Auch Dirk Schuster und Alexander Malchow verlängern ihre Verträge vorzeitig

Trainergespann der Blauen bleibt bis mindestens zum 30. Juni 2012 an Bord

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat am heutigen Mittwoch die Verträge mit seinem Chefcoach Dirk Schuster (42) und mit dessen Co-Trainer Alexander Malchow (40) vorzeitig bis zum 30. Juni 2012 verlängert. Der Verein setzt damit auch bei seiner sportlichen Leitung auf Kontinuität, nachdem in den vergangenen Monaten schon insgesamt zehn Akteure des aktuellen Mannschaftskaders ihre Verträge bei den Blauen teilweise bis zum Sommer 2012 verlängert hatten.

Kickers-Präsident Edgar Kurz: „Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit Dirk Schuster und Alexander Malchow unsere Wunschtrainer vorzeitig um ein weiteres Jahr an die Stuttgarter Kickers binden können. Die beiden passen menschlich wie auch sportlich perfekt zu unserem Verein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken können.“

Dirk Schuster: „Die Verlängerungen unserer Verträge sind Alexander Malchow und mir sehr leichtgefallen, weil wir gerne an der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft auf ihrem Weg in die Zukunft weiterarbeiten möchten. Unsere Spieler sind talentiert, hungrig nach Erfolg und bilden eine charakterlich einwandfreie Einheit. Das macht uns als Trainergespann die gemeinsame Arbeit und das Vorwärtskommen ebenfalls sehr viel Freude – auch wenn wir, so wie heute durch unsere überraschende 0:1-Niederlage im WFV-Pokal-Viertelfinale in Bonlanden, sicherlich noch den einen oder anderen Dämpfer verkraften müssen.“

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0:1 in Bonlanden – Stuttgarter Kickers ziehen im WFV-Pokal-Viertelfinale den Kürzeren

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers ist im Viertelfinale des laufenden WFV-Pokalwettbewerbs ausgeschieden. Die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster unterlag am heutigen Mittwochabend vor 1000 Zuschauern im Stadion an der Humboldtstraße beim Oberligisten SV Bonlanden mit 0:1 (0:0). Den Treffer, der die Filder-Mannschaft ins Halbfinale gebracht hat, erzielte der Bonlandener Vinzenzo Scaglione in der 89. Spielminute im Anschluss an einen Eckstoß mit einem Schuss aus 16 Metern in den Torwinkel.

Chancen für einen Erfolg hatten sich beide Mannschaften in den 90 Spielminuten genügend erarbeitet, der SV Bonlanden hatte dabei quantitativ wie auch qualitativ die besseren Möglichkeiten verbucht. Die beste von zahlreichen Einschussmöglichkeiten für die Kickers besaß Dirk Prediger, der in der 38. Minute mit einem verunglückten Flankenball nur den Innenpfosten des Bonlandener Tores traf. Von dort sprang die Kugel wieder zurück ins Feld. Nach dem Seitenwechsel landete auch ein Kopfball von Julian Schwarz an der Querlatte des Gästegehäuses, ehe in der Endphase der eingewechselte Scaglione für die Entscheidung sorgte.

Trainer Dirk Schuster: „Heute hat uns das Phänomen Pokal erwischt, leider. Wir wussten schon vor dem Anpfiff, dass uns in Bonlanden eine schwere Aufgabe bevorsteht. Nachdem uns über lange Zeit kein Treffer gelungen ist, ist der Underdog über sich hinausgewachsen und hat sich durch einen Sonntagsschuss kurz vor dem Ende belohnt.“

Fußball-Regionalliga Süd, 25. Spieltag: Ihr nächstes Meisterschaftsspiel bestreiten die Stuttgarter Kickers an diesem Samstag, 3. April 2010, bei der SpVgg Greuther Fürth II. Spielbeginn im Playmobilstadion ist um 14 Uhr.

SV Bonlanden: 1 Günther – 15 Feichtinger, 11 Schwarz, 5 Greif, 8 Liebenstein – 22 Adam – 9 Yilmaz, 17 Kemmler, 21 Sevimli (79. 10 Scaglione) – 7 Eckhardt, 16 Siekermann (90. 19 Knappe). Trainer: Stippel.
Ersatz: 27 Landenberger, 24 Brenken (Tor) – 20 Malek, 4 Lapeschi, 3 Lasic.

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 17 Gerster (59. 19 Abruscia), 15 Rapp, 4 Köpf (64. 3 Olveira), 24 Savranlioglu – 6 Jung, 16 Rizzi, 7 Marchese (89. 22 Gümüssu), 18 Ivanusa (79. 9 Gondorf) – 23 Prediger (50. Türpitz), 11 Tunjic. Trainer: Schuster.
Ersatz: 29 Güvenc (Tor) – 20 Grujicic, 33 Auracher.

Tore: 1:0 Scaglione (89.)

Schiedsrichter: Florian Steinberg (Korntal-Münchingen)

Gelbe Karten: Schwarz, Scaglione – Prediger

Besonderes: –

Zuschauer: 1000 Fans im Stadion an der Humboldtstraße.

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StN-Interview mit Tino Köstel zum heutigen WFV-Pokalspiel

„Auch für Bonlanden spricht einiges“

Das heutige WFV-Pokalspiel zwischen dem SV Bonlanden und den Stuttgarter Kickers beinhaltet für Tino Köstel ein persönliches Dilemma: Eigentlich müsste der 32-Jährige beiden Mannschaften die Daumen drücken. Sechs Jahre lang hütete er das Bonlandener Tor und war beim Filderclub bis Januar noch als Torwarttrainer aktiv. Bei den „Blauen“ aus Degerloch, für die er von 2002 und 2006 in der Regionalliga zwischen den Pfosten stand, ist Köstel mittlerweile sogar in den Vorstand aufgerückt. Unser Mitarbeiter Harald Landwehr hat sich mit ihm unterhalten.

Herr Köstel, wem wünschen Sie das Weiterkommen ins Pokal-Halbfinale?

Ich versuche, das Spiel möglichst emotionslos anzuschauen. Sollte ich mich tatsächlich entscheiden müssen, dann haben die Kickers einen winzigen Vorsprung für mich. Ich stehe jetzt bei diesem Verein in der Verantwortung, und wir brauchen sowohl den sportlichen als auch den finanziellen Wert des Pokals dringend.

Trauen Sie dem SV Bonlanden eine Überraschung zu?

Natürlich sind die Kickers Favorit, aber es gibt auch einiges, was für einen Bonlandener Sieg spricht. Die müssen nur ein schnelles Führungstor schießen, dann steht das Publikum wie ein Mann hinter der Mannschaft. Dass die Jungs heimstark sein können, haben sie ja zuletzt gegen Denzlingen bewiesen. Und motiviert sind ehemalige Kickers-Spieler wie Nico Kemmler oder Bernd Eckhardt definitiv.

Inwieweit verfolgen Sie das Bonlandener Abschneiden in der Oberliga noch?

Seitdem ich im Januar als Torwarttrainer aufgehört habe, habe ich nur ein Freundschaftsspiel gesehen. Ich wünsche mir, dass sowohl die zweite Mannschaft der Kickers als auch der SVB den Klassenverbleib schaffen, auch wenn es für Bonlanden nach dem Reutlinger Zwangsabstieg sehr schwer wird. Die Qualität für die Liga ist im Kader vorhanden, jetzt muss nur ganz schnell eine ordentliche Serie her.

Wie sehen Sie Ihre eigene Zukunft als Funktionär?

Ich bin seit vier Wochen als Präsidiumsmitglied bei den Kickers für die Regionalliga- und die Oberligamannschaft sowie den Jugendbereich verantwortlich. Ich versuche, Strategien zu entwickeln und meine eigenen Erfahrungen einzubringen. Was die Zukunft bringt, weiß man nie, nur eines ist sicher: Ins Tor werde ich nicht mehr zurückkehren.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Die Kickers sind gut aufgestellt

Die Stuttgarter Kickers und ihr Hauptsponsor gehören offenbar zusammen wie Degerloch und der Fernsehturm. Jedenfalls verlängerte die Garmo AG („Gazi“) gestern den Vertrag mit dem Fußball-Regionalligisten um eine weitere Saison, so dass die Zusammenarbeit in ihr neuntes Jahr geht. Der Kickers-Präsident Edgar Kurz zeigte sich nicht nur wegen der vereinbarten Option überzeugt: „Wir schaffen auch noch das Zehn-Jahr-Jubiläum.“ Und der Garmo-Chef Eduardo Garcia fühlt sich als Wunschpartner des Vereins, „das war nicht immer so“. Über die Konditionen sagte Kurz nur: „Die sind mindestens so gut wie in der Vergangenheit.“ So dass man von rund 150 000 Euro ausgehen kann, dazu käme im Falle des Aufstiegs eine Extraprämie.

Die gibt es vielleicht ja auch für den Einzug in den DFB-Pokal, den die Kickers in diesem Jahr anstreben. Dazu müssen aber noch drei Siege her, der erste morgen (17 Uhr) im Viertelfinale des WFV-Wettbewerbs beim SV Bonlanden. Obwohl der in der Oberliga Schlusslicht ist und zuletzt in Bahlingen 1:6 unter die Räder kam, wollen die Kickers mit dem nötigen Respekt an die Aufgabe herangehen. „Wir werden in stärkster Aufstellung antreten“, sagt der Trainer Dirk Schuster. ump

Stuttgarter Zeitung

GAZi verlängert sein Engagement als Hauptsponsor der Stuttgarter Kickers vorzeitig

GAZi, Premiummarke der garmo AG, bleibt für mindestens ein weiteres Jahr der Hauptsponsor des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Am heutigen Montag haben Dr. Eduardo Garcia, Vorstand der garmo AG, und Kickers-Präsident Edgar Kurz im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in der Stuttgarter garmo-Konzernzentrale die Vertragsverlängerung der schon seit dem Jahr 2002 bestehenden Partnerschaft durch ihre Unterschriften offiziell vollzogen. Die vereinbarte Laufzeit des neuen Kontrakts gilt bis zum 30. Juni 2011 mit der Option für die Verlängerung um ein weiteres Jahr. Über weitere Vertragsinhalte haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

„Wir freuen uns sehr, dass die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit GAZi fortgesetzt wird“, sagte Kickers-Präsident Kurz. „Wir haben großes Vertrauen in die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers“, sagte Dr. Garcia, der sich freut, dass die Partnerschaft seines Unternehmens mit den Blauen in das inzwischen schon neunte Jahr gehen wird. http://www.gazi.de/

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StN: Mijo Tunjic – der Torjäger auf Abruf

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Ober er Tomislav Maric kennt? Mit ein bisschen Zögern antwortet Mijo Tunjic: „Der war doch früher mal bei den Kickers.“ Stimmt. Und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit. Maric war der letzte Stürmer bei den Stuttgarter Kickers, der – wie Tunjic jetzt – nach 22 Spieltagen 13 Tore auf dem Konto hatte. Damals, in der Saison 1999/2000, spielten die Blauen noch in der zweiten Liga. Zehn Spielzeiten später kicken die Blauen zwei Klassen tiefer. Aber immerhin: Endlich haben sie wieder einen Torjäger. Einen Mann, der es glänzend versteht, im Strafraum im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu stehen. So wie am vergangenen Freitagabend beim 2:0 im Regionalliga-Derby gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Da trat Tunjic lange Zeit praktisch gar nicht in Erscheinung. Dann aber nutzte er seine erste Torchance per Kopf zur 1:0-Führung (54.). Diese Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zeichnet den gebürtigen Bosnier mit holländischem Pass aus. Doch nicht nur das: Der schnelle 1,88-m-Mann, der nach den Stationen TSVW Esslingen und TSV Köngen im zweiten A-Jugend-Jahr zu den Blauen kam, hat in vielen Bereichen große Schritte nach vorne gemacht. „Es ist beeindruckend, wie er sich vor allem in Sachen Ballsicherheit und Aggressivität weiterentwickelt hat“, lobt Björn Hinck, der ihn im Oberligateam der Blauen trainierte.

Solch junge Stürmer mit Perspektive sind gefragt. Das wissen natürlich auch die Kickers. Deshalb haben sie ihr Möglichstes getan und den Vertrag mit Tunjic im Februar bis 2011 verlängert. Damit ist jedoch längst nicht klar, dass er in der neuen Saison auch tatsächlich für die Blauen stürmen wird. Eine Vertragsklausel würde es Tunjic ermöglichen, gegen eine festgeschriebene Ablösesumme zu einem höherklassigen Club wechseln zu können. Für einen Drittligisten dürfte die in der Größenordnung von 50 000 Euro liegen, Zweit- oder gar Erstligisten müssten tiefer in die Tasche greifen. Wie Tunjic selbst die Lage einschätzt? „Ich fühle mich bei den Kickers wohl, alles passt“, lobt er die Wohlfühlatmosphäre in Degerloch. Doch er stellt auch nüchtern fest: „Wenn ich weiter meine Tore mache, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich woanders spiele.“

Drittligist SV Sandhausen hat ihn bereits beobachten lassen. Genauso die SpVgg Unterhaching. Für die Kickers bleibt die Hoffnung, dass es keine weitere Parallele zu Maric gibt: Den schnappte ihnen nach der Saison 1999/2000 der VfL Wolfsburg weg.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – SG Sonnenhof Großaspach

Lauter gute Taten
Regionalliga Die Stuttgarter Kickers besiegen die SG Sonnenhof Großaspach mit 2:0, klettern in der Tabelle auf den fünften Platz – und ein Sponsor spendet für die Olgälestiftung. Von Joachim Klumpp

Die Stuttgarter Kickers geben in diesen Tagen eine recht gute Figur ab. Egal ob auf dem Laufsteg, wie bei einer Modenschau des Herrenausstatters Breitling unter der Woche, oder gestern Abend auf dem Rasen im Regionalligaderby gegen die SG Sonnenhof Großaspach, das mit einem 2:0 (0:0) endete. „Mit 34 Punkten stehen wir jetzt ganz ordentlich da“, sagte der zufriedene Kickers-Trainer Dirk Schuster nach der Partie.

Der 42-Jährige hatte seine Mannschaft nur auf einer Position umgestellt. Für den formschwachen Jerome Gondorf rückte der Torschütze von Ulm, Marcel Ivanusa, ins linke Mittelfeld. Die Kickers waren also durchaus wieder offensiv ausgerichtet, was sich zunächst aber nicht auszahlen sollte. Im Gegenteil. Die erste gute Chance besaßen die Gäste durch einen Schuss ihres Torjägers Abedin Krasniqi, der den Kickers-Schlussmann Daniel Wagner prüfte.

Es war schon eine halbe Stunde vorbei, als endlich ein wenig Leben in die Bude kam. Dirk Prediger scheiterte am SG-Torwart Kevin Kraus, der dabei ebenso sein Können bewies wie nach der folgenden Ecke bei einem Kopfball von Marcel Rapp. Doch damit nicht genug, Großaspachs Spieler mit dem klangvollen Namen Mazzola verzog nur knapp. „In der ersten Hälfte haben wir uns schwer getan, da standen wir nicht kompakt“, gab Schuster zu.

Dass es nach dem Wechsel dann besser lief, lag zunächst an der 48. Minute. „Die war so etwas wie der Wendepunkt. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben“, sagte der SG-Trainer Jürgen Hartmann. Denn da sah Sonnenhofs Manuel Wengert für ein Foul an Prediger erst Gelb – und dann noch Rot hinterher wegen Meckerns.

Nicht meckern konnten sechs Minuten später die Kickers: nach einem Eckball machten es Marcel Rapp (Vorlage) und Mijo Tunjic (Tor) mit Köpfchen. Der 13. Treffer des Torjägers zur verdienten Führung. Zumal er nach der nächsten Ecke und dem nächsten Kopfball nur knapp das 2:0 verpasste. Das erzielte dafür Demis Jung (78.) nach schöner Vorarbeit von Michele Rizzi. „Erst dann war der Druck etwas weg“, sagte Dirk Schuster, „und wir konnten befreit aufspielen.“

Vier Partien im Jahr 2010, zehn Punkte, zudem sind die Kickers in der Tabelle der Regionalliga auf den fünften Platz geklettert. So kann es weitergehen. Schade eigentlich nur, dass der Temperatursturz einige Zuschauer gekostet hat. Die 2105 Besucher sorgten schließlich dafür, dass dank des Sponsors Xerox 10 525 Euro für die Olgälestiftung in die Kasse kamen. So endete der Tag noch mit einer weiteren guten Tat.

Kickers Wagner – Gerster, Köpf, Rapp, Savranlioglu (75. Abruscia) – Rizzi – Jung, Marchese (89. Türpitz), Ivanusa – Prediger (69. Gümüssu), Tunjic.

Großaspach Kraus – Wengert, Grab, Aupperle, Cimander – Biyik, Rehm – Isamaili, Mazzola (88. Golinski) , Franz (69. Röcker) – Krasniqi (55. Binakaj).

Schiedsrichter Müller (Ansbach).

Tore 1:0 Tunjic (54.), 2:0 Jung (78.).

Gelb-Rote Karte Wengert (48.) wegen Meckerns.

Stuttgarter Zeitung

2:0 – Kickers drehen in Überzahl auf
Von Jürgen Frey

STUTTGART. Es gibt Platzverweise, die wenig Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf haben. Beim gestrigen Fußball-Regionalligaspiel der Stuttgarter Kickers gegen die SG Sonnenhof Großaspach war das anders. Da war die Gelb-Rote Karte für Großaspachs Manuel Wengert (49.) der Knackpunkt des Spiels. Erst danach drehten die Kickers auf. Sie nutzten die Räume und machten Druck. Der Lohn: die Tore zum 1:0 durch Mijo Tunjic (13. Saisontreffer/49.) nach Vorlage von Marcel Rapp sowie zum 2:0 durch Demis Jung, der einen feinen Diagonalpass von Michele Rizzi verwertete. „Es gibt kaum eine Mannschaft in der Liga, die mit uns mithalten kann – zumindest konditionell „, sagte Tunjic nach der Partie. Zehn Punkte aus vier Spielen haben die Blauen nach der Winterpause gesammelt. „Wir wollen den Höhenflug fortsetzen“, sagte Tunjic. Wo er nach dem 34. Spieltag enden soll? Wenn es nach dem Torjäger geht, „mindestens auf dem fünften Platz“.

Dabei lief es gestern vor der Pause alles andere als rund. Zwei gleichwertige, kampfstarke Teams schenkten sich keinen Zentimeter Boden. Auffallend bei den Kickers: Nach der Balleroberung spielten sie zu hektisch und ungenau, die Spieler schwärmten nicht auf die Flügel aus. Mit einem Mann mehr auf dem Platz, klappte dies viel besser.

Die Kickers konnten sich nicht nur darüber freuen, auch das zehnte Heimspiel ungeschlagen überstanden zu haben. Die 2105 Zuschauer brachten dank Partner Xerox auch 10 525 Euro in die Kasse der Olgäle-Stiftung. Ebenfalls positiv: Hauptsponsor Eduardo Garcia steht vor der Verlängerung seines Vertrages um ein Jahr.

Stuttgarter Nachrichten

Ampelkarte für Wengert als Knackpunkt

In Unterzahl verliert die zuvor ebenbürtige SG Sonnenhof Großaspach das Regionalliga-Duell bei den Stuttgarter Kickers mit 0:2

Mit 0:2 mussten sich Großaspachs Fußballer den Stuttgarter Kickers im Regionalliga-Duell am Fuße des Fernsehturms gestern Abend geschlagen geben. Eine kropfunnötige Ampelkarte für Manuel Wengert war der Knackpunkt. In Unterzahl verlor die bis dahin zumindest ebenbürtige SG Sonnenhof völlig ihre Linie.
Der entscheidende Moment am gestrigen Abend: Manuel Wengert mag es kaum glauben, sieht aber trotzdem die Gelb-Rote Karte. Foto: Eibner

Von Steffen Grün

In der ersten halben Stunde war vor allem die kämpferische Leistung beider Teams okay. Packende Torraumszenen und spielerische Höhepunkte waren Mangelware. So blieb die Zeit, etwas im Gedächtnis zu kramen. Was wurden im Waldau-Stadion einst für Schlachten geschlagen, wenn der Hausmeister das Flutlicht zum Strahlen gebracht hatte – sei es im DFB-Pokal, in Erst- oder Zweitliga-Partien. Und heute? Heißt das Waldau-Stadion Gazi-Stadion. Und die Kickers kicken Regionalliga – zumindest in dieser Saison nicht mehr mit der Hoffnung, dass sich das ändert. Warum, ließ eben die erste halbe Stunde erahnen. Aspach war in dem wenig unterhaltsamen Duell auf Augenhöhe, wenn nicht einen Tick besser. Die einzige Chance hatten auch die Gäste: Shaban Ismaili nahm den Ball mit Risiko – drüber (20. Minute).

Zwischen der 33. und 37. Minute passierte dann plötzlich so viel wie zuvor im ganzen Spiel nicht. Nach einem Zusammenspiel mit Nicolo Mazzola zog SG-Torjäger Abedin Krasniqi aus etwa 18 Metern ab. Sein Schuss wurde zur sicheren Beute von Kickers-Keeper Daniel Wagner. Ein Querpass auf Ismaili wäre die bessere Option gewesen. Dann hatten es die Gäste zweimal Torwart Kevin Kraus zu verdanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Er wehrte einen Schuss von Dirk Prediger mit einem Reflex ab und fischte nach der Ecke von Vincenzo Marchese einen Kopfstoß von Marcel Rapp aus dem Winkel. Die letzte Möglichkeit in diesen fünf turbulenten Minuten hatte Aspach: Nach einem Traumpass von Ismaili nahm Mazzola die Kugel mit und schoss postwendend. Um Zentimeter verfehlte der Ball das Tor.

0:0 zur Pause. Wie die Stimmung in der SG-Kabine war, beschrieb nach dem Spiel der Kapitän Dennis Grab: „Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben gemerkt, da geht was.“ Doch dann kam die 49. Minute. Der Referee sah ein Foul von Wengert an Prediger auf der rechten Seite in Höhe der Mittellinie. „War nichts. Hat Prediger gerade zugegeben“, zürnte Wengert nach der Partie. Wie auch immer – es wäre eine gute Idee gewesen, die Gelbe Karte einfach zu schlucken. Aber nicht mit Aspachs Außenverteidiger. Im Rückwärtslaufen noch ein drohender Zeigefinger in Richtung Kickers-Coach Dirk Schuster (Wengert: „Er hat provoziert“) – der Schiedsrichter hatte nun genug und zückte die Ampelkarte.

„Der Platzverweis hat uns aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Grab später. Und sein Trainer pflichtete ihm bei. „Das hat unseren Spielfluss komplett gebremst. Wir haben die Partie aus der Hand gegeben“, stellte Jürgen Hartmann fest. Gerade einmal fünf Minuten war Großaspach in Unterzahl, als das 1:0 fiel. Einen Eckball von Marchese köpfte Rapp am langen Pfosten wieder in die Mitte und Mijo Tunjic nickte ein – sein 13. Saisontor. Dass sein Team danach nicht mit aller Macht auf das 2:0 drängte, bemängelte hinterher Kickers-Trainer Schuster. Doch die Gäste brachten abgesehen von einer Kopfballchance des wegen seines Gardemaßes als Offensivkraft eingewechselten Innenverteidigers Benedikt Röcker (69.) auch nicht mehr viel zustande. In der 78. Minute fiel die Entscheidung. Einen Konter über Michele Rizzi vollendete nach dessen Klasse-Zuspiel Demis Jung zum 2:0.

Und plötzlich war die Stimmung unter den gut 2000 Zuschauern wieder so, dass zumindest zu ahnen war, wie es einst war, als unter Flutlicht die großen Schlachten im Waldau-Stadion geschlagen wurden.

SV Stuttgarter Kickers: Wagner – Gerster, Köpf, Rapp, Savranlioglu (75. Abruscia) – Jung, Rizzi, Marchese (89. Türpitz), Ivanusa – Tunjic, Prediger (69. Gümüssu). – SG Sonnenhof Großaspach: Kraus – Wengert, Grab, Aupperle, Cimander – Ismaili, Biyik, Rehm, Franz (69. Röcker) – Mazzola (88. Golinski), Krasniqi (55. Binakaj). – Tore: 1:0 (54.) Tunjic, 2:0 (78.) Jung. – Gelb-Rot: Wengert (49./Großaspach). – Schiedsrichter: Müller (Ansbach). – Zuschauer: 2105.

Backnanger Kreiszeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – SG Sonnenhof Großaspach

Vor dem Derby gibt es nicht nur Gegensätze
Regionalliga Der Absteiger Kickers trifft heute auf den Aufsteiger SG Sonnenhof. Von Joachim Klumpp

Vor dem Regionalliga-Derby zwischen den Stuttgarter Kickers und der SG Sonnenhof Großaspach (heute 19 Uhr, Gazi-Stadion) haben die beiden Trainer gestern erst am späten Nachmittag zum Abschlusstraining gebeten. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Motiven. Während der Kickers-Coach Dirk Schuster seine Spieler einen Tag vor der Partie gerne zur Anstoßzeit trainieren lässt, um den Rhythmus zu halten, hat es bei seinem Kollegen Jürgen Hartmann rein pragmatische Gründe. Seine Spieler gehen allesamt noch einem Job oder einer Ausbildung nach, so dass an ein Training unter Profibedingungen nicht zu denken ist. „Daran wird sich wohl auch nächste Saison nichts ändern“, sagt Hartmann.

Dafür in anderer Hinsicht. Der Ausbau des eigenen Sportgeländes Fautenhau in eine viertligataugliche Spielstätte mit mindestens 5000 Plätzen ist vom Gemeinderat nach langen Diskussionen mit den Anliegern genehmigt worden. Ein kleiner Meilenstein für die SG, die in dem örtlichen Hotelier und Spielerberater Uli Ferber einen prominenten Fürsprecher besitzt. Ohne dessen Hilfe in jedweder Form wäre der Höhenflug des Teams kaum zu machen gewesen.

Sonnenhof, der Aufsteiger, gegen die Kickers, den Absteiger – dennoch wollen beide nach oben, der eine vielleicht früher, der andere später. „Das muss ein fließender Prozess sein“, betont Hartmann, während der Gegner die klare Vorgabe ausgegeben hat, spätestens in zwei Jahren in der dritten Liga zu sein. Dazu will der Trainer Dirk Schuster seinen Teil beitragen („Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit“), auch wenn der Vertrag vorerst lediglich bis 2012 läuft, während Hartmann sogar nur bis zum Saisonende unterschrieben hat.

„Eine Verlängerung ist momentan nicht das wichtigste Thema“, sagt der 47-Jährige. „Zunächst einmal wollen wir an den Klassenverbleib endgültig einen Haken machen“, sagt der Exprofi des VfB Stuttgart, auch wenn das eigentlich nur noch Formsache ist. Hartmann hat – wie Schuster – im vergangenen Sommer bei seinem Club begonnen. Als Sprungbrett nach oben? „Ich konzentriere mich auf die Aufgabe bei der SG, ich bin nicht so der Typ, der sich für andere Vereine empfehlen will“, sagt Hartmann, um dann doch noch ein wenig Humor zu versprühen: „Aber Bundestrainer will natürlich jeder werden.“

Und Nationalspieler auch. Ehrgeizig jedenfalls zeigen sich die Kickers-Spieler. „Die Mannschaft hat ja eigenständig Platz fünf als Ziel ausgegeben“, sagt Schuster, „jetzt muss sie sich auch daran messen lassen.“ Immerhin ist man in diesem Jahr noch ungeschlagen. Dabei soll es bleiben, auch wenn Hartmann einwirft: „Wir haben ja schon bewiesen, dass wir eine Serie beenden können.“ Zum Beispiel in der Vorrunde beim 2:1 gegen die Kickers – was deren erste Saisonniederlage war.

Zur ersten Heimniederlage soll es heute nicht kommen, zumal die Partie ja unter dem Motto einer guten Tat steht: dem „Tag des Olgäle“, der vor Weihnachten der Witterung zum Opfer fiel. Der Kickers-Premium-Partner Xerox zahlt für jeden Besucher fünf Euro an die Stiftung des Kinderkrankenhauses. Deshalb hoffen die Verantwortlichen auf mindestens 3000 Zuschauer. Auch wenn Jürgen Hartmann in dieser Hinsicht wenig Hoffnung auf Unterstützung machen kann. „Unsere Fangemeinde ist leider nicht so groß.“

Während die Kickers einen Durchschnitt von rund zweieinhalbtausend Besucher haben, verloren sich im Heilbronner Ausweichquartier der SG zuletzt gegen den 1. FC Nürnberg II gerade einmal 300 Fans. Das könnte sich im Sommer schlagartig ändern, dann ist ein Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München geplant. Damit wäre man dann auf Augenhöhe mit den Stuttgarter Kickers – die hatten den Rekordmeister vergangenes Jahr zu Gast.

Stuttgarter Zeitung

Kickers spielen auch für den guten Zweck

Stuttgart (bw) – Gleich zwei Ziele haben die Stuttgarter Kickers bei ihrem Heimspiel in der Fußball-Regionalliga heute (19 Uhr) gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Zum einen sollen möglichst viele Fans ins Gazi-Stadion kommen, denn pro Zuschauer zahlt der Kickers-Partner Xerox fünf Euro an die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. Zum anderen wollen die „Blauen“ mit der Unterstützung des Publikums ihre bemerkenswerte Heimbilanz ausbauen. Schließlich sind sie das einzige Team in der Regionalliga Süd, das zu Hause in dieser Saison immer noch ungeschlagen ist. „Das soll auch so bleiben“, betont Trainer Dirk Schuster vor der Partie gegen die Großaspacher, die mit drei Punkten weniger fünf Ränge hinter den Kickers auf Platz zwölf stehen. Außerdem gibt es nach dem 1:2 im Hinspiel noch etwas gutzumachen. „Diese ärgerliche Niederlage wollen wir ausmerzen“, kün­digt Schuster Revanche an. Dabei kann er personell aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten stehen alle Spieler zur Verfügung. Bei der SG kickt übrigens Martin Cimander in der Abwehr, der Sohn des früheren Kickers-Torhüters Waldemar Cimander.

Eßlinger Zeitung

Eine harte Nuss für Großaspach

Regionalligist muss zu den Kickers

(uwe). „Dass wir gegen eine solche Mannschaft noch zurückgekommen sind, zeugt von einer guten Moral.“ Aspachs Trainer Jürgen Hartmann war mit seinen Regionalligafußballern beim 2:2 gegen NürnbergII nicht unzufrieden. Doch er sah auch noch Steigerungspotenzial für die Partie heute im Schwabenduell bei den Stuttgarter Kickers. Ab 19 Uhr versucht der Neuling dem Traditionsverein die erste Heimniederlage beizubringen. Eine richtig harte Nuss. „Die Kickers sind heimstark und mit den Zuschauern im Rücken werden sie viel Druck auf uns ausüben“, erwartet der SG-Coach, der seiner Elf empfiehlt: „Es wird wichtig sein, uns nicht hinten reindrängen zu lassen und für Entlastung nach vorne zu sorgen.“ In der Vorrunde gelang das der SG Sonnenhof gut. 2:1 gewann der Aufsteiger gegen den Exbundesligisten in der Vorrunde. Wiederholung heute im Gazi-Stadion erwünscht, wenn’s nach Jürgen Hartmann geht.

Backnanger Kreiszeitung

Neuling fordert den Traditionsklub

Aspachs Regionalligakicker müssen am Freitagabend bei den Kickers ran – Martin Cimander ist bei der SG wieder an Bord

Schwäbischer Traditionsverein gegen schwäbischen Neuling lautet das Duell morgen auf der Stuttgarter Waldau. Ab 19 Uhr kämpft die SG Sonnenhof bei den Kickers um Regionalligapunkte. Aspachs Trainer Jürgen Hartmann weiß, dass auf seine Elf eine schwere Aufgabe wartet.

Von Uwe Flegel

Eigentlich ist der Vergleich des Tabellensiebten mit dem Zwölften ein Spiel zweier Mittelfeldmannschaften. Doch wenn die Kicker aus dem Fautenhau morgen nach Degerloch fahren, dann steckt in der Partie schon deutlich mehr Brisanz. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Gastgeber in der Saison 1988/1989 in der Ersten Bundesliga kickten, während den Aspachern in diesem Jahr gerade mal der Aufstieg aus der Kreisliga B gelang. Kein normales Duell ist es auch, weil mit dem Stuttgarter Mijo Tunjic (13 Treffer) und dem Sonnenhof-Angreifer Abedin Krasniqi (12) die beiden besten Torschützen der Regionalliga Süd aufeinandertreffen. Und dann gibt es noch die Ehemaligen. Bei den Kickers ist es Co-Trainer Alexander Malchow, der als Coach im Fautenhau zweimal den Abstieg der Aspacher aus der Oberliga verhinderte. Bei der SG sind es Martin Cimander, Adam Adamos, Nicolo Mazzola und Daniel Zivaljevic, die allesamt in der Kickers-Jugend am Ball waren. Zwei des Vier zählen morgen wahrscheinlich zur Startformation: Nicolo Mazzola und Martin Cimander. Letzterer saß beim 2:2 gegen Nürnberg seine Spielsperre ab, die er nach der fünften Gelben Karte in Aalen aufgebrummt bekommen hatte.

Gegen die Kickers ist der dienstälteste SG-Fußballer wieder dabei, auch wenn sich Trainer Jürgen Hartmann zur Anfangself nicht groß äußern will. Nur soviel: „Wir fahren mit demselben Kader wie gegen Nürnberg plus Martin Cimander nach Stuttgart.“ Ob es in der Abwehr, die beim 2:2 gegen den Tabellenzweiten nicht immer sattelfest war, eine Änderung gibt, dazu sagt Hartmann nichts. Fakt ist: Mit der Rückkehr von Linksverteidiger Cimander hat der Coach eine zusätzliche Alternative. Auch beim Thema Angreifer hält sich der Trainer eher bedeckt. Eine oder zwei Spitzen? „Ich würde ungern auf einen der beiden verzichten.“ Einerseits. Andererseits: „Beide Stürmer müssen aber nach hinten mitarbeiten.“ Gegen NürnbergII war das nicht immer der Fall. Gegen Stuttgart ist mehr Aktivität gefragt. Wobei dasselbe auch für die Defensive in Sachen Vorwärtsgang gilt. Insgesamt war es dem Trainer gegen den Club in Abwehr und Angriff lange Zeit zu passiv. Erst nach Rüdiger Rehms Anschlusstreffer gab der Aufsteiger richtig Gas.

Gegen den ehemaligen Bundesligisten darf sich die SG Sonnenhof den Luxus der Zurückhaltung in dieser Form nicht leisten. Immerhin gastieren die Aspacher bei der einzigen Mannschaft der Liga, die bislang noch ohne Heimniederlage ist. Und: Mit nur 20 Gegentoren hat die vom früheren Nationalverteidiger Dirk Schuster trainierte Kickers-Elf die drittbeste Defensive. Liegen die Kicker aus dem Fautenhau im Gazi-Stadion also erst einmal hinten, dann wird es richtig schwer, eine Niederlage zu verhindern.

Backnanger Kreiszeitung