Kickers „Halbzeitmeister“

Sportfr. Eßlingen – Stuttg. Kickers 1:2 (1:0)

Wie immer, wenn die Stuttgarter Kickers bei ihrem Patenverein Sportfreunde Eßlingen weilen, herrschte auch diesmal auf den Sirnauer Wiesen Hochbetrieb und die 4000 Zuschauer sahen einen bewegten und bis zum Schluß offenen Kampf, den die Kickers, wenn auch glücklich, mit 2:1 verdient als Sieger beendeten. Durch die Punkteinbußen von Sportverein Feuerbach und VfB. Stuttgart kamen die Kickers an die Tabellenspitze des Gaues. Der Sieg der Kickers kam keineswegs leicht zustande. Die Eßlinger kämpften wie an den letzten Sonntagen mit größtem Siegeswillen. In der ersten Halbzeit waren sie denn auch die bessere Mannschaft, ersetzten das technische Uebergewicht der Kickers durch große Schnelligkeit und schafften bei einer leichten Feldüberlegenheit auch die entschieden klareren Torgelegenheiten heraus. Aber die Deckung der Kickers stand eisern. Nur ein einziges Mal ließ sich Keller durch Zoller schlagen. In der zweiten Halbzeit vermochten die Platzherren ihr in der ersten Halbzeit vorgelegtes Zeitmaß nicht durchzuhalten. Die Kickers kamen mächtig auf. In der 55. Minute schoß Baier II den Ausgleich und schon zwei Minuten später, als sich die Eßlinger aus ihrer Benommenheit noch nicht erholt hatten, fiel aus einem Gedränge heraus durch Link der Siegestreffer.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 271 vom 20. November 1934

FC. Nürnberg in Stuttgart 3:0 erfolgreich

Das Fußballprogramm in Württemberg war am Sonntag durch die Veranstaltugn der großen Staffelläufe, zu denen naturgemäß auch die Fußballer herangezogen wurden, auf wenige Spiele beschränkt. In Stuttgart stieg im Rahmen der Stadtlaufveranstaltung der Großkampf Kickers – Nürnberg der trotz des gerade herrschenden Gewitterregens 3000 Zuschauer angelockt hatte. Der Altmeister FC. Nürnberg, der in dem Spiel seine stärkste Elf für die kommenden Entscheidungen in der Deutschen Fußballmeisterschaft ausprobierte, zeigte ein schönes Flachpaßspiel, das ihm einen klaren 3:0 (1:0) Sieg über die Stuttgarter Kickers einbrachte. Die Kickers waren dem Meister in Technik und Spielführung zwar unterlegen, zeigten aber doch eine ansprechende Leistung, was ja auch in dem knappen Ergebnis zum Ausdruck kam.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 126, Stuttgart vom 5. Juni 1934

Unentschieden

Die 54. Begegnung der beiden Stuttgarter Großvereine Kickers – VfB. bildete den Abschluß ader mehrstündigen Sportveranstaltung auf der Adolf-Hitler-Kampfbahn. Obwohl es dabei nicht um Punkte ging, gab es ein spannendes und ein zäh umkämpftes Spiel, in dem man sich mit 1:1 in den Erfolg teilte. Beiderseits waren die Deckungsreihen sehr stark, während die Stürmerreihen nicht den nötigen Zusammenhalt aufbrachten, und bei ihren Torschüssen es oft an Zielsicherheit fehlen ließen. Dies gilt besonders von Kickers in der ersten Halbzeit, während VfB. in einer Drangperiode der zweiten Hälfte des öfteren durch Pech um Zähler kam. Schiedsrichter Glaser – Neckarsulm leitete vor 4000 Zuschauern gut.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 120, Stuttgart vom 29. Mai 1934

Kickers schneiden besser ab

Chemnitzer BC. – Stuttgarter Kickers 4:4

Nachdem die Stuttgarter Kickers in den ersten beiden Spielen auf ihrer Sachsenreise weniger erfolgreich abschnitten, erzielten sie gegen den Chemnitzer BC. ein recht beachtliches Resultat. In diesem Spiel, das einen recht flotten Verlauf nahm und vor etwa 1500 Zuschauern stattfand, waren die Gäste in der ersten Halbzeit klar überlegen und sicherten sich auch einen knappen Torvorsprung. Rechtsaußen Dieter und der Halblinke Cozza schossen je ein Tor, für Chemnitz erzielte Lorenz den ersten Gegentreffer. Nach dem Wechsel waren die Einheimischen besser. Ein Kopfball des Mittelstürmers Richter brachte den Ausgleich, dann kam Stuttgart durch Euchenhofer erneut in Führung. Lorenz glich wieder aus. Ein Elfmeter, den Euchenhofer verwandelte, brachte den Stuttgartern wieder die Führung, Lorenz konnte aber kurz vor Schluß abermals den Ausgleich herstellen.

VfB. Leipzig – Stuttgarter Kickers 3:1

Die Gastspielreise der Stuttgarter Kickers nahm am Sonntag in Leipzig ihr Ende. Wie nicht anders zu erwarten war, zeigte sich, daß sich die Schwaben mit vier schweren Spielen in fünf Tagen etwas zu viel vorgenommen hatten. Die Mannschaft machte einen sehr abgekämpften Eindruck und mußte auch ihren in Chemnitz verletzten Torhüter Scheible ersetzen. Das erklärt zu einem Teil die neuerliche Niederlage mit 3:1, denn die Treffer der Sachsen waren nicht unhaltbar.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 109, Stuttgart vom 15. Mai 1934

Stuttgarter Kickers enttäuschen

In Bautzen nur ein 2:2

Auf ihrer Sachsenreise spielten die Stuttgarter ickers zuerst am Mittwochabend in Bautzen gegen den Bezirksklassenverein „Budissia“. Den 2000 Zuschauern zeigten die Schwaben zwar ein technisch gefälliges, aber dennoch enttäuschendes Spiel. Es fehlte den Kickers die große Linie und die Durchschlagskraft. Zwar konnten die Süddeutschen nach einer torlosen ersten Halbzeit in der zweiten Hälfte zweimal durch Merz und Baier die Führung an sich reiße, doch kamen die Sachsen jeweils durch Berger zum Ausgleich.

In Dresden sogar eine 0:3 Niederlage

Nach dem Spiel in Bautzen konnten die Stuttgarter Kickers am Himmelfahrtstag in Dresden nicht gefallen. Sie wurden von Guts Muts glatt mit 3:0 (2:0) geschlagen, Guts Muts war den Schwaben technisch ebenbürtig, fügte aber dazu die größere Frische und Schnelligkeit. Die Sachsen gingen durch Machate in Führung. Ein Handelfmeter wurde von Reismann verwandelt und als nach der Pause die Kickers noch einmal einen Handelfmeter verschuldeten, schoß Reismann den Strafstoß wiederum unhaltbar ein.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 107, Stuttgart vom 12. Mai 1934

Unentschieden in Degerloch

Stuttgarter Kickers – Bayern München 2:2 (0:1)

Der Kickersplatz auf den Degerlocher Höhen war am Sonntag der Schauplatz eines fesselnden Kampfes, wenn auch die Leistungen der Münchner Gäste nicht ganz befriedigten. Nur zu Anfang lieferten die Bayern ein gefälliges Spiel, wobei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Sturm und Läuferreihe auffiel. Ueberragend war die Hintermannschaft der Gäste, in der Haringer Glanzleistungen vollbrachte. Im Verlaufe der ersten Halbzeit hatte es noch den Anschein, als ob die Bayern leicht gewinnen sollten, aber nach dem Wechsel wandte sich das Blatt vollkommen. Die Kickers kamen dank ihrer großen Energie allmählich auf und hatten teilweise sogar das Heft in der Hand. Ein Elfmeter, den Haringer sicher verwandelte, verhalf den Bayern vor der Pause zum Führungstreffer. Kurz nach Seitenwechsel erhöhte Krumm aus einem Gedränge auf 2:0. Die ständigen Vorstöße in der letzten Viertelstunde trugen den Kickers durch Euchenhofer und Merz zwei Tore ein und damit den Ausgleich. Trotz des heißen Wetters wohnten über 4000 Zuschauer dem Kampfe bei.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 99, Stuttgart vom 1. Mai 1934

Bezirksklasse schlägt Gauliga

Stuttgarter Kickers – Sp.Fr. Eßlingen 1:2 (1:1)

Die Mannschaften waren sich technisch gleichwertig die Bezirksligisten brachten aber den weit größeren Eifer auf und kamen so zu allgemeinen Ueberraschung zu einem verdienten Siege. Gröner brachte die Kickers in Führung, aber noch vor der Pause fiel durch Herrmann der Ausgleich und Schrode schoß nach der Pause den Siegestreffer. Vor 1000 Zuschauern leitete Hirsch – Cannstatt schlecht.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 93, Stuttgart vom 24. April 1934

VfR. Mannheim in Württemberg

Stuttgarter Kickers – VfR. Mannheim 1:1 (0:0)

Bei herrlichem Frühlingswetter setzten die Stuttgarter Kickers ihre Freundschaftsspiele fort und zwar hatten sie am Samstagnachmittag den hier nicht unbekannten badischen Tabellenzweiten, VfR. Mannheim, zu Gast. Das Spiel das auf keiner besonders hohen Stufe stand, endete 1:1 unentschieden, und die 1500 Zuschauer dürften mit den gezeigten Leistungen nicht auf ihre Rechnung gekommen sein, Von den Gästen hatte man in spielerischer Hinsicht mehr erwartet; allerdings muß berücksichtigt werden, daß sie gezwungen waren, drei ihrer besten Spieler, so u. a. den etatmäßigen Mittelstürmer Langenbein, der am Sonntag in der badischen Mannschaft im Gauvergleichskampf gegen Mittelrhein zu spielen hatte, ersetzen mußten. Auch die Stuttgarter, die drei Ersatzleute stellen mußten, boten eine schwache Partie.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 87, Stuttgart vom 17. April 1934