StZ: Aufstiegsgefahr unterm Fernsehturm

Jürgen Löhle, aktualisiert am 12.05.2011 um 18:21 Uhr

Stuttgart – Noch ein Glas Bier bis zum Anpfiff. Vor dem Imbiss am Fernsehturm sammeln sich die ersten Fans in ihren blauen Shirts vor dem Regionalligaspiel der Stuttgarter Kickers gegen die zweite Mannschaft des Karlsruher SC. Fußball in Degerloch sei etwas ganz Besonderes, sagt man. Ungewöhnlich ist jedenfalls schon mal, dass man hier, unweit des Stadions Currywurst mit Pommes auf weißem Porzellan serviert bekommt.

Gut eine Stunde bevor es los geht, werden die Tore zum Stadion hinter den Kassenhäuschen geöffnet. Zwischen den Holzverschlägen gibt es gratis ein paar Hinweise in Gestalt einer gutdeutschen Hausordnung. Demnach ist den „Besuchern die Mitnahme folgender Gegenstände untersagt: Waffen, Druckgasflaschen, ätzende Substanzen.“ Man braucht sich keine Sorgen zu machen; der Kickers-Fan bringt maximal ein Fähnle mit auf die Waldau. Was schwerer wiegt im Gepäck der treuen Anhänger ist die Verzweiflung über die sportliche Mickerigkeit. Himmel hilf – vierte Liga, ganz weit weg vom Oberhaus des deutschen Fußballs, wo man ja schon zweimal war. Der echte Blaublüter trägt’s mit Fassung und bissigem Humor. „Wie steht’s?“, fragt später beim Spiel ein zu spät gekommener Haupttribünengast in Ermangelung einer Anzeigentafel seinen Nebenmann. „Tragisch wie immer“, knurrt der. Im Klartext: 0:0 nach zehn Minuten.

Ex-Kicker holten 1990 WM-Titel

Angesichts der Historie des Vereins ist es für die Fans traurig, sich mit der zweiten Mannschaft der Karlsruher herumärgern zu müssen. Tief gefallen sind sie, die blauen Götter. Das schmerzt, wir sind hier immerhin bei dem Club, in dessen Trikot Jürgen Klinsmann groß geworden ist. Auch Guido Buchwald, Karl Allgöwer und Fredi Bobic haben unterm Fernsehturm ihre ersten Profitore geschossen, ehe sie dann schnöde in den nahen Talkessel hinab gezogen sind, von dem einige eingefleischte Blaue heute noch behaupten, dass da unten so eine Art Höllenfeuer lodert, das allerlei ungute Dinge ausspuckt, wie schwefliges Mineralwasser oder den VfB.

Klinsi verabschiedete sich 1984 gen Cannstatt, obwohl er nach einer Niederlage als Jugendspieler gegen den VfB einst zum Kickers Präsident Axel Dünnwald-Metzler gesagt hatte: „Eines schwöre ich Ihnen – zu denen gehe ich nie.“ In Degerloch tröstete man sich lange damit, dass der Erzrivale aus Cannstatt ohne Unterstützung eines Ex-Kickers 1992 nicht Deutscher Meister geworden wäre. Buchwald gelang damals im letzten Spiel in Leverkusen das entscheidende Tor. Und eines glaubt man auch unterm Fernsehturm: Ohne „Diego“ Buchwald und dem Klinsi hätte Deutschland 1990 nie den WM-Titel geholt.

Lang ist’s her, heute kickt selbst die zweite Mannschaft des VfB eine Liga höher als Blauen. Und dass ein Jungstar von den Kickers Richtung Cannstatt abgeworben wird – kein Thema, weil es erstligatauglichen Nachwuchs in Degerloch nicht gibt. Dafür geht es jetzt überschaubar zu auf der Waldau. 8,50 Euro kostet das Ticket für Erwachsene, 5,50 Euro für Kinder und zwar bis 16. Man kickt in einem reinen Fußballstadion, so etwas hat der VfB erst im Sommer. Eine halbe Stunde vor Anpfiff füllt sich die Stehtribüne hinterm Tor langsam, auf der Haupttribüne werden Vip-Bändchen an die Handgelenke der Besserzahler getackert. Dann geht’s in die Gasträume auf ein Viertele. Hinterm Tor trinkt man Bier aus Bechern und mit jedem Schluck steigt ein wenig die Hoffnung, Ende Mai vielleicht doch die niedersten Fußballniederungen verlassen zu können. Nach der besten Rückrunde seit Menschengedenken, herrscht Aufstiegsgefahr unterm Fernsehturm.

Aus den Boxen donnert Musik für einen Gutteil des Publikums – also für Männer so ab 40. AC/DC, die Stones, Aerosmith oder die Scorpions. „Wo Fußball noch rockt“, steht auf Kickers- Plakaten und Steven Tyler kreischt „Walk this way“ aus den Boxen. Rainer Graf hängt wie immer bei Heimspielen über einem Metallbogen auf der Stehtribüne, wippt mit dem Fuß und sagt: „Wenigstens dritte Liga, das wär was.“ Graf, 51, kommt seit Jahren von den nahen Fildern auf die Waldau. Ein Blauer durch und durch. Man kennt sich hier hinterm Tor und fiebert zusammen. Die Fans haben viele Abstiege hinter sich, das eint.

Fans schwelgen in Erinnerungen

Christian Mauch kommt vorbei. Der Orthopäde ist Mannschaftsarzt der Kickers. „Vor einem halben Jahr hätte hier doch noch keiner an so eine Serie geglaubt“, sagt er, „und wir haben das alles geschafft, ohne dass hier einer Millionen reingeblasen hätte.“ Da nickt auch Rainer Graf. Über ihm ziehen sich die Wolken zusammen.

Plötzlich schüttet es. Die Fans hinterm Tor werden nass, und auf der geschützten Haupttribüne schwelgen manche in ihren blauen Sitzschalen in Erinnerungen an eine Zeit, als die Spieler da unten auf dem Platz noch in den Windeln lagen – wenn überhaupt. Es war der 5. Oktober 1991 als der Bundesligist SV Stuttgarter Kickers nach München fuhr, um sich, wie alle dachten, eine Klatsche abzuholen. Oktoberfestzeit, da verlieren die Bayern zu Hause nicht, und der Manager Hoeneß hatte getönt, dass man Mannschaften wie die Kickers schon mit drei Toren Unterschied weghauen sollte, so viel Anspruch muss schon sein.

Am Ende haben die Kickers den FC Allmacht 4:1 aus dem Olympiastadion geschossen, Trainer Heynckes platzte vor Zorn beinahe der eh schon kirschrote Kopf. Vier Tage später wurde Heynckes gefeuert, der Sportstudio-Moderator Günther Jauch ätzte im ZDF, dass jetzt selbst „bessere Thekenmannschaften“ ohne Schiss nach München führen. Die Kickers unter Trainer Rainer Zobel waren bundesweit das Thema – aber schon damals mit einem Selbstzerstörungsgen ausgestattet. Nach dem Bayern-Coup gab es zwei 0:1-Niederlagen gegen Duisburg und Düsseldorf und am Ende den Abstieg – ein Pünktchen fehlte zum Klassenerhalt. Zu allem Überfluss wurde der VfB in dieser Saison auch noch Meister. Mit Buchwald. Danach ging es für die die Kickers in Wellen abwärts – bis runter in Liga vier. Begleitet von wachsenden Geldsorgen.

Jetzt keimt wieder Hoffnung auf der Waldau: Kurz vor Anpfiff nochmal Musik, die nicht rockt: „Blau und Weiß sind unsere Farben“ schallt es aus den Boxen. Das Vereinslied ist, wie vieles hier, Tradition, komponiert vom kürzlich verstorbenen Jazzer Erwin Lehn, dem ehemalige Chef des SDR-Tanzorchesters. „Auf die Blaue“ rufen ein paar Herren in edlem Business-Tuch, der Schiedsrichter pfeift an, der Regen nimmt zu. „Typisch“, schnaubt einer, „da kommen mal über 3000 und dann das.“

Man steht hinter dem Team

Kummer ist man hier gewohnt. Und Frust. Trotzdem sind die Blauen immer noch in den Herzen vieler Stuttgarter Kopfmenschen verankert. So leidet auch ein hiesiger Zeitungskolumnist öffentlich und erklärt dem Publikum, dass die Kickers, schwäbisch-linguistisch betrachtet, „in Dägerloch“ spielen. Wie auch immer – auf jeden Fall nicht am, im oder unterm Degerloch, wie schon mancher auswärtige Pressemensch oder Radioreporter behauptet hat. Und schon gar nicht am Böllenfalltor, wie einst das ZDF irrte. Das steht in Darmstadt.

Heute gibt es keine überregionalen Kameras mehr, und der KSC führt im „Gazi Stadion auf der Waldau“, so der offizielle Name, schnell 2:0. Die Herren auf der Haupttribüne sacken ein wenig in sich zusammen, die Jungen singen unverdrossen, wenn auch leiser. Nach einem kläglichen Schuss Richtung Fernsehturm klagt Graf: „Ond wenns Tor doppelt so hoch wär‘, hätt· er immer no drieber gschossa.“ Dann sagt er noch: „Der Spitz.“ Aber liebevoll, denn natürlich stehen sie hier hinter dem Team, auch wenn es nicht läuft. Sonst wäre eh schon lange Schicht.

Die Spieler auf dem Platz schütteln sich im Regen, Trainer Dirk Schuster rudert mit den Armen, die Kickers wachen auf, schießen zwei Tore und gleichen aus. Das Volk ist selig, brüllt nun geschlossen und mächtig: „Auf die Blaue!“ Das Hoffungslichtlein strahlt wieder, die Gesichter der Fans auch. Freude pur, für ein paar Minuten ist die Nummer der Liga wurscht.

Die Blauen bleiben also am Leben, Tradition auf kleiner Flamme. Und so manches hat sich relativiert in den vergangenen Jahren. Die Rivalität zum VfB ist kein großes Thema mehr, der sportliche Unterschied einfach viel zu groß. Und auf den Trikots beider Clubs prangt der gleiche Sponsor: Molkereispezialitäten türkischer Art.

Edelfans haben Dauerkarte für VFB

So mancher Edelfan der Kickers hat mittlerweile eine Dauerkarte des VfB in der Brieftasche und sagt das auch. Wenig geändert hat sich aber daran, dass die Kickers zwar als Verein mit vielen reichen Fans gelten, die aber schwäbisch-fest auf ihren Geldbeuteln sitzen. Der 2004 verstorbene Ehrenpräsident Axel Dünnwald-Metzler war da eine Ausnahme. Etwa zehn Millionen Mark hat ADM in sein Hobby gepumpt, und sich manchmal einen Spaß daraus gemacht, Leute zu veräppeln. „Wissen sie, wie man Millionär wird?“, fragte er gerne und gab auch gleich die Antwort. „Indem man sich als Multimillionär zum Präsident der Kickers wählen lässt.“

Abpfiff, 2:2 am Ende, es regnet immer noch. „Das war wirklich schlecht heute“, klagt ein begossener Blauer und strebt mit hängenden Schultern zum Ausgang. „Stimmt“, grummelt sein Begleiter, „aber sonst ist es auch nicht viel besser.“ Dann sagen sie lange nichts mehr, warum auch? Die Hoffnung ist gedämpft, aber noch am Leben, und zum nächsten Heimspiel morgen gegen die Zweite von Eintracht Frankfurt werden sie wieder da sein. Noch drei Spiele und nur zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Darmstadt. Da geht noch was – vielleicht. Sie werden kommen, jubeln oder leiden. Schon aus Tradition.

Stuttgarter Zeitung

Vertragsverlängerung bis Sommer 2012: Daniel Wagner bleibt weiterhin ein Blauer

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat vor seinem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II an diesem Freitag (GAZi-Stadion, 19 Uhr) heute den Vertrag mit seinem Stammtorhüter Daniel Wagner bis zum 30. Juni 2012 verlängert. Der 24 Jahre alte, gebürtige Franke ist schon seit Sommer 2009 an Bord der Blauen und hat mit seinen Leistungen in bislang 27 Regionalliga-Einsätzen (darunter zwei gehaltene Elfmeter) auch in der laufenden Saison großen Anteil am sportlichen Erfolg des aktuellen Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga Süd. An diesem Montag hatte der Traditionsverein aus Stuttgart-Degerloch bereits mit seinem Mittelfeldspieler Jérôme Gondorf (22/vier Saisontore) den Kontrakt ebenfalls vorzeitig um ein weiteres Jahr bis Sommer 2012 verlängert.

Stimmen

Kickers-Torhüter Daniel Wagner: „Für meine Vertragsverlängerung war ausschlaggebend, dass das Gesamtpaket bei den Stuttgarter Kickers für mich einfach perfekt ist. Dazu zähle ich neben unserem Trainerteam und den Kollegen in der Mannschaft natürlich auch unsere tollen und begeisterungsfähigen Fans sowie das Umfeld und die Stadt selbst.“

Kickers-Präsidiumsmitglied Guido Buchwald: „Ich freue mich sehr, dass wir die Vertragsverlängerung mit Daniel Wagner hinbekommen haben. Daniel ist für unsere Mannschaft ein sehr wertvoller Spieler, der mit seinen Leistungen auch in der Rückrunde unserer Mannschaft sehr viel Sicherheit und Stabilität verliehen hat.“

Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster: „Daniel Wagner ist für unsere Mannschaft aus sportlicher und auch menschlicher Sicht sehr wertvoll und hat noch weiteres Potenzial, um auch in der 3. Liga oder höher spielen zu können. Welches Leistungsvermögen in ihm steckt, hat Daniel erst wieder bei unserem 2:0-Auswärtssieg in Fürth mit seinen grandiosen Paraden in der Schlussphase gezeigt.“

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Jérôme Gondorf verlängert bei den Stuttgarter Kickers

Der Mittelfeldspieler Jérôme Gondorf hat heute einen leistungsbezogenen Vertrag beim Fußball-Regionalligisten SV Stuttgarter Kickers unterschrieben und bleibt bis mindestens 30. Juni 2012 ein Blauer. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der in dieser Saison bislang in 26 Partien zum Einsatz kam und dabei vier Tore für den aktuellen Tabellenzweiten erzielte, war in der Winterpause der vergangenen Saison 2009/2010 vom Oberligisten ASV Durlach auf die Waldau gekommen.

Vier Saisontore hat Jérôme Gondorf in der laufenden Regionalliga-Saison schon für die Stuttgarter Kickers erzielt – nun hat er am heutigen Montag seinen Vertrag bis Sommer 2012 verlängert. Foto: Baumann

„Ich fühle mich sehr wohl bei den Stuttgarter Kickers und will gerne meinen Teil dazu beitragen, die positive Entwicklung weiter voranzutreiben“, sagt Jérôme Gondorf.

Auch Kickers-Präsidiumsmitglied Guido Buchwald freut sich über die Vertragsverlängerung des gebürtigen Badeners im Trikot des Degerlocher Vereins. „Jérôme hat in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beweis gestellt, dass er ein sehr wertvoller und wichtiger Spieler für die Stuttgarter Kickers sein kann – und ich bin davon überzeugt, dass er sich in Zukunft noch weiter steigern wird.“

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Presse zu SpVgg Greuther Fürth II – Stuttgarter Kickers (0:2)

Kickers lauern auf Ausrutscher
Jürgen Kemmner, aktualisiert am 09.05.2011 um 10:42 Uhr

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers bleiben weiter dran im Titelrennen in der Fußball-Regionalliga: Die Blauen schlugen Mitkonkurrent SpVgg Greuther Fürth II mit 2:0 und sitzen Darmstadt 98 mit zwei Punkten Rückstand im Nacken. „In Fürth hatten wir leistungsmäßig noch Luft nach oben“, sagt Kickers-Trainer Dirk Schuster, „aber wie wir diese Partie letztlich doch souverän über die Bühne gebracht haben, hat gezeigt, dass wir berechtigte Ambitionen auf den Aufstieg haben.“

Erst nach 25 Minuten Leerlauf kam der Motor in Schwung, nach der Führung durch Dominique Fennell waren die Kickers in der Partie. Zwar leisteten die Fürther den erwarteten erbitterten Widerstand, doch das 2:0 durch Demis Jung sorgte für klare Verhältnisse, wenngleich die Blauen noch einiges für den Sieg tun mussten. Damit sind die Kickers 2011 weiter ungeschlagen, doch im Titelrennen müssen sie auf einen Ausrutscher von Darmstadt 98 hoffen – die Lilien haben bei noch drei ausstehenden Spielen zwei Zähler Vorsprung.

„Ich gehe davon aus“, sagt Schuster, „dass wir alle unsere drei Spiele gewinnen müssen, wenn wir aufsteigen wollen – und wir müssen zudem auf einen Patzer von Darmstadt hoffen.“ Die Blauen treffen noch auf Eintracht Frankfurt II (Freitag/19 Uhr/Gazistadion), auf den FSV Frankfurt II und auf Wormatia Worms. Ganz abgeschrieben im Aufstiegskampf hat der Kickers-Coach auch Hessen Kassel noch nicht, der Club hat aber nur noch zwei Spiele auszutragen. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagt Schuster, „den Rest haben wir nicht in der Hand.“

Stuttgarter Nachrichten

Kickers in der Rolle des Jägers

Stuttgart (red) – Obwohl der Aufstieg in die 3. Fußball-Liga offiziell nicht als Ziel formuliert worden ist, sagt Dirk Schuster, Trainer der Stuttgarter Kickers, vor dem viertletzten Saisonspiel heute (14 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth II: „Wir sind jetzt wieder in der Rolle des Jägers – und die liegt uns.“ Wohl nur mit einem Sieg beim direkten Verfolger würden die seit elf Spielen ungeschlagenen Kickers, momentan Dritter, weiter im Aufstiegsrennen bleiben. Der Doppeltorschütze gegen den Karlsruher SC II, Alessandro Abruscia, glaubt auch nach dem 2:2 zur Unzeit an die Chance, am Ende ganz vorne zu landen: „Das macht uns nur noch stärker. Jetzt hauen wir Greuther Fürth II weg.“ Auch Schuster ist zuversichtlich: „Wir können dort nur gewinnen – und wir wollen gewinnen.“ Philip Türpitz kann wohl trotz Prellung auflaufen.

Eßlinger Zeitung

Weiterhin an Darmstadt 98 dran – 2:0-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth II

Von: Stephan R.T. | Kommentare (0) | Weiterempfehlen

Der KSV Hessen Kassel und die SpVgg Greuther Fürth II verlieren – der SV Darmstadt 98 und die Stuttgarter Kickers gewinnen. Drei Spieltage vor Saisonschluss wird aus dem Vierkampf um den Aufstieg der Regionalliga Süd ein Dreikampf zwischen den Darmstädtern an der Tabellenspitze, den Kickers (zwei Punkte Rückstand) und Hessen Kassel (zwei Punkte Rückstand, aber nur noch zwei Spiele zu absolvieren).

Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster setzte sich am heutigen 31. Spieltag der Regionalliga Süd durch die beiden Kopfballtore von Royal-Dominique Fennell (29.) und Demis Jung (66.) mit 0:2 (0:1) bei der SpVgg Greuther Fürth II durch und rückt damit in der Tabelle wieder auf den zweiten Platz vor. „Wir haben mit aller Macht den Sieg gewollt“, so der Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster, „auch wenn wir heute an unsere Grenzen gehen mussten, denn Fürth hat uns alles abverlangt.“

Mit Demis Jung, Dirk Prediger und Florian Treske gab es heute drei Änderungen in der Startelf der Blauen, ansonsten ließ Chef-Trainer Dirk Schuster die identische Aufstellung aus den letzten Spielen auflaufen. Kickers-Angreifer Ugur Yilmaz musste heute zunächst auf der Bank Platz nehmen, Philip Türpitz stand aufgrund seiner Behandlung mit Cortison sicherheitshalber nicht im Kader.

Bei sommerlichen Temperaturen in der Trolli-Arena ist die erste Halbzeit schnell erzählt: die Kickers nutzten die erste und einzige Chance zur Führung, als Fabian Gerster den Freistoß bei der Eckfahne in den Strafraum schlug. Royal-Dominique Fennell sich im Kopfballduell entscheidend durchsetzen und aus sechs Metern zum 0:1 einköpfen konnte (29.).

Bei den Gastgebern hatte zuvor Ilir Azemi die erste nennenswerte Möglichkeit zur Führung, als Alessandro Abruscia einen langen Ball unterlief, doch der Fürther blieb mit seinem Schuss zu harmlos, um Kickers-Schlussmann Daniel Wagner zu überwinden (13.). Die Klettblätter zeigten zwar das gefälligere Spiel, blieben jedoch zu ungefährlich. „Meine Mannschaft fand nur schwer ins Spiel“, befand auch der Kickers-Trainer: „Wir hatten nur wenig Zugriff auf das Spiel und haben nur auf die Aktionen der Fürther reagiert.“

Auch im zweiten Spielabschnitt spielten die Fürther zwar besser nach vorne, so wirklich zwingend wurden sie aber nicht. Der auffällige Demis Jung war an den nächsten beiden Aktionen beteiligt: In der 60. Minute setzte er sich auf der rechten Außenbahn durch, doch seinen Pass in die Mitte erreichte leider niemanden seiner Mitspieler. Dafür passte die Flanke von Mahir Savranlioglu besser, als er sich stark den Ball wieder erkämpfte. Am zweiten Pfosten stand Demis Jung goldrichtig und köpfte per Aufsetzer zum 0:2 (66.) ein.

In der Schlussviertelstunde kamen die Kickers vor den 500 Zuschauern – darunter rund 400 Kickers-Fans – nochmals unter Druck. In der 75. verpasste Ilir Azemi gleich zwei Mal den Anschlusstreffer: zunächst konnte die Kickers-Abwehr in höchster Not im Fünfmeterraum vor dem Fürther Angreifer klären, nur Sekunden später parierte Kickers-Keeper Daniel Wagner einen Schuss aus kürzester Distanz von der Fünfmeterlinie reaktionsschnell (77.).

Der sichere Kickers-Schlussmann war es auch, der die nächste Chance durch Dominik Stolz vereitelte, als dieser sich zunächst gegen Royal-Dominique Fennell durchsetzen konnte. Wagner blieb lange stehen und machte sich breit, so dass er den Schuss abwehren konnte (79.).

In den Schlussminuten hatten die Blauen einige Konterchancen, doch zwei Mal vertändelte Jerome Gondorf den Ball, oder dem eingewechselten Ugur Yilmaz versprang die Kugel bei der Annahme, als er schön von Jerome Gondorf angespielt wurde (85.). Eine Minute später köpfte Florian Treske die Flanke von Fabian Gerster nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (86.).

Damit blieb es beim verdienten 2:0-Erfolg der Blauen, die mit dem heutigen Sieg nach den beiden Unentschieden wieder auf den zweiten Platz der Regionalliga-Tabelle vorgerückt sind.

SpVgg Greuther Fürth II: Rozmann – Philp, Kleineheismann, Bauer, Mayr – Müller (90. Langen), Strangl, Maas (87. Welzmüller), Roth – Katerna, Azemi (77. Stolz) – Trainer: Frank Kramer – Ersatzbank: Krüger (ETW), Böhnlein, Baumgärtel, Zitzmann

SV Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa – Jung, Gondorf, Savranlioglu, Prediger (82. Yilmaz) – Treske (90. Brandstetter) – Trainer: Dirk Schuster – Ersatzbank: Güvenc (ETW), Auracher, Rizzi, Rapp, Leutenecker

Schiedsrichter: Tobias Christ (Münchweiler)
Gelbe Karten: Kleineheismann / Savranlioglu, Köpf, Gondorf, Ivanusa

Zuschauer: 500 Fans in der Trolli-Arena Fürth
Tore: 0:1 Royal-Dominique Fennell (29.), 0:2 Demis Jung (66.)

Frank Pfauth

Die-Fans.de

Presse zu Stuttgarter Kickers – Karlsruher SC II (2:2)

2:2 gegen KSC II Kickers bleiben optimistisch
Jürgen Kemmner, aktualisiert am 02.05.2011 um 11:38 Uhr

Stuttgart – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers musste einen Dämpfer im Aufstiegsrennen einstecken. Doch Trainer Dirk Schuster baute die Mannschaft vor dem wichtigen Spiel in Fürth wieder mental auf.

Das 2:2 gegen den KSC II war für die Blauen eine gefühlte Niederlage, obwohl die Mannschaft einen 0:2-Rückstand aufgeholt und in der Schlussphase vor 4100 Fans im Gazistadion noch drei Hochkaräter zum Sieg vergeben hatte. „Ich hätte lieber gewonnen und dabei keinen Treffer erzielt“, sagt der zweifache Torschütze Alessandro Abruscia rückblickend.

Darmstadt zieht vorbei

Trainer Dirk Schuster musste seine Kicker mental erst wieder aufrichten – am Samstagmorgen organisierte das Trainerteam ein Frühstück nach dem Auslaufen für die Spieler. „Die Jungs durften sich an einen gedeckten Tisch setzen und es sich gutgehen lassen“, erzählt der Coach, „dabei haben wir ein paar aufmunternde Sätze ans Team gerichtet.“ Die Überraschung war gelungen, der Zweck erfüllt – die Profis schauen nach vorn, aufs nächste Spiel am Samstag bei Titelkonkurrent SpVgg Greuther Fürth II. Im ADM-Sportpark regiert der Optimismus. „Jetzt erst recht“, sagt Abrucia, „wir sind stark genug, jeden in der Liga zu schlagen.“

Das wird in den ausstehenden vier Spielen womöglich nötig sein, um aufzusteigen. Die Blauen liegen drei Punkte hinter Spitzenreiter Kassel, doch die Hessen haben ein Spiel mehr absolviert. Darmstadt 98 ist nach dem Erfolg über Fürth II vorbeigezogen und hat sich mit zwei Zählern Vorsprung auf Rang zwei breitgemacht – die Kickers müssen auf einen Ausrutscher der Lilien hoffen. „Wir befinden uns nach wie vor in einer Position“, betont Schuster, „in der der Aufstieg möglich ist. Wahrscheinlich liegt uns die Rolle des Jägers ohnehin mehr als die des Gejagten.“ Abruscia kann den Worten seines Vorgesetzten einiges abgewinnen. „Wenn du Verfolger bist“, sagt er, „dann ist der Druck nicht ganz so groß.“ Es würde auch genügen, wenn die Blauen erst am 28. Mai gegen 15.45 Uhr auf Platz eins stehen – dann ist die Saison vorbei.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers erreichen nur ein 2:2

Stuttgart (red) – Die Stuttgarter Kickers haben im Aufstiegskampf der Fußball-Regionalliga einen Rückschlag erlitten. Der Tabellenzweite erreichte zuhause gegen den Karlsruher SC II nur ein 2:2 (1:2) und liegt nun drei Punkte hinter Spitzenreiter Hessen Kassel. Die Kickers hatten sogar noch Glück, dass sie gegen die jetzt auf Rang neun liegenden Karlsruher zumindest einen Punkt holten, weil sie nach einer halben Stunde mit 0:2 hinten lagen. Fabian Heinrich brachte den KSC in der 23. Minute in Führung und erzielte fünf Minuten später auch den zweiten Treffer. „In den ersten 40 Minuten stand meine Mannschaft gar nicht auf dem Platz“, wunderte sich Kickers-Trainer Dirk Schuster. Am Ende war er aber doch zufrieden, weil sich die Stuttgarter in die Partie zurückkämpften und durch zwei Tore von Alessandro Abruscia (43./63.) den Ausgleich schafften. Im Gazi-Stadion waren 4100 Zuschauer zu Gast – Saisonrekord für die Kickers.

Eßlinger Zeitung

KSC II holt Punkt in Stuttgart

Karlsruhe (ps/cre) – Die Regionalliga-Mannschaft des Karlsruher SC konnte am Freitagabend einen Punkt bei den Stuttgarter Kickers einfahren. Allerdings gab die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski dabei einen 2:0-Vorsprung aus der Hand.

Innenverteidiger Fabian Heinrich hatte den KSC II mit seinen Treffern in der 26. und 30. Minute zu einer sicheren Führung geschossen. Doch wenige Sekunden vor der Halbzeitpause gelang Alessandro Abruscia noch der Anschlusstreffer für die Kickers. Abruscia war es auch, der in der 64. Minute den 2:2-Endstand erzielte.

KA-News.de

Muskelfaserriss im Oberschenkel: Ali Pala fällt gegen den KSC II aus

Der SV Stuttgarter Kickers muss in seinem Heimspiel an diesem Freitag gegen den Karlsruher SC II (GAZi-Stadion, 19 Uhr) verletzungsbedingt auf seinen Torjäger Ali Pala (zehn Saisontreffer) verzichten. Der 21 Jahre alte Offensivspieler des Regionalliga-Tabellenzweiten hat sich am Dienstag im Mannschaftstraining einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und fällt voraussichtlich mindestens zwei Wochen lang aus.

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Stuttgarter Kickers verlängern Vertrag mit Fabio Leutenecker bis 2012

Der SV Stuttgarter Kickers hat den Vertrag mit seinem Abwehrspieler Fabio Leutenecker um eine weitere Saison bis zum 30. Juni 2012 verlängert. „Wir freuen uns sehr, dass sich in Fabio Leutenecker ein weiteres eigenes Talent zu den Blauen bekennt“, sagt Kickers-Präsidiumsmitglied Guido Buchwald. Der 21 Jahre alte Nachwuchsakteur war in diesem Winter von Cheftrainer Dirk Schuster aus der eigenen U23-Mannschaft in den Regionalligakader der Stuttgarter Kickers berufen worden und hatte in seinem bislang einzigen Regionalliga-Punktspiel sein glänzendes Debüt gegen den FC Memmingen mit dem Treffer zum 1:1-Endstand gekrönt. Anschließend zog sich Leutenecker jedoch im Training einen Knöchelbruch zu und arbeitet derzeit als Rekonvaleszent mit Hochdruck an seiner Rückkehr in den Mannschaftskader.

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