Minkwitz packt Team bei der Ehre

Kickers-Trainer sieht von Konsequenzen ab – und gibt Spielern zweite ChanceStuttgart – Mitte März, nach der desolaten Leistung gegen den FC Bayern II, hatte Stefan Minkwitz Bashiru Gambo für zwei Spiele suspendiert. Von ähnlichen Maßnahmen sieht der Trainer des Regionalligisten Stuttgarter Kickers diesmal ab. Vielmehr packte der 39-Jährige seine Spieler nach dem 1:2 gegen 1860 München II bei ihrer Ehre.VON JÜRGEN FREY

Der Tag nach der vollkommen unnötigen Niederlage gegen die Löwen begann mit Gesprächen. Bevor um 10 Uhr die komplette Mannschaft zum Rapport antreten musste, baten Minkwitz und sein Assistent Alexander Malchow die Spieler Oliver Stierle, Angelo Vaccaro und Bashiru Gambo einzeln zu sich ins Büro. Ursachenforschung war angesagt. Wobei Stierle und Vaccaro vom angefressenen Trainerduo klar und deutlich gesagt bekamen, dass sie im Endspurt dringend eine Schippe draufzulegen haben. Genauso wie der zu wechselhafte Ferhat Cerci. Der sensible Gambo dagegen blieb von Kritik weitgehend verschont. Mit seiner Leistung zeigte sich Minkwitz zufrieden.

Mit einer Nacht Abstand kam der Coach ohnehin zu der Erkenntnis, jetzt nicht gnadenlos die Peitsche auszupacken. „Ich habe die Spieler vielmehr aufgebaut und bei ihrer Ehre gepackt“, verriet der Coach. „So schlecht wie gegen 1860 II können einige Spieler nicht zweimal spielen.“ Eine Erklärung für den schweren Rückschlag vier Spieltage vor Saisonende hatte er schnell gefunden. „Das Fatale war, dass sich die Spieler vom 5:1 gegen den VfR Aalen vor zehn Tagen blenden ließen“, ist sich Minkwitz sicher – und ergänzt: „Wenn in dieser entscheidenden Phase ein paar Prozent an Leidenschaft fehlen, dann ist das tödlich.“

Schon am kommenden Samstag (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt sollen die nötige Aggressivität, Laufbereitschaft und Disziplin ins Spiel der Blauen zurückkehren. Der Bedeutung der Aufgabe angemessen, haben die Kickers entschieden, bereits am Freitagnachmittag nach dem Abschlusstraining Richtung Bornheimer Hang zu reisen. Wie schon gegen 1860 sicher mit dabei sein werden Franco Petruso und Dirk Prediger aus der Oberligamannschaft. Gut möglich, dass Petruso von Beginn an auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kommen wird. Bereits klar: Marcus Mann wird nach Ablauf seiner Gelb-Rot-Sperre wieder für Marco Wildersinn in die Innenverteidigung rücken. Ansonsten dürfte Minkwitz dem Rest des Teams eine zweite Chance geben. Für einige könnte es die letzte sein. Denn die Kickers stehen im Kampf um die Qualifikation zur dritten Liga mit dem Rücken zur Wand. Das weiß auch Präsident Dirk Eichelbaum: „Das wird eine echte Zitternummer, es geht bis zur letzten Patrone.“ Auf die Mitkonkurrenten zu schauen, hat er aufgegeben. „Wir brauchen jetzt drei Siege aus vier Spielen.“ Dem ist wenig hinzuzufügen.

Quelle: StN

BILD-Stuttgart: Vaccaro-Einsatz fraglich

Vaccaro-Einsatz fraglich  Auch die Stuttgarter Kickers zittern um ihren Torjäger. Angelo Vaccaro (7 Treffer) droht fürs Derby am Samstag (14 Uhr, Gazi-Stadion) gegen den VfR Aalen auszufallen. 
„Hinter seinem Einsatz steht ein ganz dickes Fragezeichen“, sagt Trainer Stefan Minkwitz. Grund: Der Stürmer konnte wegen Knieproblemen zwei Tage lang nicht mit der Mannschaft trainieren. Gestern hat er nur eine leichte Laufeinheit absolviert. 
Morgen soll laut Minkwitz die Entscheidung fallen, ob Vaccaro spielen kann. Falls nicht, wird Marco Tucci neben Sokol Kacani auflaufen. (hh.) 

Kickers II mit Auswärtspunkt

Bei der SG Sonnenhof Großaspach holte das Oberliga-Team der Stuttgarter Kickers heute ein 1:1 Unentschieden. Der Tabellenzehnte ging dabei durch Saer Sene nach 19. Minuten in Führung, Sven Sökler konnte neun Minute vor Ende der Begegnung zum 1:1 ausgleichen.

Die Kickers haben damit drei Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Bereits am kommenden Mittwoch holen die Kickers ihr Spiel bei der FC 08 Villingen nach. Am Sonntag geht es dann in einem „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den TSV Schwieberdingen.
Für die Kickers spielten:
Salz; Baradel, Leist, Ortlieb, Kovac (69. Petruso); Ivanusa, Bajrami, Sökler, Gentner (64. Parhizi); Genisyürek (46. Stefanovic)

Presse zur Gründung der GmbH & Co KG

Transferrechte teilweise verkauft

Umstrukturierung bei den Kickers
STUTTGART (hec). Die Stuttgarter Kickers können sich auch weiterhin nicht nur auf den Sport konzentrieren. Der Fußball-Regionalligist gab gestern die Gründung einer GmbH & Co KG bekannt, die als Inhaberin der Transferrechte fungiert. Im Zuge dieser Umstrukturierung veräußern die Kickers Anteile an den Transferrechten ihrer Profis. Die Gelder in Höhe von rund 300 000 Euro, welche Gremiumsmitglieder des Clubs den Kickers Ende 2007 zur Verfügung gestellt haben, tauchen dann nicht mehr als Darlehen auf, welche die Bilanz negativ belasten, sondern als Eigenkapital. „Damit verschwindet ein Teil der Schulden“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum und betont: „Die Mehrheit der Transferrechte bleibt aber bei den Kickers.“

Vor allem, weil die Zuschauereinnahmen bisher geringer ausfielen als geplant, ist die Saison der Stuttgarter Kickers finanziell noch nicht gesichert. „Da müssen wir noch nacharbeiten“, sagt der Manager Joachim Cast, der hofft, dass sein Team am Samstag im Gazi-Stadion gegen die zweite Mannschaft des Karlsruher SC Boden gutmacht im Kampf um den Einzug in die eingleisige dritte Liga. „Wir leben von den Zuschauereinnahmen“, sagt Eichelbaum: „Wenn es am Ende der Spielzeit für unsere Mannschaft um gar nichts mehr geht, dann kommen auch weniger Zuschauer. Und dann sieht es nicht nur sportlich dunkel aus, sondern auch finanziell.“

Stuttgarter Zeitung

Neue Wege im Kampf ums Überleben
Kickers gründen GmbH & Co. KG – Mauch: „Es sieht kritisch aus“

Stuttgart – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers steht nicht nur sportlich, sondern auch finanziell mit dem Rücken zur Wand. Um die Bilanz zu entlasten, haben die Blauen eine GmbH & Co. KG gegründet.

VON JÜRGEN FREY

Egal wer den kränklichen Patienten pflegte, er stieß bei allem guten Willen an die immer gleichen Grenzen: Es fehlte an Geld. So knapp bei Kasse wie in diesen Wochen waren die Kickers aber wohl selten. Im Mai könnte es für die Bedürftigen von der Waldau richtig eng werden. „Es sieht kritisch aus“, bestätigt Aufsichtsratschef Christian Mauch. Und auch Schatzmeister Friedrich Kummer räumt ein: „Wir hängen den Planungen hinterher, weil die Einnahmen in hohem Maß vom sportlichen Erfolg abhängig sind.“ Durch das Aus im WFV-Pokal-Wettbewerb fehlen Gelder aus dem DFB-Pokal. Außerdem haben sich die Kickers von den Testspielen gegen Borussia Dortmund und den SC Freiburg mehr Einnahmen versprochen. Erschwerend hinzu kommt der Zuschauerrückgang.

Die Finanzprobleme waren schon in der Winterpause absehbar. Deshalb hat der Großteil der Präsidiums- und Aufsichtsratsmitglieder die Privatschatulle gezückt. Zusammengekommen ist ein Kredit in Höhe von rund 300 000 Euro. Ein Teil davon floss, genauso wie die 60 000 Euro aus der Internetaktion „Believe in Blue“, bereits in die laufenden Ausgaben. Der Rest des Darlehens befindet sich auf dem Vereinskonto, was in der Bilanz die Verschuldung sofort erhöht und damit gegen die DFB-Auflagen verstößt. Aus diesem Grund hat die Führungsetage beschlossen, eine GmbH & Co. KG zu gründen. Diese Personengesellschaft wird Inhaberin der Transferrechte der Spieler. Dadurch wird die Eigenkapitalbasis des Vereins gestärkt, der die Mehrheit an der neuen Gesellschaft hält. „Die Verwaltungs-GmbH wird demnächst im Handelsregister eingetragen. Die Lizenz des DFB zur Teilnahme am Spielbetrieb verbleibt beim Verein“, erklärte Dirk Eichelbaum. Der Kickers-Präsident und Manager Joachim Cast wurden als Geschäftsführer bestellt. Kommanditisten werden die Gremienmitglieder des Clubs, die in dieser Saison Darlehen zur Verfügung gestellt haben. Ein Risiko für sie bleibt: Im Falle einer Insolvenz wären sie ihr Geld los.

Bei all diesen finanziellen Turbulenzen gibt es wenigstens von Ursi Dünnwald-Metzler positive Signale. Solange der Verein klamm sei, müsse er sich wegen der Rückzahlung ihres Darlehens in Höhe von 550 000 Euro keine Sorgen machen, erklärte die Frau des ehemaligen Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler gegenüber unserer Zeitung. Hans Kullen, der Nachfolger von ADM, sieht das bekanntlich anders. Er klagt auf Zurückzahlung seines Darlehens.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers gründen GmbH & Co. KG
 
Stuttgart (dpa/hag) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers errichtet eine GmbH & Co. KG, die Inhaberin der Transferrechte der Vertragsspieler ist. Alleiniger Gesellschafter der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Kickers Verwaltungsgesellschaft mbH, ist der Verein, als Geschäftsführer fungieren Club-Präsident Dirk Eichelbaum und Manager Joachim Cast.Kommanditisten der Gesellschaft werden Gremienmitglieder des Vereins, die in dieser Saison Darlehen zur Verfügung gestellt haben. Durch die Ausgliederung zukünftiger Transferrechte auf die GmbH & Co. KG soll die Eigenkapitalbasis der Kickers gestärkt werden.

„Investoren bringen Geld als Kapitalanlage ein und erhalten bei zukünftigen Transfererlösen eine Rendite“, erklärt Cast in einfachen Worten das Prinzip, mit dem sich die finanzielle Lage des abstiegsgefährdeten Vereins verbessern soll. Einen Bericht der „Bild“-Zeitung, dem zufolge die Kickers in akuten Finanznöten stecken und bereits ums Überleben kämpfen, wollte Cast gestern nicht kommentieren. Nur eines war ihm zu entlocken: „Die finanzielle Lage der Kickers ist nie gut.“ 

Eßlinger Zeitung

BILD: Trümmerhaufen Kickers

12 Spiele ohne Sieg +++ gestern Krisensitzung +++ morgen letzte Chance

Von HELMUT HEIMANN
Das war’s dann wohl mit der neuen 3. Bundesliga…

Denn: So wie sich die Stuttgarter Kickers bei der 0:1-Niederlage gegen die Reserve von Bayern München präsentierten, hätten sie es auch nicht verdient.

Die Blauen spielten ohne Mumm, harmlos, pomadig, lustlos – ein Trümmerhaufen!

Präsident Dirk Eichelbaum fällte ein vernichtendes Urteil über seine Schlaffis: „Aus dieser Truppe würde nicht mal Ottmar Hitzfeld was rausholen.“

Stimmt! Denn seit zwölf Punktspielen sind die Kickers sieglos, haben kein einziges ihrer zehn Heimspiele gewonnen.

Grottenschlecht auch die Bilanz des neuen Trainers Stefan Minkwitz: sieben Punktspiele ohne Sieg, nur zwei Tore geschossen.

Trotzdem darf er weitermachen. „Wir ziehen das Ding mit ihm durch“, so Eichelbaum nach einer Krisensitzung des Präsidiums gestern. „Jetzt sind die Spieler gefordert.“

Doch die machen sich in die Hose. „Viele haben Angst, dass sie arbeitslos werden“, gibt Mittelfeldspieler Mustafa Parmak zu.

Keine gute Aussichten fürs Schlüsselspiel morgen (19 Uhr) gegen Pfullendorf. das ist wohl die allerletzte Chance, den Hebel umzulegen…

Kickers II mit wichtigen drei Punkten

Das Oberligateam der Stuttgarter Kickers sorgt weiterhin für positive Schlagzeilen und hat mit einem 2:1 Erfolg bei der SGV Freiberg den Sprung auf die Nichtabstiegsplätze geschafft. Der eingewechselte Dirk Prediger erzielte drei Minuten vor dem Abpfiff den Siegtreffer für die Blauen. Muhamed Bajrami konnten seine Farben in der 30. Minute in Führung bringen, Predrag Sarajlic erzielte nach 70. Minuten den Ausgleich.

Die Kickers spielten mit:
Hauser; Ivanusa, Bajrami (89. Rizzi), Kovac, Ortlieb; Sökler, Gentner, Akcay, Petruso; Parhizi (25. Schneider), Stevanovic (77. Prediger)

BILD: Zumindest die Moral stimmt…

Von HELMUT HEIMANN 

Außer Spesen fast nichts gewesen… 

Die Stuttgarter Kickers – jetzt schon seit elf Spielen ohne Sieg – treten weiter auf der Stelle. 

Beim 1:1 in Siegen hat mal wieder so gut wie nichts gestimmt. Aber immerhin: Die Blauen zeigten Moral. 

Denn: Das Ausgleichstor in Siegen machte Vaccaro erst drei Minuten vor Schluss. 

„Die Mannschaf lebt“, freute sich Trainer Stefan Minkwitz – obwohl er auch in seinem sechsten Punktspiel keinen Dreier für sich verbuchen konnte. 

Zufrieden war aber auch Manager Joachim Cast: „Mut macht, dass der Zusammenhalt im Team sehr groß ist“. 

Was eine Szene zur Pause in der Kabine zeigt. Defensivmann Recep Yildiz weinte aus Frust wegen eines angebrochenen Nasenbeines. Alle Mitspieler trösteten ihn. Sie versprachen, nicht zu verlieren – und hielten Wort.