Verletzungspech bei den Blauen hält an: Jerome Gondorf, Oliver Stierle und Philip Türpitz fallen aus

Das Lazarett des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers hat sich in dieser Woche auf einen Schlag um drei weitere Akteure erweitert. So stehen neben dem Rekonvaleszenten Dirk Prediger (Reha nach Kreuzbandriss) nun auch noch Oliver Stierle (Sehnenverletzung am linken Sprunggelenk) sowie Philip Türpitz (Muskelfaserriss im linken vorderen Oberschenkel) auf der Verletztenliste der Blauen. Noch schwerer wiegt die Blessur von Jerome Gondorf: Der 22-Jährige hat sich ebenfalls unter der Woche im Training einen Mittelfußbruch zugezogen und muss sich nun einem operativen Eingriff unterziehen. Wie lange das Kickers-Trio ausfallen wird, ist offen.

Die Stuttgarter Kickers wünschen ihren verletzten Spielern eine möglichst rasche Genesung!

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Vorberichte Wormatia Worms – Stuttgarter Kickers

Gespräch mit dem Sorgenkind Stierle
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 19.11.2010

Der Kickers-Trainer Dirk Schuster hätte nichts gegen eine Gebietsreform, die die Stadt Worms kurzerhand zu einem Vorort von Frankfurt machen würde. Schließlich hat der Fußball-Regionalligist gegen die zweiten Mannschaften der Eintracht und des FSV zuletzt sechs Punkte geholt und elf Tore geschossen. So kann“s weitergehen. Auch morgen (14 Uhr) – eben bei der Wormatia in Worms, die von dem Exnationalspieler Ronny Borchers trainiert wird.

Das einzige Sorgenkind am vergangenen Samstag hieß Oliver Stierle. Der Außenverteidiger hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und wurde folgerichtig zur Pause (1:2) ausgewechselt. Dass es just danach noch zu einem 7:2-Kantersieg gereicht hat, dürfte indes Zufall gewesen sein. Dennoch hatten der Trainer und sein Assistent Alexander Malchow unter der Woche ein persönliches Gespräch mit Stierle. Tenor: Will er Leistungsträger sein oder Mitläufer? Nach den Übungseinheiten hatte Schuster den Eindruck, dass sich Stierle für den Leistungsträger entschied, als der er im Sommer geholt wurde.

Sonst kommen vielleicht noch Neue – zum Beispiel von dem von der Insolvenz bedrohten Ligarivalen SSV Ulm (siehe auch Seite 35). „Natürlich beobachten wir die Situation dort“, sagt Dirk Schuster und fügt hinzu: „Es gab auch schon Anfragen von Spielervermittlern, die nach möglichen Abnehmern suchen.“ Wobei vor allem der Torjäger Michael Schürg gefragt sein dürfte, der allerdings bei den Kickers eine wenig ruhmreiche Vergangenheit hat. ump

Stuttgarter Zeitung

Sportlich nur ein Absteiger?

19.11.2010 – WORMS/ULM

FINANZEN Nach Weiden auch Ulm in Not

(csr). In dieser Saison soll es gelingen. Im dritten Jahr ihrer Regionalliga-Zugehörigkeit möchten die Fußballer von Wormatia Worms erstmals „sportlich“ den Klassenerhalt schaffen und nicht wieder vom Lizenzentzug anderer Vereine profitieren. Andererseits: Vielleicht wird es erneut gar nicht nötig sein. Während sich die Wormaten nämlich auf ihr am Samstag anstehendes Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers vorbereiteten (eine ausführliche Vorschau folgt), hat mit dem SSV Ulm jetzt schon der zweite Ligarivale arge Finanzprobleme eingestanden. Nach der Spvgg. Weiden droht auch dem in den Tabellenkeller abgerutschten SSV Ulm ein Insolvenzverfahren.

Während die Franken bereits einen Insolvenantrag gestellt haben, kündigte SSV-Präsident Rene Mick den Gang zum Amtsgericht für den heutigen Freitag an, sollte es nicht gelingen, neue Sponsorengelder in Höhe von 150 000 Euro zu erzielen. Der derzeitige Schuldenstand wird gar auf knapp 600 000 Euro beziffert, im Oktober wurden bereits keine Spielergehälter mehr gezahlt. Ein Grund für das Minus sind die geringen Zuschauerzahlen, sind die Ulmer mit rund 1 100 Besuchern pro Spiel doch ein gutes Stück weg von den angepeilten 1 800 Zuschauern.

Während sich kurz vor Ende der Frist in Schwaben ein „Unternehmer-Konsortium“ zu Wort meldete, das den Verein retten möchte, werden rund ums Wormatiastadion die Folgen eines möglichen Insolvenzverfahrens in Ulm und Weiden diskutiert. Fakt ist: Sollte tatsächlich ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden oder das Verfahren „mangels Masse“ gar abgelehnt werden, stünde der betreffende Verein als Absteiger fest. Die Zahl der sportlichen Absteiger würde sich also verringern. Mit dem Insolvenzantrag besiegelt ist das Schicksal gleichwohl noch nicht, könnte im „vorläufigen Insolvenzverfahren“ doch noch eine Gesundung mittels „Insolvenzplan“ erreicht werden. Der VfB Lübeck oder TuS Koblenz haben es bereits vorgemacht…

Wormser Zeitung

Das Bayern-Gen steckt nun auch in Oliver Stierle

Kickers Der 27-Jährige kehrt von München nach Degerloch zurück. Von Joachim Klumpp

An den 2. September 2008 kann sich Oliver Stierle noch haargenau erinnern. „Das ganze Stadion hat Olli gerufen – aber leider den anderen gemeint.“ Oliver Kahn nämlich, zu dessen Ehren an diesem Abend das Abschiedsspiel in der ausverkauften Münchner Allianz Arena veranstaltet wurde. Mit den beiden Ollis, wobei Stierle erst in der Schlussphase zu einem Kurzeinsatz kam. Der unvergessen bleibt. Mittendrin statt nur dabei.

Der Heimkehrer der Stuttgarter Kickers gehörte seinerzeit zur zweiten Mannschaft des FCB, dritte Liga, doch kurz zuvor war der damalige Chefcoach Jürgen Klinsmann unvermittelt ins Training gekommen und hatte sich vier Spieler zur Verstärkung geangelt, darunter Stierle. Ein paar Monate später wurde der Exbundestrainer vorzeitig entlassen. Schlecht für ihn – und für Stierle. Denn plötzlich war auch Klinsmanns Zusage wertlos wie Monopolyspielgeld: den Blondschopf in der folgenden Saison bei den Profis mittrainieren zu lassen.

Das war ein erster Dämpfer, doch der eigentliche K.-o-Schlag folgte in der vergangenen Winterpause. Sein Trainer Mehmet Scholl plante nämlich, Stierle solle den Trainerschein machen und dann im Nachwuchsbereich der Bayern eingebunden werden. Doch mit diesem Vorschlag kam er beim neuen Präsidenten Uli Hoeneß nicht durch, und von dem Tag an war für Stierle klar: „Ich muss mir etwas Neues suchen.“

Was neues Altes: die Stuttgarter Kickers, deren Trainer Dirk Schuster frühzeitig sein Interesse bekundet hatte, nicht zuletzt in persönlichen Gesprächen. Zwar gab es auch von Drittligisten Anfragen (Dynamo Dresden) oder sogar Angebote (Wacker Burghausen), doch bei ersteren war die finanzielle Situation des Vereins mehr als unsicher, bei den anderen das Angebot „unterirdisch“, wie Stierle sagt. Blieben die Blauen.

Da weiß man, was man hat. Vor allem wenn man seit 2000 schon acht Jahre in Degerloch gespielt hatte. „Letztendlich war es eine Herzensangelegenheit“, sagt der Botnanger Stierle zu seinem Comeback bei den Kickers, dem nicht nur der Präsident Edgar Kurz („auf ihn bin ich besonders gespannt“) entgegenfiebert, wenn er heute bei der offiziellen Saisoneröffnung im ADM-Sportpark vorbeischaut.

Auch der Trainer Dirk Schuster verspricht sich viel von dem 27-Jährigen. Nicht nur weil er bei der Abschlussfahrt eines Teils der Mannschaft nach Mallorca mit dabei war. Das zeugt von Identifikation – und kommt gut an. „Olli hat schon von Anfang an gezeigt, dass er sich in der Hierarchie und Hackordnung ziemlich weit oben ansiedeln wird“, sagt der Trainer Dirk Schuster. Doch eine Stammplatzgarantie gibt es auch für einen Oliver Stierle mit dem Bayern-Stallgeruch nicht. „Schließlich definiert sich alles über die Leistung“, betont Schuster.

Das weiß auch der Linksfuß, der sich sowohl in der Viererkette als auch im Mittelfeld wohlfühlt. Und der von der Mannschaft überzeugt ist. Das eine oder andere Spiel in der Rückrunde hat er beobachtet, und selbst im Training vorbeigeschaut. „Da hat man die Handschrift des Trainers gesehen, das hat mir imponiert.“

Stierle kann sich ein gewisses Urteil erlauben. Schließlich hat er in den zwei Jahren bei den Bayern zwei Trainer erlebt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hermann („Tiger“) Gerland, den harten Hund, der auf dem Platz schon mal laut werden kann, und als Kontrastprogramm den Feingeist und TV-Kommentator Mehmet Scholl, der eher für technische Finesse und spielerische Eleganz steht. Lernen konnte man von beiden, weshalb Stierle die Zeit in München „auf keinen Fall missen will“.

In dieser Woche beim Trainingslager auf dem Schliffkopf wurden sogar ein wenig Erinnerungen wach. Das Programm war „mit dem unter Gerland vergleichbar“, sagt Stierle. Und das will was heißen. Schuster lässt es dagegen kalt: „Da müssen die Spieler jetzt durch.“ Nicht nur Stierle.

Die Saisoneröffnung beginnt heute um 11 Ihr im ADM-Sportpark mit der Mannschaftspräsentation und einer Autogrammstunde. Das Testspiel gegen Heidenheim wurde auf 13.30 Uhr vorverlegt, um dem WM-Viertelfinale gegen Argentinien aus dem Weg zu gehen, das in Degerloch auf einer Großbildleinwand gezeigt wird.

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Presse zur Rückkehr von Oliver Stierle

Stierle kehrt zurück

Bei den Stuttgarter Kickers laufen die Planungen für die kommende Saison. Der Fußball-Regionalligist hat den Abwehrspieler Oliver Stierle verpflichtet, der nach zwei Jahren beim FC Bayern München II zu den Kickers zurückkehrt. Der 26-Jährige hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Der Trainer Dirk Schuster sagt, mit seiner Erfahrung könne Stierle dem jungen Team „entscheidend weiterhelfen“.

Nach fünf Spielen ohne Sieg versinkt Schusters Team allerdings immer mehr im Mittelmaß. Schuster sagt, er führe das auf eine anstrengende Saison zurück. Seine junge und teilweise noch unerfahrene Mannschaft habe „stark am oberen Limit gespielt“. Im Nachholspiel des 18. Spieltags empfängt das Team heute (19 Uhr, Gazi-Stadion) den SC Freiburg II. Die Breisgauer stehen auf Platz drei der Tabelle mit acht Punkten Vorsprung auf die Kickers. jbr

Stuttgarter Zeitung

Kickers holen Stierle zurück

Stuttgart (bw) – Vor der Nachholpartie heute (19 Uhr) im Gazi-Stadion gegen den Tabellendritten SC Freiburg II verkündete der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers gestern den ersten Neuzugang für die kommende Saison: Oliver Stierle kehrt nach zwei Jahren beim Drittligisten FC Bayern München II wieder zu den „Blauen“ zurück, für die er zwischen 2001 und 2008 bereits 148 Partien in der Regionalliga bestritt und acht Tore erzielte. Der 26-jährige Linksverteidiger und frühere Mannschaftskapitän unterschrieb auf der Waldau einen Zweijahresvertrag. „Wir wollten ihn unbedingt zurückholen. Mit seiner Erfahrung kann er unserem jungen Team entscheidend weiterhelfen“, freut sich Kickers-Trainer Dirk Schuster über die Verstärkung.

Eßlinger Zeitung

Comeback auf der Waldau: Oliver Stierle kehrt zu den Stuttgarter Kickers zurück

Der Defensivspieler erhält einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2012

Oliver Stierle wird ab 1. Juli 2010 wieder den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers verstärken. Der 26 Jahre alte Defensivspieler, der im Sommer 2008 als Kickers-Mannschaftskapitän von seinem Heimatverein zum FC Bayern München gewechselt war, unterschreibt auf der Waldau einen bis zum 30. Juni 2012 datierten Vertrag. „Ich freue mich sehr darauf, wieder das Kickers-Trikot tragen zu dürfen“, sagt Stierle. „Alle anderen Anfragen, auch die aus der 3. Fußball-Liga, konnten meine emotionale Stärke zu den Stuttgarter Kickers nicht toppen“.

Stierle, der von 2000 bis 2008 für den Degerlocher Verein insgesamt 148 Partien (acht Tore) in der Regionalliga Süd absolviert hatte, wird wie vor seinem Weggang nach München wieder das Kickers-Trikot mit der Rückennummer 13 erhalten.

Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster freut sich auf das Comeback seines Wunschspielers: „Wir wollten Oliver Stierle unbedingt zurück zu den Blauen auf die Waldau holen. Ich freue mich deshalb sehr, dass uns dieses Vorhaben gelungen ist und wir künftig einen weiteren für uns sehr wertvollen Spieler in unserer Mannschaft haben werden. Mit seiner Erfahrung kann er unserem jungen Team an dessen weiteren Entwicklung entscheidend weiterhelfen“, sagt Schuster.

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StZ: Kickers: Klasse statt Masse

Stuttgart sucht Verstärkungen, Reutlingen einen Trainer. Von Joachim Klumpp

Über mangelnde Spielpraxis können sich die Stuttgarter Kickers derzeit nicht beklagen. In der Regionalliga steht bereits morgen (19 Uhr, Gazi-Stadion) das Nachholspiel gegen Darmstadt 98 auf dem Programm – und das hat durchaus Vorteile. Nicht nur, um möglichst rasch das eher enttäuschende 0:0 gegen Pfullendorf vom vergangenen Freitag vergessen zu machen, sondern auch um Spieler ins Visier zu nehmen, die sich empfehlen wollen.

Vor allem die zehn Mann aus dem aktuellen Kader, die noch ohne Vertrag sind, und die auch nicht mehr alle einen bekommen werden. Christian Grujicic, der in der zweiten Mannschaft aushalf, gehört dazu, auch für die Leihgabe Jerome Gondorf dürfte der Sprung wohl zu früh kommen. Franco Petruso hat aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit schlechte Karten, und im Angriff konnte Gökhan Gümüssu die Erwartungen nur selten erfüllen. „Wir werden mit den betreffenden Spielern in den nächsten Wochen über ihre Perspektiven reden“, sagt der Trainer Dirk Schuster. Klar ist schon, dass der Torhüter Günay Güvenc einen Sprung nach vorne gemacht hat und wohl weiter zum Kader der ersten Mannschaft gehören wird. Auch André Olveira konnte seine Chance in der Innenverteidigung zuletzt durchaus nutzen.

Die Verhandlungen mit dem ehemaligen Kickers-Akteur Oliver Stierle (FC Bayern München II) laufen, „ein interessanter Spieler“ sagt Schuster, auch wenn auf der linken Seite kein großer Handlungsbedarf besteht. „Aber wir wollen ja den Konkurrenzdruck erhöhen“, sagt der Trainer, „der war in dieser Saison auch verletzungsbedingt oft nicht so vorhanden. Um den Kader aufzufüllen, brauchen wir niemanden.“ Zumal ja auch noch Spieler aus der zweiten Mannschaft die Möglichkeit zur Bewährung haben. Dominique Fennell hat schon zum Regionalligaaufgebot gezählt, vielleicht erhält auch noch der wuchtige Stürmer Kaan Tosun eine Chance. „Wir werden schon gegen Darmstadt den einen oder anderen von unten dazunehmen“, sagt Schuster. „Es ist wichtig, dass die Spieler sich an die Regionalligaatmospähre gewöhnen.“

An die Oberliga muss sich dagegen der insolvente SSV Reutlingen gewöhnen, von dem einige Spieler auf den Markt kommen. „Prinzipiell sind die interessant für uns“, sagt Schuster zu möglichen Verstärkungen des Nachbarn, von dem der Verteidiger Dominik Bentele auf der Liste der Kickers stehen soll. Der SSV, der durch das 3:0 gegen Alzenau in der Tabelle an den Blauen vorbei gezogen ist, sucht zunächst einmal einen Trainer, dazu wurde eine Findungskommission ins Leben gerufen. Zudem fehlt für Mai ein fünfstelliger Betrag im Etat. Da kommen die Heimspiele gegen den Spitzenreiter VfR Aalen (der Interesse an Reutlingens Alban Meha hat) und den Lokalrivalen aus Stuttgart gerade recht.

Stuttgarter Zeitung