Punktgewinn trotz Unterzahl

Beim SSV Jahn Regensburg erreichten die Stuttgarter Kickers heute ein 1:1 Unentschieden. Die Gastgeber gingen durch einen fragwürdigen Elfmeter in Führung. Die Kickers drängten in der Folge auf den Ausgleichstreffer, beste Chancen blieben aber ungenutzt, so traf Recep Yildiz nur die Latte. Trotz einer Gelb-Roten Karte für Basihirou Gambo blieben die Kickers dran. Und wurden kurz vor Schluß für ihre Moral belohnt: Angelo Vaccaro traf nach einem Eckball von Moritz Steinle zum 1:1 Ausgleichstreffer. Respekt vor der Manschaft, die dieses Spiel trotz fragwürdigem Rückstand und trotz zahlreich vergebener Möglichkeiten doch noch zu einem Teilerfolg drehten.

Die Manschaft spielte mit:
Yelldell; Steinle, Wildersinn, Rapp, Baradel (58. Mann); Benda (46. Rodrigues), Yildiz (79. Beigang), Gambo, Parmak; Kacani, Vaccaro

Vorberichte Jahn Regensburg – Stuttgarter Kickers

Wildersinn ist Kickers-Kapitän
STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Kickers beenden das Fußballjahr, so wie sie die Saison begonnen haben: mit einem Auswärtsspiel, bei dem zuvor am Spielort übernachtet worden ist. Zum Start hatte sich diese Maßnahme in Ingolstadt bewährt, mit einem 3:2-Sieg. Und drei Punkte wären morgen in Regensburg genau das, was der Verein braucht, um die Winterpause wenigstens einigermaßen ordentlich zu beginnen. Denn von Zufriedenheit ist schon lange keine Rede mehr. In der Regionalligatabelle werden die Kickers, unabhängig vom Ergebnis morgen, unter dem Strich, dem zehnten Platz, überwintern müssen, der für die angestrebte Qualifikation zur dritten Liga berechtigt.

Die Vorzeichen sind zudem nicht gerade optimal: Neben dem etatmäßigen Kapitän Jens Härter fällt auch sein Stellvertreter Oliver Stierle aus, der sich gegen Ingolstadt einen Außenbandriss zugezogen hat, so dass Marco Widersinn als Spielführer einspringen wird. Stierles Part links in der Viererkette könnte Mike Baradel übernehmen, der zuletzt bei der zweiten Mannschaft einen guten Eindruck hinterlassen hat. Auch für die defensive Mittelfeldposition braucht Minkwitz eine Alternative, nachdem sich Mustafa Akcay zuletzt die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hat; Kandidaten sind Recep Yildiz oder auch Marcus Mann. Die beiden verletzungsanfälligen Sorgenkinder Mustafa Parmak und Bashiru Gambo haben unter der Woche zwar wieder mittrainiert, ein Einsatz aber entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel. In Regensburg also, wo die Kickers als Außenseiter schon einmal überrascht haben: heute vor genau fünf Jahren beim 2:1-Sieg und dem Sprung von Platz 16 auf elf. Schütze des Siegtors war übrigens ein gewisser Stefan Minkwitz. Noch ein gutes Omen.

Stuttgarter Zeitung

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 08.12.2007 14:00
Stadion: Jahnstadion

Schiedsrichter: Stieler (Obertshausen)
Assistenten: Weichert (Bensheim), Foltyn (Mainz-Kastel)

Jahn Regensburg: Für Routinier Grassow (36), der wegen seiner fünften Gelben Karte fehlt, rückt Escherich (21) in die Abwehrviererkette ein.

Stuttgarter Kickers: Härter, Stierle und Akcay (fünfte Gelbe Karte) fehlen, Gambos Einsatz ist fraglich. Trainer Minkwitz stellt eventuell auf 4-3-3 oder 4-5-1 um.

Aufstellung

Jahn Regensburg
Lengsfeld – Bambara, Selimbegovic, Escherich, Binder – Zellner, Kreis – Zani, Romminger – Schmid, Stoilov; Trainer: Güttler

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Benda – Parmak, Yildiz, Gambo, Mann – Kacani, Vaccaro; Trainer: Minkwitz

Kicker

Kickers: In Regensburg punkten 
   
Im letzten Spiel vor der Winterpause wollen die Stuttgarter Kickers am Samstagnachmittag um 14 Uhr beim SSV Jahn Regensburg unbedingt noch punkten, um dann im Frühjahr gestärkt in den weiteren Verlauf der Runde zu gehen. Trainer Stefan Minkwitz hofft, dass vor allem im Angriff der Knoten platzt und nach vier Spielen ohne Torerfolg endlich wieder der eine oder andere Treffer gelingt.
  
Mustafa Akcay fehlt den Kickers in Regensburg 
  
Leicht wird dieses Ziel aber nicht zu realisieren sein, da mit Jens Härter, Oliver Stierle (beide verletzt) und Mustafa Akcay (fünfte gelbe Karte) wichtige Leistungsträger ausfallen.
Trainer Minkwitz wird sich erst kurz vor Spielbeginn in Regensburg entscheiden, in welcher Formation er nun antritt und mit welchem System er den Aufsteiger überraschen möchte. Mehrere Varianten sind möglich und es ist auch vorstellbar, dass die Blauen aus einem breit gefächerten Mittelfeld antreten. Nach einem kurzen Abschlusstraining am Freitagvormittag fuhren die Kickers am frühen Nachmittag mit dem Bus nach Regensburg, um sich dort ausgeruht auf diese letzte Begegnung des Jahres vorzubereiten. „Wir sind dieses Mal wohl nur Außenseiter, aber vielleicht liegt gerade darin unsere Chance“, argumentiert Manager Joachim Cast.
 
Offizielle Homepage

StN: Mentaltrainer bei den Kickers

Letzte Chance
STUTTGART (ump). „Wir müssen vor dem letzten Spiel in diesem Jahr nochmals alles tun, um die Mannschaft zu stärken“, sagt Joachim Cast, der Manager des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Dazu gehörte gestern auch ein Besuch des Sportpsychologen Marcus Lösch, der gestern erstmals mit der Mannschaft zusammenarbeitete. Zum Spiel am Samstag nach Regensburg soll er allerdings nicht mitreisen. Cast: „Wir wollen das Thema jetzt auch nicht zu hoch hängen.“

Nach dem Spiel in Regensburg will sich der Manager dafür intensiv um die Kaderplanung nach der Winterpause kümmern. „Aber da kann man jetzt keine konkreten Zahlen oder Namen von Spielern nennen“, sagt Cast. Denn bei den Verhandlungen mit potenziellen Abgängen in der Winterpause ist auch Fingerspitzengefühl gefragt: Zunächst einmal müssen die möglichen Spieler grundsätzlich Bereitschaft zeigen, den Verein zu verlassen, daneben muss es entsprechende Alternativen geben. Cast sagt aus Erfahrung: „Das Ganze kann sich bis zum Ende der Transferperiode hinziehen.“ Und die ist erst Ende Januar. Der Unterschied zum Vorjahr: damals wurden für Mesic und Okpala mehr als 300 000 Euro eingenommen – Summen, auf die die Kickers diesmal vergeblich warten werden.

Stuttgarter Nachrichten

Presse von heute: Die beiden Stuttgarter Pressehäuser sind sich mal wieder einig

Die vierte Liga rückt immer näher
Kickers halten am Trainer fest 

STUTTGART. Das Trauerspiel bei den Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga geht weiter. „Im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen war das 0:1 gegen Ingolstadt ein Rückschritt“, sagt der Trainer Stefan Minkwitz.

Von Joachim Klumpp

Den letzten Trumpf haben die Stuttgarter Kickers noch nicht gezogen. Die Verhandlungen mit einem Sportpsychologen laufen. Ob dessen Mithilfe am Sonntag etwas bewirkt hätte? „Tore schießt der auch nicht“, sagt Stefan Minkwitz dazu nur lapidar. Der Kickers-Trainer wirkte nach der 0:1-Niederlage am Sonntag gegen Ingolstadt besonders niedergeschlagen. „Es ist doch klar, dass so etwas nicht spurlos an einem Coach vorübergeht“, sagt Walter Kelsch, das sportliche Gesicht im Präsidium. Der Exprofi war nach der Partie eigens in die Kabine geeilt, um die Mannschaft aufzubauen. „Ich habe gesagt: wir müssen jetzt positiv denken.“ Auch wenn das bei fünf Punkten Rückstand auf den ominösen zehnten Platz, der zur Qualifikation für die dritte Liga nötig ist, schwerfällt. Zumal nach einem Auftritt, bei dem einmal mehr deutlich wurde, dass den Kickers ein Führungsspieler fehlt, erst recht, wenn noch der Kapitän Jens Härter ausfällt. „Das ist sicher ein Manko“, gibt Minkwitz zu.

Das in der Winterpause behoben werden soll, darüber zumindest besteht Einigkeit. Stefan Leitl, der ausgerechnet beim Ligarivalen Ingolstadt in Ungnade gefallen ist, wäre ein Kandidat, allerdings war dieser schon vor der Saison nicht finanzierbar. Im Gegenzug soll der eine oder andere Spieler die Freigabe erhalten, zum Beispiel Markus Ortlieb, der als potenzieller Führungsspieler aus Wuppertal geholt wurde. Dass er diesen Anspruch, allein schon von seinem Charakter her, nicht erfüllen kann, hätte man möglicherweise erkennen können, denn der 26-Jährige gilt als extrem introvertiert. Warum allerdings der ebenfalls in die zweite Mannschaft degradierte Sven Sökler momentan keine Zukunft mehr bei den Kickers erhält, steht auf einem anderen Blatt – denn Fußball spielen kann der Junge ohne Frage.

Der Manager Joachim Cast ist zumindest so objektiv und nimmt eine Teilschuld auf sich, nachdem der entlassene Trainer Peter Zeidler längst außen vor ist. „Natürlich habe ich die Zugänge mit zu verantworten.“ Walter Kelsch dagegen sagt: „Ich habe nur die Rahmenbedingungen geschaffen.“ Mit dem Ergebnis ist er alles andere als zufrieden, was dazu führt, „dass ich bei möglichen Transfers im Winter mitmischen werde“, wie er betont. Was Cast dazu sagt? Nur so viel: „Die Einkäufe müssen sitzen.“

Das Geld für einen neuen Trainer jedenfalls wollen sich die Kickers sparen, in diesem Punkt hat sich das Präsidium offensichtlich festgelegt. „Herr Minkwitz und Herr Malchow arbeiten gut“, sagen Kelsch – und auch der Präsident Dirk Eichelbaum. Selbst wenn die Ergebnisse eine ganz andere Sprache sprechen. Vier Spiele, kein Sieg, nicht einmal ein Tor, das sind die Fakten. Während man unter Peter Zeidler noch punktgleich zu Platz zehn lag. Minkwitz gibt zu: „Das Spiel gegen Ingolstadt war spielerisch enttäuschend.“ Rückschritt, kein Rücktritt. Kelsch nennt als Begründung: „Es musste taktisch und konditionell viel aufgearbeitet werden. Das geht nicht von heute auf morgen.“

Gut also, dass nach dem nächsten Samstag mit dem Spiel in Regensburg erst einmal die Winterpause beginnt. Bis 1. März. Viel Zeit, mit einem großen Handicap: die Tabelle steht erst einmal für knapp drei Monate, auch in den Köpfen der Verantwortlichen. Und Eichelbaum sagt: „So langsam werden wir uns Gedanken machen, was passiert, wenn wir die Qualifikation für die dritte Liga verpassen.“ Danach sieht es momentan aus.

Stuttgarter Zeitung

Alarmstufe Rot bei den Blauen

Bei einer Niederlage in Regensburg droht Trainer Minkwitz der Rauswurf
 
Stuttgart – Bei den Stuttgarter Kickers schrillen die Alarmglocken lauter denn je. Nach der erbärmlichen Vorstellung gegen Ingolstadt dürfte feststehen: Punktet das Team am Samstag in Regensburg nicht, droht Trainer Stefan Minkwitz der Rauswurf.

VON JÜRGEN FREY

Minkwitz war auch am Tag danach noch fassungslos. „Die Leistung in der ersten Halbzeit“, räumt der Coach offen und ehrlich ein, „war ein Schritt zurück in die Steinzeit.“ Folge: Der freie Montag wurde gestrichen. Es gab viele Einzelgespräche. „Es sah im Spiel nicht so aus, als dass alle Spieler den Ernst der Lage erkannt hätten“, monierte Minkwitz. Bis zum letzten Spiel vor der Winterpause am Samstag kann er nicht allzu viel ändern. Jens Härter, Oliver Stierle und Bashiru Gambo sind verletzt, Mustafa Akcay gesperrt. Hinzu kommt: Körperliche Defizite lassen sich kurzfristig nicht beheben. „In der siebenwöchigen Vorbereitung werden wir eine Woche im Wald verbringen“, kündigt Minkwitz an.

Das Problem des 39-Jährigen könnte nur sein, dass er beim Trainingsauftakt am 14. Januar gar nicht mehr im Amt sein wird. „Der Trainer kann doch nichts dafür, wenn der Beigang den Ball frei vor dem Tor nicht reinmacht“, nimmt ihn Präsident Dirk Eichelbaum zwar in Schutz. Doch klar ist: Bei einer Niederlage in Regensburg dürfte es für Minkwitz heißen – Chance bekommen, Chance nicht genutzt. Die Kickers-Granden dürften sich kaum dem Vorwurf aussetzen, nicht den allerletzten Trumpf auszuspielen, um mit einem erfahrenen Trainer von außen neue Kräfte zu mobilisieren. Da unabhängig davon ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer verpflichtet werden sollen, bleibt die alles entscheidende Frage: Wer soll das bezahlen? Eichelbaum setzt auf „Umschichtungen im Etat und den Verkauf von Spielern“. Wer die Sache jedoch bei Lichte betrachtet, weiß: Ohne eine Finanzspritze von Hauptsponsor Eduardo Garcia dürften Verpflichtungen, die die Blauen wirklich weiterbringen, eine Fata Morgana bleiben.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – FC Ingolstadt (0:1)

Kickers: der Albtraum wird wahr
Wieder kein Heimsieg beim 0:1 gegen Ingolstadt – Der Abstand auf Platz zehn beträgt fünf Punkte

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers können zu Hause einfach nicht gewinnen. Nach dem 0:1 gegen den FC Ingolstadt wartet die Mannschaft unter dem Trainer Stefan Minkwitz sogar noch auf das erste Tor. „Aber aufgeben gilt nicht“, sagt der Manager Joachim Cast.

Von Joachim Klumpp

Der Kickers-Trainer Stefan Minkwitz ist kein Mann der großen Worte. Deshalb hat er sich bei seiner obligatorischen Kolumne im Stadionheft gestern auch kurz gefasst: „In den letzten Wochen wurde genug geredet: heute zählen nur drei Punkte!“ war dort zu lesen. Doch aus denen wurde – wieder – nichts beim unter dem Strich unglücklichen 0:1 (0:0) gegen den FC Ingolstadt. Dementsprechend kurz angebunden war Minkwitz auch nach der Partie: „Ich kann mich nur entschuldigen für das, was in der ersten Halbzeit abgelaufen ist.“ Vor allem aber dafür, dass seine Mannschaft selbst die besten Chancen nicht nutzen konnte: Mustafa Parmak vergab bereits nach acht Minuten die Führung, genau wie Nico Beigang, der sogar das Kunststück fertig brachte, aus drei Metern den Ball übers statt ins Tor zu lenken (39.).

Minkwitz sagte zu diesen Schlüsselszenen nur: „Davon muss wenigstens eine Chance rein, dann sieht es schon ganz anders aus.“ Man kann sogar die Behauptung wagen – nach einem Sieg. Denn in dem Duell zweier verunsicherter Teams (Ingolstadt spielte zuletzt 0:5 und 0:3) war klar: wer in Führung geht, wird wohl auch als Gewinner den Platz verlassen. Und das waren in diesem Fall eben die Gäste. Als die Kickers, die nach der Pause aggressiver zur Sache gingen, bei einem Konter den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten, erzielte Ingolstadts Spielmacher Jungwirth (mit einem leicht abgefälschten Schuss) nach 75 Minuten das Siegtor.

Da entschuldigte sich sogar Ingolstadts Präsident für den etwas glücklichen Erfolg. „Doch dafür können wir uns nichts kaufen“, sagte sein konsternierter Kickers-Kollege Dirk Eichelbaum. Als der den Spieltag analysierte, kam er bei fünf Punkten Rückstand auf Platz zehn zu dem Urteil: „Die Tabelle ist ein Albtraum.“ Dabei träumt der Insolvenzexperte von einem Investor für den Club, „doch dafür müssen auch mal drei Punkte her“.

Oder neue Spieler. Denn schon einen Spieltag vor der Winterpause zeichnet sich ab, dass die Kickers eher auf dem Spieler- als dem Trainermarkt aktiv werden. „Es ist doch klar, dass wir mit unseren Neuzugängen nicht zufrieden sind“, sagt der Manager Joachim Cast. Und das für sportliche Dinge zuständige Präsidiumsmitglied Walter Kelsch fügt hinzu: „Wenn es finanziell möglich ist, werden wir uns mit zwei Spielern verstärken.“ Zumindest die Positionen sind schon einmal klar: Neben dem dringend gesuchten Torjäger (unter Minkwitz sind die Kickers noch ohne Torerfolg!) wird auch ein zentraler Mann fürs Mittelfeld gesucht.

Denn immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass auf die beiden Hoffnungsträger Parmak und Gambo kein Verlass ist, vor allem wegen ihrer Verletzungsanfälligkeit. Parmak musste aufgrund seines Trainingsrückstands nach gut einer Stunde vom Platz, Gambo fiel mit Leistenbeschwerden von vorneherein aus. Fragt sich noch, welche Spieler auch Verstärkungen für die Kickers sind. Ein Leistungsträger wie der Ex-Darmstädter Leitl, der nun bei Ingolstadt ist, war vor der Saison im Gespräch, aber nicht realisierbar. Und jetzt? Finanziell ist die Situation nach dem Minusrekord von 2310 Zuschauern gegen Ingolstadt alles andere als rosig. Bleibt nur die Hoffnung, dass der Hauptsponsor Eduardo Garcia den Geldbeutel öffnet.

Das haben die Fans bereits getan. Und zwar mit ihrer Aktion „Stoppt die Talfahrt“, mit der sie den Besuch des Derbys beim VfB boykottierten, um das Geld lieber dem Verein zukommen zu lassen. Der entsprechende Scheck sollte eigentlich gestern nach Spielende dem Präsidenten überreicht werden. Doch dazu kam es nach dem frustrierenden Auftritt nicht mehr. Immerhin knapp 3000 Euro sind zusammengekommen. Sozusagen der Grundstock für die Neuzugänge.

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Rapp, Wildersinn, Stierle – Parmak (67. Kacani), Benda, Akcay (57. Mann), Deigendesch (46. Yildiz) – Beigang, Vaccaro.

Stuttgarter Zeitung

Kickers werden zum Albtraum
Ohne Plan, Ideen und Vollstrecker: Lage nach 0:1 gegen Ingolstadt bedrohlich

Stuttgart – Die Rückrunde in der Regionalliga begann für die Stuttgarter Kickers so wie die Vorrunde endete: Mit einer Enttäuschung. Nach dem 0:1 gegen den FC Ingolstadt wird die Lage für die Blauen immer trostloser.VON JÜRGEN FREY

Eine Viertelstunde nach Spielende rief Dirk Eichelbaum auf seinem Handy die aktuelle Tabelle ab. Er schaute mit starrem Blick auf das Display. Dann presste der Kickers-Präsident nur zwei Worte hervor: „Ein Albtraum.“ Der Rückstand auf Platz zehn, der zur Qualifikation für die künftige dritte Liga berechtigt, ist auf fünf Punkte angewachsen. Das Schlimme daran: Der Glaube auf Besserung schwindet von Spiel zu Spiel. Seit dem 26. Mai (3:1 gegen Hoffenheim) warten die Blauen auf einen Regionalliga-Heimsieg. Und auch in der vierten Partie unter dem neuen Cheftrainer Stefan Minkwitz durfte das Team keinen Torerfolg bejubeln. „Der Anschluss geht langsam verloren“, seufzte Mittelfeldspieler Mustafa Parmak – und legte den Finger in die Wunde: „Heute waren wir keine Mannschaft.“

Einfallslos und ohne Spielsteuerung kämpfte das blaue Ensemble (ohne den an der Leiste verletzten Bashiru Gambo) vor sich hin. Und wenn dann mal ein Ball gefährlich vors gegnerische Tor kam, versagten die Nerven – wie in der 40. Minute: Nico Beigang drosch die Kugel nach schöner Vorarbeit von Angelo Vaccaro völlig frei stehend aus vier Metern über die Latte. Das rächte sich: Eine Unachtsamkeit in der Kickers-Abwehr nutzte Daniel Jungwirth (76.) zum glücklichen Siegtreffer für Ingolstadt.

Entsprechend bedient war der Kickers-Coach. „Ich kann mich nur entschuldigen, was die Mannschaft vor der Pause abgeliefert hat. In der zweiten Halbzeit war der Druck zwar da, aber es fehlte an zwingenden Chancen“, sagte Minkwitz. Dann gab er eine Durchhalteparole aus: „Jetzt müssen wir eben in Regensburg drei Punkte holen.“

Gelingt dies nicht, wird die Luft für ihn dünn – auch wenn Manager Joachim Cast das „ewige Gequatsche um den Trainer“ nicht mehr hören kann. Er setzt vielmehr auf neue Spieler. „Wir müssen in der Winterpause einige Korrekturen vornehmen, und die müssen sitzen. Fürs Aufgeben ist es noch viel zu früh.“ Der Kampf geht weiter. Auch für den Präsidenten. Diese Woche steht ein Gespräch mit einem möglichen Investor an. „Wenn halt nie drei Punkte kommen, tut man sich schwer“, brummte Eichelbaum und blickte ins Leere. Himmel, hilf!

Stuttgarter Nachrichten

„Angst essen Seele auf“
 
Die Stuttgarter Kickers verlieren 0:1 gegen den FC Ingolstadt und entfernen sich immer weiter vom zehnten Platz
 
Stuttgart – Sieglos, torlos, ratlos – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat sich im letzten Heimspiel vor der Winterpause mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den FC Ingolstadt von den Fans verabschiedet – und bleibt damit in dieser Saison ohne Sieg im eigenen Stadion.

Von Beate Wockenfuß

„Wir müssen alle dafür kämpfen, dass die Kickers wieder dorthin kommen, wo sie traditionell hingehören, in die zweite Liga“ – diese (Durchhalte-) Parole von der Mitgliederversammlung vergangene Woche wurde gestern endgültig ad absurdum geführt. Selbst die für die Kickers überlebenswichtige dritte Liga ist momentan außer Reichweite. Nach dem 18. Spieltag ist der Abstand zum entscheidenden zehnten Platz auf fünf Punkte angewachsen. „Ein Alptraum“, meinte Präsident Dirk Eichelbaum kopfschüttelnd beim Blick auf die Tabelle.Derweil übt sich Manager Joachim Cast weiterhin konsequent in Zuversicht. Wie schon in den Wochen zuvor wiederholte er gebetsmühlenartig: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir da rauskommen.“ Und dann schob er relativierend hinterher: „Nur wird es nach diesem Spiel nicht leichter.“ Dieses Spiel war der neunte Fehlversuch der Kickers, in dieser Saison einen Dreier im eigenen Stadion einzufahren. Zudem war es die vierte Heimniederlage und das vierte Spiel in Folge ohne eigenen Torerfolg. „Angst essen Seele auf“, versuchte Cast in Anspielung auf ein Melodram von Rainer Werner Fassbinder eine mögliche Erklärung zu finden. Das traf wohl vor allem auf Nico Beigang zu. Der gelernte Stürmer, im Sommer mit Vorschusslorbeeren vom SV Darmstadt 98 gekommen, zog sich einmal mehr den Unmut der Fans zu. In der 39. Minute versagte er freistehend drei Meter vor dem Tor und vergab damit nicht nur den Führungstreffer, sondern seinen ersten im blau-weißen Trikot überhaupt. Sturmpartner Angelo Vaccaro hatte Beigang mit einem Querpass im Strafraum in Szene gesetzt, doch der 25-Jährige drosch den Ball über das Tor. In der wesentlich druckvolleren und aggressiveren zweiten Hälfte brachten er und seine Teamkollegen auch keinen Treffer zustande. Dafür aber die Gäste. Daniel Jungwirth sorgte in der 77. Minute für den glücklichen Ingolstädter Sieg.

Verstärkung in der Winterpause
Dass die Uhr neben dem B-Block ihren Dienst schon lange eingestellt hat und nur wenige Sekunden nach dem Abpfiff gleich alle Lichter im Gazi-Stadion ausgingen, passte zur momentanen Situation. An Kapitulation denkt man auf der Waldau jedoch nicht. „Klar ist es ernüchternd und deprimierend, aber wir geben nicht auf, wir kämpfen weiter“, betonte Cast. Vier Spiele, ein Punkt, kein Tor lautet die Bilanz unter Cheftrainer Stefan Minkwitz, der fordert: „Wir müssen endlich mal ein Tor erzwingen.“ In der Winterpause soll Verstärkung her. „Wir holen einen Mittelfeldspieler und einen Stürmer“, sagte gestern Präsidiumsmitglied Walter Kelsch. Und am ersten Märzwochenende gibt es dann die nächste Chance auf den ersten Heimsieg in dieser Saison.

Statistik
Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Parmak (67. Kacani), Akcay (57. Mann), Deigendesch (46. Yildiz), Benda – Beigang, Vaccaro.

FC Ingolstadt: Lutz – Metzelder, Neunaber, Wenczel – Keidel (75. Schmidberger), Hagmann, Gerber – Jungwirth – Buchner (83. Schneider), Wohlfarth, Demir (88. Rosenwirth).

Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim).

Zuschauer: 2310.

Tor: 0:1 Jungwirth (77.).

Gelbe Karten: Benda, Akcay, Mann, Stierle, Yildiz / Jungwirth, Buchner, Keidel, Gerber, Demir.

Beste Spieler: Yelldell, Stierle / Wenczel, Buchner.
 
Eßlinger Zeitung

FC Ingolstadt stoppt die Talfahrt
Von Roland Geier

Stuttgart Nach zwei deutlichen Niederlagen in Folge gelang dem FC Ingolstadt am gestrigen Nachmittag in der Regionalliga Süd ein erster Befreiungsschlag. Gegen die Stuttgarter Kickers holten die Schützlinge von Trainer Jürgen Press einen hart umkämpften 1:0-Sieg und halten damit weiter Anschluss zu den Aufstiegsplätzen. Die Schanzer verbesserten sich durch den Sieg auf den fünften Platz und haben dabei nur noch drei Punkte Rückstand auf den VfR Aalen.

Press verzichtet auf „Abwehrmuffel“

Zur Partie gegen die Kickers sortierte Coach Jürgen Press Stefan Leitl aus, der in den letzten Wochen nicht die Leistung brachte, die sich Press von dem 29-jährigen Mittelfeldspieler erwartete. „Wir müssen in der Abwehr kompakter stehen und da hat Leitl einfach zu wenig nach hinten getan“, sagte Press und stellte auf die bewährte Dreierkette um. Für Erleichterung beim Coach des FC 04 sorgte die Nachricht, dass auf Stuttgarter Seite Bashiru Gambo ausfallen würde. Der Ghanaer hatte die Ingolstädter beim 2:3 für Stuttgart am ersten Spieltag mit seinem Doppelpack fast im Alleingang abgeschossen.

Der FC Ingolstadt musste im Stuttgarter GAZi-Stadion zunächst gegen den böigen Wind anrennen und hatte die erste Möglichkeit in der fünften Minute. Ralf Keidel schickte Andreas Buchner mit einem Steilpass in die Spitze, doch Buchner scheiterte an Kickers-Keeper David Yelldell. Drei Minuten später kam Stuttgarts Angelo Vaccaro gefährlich vor das FCI-Tor, doch er jagte den Ball nach einem Zuspiel von Oliver Stierle knapp über das Gehäuse. Danach entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Abwehrreihen nicht viel zuließen und Torchancen eher Mangelware waren.

„Die Mannschaft hat heute kämpferisch überzeugt, aber spiele-risch waren wir vor einigen Wochen noch stärker. Aber das ist verständlich, weil die Spieler immer noch etwas verunsichert sind“, sagte FC- Coach Jürgen Press. So ging in der Offensive nur wenig zusammen und die Möglichkeiten der Schanzer ließen sich an einer Hand abzählen. Nach einer Flanke von Ralf Keidel lenkte Kickers-Keeper Yelldell einen Kopfball von Ersin Demir (24.) über das Tor und Daniel Jungwirth (41.) jagte einen Freistoß aus 18 Metern knapp übers Kickers-Gehäuse. Der FC 04 hatte allerdings auch Glück, als Nico Beigang eine fast schon hundertprozentige Chance versiebte (39.). Nach einer Flanke von Angelo Vaccaro bugsierte der Stürmer den Ball aus knapp drei Metern unbedrängt über das Tor.

Michael Lutz mit Glanzparade

Auch in der zweiten Halbzeit standen die Ingolstädter schon bald wieder unter Druck. Mit einer prächtigen Parade verhinderte FC-Keeper Michael Lutz gerade noch den Rückstand (50.), als er einen Schuss von Angelo Vaccaro aus kurzer Distanz aus dem Tordreieck fischte. Die Kickers setzten danach alles auf eine Karte und waren besonders durch die Freistöße von Sascha Benda gefährlich. Die FC-Abwehr hatte Schwerstarbeit zu verrichten und überstand einige der Benda-Freistöße nur mit viel Glück schadlos.

Doch der FCI hielt mit viel Kampfgeist dagegen. Vor allem Andreas Buchner sorgte immer wieder für Unruhe in den Stuttgarter Abwehrreihen. Mit mehreren sehenswerten Solo-Einlagen sorgte er für Entlastung auf Seiten der Schanzer. So auch in der 78. Minute, als er von der linken Seite auf den Kopf von Ersin Demir flankte und dieser Daniel Jungwirth bediente. Jungwirth ließ sich nicht zweimal bitten und schob aus zehn Metern überlegt zum 1:0-Führungstreffer für Ingolstadt ein. Daraufhin verlegte sich der FC aufs Kontern. Die Kickers bemühten sich zwar redlich um den Ausgleich, doch Marco Wildersinn köpfte aus kurzer Distanz nur auf das Tornetz. So blieb es am Ende beim 1:0 für Ingolstadt und die Kickers müssen weiter auf ihren ersten Heimsieg warten. „Nur wenn man als Einheit auftritt, sind solche Leistungen wie heute möglich“, resümierte FC-Trainer Press nach der Partie.

„Das Erfolgserlebnis hat gut getan. Nun hoffen wir, dass wir auch gegen Elversberg einen Dreier einfahren, damit wir dann beruhigt Weihnachten feiern können“, sagte Andreas Buchern, der in der Schlussphase der Partie verletzt ausgewechselt wurde, nachdem er einige Male böse Attacken der Stuttgarter einstecken musste.

FC Ingolstadt: Lutz, Metzelder, Neunaber, Wenczel, Hagmann, Keidel (75. Schmidberger), Gerber, Jungwirth, Buchner (83.Schneider), Wohlfahrt, Demir (87. Rosenwirth)

Stuttgarter Kickers: Yelldell, Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle, Parmak (68. Kacani), Deigendesch (46. Yildiz), Akcay (56. Mann), Bender, Vaccaro, Beigang. Tor: 0:1 Jungwirth (78.). Zuschauer: 2310. Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz).

Augsburger Allgemeine

Presse zu VfL Kirchheim – Stuttgarter Kickers II (2:3)

Zum berühmten Sechspunktespiel kam es zum Abschluss der Hinrunde in der Partie zwischen dem VfL Kirchheim und den Stuttgarter Kickers II. Beide sind auf Punkte im Abstiegskampf dringend angewiesen – am Ende siegten die Kickers mit 3:2. Im ersten Durchgang der auf Kunstrasen ausgetragenen Partie dominierten die Stuttgarter fast nach Belieben. Die Führung zur Halbzeit durch Mijo Tunjic (22.) schmeichelte den Gastgebern. Das sah auch Kirchheims Sportlicher Leiter Norbert Krumm so. „Wenn es zur Pause 4:0 für die Kickers gestanden wäre, hätten wir uns auch nicht beklagen dürfen“, sagte er. Doch nach dem Wechsel änderte sich das Bild und durch den Kirchheimer Doppelschlag von Sven Lukac (69.) und Ferdi Er (71.) auch das Ergebnis. Die Kickers aber rauften sich nach dem Rückstand zusammen und Tore von Muhamed Bajrami (77.) und Tunjic (79.) brachten den wichtigen Dreier unter Dach und Fach. „Jetzt sind wir wieder voll dabei und können unser Ziel, die Abstiegsränge über den Winter zu verlassen, noch erreichen“, sagte Björn Hinck.

Die Kirchheimer Verantwortlichen ärgerten sich dagegen über die verpasste Chance. „Ganz klar: das war ein Schlag ins Gesicht. Wir hätten einen Befreiungsschlag landen können. Aber man muss den Kickers auch ein Kompliment machen, wie sie uns im ersten Durchgang dominiert haben. Dass wir dann aber nach unserer Führung dermaßen leichtfertig, durch individuelle Fehler in der Abwehr, den Sieg verspielt haben, ärgert doch sehr“, sagte der Sportliche Leiter Krumm.

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Trainer Björn Hinck war nach dem Schlusspfiff gezeichnet – die 90 Minuten im Kellerduell beim VfL Kirchheim hatten ihn nervlich mächtig mitgenommen. „Ich bin erst 30 Jahre alt, aber nach der ersten Hälfte und den vielen vergebenen Chancen habe ich mich wie 50 gefühlt“, stöhnte Hinck. Nach der 1:0-Führung durch Mijo Tunjic (22.) drehte Kirchheim durch Sven Lakac (69.) und Ex-Kickers-Mann Ferdi Er (71.) das Spiel. Doch Muhamed Bajrami (77.) und Tunjic (79.) stellten den dritten Saisonsieg für die Kickers sicher.

Damit entwickelte sich die Partie gegen Ende doch noch zu einem Jungbrunnen für Hinck – die Blauen, bei denen neben Dominique Rodrigues auch die suspendierten Profis Sven Sökler und Marcus Ortlieb spielten, haben sich im Kampf um den Klassenverbleib zurückgemeldet. Nur noch ein Punkt fehlt auf einen Nichtabstiegsrang, aus der Oberliga steigen diesmal nur zwei Teams ab. Der Sieg in Kirchheim war hoch verdient, der VfL bot eine schwache Leistung und muss sich deutlich steigern, um den Sturz in die Verbandsliga zu verhindern.

Stuttgarter Nachrichten

120 Sekunden bringen VfL zum Verzweifeln
 
FUSSBALL-OBERLIGA / Kurios: Nach 0:1-Rückstand und 2:1-Führung verliert Kirchheim noch 2:3
 
Das hatten sich die Verantwortlichen beim VfL Kirchheim anders vorgestellt. Im Kellerduell der Fußball-Oberliga unterlagen die Teckstädter den Stuttgarter Kickers II völlig verdient mit 2:3 (0:1). Damit beträgt der Abstand auf einen Abstiegsplatz gerade noch einen Punkt.
 
KIRCHHEIM Ein Sieg sollte es werden am Ende konnte sich der VfL Kirchheim über die Niederlage nicht beklagen. „Wir haben sie einfach spielen lassen“, ärgerte sich VfL-Coach Christian Hofberger nach dem Spiel über den schwachen Auftritt seiner Elf im ersten Spielabschnitt.

Kein Wunder: In den ersten 45 Minuten spielte nur die zweite Garde der Kickers. Dabei hatten sich die Teckstädter für dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ so viel vorgenommen. Von Beginn an sollte der Gegner unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen werden davon war zumindest in der ersten Hälfte nichts zu sehen, im Gegenteil: Die Gäste kombinierten auf dem Kunstrasenplatz nach Belieben, erspielten sich eine Reihe guter Einschussmöglichkeiten, die aber bis auf einen Treffer ungenutzt blieben. Nach einer Flanke von Sven Sökler war es so weit. In der Kirchheimer Abwehr fühlte sich keiner zuständig für Mijo Tunjic, der mit einem schönen Kopfball die 1:0-Führung (22.) erzielte. In der Folgezeit verpassten die Kickers bei besserer Chancenauswertung eine deutlichere Führung. Allen voran Michele Rizzi, der gleich zweimal freistehend vor dem Kirchheimer Tor die 2:0-Führung vergab (32., 36.). Die beste Chance vergab allerdings Mijo Tunjic, der völlig frei vor dem Tor das Leder knapp am Pfosten vorbeisetzte (41.). Der VfL hatte in der gesamten ersten Hälfte nur eine nennenswerte Torchance durch Sven Lukac. Nach einer Kombination scheiterte er frei vor dem Gehäuse an Gästeschlussmann Manuel Salz (43.).

„Obwohl wir bis zu diesem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft waren, konnten wir froh sein, mit 1:0 in die Kabinen gegangen zu sein“, meinte der Trainer der Kickers, Björn Hinck nach der Partie. Ein völlig anderes Bild bot sich dann nach der Pause. Der VfL präsentierte sich endlich so, wie es die beiden Kirchheimer Trainer schon von Spielbeginn an gefordert hatten. Die Kickers gerieten mächtig unter Druck, kamen kaum noch zur Entfaltung. Dennoch brauchte es zum Ausgleich auch das nötige Glück. Nach einer Flanke von Kagan Söylemezgiller schoss Kickers-Kapitän Mike Baradel seinen eigenen Mitspieler an und von Fabio Accardi prallte das Leder ins eigene Tor zum 1:1-Ausgleich (59.). Mittendrin im Getümmel: VfL-Stürmer Sven Lukac, der aber nicht wusste, ob er der Torschütze war: „Ich hatte die Augen zu“, gab er hinterher zu.

In der Folgezeit erspielten sich die Teckstädter ein klares Übergewicht und wenige Minuten später gelang dem besten Kirchheimer Ferdi Er nach einem mustergültigem Zuspiel von Michael Kutscher das langst fällige 2:1 (71.). Wer jetzt glaubte, der VfL war auf der Siegerstraße, sah sich getäuscht innerhalb von 120 Sekunden drehten die Kickers das Spiel. Nach einem Freistoß von Franco Petruso erzielte der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Bajrami den 2:2-Ausgleich (77.). Zwei Minuten später nutzte Mijo Tunjic eine erneute Unsicherheit in der Kirchheimer Abwehr aus und brachte seine Farben mit 3:2 in Führung.

Der VfL zeigte sich ab diesem Zeitpunkt geschockt, konnte sich in den letzten Minuten keine zwingende Torchancen mehr erspielen und verlor die Partie letztendlich verdient.

kdl

VfL Kirchheim:

Gühring Koch, Grimm, Schraivogel, Eisenhardt Söylemezgiller, Er, Raspe (61. Gonsior), Kutscher Altinsoy (87. Ohran), Lukac (61. Meha).Stuttgarter Kickers II:

Salz Gökhan (76. Stavanovic), Accardi, Ivanusa, Baradel Rizzi (73. Bajrami), Rodrigues (63. Petruso), Kovac, Ortlieb, Sökler Tunjic. Tore:

0:1 Mijo Tunjic (22.), 1:1 Eigentor Fabio Accardi (59.), 2:1 Ferdi Er (71.), 2:2 Mohamed Bajrami (77.), 2:3 Mijo Tunjic (79.).Gelbe Karten:

Koch, Altinsoy Rodrigues, Baradel.Zuschauer:

300.Schiedsrichter:

Marcel Beck (Künzelsau).
 
Der Teckbote

U19 verliert erneut

Die A-Jugend der Stuttgarter Kickers bleibt auch im elften Saisonspiel ohne Erfolg. Gegen den FSC Mainz 05 unterlag das Team mit 0:3 und bleibt damit Tabellenletzter. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt fünf Punkte. Am kommenden Sonntag reisen die Blauen zur Frankfurter Eintracht, die momentan den achten Tabellenplatz belegt.
Die Kickers spielten mit:
Hauser; Abruscia, Thies, Sifayin; Pala (79. Leutenecker), Auracher (79. Fennell), Kühnert, Caliskan (79. Vargas-Müller), Candan (62. Gürol); Brandstetter, Celiktas

U17 deklassiert Offenbach

Die Serie von vier Spielen ohne Sieg hat die B-Jugend der Stuttgarter Kickers heute eindrucksvoll beendet. Mit 6:0 gewannen die Blauen ihr Auswärtsspiel bei der Rosenhöhe Offenbach.

Die Tore beim Tabellenletzten erzielten Simon Frank (6. ), Ahet Gökdemir (27. ), Wlasios Kotaidis mit Saisontoren sechs bis acht (40., 47., 61. ) sowie David Müller.

Die Kickers haben damit mit vier Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz den achten Tabellenplatz. Mit einem Sieg gegen den Tabellenelften 1. FC Saarbrücken können sich die Blauen am kommenden Samstag von einem gelungenen Jahr 2007 verabschiedenen und würden sich über einige Zuschauer sicherlich freuen.
Die Kickers spielten mit:
Grgic; Schaal, Bondel, E. Weber; D. Müller, Frank, Gökdemir (47. Tekin), Avdic; Munz, Novak (73. Girasun), Koutsiofitis (65. Arslan)

Links:
Der Spielbericht aus Kickers-Sicht des Juniorteams