StN: 9:0 – Kickers in der zweiten WFV-Pokalrunde

Ulm (gr) – Ein tolles Zusammenspiel und tolle Tore – das war die Forderung von Peter Zeidler, dem Trainer der Stuttgarter Kickers. Ganz hat der Regionalligist diese Ansprüche in der ersten Runde des WFV-Pokals nicht erfüllen können. Doch zu einem standesgemäßen Ergebnis hat es beim Kreisliga-A-Club SV Jungingen allemal gereicht. 9:0 siegten die Blauen vor 400 Zuschauern. Die Tore erzielten Saban Genisyürek (2), Julian Leist, Benedikt Deigendesch, Nico Beigang, Marco Tucci, Sokol Kacani, Marcel Rapp und Tobias Weber. „Wir wollten im Rhythmus bleiben und gewissen Spielern Spielpraxis geben“, sagte Zeidler. Das hat ganz gut hingehauen. Die Sache mit dem tollen Zusammenspiel hat die zweite Garde der Kickers dagegen erst umsetzen können, als dem Gegner nach gut einer Stunde die Puste ausging. In der zweiten Runde treffen die Blauen auf den Sieger der Partie TSV Pfuhl – GSV Dürnau (Samstag).

Stuttgarter Nachrichten

WFV-Pokal: Kickers heute ab 18:00 Uhr beim SV Jungingen

Heute um 18:00 Uhr tritt die Regionalligamannschaft der Kickers beim Kreisligist SV Jungingen an. Die Vereins-Verantwortlichen sehen sich chancenlos, als Ziel wird ein Ergebnis im einstelligen Bereich ausgegeben. 500 Zuschauer werden erwartet.
Wer die Reise in die Nähe von Ulm nicht antreten kann, hat die Möglichkeit im Offiziellen Kickers-Forum das Spiel im Live-Ticker zu verfolgen.

Niederlage für Kickers II

Mit einer Niederlage im Viertelfinale endete das Gastspiel der „kleinen Blauen“ beim „Kaiser-Weizen-Cups“ in Ebersbach. Nach der verkürzten Spielzeit von zweimal 25 Minuten endete die Begegnung gegen den FC Göppingen mit 0:1. Das entscheidende Tor für die Göppinger fiel bereits in der siebten Spielminute. Den Degerlochern gelang es im Verlauf des Spiels aber nicht mehr, das Ergebnis zu korrigieren.

Kickers II Trainer Björn Hinck zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: „Wir wollten eigentlich die Gelegenheit nutzen und bei den Spielen hier weiter an unserer Abstimmung zu arbeiten.“

Am kommenden Mittwoch steht das letzte Testspiel während der Vorbereitung auf die neue Saison auf dem Programm. Um 19.00 Uhr tritt das Team beim SV 07 Stuttgart in Degerloch an.

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Kickers bereits am 31. Juli in Jungingen

Bereits terminiert sind die Spiele in der ersten Runde des wfv-Pokals Saison 2007/08. Die erste Begegnung überhaupt bestreitet dabei die Regionalligamannschaft der Stuttgarter Kickers am Dienstag, 31. Juli um 18 Uhr bei dem in der Kreisliga A spielenden SV Jungingen. Am Samstag, 4. August um 17 Uhr tritt dann die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers bei dem Landesligisten SV Tübingen an. 

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Die Stuttgarter Kickers veranstalten ihr 14. Fußballcamp

Viele wollen Schweini werden

Degerloch. Am Dienstag beginnt wieder das Kickers-Feriencamp. Höhepunkt der vier Sporttage ist das Training mit den Profis. Viele der Nachwuchskicker hoffen, bei den Blauen entdeckt zu werden. Ganz abwegig ist das nicht.

von Elisa Calarota

Auf den Spuren von Schweini, Poldi und Co geht es am Dienstag wieder los. Nachwuchsfußballer toben sich im Kickers-Fußballcamp aus. Der Höhepunkt der vier Tage ist das Training mit den Profis. Welche Spieler diesmal dabei sein werden, bleibt noch geheim. Beim vergangenen Mal trainierten beispielsweise Manuel Salz und Marco Tuggi mit. Nicht nur wegen dieses Programmpunkts kommen Kinder aus der ganzen Region – nicht selten hoffen sie oder ihre Eltern, nach dem Camp zu einem Probetraining eingeladen und am Ende selbst Fußballprofi zu werden. Ganz abwegig ist das nicht: „Letztes Jahr wurde ein Spieler nach dem Probetraining in die Jugend übernommen“, sagt Toni Scarafone von den Kickers. Natürlich ist das keine Garantie aufs Profitum. „Das ist nur mit sehr viel Training und Ehrgeiz zu schaffen“, betont Scarafone.

Für den Nachwuchs bieten die Stuttgarter Kickers viermal im Jahr ihr Fußballcamp an – jeweils vier Tage in den Ferien. Dieses Mal sind 65 Kinder angemeldet, sogar vier Mädchen sind dabei. Alle Nachwuchskicker zwischen 8 und 13 Jahren dürfen mitmachen, vom Vereinsspieler bis zum Schulhofbolzer. „Die Kinder kommen hauptsächlich, um Spaß zu haben“, sagt Scarafone. Zweimal am Tag trainieren die Teilnehmer mindestens 90 Minuten lang, sie essen mittags gemeinsam, auch eine Stadionbesichtigung ist geplant. Das nächste Feriencamp gibt es in den Herbstferien, wer dabei sein möchte sollte sich rechtzeitig anmelden, denn die Plätze sind immer schnell weg. Weitere Informationen gibt es unter 76 71 00

Stuttgarter Nachrichten

Presse: Nachbetrachtungen zum Sieg in Ingolstadt

Die Kickers 2007: Erinnerungen werden wach

Trotz des Auftakterfolges in der Fußball-Regionalliga bleiben die Verantwortlichen auf dem Teppich – Vorjahr als Warnung

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers sind mit einem Auswärtssieg in die Regionalligasaison gestartet. Genau wie im Vorjahr. Es gibt weitere Parallelen, aber auch Unterschiede. Der Manager Joachim Cast dämpft die Euphorie: „Das war nur eines von 34 Spielen.“

Von Joachim Klumpp

Ein klein wenig muss sich der Kickers-Trainer Peter Zeidler noch an seinen neuen Verein gewöhnen. Nach dem Auftakterfolg in Ingolstadt gab es Glückwünsche vom Präsidenten – „Herrn Eichelbaum“. Dann fiel dem Trainer ein, dass man inzwischen ja per Du ist und fügte rasch hinzu: „Dirk.“ Ein freundschaftliches Verhältnis untereinander pflegte man auch schon in der Vergangenheit, was alleine daran deutlich wird, dass der Excoach Robin Dutt sich gleich nach Spielende am Freitag über das Ergebnis in Ingolstadt erkundigt hat. 3:2, klingt nicht schlecht.

„Und vielleicht war es ja gut, dass wir nicht 4:1 gewonnen haben.“ Dann wären die Kickers nämlich Tabellenführer gewesen – und die Parallelen zum Vorjahr noch etwas frappierender. Doch auch so drängen sich genug Vergleiche auf. Denn in der vergangenen Saison starteten die Kickers ebenfalls auswärts, auch bei einem Mitfavoriten (in Aalen), mit einem 5:2-Sieg.

Dass die Mannschaft drei Wochen später in Ingolstadt eines der besten Saisonspiele ablieferte, kommt einem Déjà-vu-Erlebnis gleich. Denn im August 2006 führten die Kickers ebenfalls 3:0 (allerdings schon nach einer halben Stunde, und nicht erst nach 53 Minuten) und zweifacher Torschütze damals wie heute war – Bashiru Gambo. „Ingolstadt scheint uns zu liegen“, sagt der Manager Joachim Cast. „Aber das ist nur eines von 34 Spielen.“ Kein Grund zu Übermut, der tat auch im Vorjahr nicht gut.

Worin liegt nun der Unterschied? Auf jeden Fall in dem breiter aufgestellten Kader der Kickers. Quantitativ wie qualitativ. „Im Vorjahr hatten wir zwölf, dreizehn Spieler, danach war Schluss“, das hatte der damalige Torjäger Mirnes Mesic kritisch angemerkt, diesmal stehen 22 Mann im Kader. Natürlich sind nicht alle prädestiniert für 90-minütige Einsätze, aber der Konkurrenzdruck ist doch deutlich höher. Bestes Beispiel – oder erstes Opfer: Nico Beigang. Der Neuzugang aus Darmstadt, mit der Empfehlung von zwölf Saisontreffern gekommen, schien neben Angelo Vaccaro gesetzt. Doch es kam irgendwie anders als gedacht. Beigang fand sich 75 Minuten lang auf der Bank wieder. Zeidler begründete den Einsatz von Sven Sökler mit taktischen Gründen, doch Tatsache ist auch, dass Beigang in den letzten Vorbereitungsspielen nicht hundertprozentig überzeugen konnte – und zudem wohl auch im Training nicht optimal gearbeitet hat.

Das tat ein Christian Okpala im Vorjahr zwar auch nicht immer, doch waren dem Trainer die Hände gebunden. Es fehlte meist an Alternativen, die Druck ausüben. „Das ist in diesem Jahr anders“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum und denkt auch noch an die Eigengewächse Tucci oder Kacani, die sich vorläufig und vorbildlich aber in den Dienst der Mannschaft stellen. Die hat mit Mustafa Parmak, Marcel Rapp oder auch Recep Yildiz in jedem Fall noch drei Spieler mit berechtigten Ambitionen auf einen Stammplatz.

Den hat zunächst einmal Bashiru Gambo sicher. Der Ghanaer, der nach dem Ausscheiden des Präsidenten und väterlichen Freundes Hans Kullen trotz eines Vertrags bis 2010 zunächst in Degerloch nicht mehr ganz glücklich schien, hat rechtzeitig die Kurve bekommen. Offensichtlich auch dank der Fürsorge des neuen Trainers. „Die Arbeit mit ihm ist sehr gut“, sagt Gambo, und der Präsident fügt lobend hinzu: „Da zahlt sich auch die pädagogische Erfahrung des Trainers aus.“

Der vergleicht den Auftaktgegner Ingolstadt mit Hoffenheim, das letzte Saison auch erst im sechsten Spiel erstmals gewonnen hatte. Im Gegenzug will er von einem Traumstart der Kickers nichts wissen. „19 Punkte aus sieben Spielen werden wir wohl kaum schaffen“, meint Peter Zeidler. Warum nicht? Vielleicht weil die Defensive unter Druck noch einige Schwächen zeigte. „Schon gegen Regensburg müssen wir besser spielen“, sagte der Trainer nach Spielschluss, noch in Unkenntnis des Sieges gegen den Zweitligaabsteiger Unterhaching. Ein Spitzenspiel also. Der Manager Cast denkt schon einen Schritt weiter und sagt: „Ich hoffe, das schlägt sich in der Zuschauerzahl nieder.“

Zuvor steht morgen (18 Uhr) ein WFV-Pokalspiel auf dem Programm. Beim Kreisligisten Jungingen. Dort werden dann die „Reservisten“ zum Zuge kommen. „Aber das Spiel gewinnen wir“, sagt Zeidler. Der Einzug in die zweite WFV-Pokalrunde wäre zwar auch noch eine Parallele zum Vorjahr, aber eine, aus der sich keine Schlüsse ziehen lassen.

Stuttgarter Zeitung

„Wir müssen souveräner auftreten“

Kickers-Trainer Peter Zeidler fordert Wettkampfhärte über 90 Minuten

Stuttgart – Der Regionalliga-Auftakt der Stuttgarter Kickers war viel versprechend, doch Trainer Peter Zeidler fordert nach dem 3:2 in Ingolstadt: „Wir müssen uns steigern, sonst gewinnen wir gegen Regensburg nicht.“

Herr Zeidler, haben Sie das Wochenende genossen?

(Lacht). Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Am Samstag stand Training auf dem Programm, danach habe ich die Partie des VfB II angeschaut. Gut, am Sonntag habe ich Kraft getankt, selbst Sport getrieben und den Geburtstag meiner Frau gefeiert. Dieses Spiel bei einer individuell bärenstarken Ingolstadter Mannschaft war schon äußerst intensiv und nervenaufreibend.

Sie haben beim Topfavoriten gewonnen – sind die Kickers jetzt in dieser Rolle?

Quatsch, wir wissen den Erfolg schon richtig einzuordnen. Natürlich bestätigte der Start, dass wir einen Plan haben, jeder kämpft und rennt und wir keinen Spinner im Team haben, der sein eigenes Süppchen kocht. Es war eine sehr positive Standortbestimmung, und drei Tore müssen in einem Auswärtsspiel erst einmal geschossen werden, doch insgesamt müssen wir um einiges souveräner auftreten.

Was kritisieren Sie konkret?

Wir müssen uns in vielen Bereichen steigern, sonst werden wir am kommenden Samstag unser Heimspiel gegen Jahn Regensburg definitiv nicht gewinnen. Wir brauchen taktische Disziplin und Wettkampfhärte über 90 Minuten und eine bessere Defensivarbeit als in der zweiten Halbzeit, als wir die Räume nicht mehr zugestellt haben. Ganz ehrlich: Wir spielten nach der Pause wirklich nicht mehr gut und haben den Sieg am Ende mit viel Glück über die Zeit gerettet.

Nur zwei von sechs externen Neuzugängen haben von Beginn an gespielt . . .

. . . Dafür haben in Marcus Mann und Markus Ortlieb zwei Neue im zentralen Mittelfeld das Herz der Mannschaft gebildet und über 90 Minuten klasse gespielt. Die beiden sind zwei echte Volltreffer. Nico Beigang und Benedikt Deigendesch wurden immerhin eingewechselt. Bei uns herrscht eben großer Konkurrenzkampf, das ist doch positiv.

Und im WFV-Pokalspiel am Dienstag um 18 Uhr beim Ulmer Kreisligisten SV Jungingen kann sich die zweite Garde austoben?

Ja, zum allergrößten Teil werden diejenigen am Ball sein, die in Ingoldstadt nicht von Anfang an dabei waren. Was keineswegs heißt, dass wir diesem Wettbewerb wenig Bedeutung zumessen: Wir wollen den WFV-Pokal gewinnen.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

45 Minuten Anlaufzeit

Ingolstadt (DK) Der gelungene Auftakt war dahin, doch nach der notwendigen Selbstkritik im Anschluss an das 2:3 des FC Ingolstadt gegen die Stuttgarter Kickers war man schon bald bemüht, die positiven Aspekte herauszustellen. Insbesondere die Leistung in der zweiten Halbzeit gab Anlass zur Hoffnung.

Dass im ersten Saisonspiel aber noch reichlich Sand im FC-Getriebe war, wollte niemand verschweigen: „Wir haben zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten gesehen“, meinte FC-Trainer Jürgen Press in der anschließenden Pressekonferenz. Überraschend dabei aber die schwache erste Halbzeit seiner Mannschaft. „Wir sind einfach nicht in die Gänge gekommen“, haderte Press und führte das offensichtlich zu hohe Anspruchsdenken seiner Spieler als Erklärung an.
Denn das nicht zuletzt durch die Neuverpflichtungen mit einer Menge Erfahrung ausgestattete FC-Team hatte die eigenen Nerven einfach nicht im Griff. “ Ich weiß auch nicht warum sich einige so einen Druck machen“, rätselte Ralf Keidel. „Das war das erste Spiel und nicht etwa das letzte, wo es um den Klassenerhalt oder so etwas geht.“ In der Halbzeitpause hatte der 30-Jährige, der selber noch einen recht souveränen Eindruck hinterließ, deshalb auch das Wort ergriffen: „Ich hab den Jungs einfach gesagt, dass wir im Mittelfeld lieber mal den kurzen Pass spielen müssen, statt ohne Not immer lang nach vorne zu schlagen.“

Auch in der Defensive lief noch nicht alles rund. Ob Abwehrhüne Malte Metzelder, der nicht nur beim 0:1 nervös wirkte oder auch Heiko Gerber, der beim 0:2 durch Bashiro Gambo zu spät kam, die Unsicherheiten waren unverkennbar. „Die ersten beiden Tore haben wir durch individuelle Fehler kassiert“, ärgerte sich Press. Der Kopfballtreffer des Ghanaers, der schon in der Vorsaison zwei Mal in Ingolstadt getroffen hatte, tat dabei besonders weh. „Das war jetzt schon der dritte Spieler, den ich gegen Gambo gestellt habe, und wieder trifft er.“

Mittelfeldmotor „Zecke“ Neuendorf konnte dem Spiel auch noch nicht, wie wohl auch von ihm selbst erhofft, den Stempel aufdrücken. „Abstimmungsprobleme“ hatte er ausgemacht und warb angesichts seiner nicht ganz optimalen Vorbereitung um Verständnis. „Ich weiß, dass ich noch etwas aufholen muss“, sagte der 32-Jährige, der immerhin 57 Minuten auf dem Platz stand. Dann erst kam der zuvor abgesprochene Wechsel, obwohl der zuletzt lädierte Oberschenkel noch okay war. „Ein Problem hab ich jetzt eher im Kopf“, erklärte er anschließend, „ich verliere nämlich sehr ungern und ärgere mich einfach über die Niederlage.“

Die hätte, trotz des 0:3 zu Beginn der zweiten Halbzeit, noch nicht einmal sein müssen. „Normalerweise ist das Ding dann erledigt. Dass wir dann aber noch zwei Tore gemacht haben, spricht für die Mannschaft“, fasste Keidel die Gedanken der meisten Zuschauer zusammen. Dabei wunderten sich nicht wenige, warum Trainer Press Andreas Buchner zunächst auf der Bank hatte sitzen lassen. Der flinke und beim Publikum beliebte Rechtsaußen brachte nach seiner Einwechselung sofort Schwung in die Ingolstädter Angriffe und hätte sicher einen Einsatz von Beginn an verdient gehabt.

Szenenapplaus

Auch wenn das unglückliche dritte Tor der an diesem Tag erstaunlich effektiv agierenden Gäste nicht ins Bild passte, mit Buchner über die rechte Seite und Stefan Leitl in der zentralen Position begann dann die stärkste Phase der Ingolstädter. Mit dem Mut der Verzweiflung wollte die FC-Truppe offensichtlich retten, was noch zu retten war, und das Publikum dankte dieses Bemühen gleich mehrfach mit Szenenapplaus. Zwei Tore durch den nicht unbedingt auffälligen, dafür aber sehr effektiv agierenden Neuzugang Ersin Demir (58., 85.) gelangen immerhin noch. Das plötzlich mögliche Unentschieden war ihnen aber nicht mehr vergönnt, weil Steffen Wohlfarth (79.) sowie Demir und Herbert Obele in der Schlussminute ihre „Hundertprozentigen“ (Press) vergaben. „Erst danach habe ich gewusst, dass wir hier heute gewinnen werden“, zeigte sich Gästetrainer Peter Zeidler sichtlich erleichtert. Er hatte, wie wohl die meisten, eine „packende Partie“ gesehen, und war „sehr, sehr froh“ über diesen ersten Auswärtssieg.

Den streben nun auch die Ingolstädter an. Am liebsten schon am kommenden Sonntag in Elversberg. „Da müssen wir uns die Punkte zurückholen, die wir heute verloren haben“, sagt Press und wirkte dabei schon wieder recht optimistisch.

Von Norbert Roth

Donaukurier

Funke springt beim Saisonauftakt auf die Zuschauerränge über

Ingolstadt (DK) Fußball verbindet. Wie, das konnte man beim FC Ingolstadt im ersten Punktspiel am Freitagabend beobachten. 3560 Fans, Fußballinteressierte, Neugierige und Skeptiker waren gekommen und sorgten gleich beim ersten Auftritt des ambitionierten FC-Teams für eine Rekordkulisse des jungen Klubs.

Stimmlich musste der FC-Anhang aber erst noch zueinander finden. So machten die 100 Stuttgarter zu Beginn mehr Lärm als der Rest im MTV-Stadion. Aber als der Funke dank der druckvolleren Spielweise der Ingolstädter nach dem Seitenwechsel auf die Zuschauer übersprang, klatschte auch die Gegengerade aufmunternden Beifall. Und obwohl es am Ende nicht mehr zum erhofften Ausgleich reichte, verabschiedete das Publikum die Mannschaft mit Applaus. „Das war das erste Mal, dass die Zuschauer uns nach einer Niederlage feierten. Das hat gut getan“, notierte FC-Trainer Jürgen Press die Reaktion dankbar.
Auch auf dem Sitzplatz-Tribühnchen herrschte Einigkeit, und das parteiübergreifend. So saßen Joachim Genosko (CSU), Sepp Mißlbeck (FW), Andreas Schleef und Achim Werner (beide SPD) einträchtig nebeneinander, während sie in der Stadtratsdebatte zum Thema Stadionneubau tags zuvor noch vergeblich versucht hatten, ihre teils widerstrebenden Parteifreunde auf Kurs zu bringen.

Bewundernswert auch die Ernergie auf den Sitzplätzen. Denn von hier aus kam in der ersten Halbzeit die größte Anfeuerung für die Heimelf, und das selbst bei der kleinsten Angriffsaktion – wohl einmalig in ganz Fußball-Deutschland: Der FC hat seine größten Fans auf der Sitztribüne.

Bauernwürste in der Sauna

Und gestärkt von Chefwirtin Resi Kicks frischen Bauernwürsten und Snackplatten in der saunaheißen VIP-Kammer liefen die FC-Edelfans nach der Pause zur Höchstform auf. Vizepräsident Hans Friedl hielt es ebenso wenig auf der Kunststoff-Sitzschale wie Aufsichtsratschef Peter Jackwerth, und nach Herbert Obeles vergebener 100-prozentiger Ausgleichschance kurz vor Schluss hallte manch bayerischer Kraftausdruck in den Abendhimmel.

Gelassener reagierten die Fußballgäste aus Nah und Fern, die sich neben Kickboxpromoter Mario Wrede und dessen Schützling Rene Kretzschmar oder den beiden ERC-Geschäftsführern Stefan Wagner und Sven Zywitza („Jetzt macht es der FC schon genauso wie der ERC und verliert auch seine Auftaktspiele“) auf der Ehrentribüne ein Stelldichein gaben.

„Ich habe ein sehr gutes Regionalligaspiel gesehen, und auch wenn Ingolstadt verloren hat, ist der FC spielerisch gegenüber vergangener Saison erheblich verbessert“, urteilte Trainer Gino Lettieri (zuletzt Burghausen). Ernst Reichenberger, neben den einstigen Kickern Sepp Stadler (ESV), Roland Beran (MTV und ESV) und Sasa Miskovic (MTV) oder Schiedsrichter Roland Greth, ebenfalls Tribünengast, outete sich gar als kommender FC-Fan. „Ich habe jahrelang unterklassigen Fußball gesehen. Jetzt freue ich mich richtig auf die Regionialliga. Ich werde kaum ein Heimspiel auslassen“, versprach der 68-Jährige, der nach 39 Trainerjahren nun im Fußball-Ruhestand die Spiele als Zuschauer genießen will. Allerdings nicht ohne kritischen Blick. „Auf der rechten Seite war in der ersten Halbzeit gar nichts los“, bemängelte Reichenberger.

Falsche Startelf

Und schon war erneut die einende Kraft des Fußballs spürbar. Denn worüber ließe sich trefflicher diskutieren als über ein verlorenes Spiel? „Die Neuzugänge waren alle schwach“, meinte Spielerberater Michael Koppold, MTV-Präsident Gerhard Bonschab hielt die Startelf für falsch („Buchner und Wohlfarth hätten von Anfang an spielen müssen“) und ein anderer war mit der Taktik nicht einverstanden („Mit einem halben Stürmer kann man kein Spiel gewinnen“).

Einig war sich am Ende die Mehrheit aber auch, dass sie ein packendes Spiel gesehen hat. FC-Sportdirektor Harald Gärtner griff dann auch das Positive auf: „Die Kulisse hat gezeigt, was in Ingolstadt möglich ist. Ich hoffe, dass die Zuschauer Lust auf mehr bekommen haben. Nur das Ergebnis sollten wir das nächste Mal umdrehen.“

Von Gottfried Sterner

Donaukurier

StN: Wettlauf um Sein oder Nichtsein beginnt

Wettlauf um Sein oder Nichtsein beginnt

Am heutigen Freitag startet die letzte Saison der zweigeteilten Fußball-Regionalliga

Stuttgart – Die Spannung steigt: Am heutigen Freitag startet die Fußball-Regionalliga in ihre letzte Saison nach dem bisherigen Modus. Wir geben die Antworten auf die wichtigsten Fragen. „StN: Wettlauf um Sein oder Nichtsein beginnt“ weiterlesen

Vorberichte: FC Ingolstadt – Stuttgarter Kickers

Fußball-Regionalliga, 1. Spieltag
Parmak fällt zum Auftakt aus

STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Kickers überlassen nichts dem Zufall. Wegen des ersten Ferienwochenendes in Baden-Württemberg reist die Mannschaft bereits heute am frühen Morgen nach Ingolstadt zum Start der Fußball-Regionalliga und quartiert sich bis zum Anpfiff in einem Tageshotel ein. Trotz der guten Vorbereitungsergebnisse (2:2 gegen Freiburg, 4:2 gegen Dortmund) verfällt bei den Kickers niemand in Euphorie. „Die Gefahr, dass die Elf abhebt, besteht nicht“, sagt der Trainer Peter Zeidler: „Wir wissen die Ergebnisse richtig einzuordnen.“ Auch die Aufstellung steht größtenteils fest. Viel spricht für die Anfangsformation gegen Dortmund (wenn auch mit etwas anderer Grundausrichtung), zumal Mustafa Parmak nach seinem Muskelfaserriss die Reise erst gar nicht mit antreten wird – genau wie der verletzte Recep Yildiz sowie Julian Leist, Saban Genisyürek und Moritz Steinle.

Stuttgarter Zeitung

Die Blauen ohne Parmak und Steinle

Stuttgart (StN) – Die Stuttgarter Kickers starten am heutigen Freitag um 8.30 Uhr mit dem Bus zum Regionalligaauftakt (Anpfiff 19.30 Uhr) beim FC Ingolstadt. Die Aufstellung wird Trainer Peter Zeidler erst zwei Stunden vor Spielbeginn bekannt geben, klar ist bereits, wer nicht im Kader steht: Für Mustafa Parmak (Oberschenkelprobleme) kommt die Partie zu früh, auf Moritz Steinle und Saban Genisyürek verzichtet der Trainer freiwillig. Manager Joachim Cast: „Es wird ein heißer Tanz, doch wir sind körperlich und mental topfit.“

Stuttgarter Nachrichten

Gerbers Plan: Mit Ingolstadt nach oben

Auftakt gegen die Kickers

Bezirkssportanlage Mitte – so heißt die Anlage, auf der der FC Ingolstadt am heutigen Freitag (19.30 Uhr) zum Auftakt der Fußball-Regionalligasaison die Stuttgarter Kickers empfängt. Und Heiko Gerber bestätigt, was der Name des immerhin 8000 Zuschauer fassenden Stadions erahnen lässt: „Es geht hier alles etwas ruhiger und beschaulicher zu“, sagt der Neuzugang des FC. Acht Jahre lang war er Profi beim VfB Stuttgart. Seine Frau Mandy und die beiden Kinder Felix und Sophia wohnen nach wie vor in Stuttgart-Hofen, dorthin wird der 35-Jährige nach seiner Karriere zurückkehren. Und dennoch ist für ihn das Duell gegen die Blauen nichts Besonderes: „Mit den Kickers hatte ich doch nie was zu tun, für uns ist es einfach wichtig, das erste Spiel zu gewinnen – egal gegen wen.“

Bis Saisonende läuft sein Vertrag in Ingolstadt. Klappt es mit dem Sprung in die zweite oder dritte Liga, verlängert sich der Kontrakt automatisch. Daran zweifelt keiner. Der Audi-Konzern steht hinter dem Club, der gewaltig aufrüstete: Neben Gerber zog der Vorjahresfünfte auch Andreas „Zecke“ Neuendorf (Hertha BSC) an Land. „Wir haben ein starkes Team, hier bewegt sich wirklich einiges“, sagt Gerber. Startprobleme befürchtet er nicht. Sein Tipp gegen die Kickers: „Wir gewinnen 2:1.“jüf

Stuttgarter Nachrichten

Vorschau
Spielinfos:

Anstoß: 27.07.2007 19:30
Stadion: Bezirkssportanlage Mitte

Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf)
Assistenten: Leicher (Weihmichl), Münch (Gottmadingen)

FC Ingolstadt 04: Der Einsatz von „Zecke“ Neuendorf ist fraglich, ansonsten hat Trainer Jürgen Press aber die Qual der Wahl.

Stuttgarter Kickers: Yildiz fällt mit einem Innenbandriss im Knie aus. Der Einsatz von Parmak ist nach einem Muskelfaserriss unwahrscheinlich.

Aufstellung
FC Ingolstadt 04
M. Lutz – Keidel, M. Metzelder, Wenczel, H. Gerber – Schmidberger, Leitl – Buchner, Jungwirth, Obele – Demir

Trainer: Press

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Benda, Wildersinn, Härter, Stierle – Beigang, M. Ortlieb, Mann, Rodrigues – Gambo, Vaccaro

Trainer: Zeidler

Kicker

Mit Selbstbewusstsein nach Ingolstadt         

Mit Respekt, aber auch mit Selbstbewusstsein fahren die Stuttgarter Kickers zum Punktspielauftakt am Freitagabend beim FC Ingolstadt 04. Das Selbstbewusstsein holten sich die Blauen zuletzt bei den Freundschaftsspielen gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund, doch weiß Trainer Peter Zeidler auch um die Schwere der Aufgabe in Ingolstadt. „Nach Meinung der Experten gilt Ingolstadt neben Unterhaching als der große Favorit der Regionalliga und wir treten daher eher als Außenseiter an.“

Beim Abschlusstraining am Donnerstagvormittag waren aber alle Kickersspieler hochmotiviert und jeder brennt auf seinen Einsatz zum Punktspielbeginn. Fehlen wird weiterhin Recep Yildiz und auch der Einsatz von Mustafa Parmak bleibt ungewiß. Jedoch zeigten sich die Blauen zuletzt auch ohne die beiden letztjährigen Stammspieler als eine homogene Einheit, wirkte vor allem die Abwehr um Torhüter David Yelldell als äußerst stabil.

Um nicht in unnötigen Streß bei der Anreise zu kommen, wurde die Abfahrt am Freitag auf den frühen Vormittag gelegt. In einem Tageshotel will sich dann die Mannschaft entsprechend ausruhen und auf das Spiel in Ingolstadt vorbereiten. Bei Ingolstadt ist noch ungewiß, ob der Neuzugang „Zecke“ Neuendorf auch antreten kann. Mit dabei ist indessen auf alle Fälle Neuzugang Heiko Gerber, der in der Vierer-Abwehrkette zum Einsatz kommt. Ingolstadts Trainer Jürgen Press beobachtete mehrmals die Kickers, doch dürfte sich sein Stuttgarter Kollege Peter Zeidler die eine oder andere Überraschung einfallen lassen. Nicht umsonst zeigten die Kickers in der letzten Saison eine ihrer besten Leistungen gerade in Ingolstadt.

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Saison-Auftakt in der Regionalliga-Süd
Der FC Ingolstadt 04 empfängt heute Abend die Stuttgarter Kickers.

Die Schwaben wurden in der vergangenen Spielzeit Vierter und gelten auch diesmal wieder als heisser Anwärter um die vorderen Plätze. FC-Trainer Jürgen Press sagte: „Wir sind vorgewarnt, die Kickers sind eine Spitzenmannschaft. Wir wollen kompakt stehen, aber trotzdem nach vorne spielen und unsere Tor-Chancen hoffentlich besser verwerten als in der letzten Saison.“ Anstoß im MTV-Stadion ist heute um 19:30 Uhr. Zeitgleich spielen die Sportfreunde Siegen gegen 1860 München. Bereits eine Stunde zuvor eröffnet der Karlsruher SC die neue Regionalliga-Saison mit der Partie gegen Zweitliga-Absteiger Wacker Burghausen.

Kanal 8

Press gibt Entwarnung: Zecke ist dabei

Ingolstadt (DK) Es wird Zeit. „Nach fünf Wochen Vorbereitung warten alle darauf, dass es endlich losgeht“, sagt Neuzugang Stefan Leitl. Und heute Abend ist es so weit: der FC Ingolstadt startet um 19.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers in die Fußball-Regionalliga-Saison.

So sehr, dass der 32-jährige Neuzugang von Hertha BSC Berlin zeitweise sogar gebremst werden musste. Denn „Zecke“, wie ihn alle nur nennen, hat muskuläre Probleme. Der Oberschenkel zwickt, und im Testspiel gegen den Zweitligisten Greuther Fürth ist er sogar leicht angeschlagen aufgelaufen. „Im Nachhinein hätte er da nicht spielen dürfen“, sagt Trainer Press inzwischen. Denn seit dieser Partie pendelte „Zecke“ zwischen Reha und Trainingsplatz, sein Einsatz gegen die Kickers war bis zuletzt fraglich. Erst nach einem Härtetest beim gestrigen Abschlusstraining entschied Trainer Press: „’Zecke’ kann spielen!“ Ob es für 90 Minuten reicht, muss abgewartet werden. „Durch seine Erfahrung und sein individuelle Klasse wird er aber auf jeden Fall eine Bereicherung sein“, ist sich der Trainer sicher.

„Ordentliche Leistung“

Ebenfalls dabei ist Marcel Hagmann. Auch der 24-Jährige Zugang von SV Wilhelmshaven, der normalerweise für den defensiven Mittelfeldpart vorgesehen ist, absolvierte gestern noch einmal einen Test und wird zumindest im Kader sein. Gut möglich allerdings, dass Press dem nach seiner Fußoperation wieder vollständig hergestellten Michael Schmidberger den Vorzug gibt. Insgesamt kann der Coach also aus dem Vollen schöpfen.

Dass die Saisonpremiere trotzdem alles andere als einfach wird, in diesem Punkt sind sich alle einig. Denn Gegner Stuttgarter Kickers, gegenüber dem Vorjahr noch einmal verstärkt, zeigte in der Vorbereitung eine beachtliche Form. Nach dem 2:2 gegen Zweitligist SC Freiburg ließ insbesondere der 4:2-Sieg gegen das Bundesligateam von Borussia Dortmund aufhorchen. „Das war schon eine ganz ordentliche, taktisch kluge Leistung“, meinte Leitl, der mit den Neu-Stuttgartern Nico Beigang und Marcus Mann im Vorjahr in Darmstadt zusammen gespielt hat. Allerdings will er das Ergebnis auch nicht allzu hoch bewerten. „Gegen einen Bundesligisten zerreißen sich die Jungs natürlich. Ob sie das aber auch in der Regionalliga wiederholen können, steht auf einem ganz anderen Blatt“, so Leitl. „Wir sind trotzdem Favorit.“

Freuen können sich auf jeden Fall die Zuschauer. Denn die Offensivabteilung der Stuttgarter, die mit dem Ex-Hachinger Angelo Vaccaro, Nico Beigang und Bashiro Gambo (in der Vorsaison schon zwei Mal in Ingolstadt erfolgreich) glänzend besetzt ist, lässt vermuten, dass sich die Gäste kaum verstecken werden. Und da auch FC-Trainer Press weiter an einem System mit drei Stürmern festhält, kann ein sehenswerter Schlagabtausch erwartet werden. „Es wird 90 Minuten lang ein heißer Kampf, bei dem sich vielleicht erst in den Schlussminuten entscheidet, wer das glücklichere Ende für sich hat“, glaubt Press. „In erster Linie müssen wir natürlich ergebnisorientiert spielen, denn Punkte sind nun mal unser Brot. Aber selbstverständlich werden wir zugleich versuchen ein attraktives Spiel abzuliefern“, verspricht Press.

Es ist klar, dass wie üblich beim Auftakt, viele Neugierige im Stadion sein werden, und deshalb mit einer ordentlichen Zuschauerkulisse zu rechnen ist. „Denen wollen wir etwas bieten“, kündigt Leitl an, „dass die Leute sagen können: Mensch, da passiert ja wirklich was, da gehen wir wieder hin.“

Donaukurier