Vorberichte Karlsruher SC II – Stuttgarter Kickers

Für die Kickers geht’s um die Ehre

Stuttgart – Die Enttäuschung über das 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 stand Kickers-Trainer Dirk Schuster immer noch ins Gesicht geschrieben.

Im Auswärtsspiel an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen den Karlsruher SC II ist Wiedergutmachung angesagt – obwohl laut Schuster „der eine oder andere Profi bei den Karlsruhern auflaufen wird“. Das macht die Aufgabe nicht leichter.

Für sein junges Regionalliga-Team (23 Jahre Durchschnittsalter) sei es ohnedies eine ungewohnte Situation: Nach dem Pokal-Aus gegen den Oberligisten Bonlanden und der schwächsten Saison-Leistung gegen Darmstadt steht die Mannschaft unter Druck. Es geht um die Ehre, um Wiedergutmachung.

„Das ist eine neue Situation für uns“, sagt Schuster. Um den Kopf freizubekommen, hatte er seinen Spielern daher am Donnerstag freigegeben. Ob’s hilft? Schuster zuckt mit Schultern und sagt: „Es wird nicht einfach.“

Der Kickers-Coach spielt darauf an, dass KSC-Torhüter Tobias Wagner im elften Spiel in Folge ungeschlagen ist. An Schusters Ziel ändert das nichts: „Wir wollen schließlich noch Fünfter werden.“ Also müssen sie den KSC-Keeper überwinden.

Stuttgarter Nachrichten

Schuster kündigt Überraschungen an

Stuttgart (red) – Nach dem schwachen Auftritt der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga-Partie am vergangenen Dienstag gegen den SV Darmstadt 98 (1:1) erwartet Trainer Dirk Schuster morgen (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC II eine klare Leistungssteigerung. Dabei ließ der Coach durchblicken, dass das magere Remis des Tabellenachten gegen den Vorletzten nicht ohne personelle Konsequenzen bleibt. „Es wird Überraschungen geben“, kündigte Schuster mit Blick auf die Startformation im Wildparkstadion an, der ehemaligen Wirkungsstätte des langjährigen KSC-Profis. Details nannte er allerdings nicht. Erneut verzichten muss Schuster auf Simon Köpf. Der 23-jährige Innenverteidiger, der schon in den vergangenen drei Spielen pausieren musste, wurde gestern am Sprunggelenk operiert und fällt voraussichtlich noch vier bis sechs Wochen aus.

Eßlinger Zeitung

Klaus Gickeleiter: Am Leitbild tüfteln

Frank Eppler

Mit einem verschmitzten, fast schalkhaftem Lächeln sitzt er in seinem Büro im Jugendhaus der Stuttgarter Kickers und redet mit Begeisterung über den Sport mit dem runden Leder. Klaus Gickeleiter zieht seit acht Monaten die Strippen bei der Jugendarbeit der „Blauen“. Ein Job, der ihn nach seiner eigentlichen Tätigkeit als IT-Teamleiter bei der LBBW voll in Anspruch nimmt.

„Das hab‘ ich ja von Anfang an gewusst“, schmunzelt der 51-Jährige. Lamentieren gibt es bei ihm nicht. Ein Optimist durch und durch, der stets nach vorn schaut. Das Fußballgeschäft im Nachwuchsbereich kennt er aus dem Effeff: Von 1996 bis 2003 war er als Trainer für die Kickers aktiv, erst bei der F-Jugend, danach bei der E- und D-Jugend. In den letzten Jahren betreute er die Jugend des SV Böblingen und war zugleich als Springer für den DFB-Stützpunkt Stuttgart tätig.

Als der neue Geschäftsführer der Kickers, Jens Zimmermann, ihn fragte, ob er den Job als Jugendleiter übernehmen würde, überlegte er nicht lange. „Die Chemie hat von Anfang an gepasst“, sagte der Stuttgarter. Eine Bedingung stellte er allerdings: „Ich mach’s mit meiner Frau zusammen.“

Das war kein Problem für die Kickers, und so verstärkt seine Frau Petra das sogenannte Jugend-Orga-Team, dem auch noch Wolfgang Schweizer (Spielbetrieb), Ulrich Geißel (Passwesen), Florian Beck (Turnieranfragen und Bearbeitung) und Kim-Tobias Stehle (Geschäftsstelle) angehören. Neben dem Spielbetrieb kümmern sich die Gickeleiters in der Jugendabteilung noch um den Bereich Finanzen und Veranstaltungen.

Unter der Woche trifft man Gickeleiter abends in seinem Büro im Jugendhaus beim ADM-Sportpark an. „Der zeitliche Aufwand ist wesentlich höher als zu der Zeit, als ich noch Trainer war“, sagt der 51-Jährige.

Die Sorgen und Nöte der Trainer beschäftigen ihn genauso wie die Wehwehchen der Eltern. „Manchmal komm‘ ich mir wie ein Fulltime-Manager vor.“ Elternabende hier, Trainergespräche da. Finanzielle Regelungen, Kabineneinteilungen, Konzepte erstellen, die Größe der Spielerkader festlegen… Ein Gutes hat der neue Job aber doch: „Am Wochenende kann ich dann ab und zu Fußballspiele der Bundesliga und Regionalliga anschauen.“ Das ging als Trainer nicht, da musste er jedes Wochenende seinen Mann stehen. Ja, sein Herz schlägt eben blau und ein wenig rot zugleich. Kein Wunder, denn das Einmaleins des Fußballspielens lernte er als Jugendlicher bei den „Roten“. Seine Fußballstiefel schnürte er als Aktiver in der Folge noch für den SV Fellbach und den FV Zuffenhausen. An einem Projekt arbeitet sein Team fieberhaft: der Entwicklung eines Leitbildes. Hier geht es vor allem um das Auftreten der Jungs auf und neben dem Spielfeld. „Das wird mich noch eine Weile beschäftigen“, meint der 51-Jährige.

Eine schwere Entscheidung hat er in den acht Monaten bereits treffen müssen. Nachdem die B-Jugend in der zweithöchsten Liga auf einen Abstiegsplatz abgesackt ist, hat er den Trainer entlassen. „Das war nicht einfach“, sagt er, „Uli Busch ist ein Freund von mir.“ Eine Notbremse bei noch acht ausbleibenden Spielen, jetzt ist Uli Thon für das U-17-Team verantwortlich. „Ich bin sicher, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen“, macht er sich selbst Mut. Und wohin fährt der Zug der ersten Mannschaft? „Die schaffen mittelfristig wieder den Aufstieg in die dritte Liga.“ Die wenige Freizeit nutzt er zu ausgedehnten Spaziergängen mit dem Hund und zu Wochenend-Skifahrten. Klaus Gickeleiter wohnt mit seiner bezaubernden Frau in Hedelfingen und hat einen 19-jährigen Sohn (Stephan), der zur Zeit in Wien studiert.

Helmut Winkler

Stuttgarter Wochenblatt

Presse zu Stuttgarter Kickers – SV Darmstadt 98 (1:1)

Warten auf bessere Zeiten
Regionalliga Beim 1:1 der Kickers gegen Darmstadt gibt es kaumLichtblicke. Von Joachim Klumpp

Die Stuttgarter Kickers und Darmstadt 98 haben wahrlich schon bessere Zeiten erlebt: sogar in der Bundesliga. Lang, lang ist“s her – und für die Tradition können sie sich in der Fußball-Regionalliga nichts mehr kaufen. 1:1 (0:1) trennten sich gestern beide Teams, „ein gerechtes Unentschieden“, wie Darmstadts Trainer Kosta Runjaic meinte. Was eher eine bescheidene Sicht der Dinge war, denn sein Kollege Dirk Schuster analysierte die 90 Minuten mit Ironie: „Wenn“s ganz dumm läuft, gewinnen wir sogar noch.“ Nachdem Enzo Marchese drei Minuten vor Schluss einen Ball freistehend in die Arme des Torwarts Samaké köpfte – doch das wäre des Guten dann doch zu viel gewesen.

Schließlich zeigten die abstiegsbedrohten Hessen von Beginn an viel Leidenschaft, den größeren Kampfgeist und auch mehr Spielwitz und gingen in der zwölften Minute völlig verdient durch Varol Akgöz in Führung. Dirk Schuster reagierte: er wechselte Michele Rizzi schon nach 22 Minuten aus („verletzt war er nicht“, so der Kommentar des Trainers) und brachte Alessandro Abruscia. Gebracht hat es zunächst einmal nichts.

Besser wurde es erst mit der Einwechslung von Dirk Prediger, der nicht von ungefähr den Ausgleich durch Marcel Ivanusa vorbereitete (56.) – und somit ein paar Argumente für die heute anstehenden Gespräche um eine Vertragsverlängerung lieferte. Die gab es auf Kickers-Seite ansonsten kaum, so dass Schuster nur noch sagte: „Die erste Hälfte war die schwächste in dieser Saison überhaupt.“ Die Mannschaft ist nun (inklusive Pokal) seit vier Spielen ohne Sieg, was nicht ohne Wirkung blieb. Das Warten auf bessere Zeiten fällt den Fans jedenfalls zunehmend schwerer – die 1900 Zuschauer bedeuteten seit Jahren Minusrekord auf der Waldau.

Kickers Wagner – Gerster (46. Prediger), Olveira, Rapp, Savranlioglu – Rizzi (22. Abruscia) – Jung, Ivanusa – Marchese – Türpitz, Tunjic (65. Gümüssu).

Tore 0:1 Akgöz (12.), 1:1 Ivanusa (56.).

Stuttgarter Zeitung

1:1 gegen Darmstadt
Harmlos, harmloser, Kickers
Von Stefan Klinger

Stuttgart – Sehen wir es einmal positiv: Die Stuttgarter Kickers haben im zwölften Heimspiel der Saison gegen den SV Darmstadt 1:1 (0:1) gespielt und bleiben damit das einzige Team der Fußball-Regionalliga, das in dieser Saison noch kein Spiel vor eigener Kulisse verloren hat. Damit sind wir aber fast schon am Ende angelangt, was die guten Nachrichten betrifft. Denn was die Blauen gegen den Tabellenvorletzten geboten haben, war einfach schlecht. In 90 Minuten zeigten sie gerade einmal zwei gute Angriffe. Der erste führte in der 56. Minute zum Ausgleich: Dirk Prediger, der in der Halbzeitpause eingewechselt worden war und fortan endlich mal ein wenig Schwung ins Offensivspiel brachte, setzte sich außen durch und spielte mit einem präzisen Querpass den frei stehenden Marcel Ivanusa an. Der 25-Jährige erzielte mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern das 1:1.

Der zweite gute Kickers-Angriff endete in der 89. Minute in einer Chance, die größer nicht hätte sein können: Nach einer Flanke von Philip Türpitz kam Enzo Marchese aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball. Marchese köpfte den Ball jedoch Darmstadts Torhüter Joel Samaké genau in die Arme. Wie kläglich der 26-Jährige die Chance vergab, passte an diesem verkorksten Abend bestens ins Bild. „Das war heute mit Abstand unser schlechtestes Heimspiel in dieser Saison – und wenn’s dumm läuft, gewinnen wir es sogar noch. Aber ein Sieg wäre mehr als unverdient gewesen“, ärgerte sich Kickers-Trainer Dirk Schuster, „wir hatten vor allem in der ersten Hälfte riesige Probleme gegen ein Team, das gezeigt hat, dass es sich mit aller Macht gegen den Abstieg stemmt und die Zweikämpfe annimmt.“

Seine Elf war dagegen mit einer weitaus schlechteren Einstellung ins Spiel gegangen. Offenbar hat so mancher Akteur angesichts der Tabellensituation, nach der es für die Kickers um nichts mehr geht, Motivationsprobleme. „Es ist nicht so, dass wir vor dem Spiel in der Kabine sitzen und Däumchen drehen“, sagte Kapitän Marcel Rapp, ratlos über die Gründe für die fehlende Einstellung, „aber die erste Hälfte war klar unsere schwächste Saisonleistung“.

Und so platzte Schuster nach dem 0:1 durch Varol Akgöz (12.), das Mahir Savranlioglu mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, schon früh der Kragen. Bereits in der 22. Minute wechselte er Michele Rizzi wegen dessen Defensivverhaltens aus. „Verletzt war er nicht“, sagte Schuster angefressen. Zumindest über Dirk Prediger musste er sich dagegen nicht ärgern. Einen Tag vor den heutigen Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung machte der 23-Jährige Werbung in eigener Sache. Es war neben der Statistik das einzig Positive an diesem Abend.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers wahren den Heimnimbus

Stuttgart (red) – Auch nach dem zwölften Heimspiel in dieser Saison steht die Null: Trotz eines durchwachsenen Auftritts gestern Abend in der Nachholpartie gegen den SV Darmstadt 98 bleibt Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers als einziges Team der Liga zu Hause ohne Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster trennte sich vor 1900 Zuschauern im Gazi-Stadion von den abstiegsgefährdeten Hessen mit 1:1 (0:1). Varol Akgöz brachte die engagiert kämpfenden Gäste in der 12. Minute in Führung. Marcel Ivanusa sorgte mit einem Schuss aus 18 Metern für den Ausgleich (57.). An der Tabellensituation änderte das Remis nichts. Die „Blauen“ bleiben auf dem achten, die Hessen auf dem 17. Platz. „Das war mit Abstand die schlechteste Heimleistung in dieser Saison“, schimpfte Schuster und kündigte eine „messerscharfe Analyse“ an.

Eßlinger Zeitung

1:1 – ein kleiner Hoffnungsschimmer
Fußball-Regionalliga: Für den SV Darmstadt 98 ist bei den Stuttgarter Kickers aber eigentlich mehr drin als nur ein Punkt
STUTTGART.

Hoffnungen auf einen Sieg schürte Varol Akgöz (links – gegen Andre Olveira) mit dem Führungstor für den SV Darmstadt 98. Am Ende mussten sich die abstiegsbedrohten Südhessen in der Fußball-Regionalliga bei den Stuttgarter Kickers aber mit einem 1:1 abfinden. Foto: Herbert Krämer

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. In einem Nachholspiel der Fußball-Regionalliga Süd kam der SV Darmstadt 98 bei den Stuttgarter Kickers zu einem 1:1 (1:0). Ein Punkt bei der bislang einzig noch ungeschlagenen Heimannschaft der Regionalliga Süd ist zwar durchaus ein Erfolg. Doch in der misslichen Situation, in der die Darmstädter stecken, eigentlich zu wenig. Zumal die abstiegsbedrohten Südhessen am Dienstag Abend die bessere Mannschaft waren. Doch trotz der frühen Führung durch Varol Akgöz warten sie weiter auf den ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Fünf Punkte trennen sie noch immer vom rettenden Platz 16. Aber die Leistung lässt wieder hoffen: Hätte der SV 98 die gesamte Saison mit diesem Biss und Einsatz gespielt, stünde er nicht auf einem Abstiegsplatz.

Wer eine völlig neuformierte Darmstädter Mannschaft erwartet hatte, wurde enttäuscht. Auch wenn Trainer Kosta Runjaic zwei Überraschungen parat hatte: Im Tor gab er Joel Samake den Vorzug vor Rainer Adolf. ,,Er hat gut trainiert und eine Chance verdient“, begründete Runjaic die Umstellung. Im Angriff verzichtete er auf Ermin Melunovic. Als einzige Spitze bot er Elia Soriano auf, dahinter ein breitgestaffeltes Mittelfeld. Die Taktik ging auf.

Den Kickers fiel gegen das laufstarke Quintett nichts ein. Spätestens ab der Mittellinie wurde der Ballführende von zwei Darmstädter angegriffen. Und es spielte den Darmstädtern in die Karten, dass sie gleich den zweiten Konter erfolgreich abschlossen. Nach Vorarbeit von Soriano wurde der Schuss von Maximilian Mehring zwar noch von einem Abwehrspieler abgeblockt, aber Varol Akgöz machte es im zweiten Versuch besser und brachte den SV 98 mit seinem zweiten Saisontreffer nach zwölf Minuten in Führung. Das frühe Tor gab Sicherheit.

Stuttgarts Trainer Dirk Schuster reagierte bereits in der 22. Minute, doch der frühe Spielertausch brachte den Gastgebern nichts. Bis zum Pausenpfiff brachten sie die sichere Darmstädter Abwehr nicht in Bedrängnis.

Gleich nach dem Wechsel bot sich dem quirligen Sven Sökler nach einem Befreiungsschlag plötzlich eine gute Konterchance, doch in Strafraumnähe rutschte der Darmstädter aus – das hätte gefährlich werden können. Dann folgte der Nackenschlag für den SV 98. Der zur Halbzeit eingewechselte Dirk Prediger legte auf der linken Seite einen couragierten Flankenlauf hin, ließ drei Darmstädter schlecht aussehen – und seinen präzisen Pass nutzte Marcel Ivanusa zum 1:1 (56.).

Nun geriet der SV 98 in Zugzwang, denn er brauchte drei Punkte im Abstiegskampf. Runjaic brachte mit Melunovic einen zweiten Stürmer. Zwar forcierten die Südhessen ihre Angriffsbemühungen, allerdings bis zur 78. Minute ohne echte Chance. Dann traf Melunovic aus 16 Metern das Außennetz, in der 82. Minute verfehlte der gerade eingewechselte Oliver Heil mit einem 18-Meter-Schuss das Tor nur knapp. Doch in der 89. Minute hieß es tief durchatmen. Gegen die nun äußerst offensive Darmstädter Elf kam Marchese aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball. Samake rettete den Lilien den Punkt. Ein 2:1 für Stuttgart hätte den Spielverlauf allerdings auch auf den Kopf gestellt.

Echo-Online

Vorberichte Stuttgarter Kickers – SV Darmstadt 98

Prediger wieder

Den Stuttgarter Kickers bleibt nach dem 0:0 in der Partie gegen den SC Pfullendorf nur wenig Zeit, über die vergebenen zwei Punkte nachzudenken. Bereits heute Abend (19 Uhr, Gazi-Stadion) tritt der Fußball-Regionalligist im Nachholspiel gegen den Tabellenvorletzten SV Darmstadt 98 an. Der Trainer Dirk Schuster sagt, er erwarte von Beginn an ein offensives Spiel der Gäste. „Für Darmstadt hat die Partie fast schon Endspielcharakter.“

Nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel kehrt der Kickers-Stürmer Dirk Prediger wieder in den Kader zurück. Im Training habe der Angreifer einen guten Eindruck hinterlassen, sagt Schuster. In der Abwehr allerdings muss der Trainer erneut auf Simon Köpf verzichten. Die Sprunggelenksverletzung des Verteidigers ist noch nicht verheilt. Ob Köpf operiert werden muss, ist nach Angaben eines Vereinssprechers noch unklar. jbr

Stuttgarter Zeitung

Kickers wollen Serie fortsetzen

Stuttgart (red) – Keine Atempause für den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers: Nach dem 0:0 am vergangenen Freitag gegen den SC Pfullendorf empfangen die Kickers heute (19 Uhr) den SV Darmstadt 98 zum Nachholspiel. Am Sonntag (14 Uhr) sind die „Blauen“ zu Gast beim Karlsruher SC II.

Bei den Kickers fällt gegen den Tabellenvorletzten Innenverteidiger Simon Köpf erneut verletzt aus. Ob der 23-jährige Abwehrspieler an seinem verletzten Sprunggelenk operiert werden muss, ist offen. Zurück im Kader ist dagegen Dirk Prediger, der seine muskulären Probleme auskuriert hat.

Kickers-Trainer Dirk Schuster erwartet gegen Darmstadt von Beginn an eine offensive Grundeinstellung. „Für Darmstadt hat die Partie fast schon Endspielcharakter“, sagt Schuster. Die Kickers ihrerseits setzen auf ihre Heimstärke. „Wir sind als einziges Team der Liga vor eigenem Publikum ungeschlagen und wollen diesen Nimbus auch gegen Darmstadt wahren“, sagt Schuster. Fünf Siege und sechs Unentschieden stehen bei einer Torbilanz von 13:4 in dieser Saison bislang zu Buche.

Eßlinger Zeitung

StZ: Kickers: Klasse statt Masse

Stuttgart sucht Verstärkungen, Reutlingen einen Trainer. Von Joachim Klumpp

Über mangelnde Spielpraxis können sich die Stuttgarter Kickers derzeit nicht beklagen. In der Regionalliga steht bereits morgen (19 Uhr, Gazi-Stadion) das Nachholspiel gegen Darmstadt 98 auf dem Programm – und das hat durchaus Vorteile. Nicht nur, um möglichst rasch das eher enttäuschende 0:0 gegen Pfullendorf vom vergangenen Freitag vergessen zu machen, sondern auch um Spieler ins Visier zu nehmen, die sich empfehlen wollen.

Vor allem die zehn Mann aus dem aktuellen Kader, die noch ohne Vertrag sind, und die auch nicht mehr alle einen bekommen werden. Christian Grujicic, der in der zweiten Mannschaft aushalf, gehört dazu, auch für die Leihgabe Jerome Gondorf dürfte der Sprung wohl zu früh kommen. Franco Petruso hat aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit schlechte Karten, und im Angriff konnte Gökhan Gümüssu die Erwartungen nur selten erfüllen. „Wir werden mit den betreffenden Spielern in den nächsten Wochen über ihre Perspektiven reden“, sagt der Trainer Dirk Schuster. Klar ist schon, dass der Torhüter Günay Güvenc einen Sprung nach vorne gemacht hat und wohl weiter zum Kader der ersten Mannschaft gehören wird. Auch André Olveira konnte seine Chance in der Innenverteidigung zuletzt durchaus nutzen.

Die Verhandlungen mit dem ehemaligen Kickers-Akteur Oliver Stierle (FC Bayern München II) laufen, „ein interessanter Spieler“ sagt Schuster, auch wenn auf der linken Seite kein großer Handlungsbedarf besteht. „Aber wir wollen ja den Konkurrenzdruck erhöhen“, sagt der Trainer, „der war in dieser Saison auch verletzungsbedingt oft nicht so vorhanden. Um den Kader aufzufüllen, brauchen wir niemanden.“ Zumal ja auch noch Spieler aus der zweiten Mannschaft die Möglichkeit zur Bewährung haben. Dominique Fennell hat schon zum Regionalligaaufgebot gezählt, vielleicht erhält auch noch der wuchtige Stürmer Kaan Tosun eine Chance. „Wir werden schon gegen Darmstadt den einen oder anderen von unten dazunehmen“, sagt Schuster. „Es ist wichtig, dass die Spieler sich an die Regionalligaatmospähre gewöhnen.“

An die Oberliga muss sich dagegen der insolvente SSV Reutlingen gewöhnen, von dem einige Spieler auf den Markt kommen. „Prinzipiell sind die interessant für uns“, sagt Schuster zu möglichen Verstärkungen des Nachbarn, von dem der Verteidiger Dominik Bentele auf der Liste der Kickers stehen soll. Der SSV, der durch das 3:0 gegen Alzenau in der Tabelle an den Blauen vorbei gezogen ist, sucht zunächst einmal einen Trainer, dazu wurde eine Findungskommission ins Leben gerufen. Zudem fehlt für Mai ein fünfstelliger Betrag im Etat. Da kommen die Heimspiele gegen den Spitzenreiter VfR Aalen (der Interesse an Reutlingens Alban Meha hat) und den Lokalrivalen aus Stuttgart gerade recht.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers II (0:2)

In der Offensive nichts Neues

FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II 0:2 (0:1). Der FC Villingen kassierte mit dem 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers II eine schmerzliche Heimniederlage. Damit rückt die Abstiegszone wieder ein Stück näher.

Der Unterschied zwischen beiden Teams offenbarte sich erneut in der Chancenauswertung. Während die Kickers hier eine optimale Ausbeute präsentierten und mit Glück alle drei Punkte mitnahmen, verhinderte bei den Nullachtern die fehlende Abgeklärtheit im gegnerischen Strafraum eventuell sogar einen Sieg.

Da halfen zum Einstand des neuen Präsidenten Siegfried Kauder weder der ministerielle Glanz von Helmut Rau, noch der Ex-Weltmeister im Reckturnen Eberhard Gienger, der per Fallschirm mit dem Spielball ins Stadion einschwebte. Auch die Stadtharmonie und das Badner Lied waren vor lokaler Prominenz wie OB Rupert Kubon und Landrat Karl Heim nicht die erhofften Glücksbringer.

Dabei starteten die Nullachter nach dem wertvollen 1:1 in Bahlingen mit viel Dynamik in die Begegnung. In der 4. Minute wurde Tobias Weißhaar gerade noch abgeblockt und in der 11. Minute ging ein Jeske-Schuss knapp drüber. Bereits in der 23. Minute musste dann Mario Maus (Verdacht auf Oberschenkelverhärtung) ausgetauscht werden. Es folgten zwei Kickers-Chancen durch einen Gatzky-Schuss (24.), den 08-Keeper Daniel Miletic über die Latte lenkte und von Marc Auracher, der um Millimeter an einer Hereingabe vorbeirutschte. Die Villinger konnten dagegen nach einer Jeske-Ecke die Verwirrung im Kickers-Strafraum nicht nutzen. Dafür bestraften die Gäste einen Patzer der zögerlichen 08-Abwehr durch Kaan Tosun in der 40. Minute mit dem überraschenden 0:1. Kurz darauf bügelte David D’Incau noch einen Jäger-Fehler gegen Jerome Gondorf aus.

Mit der Einwechslung von Benedikt Haibt für den jungen Tino-Amando Jäger belebte sich nach der Pause das Offensivspiel der Gastgeber. Die Begegnung avancierte zu einer optisch absolut einseitigen Angelegenheit zugunsten der Nullachter. Diese überboten sich aber wie schon so oft in dieser Saison im Auslassen bester Möglichkeiten. Innerhalb von fünf Minuten nach der Pause wehrte Kickers- Keeper Günay Güvenc einen Scheu-Schuss (47.) zur Ecke ab, dann legte Haibt für Tobias Weißhaar auf, dessen Heber übers Tor ging und nach einer schönen Kombination über Haibt und German hätte Weißhaar den Ausgleich erzielen müssen. Doch es sollte nicht sein, denn der Ball touchierte nur die Latte. Danach benötigten die Villinger erst einmal eine Verschnaufpause, ehe in der Schlussphase nach der Einwechslung von Aleksandar Novakovic nochmals alles nach vorne geworfen wurde. Der junge Stürmer köpfte in der 77. Minute neben das Gehäuse und bediente in der 80. Minute Haibt, der nur um Millimeter am Pfosten vorbei zielte. Kickers-Schlussmann-Güvenc vereitelte bei einem Weißhaar-Schuss (82.) und einem Versuch von Novakovic aus der Drehung (89.) die letzten 08-Hoffnungen auf einen Punktgewinn.

Dagegen machten es auf der anderen Seite die Kickers bei ihrem ersten Auftauchen im 08-Strafraum nach der Pause vor. Boris Gatzky (89.) vollendete zum aus Villinger Sicht deprimierenden 0:2-Endstand.

Bereits am Mittwoch wartet auf die Nullachter mit dem Nachholspiel gegen Astoria Walldorf (Anpfiff 18.15 Uhr) eine weitere schwere Heimaufgabe.

Schwarzwälder Bote

FC 08 Villingen trifft auch gegen Stuttgarter Kickers das Tor nicht

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers 0:2 (0:1). So hatte sich der neue FC 08-Präsident Siegfried Kauder seinen Einstand nicht vorgestellt: Beim unglücklichen 0:2 gegen die Reserve der Stuttgarter Kickers zeigten die Nullachter einmal mehr ihre sattsam bekannte Sturmschwäche.Zumindest die Rahmenbedingungen stimmten am Samstag: Der ehemalige Turnweltmeister Eberhard Gienger brachte via Fallschirmsprung den Ball, Staatsminister Helmut Rau besorgte den Anstoß und gut 600 Zuschauer waren im Friedengrund.
Bild: direvi

Auch konnte man dem Team von FC 08-Trainer Reiner Scheu im fünften Spiel binnen 14 Tagen kein fehlendes Engagement vorwerfen.

Die Nullachter begannen schwungvoll, doch Mario Maus und Tobias Weißhaar agierten im Abschluss nach vier Minuten zu zögerlich. Es entwickelte sich ein technisch sauberes Spiel ohne große Torchancen, ehe Boris Gatzky Villingens Schlussmann Daniel Miletic prüfte (24.). Weißhaar und Tobias Link hatten noch Gelegenheiten für den FC 08, ehe der Villinger Abwehr ein kapitaler Bock unterlief: In der 40. Minuten konnten sich gleich drei Abwehrspieler nicht einigen. Stuttgarts Torjäger Kaan Tosun war zur Stelle und erzielte die Gästeführung.

Nach der Pause kamen die Gastgeber entschlossen aus der Kabine. Den Schuss von Karsten Scheu parierte Kickers-Schlussmann Günay Güvenc (47.), und auch Weißhaar brachte den Ball nicht im Gäste-Kasten unter (48.). Der schönste Spielzug der 90 Minuten hätte ein Tor verdient gehabt. Der Ball lief über den eingewechselten Benedikt Haibt und Alexander German zu Tobias Weißhaar, der die Kugel aus guter Position auf die Oberkante der Latte bugsierte (50.).

In der Folgezeit hatten die Kickers das Spiel gegen eine ratlos anrennende Villinger Mannschaft weitgehend im Griff. Mario Ketterers Gewaltschuss (76.) wurde pariert, und ein Kopfball des eingewechselten Alexander Novakovic eine Zeigerumdrehung später ging knapp vorbei. Auch Benedikt Haibt fehlten im Abschluss ein paar Zentimeter (80.).

Und so kam, was kommen musste: Mit der dritten Torchance des Spiels markierten die Stuttgarter durch Boris Gatzky bei einem Konter kurz vor Schluss die Entscheidung. Müde und mit hängenden Köpfen schlichen die Nullachter vom Platz. Die „englischen Wochen“ hatten ihren Tribut gefordert.

„Das Spiel hat mich einige Nerven gekostet. Villingen hätte ein 1:1 verdient gehabt“, sagte Kickers-Trainer Björn Hinck. Dieser Ansicht war auch der etwas frustrierte Reiner Scheu, der seiner Mannschaft gleichwohl keinen Vorwurf machen wollte. „Wir haben wieder viel investiert an Laufwegen und Kraft, aber auch klarste Torchancen nicht verwertet“, meinte Scheu. Angesichts des Drei-Tage-Rhythmus´ werde ihm „angst und bange“, so der Villinger Trainer. Am Mittwoch (18.15 Uhr) trifft der FC 08 auf den Tabellenzweiten Walldorf. Tore: 0:1 (40.) Tosun, 0:2 (89.) Gatzky. Zuschauer: 600. Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg). Gelbe Karten: Scheu, Link, German – Gondorf, Celiktas.

FC 08 Villingen: Miletic – Maus (23. Sopelnik), Bea, D‘ Incau, Jäger (46. Haibt) – Jeske, Scheu, Link, Ketterer – German (69. Novakovic), Weißhaar.

Südkurier

Nur der Rahmen überzeugt

Der Ball kommt vom Himmel, der neue Präsident aus Berlin, doch der FC 08 verliert mit 0:2.

FUSSBALL-OBERLIGA (bra). Der neue 08-Präsident Siegfried Kauder, Vorsitzender des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag, hatte für ein nettes Rahmenprogramm rund um die Oberligapartie gesorgt. Der Ball kam per Fallschirm vom Himmel, die prominenten Gäste waren in froher Erwartung. Doch auf dem Platz gab es für die Nullachter gegen die Stuttgarter Kickers nur Ernüchterung.
FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers II 0:2 (0:1). Nach der 0:2-Niederlage müssen sich die Nullachter wieder ernsthaft Sorgen um den Klassenerhalt machen. 08-Trainer Reiner Scheu bereitet derzeit allerdings „das Dauerstressprogramm der englischen Wochen“ deutlich mehr Kopfzerbrechen. Zudem habe seine Mannschaft wieder viel investiert. „Natürlich bin ich über das 0:2 enttäuscht“, so Scheu, „nicht aber über die Leistung meiner Mannschaft, die nach der Pause einiges an Moral aufgebracht hat, um das Spiel noch umzubiegen. Unser Problem ist es momentan einfach, klarste Chancen nicht zu verwerten.“

Beide Mannschaften wollten in der ersten Halbzeit keinen Fehler begehen und geizten mit Torschüssen. Das Sicherheitsdenken stand im Kampf um den Klassenerhalt offensichtlich im Vordergrund. Doch in 34. Minute hatten die Fans des FC 08 den Torschrei schon auf den Lippen. Mario Ketterer nahm eine Freistoßflanke volley ab, Tobias Weißhaar verlängerte den Schuss, aber Gästekeeper Günay Güvenc reagierte glänzend. Wie aus heiterem Himmel fiel dann in der 40. Minute die 1:0-Führung der kampfstarken Kickers. Caglar Celiktas schaltete am schnellsten, als sich drei Villinger Abwehrspieler uneins waren und traf aus halbrechter Position in die lange Torecke. In der 50. Minute spielte Alexander German geschickt in den Rücken der Gästeabwehr, doch Tobias Weißhaar donnerte den Ball aus zwölf Metern unbedrängt nur an die Oberkante der Latte. Danach wurde die Partie immer zerfahrener. In der 80. Minute spielte sich das eingewechselte Villinger Duo Alexander Novakovic/Benedikt Haibt nach einem Konter gekonnt durch. Doch Haibt zielte am Tor vorbei. Effektiver waren erneut die Gäste. Boris Gatzky traf mit einem platzierten Schuss in der 90. Minute zum 0:2 ins Netz.

Der Stuttgarter Trainer Björn Hinck sah einen glücklichen Sieg: „Villingen hätte ein 1:1 verdient gehabt.“

Badische Zeitung