Presse zu Stuttgarter Kickers – SSV 05 Reutlingen 3:1 (3:0)

Abruscia zeigt, was er kann

WFV-Pokal Kickers nach 3:1 gegenReutlingen im Viertelfinale.

Von Joachim Klumpp

Bonlanden, wir kommen! Nach dem 3:1-(3:0-) Sieg vor 2080 Zuschauern im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen sind die Stuttgarter Kickers ins Viertelfinale eingezogen. Wann die Partie beim Oberligisten SV Bonlanden ausgetragen wird, ist offen; auf jeden Fall nicht mehr in diesem Jahr. „Es war unser erklärtes Ziel, in dem Wettbewerb zu überwintern“, sagte der Kickers-Trainer Dirk Schuster zufrieden. Vor allem nach einer furiosen ersten Hälfte, als seine Mannschaft innerhalb von 20 Minuten die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Alessandro Abruscia (13.), Simon Köpf (15.) und Marcel Ivanusa (32.) sorgten für eine beruhigende Führung, nach dem Motto: jeder Schuss ein Treffer. Die Vorarbeit leistete dabei jeweils der als Stürmer nominierte Enzo Marchese, der seine starke Leistung in der 76. Minute hätte krönen können, aber mit einem Foulelfmeter an Schlussmann Tobias Linse scheiterte.

Überboten wurde er vielleicht nur noch vom jungen Alessandro Abruscia, so etwas wie dem Senkrechtstarter der Saison. Wer bisher noch an dessen Fähigkeiten gezweifelt hatte, wurde spätestens mit dem Führungsftreffer überzeugt, als er mit dem rechten Fuß kurzerhand drei Gegenspieler versetzte und dann mit links unhaltbar ins kurze Eck schoss. Der Kapitän Marcel Rapp schwärmte geradezu: „Ich sehe ihn ja jeden Tag im Training. Er bringt alles mit, um später einmal oben zu spielen.“

Also im Profibereich. Zunächst einmal arbeiten die Kickers deshalb intensiv an einer Vertragsverlängerung, um zumindest finanziell von einem möglichen Wechsel zu profitieren. „Er traut sich für sein Alter viel zu“, sagt Schuster über den erst 19-Jährigen. „Und wir fordern ihn auch dazu auf, solche Überraschungsmomente auf seiner Seite zu schaffen.“ Das ist die rechte Außenbahn, wo er zunächst im Mittelfeld, später in der Viererkette agierte, als Moritz Steinle ins defensive Mittelfeld rückte, um dem Reutlinger Druck nach der Pause etwas entgegenzuhalten. Zu mehr als dem Ehrentor durch einen Distanzschuss von Daniel Bogdanovic (57.) reichte es aber nicht mehr für die Gäste. „Die drei schnellen Tore steckt keine Mannschaft weg“, sagte Reutlingens Trainer Roland Seitz, der nach öffentlicher Kritik des Kapitäns Sascha Boller diesen kurzerhand von seinem Posten enthoben hat – und Jens Härter zum neuen Spielführer ernannte.

Solche internen Querelen gibt es bei den Kickers derzeit nicht. Im Gegenteil: heute Abend steht ein gemeinsamer Volksfestbesuch an, den sich die Mannschaft redlich verdient hat. Damit nicht genug: Morgen geht“s ins Varieté und am Freitag schon wieder auf den Wasen, diesmal zum Handballspiel der Bittenfelder in die Porsche-Arena. Das alles soll dem Teamgeist zugute kommen – der im Moment auch so etwas wie das Erfolgsgeheimnis der Kickers ist.

Stuttgarter Zeitung

3:1 – Kickers kommen souverän weiter
Sieg im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen – im Viertelfinale geht es zu Oberligist SV Bonlanden

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Kickers-Trainer Dirk Schuster forderte vor dem Achtelfinalspiel im WFV-Pokal gegen den SSV Reutlingen von seiner Mannschaft nicht nur Fußball mit Herz, sondern vor allem einen Sieg. Beides ging in Erfüllung. Die Blauen gewannen gegen das Team von Trainer Roland Seitz souverän mit 3:1 (3:0) und zeigten vor 2080 Zuschauern besonders in der ersten Halbzeit eine starke Vorstellung.

Bissig in den Zweikämpfen, gute Laufarbeit, beste Chancenauswertung – im Duell der beiden Regionalligisten hatten die Kickers die Nase vorn. Die Reutlinger hielten nur die ersten 15 Minuten gut mit. Bei den Blauen spielte besonders Alessandro Abruscia frech auf. Das Eigengewächs erzielte auch prompt das 1:0. In der 13. Minute umkurvte der 19-Jährige gleich drei Reutlinger, zog nach innen und donnerte den Ball mit dem linken Fuß ins Tor. Zwei Minuten später folgte das 2:0. Simon Köpf verwandelte eine Freistoßhereingabe von Enzo Marchese mit dem Kopf. Marcel Ivanusa erhöhte gar auf 3:0 (32.), wieder war Marchese glänzender Vorbereiter.

In der zweiten Hälfte schalteten die Kickers einen Gang zurück und kassierten prompt das 1:3. Daniel Bogdanovic (57.) zog aus 25 Metern ab und traf unhaltbar für Torhüter Daniel Wagner unter die Latte. Trotz des Anschlusstreffers war der Sieg der Blauen nie in Gefahr. Im Gegenteil: Marchese hatte sogar die Möglichkeit auf 4:1 (75.) zu erhöhen. Doch er scheiterte mit einem Foulelfmeter an SSV-Torhüter Tobias Linse. „Wir haben unser Ziel erreicht und sind weiter, ich bin sehr zufrieden. Nur in der zweiten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren und das Ergebnis nur verwaltet“, sagte Kickers-Trainer Schuster.

Im Viertelfinale treffen die Blauen, deren zweite Mannschaft ebenfalls noch im Pokal dabei ist, auf den Oberligisten SV Bonlanden. Die Partie findet im nächstens Jahr statt, der Termin steht noch nicht fest.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgart Reutlingen 3:1 Effektive Kickers: Drei Versuche, drei Tore. Bittere Pokal-Pleite für die Seitz-Truppe

SSV geht in 180 Sekunden k.o.

VON MANFRED KRETSCHMER

STUTTGART. Den Traum von den großen Einnahmen im DFB-Pokal müssen sich die Regionalliga-Fußballer des SSV Reutlingen einmal mehr abschminken. Im Verbandspokal-Achtelfinalspiel beim Liga-Konkurrenten Stuttgarter Kickers zogen die Nullfünfer vor 2080 Zuschauern mit 1:3 (0:3) den Kürzeren. Die Kickers müssen nun im Viertelfinale beim Oberligisten SV Bonlanden ran. Es war kaum zu glauben, aber wahr: Die »Blauen« brachten bis zur 32. Minute drei Bälle in Richtung Reutlinger Gehäuse und alle drei landeten im Netz.

Beim 1:0 in der 13. Minute ließ sich die SSV-Defensiv-Abteilung auf der linken Seite gleich mehrmals düpieren. Der 19 Jahre junge Alessandro Abruscia schnappte sich das Spielgerät, tanzte drei Gegenspieler aus und ließ Torhüter Tobias Linse mit seinem Schuss aus zehn Metern keine Abwehrchance.

180 Sekunden später war der SSV-k.o. fast schon besiegelt. Nach einer Freistoß-Flanke des technisch beschlagenen Ex-Ulmers Enzo Marchese köpfte Simon Köpf zum 2:0 ein. Mit anderen Worten: Der ehemalige Aalener Köpf überwand seinen früheren Team-Kollegen Linse.

Und weil aller schlechten Dinge drei sind, landete auch die dritte Chance der Kickers im Tor. Marchese flankte und Marcel Ivanusa traf volley ins Schwarze.

»Wir haben bei allen drei Gegentoren gepennt«, übte der neue SSV-Kapitän und Innenverteidiger Jens Härter Selbstkritik. Und fügte hinzu: »Auf unsere Leistung in der zweiten Halbzeit kann man allerdings aufbauen.« SSV-Geschäftsführer Klaus Weiss schüttelte nach Spielende ungläubig den Kopf und formulierte: »Wenn man solche individuellen Böcke schießt, kann man kein Spiel gewinnen.« Jugendliches Zweikampf-Verhalten warf er der Truppe vor.

Im Spiel des Jahres für die Kreuzeiche-Elf präsentierte sich das Team von Trainer Roland Seitz wesentlich engagierter und spielfreudiger als zuletzt. Allerdings muss man auch konstatieren, dass die Stuttgarter noch sieges- und torhungriger auftraten. »Wir funktionieren in dieser Saison als Team. Jeder Spieler geht ans Limit«, lobte Kickers-Coach Dirk Schuster seine Schützlinge.

Beim SSV lief der Ball im Mittelfeld phasenweise flüssig durch die Reihen. Aber immer wenn es ans Eingemachte ging, sprich: wenn sich der Ball in Tornähe befand, dann leisteten sich die Gäste ein schlampiges Zuspiel oder verloren den entscheidenden Zweikampf. Sein Team habe »gut angefangen«, stellte Seitz fest, »allerdings haben wir es nicht geschafft, ein Zeichen zu setzen«. Positiv bewertete der Reutlinger Kommandogeber die Leistung in der zweiten Hälfte: »Da sind wir volles Risiko gegangen, haben das 1:3 gemacht, aber leider gelang uns das Anschlusstor nicht.«

In der 57. Minute wars, als Innenverteidiger Daniel Bogdanovic mit einem satten 28-Meter-Schuss an die Unterkante der Latte auf 1:3 verkürzte. Der SSV setzte nun alles auf eine Karte, allerdings schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte, so dass die Kickers in der letzten Viertelstunde den Sieg sicher über die Zeit brachten. Nach 76 Minuten gab es einen äußerst fragwürdigen Strafstoß für die Gastgeber, doch Marchese scheiterte mit dem Elfmeter an Linse.

Neben Alexander Schreckinger, Ivan Cosic und Thomas Mayer konnte beim SSV auch Andreas Rill nicht auflaufen. Er absolvierte gestern Vormittag einen Belastungstest, musste aber wegen einer Muskelverletzung passen. Bei der Aufstellung hatte Seitz eine Überraschung parat: Alexander Blessin, der nach der Pause eine gute Leistung ablieferte, musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Sascha Boller durfte sich im zentralen Mittelfeld und Marc Golinski auf der rechten Außenbahn versuchen. Es nützte alles nichts. Der SSV muss sich den Traum von einer großen Einnahme im DFB-Pokal abschminken. (GEA)

Reutlinger General-Anzeiger

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