Presse zu Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II (4:3)

Patrick Faber erzielt erneut den Siegtreffer

Fußball, Oberliga

Wie im Pokalspiel vor eineinhalb Wochen versetzte der FC Normannia Gmünd auch im Punktspiel den Stuttgarter Kickers II spät den K.o.-Schlag. Wieder erzielte Patrick Faber den Siegtreffer. In der 87. Minute zum glücklichen 4:3-Sieg.

Die 350 Zuschauer sahen am Freitagabend ein hochdramatisches Oberligaspiel, das erst nach knapp einer halben Stunde so richtig in Fahrt kam. Dann ging es aber plötzlich Schlag auf Schlag. Weil bisher aus dem Spiel heraus wenig gelang, brachte eine Standardsituation das 1:0. Eine Ecke von Christian Gmünder verwertete Simon Fröhlich per Kopf. Die flinken Kickers antworteten schnell. Bereits nach 35 Minuten stand es durch einen schönen Distanzschuss 1:1.
Beniamino Molinari nahm sich ebenfalls ein Herz und drosch den Ball 180 Sekunden darauf ohne zu zögern aus 25 Metern ins Tor. Nur zwei Minuten später klingelte es schon wieder durch einen direkten Catizone-Freistoß. Doch die Normannia gab den beruhigenden Vorsprung kurz vor der Pause her. Aus der Nahdistanz fiel der 2:3-Anschlusstreffer.
Der FCN gab das Spiel im zweiten Teil aus der Hand. Der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit – und fiel nach einer Stunde durch Predrag Sarajlic. In der Folgezeit wackelten die Gastgeber bedenklich, Huber verhinderte in der 63. und 67. Minute zweimal den Rückstand. Wie schon gegen Illertissen vor einer Woche wachte der FCN gegen Ende nochmals auf. Drei Minuten vor Schluss stand Patrick Faber – im WFV-Pokalduell machte er nach 90 Minuten das Tor des Tages – goldrichtig, um per Abstauber zum Matchwinner zu avancieren.
FCN: Huber – Fröhlich, Ammon, Göhl, Glück – Faber, Seskir, Catizone (87. Härter), Gmünder – Molinari (90. Welm), Grampes (79. Volk)
Tore: 1:0 Fröhlich (27.), 1:1 Kandazoglu (35.), 2:1 Molinari (38.), 3:1 Catizone (40.), 3:2 Kriks (45.), 3:3 Sarajlic (60.), 4:3 Faber (87.) avo

Schwäbische Post

Kickers U23 scheitern in 3.Pokalrunde an Normannia Gmünd

Pokalkrimi endet im Elfmeterschießen 3:5 (1:1)

Die kleinen Blauen verabschiedeten sich am Mittwochabend mit einer Niederlage gegen den Liga-Konkurrenten aus Schwäbisch Gmünd aus dem wfv-Pokal. Mehrere gute Chancen wurden seitens der Kickers vergeben, um bereits in Halbzeit 1 eine komfortable Führung zu generieren. Stattdessen musste man sogar dem zwischenzeitlichen Rückstand hinterlaufen, ehe Startelf-Debütant Jan Nagel den 1:1 Ausgleich besorgte.

Nach dem bescheidenen Auftritt im letzten Ligaspiel gegen Neckarelz wollte die Hinck-Elf den Gästen aus Gmünd das Weiterkommen im wfv-Pokal definitiv versauen. Mit 2 personellen Veränderungen in der Startelf (Tobias Müller für Burak Mucan und Jan Nagel für Michael Holzer) stellte das Trainergespann Hinck und Schlosser das Team ein.

Und so legten die Hausherren auf der Bezirkssportanlage Waldau los wie die Feuerwehr.
Denn bereits nach 60 Sekunden gab es die erste Aufruhr auf der Waldau. Gleich mit dem ersten Angriff stürmte Ugur Yilmaz alleine auf Normannia-Torspieler Matthias Gruca zu, der herauseilende Keeper spielt klar den Ball mit der Hand vor dem Strafraum und vereitelt somit die Chance für Yilmaz, in das leere Tor einzuschieben. Eine Rote Karte wäre die angemessene und richtige Entscheidung gewesen, doch der Unparteiische zeigte nur den gelben Karton. Der darauffolgende Freistoß erbrachte nichts.
Die Normannen hatten in den Anfangsminuten offensichtliche Probleme mit dem schnellen Spiel der Kickers und wirkten in allen Mannschaftsteilen sichtlich nervös. So hatte Jan Nagel in der 6.Minute schon die nächste Großchance auf dem Fuß. Flanke durch Daniel Kaiser auf Nagel, Gmünds Keeper Gruca viel zu weit aus dem Tor aufgerückt, doch der Versuch eines Lupfers über den Torspieler durch Nagel scheiterte bereits in der Entstehung.
Nur 5 Minuten später machte Nagel es besser, toller Sprint über den Flügel mit scharfer Hereingabe auf Dominik Parham, der kann den gut reagierenden Keeper nicht überwinden.
Die 1.Chance der Gäste wäre beinahe ein Eigentor gewesen. Einen verlängerten Einwurf wollte Andreas Wonschick sicherlich vor dem eigenen Tor besser klären, als das Leder aus Versehen an die eigene Latte zu bugsieren.
Nach einer halben Stunde waren die Kickers immer noch die spielbestimmende Mannschaft, scheiterten aber wie so oft an den letzten Aktionen vor dem Tor, so wurden einige toll herausgespielte Angriffe nicht mit einem Torschuss abgeschlossen. Gmünd ohne Offensivdruck, konnte aber die Abwehr stabilisieren.
In der 41.Minute die überraschende Führung für die Gäste. Ein gefällig vorgetragener Angriff über die rechte Seite, Stürmer Manuel Grampes wurde auf die Reise Richtung Mario Aller im Kickers-Tor geschickt, und Grampes versenkt die Kugel am herauseilenden Aller vorbei, nachdem er noch 2 Abwehrspieler hat stehen lassen.

Nach dem Pausentee hatte wieder Ugur Yilmaz in der 46.Minute die 1. Chance, sein Schuss konnte Gmünd Keeper Gruca mit einer Glanztat zur Ecke klären.
In der 56.Minute dann der Ausgleich für die Kickers! Balleroberung durch Ramazan Kandazoglu, dieser mit einem feinen Ball auf Parham. Parham mit dem Auge für den startenden Yilmaz, der kann dieses mal regelkonform den Ball am Torspieler vorbeilegen und mit einem Querpass in das Zentrum Jan Nagel bedienen, der hat keine Mühe den Ball einzuschieben.
Doch auch Gmünd nun mit mehreren Chancen. Die besten (60.+75.+88.) wurden aber alle vergeben oder von Mario Aller, der seine Mannschaft im Spiel hielt,vereitelt.
In der 89.Minute hatte wieder Jan Nagel, der heute überall zu finden war, die große Möglichkeit für die Entscheidung. Nach einer langen Flanke kann er mit hohem Tempo in den Strafraum einziehen, doch Grecu im Gmünder Kasten konnte mit den Fingerspitzen den Ball um den Pfosten lenken.
Nach dem Remis in der regulären Spielzeit war die Verlängerung unausweichlich. Jeweils die Kickers und auch die Gäste hatten jeweils eine Großchance auf ihrer Seite, das Spiel möglicherweise zu entscheiden. Doch beide Torspieler hüteten den Kasten bis zum Schlusspfiff sicher. Die Kickers dezimierten in der 109. Minute selbst, als Michael Holzer mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen wurde.

Im Elfmeterschießen hatten die Gäste dann die besseren Nerven und konnten das Spiel mit 3:5 (1:1) (0:1) für sich entscheiden.

Kommentar von Trainer Björn Hinck: „Die Leistung der Mannschaft war über weite Strecken in Ordnung. Wir hatten bereits nach kurzer Zeit viele Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Wie so oft rächt sich der fahrlässige Umgang mit Torchancen, sodass wir uns heute eigentlich unnötig bis ins Elfmeterschießen quälen mussten. Dort zogen wir leider den kürzeren, aber wir konzentrieren und schon auf das wichtige Heimspiel gegen Durlach,damit die Punkte in Degerloch bleiben“.

Spielstatistik:

SV Stuttgarter Kickers II: Aller – Müller T. – Wonschick – Yilmaz (94.Schaal) – Steinle – Parham – Kaiser – Kandazoglu (108.Bondel) – Leutenecker – Nagel (104.Schneider) – Gatzky (67.Holzer)

Normannia Gmünd: Gruca – Fröhlich (88.Faber) – Seskir – Greco – Glück – Stöppler (61.Tolbert) – Grampes – Molner – Bergheim – Catizone – Göhl

Tore:

0:1 Grampes (41.)
1:1 Nagel (56.)

Gelbe Karten:
Steinle – Grampes

Gelb-Rot:
Holzer

Zuschauer: 180 Fans auf der Bezirkssportanlage Waldau

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Presse zu 1. FC Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II 1:3 (0:0)

Dogma und Wirklichkeit

Fußball, WFV-Pokal, Achtelfinale: FC Normannia nach schwacher Leistung draußen – 1:3 (1:1) gegen Stuttgarter Kickers II

Die Chance auf einen zugkräftigen Gegner im Viertelfinale des WFV-Pokals ist vertan. Die Oberliga-Kicker des FC Normannia zeigten eine schwache Leistung beim 1:3 im Achtelfinalspiel gegen die Stuttgarter Kickers II.

BERND MÜLLER

Auf der Normannia-Bank saßen, von links nach rechts, Claudio Römer, Simon Fröhlich, Stani Bergheim, Trainer Lothar Mattner, Giuseppe Catizone, Simon Fröhlich. Und schwiegen. Minutenlang. Es war, fünf Minuten nach dem Abpfiff, die vielsagende Schlussszene eines sehr schwachen Normannia-Spiels. „Das müssen wir schnell abhaken“, sagte Trainer Lothar Mattner danach.

Doch vorher muss man noch ein paar Fragen stellen. Ob die Mannschaft den Gegner nicht ein wenig zu leicht genommen hatte, sich nach dem starken Auftritt beim Sieg in Nöttingen vielleicht schon halb im Viertelfinale sah, wo die Top-Gegner wie VfR Aalen, FC Heidenheim oder Reutlingen hätten kommen können.

„Alle Spieler oberligatauglich“
Und ob die Anfangsformation, die im Mittelfeld auf zwei Positionen nach der bisherigen Mattnerschen Pokal-Rotation aussah, ideal gewählt war. Wieso also Bernd Broos und Deniz Can von Beginn an? Lothar Mattner beantwortete die Frage nur ganz grundsätzlich: „Weil wir 24 Spieler im Kader haben, und die sind alle oberligatauglich.“ Mattner fand auch nicht alles schlecht am Spiel. Das Spiel über die Flügel sei gut gewesen, „wir haben uns permanent in Positionen gebracht für den finalen Pass. Aber den haben wir nicht gespielt, das war heute wirklich eine Katastrophe. “
Mit das beste war der Anfang des Spiels, die Normannia begann ordentlich. „Die hatten Respekt vor uns“, sagte Außenverteidiger Patrick Krätschmer nach dem Spiel. Doch das hielt nicht lange an, beim FCN fehlte die nötige Aggressivität, die alles andere als überragenden Kickers kamen ins Spiel und hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Maikel Boric brachte die Gäste in Führung, als er nach einer Flanke fast von der Eckfahne ungehindert zum Kopfball kam (26.). Mit einem „Glückstor“ (Co-Trainer Oliver Froboess) schaffte der FCN den Ausgleich: Ausgangspunkt war ein langer Ball von Krätschmer auf Molinari, und der gewann durch geschickten Körpereinsatz und Schnelligkeit das Duell gegen Andreas Wonschick, obwohl er bei der Ballannahme einen Meter hinter dem Kickers-Mann gestanden hatte. Mit einem überlegten Schuss ins Eck machte er das 1:1 (31.). Aber ein genialer Moment, in dem Molinari seine individuelle Klasse ausspielte, reichte eben nicht.
Stattdessen hätte Jokic sechs Minuten später fast die Führung für die Kickers erzielt, als er nach einer schwachen Abwehr den Ball an der Strafraumgrenze bekam und den weit vor dem Tor stehenden Matthias Gruca mit einem Lob überwand – aber nur die Latte traf. Mit dem 1:1 zur Pause war die Normannia noch gut bedient.
Nun hoffte man unter den Zuschauern auf eine Steigerung in Halbzeit zwei. So war’s auch in der Kabine besprochen: „Wir hatten uns vorgenommen eine Schippe draufzulegen“, sagte Patrick Krätschmer. Doch davon war nicht viel zu sehen, die richtig zwingenden Aktionen blieben weiter aus, auch Neuzugang Stani Bergheim, der in der 40. Minute für den verletzten Manuel Grampes als Stürmer gekommen war, blieb blass.
Auch die Auswechslungen zur Pause brachten wenig neuen Schwung: Im Mittelfeld durften nun für Can und Broos die Stammkräfte Greco und Glück ran. In der Defensive musste Trainer Mattner auch umstellen, für den angeschlagenen Frank Kinkel kam Claudio Römer als Innenverteidiger. Beim 1:2 in der 67. Minute war es dann der ehemalige Nellinger, der den Torschützen Boric ziehen lassen musste. Der 21-Jährige hatte so einige Aktionen, bei denen die Zuschauer das Mattnersche Dogma von der Oberligatauglichkeit aller Normannia-Spieler heftig in Zweifel zogen. „Das geht gar nicht“, sagte einer.
Mattner nahm den ehemaligen Landesligaspieler in Schutz: „Er hat seine Sache ganz gut gemacht, er hat es auch schwer gehabt“, gab er zu bedenken. Denn Römer habe etwa beim Tor von hinten keine Absicherung erfahren, und zuvor sei weiter vorne ein unnötiger Ballverlust passiert.

Nur wenn der Ball ruht
Nach dem 1:2 war beim FC Normannia dann eine Spur von Aufbäumen zu sehen, aber die kompakt stehenden Kickers hatten keine Probleme mit den Gmünder Angriffsversuchen. Am gefährlichsten waren, wie schon in der ersten Halbzeit, die Situationen mit ruhendem Ball. Zum Beispiel ein Catizone-Freistoß aus 25 Metern, der sich hinter der Latte aufs Netz senkte (91.). Ein paar wenige Normannia-Fans jubelten ansatzweise, doch die Entscheidung fiel zwei Minuten später, als Gümüssu einen Konter zum 3:1 für die Kickers abschloss.

FC Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II 1:3 (1:1)
FCN: Gruca – Fröhlich, Kasunic, Kinkel (46. Römer), Krätschmer (74. Ascia) – Can (46. Glück), Mangold, Broos (46. Greco), Catizone – Molinari, Grampes (40. Bergheim)
Kickers: Gühring – Jokic (46. Ilhan), Müller, Wonschick, Boric (89. Celiktas), Auracher, Leutenecker, Grujicic (86. Mucal), Fennell, Kyei (71. Degirmenci), Petruso (46. Gümüssu)
Tore: 0:1 Boric (26.), 1:1 Molinari (31.), 1:2 Boric (67.), 1:3 Gümüssu (93.)
Zuschauer: 230

Gmünder Tagespost

Fußball, WFV-Pokal: Mit dieser Niederlage hat sich der Gmünder Oberligist das Aus im Achtelfinale selbst eingebrockt

Auf Wiedersehen Normannia, das war es dann im WFV-Pokal. Mit einem deutlichen und verdienten 1:3 verabschiedete sich das Team von Trainer Lothar Mattner aus dem Wettbewerb. Nicht, dass die Reserve der Kickers um so viel besser gewesen wäre – die Normannia aber verschlief die komplette erste Halbzeit, und baute den Gegner damit auf.
Von Giovanni Deriu
Der einzige, der vor dem Achtelfinal-Match wohl wirklich brennend heiß war, durfte aber gar nicht spielen. Normannias Sportlicher Leiter nämlich, Jürgen Eberle. „Wir wollen heute unbedingt weiter kommen“, koste es, was es wolle, gab der neue Teammanager die Parole aus. Ja, wären die Normannen selbst auf dem Feld auch so motiviert gewesen, dann wäre wohl alles anders gekommen. Das Team von Lothar Mattner hat mit dem 1:3 von gestern Abend, den WFV-Pokal einfach verschleudert. Jürgen Eberle war nach dem Match so richtig angefressen, und Fußballvorstand Mario Capezzuto sagte auch nichts, sinnbildlich vergrub er sein Gesicht in beiden Händen.
Ratlos sanken die Normannen ins saftige Gras, auf dem die Stuttgarter Kickers soeben eine Runde weiter zogen. Das Viertelfinale war echt nah. Zusammengefasst: Alles, was am Freitagabend in Nöttingen noch so richtig gepasst hatte (2:0-Sieg), war wie weg geblasen. Okay, die erste Viertelstunde, waren sich Mattner, sein Co-Trainer Oliver Froboess und einige Spieler einig, sei gar nicht so „schlecht gewesen“. Doch danach nahmen die Normannen, warum auch immer, einen Gang raus, und bauten den Gegner vom Fernsehturm so richtig auf. Die Kickers wollten (so passiv) aus „der Ordnung heraus“ spielen, gab deren Trainer Björn Hinck später zu. Weshalb die Normannen ihre Ordnung nie fanden, bleibt ein Rätsel. Immerhin, schon nach einer Minute musste der Kickers-Keeper laut „Leo“ rufen, sein Vordermann ließ den Ball also passieren, Manuel Grampes stieg zwischen den beiden in die Luft, köpfte über den Torspieler, aber vor der Linie rettete ein anderer Kickers-Spieler. Normannias Viererkette wirkte mit Frank Kinkel (ging angeschlagen ins Match), Kasunic, Fröhlich und Krätschmer ein wenig pomadig, wobei Krätschmer sich sehr oft nach vorn mit einschaltete, so dass es so aussah, als würden hinten manchmal nur drei Abwehrspieler den freien Raum abdecken. Im Mittelfeld standen sich die Spieler beider Reihen auf den Füßen, was tun? Aleksandar Kasunic versuchte also, das dichte Mittelfeld zu überbrücken, diagonal über 30 Meter auf Catizone, doch der Ball landetet einen Tick zu weit im Aus. Ein Versuch war es Wert. Giuseppe Catizone, rochierte viel, kam mal über links, dann wieder über rechts, auch je nach dem, wo die Standardsituationen entstanden. Mit Petruso, Slaven Jokic (spielt auch für die Kickers in der Regionalliga) und Grujicic gab es einige Spieler, die einen guten und technisch gepflegten Ball spielten. Die Normannen fanden kein Mittel gegen die massive Mittelfeld-Raute der Kickers, die auch rustikal zu Werke ging. Mangolds Pass in die Gasse verpuffte, oder eine geniale Flanke Catizones (24.) verfehlte Grampes – er flog knapp am Ball vorbei. Coach Lothar Mattner strapazierte nach dem Match die Erklärung, dass die „finalen Pässe“ nie ankamen, davon konnten sich auch die 230 Zuschauer im Jahn-Stadion überzeugen. Viele Bälle, durch Flanken, oder Standardsituationen landeten im „Niemandsland“. Oder doch an der richtigen Stelle, aber „dort war dann keiner“, wie Lothar Mattner festhielt.
Lag es an der mangelnden Kommunikation? Auch möglich. Es schien, als spielten die Normannen nur zu acht oder neunt. Bernd Broos als „Doppel-Sechser“ fand nie die Bindung ins Spiel, was er danach auch selbstkritisch zugab. Deniz Can, stand den eigenen Kameraden oft im Weg, und so fort. In der 26. Minute verwertete Maikel Boric eine Flanke Petrusos per doppelten „Köpfer“ zum 1:0 für die Kickers. Erst der zweite Kopfball-Abpraller saß. Es roch nach Verständigungs-Problemen zwischen Gruca und seinen Vorderleuten. Im Sturm der Normannen sorgte einmal mehr Beniamino Molinari mit seiner Durchsetzungkraft für den Ausgleichstreffer zum 1:1 nur fünf Minuten später. Ein schöner Pass von Krätschmer, Molinari ließ sich nicht vom Ball trennen, ein satter Schuss, Tor. In der zweiten Hälfte änderten die Kickers gar nichts, und das mussten sie auch nicht. Das junge Team von Björn Hinck setzte auf Geduld, der Geduldsfaden riss beim FCN, das Spiel wurde zunehmend unkonzentrierter, und die Kickers machten mit Boric und Gümüssü den Sack zu.
FC Normannia: Gruca – Kasunic, Kinkel (46. Römer), Mangold, Krätschmer (72. Ascia), Molinari, Grampes (40. Bergheim), S. Fröhlich, Catizone, Broos (46. Glück), Can (46. Greco).
Stuttgarter Kickers II: Gühring – Jokic (81. Ilhan), Müller, Wonschick, Boric (89.Caglar), Auracher, Leutenecker, Grujicic (86. Mucal), Fennel, Kyei (70. Degirmenci), Petruso (75. Gümüssu).
Tore: 0:1 Boric (26.), 1:1 Molinari (31.), 1:2 Boric (68.), 1:3 Gümüssu (93.)

Rems-Zeitung

Kickers-U-23 zieht ins WFV-Pokal-Viertelfinale ein

Maikel Boric (2) und Gökhan Gümüssu treffen beim verdienten 3:1-Sieg in Gmünd

Großartiger Erfolg für die U-23-Mannschaft der Stuttgarter Kickers: Das Team von Trainer Björn Hick hat am heutigen Mittwochabend das Viertelfinale im laufenden Wettbewerb um den WFV-Pokal erreicht. Die kleinen Blauen gewannen die Achtelfinalpartie bei ihrem Oberliga-Konkurrenten 1. FC Normannia Gmünd verdient mit 3:1 (1:1). Maikel Boric (26./67) und Gökhan Gümüssu erzielten die Tore für das Nachwuchsteam des Degerlocher Fußball-Regionalligisten.

Boric sorgte in der 26. Minute vor 230 Zuschauern im Schwäbisch-Gmünder Jahnstadion für den Führungstreffer der Gäste, ehe Benjamino Moliari in der 31. Minute zum 1:1-Pausenstand ausglich. Erneut Boric brachte die kleinen Blauen mit seinem zweiten Treffer (67.) zum zweiten Mal auf die Siegerstraße, ehe Gökhan Gümüssu in der Schlussphase mit seinem Tor zum 3:1-Endstand den Einzug der Degerlocher in das Cup-Viertelfinale endgültig besiegelte.

„Meine Mannschaft hat heute eine klare Leistungssteigerung gegenüber ihrer Oberliga-Heimniederliga gegen den FC Denzlingen gezeigt“, sagte der Trainer Hinck nach der Partie. Und: „Wir freuen uns jetzt auf einen attraktiven Gegner im Viertelfinale.“

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Schwerer Gegner im Achtelfinale

Ein wirklich harter Brocken wartet auf die „kleinen“ Blauen im Achtelfinale des diesjährigen wfv-Pokalwettbewerbes. Am Mittwoch Abend tritt die Mannschaft von Trainer Björn Hinck gegen den Ligakonkurrenten Normannia Gmünd an, dabei genießen die Gmünder auch noch Heimrecht. Das Spiel beginnt um 17.30 Uhr, gespielt wird im Normanniastadion.

Im Gegensatz zu der U23 der Kickers, ist die Normannia mit einer Niederlage in die Saison gestartet und konnte danach zweimal gewinnen. Am ersten Spieltag unterlagen die Gmünder beim SC Bahlingen mit 2:3, danach gab es einen 3:2-Heimsieg gegen Illertissen und am vergangenen Wochenende einen klaren Sieg in Nöttingen. Die Nöttinger, die zum Kreis der Oberliga-Spitzenteams zählen, unterlagen zuhause klar mit 0:2 gegen die Gmünder, die damit auf den siebten Tabellenplatz vorrückten.

Als Arbeitssieg bezeichnete der Gmünder Trainer Lothar Mattner den Erfolg seiner Mannschaft in der 3. wfv-Pokalrunde. Vor knapp zwei Wochen kam sein Team zu einem 2:0-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des SSV Ulm. Das entscheidende Tor erzielte ein Ex-Blauer. Guiseppe Catizone traf kurz nach der Halbzeitpause mit einem direkten Freistoss und brachte sein Team damit auf die Siegerstrasse.

In der zweiten Runde besiegte die Normannia den SC Staig mit 4:2 und das Erstrundenmatch bogen die Gmünder beim TV Echterdingen um und siegten nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand noch mit 4:3.

„Die Gmünder haben eine spielstarke Mannschaft und durch die beiden Siege in der Oberliga richtig Rückenwind“, blickt U23-Trainer Björn Hinck auf den nächsten Gegner und weiter: „für uns wird es eine schwere Aufgabe, die Gastgeber sind absoluter Favorit.“

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Normannia Gmünd wurde württ. Pokalmeister 1950

Ein verdienter 3:2-Sieg über die Stuttgarter Kickers bringt unerwartet Meisterehren / Pillauer verletzt

Rems-Zeitung vom 13.11.1950

Die Gmünder Normannia errang im Gmünder Stadion am Samstag nachmittag zum erstenmale in ihrer 46jährigen Geschichte den Verbandspokal des Württ. Fußballverbandes. In einem mit beiderseits großem Einsatz geführten kampfbetonten Endspiel zwischen der Normannia und der ausgesuchten Vertretung der Stuttgarter Kickers blieben die Gmünder siegreich. Diese lagen bis zehn Minuten vor Schluß noch mit 3:0 in Führung, mußten aber dann wegen Verletzung ihres Torhüters noch zwei Gegentreffer hinnehmen. Damit trägt sich Normannia Gmünd als Württembergischer Pokalmeister 1950 in den Pokal ein, auf dem die bisherigen Sieger: Stuttgarter Kickers, VfB Stuttgart, Sportverein Göppingen und TSV 46 Ulm bereits eingraviert sind. Die begeisterten Zuschauer nahmen lebendigen Anteil an dem spannenden Geschehen. Der tapferen Meisterelf gelten unsere herzlichsten Glückwünsche!

In die Vorfreude auf dieses Endspiel fiel am Samstag insofern ein Tropfen Bitternis, als man, entgegen der ursprünglichen Stuttgarter Absicht, doch nicht die papiermäßig stärkste Vertretung der Kickers einlaufen sah. Man erfuhr dann von berufenster Seite, daß die Kickersleitung in einer Sondersitzung ernst und ausführlich über die Mannschaftsaufstellung sich ausgesprochen und dann eine Pokalelf zusammengestellt hat, die nach Stuttgarter Ermessen unbedingt spielstärker als die Vertretung der Gmünder eingeschätzt wurde. Fünf Vertragsspieler der Kickers zusammen mit eigenem breiten Nachwuchs, trugen die blau-weißen Farben der Kickers in diesem Endspiel, aus dem diese als klare Sieger bestimmt hervorzugehen hofften. Man sah es der Gästevertretung, die betreut war von ihrem Trainer, auch an, daß sie ein geschlossenes kampfkräftiges Ganzes zu bilden wohl in der Lage sein könnte.

Aber – man spielt im Fußball bekanntlich immer nur so, wie es die Gegner zulassen, Und diese Gegner, diese Normannen, waren diesmal besonders zähe, ungemütlich wirkende Burschen, die so gar keinen Respekt vor dem Blau-weiß hatten. Sie fackelten nicht lange, spielten wirklich so wie sie es doch noch können und drängten die Stuttgarter mehr und mehr zurück und übernahmen ihrerseits die Direktive dieses Spiels. Die Stuttgarter mußten mehr laufen als die Gmünder, wurden immer und immer wieder ausgespielt – wie man es eigentlich von den Gmündern angenommen hatten. Der Stuttgarter Turm in der Schlacht – Sosna – hielt den mitunter bedenklich krachenden Karren zusammen. Sein stärkster Gegenspieler war diesesmal Beckmann, der eigentlich erstmals in Gmünd so groß aufspielte, wie schon des öfteren in Auswärtsspielen. Und seine Mitspieler taten pflichteifrig und freudig mit, ob es die überraschend gewandten Jungen oder die erfahrenen Alten oder der immer größer herauskommende Torhüter waren. So wünscht man sich einen Einsatz, so übersieht man dann auch gerne die immer wieder entstehenden Schwächemomente. Und die Anerkennung für ihre famose Leistung haben sie sich ja selbst geholten in dem stolzen Titel: Württ. Pokalmeister!
Es waren zwei verschiedene Halbzeiten, von denen die erste klar an Normannia ging, nicht aber zahlenmäßig. Denn hier hielt die Taktik der Kickers eisern Stand, die bekanntlich heißt: erst den Gegner anrennen und austoben lassen und dann Uebergang zu Gegenoffensive! Dies zeigte sich in der zweiten Halbzeit, die offen war und in der die Kickers einen Kardinalfehler begingen, als sie beim 1:0-Stande Sosna nach vorne schickten und damit der rechten Gmünder Seite endlich Luft verschafften. Zwei Bombentreffer waren die Quittung. Bis zum Letzten kämpften dann beide Mannschaften um den Sieg und als Pillauer verletzt war, wurde die Lage in den letzten zehn Minuten brenzlich. Aber es reichte dennoch zum verdienten Gmünder Sieg. Schiedsrichter Baumgärtner–Heilbronn war dem Treffen ein aufmerksamer und unbeirrbarer Leiter und seine Leistung verdient volle Anerkennung. Ihm stellten sich folgende Mannschaften:

Normannia Gmünd: Pillauer; Beißwenger, Schenk; Beckmann, Zybura, Saist II; Munz, Höfer, Peetz, Stöffler, Kohler

Stuttgarter Kickers: Bechtold; Großmann, Sosna, Handschuh, Wurst, Schwagerick, Schnee, Stälzle, Zischeck, Pfisterer, Böhmerle

Torlose erste Halbzeit
Nasser Boden stellt die 23 Akteure vor eine besonders schwere Aufgabe. Nervöses Beginnen läßt holperige Paßfolgen entstehen, denen die Hintermannschaften wirkungsvoll zu begegnen vermögen. Handschuh, der rechte Kickersläufer, wird das Opfer eines unnötig harten Zusammenpralls, er scheidet vorübergehend aus und ist nach seinem Wiedereintritt nicht mehr voll aktionsfähig. Die Gmünder zeigen das klarere Spiel und beherrschen mehr und mehr das Feld. Aber die tüchtige Stuttgarter Abwehr versteht es, die Gmünder Angriffe zu stoppen und als zwei- dreimal große Gefahr ist, da ist Bechtold der rettende Kickersengel. Die Kickersangriffe lasse an Rasanz nichts zu wünschen übrig, finden aber in der ebenfalls sicheren Gmünder Abwehr und letzten Endes in Pillauer ihre Widersacher. Die Gmünder haben dann das Spiel fest in der Hand und drängen die Kickers in ihre Hälfte zurück. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit verstehen es die Kickers wieder freizukommen, Torlos geht es in die Pause. Gmünd hatte bislang mehr vom Spiel und hätte bereits in Führung liegen müssen.

Ein Torsegen nach der Pause!
Die ersten Minuten nach der Pause gehören den Kickers, die sichtlich aufs Ganze gehen. Zybura und Pillauer rutschen aus, doch Zischeck kann nicht verwerten, da auch er keinen sicheren Halt auf dem nassen Boden hat. Und dann stehen Zischeck und Pfisterer wiederum in bester Position, können aber nicht zum krönenden Schuß kommen. Mit Hangen und Bangen kann Gmünd diese Minuten überstehen. Beckmann kommt in den Besitz des Balles, treibt nach vorne, kurze Paßfolgen, Gedränge am blauweißen Tor und dann steht Höfer da und schiebt den Ball in die rechte freie Torecke. Es steht 1:0 in der 50. Minute. Mit einem Schwung sind jetzt die Roten bei der Sache, wie man ihn lange nicht mehr kennt, schwere Momente haben die Stuttgarter zu überstehen. Und dann drängt Sosna in den Sturm, erzwingt eine Ecke. Beckmann ist jetzt besonders in Fahrt, findet aber noch keine Verwendung seiner Vorlagen. Offen, aber kampfbetont ist das Spiel. Sosna tritt wieder einen Eckball, aber dann findet Beckmanns Können seinen Lohn: wuchtig arbeitet er sich wieder nach vorne und aus 25 Meter Entfernung jagt er den Ball flach und wuchtig in die linke Ecke. Es steht 2:0 in der 70. Minute. Die Gäste sind verwirrt und die Normannen zweifellos in Hochform und von ungestümem Drängen. Und zwei Minuten später jagt Höfer unerbittlich einen Bombenschuß zum dritten Tor ins gegnerische Netz. 30 ist jetzt der Stand für die Gmünder. Gefährlich wird es in der 78. Minute, als Kickers wieder einen Eckball herausholen. Aber Pillauer kann durch Faustabwehr klären. Wenig später taucht der Gmünder Hüter aus Freund und Feind heraus auf, geht aber hinkend in seinen Kasten. Sosna holt in der 80. Minute ein Tor durch prachtvollen Kopfstoß auf. Pillauer kann infolge einer schmerzhaften Prellung nicht mehr reagieren und so können die Kickers in der 88. Minute wiederum durch Kopfball zum 3:2 kommen. Diesesmal war die Stürmerhoffnung Zischeck der Vollstrecker. Aber dann ist endlich Schluß! Freudestrahlend gehen die Mannschaften zur Spielfeldmitte. Verbandsvorstand Strobel–Stuttgart bringt Lorbeerkranz und den traditionsreichen Pokal, der nach herzlichen Worten der Anerkennung und des Dankes dem Gmünder Spielführer Walter Höfer überreicht wird. Den Glückwünschen des Verbandsvorsitzenden schloß sich die tapfer unterlegene Kickersmannschaft ab.