Auch Kickers-U23 treibt Saisonplanung voran: 16 Kandidaten bereits unter Vertrag

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers treibt parallel zu seiner ersten Mannschaft auch die Planungen seiner U23-Oberligaformation für die kommende Spielzeit frühzeitig und mit Hochdruck voran. „Eine sportliche Berg-und-Talfahrt wie in der laufenden Saison soll sich bei uns in Zukunft nicht mehr wiederholen“, sagt der U23-Abteilungsleiter Bernd Mühlbauer, der demgemäß inzwischen schon 16 Akteure für das Spieljahr 2010/2011 vertraglich an den Verein gebunden hat.

Vom aktuellen U23-Personal des Tabellenzwöften der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg haben jetzt auch die Feldspieler Dominique-Royal Fennell, Boris Gatzky, Boris, Burak Mucan, Tobias Müller und Eugen Schneider vorzeitig ihre Verträge um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 211 verlängert. Von den eigenen U19-Junioren wechseln in diesem Sommer auf der Degerlocher Waldau außerdem die Nachwuchstalente Mario Aller, Marlon Bondel, Jan Nagel sowie Dominik Parham in den Mannschaftskader von Trainer Björn Hinck. Als erster externer Zugang steht Ramazan Kandazoglu vom FV Lauda fest.

Die Stuttgarter Kickers verlassen hat Burhan Degirmenci, der nach seiner vor kurzem erfolgten Vertragsauflösung inzwischen nicht mehr zum U23-Kader der Blauen gehört. „Wir bedanken uns bei Burhan Degirmenci für sein Engagement und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute“, sagt U23-Abteilungsleiter Bernd Mühlbauer.

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STN: Gümüssu geht – Prediger vor Verlängerung

Von Stefan Klinger

Stuttgart – Die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers müssen derzeit einige wichtige Aufgaben erledigen: Jens Zimmermann, Geschäftsführer des Fußball-Regionalligisten, arbeitet mit Hochdruck an den Rahmenbedingungen für die neue Saison. Trainer Dirk Schuster will das Team, das in den letzten vier Spielen nur zwei Punkte holte, zurück in die Erfolgsspur führen.

Zumindest Zimmermann kann einen Erfolg vermelden: Sekthersteller Kessler hat seinen Sponsorenvertrag um ein Jahr verlängert. Den Blauen beschert das einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Eine Summe, die den Kickers bei der Suche nach neuen Spielern mehr Spielraum lässt. Denn um den neuen Kader gibt es noch Unklarheiten. Bei Dirk Prediger zeichnet sich eine Vertragsverlängerung in den nächsten Tagen ab. Wie es mit Andre Olveira sowie den langzeitverletzten Luis Rodrigues und Marcel Charrier weitergeht, ist offen. Franco Petruso, Christian Grujicic und Gökhan Gümüssu werden den Verein verlassen. Zumindest Gümüssu wollten die Kickers zuletzt mit einem verbesserten Angebot noch umstimmen.

Alle anderen besitzen zwar einen Vertrag, die letzten Partien aber zeigten: Wollen die Kickers kommende Saison um den Aufstieg spielen, müssen sie sich in der Offensive verstärken – und mit einer besseren Einstellung antreten. „Dass der ein oder andere im Unterbewusstsein sagt, heute tun es fünf Prozent weniger und das dann zu einer Leistung wie gegen Darmstadt führt, ist ein Stück weit verständlich“, sagt Schuster. Das 1:1 gegen den Vorletzten, bei dem sich die Kickers nur zwei Chancen erarbeiteten, soll aber ein Ausrutscher bleiben. „Wir werden am Freitag ein anderes Team sehen – mit mehr Leidenschaft und großem Willen“, kündigt Zimmermann für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II (19 Uhr) an.

Dass die Kickers die Saison nicht auslaufen lassen, soll nicht das einzige Zeichen bleiben, das sie am Freitag setzen wollen. Vor der Partie werden die Spieler beider Teams sowie die Unparteiischen mit einer Gelben Karte in der Hand auf das Spielfeld laufen und für die von Hjalmar Hiemann aus Gäufelden initiierte Aktion „Gelbe Karte – Gemeinsam gegen Gewalt“ werben.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Karlsruher SC II – Stuttgarter Kickers (2:0)

Die Kickers treffen das Tor nicht mehr

Regionalliga Stuttgart verliert beim KSC 0:2, Reutlingen in Freiburg 0:3.Sonnenhof siegt mit Interimstrainer Rehm 2:0. Von Joachim Klumpp

Der Trainer ging mit gutem Beispiel voran. Der Kickers-Coach Dirk Schuster fuhr gestern extra aus einem Wohnort Karlsruhe nach Stuttgart, um zusammen mit der Mannschaft im Bus zum Spiel beim KSC II zu reisen. Und somit den Teamgeist zu demonstrieren, den die Kickers schon am Mittwoch beim Besuch im Fildorado vorgelebt haben. Genützt hat es alles – nichts! Die Kickers unterlagen 0:2 (0:1) und warten nun (inklusive Pokal) seit fünf Spielen auf einen Sieg; schlimmer noch: dabei sprangen nur zwei Tore heraus. „Wenn man nicht aufs Tor schießt, kann man auch nicht gewinnen“, sagte Dirk Schuster, der als Reaktion den freien Montag strich.

Bei den Kickers begrenzten sich die vom Trainer angekündigten Überraschungen auf positionsbezogene Änderungen: In der Abwehr spielte Allesandro Abruscia rechts, weshalb Fabian Gerster auf seine Stammposition nach links wechselte, und Mahir Savranlioglu ins Mittelfeld. Dirk Prediger kam in die Startelf, aber nicht als Stürmer, dafür spielte Enzo Marchese hängende Spitze. Das aber ohne Erfolg: die Kickers gerieten nach 23 Minuten durch einen Kopfball von Simon Zoller in Rückstand. Schuster reagierte prompt, brachte schon nach einer halben Stunde Michele Rizzi (für Savranlioglu), doch sein Torhüter Daniel Wagner musste alleine bis zur Pause viermal in höchster Not klären.

Und sein Kollege? War arbeitslos. Denn bei der ersten und einzigen Chance drosch Marcel Ivanusa den Ball frei über die Latte. Ausgerechnet in die Druckphase der Blauen hinein fiel vor 481 Zuschauern im Wildparkstadion – nach Wagners einzigem Fehler – das 2:0 durch Stefan Müller (80.). Das war“s dann, auch wenn Marchese und Marcel Rapp zumindest noch die Chance zum Anschlusstreffer hatten.

Während die Kickers bisher in der Rückrunde im Soll lagen und genauso viele Punkte wie in der Vorrunde holten, kippte diese Bilanz nun, denn im Hinspiel gab es gegen den KSC ein 2:0. Dementsprechend sauer war Schuster: „In der zweiten Hälfte habe wir uns zu Tode gespielt, aber keine Durchschlagskraft entwickelt“, sagte der Trainer, dessen Vorgabe am Saisonende mindestens ein Punkt mehr als in der Hinrunde ist. Nebenbei hält er Ausschau nach Verstärkungen – und ist dabei in Reutlingen nicht nur auf Dominik Bentele, sondern auch auf Fabrice Makiadi (den Bruder des Freiburger Erstligaprofis) gestoßen.
(…)

Stuttgarter Zeitung

Kickers ohne Durchschlagskraft

Karlsruhe (red) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat sein Auswärtsspiel beim Karlsruher SC II mit 0:2 (0:1) verloren und ist in der Tabelle auf den zehnten Platz abgerutscht. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster kam wie in der vergangenen Woche gegen den SV Darmstadt 98 schlecht in die Partie und kassierte vor 481 Zuschauern nach 23 Minuten das 0:1 durch Simon Zoller. In der Folge agierten die „Blauen“ zwar besser, doch in der Offensive fehlte die Durchschlagskraft. Marcel Ivanusa vergab in der 42. Minute die beste Chance zum Ausgleich. Der Karlsruher Stefan Müller (81.) sorgte für den 2:0-Endstand. „Wenn man nicht aufs gegnerische Tor schießt, kann man auch nicht gewinnen“, ärgerte sich Schuster. Zur Strafe strich der Coach kurzerhand den trainingsfreien Montag und setzte stattdessen um 15 Uhr eine Übungseinheit an.

Eßlinger Zeitung

KSC II mit Köpfchen zum Sieg
Karlsruhe (ps/cre) – Nach zuletzt nur einem Punkt in drei Spielen ist der Regionalliga-Mannschaft des Karlsruher SC endlich wieder ein Sieg gelungen. Gegen die Stuttgarter Kickers setzten sich die Badener im heimischen Wildparkstadion verdient mit 2:0 (1:0) durch.

Simon Zoller hatte den KSC bereits nach 23 Minuten in Front gebracht. Nach einer Flanke von Ole Schröder war Stürmer mit dem Kopf zur Stelle. Zehn Minuten vor dem Abpfiff stellte dann Stefan Müller den Endstand her (80. Minute). Nach einem Eckball wirkte sein Kopfball zwar etwas verunglückt, doch zur allgemeinen Überraschung rollte das Leder doch über die Torlinie.

Nach 26 Spielen hat der KSC nun 24 Punkte auf dem Konto und rangiert auf dem 13. Tabellenplatz.

KSC: Nicht, Stadler, Müller, Konrad, Schiek, Blum, Schröder, Cuntz (84. Heinrich), Toch (89. Knorn), Englert, Zoller (54. Nguyen).

KA-News.de

Vorberichte Karlsruher SC II – Stuttgarter Kickers

Für die Kickers geht’s um die Ehre

Stuttgart – Die Enttäuschung über das 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 stand Kickers-Trainer Dirk Schuster immer noch ins Gesicht geschrieben.

Im Auswärtsspiel an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen den Karlsruher SC II ist Wiedergutmachung angesagt – obwohl laut Schuster „der eine oder andere Profi bei den Karlsruhern auflaufen wird“. Das macht die Aufgabe nicht leichter.

Für sein junges Regionalliga-Team (23 Jahre Durchschnittsalter) sei es ohnedies eine ungewohnte Situation: Nach dem Pokal-Aus gegen den Oberligisten Bonlanden und der schwächsten Saison-Leistung gegen Darmstadt steht die Mannschaft unter Druck. Es geht um die Ehre, um Wiedergutmachung.

„Das ist eine neue Situation für uns“, sagt Schuster. Um den Kopf freizubekommen, hatte er seinen Spielern daher am Donnerstag freigegeben. Ob’s hilft? Schuster zuckt mit Schultern und sagt: „Es wird nicht einfach.“

Der Kickers-Coach spielt darauf an, dass KSC-Torhüter Tobias Wagner im elften Spiel in Folge ungeschlagen ist. An Schusters Ziel ändert das nichts: „Wir wollen schließlich noch Fünfter werden.“ Also müssen sie den KSC-Keeper überwinden.

Stuttgarter Nachrichten

Schuster kündigt Überraschungen an

Stuttgart (red) – Nach dem schwachen Auftritt der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga-Partie am vergangenen Dienstag gegen den SV Darmstadt 98 (1:1) erwartet Trainer Dirk Schuster morgen (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC II eine klare Leistungssteigerung. Dabei ließ der Coach durchblicken, dass das magere Remis des Tabellenachten gegen den Vorletzten nicht ohne personelle Konsequenzen bleibt. „Es wird Überraschungen geben“, kündigte Schuster mit Blick auf die Startformation im Wildparkstadion an, der ehemaligen Wirkungsstätte des langjährigen KSC-Profis. Details nannte er allerdings nicht. Erneut verzichten muss Schuster auf Simon Köpf. Der 23-jährige Innenverteidiger, der schon in den vergangenen drei Spielen pausieren musste, wurde gestern am Sprunggelenk operiert und fällt voraussichtlich noch vier bis sechs Wochen aus.

Eßlinger Zeitung

Klaus Gickeleiter: Am Leitbild tüfteln

Frank Eppler

Mit einem verschmitzten, fast schalkhaftem Lächeln sitzt er in seinem Büro im Jugendhaus der Stuttgarter Kickers und redet mit Begeisterung über den Sport mit dem runden Leder. Klaus Gickeleiter zieht seit acht Monaten die Strippen bei der Jugendarbeit der „Blauen“. Ein Job, der ihn nach seiner eigentlichen Tätigkeit als IT-Teamleiter bei der LBBW voll in Anspruch nimmt.

„Das hab‘ ich ja von Anfang an gewusst“, schmunzelt der 51-Jährige. Lamentieren gibt es bei ihm nicht. Ein Optimist durch und durch, der stets nach vorn schaut. Das Fußballgeschäft im Nachwuchsbereich kennt er aus dem Effeff: Von 1996 bis 2003 war er als Trainer für die Kickers aktiv, erst bei der F-Jugend, danach bei der E- und D-Jugend. In den letzten Jahren betreute er die Jugend des SV Böblingen und war zugleich als Springer für den DFB-Stützpunkt Stuttgart tätig.

Als der neue Geschäftsführer der Kickers, Jens Zimmermann, ihn fragte, ob er den Job als Jugendleiter übernehmen würde, überlegte er nicht lange. „Die Chemie hat von Anfang an gepasst“, sagte der Stuttgarter. Eine Bedingung stellte er allerdings: „Ich mach’s mit meiner Frau zusammen.“

Das war kein Problem für die Kickers, und so verstärkt seine Frau Petra das sogenannte Jugend-Orga-Team, dem auch noch Wolfgang Schweizer (Spielbetrieb), Ulrich Geißel (Passwesen), Florian Beck (Turnieranfragen und Bearbeitung) und Kim-Tobias Stehle (Geschäftsstelle) angehören. Neben dem Spielbetrieb kümmern sich die Gickeleiters in der Jugendabteilung noch um den Bereich Finanzen und Veranstaltungen.

Unter der Woche trifft man Gickeleiter abends in seinem Büro im Jugendhaus beim ADM-Sportpark an. „Der zeitliche Aufwand ist wesentlich höher als zu der Zeit, als ich noch Trainer war“, sagt der 51-Jährige.

Die Sorgen und Nöte der Trainer beschäftigen ihn genauso wie die Wehwehchen der Eltern. „Manchmal komm‘ ich mir wie ein Fulltime-Manager vor.“ Elternabende hier, Trainergespräche da. Finanzielle Regelungen, Kabineneinteilungen, Konzepte erstellen, die Größe der Spielerkader festlegen… Ein Gutes hat der neue Job aber doch: „Am Wochenende kann ich dann ab und zu Fußballspiele der Bundesliga und Regionalliga anschauen.“ Das ging als Trainer nicht, da musste er jedes Wochenende seinen Mann stehen. Ja, sein Herz schlägt eben blau und ein wenig rot zugleich. Kein Wunder, denn das Einmaleins des Fußballspielens lernte er als Jugendlicher bei den „Roten“. Seine Fußballstiefel schnürte er als Aktiver in der Folge noch für den SV Fellbach und den FV Zuffenhausen. An einem Projekt arbeitet sein Team fieberhaft: der Entwicklung eines Leitbildes. Hier geht es vor allem um das Auftreten der Jungs auf und neben dem Spielfeld. „Das wird mich noch eine Weile beschäftigen“, meint der 51-Jährige.

Eine schwere Entscheidung hat er in den acht Monaten bereits treffen müssen. Nachdem die B-Jugend in der zweithöchsten Liga auf einen Abstiegsplatz abgesackt ist, hat er den Trainer entlassen. „Das war nicht einfach“, sagt er, „Uli Busch ist ein Freund von mir.“ Eine Notbremse bei noch acht ausbleibenden Spielen, jetzt ist Uli Thon für das U-17-Team verantwortlich. „Ich bin sicher, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen“, macht er sich selbst Mut. Und wohin fährt der Zug der ersten Mannschaft? „Die schaffen mittelfristig wieder den Aufstieg in die dritte Liga.“ Die wenige Freizeit nutzt er zu ausgedehnten Spaziergängen mit dem Hund und zu Wochenend-Skifahrten. Klaus Gickeleiter wohnt mit seiner bezaubernden Frau in Hedelfingen und hat einen 19-jährigen Sohn (Stephan), der zur Zeit in Wien studiert.

Helmut Winkler

Stuttgarter Wochenblatt

Presse zu Stuttgarter Kickers – SV Darmstadt 98 (1:1)

Warten auf bessere Zeiten
Regionalliga Beim 1:1 der Kickers gegen Darmstadt gibt es kaumLichtblicke. Von Joachim Klumpp

Die Stuttgarter Kickers und Darmstadt 98 haben wahrlich schon bessere Zeiten erlebt: sogar in der Bundesliga. Lang, lang ist“s her – und für die Tradition können sie sich in der Fußball-Regionalliga nichts mehr kaufen. 1:1 (0:1) trennten sich gestern beide Teams, „ein gerechtes Unentschieden“, wie Darmstadts Trainer Kosta Runjaic meinte. Was eher eine bescheidene Sicht der Dinge war, denn sein Kollege Dirk Schuster analysierte die 90 Minuten mit Ironie: „Wenn“s ganz dumm läuft, gewinnen wir sogar noch.“ Nachdem Enzo Marchese drei Minuten vor Schluss einen Ball freistehend in die Arme des Torwarts Samaké köpfte – doch das wäre des Guten dann doch zu viel gewesen.

Schließlich zeigten die abstiegsbedrohten Hessen von Beginn an viel Leidenschaft, den größeren Kampfgeist und auch mehr Spielwitz und gingen in der zwölften Minute völlig verdient durch Varol Akgöz in Führung. Dirk Schuster reagierte: er wechselte Michele Rizzi schon nach 22 Minuten aus („verletzt war er nicht“, so der Kommentar des Trainers) und brachte Alessandro Abruscia. Gebracht hat es zunächst einmal nichts.

Besser wurde es erst mit der Einwechslung von Dirk Prediger, der nicht von ungefähr den Ausgleich durch Marcel Ivanusa vorbereitete (56.) – und somit ein paar Argumente für die heute anstehenden Gespräche um eine Vertragsverlängerung lieferte. Die gab es auf Kickers-Seite ansonsten kaum, so dass Schuster nur noch sagte: „Die erste Hälfte war die schwächste in dieser Saison überhaupt.“ Die Mannschaft ist nun (inklusive Pokal) seit vier Spielen ohne Sieg, was nicht ohne Wirkung blieb. Das Warten auf bessere Zeiten fällt den Fans jedenfalls zunehmend schwerer – die 1900 Zuschauer bedeuteten seit Jahren Minusrekord auf der Waldau.

Kickers Wagner – Gerster (46. Prediger), Olveira, Rapp, Savranlioglu – Rizzi (22. Abruscia) – Jung, Ivanusa – Marchese – Türpitz, Tunjic (65. Gümüssu).

Tore 0:1 Akgöz (12.), 1:1 Ivanusa (56.).

Stuttgarter Zeitung

1:1 gegen Darmstadt
Harmlos, harmloser, Kickers
Von Stefan Klinger

Stuttgart – Sehen wir es einmal positiv: Die Stuttgarter Kickers haben im zwölften Heimspiel der Saison gegen den SV Darmstadt 1:1 (0:1) gespielt und bleiben damit das einzige Team der Fußball-Regionalliga, das in dieser Saison noch kein Spiel vor eigener Kulisse verloren hat. Damit sind wir aber fast schon am Ende angelangt, was die guten Nachrichten betrifft. Denn was die Blauen gegen den Tabellenvorletzten geboten haben, war einfach schlecht. In 90 Minuten zeigten sie gerade einmal zwei gute Angriffe. Der erste führte in der 56. Minute zum Ausgleich: Dirk Prediger, der in der Halbzeitpause eingewechselt worden war und fortan endlich mal ein wenig Schwung ins Offensivspiel brachte, setzte sich außen durch und spielte mit einem präzisen Querpass den frei stehenden Marcel Ivanusa an. Der 25-Jährige erzielte mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern das 1:1.

Der zweite gute Kickers-Angriff endete in der 89. Minute in einer Chance, die größer nicht hätte sein können: Nach einer Flanke von Philip Türpitz kam Enzo Marchese aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball. Marchese köpfte den Ball jedoch Darmstadts Torhüter Joel Samaké genau in die Arme. Wie kläglich der 26-Jährige die Chance vergab, passte an diesem verkorksten Abend bestens ins Bild. „Das war heute mit Abstand unser schlechtestes Heimspiel in dieser Saison – und wenn’s dumm läuft, gewinnen wir es sogar noch. Aber ein Sieg wäre mehr als unverdient gewesen“, ärgerte sich Kickers-Trainer Dirk Schuster, „wir hatten vor allem in der ersten Hälfte riesige Probleme gegen ein Team, das gezeigt hat, dass es sich mit aller Macht gegen den Abstieg stemmt und die Zweikämpfe annimmt.“

Seine Elf war dagegen mit einer weitaus schlechteren Einstellung ins Spiel gegangen. Offenbar hat so mancher Akteur angesichts der Tabellensituation, nach der es für die Kickers um nichts mehr geht, Motivationsprobleme. „Es ist nicht so, dass wir vor dem Spiel in der Kabine sitzen und Däumchen drehen“, sagte Kapitän Marcel Rapp, ratlos über die Gründe für die fehlende Einstellung, „aber die erste Hälfte war klar unsere schwächste Saisonleistung“.

Und so platzte Schuster nach dem 0:1 durch Varol Akgöz (12.), das Mahir Savranlioglu mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, schon früh der Kragen. Bereits in der 22. Minute wechselte er Michele Rizzi wegen dessen Defensivverhaltens aus. „Verletzt war er nicht“, sagte Schuster angefressen. Zumindest über Dirk Prediger musste er sich dagegen nicht ärgern. Einen Tag vor den heutigen Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung machte der 23-Jährige Werbung in eigener Sache. Es war neben der Statistik das einzig Positive an diesem Abend.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers wahren den Heimnimbus

Stuttgart (red) – Auch nach dem zwölften Heimspiel in dieser Saison steht die Null: Trotz eines durchwachsenen Auftritts gestern Abend in der Nachholpartie gegen den SV Darmstadt 98 bleibt Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers als einziges Team der Liga zu Hause ohne Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster trennte sich vor 1900 Zuschauern im Gazi-Stadion von den abstiegsgefährdeten Hessen mit 1:1 (0:1). Varol Akgöz brachte die engagiert kämpfenden Gäste in der 12. Minute in Führung. Marcel Ivanusa sorgte mit einem Schuss aus 18 Metern für den Ausgleich (57.). An der Tabellensituation änderte das Remis nichts. Die „Blauen“ bleiben auf dem achten, die Hessen auf dem 17. Platz. „Das war mit Abstand die schlechteste Heimleistung in dieser Saison“, schimpfte Schuster und kündigte eine „messerscharfe Analyse“ an.

Eßlinger Zeitung

1:1 – ein kleiner Hoffnungsschimmer
Fußball-Regionalliga: Für den SV Darmstadt 98 ist bei den Stuttgarter Kickers aber eigentlich mehr drin als nur ein Punkt
STUTTGART.

Hoffnungen auf einen Sieg schürte Varol Akgöz (links – gegen Andre Olveira) mit dem Führungstor für den SV Darmstadt 98. Am Ende mussten sich die abstiegsbedrohten Südhessen in der Fußball-Regionalliga bei den Stuttgarter Kickers aber mit einem 1:1 abfinden. Foto: Herbert Krämer

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. In einem Nachholspiel der Fußball-Regionalliga Süd kam der SV Darmstadt 98 bei den Stuttgarter Kickers zu einem 1:1 (1:0). Ein Punkt bei der bislang einzig noch ungeschlagenen Heimannschaft der Regionalliga Süd ist zwar durchaus ein Erfolg. Doch in der misslichen Situation, in der die Darmstädter stecken, eigentlich zu wenig. Zumal die abstiegsbedrohten Südhessen am Dienstag Abend die bessere Mannschaft waren. Doch trotz der frühen Führung durch Varol Akgöz warten sie weiter auf den ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Fünf Punkte trennen sie noch immer vom rettenden Platz 16. Aber die Leistung lässt wieder hoffen: Hätte der SV 98 die gesamte Saison mit diesem Biss und Einsatz gespielt, stünde er nicht auf einem Abstiegsplatz.

Wer eine völlig neuformierte Darmstädter Mannschaft erwartet hatte, wurde enttäuscht. Auch wenn Trainer Kosta Runjaic zwei Überraschungen parat hatte: Im Tor gab er Joel Samake den Vorzug vor Rainer Adolf. ,,Er hat gut trainiert und eine Chance verdient“, begründete Runjaic die Umstellung. Im Angriff verzichtete er auf Ermin Melunovic. Als einzige Spitze bot er Elia Soriano auf, dahinter ein breitgestaffeltes Mittelfeld. Die Taktik ging auf.

Den Kickers fiel gegen das laufstarke Quintett nichts ein. Spätestens ab der Mittellinie wurde der Ballführende von zwei Darmstädter angegriffen. Und es spielte den Darmstädtern in die Karten, dass sie gleich den zweiten Konter erfolgreich abschlossen. Nach Vorarbeit von Soriano wurde der Schuss von Maximilian Mehring zwar noch von einem Abwehrspieler abgeblockt, aber Varol Akgöz machte es im zweiten Versuch besser und brachte den SV 98 mit seinem zweiten Saisontreffer nach zwölf Minuten in Führung. Das frühe Tor gab Sicherheit.

Stuttgarts Trainer Dirk Schuster reagierte bereits in der 22. Minute, doch der frühe Spielertausch brachte den Gastgebern nichts. Bis zum Pausenpfiff brachten sie die sichere Darmstädter Abwehr nicht in Bedrängnis.

Gleich nach dem Wechsel bot sich dem quirligen Sven Sökler nach einem Befreiungsschlag plötzlich eine gute Konterchance, doch in Strafraumnähe rutschte der Darmstädter aus – das hätte gefährlich werden können. Dann folgte der Nackenschlag für den SV 98. Der zur Halbzeit eingewechselte Dirk Prediger legte auf der linken Seite einen couragierten Flankenlauf hin, ließ drei Darmstädter schlecht aussehen – und seinen präzisen Pass nutzte Marcel Ivanusa zum 1:1 (56.).

Nun geriet der SV 98 in Zugzwang, denn er brauchte drei Punkte im Abstiegskampf. Runjaic brachte mit Melunovic einen zweiten Stürmer. Zwar forcierten die Südhessen ihre Angriffsbemühungen, allerdings bis zur 78. Minute ohne echte Chance. Dann traf Melunovic aus 16 Metern das Außennetz, in der 82. Minute verfehlte der gerade eingewechselte Oliver Heil mit einem 18-Meter-Schuss das Tor nur knapp. Doch in der 89. Minute hieß es tief durchatmen. Gegen die nun äußerst offensive Darmstädter Elf kam Marchese aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball. Samake rettete den Lilien den Punkt. Ein 2:1 für Stuttgart hätte den Spielverlauf allerdings auch auf den Kopf gestellt.

Echo-Online