Presse zu VfR Mannheim – Stuttgarter Kickers II (2:1)

Alles andere als zufrieden war dagegen der Trainer der Stuttgarter Kickers II, Björn Hinck. Dabei sah es für die Stuttgarter, bei denen in Alessandro Abruscia, Fabio Leutenecker und Patrick Auracher drei A-Jugendliche in der Startformation standen, lange Zeit beim VfR Mannheim ganz gut aus. Durch einen Treffer von Marcel Ivansua (56.) führten die Kickers in der Kurpfalz mit 1:0, ehe in den letzten zehn Minuten die Partie kippte. Nach dem Ausgleich durch Papa N“Diaga Thiam (80.) machte sich dann allerdings Verunsicherung in Reihen der Gäste breit, was die Mannheimer zum späten Siegtreffer durch Yasar Acik (90.) nutzen konnten. „Natürlich bin ich enttäuscht, da wir es nicht geschafft haben, unsere zahlreichen Chancen zu einem zweiten Tor zu nutzen. So stehen wir mit leeren Händen da und müssen aufpassen, dass wir nicht noch hinten reinrutschen“, sagte Björn Hinck.

Stuttgarter Zeitung

Fußball-Oberliga: Späte Tore bescheren dem VfR Mannheim einen wichtigen Heimsieg / Neuzugänge überzeugen

Jüllich beweist ein glückliches Händchen
Von unserem Mitarbeiter Markus Wilhelm

Mannheim. Am Samstagnachmittag um kurz nach 16.45 Uhr glich das Rhein-Neckar-Stadion einem Tollhaus. Die Spieler des VfR Mannheim tanzten, hüpften und jubelten, als hätten sie soeben nicht nur ein Punktspiel, sondern die Meisterschaft gewonnen. Ausgerechnet gegen Angstgegner Stuttgarter Kickers II holte der VfR beim 2:1 (0:0) den ersten Dreier seit mehr als fünf Monaten. Die Premiere von Gernot Jüllich auf der Trainerbank der Rasenspieler – sie geriet zu einem nervenaufreibenden Thriller mit Happy End.

„Ich bin einfach nur platt. Der Trainer hat uns sehr gut eingestellt und motiviert, am Ende sind wir dafür belohnt worden“, meinte Mannheims Torhüter Ronny Kockel, der in der 89. Minute einen „Unhaltbaren“ aus dem Winkel fischte und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg der Kurpfälzer hatte. Dass nach dem 0:1 durch Ivanusa (56.) ausgerechnet zwei Einwechselspieler den VfR noch auf die Siegerstraße brachten, machte die Inszenierung perfekt. Zunächst war es der 19-jährige Papa N’Diaga Thiam, der die Blau-Weiß-Roten mit dem 1:1 zurück ins Spiel brachte (80.). Und in der Schlussminute hatte Waldhof-Leihgabe Yasar Acik seinen großen Auftritt. In der 63. Minute für Louis Hörger eingewechselt, riss der 21-Jährige das Offensivspiel an sich und krönte sein starkes Debüt mit dem Siegtor in letzter Minute (90.).

„Einfach sensationell, Yasars Einwechslung hat die Wende gebracht“, fand Mario Nöll, der die Partie von der Haupttribüne aus verfolgt hatte. Was den früheren Waldhof-Präsidenten dazu veranlasst hat, ein VfR-Spiel zu besuchen? „Ich bin Gernot-Jüllich-Fan, deshalb bin ich gekommen“, gab Nöll eine verblüffende Antwort. „Der Mann hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Er wäre beim Waldhof mein Favorit als Conrad-Nachfolger gewesen.“ Torschütze Acik gab sich unterdessen bescheiden. „Nicht ich habe das Spiel gewonnen, sondern die Mannschaft.“

„In der Vorrunde hätten wir nach dem Rückstand klar verloren“, fand Kapitän Arijan Berisha. „Jetzt haben wir auch auf der Ersatzbank Qualität. Das war heute ausschlaggebend.“ Für Jüllich geriet der Gang in die Kabine derweil zu einem kleinen Triumphzug. Der Coach hatte viele Hände zu schütteln, Glückwünsche entgegenzunehmen und durfte sich über einen perfekten Einstand freuen. Sichtlich gerührt, nutzte der 55-Jährige die Pressekonferenz für eine emotionale Ansprache: „Es ist schön, wieder hier zu sein. Ein ganz tolles Gefühl. Das berührt mich persönlich sehr, weil ich immer VfR´ler gewesen bin.“ Nach 90 Minuten Dramatik hielt das VfR-Drehbuch ganz am Ende somit auch noch etwas fürs Herz parat.

Mannheimer Morgen

Vorberichte VfR Mannheim – Stuttgarter Kickers

Fußball-Oberliga: Um den Klassenerhalt zu schaffen, muss der VfR als Mannschaft überzeugen / Morgen gegen Stuttgarter Kickers II

Neuanfang mitten in der Saison

Von unserem Mitarbeiter Markus Wilhelm

Mannheim. Rund die Hälfte aller Spieltage sind in der Fußball-Oberliga bereits absolviert – doch wer in diesen Tagen in Mannschaft und Umfeld des VfR Mannheim hineinhört, könnte fast den Eindruck gewinnen, die Saison fange für die Rasenspieler gerade erst an. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, gibt Trainer Gernot Jüllich vor dem Restrundenauftakt gegen die Stuttgarter Kickers II (Samstag, 15 Uhr, Rhein-Neckar-Stadion) den Tenor im VfR-Lager wieder.

Tatsächlich haben die Verantwortlichen in den zurückliegenden Wochen nichts unversucht gelassen, um das leckgeschlagene VfR-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Acht Neuzugänge fanden in der Winterpause den Weg an die Theodor-Heuss-Anlage, ebenso viele Spieler haben den Verein verlassen. Zudem wurde ein neues Trainer-Duo (Jüllich/Müller) verpflichtet und die vakanten Positionen des sportlichen Leiters (Dobiasch) und des Spielleiters (Boschert) neu besetzt. Doch die Gretchenfrage bleibt: Reicht dies alles aus, um die Klasse zu halten?

Viel Zeit, sich einzuspielen, haben die Mannheimer nicht. Angesichts von vier Zählern Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ist das Team zum schnellen Erfolg verdammt. „Wir haben einige richtig tolle Fußballer dazubekommen. Jetzt muss sich auf dem Platz zeigen, ob die Jungs in der Kürze der Zeit auch eine Mannschaft geworden sind, die es schafft, gemeinsam guten Fußball zu spielen“, sagt Klubchef Ralf Auer.

Der VfR-Präsident hofft, dass es nicht nur mit den sportlichen Leistungen, sondern auch mit der Zuschauerresonanz wieder aufwärts geht: „So ein Trainerwechsel weckt natürlich immer eine gewisse Erwartungshaltung. Jeder weiß, was Gernot Jüllich in der Vergangenheit für den VfR geleistet hat. Ich denke schon, dass diese Konstellation einige Neugierige anlocken wird.“

Jüllich selbst hält für das Spiel gegen Stuttgart eine simple Formel parat: „Kämpfen, rennen, siegen.“ Doch ganz so einfach wird es wohl nicht. Die Kickers waren in der Vergangenheit stets ein Angstgegner, gegen den es nur selten etwas zu holen gab. „Wir werden nicht ins offene Messer laufen und müssen zusehen, dass wir in der Defensive gut stehen“, betont Jüllich, der wegen der Platzverhältnisse mit einem Kampfspiel rechnet. „Der Kampf wird im Vordergrund stehen. Aber Fußballspielen wollen wir natürlich auch.“

Personell kann der Klub fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Marcel Calbert (Muskelfaserriss) und Benjamin Hien (Rotsperre) fallen aus. Sogar Steffen Kohl, in der Vorrunde dauerverletzt, hat wieder Anschluss gefunden. Jüllich hat somit die Qual der Wahl bei der Aufstellung, so dass der 55-Jährige einige unbequeme Entscheidungen treffen muss. Noch offen ist die Frage, wie die Idealbesetzung im Sturm aussieht. Hier dürfen sich Louis Hörger, Sascha Ropic und der wiedergenesene Papa N’Diaga Thiam gute Chancen auf einen Platz in der Startelf ausrechnen.

Mannheimer Morgen

VfR. Mannheim in Württemberg

Stuttgarter Kickers – VfR. Mannheim 1:1 (0:0)

Bei herrlichem Frühlingswetter setzten die Stuttgarter Kickers ihre Freundschaftsspiele fort und zwar hatten sie am Samstagnachmittag den hier nicht unbekannten badischen Tabellenzweiten, VfR. Mannheim, zu Gast. Das Spiel das auf keiner besonders hohen Stufe stand, endete 1:1 unentschieden, und die 1500 Zuschauer dürften mit den gezeigten Leistungen nicht auf ihre Rechnung gekommen sein, Von den Gästen hatte man in spielerischer Hinsicht mehr erwartet; allerdings muß berücksichtigt werden, daß sie gezwungen waren, drei ihrer besten Spieler, so u. a. den etatmäßigen Mittelstürmer Langenbein, der am Sonntag in der badischen Mannschaft im Gauvergleichskampf gegen Mittelrhein zu spielen hatte, ersetzen mußten. Auch die Stuttgarter, die drei Ersatzleute stellen mußten, boten eine schwache Partie.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 87, Stuttgart vom 17. April 1934

Die schwebenden Proteste abgelehnt. — Das entscheidende Spiel Stuttgarter Kickers — Frankfurter Fußballverein endet mit 1:0 für die Kickers.

Die Stuttgarter Kickers Meister von Süddeutschand.

Fußball und olympischer Sport‘, Ausgabe 28/1913 vom 07.04.1913

Der Ausgang der südd. Meisterschaft war durch zwei Proteste erheblich bedroht, nun sind diese Einsprüche abgelehnt wie folgt:

1. Protest des VfR Mannheim gegen das Verbandsschlußspiel mit FC Stuttgarter Kickers am 23.3.1913. Urteil: der Protest wird abgelehnt, die Gebühr verfällt. Begründung: Die Verletzung des Spielers durch den ins Spielfeld eingedrungenen Hund ist, da eine Absicht oder auch nur eine Fahrlässigkeit von Kickers dem ganzen Hergange nach nicht vorliegt, ein unglücklicher Zufall und muß auch als solcher beurteilt werden. Wird nun das Ausscheiden eines Spielers durch eine Verletzung veranlaßt, so gründet sich darauf kein Anspruch auf Spielwiederholung. — Bei diesem Standpunkt brauchte der Frage, ob die erlittene Verletzung eine solche war, daß sie die Möglichkeit, weiter zu spielen, tatsächlich ausschloß, nicht näher getreten zu werden. — Zu der Beanstandung des Platzes sei bemerkt, daß über die Spielfähigkeit des Platzes ausschließlich der Schiedsrichter entscheidet. — Der angeführte Regelverstoß (Abstoß statt Schiedsrichterball) muß angesichts des Endresultats (5:0) sowie des Spielstandes zur Zeit des Vorfalles (3:0) als unwesentlich angesehen werden.

2. Protest der Spielvereinigung Fürth gegen das Verbandsschlußspiel mit Frankfurter FV am 24.3.1913. Urteil: der Protest wird abgelehnt, die Gebühr verfällt. Begründung: Sowohl über die Spielfähigkeit des Platzes und die Möglichkeit, trotz Unwetters weiter zu spielen, als auch darüber, ob ein Tor regelrecht erzielt wurde, entscheidet ausschließlich und endgültig der Schiedsrichter. (Vergl. amtl. Bekanntmachung im Mittwochsheft.)

Stuttgarter Kickers — Frankfurter Fußballverein 1:0(1:0).

Stuttgart. Der große Tag ist vorüber, Stuttgart hat seine Sensation gehabt. Im letzten, entscheidenden Treffen um den Südd. Meistertitel, gelang es den Kickers nach erbittertem Kampf, den Nordkreismeister, Frankfurter Fußballverein, welcher heißer Favorit war, mit 1:0 einwandsfrei zu besiegen und werden die Kickers nun, den höchsten Titel, welchen Süddeutschland zu vergeben hat, einnehmen, vorausgesetzt, daß der Verband, der über die Protestsache Kickers — VfR Mannheim zu verhandeln hat, nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht.

Zu diesem bedeutungsvollen Treffen fand sich eine Rekordzuschauermenge ein (es mögen immerhin 6—7000 Personen gewesen sein), um Zeuge zu sein, ob es den Kickers gelingen wird, die Ehre des Südkreises zu retten und den Meistertitel zum zweiten Mal nach Stuttgart zu bringen. Wie das Resultat schon angibt, ist ihnen dies gelungen, aber nur ganz knapp. In der 1. Hälfte leicht im Vorteil gelang es ihnen, mit Hilfe des Frankfurter Torwarts einen Ball einzudrücken, der die Entscheidung bringen sollte. Nach der Pause verlegten sie sich mehr auf die Verteidigung und mußten bange Minuten überstehen, aber das Glück blieb diesmal auf ihrer Seite, denn dem dann stark drängenden Gegner blieb der verdiente Ausgleich, der ihm zugleich die Meisterschaft gebracht hätte, versagt.

Stürmisch begrüßt betraten beide Mannschaften den fein gezeichneten Platz, auf dem die Südd. Meisterschaft entschieden werden sollte. Kurze Zeit darauf erschien der Protektor der Kicker, Herzog Ulrich v. Württemberg, ebenfalls sehr lebhaft vom Publikum begrüßt. Schiedsrichter Kehm gab sofort das Zeichen zum Beginn.

Kickers eröffneten das Spiel und gingen gleich zum Angriff über. Beide Mannschaften waren aber zuerst sehr aufgeregt und spielten ziemlich zerfahren, erst allmählich legte sich die Unruhe. Kickers fand sich zuerst zusammen und wurden dem Frankfurter Tor durch 2 Strafstöße gefährlich. In der 8. Minute hatte Gmelin im Frankfurter Tor einen fein platzierten Ball Häußler’s abzuwehren; eine Ecke für Kickers wurde ins Feld gebracht, der Ball ging dann zu Leissing, der nach gutem Flankenlauf fein zenterte und Schmidt im Stuttgarter Tor konnte noch im letzten Moment dem feindlichen Stürmer den Ball vorm Fuß wegnehmen.

In der 10. Minute erzielten die Gäste zwei Eckbälle, die schon gegeben, von den Einheimischen wieder ins Feld gebracht wurden. Gleich darauf verschuldeten die Kickers wieder 2 Ecken, von welchen die letzte ein Gedränge vorm Tor verursachte, doch der gutgemeinte Schuß brachte das Leder knapp neben den Pfosten. Die nächsten Minuten sahen dann die Einheimischen wieder im Vorteil und in der 22. Minute fiel das einzige Tor des Tages, ein Tor von dem die Meisterschaft abhängen sollte. Schäfer, der Mittelläufer der Kickers, schickte das Leder hoch aufs Tor, Gmelin schenkte diesem Ball nicht genügend Beachtung, und Heilig, der schnell vor’s Tor ging, konnte, nicht ohne Unterstützung des Frankfurter Torhüters, den Ball vollends eindrücken. Mit bloßen Worten läßt sich der ungeheure Beifall, der sich anhob, nicht wiedergeben, man muß den vieltausendstimmigen Ruf „Goal“ gehört haben, um zu wissen, was Sportsbegeisterung ist.

Auch in den nächsten Minuten waren die Stuttgarter im Angriff, doch war die Frankfurter Verteidigung den Kickersstürmern nun überlegen und wußte einen weiteren Erfolg zu vereiteln. In der 32. Minute gelang den Gästen ein vielversprechender Angriff, doch Schwarze gab den Ball ganz unnötiger Weise zum Flügel und verdarb dadurch die gute Chance. 2 Minuten später umspielte Löble die Frankfurter Verteidigung und hatte nur noch den Torwart vor sich, der seinen Platz bereits verlassen hatte, der zweite Erfolg schien unvermeidlich, doch der Internationale setzte den leichten Ball übers Tor. Eine nie wiederkehrende Chance war verscherzt.

Die Stuttgarter brachten noch verschiedentlich den Ball aufs Frankfurter Tor, aber Gmelin rettete jedesmal fein; erst knapp vorm Wechsel wurden die Gäste dem Kickers-Tor gefährlich und hätten jedenfalls den Ausgleich hergestellt, wenn die Innenstürmer ein klein wenig überlegter gespielt hätten, sie hatten einige gute Chancen, verdarben aber alle durch herzlich schlechten Schuß; — dann war die 1. Hälfte vorbei. — Werden die Kickers den Vorsprung halten können oder gar vergrößern oder aber wird Frankfurt ausgleichen? Die Spannung wuchs von Minute zu Minute, nur das eine stand fest, das nächste Tor entscheidet! Aber dieses entscheidende Tor fiel nicht, zum Glück für die Kickers!

Frankfurt nahm eine Umstellung im Sturm vor, die sich gut bewährte, Leissing ging zur Mitte und Schwarze stürmte Rechtsaußen. In der 1. Viertelstunde waren die Kickers glatt überlegen und machten der Frankfurter Verteidigung tüchtig zu schaffen. Gmelin bekam einige schwierige Bälle, meistens von der rechten Seite auf sein Tor, hielt aber alles mit verblüffender Sicherheit. Die Verteidigung der Gäste verschuldete drei Ecken, von welchen die erste eine sehr gefährliche Situation hervorrief, wobei Gmelin hervorragend rettete. Inzwischen kam Frankfurt durch einen Strafstoß in die Nähe des Kickerstor, gleich darauf mußte Gmelin wieder einen hohen Ball abwehren und verschuldete hart bedrängt eine weitere Ecke. Den gut gegebenen Ball setzte Metzger aus guter Stellung weit übers Tor.

Kickers, die seither im Angriff lagen, zogen nun Metzger in die Läuferreihe zurück, was sich aber als ein großer Nachteil erwies, denn die 4 Kickersstürmer fanden sich nun nicht mehr zusammen; alle vorgebrachten Bälle wurden eine sichere Beute der Frankfurter Verteidigung, und nun kam eine bange Zeit für die Stuttgarter Mannschaft und — für das Stuttgarter Publikum. Mit angstvoller Miene sahen die Zuschauer das nicht gerade sichere Spiel der einheimischen Verteidigung und der immer stärker drängenden Frankfurter Stürmerreihe. Minuten wurden gezählt, aber die Zeit schien zu schleichen, es waren noch 20 unendliche lange Minuten bis Schluß. Leissing schoß aus ca. 30 Meter knapp über die Latte, während Dornbusch eine gute Chance durch schlechten Schuß verdarb. Die Frankfurter Stürmer arbeiteten im Feld gut zusammen, aber zum Schuß ließ sie die Stuttgarter Verteidigung selten kommen, die Stuttgarter Läuferreihe spielte besonders aufgeregt und verfehlte, auffallend viel Bälle.

Noch 10 Minuten bis Schluß, Rüdinger verschuldete einen Eckball, der für viele schon der Ausgleich schien, aber es war kaum möglich etwas durchzubringen, den mit Ausnahme von Löble stand die ganze Kickerself zur Abwehr bereit und schützte ihr Tor, Schmidt konnte den Ball zwar nur wieder zur Ecke ablenken, aber diese wurde, obwohl schön gegeben, wieder ins Feld gebracht. Frankfurt versucht noch einmal sein Glück, aber die Kickers hielten nun stand, durch energisches Spiel kamen sie noch einigemal vor, ohne mehr erfolgreich zu sein. Frankfurt verschuldete noch einen Strafstoß und dann war der Kampf zu Ende. — Süddeutschland hat seinen Meister.

Der Protektor der Kickers, Herzog Ulrich, richtete noch eine Ansprache an die Spieler; dem Kapitän der Kickers wurde ein großer Lorbeerkranz übergeben und unter dem Jubel der Zuschauer verließen die Spieler den Platz mit dem schönen Bewußtsein: Zum zweiten Mal „Süddeutscher Meister“.

(Eine Schlußkritik mit Besprechung über die einzelnen Spieler folgt in der Mittwochnummer.)