StZ: So schnell rutschen die Blauen in die roten Zahlen

Kickers Die Spiele gegen Reutlingen zeigen, wie schwierig es ist, über die Zuschauereinnahmen Gewinn zu machen.

Von Joachim Klumpp

Als das Derby im Württembergischen Fußballpokal zwischen den Stuttgarter Kickers und dem SSV Reutlingen vor vier Wochen erst mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen wurde, hätte man von einem großen Besucherandrang ausgehen können. Doch der hielt sich bei 2080 Zuschauern in Grenzen, die Verzögerung hatte vorwiegend mit der Verkehrssituation im Feierabendverkehr bei diesem Spiel in der Wochenmitte zu tun. Aber selbst die vom Verein erhofften zweieinhalbtausend Fans hätten in diesem Achtelfinale den Kohl nicht fett gemacht – der Wettbewerb ist ein Zuschussgeschäft.

„Im Pokal legen wir bei Heimspielen in den ersten Runden nur drauf“, sagt der Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann. „Deshalb müssen wir versuchen, nun etwas gutzumachen.“ Reutlingen, die Zweite, heißt es am Samstag. Diesmal im Punktspiel der Regionalliga mit besseren Vorzeichen: mehr als 2000 Karten sind bereits verkauft, nicht zuletzt dank intensiver Werbemaßnahmen wie Plakataktionen, an denen sich Fans und Mannschaft beteiligt haben, so dass die Kickers auf einen Rekordbesuch hoffen; der resultiert bisher aus der Partie gegen den SSV Ulm mit 3520 Fans. Bei solchen Zahlen bleibt etwas hängen.

Das ist nicht selbstverständlich. Zwar kalkuliert der Drittligaabsteiger moderat – mit 1500 Zuschauern im Schnitt, aber zahlenden wohlgemerkt. Da jedoch in jedem Spiel ein gewisser Kartenanteil (für Sponsoren, soziale Einrichtungen oder Schiedsrichter) in die Zuschauerzahl eingerechnet wird, müssen rund 2200 Besucher kommen, um in die Gewinnzone zu stoßen.

Die wurde beim Pokalspiel verfehlt, und zwar deutlich. Denn hier gelten andere Gesetze, weil die Verbandsabgabe an den WFV sowie die Reisekosten für den Gegner (60 Cent pro Kilometer) abgezogen werden. Zudem müssen die Netto-Einnahmen, in diesem Fall 16 000 Euro, noch mit dem Gegner geteilt werden. So dass Reutlingen durch das Pokalspiel letztlich in den Genuss von etwa 6000 Euro kommt.

Und die Kickers? Die legen drauf. Schließlich hat es sich – aufgrund der Rivalität der Fangruppen – um ein sogenanntes Sicherheitsspiel gehandelt. Neben dem Polizeieinsatz (auf Staatskosten) wird hier komplett der Heimverein in die Pflicht genommen: in diesem Fall waren 90 Ordner und 50 Rotkreuzhelfer im Einsatz. Dazu kam die Stadionmiete – und schon rutschten die Blauen in die roten Zahlen. Dadurch, dass die ohnehin schmalen Einnahmen mit dem SSV geteilt werden mussten, und laut Regelung des WFV nur zehn Prozent der Kosten in Rechnung gestellt werden können, konnten die Kickers ihre Ausgaben von 13 000 Euro bei weitem nicht decken. „Am Ende bleiben wir auf über 4000 Euro sitzen“, sagt Zimmermann.

Deshalb hat er zunächst auf eine gütliche Einigung mit dem Nachbarn aus Reutlingen gehofft, was die Zusatzkosten für den Sicherheits- und Sanitätsdienst angeht. Doch das haben die selbst nicht auf Rosen gebetteten Reutlinger abgelehnt. „Das ist sicher nachvollziehbar, aber auch sehr ärgerlich“, sagt Zimmermann, der zudem auch für den normalen Spielbetrieb einen Standortnachteil gegenüber den Ligarivalen sieht. In Stuttgart gelten zum Beispiel strengere Vorgaben als anderswo. Während die Kickers aufgrund der Auflagen bei jedem Spiel zahlreiche ausgebildete Sicherheitskräfte im Gazi-Stadion (mindestens 44 pro Spiel) einsetzen müssen, behelfen sich Konkurrenten wie etwa Pfullendorf oder Alzenau überwiegend mit ehrenamtlichem Personal.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf den WFV-Pokalsieg – und damit die Qualifikation für den lukrativen DFB-Pokal. „Für einen Regionalligisten ist das der Fleischtopf, den es zu erreichen gilt“, sagt Zimmermann. Dann gäbe es nämlich in der ersten Hauptrunde garantierte 113 000 Euro Einnahmen. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, angefangen mit dem Viertelfinale beim SV Bonlanden, das am 31. März 2010 stattfindet. Das hat zumindest einen Vorteil: die Kickers als Gast legen nicht drauf, was für Zimmermann ein Beleg dafür ist, „dass das System einen Fehler hat“.

Stuttgarter Zeitung

ZAHLEN UND ZUSCHAUER

Regionalliga Spitzenreiter bei den Zuschauern ist Hessen Kassel, das einen Schnitt von 4472 Besuchern aufweist, vor dem Tabellenführer VfR Aalen (2981). Es folgen Darmstadt (2550), die Kickers (2486) und Reutlingen (2308). Schlusslicht ist Fürth mit 1232 Fans – in sieben Heimspielen.

Pokal In diesem Wettbewerb werden von der Einnahme die Umsatzsteuer abgezogen, zehn Prozent Entschädigung für den Platzverein, zehn Prozent Spielabgabe an den WFV, Kosten für die Schiedsrichter und Reisekosten für den Gastverein. Die verbleibenden Einnahmen teilen die Clubs.

Kartenaktion
Für das Spiel der Kickers am Samstag gegen Reutlingen gibt es spezielle Kartenangebote: ein Familienticket für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder für 17 Euro. Zudem gibt es Kombitickets – für ein Elternteil plus Kind – zu 25 Euro (Sitzplatz) und zehn Euro (Stehplatz). ump

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – SSV 05 Reutlingen 3:1 (3:0)

Abruscia zeigt, was er kann

WFV-Pokal Kickers nach 3:1 gegenReutlingen im Viertelfinale.

Von Joachim Klumpp

Bonlanden, wir kommen! Nach dem 3:1-(3:0-) Sieg vor 2080 Zuschauern im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen sind die Stuttgarter Kickers ins Viertelfinale eingezogen. Wann die Partie beim Oberligisten SV Bonlanden ausgetragen wird, ist offen; auf jeden Fall nicht mehr in diesem Jahr. „Es war unser erklärtes Ziel, in dem Wettbewerb zu überwintern“, sagte der Kickers-Trainer Dirk Schuster zufrieden. Vor allem nach einer furiosen ersten Hälfte, als seine Mannschaft innerhalb von 20 Minuten die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Alessandro Abruscia (13.), Simon Köpf (15.) und Marcel Ivanusa (32.) sorgten für eine beruhigende Führung, nach dem Motto: jeder Schuss ein Treffer. Die Vorarbeit leistete dabei jeweils der als Stürmer nominierte Enzo Marchese, der seine starke Leistung in der 76. Minute hätte krönen können, aber mit einem Foulelfmeter an Schlussmann Tobias Linse scheiterte.

Überboten wurde er vielleicht nur noch vom jungen Alessandro Abruscia, so etwas wie dem Senkrechtstarter der Saison. Wer bisher noch an dessen Fähigkeiten gezweifelt hatte, wurde spätestens mit dem Führungsftreffer überzeugt, als er mit dem rechten Fuß kurzerhand drei Gegenspieler versetzte und dann mit links unhaltbar ins kurze Eck schoss. Der Kapitän Marcel Rapp schwärmte geradezu: „Ich sehe ihn ja jeden Tag im Training. Er bringt alles mit, um später einmal oben zu spielen.“

Also im Profibereich. Zunächst einmal arbeiten die Kickers deshalb intensiv an einer Vertragsverlängerung, um zumindest finanziell von einem möglichen Wechsel zu profitieren. „Er traut sich für sein Alter viel zu“, sagt Schuster über den erst 19-Jährigen. „Und wir fordern ihn auch dazu auf, solche Überraschungsmomente auf seiner Seite zu schaffen.“ Das ist die rechte Außenbahn, wo er zunächst im Mittelfeld, später in der Viererkette agierte, als Moritz Steinle ins defensive Mittelfeld rückte, um dem Reutlinger Druck nach der Pause etwas entgegenzuhalten. Zu mehr als dem Ehrentor durch einen Distanzschuss von Daniel Bogdanovic (57.) reichte es aber nicht mehr für die Gäste. „Die drei schnellen Tore steckt keine Mannschaft weg“, sagte Reutlingens Trainer Roland Seitz, der nach öffentlicher Kritik des Kapitäns Sascha Boller diesen kurzerhand von seinem Posten enthoben hat – und Jens Härter zum neuen Spielführer ernannte.

Solche internen Querelen gibt es bei den Kickers derzeit nicht. Im Gegenteil: heute Abend steht ein gemeinsamer Volksfestbesuch an, den sich die Mannschaft redlich verdient hat. Damit nicht genug: Morgen geht“s ins Varieté und am Freitag schon wieder auf den Wasen, diesmal zum Handballspiel der Bittenfelder in die Porsche-Arena. Das alles soll dem Teamgeist zugute kommen – der im Moment auch so etwas wie das Erfolgsgeheimnis der Kickers ist.

Stuttgarter Zeitung

3:1 – Kickers kommen souverän weiter
Sieg im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen – im Viertelfinale geht es zu Oberligist SV Bonlanden

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Kickers-Trainer Dirk Schuster forderte vor dem Achtelfinalspiel im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen von seiner Mannschaft nicht nur Fußball mit Herz, sondern vor allem einen Sieg. Beides ging in Erfüllung. Die Blauen gewannen gegen das Team von Trainer Roland Seitz souverän mit 3:1 (3:0) und zeigten vor 2080 Zuschauern besonders in der ersten Halbzeit eine starke Vorstellung.

Bissig in den Zweikämpfen, gute Laufarbeit, beste Chancenauswertung – im Duell der beiden Regionalligisten hatten die Kickers die Nase vorn. Die Reutlinger hielten nur die ersten 15 Minuten gut mit. Bei den Blauen spielte besonders Alessandro Abruscia frech auf. Das Eigengewächs erzielte auch prompt das 1:0. In der 13. Minute umkurvte der 19-Jährige gleich drei Reutlinger, zog nach innen und donnerte den Ball mit dem linken Fuß ins Tor. Zwei Minuten später folgte das 2:0. Simon Köpf verwandelte eine Freistoßhereingabe von Enzo Marchese mit dem Kopf. Marcel Ivanusa erhöhte gar auf 3:0 (32.), wieder war Marchese glänzender Vorbereiter.

In der zweiten Hälfte schalteten die Kickers einen Gang zurück und kassierten prompt das 1:3. Daniel Bogdanovic (57.) zog aus 25 Metern ab und traf unhaltbar für Torhüter Daniel Wagner unter die Latte. Trotz des Anschlusstreffers war der Sieg der Blauen nie in Gefahr. Im Gegenteil: Marchese hatte sogar die Möglichkeit auf 4:1 (75.) zu erhöhen. Doch er scheiterte mit einem Foulelfmeter an SSV-Torhüter Tobias Linse. „Wir haben unser Ziel erreicht und sind weiter, ich bin sehr zufrieden. Nur in der zweiten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren und das Ergebnis nur verwaltet“, sagte Kickers-Trainer Schuster.

Im Viertelfinale treffen die Blauen, deren zweite Mannschaft ebenfalls noch im Pokal dabei ist, auf den Oberligisten SV Bonlanden. Die Partie findet im nächstens Jahr statt, der Termin steht noch nicht fest.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgart Reutlingen 3:1 Effektive Kickers: Drei Versuche, drei Tore. Bittere Pokal-Pleite für die Seitz-Truppe

SSV geht in 180 Sekunden k.o.

VON MANFRED KRETSCHMER

STUTTGART. Den Traum von den großen Einnahmen im DFB-Pokal müssen sich die Regionalliga-Fußballer des SSV Reutlingen einmal mehr abschminken. Im Verbandspokal-Achtelfinalspiel beim Liga-Konkurrenten Stuttgarter Kickers zogen die Nullfünfer vor 2080 Zuschauern mit 1:3 (0:3) den Kürzeren. Die Kickers müssen nun im Viertelfinale beim Oberligisten SV Bonlanden ran. Es war kaum zu glauben, aber wahr: Die »Blauen« brachten bis zur 32. Minute drei Bälle in Richtung Reutlinger Gehäuse und alle drei landeten im Netz.

Beim 1:0 in der 13. Minute ließ sich die SSV-Defensiv-Abteilung auf der linken Seite gleich mehrmals düpieren. Der 19 Jahre junge Alessandro Abruscia schnappte sich das Spielgerät, tanzte drei Gegenspieler aus und ließ Torhüter Tobias Linse mit seinem Schuss aus zehn Metern keine Abwehrchance.

180 Sekunden später war der SSV-k.o. fast schon besiegelt. Nach einer Freistoß-Flanke des technisch beschlagenen Ex-Ulmers Enzo Marchese köpfte Simon Köpf zum 2:0 ein. Mit anderen Worten: Der ehemalige Aalener Köpf überwand seinen früheren Team-Kollegen Linse.

Und weil aller schlechten Dinge drei sind, landete auch die dritte Chance der Kickers im Tor. Marchese flankte und Marcel Ivanusa traf volley ins Schwarze.

»Wir haben bei allen drei Gegentoren gepennt«, übte der neue SSV-Kapitän und Innenverteidiger Jens Härter Selbstkritik. Und fügte hinzu: »Auf unsere Leistung in der zweiten Halbzeit kann man allerdings aufbauen.« SSV-Geschäftsführer Klaus Weiss schüttelte nach Spielende ungläubig den Kopf und formulierte: »Wenn man solche individuellen Böcke schießt, kann man kein Spiel gewinnen.« Jugendliches Zweikampf-Verhalten warf er der Truppe vor.

Im Spiel des Jahres für die Kreuzeiche-Elf präsentierte sich das Team von Trainer Roland Seitz wesentlich engagierter und spielfreudiger als zuletzt. Allerdings muss man auch konstatieren, dass die Stuttgarter noch sieges- und torhungriger auftraten. »Wir funktionieren in dieser Saison als Team. Jeder Spieler geht ans Limit«, lobte Kickers-Coach Dirk Schuster seine Schützlinge.

Beim SSV lief der Ball im Mittelfeld phasenweise flüssig durch die Reihen. Aber immer wenn es ans Eingemachte ging, sprich: wenn sich der Ball in Tornähe befand, dann leisteten sich die Gäste ein schlampiges Zuspiel oder verloren den entscheidenden Zweikampf. Sein Team habe »gut angefangen«, stellte Seitz fest, »allerdings haben wir es nicht geschafft, ein Zeichen zu setzen«. Positiv bewertete der Reutlinger Kommandogeber die Leistung in der zweiten Hälfte: »Da sind wir volles Risiko gegangen, haben das 1:3 gemacht, aber leider gelang uns das Anschlusstor nicht.«

In der 57. Minute wars, als Innenverteidiger Daniel Bogdanovic mit einem satten 28-Meter-Schuss an die Unterkante der Latte auf 1:3 verkürzte. Der SSV setzte nun alles auf eine Karte, allerdings schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte, so dass die Kickers in der letzten Viertelstunde den Sieg sicher über die Zeit brachten. Nach 76 Minuten gab es einen äußerst fragwürdigen Strafstoß für die Gastgeber, doch Marchese scheiterte mit dem Elfmeter an Linse.

Neben Alexander Schreckinger, Ivan Cosic und Thomas Mayer konnte beim SSV auch Andreas Rill nicht auflaufen. Er absolvierte gestern Vormittag einen Belastungstest, musste aber wegen einer Muskelverletzung passen. Bei der Aufstellung hatte Seitz eine Überraschung parat: Alexander Blessin, der nach der Pause eine gute Leistung ablieferte, musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Sascha Boller durfte sich im zentralen Mittelfeld und Marc Golinski auf der rechten Außenbahn versuchen. Es nützte alles nichts. Der SSV muss sich den Traum von einer großen Einnahme im DFB-Pokal abschminken. (GEA)

Reutlinger General-Anzeiger

Vorberichte II: Stuttgarter Kickers – SSV 05 Reutlingen

WFV-Pokal
Kickers im Derby gegen Reutlingen

Man soll den zweiten Schritt ja nicht vor dem ersten machen. Dennoch: der nächste Gegner im WFV-Pokal steht mit dem SV Bonlanden schon fest – vorausgesetzt der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers schafft heute (19 Uhr) im Derby gegen den SSV Reutlingen, zu dem 2500 Zuschauer erwartet werden, den Einzug in das Viertelfinale: „Das ist unser Ziel“, betont der Trainer Dirk Schuster, „nach wie viel Minuten ist mir egal.“ Im Zweifel auch erst im Elfmeterschießen. Nachdem die Kickers in den vergangenen drei Jahren jeweils frühzeitig gegen unterklassige Gegner (Crailsheim, Kirchheim und Sonnenhof) ausgeschieden sind, sagt der Geschäftsführer Jens Zimmermann: „Das ist eines der wichtigsten Spiele in diesem Kalenderjahr.“ Schließlich qualifiziert sich nur der WFV-Pokalsieger für den DFB-Pokal, in dem es ein Startgeld von 113 000 Euro gibt.

„Ich denke, das ist Motivation genug“, sagt Schuster, zudem habe die Elf beim 2:0 gegen den Karlsruher SC II Selbstvertrauen getankt. Im Gegensatz zum SSV Reutlingen (1:4 gegen Freiburg), bei dem in Jens Härter und Marco Tucci auch zwei ehemalige Kickers-Spieler im Team stehen. Nicht im Kickers-Kader sind Torwart Frank Becker, dessen Vertrag erwartungsgemäß aufgelöst wurde, und Franco Petruso, der mit Muskelfaserriss ausfällt. ump

Stuttgarter Zeitung

Schuster erhöht Druck auf das Team
STUTTGART (jok). Bisher forderte Dirk Schuster von seinem Team Fußball mit Herz, heute (19 Uhr/Gazi-Stadion) will er mehr. „Wir haben erstmals den Druck, ergebnisorientiert spielen zu müssen“, erklärt der Trainer der Stuttgarter Kickers vor dem Achtelfinale gegen den SSV Reutlingen, „wir wollen den WFV-Pokal holen. Also müssen wir gewinnen, egal wie.“ Das verlangt auch Jens Zimmermann, denn der WFV-Pokal-Sieger zieht in den lukrativen DFB-Pokal ein, in dem jeder Teilnehmer 100 000 Euro sicher hat. „Das ist ein großer Fleischtopf“, sagt der Geschäftsführer der Blauen, „mit dieser Einnahme wären viele Dinge leichter zu stemmen.“ Zunächst allerdings muss der SSV geschlagen werden. Die Kickers hoffen auf mindestens 2500 Zuschauer – und Schuster verspricht: „Wir werden Reutlingen unter Druck setzen.“

Stuttgarter Nachrichten

Kickers wollen eine Runde weiter

Stuttgart (bw) – Für Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers geht es heute (19 Uhr) im Gazi-Stadion um den Einzug ins WFV-Pokal-Viertelfinale. Achtelfinal-Gegner ist der Liga-Konkurrent SSV Reutlingen. 200 Polizisten und 90 Ordner wollen für die Sicherheit beim Derby sorgen. Die „Blauen“ haben sich mit einem 2:0-Sieg zu Hause gegen den Karlsruher SC II auf die Pokalpartie eingestimmt, während der SSV zuletzt eine 1:4-Heimklatsche gegen den SC Freiburg II kassierte. In der Tabelle trennen die Rivalen gerade mal zwei Plätze: Die Kickers sind Achter, die Reutlinger Zehnter. „Wenn wir die Leistung aus dem Spiel gegen Karlsruhe wieder abrufen und mit derselben Leidenschaft in die Partie gehen, dann bin ich optimistisch, dass wir die nächste Runde erreichen“, sagt Kickers-Trainer Dirk Schuster, der seinen Schützlingen eine klare Zielvorgabe gegeben hat: „Wir wollen den WFV-Pokal gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen.“ Dort spielten die Stuttgarter zuletzt im Jahr 2006. Verzichten muss der Coach heute neben Dominik Salz (Zeh gebrochen) auch auf Franco Petruso. Der Mittelfeldspieler hat sich in der Partie gegen den KSC II einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und fällt mindestens zwei Wochen aus. Unterdessen wurde der Vertrag mit Ersatztorwart Frank Becker im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. „Es hat einfach nicht gepasst“, begründet Schuster.

Eßlinger Zeitung

SSV-Präsidiumsmitglied Walter Braun redet Klartext, Trainer Roland Seitz greift durch. Nach der 1:4-Pleite am vergangenen Freitag gegen den SC Freiburg II und vor dem Verbandspokal- Achtelfinalspiel am heutigen Dienstag (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers war an der Kreuzeiche Feuer unter dem Dach. In den vergangenen Tagen gabs beim Fußball-Regionalligisten nicht nur eine Aussprache. »Das Duell bei den Kickers ist für uns das Spiel des Jahres«, nimmt Braun die Elf nach einer Zusammenkunft mit dem Mannschaftsrat in die Pflicht. »Das Team war zuletzt etwas leblos«, so Braun.

Manfred Kretschmer

Trainer Seitz nahm sich seine Schützlinge gestern Abend etwa eine Stunde zur Brust. »Wir wollen unsere nach wie vor gute Ausgangsposition in der Regionalliga nicht aufs Spiel setzen«, so der 45-jährige Ex-Profi, »außerdem wollte ich das Team vor dem Pokal-Duell in Stuttgart aufwecken«. Seitz rammte zudem einen Eckpfeiler ein, indem er Sascha Boller als Kapitän absetzte. Ab heute trägt der bisherige Stellvertreter Jens Härter die Spielführer-Binde.

Die Gründe für diesen Schritt? Seitz erklärt, dass er mit Boller bereits nach dem Spiel gegen Eintracht Bamberg (1:1) ein Gespräch geführt habe, weil der Mittelfeldspieler sich gegenüber seinen Teamkollegen negativ geäußert habe. Nun legte der einst für Hoffenheim und Fürth aktive Boller nach dem Debakel gegen Freiburg noch eins drauf. »Wir haben kein Konzept in der Tasche. Wir wissen nicht, wie wir nach vorne spielen wollen. Das zentrale Mittelfeld, normalerweise das Herzstück einer Mannschaft, ist bei uns tot«, formulierte der mit drei Punktspiel-Toren zu Buche stehende Boller nach der Partie gegen die Breisgauer in den Katakomben des Kreuzeiche-Stadions.

Seitz verarbeitete diese Worte übers Wochenende und machte am Montag einen Knopf dran, indem er Boller die Binde wegnahm. »Das ist das Normalste der Welt, dass sich ein Trainer das nicht gefallen lassen kann, sonst verliert er seine Autorität«, so Seitz. Boller habe nicht nur ihn kritisiert, sondern bereits das zweite Mal seine Mannschaftskameraden. Boller selbst sagte gegenüber dem GEA: »Ich bin zum Rücktritt aufgefordert worden.«

Seine Elf werde bei den Stuttgarter Kickers »alles daran setzen«, eine Runde weiterzukommen, verspricht der Reutlinger Kommandogeber. Der Sieger von heute Abend tritt im Viertelfinale beim Oberligisten SV Bonlanden an. Seitz: »Das wäre keine leichte, aber eine machbare Aufgabe. Und ab dem Halbfinale ist alles möglich.«

Der Coach weiß allerdings auch, dass sich sein Team bei den Kickers auf einen heißen Tanz einstellen muss. Er habe den Drittliga-Absteiger im Heimspiel gegen 1860 München II (1:1) beobachtet. »Da haben mir die Stuttgarter imponiert, weil sie wahnsinnig viel Feuer entfachten und Leidenschaft zeigten.« In der Punkterunde haben die Kickers nur zwei Punkte mehr als der SSV auf dem Konto. Auffallend sind aber die lediglich sieben Gegentore. Reutlingen musste bereits 17 Mal einen Treffer einstecken .

Personell siehts beim SSV etwas besser als vor dem Freiburg-Spiel, aber längst nicht rosig aus. Andreas Rill absolvierte gestern eine Laufeinheit und dürfte heute im defensiven Mittelfeld in der Startformation stehen. Wieder einsatzfähig ist auch Angreifer Anton Makarenko, den zuletzt ein Magen-Darm-Infekt außer Gefecht setzte. Abwehrspieler Ivan Cosic hat weiterhin mit der Patellasehne Probleme und nimmt voraussichtlich als Joker auf der Bank Platz. Definitiv ausfallen werden Linksverteidiger Thomas Mayer (muskuläre Probleme), der gegen Freiburg nach 39 Minuten vom Platz musste, und der seit Wochen fehlende Alexander Schreckinger.

SSV-News.de

Vorberichte Stuttgarter Kickers – SSV 05 Reutlingen

Seitz-Elf im WFV-Pokalderby gefordert

Bereits am Dienstag (19 Uhr) kann die SSV-Elf Wiedergutmachung für die 1:4-Heimpleite gegen den SC Freiburg II betreiben. Bei den Stuttgarter Kickers kämpfen die Nullfünfer um den Einzug ins Viertelfinale im württembergischen Verbandspokal. Doch das Spiel gegen den Drittliga-Absteiger wird keine leichte Aufgabe für die Kreuzeiche-Kicker.

„Wir müssen uns jetzt sammeln und alle Kräfte auf das wichtige Pokalspiel bei den Stuttgarter Kickers konzentrieren“, erklärte SSV-Trainer Roland Seitz gleich nach der 1:4-Heimpleite gegen den Freiburger Bundesliganachwuchs. Und der Reutlinger Kommandogeber hat damit Recht – viel Zeit bleibt den Nullfünfern vor dem WFV-Pokalderby schließlich nicht. Schon am Dienstag müssen die Reutlinger im Gazi-Stadion an der Waldau zum Flutlichtspiel antreten. Trotz der zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle wollen die Kreuzeiche-Kicker den Stuttgartern Paroli bieten.

Pokalpaket im Angebot

Karten gibt es im Vorverkauf auf der SSV-Fußball-Geschäftsstelle. Stehplatzkarten kosten 8,50 Euro für Erwachsene (ermäßigte Karten gibt es für 7,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 bezahlen 5,50 Euro). Zudem bieten die Stuttgarter Kickers ein „Pokal-Paket“ für 12,50 Euro an. Dieses beinhaltet neben einer Stehplatzkarte auch eine Stadionwurst und ein Getränk im Gazi-Stadion auf der Waldau. Die Zuschauereinahmen werden im WFV-Pokal bekanntlich zwischen den Vereinen geteilt. Der Kreuzeiche-Klub siegte im Pokal bereits gegen die TSG Balingen (3:0), den FV 08 Rottweil (3:0) und die SG Empfingen (4:1). Die im Achtelfinale gastgebenden Stuttgarter Kickers siegten beim SV Baiersbronn (11:0), beim TSV Altdorf (7:0) und beim VfL Herrenberg (1:0).

Zuletzt gelang den Stuttgartern ein 2:0-Heimerfolg gegen den Karlsruher SC II. Die Kickers belegen in der Regionalliga-Tabelle den achten Rang, holten bereits vier Siege und ebensoviele Unentschieden. Nur zweimal gingen die Stuttgarter als Verlierer vom Platz. Im Schnitt sahen 2515 Zuschauer die Heimspiele der „Blauen“ – auf die Zuschauerzahl im WFV-Pokal kann man daher gespannt sein. Die Nullfünfer hoffen dabei natürlich auf die Unterstützung durch zahlreiche SSV-Fans, die in der Vergangenheit schon öfter für „Heimspiele“ an der Waldau gesorgt haben.

SSV-News.de

Reutlingen Freiburg 1:4 – SSV nur ein Spielball der Breisgauer. Zu viele Verletzte. Wer kann im Pokal auflaufen?
SSV Reutlingen: Gegen Kickers auf die Zähne beißen

VON FRANK PLEYER

REUTLINGEN. Nichts wars mit dem Geburtstags-Wunsch des Trainers: Am Tag nach seinem 45. Geburtstag hatte sich Roland Seitz einen Sieg gegen den noch ungeschlagenen SC Freiburg II gewünscht, seine Mannschaft wurde stattdessen zum Spielball der Breisgauer. Mit 1:4 (1:3) kassierte Fußball-Regionalligist SSV Reutlingen eine heftige Schlappe und setzte damit die Reihe der Pleiten an der Kreuzeiche fort. Bereits gegen Karlsruhe II (0:1) und Bamberg (1:1) hatten die Resultate für Frust gesorgt.

Die Gastgeber wurden von den Breisgauern in der Abwehr nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Einziger Trost: Vermutlich hätten die Reutlinger auch an einem besseren Tag keine ernsthafte Chance gegen das Klasse-Team aus Freiburg gehabt. Hinzu kam vor 1 900 Zuschauern, dass der SSV erstmals in dieser Saison durch eine lange Verletztenliste zurückgeworfen wurde. »Heute ist das eingetreten, was ich schon seit einem Vierteljahr sage: Wenn wir einige Verletzte haben, werden wir wegen der fehlenden Breite des Kaders Probleme bekommen«, stellte Seitz fest.

Ivan Cosic war gelb-gesperrt, Alexander Schreckinger und Andreas Rill fielen verletzt aus, wobei Rill nach einem Belastungstest wenige Minuten vor Spielbeginn abwinken musste. Der bereits angeschlagene Thomas Mayer musste nach 39 Minuten vom Feld genommen werden, Ümit Oytun hatte wegen eines Infekts die vergangenen Tage kaum trainiert und Anton Makarenko (Magen-Darm-Erkrankung) stand bestenfalls für einen Kurzauftritt zur Verfügung. Die Elf, die dann auflief, hatte Riesen-Probleme mit den ballsicheren und blitzartig nach vorne stoßenden Freiburgern, die immer wieder mutterseelenallein vor SSV-Schlussmann Tobias Linse auftauchten. So gerieten die Gastgeber schnell durch Tore von Daniel Caligiuri (18.) und Nicolas Höfler (28.) bei diesem Gegentor schlief die SSV-Abwehr nach einem SC-Eckball völlig früh 0:2 in Rückstand. Zwar gelang durch Marco Tuccis drittes Saisontor der Anschlusstreffer (33.), doch postwendend stellte Julien Matter nach einem SC-Konter den alten Abstand wieder her (36.). Damit war die Partie entschieden.

Das 1:4 durch Simon Brandstetter (52.) hätte noch nicht der Endstand sein müssen, doch Linse verhinderte mit einem gehaltenen Foulelfmeter von Caligiuri weiteren Flurschaden für die Nullfünfer (62.). »Für unsere dummen Fehler sind wir bestraft worden«, ärgerte sich Offensivspieler Alexander Blessin. Kapitän Sascha Boller monierte, dass man »kein Konzept« habe. »Wir wissen nicht, wie wir nach vorne spielen wollen.« Seitz gab Boller mit auf den Weg, er solle nicht Andere kritisieren. »Heute ist einfach alles negativ gelaufen.«

Nun muss der Coach für das enorm wichtige Achtelfinal-Pokalspiel am Dienstag (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers erneut Alternativ-Lösungen auf mehreren Positionen austüfteln. Denn wer von den Verletzten dann einsatzfähig ist, steht in den Sternen. »Wir hoffen, dass wir Andreas Rill mit seiner Oberschenkelverhärtung bis dahin wieder hinkriegen«, sagte Mannschaftsarzt Dr. Gunnar Teucher. Bei Mayer ist es schwieriger, weil der 25-Jährige eine Zerrung hat. »Gegen die Kickers muss sich jeder noch mal auskotzen. Danach können wir uns zehn Tage erholen«, fordert Seitz totalen Einsatz. (GEA)

Reutlinger General Anzeiger

Presse zu 1. FC Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II 1:3 (0:0)

Dogma und Wirklichkeit

Fußball, WFV-Pokal, Achtelfinale: FC Normannia nach schwacher Leistung draußen – 1:3 (1:1) gegen Stuttgarter Kickers II

Die Chance auf einen zugkräftigen Gegner im Viertelfinale des WFV-Pokals ist vertan. Die Oberliga-Kicker des FC Normannia zeigten eine schwache Leistung beim 1:3 im Achtelfinalspiel gegen die Stuttgarter Kickers II.

BERND MÜLLER

Auf der Normannia-Bank saßen, von links nach rechts, Claudio Römer, Simon Fröhlich, Stani Bergheim, Trainer Lothar Mattner, Giuseppe Catizone, Simon Fröhlich. Und schwiegen. Minutenlang. Es war, fünf Minuten nach dem Abpfiff, die vielsagende Schlussszene eines sehr schwachen Normannia-Spiels. „Das müssen wir schnell abhaken“, sagte Trainer Lothar Mattner danach.

Doch vorher muss man noch ein paar Fragen stellen. Ob die Mannschaft den Gegner nicht ein wenig zu leicht genommen hatte, sich nach dem starken Auftritt beim Sieg in Nöttingen vielleicht schon halb im Viertelfinale sah, wo die Top-Gegner wie VfR Aalen, FC Heidenheim oder Reutlingen hätten kommen können.

„Alle Spieler oberligatauglich“
Und ob die Anfangsformation, die im Mittelfeld auf zwei Positionen nach der bisherigen Mattnerschen Pokal-Rotation aussah, ideal gewählt war. Wieso also Bernd Broos und Deniz Can von Beginn an? Lothar Mattner beantwortete die Frage nur ganz grundsätzlich: „Weil wir 24 Spieler im Kader haben, und die sind alle oberligatauglich.“ Mattner fand auch nicht alles schlecht am Spiel. Das Spiel über die Flügel sei gut gewesen, „wir haben uns permanent in Positionen gebracht für den finalen Pass. Aber den haben wir nicht gespielt, das war heute wirklich eine Katastrophe. “
Mit das beste war der Anfang des Spiels, die Normannia begann ordentlich. „Die hatten Respekt vor uns“, sagte Außenverteidiger Patrick Krätschmer nach dem Spiel. Doch das hielt nicht lange an, beim FCN fehlte die nötige Aggressivität, die alles andere als überragenden Kickers kamen ins Spiel und hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Maikel Boric brachte die Gäste in Führung, als er nach einer Flanke fast von der Eckfahne ungehindert zum Kopfball kam (26.). Mit einem „Glückstor“ (Co-Trainer Oliver Froboess) schaffte der FCN den Ausgleich: Ausgangspunkt war ein langer Ball von Krätschmer auf Molinari, und der gewann durch geschickten Körpereinsatz und Schnelligkeit das Duell gegen Andreas Wonschick, obwohl er bei der Ballannahme einen Meter hinter dem Kickers-Mann gestanden hatte. Mit einem überlegten Schuss ins Eck machte er das 1:1 (31.). Aber ein genialer Moment, in dem Molinari seine individuelle Klasse ausspielte, reichte eben nicht.
Stattdessen hätte Jokic sechs Minuten später fast die Führung für die Kickers erzielt, als er nach einer schwachen Abwehr den Ball an der Strafraumgrenze bekam und den weit vor dem Tor stehenden Matthias Gruca mit einem Lob überwand – aber nur die Latte traf. Mit dem 1:1 zur Pause war die Normannia noch gut bedient.
Nun hoffte man unter den Zuschauern auf eine Steigerung in Halbzeit zwei. So war’s auch in der Kabine besprochen: „Wir hatten uns vorgenommen eine Schippe draufzulegen“, sagte Patrick Krätschmer. Doch davon war nicht viel zu sehen, die richtig zwingenden Aktionen blieben weiter aus, auch Neuzugang Stani Bergheim, der in der 40. Minute für den verletzten Manuel Grampes als Stürmer gekommen war, blieb blass.
Auch die Auswechslungen zur Pause brachten wenig neuen Schwung: Im Mittelfeld durften nun für Can und Broos die Stammkräfte Greco und Glück ran. In der Defensive musste Trainer Mattner auch umstellen, für den angeschlagenen Frank Kinkel kam Claudio Römer als Innenverteidiger. Beim 1:2 in der 67. Minute war es dann der ehemalige Nellinger, der den Torschützen Boric ziehen lassen musste. Der 21-Jährige hatte so einige Aktionen, bei denen die Zuschauer das Mattnersche Dogma von der Oberligatauglichkeit aller Normannia-Spieler heftig in Zweifel zogen. „Das geht gar nicht“, sagte einer.
Mattner nahm den ehemaligen Landesligaspieler in Schutz: „Er hat seine Sache ganz gut gemacht, er hat es auch schwer gehabt“, gab er zu bedenken. Denn Römer habe etwa beim Tor von hinten keine Absicherung erfahren, und zuvor sei weiter vorne ein unnötiger Ballverlust passiert.

Nur wenn der Ball ruht
Nach dem 1:2 war beim FC Normannia dann eine Spur von Aufbäumen zu sehen, aber die kompakt stehenden Kickers hatten keine Probleme mit den Gmünder Angriffsversuchen. Am gefährlichsten waren, wie schon in der ersten Halbzeit, die Situationen mit ruhendem Ball. Zum Beispiel ein Catizone-Freistoß aus 25 Metern, der sich hinter der Latte aufs Netz senkte (91.). Ein paar wenige Normannia-Fans jubelten ansatzweise, doch die Entscheidung fiel zwei Minuten später, als Gümüssu einen Konter zum 3:1 für die Kickers abschloss.

FC Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II 1:3 (1:1)
FCN: Gruca – Fröhlich, Kasunic, Kinkel (46. Römer), Krätschmer (74. Ascia) – Can (46. Glück), Mangold, Broos (46. Greco), Catizone – Molinari, Grampes (40. Bergheim)
Kickers: Gühring – Jokic (46. Ilhan), Müller, Wonschick, Boric (89. Celiktas), Auracher, Leutenecker, Grujicic (86. Mucal), Fennell, Kyei (71. Degirmenci), Petruso (46. Gümüssu)
Tore: 0:1 Boric (26.), 1:1 Molinari (31.), 1:2 Boric (67.), 1:3 Gümüssu (93.)
Zuschauer: 230

Gmünder Tagespost

Fußball, WFV-Pokal: Mit dieser Niederlage hat sich der Gmünder Oberligist das Aus im Achtelfinale selbst eingebrockt

Auf Wiedersehen Normannia, das war es dann im WFV-Pokal. Mit einem deutlichen und verdienten 1:3 verabschiedete sich das Team von Trainer Lothar Mattner aus dem Wettbewerb. Nicht, dass die Reserve der Kickers um so viel besser gewesen wäre – die Normannia aber verschlief die komplette erste Halbzeit, und baute den Gegner damit auf.
Von Giovanni Deriu
Der einzige, der vor dem Achtelfinal-Match wohl wirklich brennend heiß war, durfte aber gar nicht spielen. Normannias Sportlicher Leiter nämlich, Jürgen Eberle. „Wir wollen heute unbedingt weiter kommen“, koste es, was es wolle, gab der neue Teammanager die Parole aus. Ja, wären die Normannen selbst auf dem Feld auch so motiviert gewesen, dann wäre wohl alles anders gekommen. Das Team von Lothar Mattner hat mit dem 1:3 von gestern Abend, den WFV-Pokal einfach verschleudert. Jürgen Eberle war nach dem Match so richtig angefressen, und Fußballvorstand Mario Capezzuto sagte auch nichts, sinnbildlich vergrub er sein Gesicht in beiden Händen.
Ratlos sanken die Normannen ins saftige Gras, auf dem die Stuttgarter Kickers soeben eine Runde weiter zogen. Das Viertelfinale war echt nah. Zusammengefasst: Alles, was am Freitagabend in Nöttingen noch so richtig gepasst hatte (2:0-Sieg), war wie weg geblasen. Okay, die erste Viertelstunde, waren sich Mattner, sein Co-Trainer Oliver Froboess und einige Spieler einig, sei gar nicht so „schlecht gewesen“. Doch danach nahmen die Normannen, warum auch immer, einen Gang raus, und bauten den Gegner vom Fernsehturm so richtig auf. Die Kickers wollten (so passiv) aus „der Ordnung heraus“ spielen, gab deren Trainer Björn Hinck später zu. Weshalb die Normannen ihre Ordnung nie fanden, bleibt ein Rätsel. Immerhin, schon nach einer Minute musste der Kickers-Keeper laut „Leo“ rufen, sein Vordermann ließ den Ball also passieren, Manuel Grampes stieg zwischen den beiden in die Luft, köpfte über den Torspieler, aber vor der Linie rettete ein anderer Kickers-Spieler. Normannias Viererkette wirkte mit Frank Kinkel (ging angeschlagen ins Match), Kasunic, Fröhlich und Krätschmer ein wenig pomadig, wobei Krätschmer sich sehr oft nach vorn mit einschaltete, so dass es so aussah, als würden hinten manchmal nur drei Abwehrspieler den freien Raum abdecken. Im Mittelfeld standen sich die Spieler beider Reihen auf den Füßen, was tun? Aleksandar Kasunic versuchte also, das dichte Mittelfeld zu überbrücken, diagonal über 30 Meter auf Catizone, doch der Ball landetet einen Tick zu weit im Aus. Ein Versuch war es Wert. Giuseppe Catizone, rochierte viel, kam mal über links, dann wieder über rechts, auch je nach dem, wo die Standardsituationen entstanden. Mit Petruso, Slaven Jokic (spielt auch für die Kickers in der Regionalliga) und Grujicic gab es einige Spieler, die einen guten und technisch gepflegten Ball spielten. Die Normannen fanden kein Mittel gegen die massive Mittelfeld-Raute der Kickers, die auch rustikal zu Werke ging. Mangolds Pass in die Gasse verpuffte, oder eine geniale Flanke Catizones (24.) verfehlte Grampes – er flog knapp am Ball vorbei. Coach Lothar Mattner strapazierte nach dem Match die Erklärung, dass die „finalen Pässe“ nie ankamen, davon konnten sich auch die 230 Zuschauer im Jahn-Stadion überzeugen. Viele Bälle, durch Flanken, oder Standardsituationen landeten im „Niemandsland“. Oder doch an der richtigen Stelle, aber „dort war dann keiner“, wie Lothar Mattner festhielt.
Lag es an der mangelnden Kommunikation? Auch möglich. Es schien, als spielten die Normannen nur zu acht oder neunt. Bernd Broos als „Doppel-Sechser“ fand nie die Bindung ins Spiel, was er danach auch selbstkritisch zugab. Deniz Can, stand den eigenen Kameraden oft im Weg, und so fort. In der 26. Minute verwertete Maikel Boric eine Flanke Petrusos per doppelten „Köpfer“ zum 1:0 für die Kickers. Erst der zweite Kopfball-Abpraller saß. Es roch nach Verständigungs-Problemen zwischen Gruca und seinen Vorderleuten. Im Sturm der Normannen sorgte einmal mehr Beniamino Molinari mit seiner Durchsetzungkraft für den Ausgleichstreffer zum 1:1 nur fünf Minuten später. Ein schöner Pass von Krätschmer, Molinari ließ sich nicht vom Ball trennen, ein satter Schuss, Tor. In der zweiten Hälfte änderten die Kickers gar nichts, und das mussten sie auch nicht. Das junge Team von Björn Hinck setzte auf Geduld, der Geduldsfaden riss beim FCN, das Spiel wurde zunehmend unkonzentrierter, und die Kickers machten mit Boric und Gümüssü den Sack zu.
FC Normannia: Gruca – Kasunic, Kinkel (46. Römer), Mangold, Krätschmer (72. Ascia), Molinari, Grampes (40. Bergheim), S. Fröhlich, Catizone, Broos (46. Glück), Can (46. Greco).
Stuttgarter Kickers II: Gühring – Jokic (81. Ilhan), Müller, Wonschick, Boric (89.Caglar), Auracher, Leutenecker, Grujicic (86. Mucal), Fennel, Kyei (70. Degirmenci), Petruso (75. Gümüssu).
Tore: 0:1 Boric (26.), 1:1 Molinari (31.), 1:2 Boric (68.), 1:3 Gümüssu (93.)

Rems-Zeitung

Kickers-U-23 zieht ins WFV-Pokal-Viertelfinale ein

Maikel Boric (2) und Gökhan Gümüssu treffen beim verdienten 3:1-Sieg in Gmünd

Großartiger Erfolg für die U-23-Mannschaft der Stuttgarter Kickers: Das Team von Trainer Björn Hick hat am heutigen Mittwochabend das Viertelfinale im laufenden Wettbewerb um den WFV-Pokal erreicht. Die kleinen Blauen gewannen die Achtelfinalpartie bei ihrem Oberliga-Konkurrenten 1. FC Normannia Gmünd verdient mit 3:1 (1:1). Maikel Boric (26./67) und Gökhan Gümüssu erzielten die Tore für das Nachwuchsteam des Degerlocher Fußball-Regionalligisten.

Boric sorgte in der 26. Minute vor 230 Zuschauern im Schwäbisch-Gmünder Jahnstadion für den Führungstreffer der Gäste, ehe Benjamino Moliari in der 31. Minute zum 1:1-Pausenstand ausglich. Erneut Boric brachte die kleinen Blauen mit seinem zweiten Treffer (67.) zum zweiten Mal auf die Siegerstraße, ehe Gökhan Gümüssu in der Schlussphase mit seinem Tor zum 3:1-Endstand den Einzug der Degerlocher in das Cup-Viertelfinale endgültig besiegelte.

„Meine Mannschaft hat heute eine klare Leistungssteigerung gegenüber ihrer Oberliga-Heimniederliga gegen den FC Denzlingen gezeigt“, sagte der Trainer Hinck nach der Partie. Und: „Wir freuen uns jetzt auf einen attraktiven Gegner im Viertelfinale.“

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Schwerer Gegner im Achtelfinale

Ein wirklich harter Brocken wartet auf die „kleinen“ Blauen im Achtelfinale des diesjährigen wfv-Pokalwettbewerbes. Am Mittwoch Abend tritt die Mannschaft von Trainer Björn Hinck gegen den Ligakonkurrenten Normannia Gmünd an, dabei genießen die Gmünder auch noch Heimrecht. Das Spiel beginnt um 17.30 Uhr, gespielt wird im Normanniastadion.

Im Gegensatz zu der U23 der Kickers, ist die Normannia mit einer Niederlage in die Saison gestartet und konnte danach zweimal gewinnen. Am ersten Spieltag unterlagen die Gmünder beim SC Bahlingen mit 2:3, danach gab es einen 3:2-Heimsieg gegen Illertissen und am vergangenen Wochenende einen klaren Sieg in Nöttingen. Die Nöttinger, die zum Kreis der Oberliga-Spitzenteams zählen, unterlagen zuhause klar mit 0:2 gegen die Gmünder, die damit auf den siebten Tabellenplatz vorrückten.

Als Arbeitssieg bezeichnete der Gmünder Trainer Lothar Mattner den Erfolg seiner Mannschaft in der 3. wfv-Pokalrunde. Vor knapp zwei Wochen kam sein Team zu einem 2:0-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des SSV Ulm. Das entscheidende Tor erzielte ein Ex-Blauer. Guiseppe Catizone traf kurz nach der Halbzeitpause mit einem direkten Freistoss und brachte sein Team damit auf die Siegerstrasse.

In der zweiten Runde besiegte die Normannia den SC Staig mit 4:2 und das Erstrundenmatch bogen die Gmünder beim TV Echterdingen um und siegten nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand noch mit 4:3.

„Die Gmünder haben eine spielstarke Mannschaft und durch die beiden Siege in der Oberliga richtig Rückenwind“, blickt U23-Trainer Björn Hinck auf den nächsten Gegner und weiter: „für uns wird es eine schwere Aufgabe, die Gastgeber sind absoluter Favorit.“

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Hochverdienter 1:0-Sieg beim VfL Herrenberg – Nächste Runde Heimspiel gegen den SSV Reutlingen

Prediger schießt die Blauen ins WFV-Pokal-Achtelfinale
Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers steht in der vierten Runde im Wettbewerb um den WFV-Pokal 2009/2010. Am heutigen Dienstagabend hat sich die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster vor 900 Zuschauern beim Landesligisten VfL Herrenberg (Staffel 3) mit 1:0 (1:0) durchgesetzt. Den goldenen Treffer für die Degerlocher Akteure erzielte im ersten Spielabschnitt der Angreifer Dirk Prediger, der sich in der 32. Spielminute im Duell gegen zwei Herrenberger Abwehrakteure und deren Torhüter durchsetzte und zum 1:0-Pausen- und Endstand traf.

Trotz weiterer guter Tormöglichkeiten und einer Feldüberlegenheit blieb es beim knappen, aber schlussendlich hoch verdienten Ergebnis für die Mannschaft von Cheftrainer Schuster. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, weil wir viel zu statisch gespielt haben. Wichtig war der Einzug in die nächste Runde, das haben wir erreicht – Mund abputzen und weiter geht’s“, sagte er.

In der Runde der letzten 16 im Wettbewerb vertretenen Mannschaften (Achtelfinale) empfangen die Stuttgarter Kickers den Regionalliga-Mitkonkurrenten SSV Reutlingen 05, der sich seinerseits mit 3:0 (2:0) beim Oberligisten TSG Balingen durchgesetzt hat. Voraussichtlicher Spieltermin im GAZi-Stadion auf der Waldau ist am Dienstag, 6. Oktober 2009 (19 Uhr).

Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster (46. Steinle) – Jung, Marchese (46. Grujicic), Rizzi, Ivanusa (67. Petruso) – Prediger (46. Tunjic), Salz (46. Jokic). Trainer: Schuster.

Schiedsrichter: Florian Buller (Leonberg).

Tore: 0:1 Prediger (32.),

Besonderes: –

Zuschauer: 900 im Herrenberger Volksbankstadion

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