Mustafa Parmak

Der ehemalige Kickers-Profi hat sein Talent verschleudert – Jetzt versucht er mit Hilfe seiner Frau sein Leben neu zu ordnen

Er zählt zu den besten Fußballern, die je für die Stuttgarter Kickers gespielt haben. Doch Mustafa Parmak hat sein Talent verschleudert. Bei der Suche nach den Hintergründen spielen seine Wurzeln eine Rolle: Sein Leben ist ein permanenter Kampf um Wertschätzung. Mit der Heirat soll alles besser werden.

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Die personifizierte Hoffnung umklammert er mit seinen Fingern. Hand in Hand mit seiner Ehefrau kommt Mustafa Parmak zum vereinbarten Termin. Ein Lächeln blitzt auf. Sie wirken glücklich. „Vielleicht habe ich zu spät geheiratet“, sagt Parmak gleich kurz nach der Begrüßung. „Bestimmt sogar“, ergänzt Nida mit einem sympathischen Lächeln. Seit der Hochzeit am 13. Juni dieses Jahres muss der 27-Jährige offiziell für zwei sorgen. Das motiviert den Mittelfeldspieler, noch einmal anzugreifen. Es ist die vermutlich letzte Chance des Mustafa Parmak.

Seit seiner Suspendierung bei den Blauen im vergangenen April ist er ohne Verein. Mit Ex-Kickers-Coach Stefan Minkwitz absolviert er Laufeinheiten. Außerdem trainiert er bei Verbandsligist SpVgg 07 Ludwigsburg mit. Für einen, der vom Fußball so wenig lassen kann wie ein Junkie von der Droge, ist das eine äußerst unbefriedigende Situation. Parmaks Ungeduld wächst mit jeder Minute. „Reich werde ich zwar wahrscheinlich nicht mehr, aber ich möchte es zumindest in der dritten Liga noch einmal wissen“, sagt er, schiebt seinen Oberkörper nach vorn und gesteht ungerührt: „Bisher habe ich mein Talent vergeudet.“

Wer nach den Ursachen forscht, stößt auf eine längere Geschichte. Sie begann spätestens in der Kickers-A-Jugend. Das Ausnahmetalent spielte mit seiner feinen Technik den Gegnern reihenweise Knoten in die Füße. Parmak flatterten Angebote von Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg ins Haus. Doch Parmak entschied sich für die Türkei. Für Samsunspor. Vor allem auf Druck seines Vaters Hassan. Der Junior brach seine nach dem Hauptschulabschluss begonnene Druckerlehre ab. Doch nach drei Monaten floh er schon wieder zurück nach Stuttgart. Mit verletzter Seele. „Als junger Spieler wirst du in der Türkei behandelt wie der letzte Dreck“, sagt Parmak. Als müsste er seine Worte ein wenig wirken lassen, nippt er gelassen an einer Tasse Kaffee – dann ergänzt er: „Die verpasste Chance, bei einem Bundesligisten unterzukommen, hat mir einen Knacks versetzt.“

Er kämpfte weiter. Immer schwankend zwischen wilder Entschlossenheit und blanker Resignation. Nach einem halben Jahr unter Trainer Rainer Zobel bei den Kickers wechselte er zu Oberligist SpVgg 07 Ludwigsburg. Ein Absturz – vor allem in den Augen des ehrgeizigen Familienoberhaupts. „Ich musste den Vater mit Engelszungen überreden, die Lage realistisch einzuschätzen“, erinnert sich der damalige Ludwigsburger Trainer Martin Hägele noch wie heute an das Gespräch mit Hassan Parmak 2001 im 07-Clubhaus. Für den Fußball-Lehrer mit pädagogischem Hintergrund steht fest: „Mustafa ist fremdgesteuert, sein Vater hat ihn unter Druck gesetzt und war mit nichts zufrieden.“ Hägele spricht von diesem speziell unter Südländern weit verbreiteten Phänomen: Die Väter sehen in ihrem heranwachsenden Stammhalter den künftigen Nationalspieler. „Oft heißt es, du bist der Beste, die anderen müssen für dich rennen. Diese Haltung ist im Aktivenalter nur schwer zu korrigieren“, weiß Hägele.

Man muss kein Psychologe sein, um zu erahnen, dass dies ein Grund ist, warum sich Parmak nach zwei, drei genialen Spielen schnell wieder entspannt zurücklehnte – bis zum nächsten Tritt in den Hintern. Andererseits müsste Parmak das Kämpfen gewohnt sein. Er ist im Hallschlag aufgewachsen – einem sozialen Brennpunkt. Hier setzt sich der Stärkere durch. „Und hier lässt sich keiner etwas vom anderen sagen“, weiß Parmak. Auch das hat ihn geprägt.

Als er endlich den Sprung in die zweite Liga geschafft hatte, wurden ihm diese Sturheit, dieser ausgeprägte Stolz bei der TuS Koblenz (August bis Dezember 2008) zum Verhängnis. Trainer Uwe Rapolder, nicht gerade bekannt für ein besonders ausgeprägtes psychologisches Einfühlungsvermögen, ließ nach einem 0:9 in Rostock die Wut an dem Neuzugang aus. Der Coach habe ihn wüst beleidigt, sagt Parmak. Er zog sich zurück und ließ sich krankschreiben. Zweieinhalb Monate lang. Ein Hilfeschrei. Wieder hatte er den Wettbewerb mit dem eigenen Ich verloren. Nach der Winterpause wechselte er (nach 1995 bis 2002 und 2004 bis 2008) zum dritten Mal zu den Kickers. Ende April schob ihn Interimstrainer Rainer Kraft in die zweite Mannschaft ab. Die nächste Niederlage in seinem Kampf um Selbstwert und Anerkennung – nicht zuletzt in den Augen seines Vaters.

„Die Parmaks sind grundehrliche Leute“, sagt Ex-Kickers-Präsidiumsmitglied Michael Hofstetter. Der Stuttgarter Rechtsanwalt kümmert sich seit zwei Jahren als Berater um den Problemfall Parmak. Er kennt die Gerüchte: Parmak leide an Spielsucht und hätte Leute aus dem Kickers-Umfeld um Geld angepumpt. „Mustafa hat mir versichert, dass dies nicht stimmt“, sagt Hofstetter, räumt aber ein: „Er hat schon Mist gemacht und nicht mit eiserner Disziplin an seiner Karriere gearbeitet.“ Jetzt aber habe er sich abgenabelt vom Elternhaus und wisse, worum es geht.

Mustafa Parmak wird in seinem Leben wohl nichts mehr so perfekt beherrschen wie das Spiel mit dem Ball. Er weiß das. Nida weiß es auch. Mit Hilfe seiner Frau will er nun versuchen, sein Leben noch einmal neu zu justieren. Als Privatmann wie als Sportler.

Stuttgarter Nachrichten

Mustafa Parmak
Am 19. Mai 1982 kam Parmak in Stuttgart zur Welt.

Als Jugendlicher war der Mittelfeldspieler deutschtürkischer Abstammung beim VfR Cannstatt, der TSV Münster und den Stuttgarter Kickers am Ball.

Als Aktiver spielte Parmak für den türkischen Club Samsunspor, für die SpVgg Ludwigsburg (2002 bis 2004) und in drei Etappen für die Stuttgarter Kickers (1995 bis 2002, 2004 bis 2008 und Januar bis April 2009). Außerdem erlebte er ein Intermezzo bei TuS Koblenz (August bis Dezember 2008).

Seit dem 13. Juni 2009 ist er verheiratet mit Nida, das Paar lebt in Stuttgart.

Stuttgarter Nachrichten

Kurz: „Es hat sich erstaunlich viel getan“

Der 68-Jährige ist begeistert von der positiven Entwicklung des Vereins nach dem Abstieg aus der dritten Liga und will weitermachen

Stuttgart – Edgar Kurz ist seit dem 15. Juli Präsident des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers und damit Nachfolger von Dirk Eichelbaum. Bei der Mitgliederversammlung am 24. November stellt er sich wieder zur Wahl. „Es hat sich alles sehr positiv entwickelt“, erklärt der 68-Jährige nach dem 1:1 gegen den 1. FC Eintracht Bamberg im Gespräch mit Beate Wockenfuß.

Die erste Heimniederlage wurde gerade so vermieden. Wie beurteilen Sie die Leistung der Mannschaft?

Kurz: Wir haben stark begonnen und auch die besseren Chancen gehabt. Der Rückstand gab dem Team einen Knacks. In der zweiten Hälfte haben wir wieder über den Kampf hineingefunden, waren total dominant, ohne richtig gefährlich zu sein. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und verdient den Ausgleich erzielt. Man kann den Spielern von der Einstellung her mit Sicherheit keinen Vorwurf machen.

Die Mannschaft steht jetzt in der Tabelle im Mittelfeld. Hätten Sie sie dort erwartet?

Kurz: Ich habe bei meinem Amtsantritt gesagt, dass ich eine Platzierung zwischen acht und zwölf erwarte. Nach den ersten fünf Spielen habe ich mich korrigiert und gesagt, wir haben die Möglichkeit, Platz drei bis acht zu erreichen. Wir bewegen uns ziemlich genau in dem Bereich.

War es für Sie die richtige Entscheidung, das Amt zu übernehmen?

Kurz: Sie war aus einer gewissen Situation heraus geboren. Als alter Degerlocher und als alter Fußballer konnte ich nicht zulassen, dass wir eine neue hungrige Mannschaft haben, einen neuen Trainer, der nach oben will, einen neuen Geschäftsführer und einen neuen Jugendleiter – und dann ist in der Chefetage keiner mehr da. Das ist chaotisch. Und dieses Chaos wollte ich dem Verein und auch mir nicht antun.

Sie haben beschlossen, bei der Mitgliederversammlung wieder zur Wahl anzutreten. . .

Kurz: Ich habe ein gutes Team um mich herum. Mit den Leuten kann man gut arbeiten, diskutieren und sich auseinandersetzen. Und da kann man auch etwas bewegen. Das einzige, das uns im Moment fehlt, sind finanzielle Stabilisatoren, damit wir ruhiger und ohne ständig die Liquidität betrachten zu müssen, in die Zukunft schauen können.

Aber da hat sich schon etwas getan. Neue Sponsoren wurden gewonnen. Wessen Verdienst ist das?

Kurz: Es hat sich erstaunlich viel getan. Zum einen wegen der positiven Außenwirkung. Zum anderen haben wir in Jens Zimmermann einen sehr tüchtigen Geschäftsführer, der wirklich alles für den Verein gibt. Die sportlichen Ergebnisse sind auch da. Man konnte dieser Mannschaft vorher eigentlich gar nichts zutrauen. Sie war ja aus dem Nichts geboren. Von daher hat sich alles sehr positiv entwickelt. Und unter diesen Umständen habe ich gesagt, dass ich mir vorstellen kann weiterzumachen. Und wenn es die Mitglieder wollen, soll das so sein.

Der vierte Mann im Präsidium fehlt weiterhin.

Kurz: Ich möchte das Präsidium wieder voll haben. Ich hätte sogar gern eine fünfte Person. Wir brauchen vor allem jemanden, der für den sportlichen Bereich zuständig ist. Wir haben auch schon einige Gespräche geführt. Im Moment können wir noch keinen Namen nennen, aber bis zum 24. November muss die Mannschaft stehen.

Sie haben bei Ihrem Amtsantritt gesagt, es würde kein Zuckerschlecken. Hat sich das bewahrheitet?

Kurz: Es ist deshalb kein Zuckerschlecken, weil wir uns ständig mit unserer finanziellen Situation auseinandersetzen müssen. Alles andere ist Alltag. Das kenne ich aus 50 Jahren Berufsleben. Ich bin jemand, der Menschen zusammenführen kann und der ausgleichend sein kann. Aber das nützt beim finanziellen Teil überhaupt nichts.

Welche Folgen hat der Tod von Ursula Dünnwald-Metzler auf ihr Rang­rücktrittsdarlehen?

Kurz: Gott sei Dank haben wir diesbezüglich Ruhe, bis wir in die Gewinnzone kommen. Über diese Regelung sind wir sehr dankbar.

Dann existiert ja noch das 200 000 Euro-Darlehen vom DFB, das bis Mitte Mai 2010 zurückgezahlt werden muss. Ansonsten gibt es keine Lizenz für die Regionalliga. . .

Kurz: Es ist unser Bestreben, das Geld so rasch wie möglich zurückzuzahlen. Wir sind schon in Gesprächen mit Leuten, die bereitstünden mitzuhelfen. Aber das ist noch nicht in trockenen Tüchern.

Da wird wohl auch kein Geld vorhanden sein, um den Kader in der Winterpause eventuell noch mal nachzubessern?

Kurz: Das ist bei uns im Moment kein Thema. Erstaunlicherweise auch bei unserem Trainer nicht. Er kommt mit dem Kader zurecht. Die Situation könnte sich höchstens dadurch ändern, dass man ein oder zwei Spieler abgibt, die er nicht unbedingt so hoch einstuft oder die er nicht benötigt auf der Position. Da könnte man etwas tun. Aber danach sieht es derzeit nicht aus. Zu dem bestehenden Kader wird aus finanziellen Gründen mit Sicherheit niemand hinzukommen.

Wie sehen Sie die Perspektiven der Kickers in den drei Jahren Ihrer möglichen Amtszeit?

Kurz: Ich würde wollen, dass wir in den drei Jahren in der dritten Liga sind und dann schauen, ob wir die Möglichkeit nach oben haben. Ich bin ja mal für meine Aussage kritisiert worden, dass die Kickers in die zweite Liga gehören. Aber das ist so. Ich habe nur gesagt, die Kickers gehören dahin. Aber ich habe nicht gesagt, dass wir es schaffen. Diese Aussage war also nicht das erklärte Ziel, sondern eine sachliche Feststellung. Die Stuttgarter Kickers gehören aufgrund ihres Namens und ihrer Tradition in die zweite Liga. Ob ‚ s funktioniert, wird sich zeigen.

Eßlinger Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – Eintracht Bamberg (1:1)

Geringer Lohn für hohen Aufwand

Regionalliga Die Stuttgarter Kickers spielen gegen Bamberg nur 1:1. Reutlingen und Großaspach verlieren. Von Joachim Klumpp

Am Ende ist keine der beiden Mannschaften zufrieden gewesen. Die Gäste aus Bamberg nicht, deren Torhüter Stephan Essig aus Frust noch eine Wasserflasche auf die Tribüne schleuderte, und die Stuttgarter Kickers nicht, weil ihrer Meinung nach der Schiedsrichter zu wenig hatte nachspielen lassen. „Nur 33 Sekunden“, haderte der Trainer Dirk Schuster. Wo dessen Mannschaft doch gerade so gut drauf war, nach dem 1:1-Ausgleich in der 90. Minute, was die Heimbilanz (drei Siege, drei Unentschieden) rettete, aber keine drei Punkte, die eingeplant waren.

Ein wenig später dann hatten sich die Gemüter beruhigt, und der Kickers-Präsident Edgar Kurz sagte: „Wir sind für den hohen Aufwand wenigstens noch etwas belohnt worden.“ Denn die Stuttgarter hatten nicht nur 16:3 Ecken auf dem Konto, sondern auch mehr Chancen, die klarsten durch Dirk Prediger (12.) und Demis Jung kurz nach der Pause. „Wenn wir in Führung gehen, dann gewinnen wir auch“, sagte der Kickers-Verteidiger Moritz Steinle.

Doch in Führung gingen die Gäste nach einem Abwehrfehler auf der rechten Seite. In der Folge sah man zwar viel Wille, aber oft den falschen Weg bei den Kickers. „Wir haben nicht immer die richtigen Mittel gewählt“, sagte der Trainer Dirk Schuster, der mit seiner Variante zumindest Glück hatte. Dem Stürmer Slaven Jokic jedenfalls gab er bei dessen Einwechslung nach 73 Minuten einen Zettel mit aufs Feld, „weil wir von der Trainerbank aus nicht über den ganzen Platz schreien wollten“, wie Schuster erklärte. Um so die taktische Umstellung weiterzugeben, mit Mijo Tunjic als hängende Spitze (neben Jokic und dem ebenfalls eingewechselten Gökhan Gümüssu) – was sich letztlich ausgezahlt hat. Auch wenn der Torschütze Tunjic zugab: „Der Ball war noch abgefälscht.“ Also eigentlich ein Eigentor, was symptomatisch ist.

Denn die Torausbeute bleibt das große Manko der Kickers, nur die fünf Letztplatzierten Mannschaften – und damit Abstiegskandidaten – haben weniger Treffer erzielt. Das abzustellen, wird nicht ganz einfach. „Man sieht schon auch im Training, dass es da Defizite gibt“, hat Schuster dieser Tage gesagt. Der arbeitslose Kickers-Exspieler Angelo Vaccaro saß zwar auf der Tribüne, „ist aber kein Thema“, wie Schuster versicherte.

Zu allem Unglück fällt Enzo Marchese – Schuster sagte: „Er hat in einigen Situationen gefehlt“ – sogar länger aus. Im Training kam ein neuer Muskelfaserriss hinzu, der eine zweiwöchige Pause nötig macht, so dass er auch im Derby am 7. November gegen Reutlingen fehlen wird. Doch wie sagte der Trainer: „Im Zweifel spielt eben mal einer aus der zweiten Mannschaft oder der Jugend.“ Selbst wenn diese beiden Teams genug eigene Sorgen haben. (…)

Stuttgarter Zeitung

Die Kickers sind ohne Marchese harmlos
Nur Kampf ist zu wenig – Beim 1:1 gegen die defensive Eintracht Bamberg fehlt den Blauen das Überraschungsmoment im Spiel nach vorn

Das 1:1 (0:1) der Stuttgarter Kickers gegen den 1. FC Eintracht Bamberg machte deutlich: Enzo Marchese ist nicht zu ersetzen. Bitter, dass der Spielmacher noch für einige Zeit ausfällt.

Von Stefan Klinger

STUTTGART. Glücklich, glücklicher, Kickers. Im vorletzten Angriff des Spiels gelang den Blauen doch noch der Treffer zum 1:1. Bezeichnend: Das Tor fiel nach einem durch Bambergs Marco Hillemaier abgefälschten Schuss von Mijo Tunjic.

„Ich wollte den Ball eigentlich blind in die Mitte spielen und hatte gehofft, dass einer von uns bereitsteht“, sagte Tunjic, „glücklicherweise hat ihn ein Bamberger ins eigene Tor abgelenkt.“ Dank des Treffers kamen die Kickers mit einem blauen Auge davon und stehen nach dem sechsten Heimspiel ohne Niederlage auf Rang zehn. Ein Tabellenplatz, der dem Leistungsvermögen des Teams entspricht. Die Stuttgarter sind eine ordentliche Regionalligamannschaft, ohne Enzo Marchese besitzen sie aber nicht genug Potenzial, um in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen. Denn im Spielaufbau hapert es ohne den Regisseur, gegen Bamberg klaffte zwischen Defensive und Stürmern teils eine gewaltige Lücke. „Enzo fehlt uns unheimlich. Er bereitet super Chancen vor“, sagt Tunjic, „Dirk Prediger und ich sind ähnliche Stürmertypen. Wir warten eher auf den entscheidenden Pass. Enzo dagegen kommt entgegen und holt sich die Bälle.“ Wann Marchese zurückkehrt, ist offen. Er hat sich einen zweiten Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. „Er muss es sagen, wenn er sich fit fühlt“, sagt Trainer Dirk Schuster, „wir wollen auf keinen Fall riskieren, dass er zu früh anfängt und dann richtig lange ausfällt. Wir sehen ja, wie wertvoll er für unser Spiel ist.“

Stuttgarter Nachrichten

Die Heimserie der Kickers hält

Stuttgart (bw) – Es war knapp, aber die positive Heimserie der Stuttgarter Kickers hielt: Durch ein Last-Minute-Tor von Mijo Tunjic blieb der Fußball-Regionalligist beim 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Eintracht Bamberg auch in seinem sechsten Saisonspiel auf der Waldau ungeschlagen. Vor 2340 Zuschauern hatte Josef Pickel die Gäste in der 21. Minute in Führung gebracht, ehe Tunjic kurz vor dem Schlusspfiff mit einem noch abgefälschten Schuss der verdiente Ausgleich (90.) gelang. So richtig freuen konnte sich der Stürmer aber nicht. „Da wäre mehr drin gewesen“, meinte er auch mit Blick auf die erneut schwache Chancenverwertung der überlegenen Gastgeber: „Uns fehlt die Entschlossenheit vor dem Tor.“ Wer auch fehlte, war Spielmacher Enzo Marchese, der am Donnerstag erneut einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitt und zwei Wochen pausieren muss. „Wir haben bis zur letzten Minute daran geglaubt, dass wir etwas Zählbares hierbehalten. Aber das 1:1 entspricht natürlich nicht dem, was wir uns vorgenommen hatten“, betonte Trainer Dirk Schuster.

Eßlinger Zeitung

FCE kassiert kurz vor Schluss Ausgleichstreffer

Fußball-Regionalliga In der Fußball-Regionalliga Süd hat der 1. FC Eintracht Bamberg im Stuttgarter Gazi-Stadion nur um Haaresbreite eine echte Überraschung verpasst. Der von Mijo Tunjic in der Schlussphase erzielte Treffer zum 1:1-Ausgleich brachte die Schützlinge von Trainer Christoph Starke um den möglichen ersten Auswärtssieg.

Die vom Trainergespann Christoph Starke und Heiner Dumpert ausgewählte Taktik wäre fast perfekt aufgegangen. „Wir wollten den Raum für Stuttgart zumachen und Konter fahren. Dies ist uns in der ersten Halbzeit auch sehr gut gelungen. In der zweiten Halbzeit hat dann der Abschluss gefehlt“, so Dumpert, der einem durchaus möglichen zweiten Treffer seiner Mannschaft und damit einer endgültigen Entscheidung nachtrauerte.

Die Gastgeber begannen mit den eigenen Fans im Rücken sehr engagiert und erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. Die Bamberger Defensive um das starke Innenverteidigerpaar Michael Krämer und Michael Ludwig stand aber sehr sicher. Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld rettete Stephan Essig (12.) mit einer Glanzparade gegen Dirk Prediger zur Ecke. Wenig später folgte dann der Bamberger Paukenschlag: Harald Fleischer, der auf der linken Außenbahn mit einer starken Leistung glänzte, konnte sich zunächst gegen drei Gegenspieler durchsetzen. Seine von links flach in den Strafraum gezogenene Flanke drückte der am langen Eck postierte Josef Pickel (21.) mit seinem ersten Regionalliga-Treffer zur Bamberger Führung ein.

Bereits drei Minuten später musste Kickers Torhüter Daniel Wagner bei Peter Heyers Flachschuss zur Ecke klären. Noch einmal stand FCE-Torhüter Essig dann vor dem Seitenwechsel im Brennpunkt, als er ein Schuss von Mijo Tunjic (37.) über die Latte zur Ecke lenkte. Die bis dato zu Hause noch ungeschlagenen Gastgeber erhöhten im zweiten Durchgang dann noch einmal die Schlagzahl, hatten auch deutlich mehr Ballbesitz, doch herausgespielte Chancen der Schwaben waren selten. Kamen die Blauen aus Degerloch dann doch einmal frei zum Schuss (47.Tunjic), hatte der FCE in Torhüter Essig stets einen sicheren Rückhalt.

Die Bamberger blieben mit ihren Kontern weiter gefährlich, zeigten sich im Abschluss aber nicht effizient genug. Tobias Dalkes (62.) Schlenzer kann Kickers-Torhüter Wagner gerade noch parieren. Auch ein Kopfball (67.) des engagierten Mönchrödeners, nach Flanke Heyer, landete dann nur knapp daneben.

Nur noch wenige Sekunden waren noch zu spielen, als sich die Gastgeber noch einmal das Leder im Mittelfeld erkämpften. Demis Jung bediente Tunjic, dessen abgefälschter Schuss von der rechten Strafraumseite dann doch noch im Bamberger Tor zappelte. „Obwohl der Punkt am Ende sehr glücklich zustande kam, war er dem Spielverlauf nach wohl verdient“, kommentierte Kickers-Trainer Dirk Schuster das 1:1-Endergebnis.

Fränkischer Tag

Kickers gelingt in letzter Sekunde noch der Ausgleich – 1-1-Unentschieden gegen Bamberg

Am Ende war es ein glücklicher Punktgewinn der Stuttgarter Kickers im heutigen Heimspiel gegen den 1.FC Eintracht Bamberg, doch sicherlich nicht unverdient. Nach einer guten Anfangsviertelstunde der Blauen gingen die Gäste durch den Treffer von Josef Pickel mit 0:1 in Führung (21.).
Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster zeigte sich in der Folgezeit vor den 2.340 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau zwar spielerisch überlegen und hatte auch deutlich mehr Ballbesitz, doch so richtig zwingende Torchancen schafften sie nicht rauszuspielen.
Die Gäste aus Bamberg hingegen blieben immer wieder durch ihre Konter gefährlich, verpassten es aber das sicherlich vorentscheidende Tor zum 0:2 zu machen. So wurden die Kickers kurz vor Spielende doch noch für Ihre Mühen und den Einsatz belohnt, als Mijo Tunjic ein tolles Solo zum 1:1-Ausgleich abschloss (90.).
„Obwohl der Punkt am Ende sehr glücklich zustand kam“, so Trainer Dirk Schuster, „war er dem Spielverlauf nach sehr verdient. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt und sind doch noch belohnt worden.“

Die Spielstatistik:

Stuttgarter Kickers: Daniel Wagner – Alessandro Abruscia, Simon Köpf (73. Slaven Jokic), Marcel Rapp, Fabian Gerster – Moritz Steinle, Michele Rizzi, Demis Jung, Marcel Ivanusa – Mijo Tunjic, Dirk Prediger (46. Gökhan Gümüssu) – Trainer: Dirk Schuster
1.FC Eintracht Bamberg: Stephan Essig – Christian Hassa, Michael Ludwig, Michael Krämer, Sebastian Müller – Marco Hillemeier, Thomas Dotterweich, Josef Pickel (80. Christoph Kaiser), Harald Fleischer (88. Rene Finnemann – Peter Heyer, Tobias Dalke (76. Alexander Deptalla) – Trainer: Christoph Starke

Zuschauer:
2.340 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter:
Tobias Welz (Wiesbaden)

Torfolge:
0:1 Josef Nickel (21.)
1:1 Mijo Tunjic (90.)

Verwarnungen:
Gelbe Karten: Simon Köpf – Harald Fleischer

Offizielle Homepage

Vorberichte II: Stuttgarter Kickers – Eintracht Bamberg

Kickers setzen auf Spielkultur

STUTTGART (StN). Ein Heimspiel für die Stuttgarter Kickers, die Fans des auswärtsschwachen Fußball-Regionalligisten atmen auf: Die Blauen empfangen an diesem Samstag (14 Uhr) Eintracht Bamberg – 14 Punkte in sechs Spielen haben sie im Gazistadion eingefahren, noch sind sie unterm Fernsehturm ungeschlagen. „Bamberg ist ein unangenehmer Gegner“, warnt Trainer Dirk Schuster, „wir müssen den Kampf annehmen, dagegenhalten und spielerische Mittel einbringen.“ Soll heißen: Der Coach will die Eintracht durch die bessere Spieltechnik und -anlage in die Knie zwingen. Allerdings müssen die Kickers auf Enzo Marchese verzichten, der weiter mit Oberschenkelproblemen kämpft. Eine Kernspintomografie soll neue Erkenntnisse bringen, zu Beginn nächster Woche wollen die Ärzte verkünden, wie lange der 26-Jährige noch ausfällt.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers bangen um Marchese

Stuttgart (red) – Auf dem Papier scheint die Sache klar: Der zu Hause bisher ungeschlagene Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers em­pfängt heute (14 Uhr) den auswärts noch sieglosen 1. FC Eintracht Bamberg. Dennoch warnt Kickers-Trainer Dirk Schuster vor dem Tabellen-15. „Das ist ein robuster Gegner, der unangenehm zu spielen ist“, sagt der Coach, fordert aber: „Wir müssen den Kampf annehmen, um dann über die spielerischen Vorteile zum Erfolg zu kommen.“ Schließlich soll nach der dritten Auswärtsniederlage in Folge wenigstens die positive Heimserie der Kickers halten. Dominik Salz (Zehenbruch) und Franco Petruso (Muskelfaserriss) stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Fraglich ist zudem der Einsatz von Enzo Marchese. Der Mittelfeldmann hat nach seiner Oberschenkelzerrung zwar bereits wieder mittrainiert, ist wohl aber noch nicht hundertprozentig fit.

Eßlinger Zeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – Eintracht Bamberg

Spielt Marchese?

Vor einer Woche ist das Unternehmen Xerox Document Group bei dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers als Sponsor eingestiegen, was auch das Recht auf die Ärmelwerbung enthält. Doch dieses Logo tritt die Firma jetzt für einen karitativen Zweck an die Olgäle-Stiftung ab. In diesem Rahmen ist für den 20. Dezember zum letzten Heimspiel des Jahres gegen den aktuellen Spitzenreiter SC Freiburg II auch noch ein Benefizprogramm geplant.

Zunächst einmal steht aber morgen (14 Uhr) das Heimspiel gegen den 1. FC Bamberg an. „Ein robuster Gegner, gegen den wir den Kampf annehmen müssen“, sagt der Kickers-Trainer Dirk Schuster, um dann über die spielerischen Vorteile zum Erfolg zu kommen. Ob dazu Enzo Marchese – als Spielmacher oder hängende Spitze – seinen Teil beitragen kann, ist offen. Der Italiener hat nach seinem Muskelfaserriss zwar in dieser Woche mittrainiert, aber wieder über leichte Schmerzen geklagt. Für Schuster steht fest: „Er spielt nur, wenn er hundertprozentig fit ist.“

Während der Präsident Edgar Kurz auf der Hauptversammlung am 24. November wieder kandidieren will, hat sich sein Mitstreiter Dieter Wahl noch nicht entschieden. „Wir werden nächste Woche ein Gespräch unter Freunden führen, dann sieht man weiter“, sagt der Marketingchef. ump

Stuttgarter Zeitung