Das Sorgenkind Mustafa Parmak

Der Kickers-Profi hat bisher nur 30 Minuten gespielt und sagt: Ich hoffe, die Seuche ist jetzt vorbei

STUTTGART. Mustafa Parmak kommt in dieser Saison einfach nicht in Tritt. Aufgrund diverser Verletzungen weist der Mittelfeldspieler beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers große Fehlzeiten auf. Morgen gegen Kassel will er einen Neuanfang wagen.

Von Joachim Klumpp

„Mustafa Parmak ist am Samstag dabei“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast – und fügt noch rasch hinzu: „Falls nichts mehr dazwischenkommt.“ Das weiß man bei dem 25-Jährigen allerdings nie. Zwar hat er den Abstecher der Mannschaft am Mittwochmorgen in den Hochseilgarten auf der Waldau schadlos überstanden, doch bei Parmak steckt der Teufel im Detail.

Bestes Beispiel war das vergangene Wochenende, als Parmak fest für die Partie bei Bayern München II eingeplant war. Bis er am Samstag mit einer dicken Backe auf dem Trainingsgelände erschien. Zahn-OP, an einen Einsatz am Sonntag war nicht zu denken. Zum wiederholten Male. Allein in dieser Saison hat sich der Mittelfeldspieler mit drei verschiedenen Verletzungen und Krankheiten herumplagen müssen. Am letzten Tag des Trainingslagers zog er sich einen Muskelfaserriss zu, danach warf ihn ein Grippevirus aus der Bahn. Womit sich Parmaks Spielpraxis bis jetzt auf einen Kurzeinsatz gegen Regensburg beschränkt. 30 Minuten lang, zu wenig für seine Ansprüche. „Mit einem fitten Parmak sind wir noch stärker“, sagt der Trainer Peter Zeidler, der weiß, dass Spieler wie Sven Sökler oder der vergangene Woche auf der rechten Außenbahn nominierte Marcus Mann eher Notlösungen sind.

Parmak hat das Potenzial für mehr, sprich für die zweite Liga. „Wir wissen, dass er unter Beobachtung steht“, sagt Joachim Cast. Andererseits bleibt den möglichen Interessenten die Anfälligkeit des Fußballprofis nicht verborgen. Zum Glück für die Kickers. „Wenn er regelmäßig seine Leistung abrufen würde, wäre er wahrscheinlich nicht mehr bei uns“, gibt der Manager zu.

Auch Parmak selbst macht kein Geheimnis daraus, dass es ihn in die zweite Liga zieht. „Zunächst einmal aber muss ich hier mein Potenzial abrufen“, sagt der Türke. Und einen Freibrief gibt es auch für so einen kreativen Kopf wie ihn nicht, das hat Parmak schon erfahren. Ohne die nötigen Trainingseinheiten verzichtet Zeidler lieber auf ihn. „Er braucht eine gewisse Basis.“ Vor allem konditionell. Deshalb wird er am Samstag gegen Hessen Kassel (14 Uhr) zwar im Kader der Kickers stehen, aber nicht in der Startformation. Dennoch betont Zeidler: „Wir stehen voll und ganz hinter ihm.“

Gestern nahm sich der Trainer sein Sorgenkind noch einmal persönlich zur Seite, um ihn mental aufzubauen. „Er braucht diese Unterstützung“, weiß der Pädagoge Zeidler um die Sensibilität des Mittelfeldspielers. Weshalb der Manager nicht ausschließen will, dass die Anfälligkeit – auch vergangene Saison brachte er es lediglich auf 20 Einsätze (davon nur elf über 90 Minuten) – psychischer Natur sein könnte. Der Präsident Dirk Eichelbaum sieht zudem noch Optimierungsmöglichkeiten in Parmaks Lebenswandel, zum Beispiel in der Ernährung. „Körperliche Ursachen können wir jedenfalls ausschließen“, sagt Cast, nachdem der Spieler schon medizinisch von oben bis unten durchgecheckt worden ist. Das Fazit: bei den Blutwerten gab es keine Auffälligkeiten.

Der Manager kennt die Stärken Parmaks: „Er ist der Spieler, der den Unterschied ausmachen und mit seinen Fähigkeiten Spiele entscheiden kann.“ Schließlich ist er schnell, trickreich, dribbelstark und torgefährlich auch bei Standardsituationen. Mit fünf Treffern belegte er vergangene Saison Platz drei der internen Torjägerliste. Jetzt muss Parmak seine Fertigkeiten nur noch konstant abrufen. „Ich will ja auch etwas zum Erfolg der Mannschaft beitragen“, sagt der 25-Jährige, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft.

Die Kickers würden den Kontrakt gerne verlängern, wohl lieber heute als morgen. Parmak zögert noch. Er hofft, dass seine Aktien – also sein Marktwert – steigen. Was auf der Ersatzbank oder im Krankenbett allerdings schlecht geht. „Ich hoffe, die Seuche ist jetzt vorbei“, sagt Parmak.

Stuttgarter Zeitung

Kicker: Stuttgarter Kickers: Guter Einstand für den neuen Coach

Trainer Zeidler sieht „Luft nach oben“

Nach der Ära Robin Dutt hat Peter Zeidler (45) zu Saisonbeginn das Traineramt bei den Stuttgarter Kickers übernommen – und einen ordentlichen Start hingelegt.
Kickers-Coach Peter zeidler

kicker: Die Mannschaft steht nach fünf Spielen auf Platz drei. Alles läuft bisher bestens

Peter Zeidler: Die Ausbeute ist natürlich toll. Was die Leistung betrifft, ist aber noch sehr viel Luft nach oben. Wir haben nur phasenweise gezeigt, wozu wir in der Lage sind. In der Konsequenz ist diese Platzierung überhaupt nicht aussagekräftig.

kicker: Aber die guten Ergebnisse müssten Selbstvertrauen geben.

Zeidler: Ja, Gemeinschaftserlebnisse wie gegen Siegen, als wir das Spiel gedreht haben, oder in München, wo wir eine unglaubliche Abwehrschlacht bestanden haben, schweißen zusammen.

kicker: Ihr Vorgänger hat erfolgreich gearbeitet und dem Team seinen Stempel aufgedrückt. Wann wird Ihre Handschrift erkennbar sein?

Zeidler: Wichtig ist, dass die Kommunikation zwischen Robin Dutt und mir sehr positiv war. Ich kann hier auf etwas aufbauen. Ich denke, dass meine Handschrift schon zu erkennen ist und hoffe, dass das bald noch deutlicher sein wird. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut, alle trainieren fleißig. Das sind Dinge, die der Trainer zu verantworten hat.

kicker: Welchen Eindruck machen die Neuzugänge?

Zeidler: Wir haben hundertprozentig die Richtigen geholt. Einige sind Stammspieler, andere haben auch schon Akzente gesetzt. Wie sie sich einbringen, ist hervorragend. Aber der Integrationsprozess ist bei keinem abgeschossen.

kicker: Angelo Vaccaro, der im Winter kam, hat zunächst nicht überzeugt. Jetzt erzielte er schon drei Tore.

Zeidler: Er ist an der Spitze der Regionalliga angekommen. Angelo hat im Sommer sehr gut gearbeitet, da gab es keine Dolce Vita am Strand. Er darf nicht bequem werden, aber dafür bin ich ja da.

Interview: Sigor Paesler

Kicker

StN: Nur das dicke Ausrufezeichen fehlt

Zoltan Sebescen schaffte es bis ins Champions-League-Finale – Inzwischen arbeitet er an seiner zweiten Karriere
 
Degerloch. Seit knapp zwei Monaten ist der ehemalige Bundesligaprofi Zoltan Sebescen Jugendkoordinator der Stuttgarter Kickers. Nach einer bewegten Karriere hat es ihn auf die Waldau verschlagen – dorthin, wo für ihn alles begann. „StN: Nur das dicke Ausrufezeichen fehlt“ weiterlesen

StN: Platz drei ist nicht nur Zufall

Die Stärken der Kickers
 
STUTTGART (ump). Aller guten Dinge sind drei: die Stuttgarter Kickers haben in München im dritten Auswärtsspiel den dritten Sieg eingefahren – und sind jetzt schon Tabellendritter der Fußball-Regionalliga. „Wir können es aber noch besser“, sagt der Trainer Peter Zeidler.

Gestern haben die Spieler des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers frei gehabt. Als Belohnung für den 1:0-Sieg am Sonntag bei Bayern München II? Der Trainer Peter Zeidler zögert mit der Antwort, und sagt: „Um uns auf den Trainingsaufbau der Woche gedanklich vorzubereiten.“ Denn von heute an stehen wieder täglich zwei Einheiten auf dem Programm. Schließlich kommt Zeidler zu dem Schluss: „Wir können uns noch steigern.“ Dabei sind die Kickers nach dem dritten Auswärtssieg schon Dritter. Zufall oder System? Die (drei) Erfolgsgeheimnisse.

> Der Torwart: David Yelldell gilt als ruhiger Zeitgenosse. Ein Charakterzug, der auf der Torhüterposition nicht unbedingt ein Vorteil ist. Denn der Mann zwischen den Pfosten sollte auch mal die Vorderleute lautstark dirigieren oder – im extremsten Fall – auch mal anfahren, wofür zum Beispiel ein Oliver Kahn gefürchtet ist. Doch der Keeper mit dem US-Pass besticht mehr durch Taten als Worte. Er hat schon zu Saisonbeginn in Ingolstadt den Sieg gerettet, doch München war seine Krönung. „Sensationell wäre untertrieben“, sagt Zeidler zur Leistung des 26-Jährigen am Sonntag. Der Torwart, der zwei Jahre in England Erfahrung gesammelt hat, wehrte die Gratulationen nach dem Schlusspfiff ab: „Das ist doch normal.“ So ist eben seine Art – bescheiden. Der Trainer konstatiert dennoch: „David hat sich von seiner Persönlichkeit her weiterentwickelt. Ihn wird auch ein Fehler nicht umwerfen.“

> Der Torjäger: Angelo Vaccaro hat in München seinen Torriecher erneut beweisen, nachdem der interne Konkurrent Sokol Kacani (beide drei Treffer) zuvor zwei Chancen leichtfertig vergeben hatte. „Es ist kein Zufall, dass er trifft“, sagt Zeidler aufgrund seiner Eindrücke in der täglichen Arbeit. Nach einer eher verkorksten Rückrunde bei den Kickers hat sich der Italiener akribisch auf die neue Saison und den neuen Trainer vorbereitet: Der Sommerurlaub wurde kurzerhand gestrichen. „Das zahlt sich jetzt aus“, sagt Zeidler. Der zu bedenken gibt, dass sein Stürmer in den vergangenen zwei Wochen nur zwei Trainingseinheiten voll absolvieren konnte. Die Kniebeschwerden bereiten immer noch Sorgen. Aber wenn Vaccaro fit bleibt, ist er für zehn Tore gut. Mindestens.

> Die Auswechselbank: Sie ist bisher eine weitere Stärke der Kickers. Ob Kacani in Pfullendorf, Gambo gegen Siegen, oder jetzt Deigendesch, der mit dem ersten Ballkontakt das Siegtor vorbereitete – die Einwechselspieler bringen neue Impulse. „Wir haben uns ja was dabei gedacht, als wir ihn geholt haben“, sagt Zeidler über den Mittelfeldspieler, den er aus Nürnberg mitgebracht hat. „Auch er will schnell in die Mannschaft.“

Das wollen andere auch: Steinle, Yildiz – nicht zu vergessen Mustafa Parmak, der wegen einer Zahn-OP kurzfristig ausfiel. „Mit ihm sind wir noch stärker“, sagt Zeidler. Das klingt fast wie eine Drohung. Doch der Trainer bremst: „Wir werden nicht den Fehler machen und in Euphorie verfallen. Aber solche Erfolgserlebnisse wie in München bringen uns von der Struktur der Mannschaft natürlich weiter.“ Noch weiter als auf den dritten Platz – das wäre dann der Aufstieg.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu FC Bayern München II – Stuttgarter Kickers (0:1)

Kickers Dritter – dank Vaccaro

Der Regionalligist bleibt nach dem 1:0-Sieg bei Bayern München auswärts ungeschlagen

MÜNCHEN (StZ). Durch einen glücklichen 1:0-Sieg bei Bayern München II sind die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga auf Platz drei geklettert. „Wir haben hier den Sieg geklaut“ sagte der Trainer Peter Zeidler.

Ein wenig dürfte der Kickers-Trainer Peter Zeidler am Samstag auch auf die Bundesligapartie des FC Bayern München gegen Hannover 96 geschielt haben. Schließlich ging es darum, wer bei den Profis zum Einsatz kommt – und wer möglicherweise einen Tag später in der Regionalligaformation gegen die Stuttgarter Kickers. Kurz vor 15 Uhr gestern war dann klar, dass die Münchner wie schon in der Vorwoche auf den rekonvaleszenten Nationalspieler Lukas Podolski zurückgreifen, dafür aber auf Valerien Ismael in der Abwehr verzichten. Unabhängig von der Aufstellung des Gegners betonte Zeidler: „Wir müssen unser Spiel durchziehen.“

Dieses Unterfangen gelang zunächst nicht wie gewünscht. „Wir sind hier viel zu ängstlich aufgetreten, obwohl wir defensiv spielen wollten“, sagte Zeidler, der Bashiru Gambo erwartungsgemäß wieder in der Startformation stellte. Aber es gab auch Überraschungen. In die Innenverteidigung rückte erstmals von Beginn an Marcel Rapp (für Wildersinn), dazu kam noch Mustafa Akcay als zusätzlicher Mittelfeldspieler und sogar Marco Tucci im Sturm für Sokol Kacani, während Mustafa Parmak (Zahnschmerzen) nicht einmal im Kader stand.

Auf das Spiel wirkten sich die Umstellungen zunächst nicht besonders belebend aus, allerdings ließ die Mannschaft in der Defensive nichts anbrennen, sodass die Partie arm an Höhepunkten blieb. Zumindest für die Kickers. Die Bayern besaßen klare Vorteile und durch Podolski drei Chancen, darunter einen Pfostenschuss (40.). Peter Zeidler reagierte deshalb in der Pause und brachte Sokol Kacani (für Tucci), der gleich nach Wiederanpfiff die bis dahin beste Möglichkeit besaß, aber aus kurzer Entfernung den Ball verstolperte. Die Kickers waren auf jeden Fall besser aus der Kabine gekommen, während bei den Bayern Podolski in selbiger geblieben war.

Das Spiel wurde besser – und die Kickers erzielten ihr Tor. Angelo Vaccaro traf in der 73. Minute nach schöner Vorarbeit des erst kurz zuvor eingewechselten Deigendesch. Danach mussten die Kickers-Anhänger unter den 654 Zuschauern an der Grünwalder Straße allerdings nochmals mächtig zittern. Wie schon beim Saisonauftakt in Ingolstadt geriet die Mannschaft in der Schlussphase stark unter Druck. Die Bayern hatten durch Nagorny sowie Saba vier gute Chancen, wobei der Torwart David Yelldell dreimal in höchster Not klären konnte.

„Wir haben hier den Sieg geklaut“, gab Zeidler zu, dessen Team auswärts weiter ungeschlagen ist. „Wir wissen, dass wir besser spielen müssen; und wir wissen, dass wir besser spielen können“, sagte Zeidler, während sich sein Kollege Hermann Gerland später noch über die vergebenen Möglichkeiten ärgerte: „Wer zehn Großchancen vergibt, hat es auch nicht verdient zu gewinnen.“

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda, Härter, Rapp, Stierle – Mann (76. Rodriguez), Akcay (70. Deigendesch), Ortlieb, Gambo – Tucci (46. Kacani), Vaccaro.

Tor: 0:1 Vaccaro (73.).

Stuttgarter Zeitung

1:0 – Kickers mit Glück und Geschick

FC Bayern II vergibt Riesenchancen – Yelldell hält überragend, Vaccaro trifft

München – Die Stuttgarter Kickers sind in dieser Fußball-Regionalligasaison auswärts eine Macht. Das glückliche 1:0 beim FC Bayern München II bedeutete den dritten Sieg im dritten Spiel auf fremdem Platz.

VON KLAUS KIRSCHNER

Peter Zeidler saß nach dem Spiel in den Katakomben des Grünwalder Stadions und konnte seinen Dusel noch nicht richtig fassen: „Diese drei Punkte gehören zur Kategorie geklauter Sieg“, sagte der Kickers-Trainer, schüttelte ungläubig den Kopf und ergänzte: „Wahrscheinlich werden wir erst irgendwann auf der Heimfahrt merken, wie schön es war, hier zu gewinnen.“ Zehn hundertprozentige Chancen habe der FC Bayern in der Schlussphase vergeben, räumte Zeidler unumwunden ein. Woraufhin sein Trainerkollege Hermann „Tiger“ Gerland ihn korrigierte: „Es waren mehr als zehn Chancen – und zwar tausendprozentige.“

Mit Glück, Geschick und einem überragenden Torwart David Yelldell retteten die Kickers den Sieg über die Zeit. Vor der Pause war die Partie noch ausgeglichen. Ohne Mustafa Parmak (Zahnwurzelbehandlung) und mit einer gegenüber dem 1:1 gegen Siegen auf vier Positionen veränderten Elf taten die Blauen allerdings viel zu wenig für die Offensive. Die beste Chance hatte Lukas Podolski. Nach seinem Freistoß klatschte der Ball an den Pfosten (42.). Wie vereinbart wurde der Bayern-Nationalspieler in der Halbzeit ausgewechselt.

Zwei Minuten nach dem Wechsel vergab Sokol Kacani frei stehend die mögliche Kickers-Führung. Besser machte es Angelo Vaccaro. Einen Konter schloss er zum 1:0 (73.) für die Blauen ab. Danach warfen die Bayern alles nach vorne. Zeidler drückte es so aus: „Wir mussten eine Fußball-Demonstration über uns ergehen lassen.“ Nur eben ohne Tore, was Gerland zu der Bemerkung veranlasste: „So haben wir es nicht verdient, nächstes Jahr in Liga drei zu spielen.“

Und die Kickers? Die wollen am Samstag gegen Hessen Kassel den ersten Heimsieg einfahren. „Wir müssen uns steigern“, sagte Zeidler. Widersprochen hat ihm keiner.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers zittern sich zum Sieg München

(bw) – Die Stuttgarter Kickers haben in dieser Saison noch keinen Punkt auf fremdem Platz gelassen: Mit dem 1:0 (0:0) beim FC Bayern München II feierte die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler gestern zum Abschluss des fünften Spieltags der Fußball-Regionalliga ihren dritten Auswärtssieg und kletterte damit auf den dritten Tabellenplatz. Stürmer Angelo Vaccaro hatte in der 72. Minute für das Tor des Tages gesorgt – nach einer sehenswerten Kombination von Bashiru Gambo über Benedikt Deigendesch und Sokol Kacani zum Torschützen. „Angelo hat ganz im Stile eines Torjägers vollendet“, lobte Zeidler, dessen Team bis zum Schlusspfiff noch kräftig zittern musste. Denn die Hausherren hatten nach dem Rückstand alles nach vorne geworfen, ihre Innenverteidiger zu Stürmern umfunktioniert und sich Chancen am Fließband erarbeitet. „Unser Sieg war nicht bloß glücklich, sondern sehr glücklich“, räumte der Trainer daher ein, war aber trotzdem richtig stolz: „Schließlich schafft es nicht jeder, in München zu gewinnen.“ Nach einem Auswärtserfolg der „Blauen“ sah es in der ersten Hälfte auch keineswegs aus. Die Gastgeber waren überlegen und hatten durch Nationalspieler Lukas Podolski zwei gute Tormöglichkeiten. „Wir haben viel zu ängstlich gespielt und uns nur auf die Defensivarbeit konzentriert“, sagte Zeidler. Das änderte sich mit Wiederanpfiff. Die Gäste übernahmen die Kontrolle, hatten deutliches Übergewicht – und Kacani eine Großchance, die er aber freistehend vergab. Vaccaro machte es anschließend besser. Die restliche Arbeit erledigten aufopferungsvoll die Abwehr um Kapitän Jens Härter und vor allem Torhüter David Yelldell. „Er musste 20 Mal retten, war wieder überragend“, lobte der Coach.

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda, Härter, Rapp, Stierle – Mann (76. Rodrigues), Akcay (70. Deigendesch), Ortlieb, Gambo – Tucci (46. Kacani), Vaccaro.

Eßlinger Zeitung

Lukas Podolski trifft lediglich den Pfosten
Die flotte Partie war in den ersten 45 Minuten vor allem von der Taktik geprägt. Die größte Chance hatte Podolski, dessen abgefälschter Weitschuss aber nur an den Pfosten ging (42.).

Kurz nach der Pause vergab der eingewechselte Kacani auf Gästeseite eine dicke Chance (47.). Die Bayern vergaben nun reihenweise Chancen, was sich rächen sollte. Nach einem Konter stand Vaccaro goldrichtig und markierte das Siegtor.

Kicker

Presse zu Stuttgarter Kickers U19 – SC Freiburg U19

A-Junioren-Bundesliga
Kickers verlieren

STUTTGART (StZ). Die A-Junioren der Stuttgarter Kickers haben gestern Nachmittag in der Südstaffel der Bundesliga ihre erste Niederlage kassiert. Der SC Freiburg gewann mit 3:1 (2:0) gegen die Mannschaft von Trainer Stefan Minkwitz. Die Kickers wurden im ersten Heimspiel kalt erwischt. Schon in der ersten Minute gingen die Gäste durch Gabriel Gallus in Führung. Eke Uzoma legte nach 29 Minuten zum 2:0 nach. Erst in der zweiten Spielhälfte wachte der Kickers-Nachwuchs auf. Hüseyin Ali Pala gelang der verdiente Anschlusstreffer. Doch die Aufholjagd wurde im Gegensatz zur Vorwoche nicht belohnt. Da hatten die Kickers aus einem 0:2 in Kaiserslautern in den zweiten 45 Minuten noch ein 2:2 gemacht. Dies verhinderte gestern Gabriel Gallus mit seinem zweiten Treffer zum 1:3 in der 88. Minute. „Insgesamt geht der Freiburger Sieg in Ordnung. Vor allem in den ersten 45 Minuten waren sie die bessere Mannschaft“, sagte Thomas Kind, der Mannschaftsbetreuer der Kickers-Junioren.

Stuttgarter Zeitung

1:3 – Kickers-Junioren wachen zu spät auf

Stuttgart (StN) – Die Stuttgarter Kickers warten in der A-Junioren-Bundesliga weiter auf den ersten Saisonsieg: Gegen den Nachwuchs des SC Freiburg setzte es vor 120 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage eine 1:3(0:2)-Heimniederlage. Gabriel Gallus (1./88.) und Eke Uzoma (29.) trafen für Freiburg, Hüseyin-Ali Pala erzielte das Tor für die Blauen. „Wir sind zu spät aufgewacht“, monierte Kickers-Trainer Stefan Minkwitz. „Für uns war mehr drin, doch uns fehlte auch das Glück des Tüchtigen.“

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers II – FC Villingen

(…) Für die Stuttgarter Kickers II gab es gegen den FC Villingen die erwartete Niederlage. Gaetano Intemperante traf zunächst an alter Wirkungsstätte, nach Gelb-Rot für Fabio Accardi gingen die Kickers volles Risiko und kassierten in der Schlussminute das 0:2. Der Trainer Björn Hinck wertete die Leistung trotzdem positiv: „Die höhere Erfahrung des Gegners hat den Unterschied gemacht. Wir haben noch Entwicklungspotenzial.“ (…)

Stuttgarter Zeitung

(…) Das gelingt derzeit vor allem einem Team: Tabellenführer FC Villingen. Das 2:0 bei den Stuttgarter Kickers II bedeutete den dritten Sieg im dritten Spiel. „Wir konnten nicht mithalten, Villingen spielte im Mittelfeld und im Angriff perfekt“, lobte Kickers-Coach Björn Hinck den Gegner. Zu einem Wiedersehen mit dem ehemaligen Blauen Suad Rahmanovic kam es nicht. Der Pechvogel zog sich bei einem Einsatz in der zweiten Mannschaft der Villinger bereits den dritten Kreuzbandriss seiner Laufbahn zu. (…)

Stuttgarter Nachrichten

Nullachter klettern an die Spitze
AUS STUTTGART BERICHTET STEFAN UMMENHOFER
Wer so spielt, erreicht sein Saisonziel. Nicht etwa mit brillantem Fußball, sondern mit Konzentration und Glück hat der FC 08 Villingen auch sein drittes Ligaspiel am Samstag bei der Reserve der Stuttgarter Kickers mit 2:0 gewonnen. Macht insgesamt 7:0 Tore, neun Punkte und die Tabellenführung für die Nullachter.
Fußball-Oberliga: SV Stuttgarter Kickers II – FC 08 Villingen 0:2 (0:0) . „Wir haben nicht richtig ins Spiel gefunden“, analysierte Villingens Trainer Kristijan Djordjevic nach der Partie. Die Begegnung wäre fast genauso verlaufen wie die vorherigen beiden gegen Gmünd und Kirchheim. Doch den Nullachtern blieb ein frühes Tor diesmal verwehrt, obwohl Aydemir Demirs Kopfball in der 14. Minute eine heftige Konfusion im Kickers-Strafraum verursachte.
Die Nullachter blieben zwar feldüberlegen, taten sich gegen eine vergleichsweise defensiv eingestellte junge Mannschaft aber schwer und kassierten mehrfach Konter. Aus dem gefährlichsten hätte Stevanovic nach 21 Minuten die Kickers-Führung erzielen müssen – sein Schuss aus sieben Metern landete jedoch nur am Pfosten.
Gaetano Intemperante (31.) und Rodrigo „Toco“ Stasiak (33.) hatten vor der Pause noch passable Gelegenheiten für die Gäste, doch zwingend war das 08-Spiel nicht.
Nach gerade einmal fünf (!) Minuten Halbzeitpause schickte Djordjevic seine Spieler wieder in die Stuttgarter Sonne – und die Standpauke schien zu wirken. Nachdem zunächst Mike Baradel per Kopf eine Kickers-Chance vergab, waren die von über 100 Villingern unterstützten Gäste am Zug. Jago Maric (48.) und Stasiak (49.) scheiterten zwar noch, doch Intemperante brachte kurz darauf nach präziser Flanke von Mario Ketterer den FC 08 in Führung.
Stasiak hätte ebenso das 2:0 markieren können (54.) wie Piero Saccone mit einem Schuss an die Latte aus 25 Metern (57.). Doch es blieb beim knappen Vorsprung, wobei sich bei den Villingern die Einwechslungen des agilen Fitim Fazlija und des trickreichen und wendigen Mario Klotz positiv bemerkbar machten.
Die Kickers riskierten trotz des Rückstandes auch fortan nicht alles, hatten allenfalls durch Stefanovic (65.) noch eine gute Gelegenheit. Letztlich dominierten die Nullachter aber weiterhin das Spiel. Doch erst Stasiak sechs Minuten vor dem Ende mit einem den Außenpfosten touchierenden Schuss hatte eine zwingende Chance zum zweiten Treffer. Spätestens, nachdem Fabio Accardi wegen eines Handspiels Gelb-Rot sah (85.), mussten die Villinger keine Sorge mehr um die drei Punkte haben. Piero Saccone spitzelte in der Schlussminute den Ball nach schöner Vorarbeit von Fazlija aus vier Metern über die Linie und stellte den umjubelten Endstand her, der den FC 08 zumindest für eine Woche an die Tabellenspitze bringt.
Mit dem Ergebnis, nicht unbedingt aber dem Spiel seiner Mannschaft, war der Nullacht-Trainer zufrieden. „Wir haben nicht getan, was uns auszeichnet – haben den Ball nicht zirkulieren lassen“, bemängelte dieser nach dem Spiel. „Etwas schlafmützig“ sei ihm seine Mannschaft teilweise vorgekommen, sagte Kristijan Djordjevic, der das teilweise mit den hohen Temperaturen entschuldigte. Umso wichtiger sei es jedoch, die drei Punkte geholt zu haben. „Uns fehlt gegen solche Spitzenmannschaften ein kleiner Tick“, meinte Kickers-Trainer Björn Hinck. Die Villinger seien für ihn einer der absoluten Favoriten auf einen der ersten vier Plätze.
FC 08 Villingen: Miletic – Hohnstein (37. Fazlija), Maric, Michnia, Ketterer – R. Saggiomo (71. Jeske), G. Saggiomo, Saccone – Demir (46. Klotz) – Intemperante, Stasiak
Tore: 0:1 (50.) Intemperante, 0:2 (90.) Saccone ZS: 250 SR: Christine Beck (Magstadt)

Südkurier
„Sicherheit fehlt noch“

Piero Saccone
In den bisherigen Begegnungen dieser Saison präsentierte sich Piero Saccone als trickreicher, laufstarker und technisch eminent versierter Akteur. Nachdem er in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit mit seiner Leistung etwas unzufrieden war, ist der Mittelfeldmann derzeit wieder in einer sehr guten Form, die er am Samstag bei den Stuttgarter Kickers mit einem Tor krönte.
Ein 2:0-Sieg, aber kein Spaziergang, oder?
Nein, überhaupt nicht. Es war ein sehr schweres Spiel, und man hat manches Mal gesehen, dass bei uns noch nicht die letzte Sicherheit da ist. Zudem waren die Kickers immer wieder gefährlich.
Das Spiel ähnelte teilweise dem eine Woche zuvor gegen Kirchheim, oder?
Ja, das sehe ich auch so. Ich glaube, wir haben noch viele derartige Spiele vor uns, in denen es gilt, das auf Defensive eingestellte gegnerische Team zu knacken.
Fällt in solchen Spielen die Entscheidung darüber, ob der FC 08 die Regionalliga-Qualifikation schafft?
Das denke ich. Man hat ja bereits gesehen, dass andere Spitzenmannschaften bei so genannten Kleinen Punkte lassen. Jetzt müssen wir uns voll auf Bahlingen konzentrieren, denn auch das wird kein Selbstläufer.
Wie bewerten Sie Ihre Leistung?
Ich bin ganz zufrieden – und natürlich freue ich mich über mein Tor. Ich denke, heute lief es für mich auf jeden Fall besser als letzte Woche gegen Kirchheim.
Nachgefragt hat Stefan Ummenhofer
Südkurier

FC Villingen rückt mit 2:0-Sieg an Spitze
VS-VILLINGEN (mp) Der FC 08 Villingen ist spitze: Durch einen verdienten 2:0-Erfolg bei den Stuttgarter Kickers II feierte die Mannschaft von Trainer Kristijan Djordjevic den dritten Zu-Null-Sieg in Folge und übernahm nach drei Spieltagen die Tabellenführung in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg.
Stuttgarter Kickers II – FC 08 Villingen 0:2 (0:0). Vor lediglich 150 Zuschauern entsprach der äußere Rahmen auf der Bezirkssportanlage in Stuttgart-Degerloch eher einem Bezirks- denn einem Oberligaspiel. Die Nullachter versuchten aber sofort das Kommando zu übernehmen. Nach einem Eckstoß von Piero Saccone und dem Kopfball von Aydemir Demir (15.) musste Kickers-Torhüter Manuel Salz sein ganzes Können aufwenden, um die frühe Gästeführung zu verhindern. Aber auch die Kickers versteckten sich nicht. Sidan Stefanovic traf mit einem vehementen Schuss lediglich den Pfosten (22.). Insgesamt beherrschten die Null-achter zwar die erste Halbzeit, agierten vor dem gegnerischen Tor ohne den notwendigen Druck.
Nach der Pause brachte Villingens Trainer Djordjevic mit Mario Klotz einen neuen Stürmer für Aydemir Demir. Und dies hatte dann auch sogleich Erfolg. Über die linke Seite setzte sich Mario Ketterer durch, und seine präzise Flanke köpfte Gaetano Intemperante, ein Ex-Kickers-Spieler, zur verdienten 1:0-Führung (51.) für die Nullachter ein.
Kurz darauf hätte Saccone bereits für die Vorentscheidung sorgen können, aber der Heber des Nullacht-Mittelfeldspielers landete lediglich an der Querlatte. So witterten die Gastgeber noch ihre Chance. In der 63. Minute klärten Ketterer und der eingewechselte Fitim Fazlija mit vereinten Kräften gegen den einschussbereiten Stefanovic. Diese kurze Drangphase der Kickers überstanden die Nullachter aber unbeschadet. Es dauerte allerdings h bis in die Schlussminute hinein, ehe die Gäste die Partie endgültig entschieden. Nach Vorarbeit von Fazlija hatte Saccone keine Mühe mehr, mit dem 2:0 (90.) alles klar zu machen für den neuen Oberliga-Tabellenführer FC 08 Villingen.
FC 08 Villingen: Miletic, Hohnstein (ab 36. Minute Fazlija), Michnia, Ketterer, Maric, Saccone, Rino Saggiomo (71. Jeske), Giuliano Saggiomo, Stasiak, Demir (46. Klotz), Intemperante.

Schwäbische Zeitung

U19 unterliegt Freiburg

Die U19 der Kickers unterlag in ihrem Spiel der Junioren-Bundesliga dem Nachwuchs des SC Freiburg mit 1:3. Das zwischenzweitliche 1:2 Anschlußtor erzielte Hüseyin-Ali Pala mit seinem zweiten Saisontor.
Die Kickers spielten mit
Hauser; Abruscia (81. Vargas-Müller), Cosic, Thies; Caliskan, Gümüssü (60. Gürol), Boric, Fennell; Celiktas (60. Candan), Pala (76. Rogers), Brandstetter

Bilder vom Spiel sind bei Tausendsascha zu sehen.