3:1-Sieg in Metzingen: Stuttgarter Kickers bestehen die Generalprobe vor dem Regionalliga-Start

Enzo Marchese (2) und Marcel Ivanusa schießen die Blauen in die dritte WFV-Pokal-Runde – Spieltermin voraussichtlich am Samstag, 14. August (15 Uhr)

Mit mehr Mühe als erwartet hat sich der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers am Dienstagabend durch einen 3:1(1:1)-Auswärtserfolg beim Landesligisten TuS Metzingen für die dritte Spielrunde im laufenden WVF-Pokal-Wettbewerb qualifiziert. Beim letzten Test vor dem Regionalliga-Saisonauftakt an diesem Samstag gegen den FC Memmingen (GAZi-Stadion, 14 Uhr) drehten Enzo Marchese per Tore-Doppelpack (24./69.) sowie Marcel Ivanusa (71.) vor den 400 Zuschauern einen frühen 0:1-Rückstand in einem am Ende verdienten Sieg der Blauen. Die Degerlocher treffen nun auf den Gewinner der Mittwochspartie VfB Bösingen (Landesliga) – VfL Nagold (Verbandsliga). Terminiert wird diese Drittrundenbegegnung voraussichtlich auf Samstag, 14. August 2010 (15 Uhr).

Ohne eine Schrecksekunde scheinen die Kickers-Akteure von Cheftrainer Dirk Schuster in dieser Saison jedoch nicht auszukommen. Kickers-Mannschaftskapitän Marcel Rapp stürzte nach einem Abwehrversuch wenige Minuten vor dem Seitenwechsel im eigenen Strafraum so unglücklich auf den Rasen, dass er mit einer stark blutenden Wunde im Gesicht ausgewechselt und nach dem Spielende vorsorglich für eine genauere Diagnose in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Ob der 31-Jährige am Samstag gegen den FC Memmingen eingesetzt werden kann, ist offen.

Zuvor hatten die Kickers das frühe Führungstor für den Metzinger Landesligisten durch Carlo Liotti aus der vierten Spielminute mit viel Druck beantwortet. Ein Ausgleichstreffer lag zwar ständig in der Luft, doch erst nach den beiden Pfostentreffern von Marcel Brandstetter und Denis Videc sorgte Enzo Marchese für Zählbares. Der Kickers-Regisseur jagte einen Freistoß direkt verwandelt zum 1:1-Pausenstand in die Maschen des Metzinger Gehäuses.

Erneut Marchese traf nach dem Seitenwechsel auch zur 2:1-Führung der Gäste. Oliver Stierle hatte den Ball mit einer schönen Flanke von links in den Metzinger Strafraum gebracht, Philip Türpitz legte mustergültig auf – und Marchese schob die Kugel überlegt ins lange Eck. Marcel Ivanusa entschied das Kräftemessen zwischen Siebt- und Viertligist kurz darauf endgültig mit seinem Treffer zum Endstand.

Fazit von Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster
„Wichtig war, dass wir in die dritte WFV-Pokal-Runde eingezogen sind. Auch heute hatte mir unser Auftritt in der ersten Halbzeit nicht gefallen, meiner Mannschaft hatte es an der nötigen Entschlossenheit gefehlt. Unsere Spielweise war insgesamt zu statisch, meine Spieler müssen künftig ein noch höheres Tempo gehen. Gut gefallen hat mir Enzo Marchese, der nicht nur zwei schöne Tore erzielte, sondern auch die Lenkung des Spiels an sich gezogen hat. Für viel frischen Wind gesorgt haben außerdem nach ihren Einwechslungen Fabian Gerster und Marcel Ivanusa. Jetzt kommt es am Samstag darauf an, dass wir unsere insgesamt sehr gute Vorbereitungsphase in einen Heimerfolg gegen den FC Memmingen umsetzen können.“

Die Spielstatistik

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 19 Abruscia, 3 Auracher, 15 Rapp (39. 17 Gerster), 13 Stierle – 8 Rizzi – 22 Gondorf (14. 7 Ivanusa), 10 Marchese, 20 Pala (46. 27 Türpitz) – 25 Videc (53. 9 Reule), 11 Brandstetter. Trainer: Schuster.

Tore: 1:0 Liotti (4.), 1:1 Marchese (24.), 1:2 Marchese (69.), 1:3 Ivanusa (71.)

Besonderes: –

Schiedsrichter: Manuel Dürr (Böblingen)

Zuschauer: 400 Fans im Metzinger Otto-Dipper-Stadion

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Auch Simon Köpf fällt verletzt aus und muss wohl mindestens vier Wochen pausieren

Kickers-Innenverteidiger wird nach Knochenabsplitterung im Sprunggelenk operiert

Dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers bleibt das Verletzungspech offenkundig treu: Vier Tage vor dem Regionalliga-Punktspielauftakt an diesem Samstag gegen den FC Memmingen (GAZi-Stadion, 14 Uhr) fällt nach dem Offensivspieler Dirk Prediger (Kreuzbandriss) auch dessen Mannschaftskollege Simon Köpf mit einer Verletzung längerfristig aus. Den 23-jährigen Köpf plagt eine schmerzhafte Knochenabsplitterung im linken Sprunggelenk, er wird sich deshalb bereits an diesem Donnerstag einem operativen Eingriff in einer Heidelberger Klinik unterziehen. Nach jetziger Diagnose steht der 1,87 Meter große Innenverteidiger voraussichtlich erst wieder in vier bis sechs Wochen zur Verfügung.

Im April dieses Jahres hatte sich Köpf nach ähnlichen und ebenfalls längerfristigen Problemen an seinem rechten Sprunggelenk zu einer Operation entschlossen und war dadurch in der Schlussphase der vorangegangenen Saison länger ausgefallen. Seit diesem Eingriff ist der Abwehrspieler bei der Belastung seines rechten Fußes schmerzfrei.

Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster: „Dieser weitere verletzungsbedingte Ausfall von Simon Köpf bedeutet für unsere Mannschaft natürlich ein weiteres Personalproblem. Jammern hilft in dieser Situation aber keinem der Beteiligten. Stattdessen müssen wir in den kommenden Wochen noch enger zusammenrücken und werden versuchen, die entstandene Lücke gemeinsam zu kompensieren. Simon Köpf wünschen wir alle eine unkompliziert verlaufende Operation und eine möglichst schnelle Rehabilitation, damit er im Anschluss daran baldmöglichst wieder in den Kreis seiner Mannschaftskollegen zurückkehren kann.“

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Vorberichte TuS Metzingen – Stuttgarter Kickers

Die „Blauen“ etwas ärgern

Die Vorfreude im Lager der TuS Metzingen ist groß – schließlich spielt man nicht alle Tage gegen Regionalligist SV Stuttgarter Kickers. Das Pokal-Zweitrundenspiel wird heute um 18 Uhr im Dipper-Stadion angepfiffen.

Blau-weiß sind sie bezüglich ihrer Klubfarben beide, die TuS und die Stuttgarter Kickers. „Blau ärgern“ sollen sich heute aber nur die Degerlocher – zumindest, wenn es nach den Ermstälern geht, die dem haushohen Favoriten möglichst viel Gegenwehr liefern wollen.

Vor fast genau neun Jahren trafen beide Mannschaften in der 1. WFV-Pokalrunde schon einmal aufeinanander. Die Kickers, damals Zweitliga-Absteiger, gewannen vor 550 Zuschauer mit 7:2 (3:1), als der Japaner Yu Shimamura die TuS mit vier Treffern fast im Alleingang besiegte. Interessant: der damalige TuS-Trainer hieß Hans-Michael Traum, Metzinger Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich war ein gewisser Erol Türkoglu.

Für die Spieler der TuS Metzingen, die sich heuer in der 1. WFV-Pokalrunde über ein Freilos freuen durfte, ist das erste Pflichtspiel der neuen Saison gleich ein ganz besonderes. Bis auf Stefan Dieze (Urlaub) und Kim Laudage (Kreuzbandriss)können die Metzinger Verantwortlichen personell aus dem Vollen schöpfen, allerdings sind Ercan Acar und Carlo Liotti angeschlagen.

Wäre da nicht der abermalige Kreuzbandriss von Mohamed Sharityar. Besonders bitter dabei ist, dass sich der Medizinstudent nach derselben Verletzung im gleichen Knie vor einem Jahr gerade wieder ans Team herangekämpft hatte. „Das ist unwahrscheinlich bitter für den Jungen, er war zuletzt mehr als nur eine Alternative. Wir wünschen ihm für die schwere Zeit viel Kraft, alles Gute und hoffen, dass Mudi zurückkommt“, betrübt TuS-Trainer Erol Türkoglu diese Hiobsbotschaft. Gegen die Stuttgarter Kickers, den drei Spielklassen höher angesiedelten Favoriten, wollen die ambitionierten Metzinger aber nicht nur hinten drin stehen und verteidigen. Für das neuformierte TuS-Team, von dem in dieser Spielzeit einiges erwartet werden darf, ist es der erste richtige Härtetest. „Das Spiel ist ein Bonbon in der Vorbereitungszeit, das uns – egal wie es ausgeht – in jedem Falle weiterbringen wird. Obwohl wir Außenseiter sind, wollen wir die Kickers so lange wie möglich ärgern und ihnen das Leben schwer machen“, blickt TuS-Co-Trainer Claudio Mastrangelo mit gewissen Erwartungen an sein Team voraus.

Dabei wolle man die eigenen Chancen in der Offensive suchen und mitspielen. „Bei uns wird den Regionalligisten mehr Gegenwehr erwarten als in Glems“, weiß Mastrangelo und nimmt damit Bezug auf den standesgemäßen 8:0 (2:0)-Erstrundenerfolg des Teams von Trainer Dirk Schuster am Samstag, als Denis Videc mit drei Treffern erfolgreichster Schütze seines Teams war. Der Ex-Reutlinger Daniel Reule fehlte dabei grippekrank und dass Oliver Stierle, der nach seinem Gastspiel bei Bayern München II nun wieder nach Degerloch zurückgekehrt ist, 90 Minuten nur auf der Bank saß, war überraschend.

Mit Angreifer Dirk Prediger (Kreuzbandriss) haben auch die Stuttgarter einen Langzeitverletzten zu beklagen. Beim Ex-Bundesligisten trainiert derzeit übrigens Patrick Milchraum (142 Zweitligaspiele/17 Tore) mit. Der Ex-Münchner Löwe und U-21-Nationalspieler erhielt im Sommer bei Zweitligist Alemannia Aachen keinen neuen Vertrag mehr und schließt sich vielleicht seinem Heimatverein an – das wäre ein echter Transfer-Coup.

Mit der Leistung und dem Weiterkommen seiner Mannschaft beim TSV Glems war der Coach der „Blauen“ überwiegend zufrieden: „Wir haben die erste Etappe auf unserem Weg zum angestrebten Gewinn des WFV-Pokals erfolgreich genommen. Mit dem Ergebnis in Glems war ich einverstanden, nicht aber mit unserer Leistung in der ersten Halbzeit – da konnten sich nicht viele für die Startformation im ersten Punktspiel bewerben.“ Über die TuS Metzingen wisse er nicht wirklich Bescheid, aber alles andere als ein Pflichtsieg beim Landesligisten wäre laut Schuster blamabel.

Info Nach einigen Irritationen, was Spieltag und Anstoßzeit des Schlagers TuS Metzingen – SV Stuttgarter Kickers in der 2. Runde des WFV-Pokals betrifft, konnte nun Hans-Michael Traum, Sportlicher Leiter der Ermstäler, für Klarheit sorgen: „Die Kickers wollen schon am Dienstag spielen, weil bereits am Samstag deren erstes Regionalligaspiel gegen den FC Memmingen stattfindet. Daher die Einigung auf heute, 18 Uhr.“

Südwest-Presse

Presse zu TSV Glems – Stuttgarter Kickers (0:8)

Glemser Bollwerk hält recht lange

Bezirksligist TSV Glems hat sich bei der 0:8 (0:2)-Niederlage gegen den vier Klassen höher spielenden SV Stuttgarter Kickers insgesamt gut aus der Affäre gezogen. Im ersten Durchgang stand die TSV-Defensive sicher.

Das erste WFV-Pokalspiel der Glemser Vereinsgeschichte begann mit einer Trauerminute für den am 11. Juli völlig überraschend im Alter von 53 Jahren verstorbenen Rolf Roller, der jahrelang im Verein aus dem Metzinger Teilort als Funktionär und Vorstandsmitglied gewirkt hat. Nach zerfahrenem Beginn kamen die hochfavorisierten Gäste aus Stuttgart-Degerloch vor 350 Zuschauern erstmals gefährlich vors Glemser Tor, als Spielmacher Vincenzo Marchese den neuen Schlussmann Mike Kemmler im Glemser Tor aus 16 Metern zu einer Glanztat zwang (10.). Kurz darauf schlugen die Kickers, die nur von wenigen Schlachtenbummlern akustisch wahrnehmbar unterstützt wurden, erstmals zu: Ein Schuss von Pala konnte von Kemmler zwar noch an die Latte gelenkt werden, Marcel Ivanusa drückte das Spielgerät aber dann mühelos über die Linie (13.). In der Folgezeit stand die Defensive der Glemser um die auffallend starke Innenverteidigung Ali Aydogan/ Hakan Gargin sehr sicher und ließ kaum gelungene Spielzüge der jungen Regionalligatruppe von Ex-Nationalspieler Dirk Schuster zu.

Nachdem Kemmler abermals mit einer tollen Parade gegen Marcel Brandstetter aufwarten konnte (27.), hatten die Hausherren Pech. Mit der letzten Aktion vor dem Halbzeitpfiff schlug der Regionalligist ein zweites Mal zu, als erneut Ivanusca nach einer Ecke des Ex-Ulmers Marchese per Kopf zur Stelle war (45+2.). Nach der Pause, drei Wechseln und einer deftigen Ansprache von Schuster hielten die „Blauen“ das Tempo hoch, welches die Glemser nicht zuletzt wegen der heißen Temperaturen nicht mehr mitgehen konnten. Zwar kam das Team von Spielertrainer Hüseyin Fidan durch einen Distanzschuss aus 16 Metern von Akin Karakus zur ersten (und einzigen Gelegenheit), doch danach schlug die Schuster-Mannschaft binnen zehn Minuten viermal eiskalt zu. Dabei konnte sich vor allem der eingewechselte Neuzugang Denis Videc, Neffe von Ex-Bundesligastürmer Tomislav Maric (96 Bundesligaspiele/32 Tore für den VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach und den Karlsruher SC), nachhaltig für einen Stammplatz empfehlen. Der 20-jährige Angreifer erzielte mit einem Doppelschlag Treffer Nummer drei und vier (55., 57.). Marchese erzielte per Hechtkopfball das 0:5 (61.), Brandstetter aus kurzer Distanz den sechsten Kickers-Treffer (65.). Nach einem Pfostentreffer von Michele Rizzi war es Videc vorbehalten, eine Flanke von Mahir Savranlioglu per Direktabnahme in die Glemser Maschen zu setzen (78.) – es war das schönste Tor des Tages. Riesentalent Philipp Türpitz (18) erzielte gegen im zweiten Durchgang zunehmend überforderte Glemser den 0:8-Endstand (90.).

Bereits am Dienstagabend kehrt das Degerlocher Regionalliga-Team nach Metzingen zurück und trifft um 18 Uhr (Dipper-Stadion) auf Landesligist TuS Metzingen, um die 2. WFV-Pokalrunde auszuspielen.

Trainerstimmen:

Für Hüseyin Fidan (TSV Glems) war es bereits das dritte Mal, dass er gegen die Stuttgarter Kickers antrat. „Es war wieder ein Highlight und eine feine Sache für meine Mannschaft, auf die ich ob der gezeigten Leistung stolz bin.“ Angesichts der Tatsache, dass man mitten in der Vorbereitung stehe, war der Türke „im Großen und Ganzen zufrieden. Im ersten Durchgang, als die Kraft noch da war, sind wir sehr gut gestanden. Nach dem Wechsel ließen wir den Kickers mehr Raum, was sie gnadenlos ausgenutzt haben.“

Fidans Gegenüber Dirk Schuster (Kickers) war mit der ersten Hälfte seiner Truppe überhaupt nicht zufrieden: „Wir haben uns schlecht bewegt, das war zu wenig.“ Nach dem Seitenwechsel habe man endlich „das Tempo hochgehalten“ und „mit mehr Zug zum Tor“ gespielt – so „konnte das Ergebnis standesgemäß gestaltet werden.“

So spielten sie

TSV Glems: Kemmler (83. Bösch) – Gönninger (85. Jandt), Albay, Aydogan, Gargin, Stessens, Karakus (83. Rieger), Egner, Kern, Basaran (55. Vogel), Fidan (67. Gans).

SV Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia, Auracher, Rapp (70. Köpf), Gerster, Ivanusa (46. Jung), Rizzi, Gondorf (46. Türpitz), Marchese (70. Savranlioglu), Pala (46. Videc), Brandstetter.

Tore: 0:1, 0:2 Ivanusa (16., 45+2.), 0:3, 0:4, 0:7 Videc (55., 57., 78.), 0:5 Marchese (61.), 0:6 Brandstetter (65.), 0:8 Türpitz (90.)

Schiedsrichter: Johannes Steck (Wolfschlugen).

Zuschauer: 350 (am Sportgelände in der Braike).

Südwest-Presse

Spiel des Jahres für Glems

Ex-Bundesligist SV Stuttgarter Kickers gastiert am Samstag (16 Uhr, Braike-Sportplatz) in der 1. WFV-Pokalrunde beim Fußball-Bezirksligisten TSV Glems. Für die Metzinger Stadtteilkicker ist dies das Spiel des Jahres.

Mit viel Tradition im Gepäck reisen die Kickers am Samstag von Degerlochs Höhen nach Metzingen-Glems. Zwar liegen die großen Zeiten des Klubs aus der Landeshauptstadt schon einige Jahre zurück, doch können sich diese durchaus sehen lassen. In der Spieljahren 1988/89 sowie 1991/92 gehörten die blauen Stuttgarter der Bundesliga an. Zu den größten Erfolgen des SV Kickers zählen ferner die Deutsche Vize-Meisterschaft 1908, das Erreichen des DFB-Pokal-Finals im Jahre 1987 sowie die Halbfinal-Teilnahme 2000 in demselben Wettbewerb.

Mit Robert Prosinecki, Karl Allgöwer, Guido Buchwald, Jürgen Klinsmann, Fredi Bobic, Jonathan Akpoborie und Zoltan Sebescen standen einige nationale und internationale Topspieler einst in den Reihen der „Blauen.“ Doch in den 1990er-Jahren folgte der sportliche Absturz. Von 2001 bis 2008 spielte der Stuttgarter Traditionsverein schließlich in der Regionalliga Süd, 2009 stieg man aus der neugegründeten Dritten Liga ab.

In der Spielzeit 2009/10 belegte der SVK nur Platz neun in der nun viertklassigen Regionalliga Süd. Dafür verantwortlich zeichnete sich Trainer Dirk Schuster, der seit nun einem Jahr im Amt ist. Der gebürtige Chemnitzer kam für den Karlsruher SC und den 1. FC Köln auf genau 200 Bundesligaeinsätze und auf sieben A-Länderspieleinsätze (drei für die DDR, vier für den DFB). Für den 41-Jährigen, der 2007 den 54. Lehrgang für DFB-Fußballlehrer an der Sporthochschule in Köln als Lehrgangsbester bestand, ist der Job in Stuttgart-Degerloch die erste hochkarätige Trainerstation. Und er konnte etwas bewegen, schließlich gehen die Kickers als einer der Favoriten in die bevorstehende Regionalliga-Saison. SVK-Präsident Edgar Kurz formulierte das Saisonziel erst kürzlich in einer Platzierung zwischen den Rängen eins bis sechs. Auch personell konnten die Stuttgarter aufrüsten. Zwar wechselte Torschützenkönig (19 Treffer) Mijo Tunjic zu Drittligist SpVgg Unterhaching, doch mit den fünf Neuzugängen Oliver Stierle (FC Bayern München II), Marcel Brandstetter (VfR Aalen), Ali Pala (VfB Stuttgart II), Ex-SSV-Kicker Daniel Reule (SV Waldhof Mannheim) und Denis Videc (FC Heilbronn, Neffe des einstigen Bundesliga-Torjägers Tomislav Maric) sei man, so ist sich der Kickers-Coach sicher, stärker als in der vergangenen Saison. Der Gewinn des WFV-Pokals ist eines der Saisonziele von Schuster und seiner Mannschaft. „Wir wollen in dieser Saison unbedingt den Pott holen, um erstmals nach 2006 wieder in den DFB-Pokal-Wettbewerb einzuziehen“, sagt Schuster, der mit seinen „Blauen“ in der Vorsaison im Viertelfinale des WFV-Pokals beim SV Bonlanden (0:1) ausschied. Nach achtbaren Remis in der Saisonvorbereitung gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen (0:0) und gegen Lokalrivale VfB Stuttgart (1:1) gewannen die Degerlocher zuletzt die Premierenauflage des SSK-Cups in Balingen (6:1-Finalerfolg gegen den Oberligisten TSG Balingen) und danach das Jubiläumsspiel beim Alb-Bezirksligisten TSV Undingen (8:1). Doch erst vor zehn Tagen zeigten die Kickers, dass sie nicht unverwundbar sind: beim knappen 4:3-Erfolg im Testspiel beim Stuttgarter Bezirksligisten TSV Münster (8. Liga) schrammte der Regionalligist (4. Liga) knapp an einer Blamage vorbei. Ist da also was drin für den Alb-Bezirksligisten TSV Glems, der am Samstag ab 16 Uhr auf der Braike den Stuttgartern gegenübertritt?

Südwest-Presse

StN: Trainer Björn Hinck im Porträt

Kein Platz für Faxen
Von „Blick vom Fernsehturm“, aktualisiert am 28.07.2010 um 00:00
Neue Serie: Clubtrainer im Profil Björn Hinck trainiert schon seit 2003 die Oberliga-Fußballer der Stuttgarter Kickers. Von Manuel Alender

Von der heutigen Ausgabe an stellt der BLICK VOM FERNSEHTURM regelmäßig in den kommenden Wochen in seiner neuen Serie „Clubtrainer im Profil“ vor. Heute: Björn Hinck vom Fußball-U23-Team der Stuttgarter Kickers.

Eigentlich braucht Björn Hinck vor allem eines: Ruhe und eine schnelle Genesung. Die Folgen eines Knöchelbruchs, zugezogen beim Wandern Anfang Juli, und einer anschließenden Operation sollten den Fußballcoach eigentlich tagelang tatenlos an das heimische Sofa ketten. Und doch ist der Kickers-Übungsleiter in diesen Tagen nur schwer zu erreichen. Trainersitzung auf der Waldau, Krankengymnastik oder Sitzung im Büro – der 33-Jährige ist trotz seiner Verletzung viel unterwegs. Hinck überlässt eben nichts dem Zufall, vor allem nicht bei seiner Arbeit auf und neben dem Trainingsplatz.

„Je höherklassiger man im Fußball agiert, desto eher entscheiden Kleinigkeiten“, sagt Hinck. Die Oberliga, das ist die fünfthöchste Spielklasse im deutschen Fußball und hochklassig genug, um mit größter Sorgfalt und eigenen verletzungsbedingten Unzulänglichkeiten zum Trotz das Training der zweiten Mannschaft der Stuttgarter Kickers, die so genannte U23, zu planen. „Training ist Training“, sagt Hinck, „da ist kein Platz für irgendwelche Faxen.“ Björn Hinck setzt in der täglichen Arbeit auf Disziplin, das ist seine Philosophie, über die er sagt: „Ich achte schon auf Kleinigkeiten, da bin ich sehr penibel.“

Seit dem Jahr 2000 ist er Übungsleiter beim Degerlocher Traditionsverein, zunächst verantwortlich für die B-Jugend. Seit 2003 betreut Hinck als Chef-Coach die U23-Oberligareserve, damals als Nachfolger des neuen Regionalligatrainers Robin Dutt, der inzwischen beim SC Freiburg in der Bundesliga tätig ist. Sieben Jahre ohne Unterbrechung also trainiert der Beamte beim Landratsamt Böblingen nun die zweite Mannschaft der Kickers. „Kontinuität ist für mich wichtig. Ich versuche, immer etwas aufzubauen“, sagt der inzwischen dienstälteste Trainer der Oberliga.

Der Einstieg in das Ellenbogengeschäft namens Trainertätigkeit war für Hinck allerdings kein leichter. „Es war nicht einfach Fuß zu fassen, wenn man selbst nie in hohen Spielklassen aktiv war“, beschreibt der Mann, der in der Nähe von Hechingen aufwuchs, die ersten Schwierigkeiten zu Beginn seiner Karriere. Eine schwere Knieverletzung in seinem ersten Aktiven-Jahr beim FV 07 Ebingen in der Landesliga beendete früh eine mögliche Laufbahn auf dem Rasen. Der Totalschaden im Knie erwies sich im Nachhinein als der Knackpunkt für eine Funktion an der Seitenlinie. „Ich konnte einfach nicht die Finger vom Fußball lassen“, beschreibt Hinck seine Motivation zum Erwerb der Trainerlizenz. Die B-Lizenz erwarb er 1997, den A-Schein nur drei Jahre später. Doch erst die Bekanntschaft mit den beiden Kickers-Übungsleitern Markus Sorg und Robin Dutt bei eben jenem Lehrgang öffnete Hinck die Türen für höhere Aufgaben. „Das war Glück, dass ich beide dort näher kennen gelernt habe“, sagt er. Über die B-Jugend und eine Assistenztrainertätigkeit unter Dutt erfolgte Hincks Aufstieg zum Chef.

Im vergangenen Mai gelang ihm, nach einer durchwachsenen Saison und dem zwischenzeitlichen letzten Tabellenplatz, erneut der Klassenerhalt in der Oberliga. Erst 33 Jahre alt ist Hinck, der Frau und ein Kind hat. Er stand also bereits in einem Alter an der Seitenlinie, in welchem andere noch auf dem Platz kicken. Mitunter blickte er verwundert auf die Aufstellungen des Gegners. „Manchmal haben wir gegen Mannschaften gespielt, da waren alle Spieler älter als ich, der Coach“, erzählt Hinck lachend. Doch die frühe Verantwortung habe ihn persönlich weitergebracht. Auf der großen Bühne der berühmten Trainer imponiere ihm Louis van Gaal, sagt er. Sein Buch „Die Trainingsphilosophie von Louis van Gaal und den Ajax-Trainern“ hat Hinck geradezu auswendig gelernt und sich für die eigene Arbeit etwas abgeschaut: Wie der Bayern-Coach hat auch Hinck im Training und bei den Spielen immer einen Stift und sein Notizbuch dabei.

Irgendwann möchte auch der Kickers-Übungsleiter die höchste Ausbildungsstufe, die Lizenz zum Fußballlehrer, in Angriff nehmen. In der Gegenwart jedoch muss sich Björn Hinck noch mit den Folgen seiner Knöchelverletzung herumschlagen und selbst erst einmal dafür sorgen, dass die neue Oberliga-Saison am 7. August nicht ohne ihn angepfiffen wird.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zur möglichen Rückkehr von Patrick Milchraum

Schuster denkt über Milchraum nach

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat sein Vorbereitungsprogramm am vergangenen Wochenende mit drei Siegen abgeschlossen. Nun steht am Samstag die erste Runde im WFV-Pokal in Glems (Bezirksliga) an, gewissermaßen ein letzter Test unter Wettkampfbedingungen im Hinblick auf den Saisonstart. Ob Marcel Brandstetter bis dahin dabei sein wird, ist offen. Der Stürmer erlitt beim 8:1-Sieg in Undingen eine schwere Gehirnerschütterung, konnte die Intensivstation nach einer Nacht aber wieder verlassen. „Ich hoffe schon am Samstag auf ihn“, sagt der Trainer Dirk Schuster, „aber das hängt natürlich von seinem persönlichen Befinden ab.“

Ähnlich verhält es sich bei Patrick Milchraum, wenngleich unter anderen Vorzeichen. Der Exprofi von 1860 München und Alemannia Aachen hält sich seit zwei Wochen bei den Kickers fit. „Wir sondieren gerade noch ein paar Dinge“, sagt sein Berater Martin Wagner, der nach Möglichkeit einen passenden Proficlub sucht. Sollte daraus nichts werden, ist durchaus denkbar, dass der 26-Jährige bei den Kickers anheuert. „Im Fußball kann man nichts ausschließen“, sagt Wagner. Ähnlich sieht es auch Schuster: „Natürlich würde uns ein Spieler mit über 160 Zweitligaeinsätzen helfen.“

Auch wenn auf Milchraums linker Seite mit Oliver Stierle, Mahir Savranlioglu oder Marcel Ivanusa nicht gerade verstärkter Handlungsbedarf besteht. Zudem müssten sich beide Seiten auch finanziell einigen, und Patrick Milchraum dabei erhebliche Abstriche machen. Klar dürfte zudem sein: wenn es zu der Verpflichtung kommt, dann noch vor dem Saisonstart am 7. August gegen den FC Memmingen. ump

Stuttgarter Zeitung

Die Chancen steigen
Milchraum zu den Kickers?

Stuttgart – Patrick Milchraum ist mit 26 Jahren im besten Fußballalter, er hat in den vergangenen sechs Jahren beim TSV 1860 München und Alemannia Aachen 133 Zweitligaspiele absolviert und dabei 17 Tore erzielt. Gibt es überhaupt eine Chance, dass so ein Mann in die Regionalliga wechselt, zu den Stuttgarter Kickers? Sie gibt es – aus verschiedenen Gründen.

Der wichtigste Grund: Der Spielermarkt ist sehr eng. Selbst ein Profi wie der frühere Erstligaspieler Sascha Rösler (zuletzt 1860) hatte zuletzt die Kickers auf der Rechnung – die Planspiele haben sich zerschlagen. Auch Milchraum fehlt es derzeit an höherklassigen Alternativen. „Es liegen derzeit keine konkreten Anfragen vor“, räumte der Mittelfeldspieler gestern ein.

Der zweitwichtigste Grund: Die Verpflichtung ist für beide Parteien finanziell darstellbar. „Ich weiß, dass ich einige Abstriche machen müsste“, sagt Milchraum. Und Präsident Edgar Kurz betont: „Er würde keine Sonderbehandlung bekommen.“

Der drittwichtigste Grund: Milchraum hat einen Bezug zu den Kickers. Er ist in Stuttgart geboren, hat von 2000 bis 2004 bei den Blauen gespielt, seine Familie lebt in Vaihingen. Milchraum: „Über einen Wechsel zu einem anderen Regionalligisten würde ich sicher nicht nachdenken.“

Mit jedem Tag, an dem er und sein Berater Martin Wagner keine höherklassigen Angebote bekommen, steigen die Chancen der Kickers. Spätestens bis zum Regionalligastart (7. August) will Trainer Dirk Schuster Klarheit. Auf was der Coach ebenfalls wert legt: Eine Verpflichtung nur bis zum Winter kommt nicht in Frage. Bleibt ein Problem: Hätten die Kickers mit einem Milchraum-Transfer nicht ihre letzte Patrone in Sachen Neue verschossen – für eine Position auf der kein akuter Handlungsbedarf besteht? Chef Kurz gibt Entwarnung: „Milchraum würde nicht den Gehaltsrahmen sprengen. Er muss nicht unsere letzte Patrone sein.“

Stuttgarter Nachrichten

Intensives Wochenende für die U23 ist zu Ende

Bereits am Freitag reiste der Kickers Tross zum Testspiel gegen den FK Pirmasens auf dem Sportgelände in Ellmendingen. Das alljährliche Freundschaftsspiel beider Mannschaften hat mittlerweile schon eine kleine Tradition, auch wenn leider die knapp am Aufstieg in die Regionalliga gescheiterten Pirmasenser in den letzten Spielen stets die Oberhand hatten.

So gestaltete sich auch dieses mal der Spielverlauf zugunsten der Gegner. Nachdem sich beide Teams unter anhaltendem Regen auf schlechten Platzverhältnissen in der Anfangsviertelstunde beschnuppert hatten, schlug es in der 25.+ 35. Min zum 0:2 für Pirmasens ein. Im 2. Durchgang wurde das Spiel der kleinen Blauen nach Hereinnahme frischer Kräfte etwas besser, doch erhöhten wieder die Gäste das Tempo und erzielten die Tore 3 und 4 für Pirmasens. 10 Minuten vor dem Ende vollendete Jan Nagel eine schöne Kombination mit Dominik Parham zum 1:4. Zuvor konnte sich Mario Aller im Kickers-Tor ebenfalls auszeichnen: einen gut getretenen Strafstoß konnte er sicher parieren. Endstand in der Partie 1:4, in der die Kickers nie wirklich ins Spiel gekommen sind, um den Gegner unter Druck zu setzen.

Am Samstag spielte das Team ein Blitzturnier beim SV Vaihingen. Gruppengegner waren der Gastgeber SV Vaihingen (Bezirksliga) selbst und der Verbandsligist 1.FC Frickenhausen. Beide Spiele konnten gewonnen werden, ehe man sich im Finale dem Verbandsligisten VfL Sindelfingen im Elfmeterschießen geschlagen geben musste und dafür den 2.Platz in belegte.

Die Spiele im Überblick:

Kickers – SV Vaihingen 3:1 (Tore: 2x Gatzky , Yilmaz)
Kickers – 1. FC Frickenhausen 1:0 (Tor: Kandazoglu)
Kickers – VfL Sindelfingen 1:1 (5:6 n.E.) (Tor: Bondel)

Auch am Sonntag stand ein weiteres Blitzturnier an; zu Gast waren die Blauen beim FSV 08 Bissingen. Eben dieser trotzte den Kickers ein 1:1 (Tor: Parham) Unentschieden im Gruppenspiel ab. Das 2. Gruppenspiel gegen den FC Mosbach verlor man 1:0. Im Spiel um Platz 5 konnte man ebenfalls nicht bestehen, und das U23 Team verlor gegen den Ligakonkurrenten VfL Kirchheim mit 1:0.

Kommentar von Trainer Björn Hinck: „ Am Wochenende haben wir die Möglichkeiten der vielen Spiele genutzt, um taktische Formen umzusetzen. Viele Spieler bewegen sich momentan am Leistungslimit, daher waren sicherlich einige Spiele nicht schön anzusehen. Aber genau diese Vorbereitungsphase ist auch für unsere junge Mannschaft wichtig, um die Grenzen der Kondition weiter nach hinten zu schieben“.

Am Wochenende im Kader für die Stuttgarter Kickers U23:

Aller – Steinle – Schaal – Mägerle – Müller – Cubuk – Bondel – Kandazoglu – Kaiser – Holzer – Sarajlic – Parham – Nagel – Gatzky – Yilmaz – Mucan – Schneider

Mario Schnepf

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