Presse zu FC Bayern München II – Stuttgarter Kickers (0:1)

Kickers Dritter – dank Vaccaro

Der Regionalligist bleibt nach dem 1:0-Sieg bei Bayern München auswärts ungeschlagen

MÜNCHEN (StZ). Durch einen glücklichen 1:0-Sieg bei Bayern München II sind die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga auf Platz drei geklettert. „Wir haben hier den Sieg geklaut“ sagte der Trainer Peter Zeidler.

Ein wenig dürfte der Kickers-Trainer Peter Zeidler am Samstag auch auf die Bundesligapartie des FC Bayern München gegen Hannover 96 geschielt haben. Schließlich ging es darum, wer bei den Profis zum Einsatz kommt – und wer möglicherweise einen Tag später in der Regionalligaformation gegen die Stuttgarter Kickers. Kurz vor 15 Uhr gestern war dann klar, dass die Münchner wie schon in der Vorwoche auf den rekonvaleszenten Nationalspieler Lukas Podolski zurückgreifen, dafür aber auf Valerien Ismael in der Abwehr verzichten. Unabhängig von der Aufstellung des Gegners betonte Zeidler: „Wir müssen unser Spiel durchziehen.“

Dieses Unterfangen gelang zunächst nicht wie gewünscht. „Wir sind hier viel zu ängstlich aufgetreten, obwohl wir defensiv spielen wollten“, sagte Zeidler, der Bashiru Gambo erwartungsgemäß wieder in der Startformation stellte. Aber es gab auch Überraschungen. In die Innenverteidigung rückte erstmals von Beginn an Marcel Rapp (für Wildersinn), dazu kam noch Mustafa Akcay als zusätzlicher Mittelfeldspieler und sogar Marco Tucci im Sturm für Sokol Kacani, während Mustafa Parmak (Zahnschmerzen) nicht einmal im Kader stand.

Auf das Spiel wirkten sich die Umstellungen zunächst nicht besonders belebend aus, allerdings ließ die Mannschaft in der Defensive nichts anbrennen, sodass die Partie arm an Höhepunkten blieb. Zumindest für die Kickers. Die Bayern besaßen klare Vorteile und durch Podolski drei Chancen, darunter einen Pfostenschuss (40.). Peter Zeidler reagierte deshalb in der Pause und brachte Sokol Kacani (für Tucci), der gleich nach Wiederanpfiff die bis dahin beste Möglichkeit besaß, aber aus kurzer Entfernung den Ball verstolperte. Die Kickers waren auf jeden Fall besser aus der Kabine gekommen, während bei den Bayern Podolski in selbiger geblieben war.

Das Spiel wurde besser – und die Kickers erzielten ihr Tor. Angelo Vaccaro traf in der 73. Minute nach schöner Vorarbeit des erst kurz zuvor eingewechselten Deigendesch. Danach mussten die Kickers-Anhänger unter den 654 Zuschauern an der Grünwalder Straße allerdings nochmals mächtig zittern. Wie schon beim Saisonauftakt in Ingolstadt geriet die Mannschaft in der Schlussphase stark unter Druck. Die Bayern hatten durch Nagorny sowie Saba vier gute Chancen, wobei der Torwart David Yelldell dreimal in höchster Not klären konnte.

„Wir haben hier den Sieg geklaut“, gab Zeidler zu, dessen Team auswärts weiter ungeschlagen ist. „Wir wissen, dass wir besser spielen müssen; und wir wissen, dass wir besser spielen können“, sagte Zeidler, während sich sein Kollege Hermann Gerland später noch über die vergebenen Möglichkeiten ärgerte: „Wer zehn Großchancen vergibt, hat es auch nicht verdient zu gewinnen.“

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda, Härter, Rapp, Stierle – Mann (76. Rodriguez), Akcay (70. Deigendesch), Ortlieb, Gambo – Tucci (46. Kacani), Vaccaro.

Tor: 0:1 Vaccaro (73.).

Stuttgarter Zeitung

1:0 – Kickers mit Glück und Geschick

FC Bayern II vergibt Riesenchancen – Yelldell hält überragend, Vaccaro trifft

München – Die Stuttgarter Kickers sind in dieser Fußball-Regionalligasaison auswärts eine Macht. Das glückliche 1:0 beim FC Bayern München II bedeutete den dritten Sieg im dritten Spiel auf fremdem Platz.

VON KLAUS KIRSCHNER

Peter Zeidler saß nach dem Spiel in den Katakomben des Grünwalder Stadions und konnte seinen Dusel noch nicht richtig fassen: „Diese drei Punkte gehören zur Kategorie geklauter Sieg“, sagte der Kickers-Trainer, schüttelte ungläubig den Kopf und ergänzte: „Wahrscheinlich werden wir erst irgendwann auf der Heimfahrt merken, wie schön es war, hier zu gewinnen.“ Zehn hundertprozentige Chancen habe der FC Bayern in der Schlussphase vergeben, räumte Zeidler unumwunden ein. Woraufhin sein Trainerkollege Hermann „Tiger“ Gerland ihn korrigierte: „Es waren mehr als zehn Chancen – und zwar tausendprozentige.“

Mit Glück, Geschick und einem überragenden Torwart David Yelldell retteten die Kickers den Sieg über die Zeit. Vor der Pause war die Partie noch ausgeglichen. Ohne Mustafa Parmak (Zahnwurzelbehandlung) und mit einer gegenüber dem 1:1 gegen Siegen auf vier Positionen veränderten Elf taten die Blauen allerdings viel zu wenig für die Offensive. Die beste Chance hatte Lukas Podolski. Nach seinem Freistoß klatschte der Ball an den Pfosten (42.). Wie vereinbart wurde der Bayern-Nationalspieler in der Halbzeit ausgewechselt.

Zwei Minuten nach dem Wechsel vergab Sokol Kacani frei stehend die mögliche Kickers-Führung. Besser machte es Angelo Vaccaro. Einen Konter schloss er zum 1:0 (73.) für die Blauen ab. Danach warfen die Bayern alles nach vorne. Zeidler drückte es so aus: „Wir mussten eine Fußball-Demonstration über uns ergehen lassen.“ Nur eben ohne Tore, was Gerland zu der Bemerkung veranlasste: „So haben wir es nicht verdient, nächstes Jahr in Liga drei zu spielen.“

Und die Kickers? Die wollen am Samstag gegen Hessen Kassel den ersten Heimsieg einfahren. „Wir müssen uns steigern“, sagte Zeidler. Widersprochen hat ihm keiner.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers zittern sich zum Sieg München

(bw) – Die Stuttgarter Kickers haben in dieser Saison noch keinen Punkt auf fremdem Platz gelassen: Mit dem 1:0 (0:0) beim FC Bayern München II feierte die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler gestern zum Abschluss des fünften Spieltags der Fußball-Regionalliga ihren dritten Auswärtssieg und kletterte damit auf den dritten Tabellenplatz. Stürmer Angelo Vaccaro hatte in der 72. Minute für das Tor des Tages gesorgt – nach einer sehenswerten Kombination von Bashiru Gambo über Benedikt Deigendesch und Sokol Kacani zum Torschützen. „Angelo hat ganz im Stile eines Torjägers vollendet“, lobte Zeidler, dessen Team bis zum Schlusspfiff noch kräftig zittern musste. Denn die Hausherren hatten nach dem Rückstand alles nach vorne geworfen, ihre Innenverteidiger zu Stürmern umfunktioniert und sich Chancen am Fließband erarbeitet. „Unser Sieg war nicht bloß glücklich, sondern sehr glücklich“, räumte der Trainer daher ein, war aber trotzdem richtig stolz: „Schließlich schafft es nicht jeder, in München zu gewinnen.“ Nach einem Auswärtserfolg der „Blauen“ sah es in der ersten Hälfte auch keineswegs aus. Die Gastgeber waren überlegen und hatten durch Nationalspieler Lukas Podolski zwei gute Tormöglichkeiten. „Wir haben viel zu ängstlich gespielt und uns nur auf die Defensivarbeit konzentriert“, sagte Zeidler. Das änderte sich mit Wiederanpfiff. Die Gäste übernahmen die Kontrolle, hatten deutliches Übergewicht – und Kacani eine Großchance, die er aber freistehend vergab. Vaccaro machte es anschließend besser. Die restliche Arbeit erledigten aufopferungsvoll die Abwehr um Kapitän Jens Härter und vor allem Torhüter David Yelldell. „Er musste 20 Mal retten, war wieder überragend“, lobte der Coach.

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda, Härter, Rapp, Stierle – Mann (76. Rodrigues), Akcay (70. Deigendesch), Ortlieb, Gambo – Tucci (46. Kacani), Vaccaro.

Eßlinger Zeitung

Lukas Podolski trifft lediglich den Pfosten
Die flotte Partie war in den ersten 45 Minuten vor allem von der Taktik geprägt. Die größte Chance hatte Podolski, dessen abgefälschter Weitschuss aber nur an den Pfosten ging (42.).

Kurz nach der Pause vergab der eingewechselte Kacani auf Gästeseite eine dicke Chance (47.). Die Bayern vergaben nun reihenweise Chancen, was sich rächen sollte. Nach einem Konter stand Vaccaro goldrichtig und markierte das Siegtor.

Kicker

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