Minkwitz hofft auf Malchow

Das Präsidium muss entscheiden
STUTTGART (ump). Die erste Hürde hat der neue Trainer des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers, Stefan Minkwitz, am Sonntag in Unterhaching genommen. Zwar verlor seine Mannschaft etwas unglücklich 0:2, doch in der Pressekonferenz „haben mich auch die Bayern verstanden“, wie der Exprofi aus Sachsen-Anhalt betont. Wichtiger ist natürlich, dass ihn das Team versteht. Tut sie, sagt Minkwitz: „Sie hat meine Vorgaben umgesetzt, leider ist sie durch zwei Fehlentscheidungen um den Lohn gebracht worden.“ Der Trainer meinte den wegen angeblichen Foulspiels nicht gegebenen Treffer von Gambo sowie einen verweigerten Elfmeter. Minkwitz: „Die Einstellung stimmt, aber es gibt noch viel zu tun.“ Zum Beispiel im Spiel nach vorne, wo es entweder zu wenig Chancen gibt oder im Umkehrschluss die wenigen Chancen zu schlecht genutzt werden.

Das kann besser werden. Dazu soll ab sofort auch der Stürmer Nico Beigang beitragen, der ebenso wie Sascha Benda wieder zum Kader gehört, während die zuvor ebenfalls suspendierten Ortlieb und Sökler bis auf weiteres in der zweiten Mannschaft bleiben. „Aber auch sie sind nicht abgeschrieben“, betont Minkwitz, der zudem auf den verletzten Kapitän Jens Härter verzichten muss, der bisher über Lauftraining nicht hinauskam, und auch auf Bashiru Gambo, der wegen einer Grippe zwei Tage krankgeschrieben ist. „Ich hoffe, dass Härter am Samstag beim VfB wieder dabei sein kann“, sagt der Trainer.

Noch in dieser Woche soll auch die Suche nach dem Co-Trainer abgeschlossen werden, wobei Alexander Malchow die erste Wahl ist. „Er ist mein Wunschkandidat“, sagt Minkwitz, der hofft, dass das Kickers-Präsidium diese Personalie so schnell wie möglich (am Mittwoch?) absegnet. Denn nach den Vorstellungen des Trainers soll sein Assistent am Samstag im Derby möglichst auf der Bank sitzen. „Der VfB ist als Tabellenführer der Favorit, aber natürlich wollen wir unsere Chance nutzen“, sagt Stefan Minkwitz.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu SpVgg Unterhaching – Stuttgarter Kickers (2:0)

Minkwitz bringt noch keine Wende

Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer verlieren die Kickers in Unterhaching mit 0:2

MÜNCHEN. Die Stuttgarter Kickers haben in der Fußball-Regionalliga gestern zwar das Spiel bei der Spvgg Unterhaching 0:2 (0:0) verloren – nicht aber ihre Zuversicht. „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen“, sagte der neue Trainer Stefan Minkwitz.

Von Christoph Leischwitz

Mit manchen Fußballregeln konnte es der Schiedsrichter gestern in Unterhaching einfach nicht so genau nehmen. Jene zum Beispiel, wonach der Ball bei einem Freistoß ruhen muss. Denn bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern bleibt die Kugel selbst am Boden ein ständiger Unruheherd. Es war kein Wetter, um einen Neuanfang zu starten. Und es war kein Spiel gewesen, in dem ein frischer Cheftrainer mit taktischer Finesse glänzen kann. Die Stuttgarter Kickers verloren bei der SpVgg Unterhaching mit 0:2, weil die Gastgeber vor 2150 Zuschauern die Chancen besser genutzt hatten, die ihnen das Wetter bot.

„Ich will eigentlich nicht viel zu diesem Spiel sagen: die glücklichere Mannschaft hat gewonnen“, meinte Stefan Minkwitz später. Doch dann kam er noch einmal auf die 67. Minute zu sprechen, als Bashiru Gambo beim Stand von 0:0 den Ball ins Hachinger Tor geköpft hatte. Der Schiedsrichter allerdings hatte auf Foul des Ghanaers entschieden. „Wenn ein Spieler dafür bestraft wird, dass er versucht, sich auf den Beinen zu halten, dann weiß ich auch nicht“, sagte Minkwitz. Nach Rücksprache mit dem Schiedsrichtergespann habe es widersprüchliche Aussagen darüber geben, warum das Tor nicht galt.

Es war die beste Phase der Kickers gewesen, eine Minute vor Gambos Kopfball hatte Mustafa Akcay aus zehn Metern aufs Tor geköpft, Hachings Keeper Darius Kampa zeigte aber eine gute Reaktion. In der 71. Minute fiel dann die Führung für Unterhaching, Ricardo Villar, der beste Spieler auf dem Platz, traf mit einem Abstauber aus zwei Metern. Das 2:0 fiel erst in der Nachspielzeit, bis zum Schluss hatten die Hachinger überaus nervös agiert, nachdem sie zuletzt immer wieder eine Führung aus der Hand gegeben.

Viele Chancen hatten sich die Kickers allerdings auch nicht erspielt. Die beste der ersten Halbzeit hatte ebenfalls Bashiru Gambo in der 24. Minute, es war natürlich ein Freistoß. Den Schuss aus 25 Metern konnte Unterhachings Torwart Darius Kampa um den Pfosten lenken. Beim anschließenden Eckball wartete Marco Wildersinn am langen Eck und hätte beinahe aus spitzem Winkel das Tor getroffen. Zehn Minuten später, am anderen Ende des Platzes, traf er allerdings das Bein von Hachings Stürmer Robert Lechleiter. Es war eine Notbremse, doch Wildersinn sah nur Gelb.

In der Schlussviertelstunde wechselte Trainer Minkwitz auch noch Sascha Benda ein, der unter dem Vorgänger Peter Zeidler nicht mehr berücksichtigt worden war. Benda spielte engagiert und holte unter anderem in der 83. Minute einen Freistoß heraus, der beinahe den zwischenzeitlichen Ausgleich gebracht hätte – doch der Schuss von Mustafa Parmak streifte nur das Außennetz. Minkwitz: „Sascha Benda hat so gespielt, wie ich mir das erhofft habe, er hat Gas gegeben.“ Und dann kündigte Minkwitz an, dass Benda sowie Beigang, der gestern nicht im Kader stand, von heute an wieder ganz normal in den Trainingsbetrieb aufgenommen werden.

Nach der Pressekonferenz sagte Minkwitz noch: „Das Spiel hat mich trotz allem zuversichtlich gestimmt hat. Ich glaube nicht, dass ich so lange auf den ersten Sieg warten muss wie Ralph.“ Ralph, das ist sein Kollege Ralph Hasenhüttl, der vor sechs Wochen vom Co zum Chef aufstieg und nun seinen ersten Sieg feierte. Am Schluss erklärten sich die beiden solidarisch, sie hatten ja auch den gleichen Gegner: den Wind.

Kickers: Yelldell – Steinle, Rapp, Wildersinn, Stierle – Parmak, Akcay, Gambo (70. Yildiz), Mann (80. Benda) – Kacani, Vaccaro (46. Tucci).

Schiedsrichter: Seiwert (Merchingen).

Tore: 1:0 Villar (74.), 2:0 Konrad (90. +2.).

Stuttgarter Zeitung

Minkwitz schafft die Wende nicht

Kickers 0:2 in Unterhaching

Unterhaching – Dem neuen Trainer ist die Wende nicht auf Anhieb gelungen. Die Stuttgarter Kickers unterlagen bei der SpVgg Unterhaching mit 0:2 (0:0), zeigten im ersten Spiel unter Stefan Minkwitz allerdings eine Leistungssteigerung gegenüber den vergangenen Wochen.

VON JÜRGEN FREY

Eine Wunderheilung innerhalb weniger Tage hatte keiner erwartet, doch zumindest ein Punktgewinn in Unterhaching war das erklärte Ziel. Doch auch dazu reichte es nicht. „Ich hatte mir mein Debüt natürlich anders vorgestellt“, sagte Minkwitz, „leider ist es in die Hose gegangen.“ Die Mannschaft, so der neue Coach, habe sich um den verdienten Lohn gebracht.

So ganz unrecht hatte Minkwitz damit nicht. Denn sein Team, das er nur auf zwei Positionen verändert hatte, bot lange Zeit eine ordentliche Leistung und hatte auch Chancen, in Führung zu gehen. In der 63. Minute kam der eingewechselte Marco Tucci im Strafraum ins Straucheln, Schiedsrichter Raphael Seiwert aber ließ weiterspielen. Drei Minuten später traf Bashiru Gambo per Kopf, doch der Unparteiische wollte zuvor ein Foul eines anderen Kickers-Spielers gesehen haben. Über beide Situationen wurde nach der Partie heftig diskutiert. „Marco Tucci ist dafür bestraft worden, dass er versucht hat, den Ball noch zu bekommen“, sagte Minkwitz, „und beim Tor von Gambo habe ich beim besten Willen kein Foul gesehen.“ Trotz dieser beiden Möglichkeiten: Insgesamt krankte das Offensivspiel der Blauen doch noch gewaltig.

Die Strafe folgte in der 70. Minute, als Ricardo Villar zum 1:0 für Unterhaching abstaubte. In der Schlussminute machte Mario Konrad dann alles klar. „Eine unglückliche Niederlage“, klagte Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers rutschen ab

12.11.2007

Minkwitz-Debüt endet mit 0:2 in Unterhaching

Unterhaching (red) – Der Abwärts­trend des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers hält auch unter dem neuen Cheftrainer Stefan Minkwitz an. Die „Blauen“ unterlagen gestern bei Zweitliga-Absteiger SpVgg Unterhaching mit 0:2 (0:0) und rutschten auf Platz 13 ab.

„Die Mannschaft hat keine Niederlage verdient. Ich bin enttäuscht vom Ergebnis, aber auf die Leistung lässt sich aufgaben“, sagte Minkwitz. „Ich habe aber auch gesehen, woran wir noch arbeiten müssen.“Die entscheidende Phase einer ausgeglichenen Partie spielte sich zwischen der 66. und 72. Minute ab. Zunächst scheiterte Mustafa Akcay nach Vorarbeit von Mustafa Parmak an Unterhachings Keeper Darius Kampa, nach der anschließenden Ecke köpfte der starke Bashiru Gambo ins Tor – doch Schiedsrichter Raphael Seiwert (Merzig-Merchingen) hatte ein Foul gesehen. Kurz darauf brachte Ricardo Villar die Gastgeber in einer unübersichtlichen Situation in Führung. „Uns wurde ein klares Tor aberkannt“, ärgerte sich Minkwitz. In der Nachspielzeit machte Mario Konrad nach einem Konter alles klar. Das nächste Spiel der Kickers steht unter besonderen Vorzeichen: Am Samstag (14 Uhr) geht es zum VfB Stuttgart II. Der ist nicht nur Lokalrivale, sondern auch Spitzenreiter. Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Akcay – Parmak, Gambo (68. Yildiz), Mann (80. Benda) – Vaccaro (46. Tucci), Kacani.

Eßlinger Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers II – VfR Mannheim (2:2)

Nur bedingt freuen durfte sich nach dem Spiel gegen den VfR Mannheim die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers. Zwar half der Punkt, die rote Laterne den Schwieberdingern zu übergeben, doch war gegen die Kurpfälzer mehr drin. Nach 36 Minuten führten die Kickers durch Tore von Marcus Ortlieb und Franco Petruso bereits mit 2:0, ehe Jonathan Spencer (40.) und Haris Tahirovic (72.) die Punkteteilung perfekt machten. „Erfreulich war sicher, dass wir unseren Aufwärtstrend fortgesetzt haben. Nach der ZweiTore-Führung haben wir es leider verpasst nachzulegen und dadurch zwei Punkte verloren“, sagte der Kickers Trainer Björn Hinck. Sollten die Stuttgarter aber spielerisch so weitermachen wie zuletzt, dann ist das von Hinck ausgegebene Ziel bis zur Winterpause durchaus realistisch. „Wir wollen auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern“, sagte er.

Stuttgarter Zeitung

inen weiteren kleinen Schritt nach vorn haben die Stuttgarter Kickers II gemacht. Zufrieden war Trainer Björn Hinck mit dem 2:2 gegen den VfR Mannheim aber nicht. Kein Wunder, schließlich verspielten die Blauen eine 2:0-Führung. „Es haperte wieder an der Chancenauswertung“, sagte Hinck.

Stuttgarter Nachrichten

Fußball-Oberliga: Rasenspieler blicken nach Remis in Stuttgart optimistisch in die Zukunft / Trainerfrage soll bis Mittwoch vom Tisch sein
Jubel über 2:2 – aber Sebert kommt nicht zum VfR

Von unserem Mitarbeiter Markus Wilhelm

Stuttgart. Samstagnachmittag auf einem Nebenplatz des Stuttgarter GAZI-Stadions. Schon lange nicht mehr hatte man die Spieler des Fußball-Oberligisten VfR Mannheim so ausgelassen jubeln sehen wie in jener 74. Spielminute, als Haris Tahirovic gegen die Kickers das erlösende 2:2 markierte.

Zuversicht beim VfR

Sofort bildete sich auf der Aschenbahn eine Spielertraube, die sich am liebsten gar nicht mehr aufgelöst hätte. „Seht her, wir leben noch!“ – so die unmissverständliche Botschaft. 2:2 hieß es auch nach 90 Minuten zwischen dem bisherigen Schlusslicht aus Stuttgart und dem Tabellen-13. aus der Quadratestadt. Die Rasenspieler blicken wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft, denn immerhin drehte der Klub einen schnellen 0:2-Rückstand-€‚(Ortlieb, 25., Petruso, 27.) und kam durch Spencer (40.) und Tahirovic (74.) zum Ausgleich.

„Ein gerechtes Ergebnis“, waren sich Kickers-Trainer Björn Hinck und Mannheims Manager Ralf Köhnlein einig. „Auswärts einen Punkt geholt – das ist immer gut. Vor ein paar Wochen hätten wir nach dem Rückstand wahrscheinlich noch 0:4 verloren“, war auch VfR-Sportchef Alfred Boschert zufrieden. „Wichtig war der Anschlusstreffer vor der Halbzeit“, fand Mittelfeldspieler Patrick Marschlich, der für Yüksel Ekiz (Schambein-Operation) in die Startelf gerutscht war und seine Sache gut machte. „Mit ein bisschen Glück machen wir auch noch den Siegtreffer. Aber das Unentschieden geht in Ordnung.“

Bewegung kommt derweil in die Trainerfrage. Wer bei den Rasenspielern die Nachfolge des beurlaubten Dieter Heimen antreten wird, lassen die Verantwortlichen zwar weiterhin offen, aber ein Name steht mittlerweile nicht mehr auf der Liste: Günter Sebert. Finanziell sind sich beide Seiten nicht einig geworden, auch wenn der 59-Jährige „dem VfR sehr entgegen gekommen ist“, so Köhnlein. Insider vermuten jedoch, dass der Waldhof-Ehrenspielführer in den Gremien des Vereins nicht vermittelbar gewesen ist.
Noch zwei Trainer-Kandidaten

„Wir haben jetzt noch zwei Kandidaten in der Auswahl. Die Entscheidung fällt in einem abschließenden Gespräch mit dem Präsidenten. Bis Mittwoch sollte die Angelegenheit aber endgültig geklärt sein“, verriet Köhnlein. Ob der Neue schon am Samstag, im Heimspiel gegen den Bahlinger SC (14.30 Uhr, Rhein-Neckar-Stadion) auf der Bank sitzen wird oder erst in der Winterpause einsteigt, ist offen – alles eine Sache der Finanzen.

Mannheimer Morgen

Der FC BAYERN MÜNCHEN kommt!

Die U17 spielt am kommenden Sonntag, 11.11.07 um 14:00 Uhr zuhause auf der Bezirkssportanlage Waldau (direkt an der U-Bahn Haltestelle Waldau) gegen den FC Bayern München.

Die Bayern stehen mit fünf Siegen bei vier Niederlagen nur zwei Punkte besser da als der von Christian Isert trainierte Kickers-Nachwuchs. Die Blauen können mit einem Sieg den amtierenden Deutschen-B-Junioren-Meister überflügeln.

Freuen Sie sich auf ein spannendes und hochklassiges Spiel in Degerloch!

Kickers-Juniorenteam

Vorberichte: SpVgg Unterhaching – Stuttgarter Kickers

Minkwitz begnadigt zwei Spieler

Bei den Stuttgarter Kickers trainieren Beigang und Benda wieder mit – Was wird aus Ortlieb?

STUTTGART. Am Sonntag gibt der neue Kickers-Coach Stefan Minkwitz sein Debüt in der Fußball-Regionalliga bei der SpVgg Unterhaching. Der Trainer des Lokalrivalen VfB Stuttgart II, Rainer Adrion, warnt: „Unterhaching ist stärker, als es der Tabellenplatz 14 sagt.“

Von Joachim Klumpp

(…)

Ob die Kickers (…) ebenfalls in der dritten Liga spielen? Nach aktuellem Stand hätten sie die Qualifikation als Elfter knapp verpasst, aber der neue Cheftrainer Stefan Minkwitz ist optimistisch, das Ziel am Ende zu erreichen. „Voraussetzung ist, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt er.

Ein erster Schritt scheint bereits vollzogen. Von den vier bisher suspendierten Profis trainieren Sascha Benda und Nico Beigang inzwischen wieder im Regionalligakader mit. „Das ist das Ergebnis der Eindrücke in der zweiten Mannschaft“, sagt der Manager Joachim Cast nach Rücksprache mit dem Oberligatrainer Björn Hinck. Der wird auf die beiden zunächst aber auch morgen im Heimspiel gegen den VfR Mannheim (14.30 Uhr) zurückgreifen können. Minkwitz: „Da werde ich mir ein Bild machen und kurzfristig entscheiden.“ Ob sie dann am Sonntag zum Profikader gehören werden, ist also offen.

Genau wie die Zukunft der weiter ausgemusterten Sven Sökler und Markus Ortlieb. Vor allem der vor der Saison als Leistungsträger aus Wuppertal (Regionalliga Nord) geholte Defensivspieler scheint bei den Kickers nicht glücklich zu werden, sagt aber nur: „Natürlich bin ich mit der Situation nicht zufrieden, muss sie aber akzeptieren.“ Fragt sich, wie lange noch. Inzwischen ist sogar nicht einmal mehr ausgeschlossen, dass die Kickers versuchen werden, Ortlieb in der Winterpause abzugeben, zumal der 26-Jährige eher zu den Spitzenverdienern im Kader zählt. Und die finanziellen Aspekte sind ja nie ganz unwichtig bei den Kickers.

Auch in Sachen Co-Trainer. „Ich hoffe, dass wir es hinkriegen“, sagt der Manager Cast – und meint die Einigung mit Alexander Malchow, dem Wunschkandidaten von Minkwitz. Anfang nächster Woche soll die Personalie unter Dach und Fach gebracht werden, zuvor steht noch die offizielle Vertragsunterzeichnung mit dem Chefcoach an. „Dafür hatte ich bisher keine Zeit“, sagt Minkwitz.

Der beurlaubte Extrainer Peter Zeidler möchte sich derweil nicht mehr groß zu den Kickers äußern, gibt aber zu: „Natürlich nagt so eine Entscheidung, zumal wenn man sich voll eingesetzt hat, und das bei seinem Wunschverein.“ Dennoch ist der Fußballlehrer überzeugt: „Die Erfolge werden kommen – jetzt eben mit Stefan Minkwitz.“

Der hätte nichts dagegen, wenn in Unterhaching (Anpfiff 15 Uhr) der Anfang gemacht würde, wobei der Zweitligaabsteiger als 14. bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Der VfB-Trainer Adrion aber warnt nach dem Spiel vor einer Woche: „Die sind stärker als der Tabellenplatz.“ Deshalb will sich Minkwitz personell oder zumindest von den taktischen Positionen etwas einfallen lassen; zum Beispiel das Flügelspiel stärken. So könnte ein Oliver Stierle offensiver ausgerichtet sein als zuletzt. Eine Woche später steht für die Kickers bereits das Stadtderby an, das für den Gastgeber VfB II schon wieder zu einer Art Auswärtsspiel wird: dann immerhin im Cannstatter Daimlerstadion.

Stuttgarter Zeitung

NACHGEFRAGT STEFAN MINKWITZ, TRAINER DER STUTTGARTER KICKERS
„Ich bin der Aufgabe gewachsen“

Für den 39-Jährigen ist der Aufstieg zum Chefcoach keine allzugroße Umstellung

Stuttgart – Nach der Beurlaubung von Trainer Peter Zeidler wurden bei den Regionalliga-Fußballern der Stuttgarter Kickers einige Namen als Nachfolger gehandelt. Noch bevor die Spekulationen ins Kraut schossen, entschied sich die Vereinsführung für den bisherigen Co-Trainer Stefan Minkwitz. „Es müssen alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für das Umfeld“, fordert der 39-jährige frühere Kapitän vor seinem Debüt am Sonntag (15 Uhr) bei der SpVgg Unterhaching im Gespräch mit Sigor Paesler.

Sie waren in den vergangenen Jahren ein betont loyaler Co-Trainer. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen als Chefcoach der Kickers?

Minkwitz: Ich bin das eigentlich schon gewohnt. Denn als Robin Dutt in Köln seine Fußballlehrer-Ausbildung gemacht hat, habe ich ja auch schon von Montag bis Freitag das Training geleitet. Und das hat gut geklappt.

Sie haben in der Vergangenheit mehrfach gesagt, dass Sie sich noch in der Lernphase auf dem Weg zum Trainerberuf fühlen. Sind Sie jetzt für die anspruchsvolle Aufgabe bei den Kickers bereit, oder ist es eigentlich noch zu früh?

Minkwitz: Es stimmt, dass ich eigentlich vorhatte, noch ein oder zwei Jahre zu lernen. Aber ich habe bei Robin Dutt und bei Peter Zeidler schon sehr viel mitbekommen und denke von daher, dass ich der Aufgabe gewachsen bin.

Was war die größte Umstellung? Seit Ihrer Beförderung am Sonntag hatten Sie einen wahren Medien-Marathon zu durchlaufen.

Minkwitz: Ja, das ist schon eine große Umstellung. Es ist bedeutend mehr als zu meiner Zeit als Kapitän der Kickers. Aber ich denke, dass ich damit schon zurecht komme.

Hoffen Sie auf so etwas wie einen Dutt-Effekt? Wie er damals bei der Nachfolge von Rainer Adrion, werden Sie jetzt von manchen als „Billiglösung“ bezeichnet. Robin Dutt hatte anschließend großen Erfolg.

Minkwitz: Natürlich hofft man als Trainer immer, Erfolg zu haben. Aber so weit denke ich noch nicht. Zunächst gilt es, bis zur Winterpause Punkte, Punkte, Punkte zu sammeln. Dazu müssen alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für das Umfeld.

Sehen Sie in diesem Bereich Mängel?

Minkwitz: Das habe ich damit nicht gesagt.

Wie zieht die Mannschaft bislang mit?

Minkwitz: Mit der Trainingsintensität und der Disziplin bin ich bislang sehr zufrieden. Woran es noch fehlt, ist die Chancenverwertung. Aber daran arbeiten wir.

Direkt nach Ihrem Amtsantritt haben Sie betont, Peter Zeidler habe eine intakte Mannschaft hinterlassen. Dennoch werden Sie bestimmt Veränderungen vornehmen, um neue Reizpunkte zu setzen.

Minkwitz: Ich werde sicherlich ein oder zwei personelle Veränderungen vornehmen. Aber die werde ich nicht verraten, auch um im Hinblick auf das Spiel in Unterhaching einen gewissen Überraschungseffekt zu erhalten.

Was stimmt Sie optimistisch, dass die verunsicherte Mannschaft die Wende schafft?

Minkwitz: Natürlich bin ich optimistisch. Ich muss nur die zweite Hälfte beim 1:1 gegen den FSV Frankfurt nehmen, wie die Mannschaft da trotz der negativen Reaktionen von einigen Zuschauern reagiert und gut gespielt hat. Dazu kommen die Eindrücke im Training.

Eßlinger Zeitung

Vorschau
Spielinfos:

Anstoß: 11.11.2007 15:00
Stadion: Generali-Sportpark

Schiedsrichter: Seiwert (Merzig-Merchingen)
Assistenten: Fandel (Sinspelt), Schmitz (Wallscheid)

SpVgg Unterhaching: Wegen der langen Ausfallliste stehen Trainer Hasenhüttl kaum Möglichkeiten für personelle Umstellungen zur Verfügung.

Stuttgarter Kickers: Der neue Cheftrainer Minkwitz setzt wohl wieder auf Benda in der Startelf. Stierle rückt nach vorn, Kapitän Härter (Knie) fehlt weiter.

Aufstellung
SpVgg Unterhaching
Kampa – T. Schulz, R. Bucher, Hörnig, Schaschko – O. Fink, Gülselam, Villar, Nagy – Lechleiter, Rathgeber; Trainer: Hasenhüttl

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Benda, Yildiz, Rapp, Steinle – Parmak, Mann, Gambo, Stierle – Kacani, Vaccaro; Trainer: Minkwitz

Kicker

Vaccaro ist heiß auf Haching

Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching empfängt am Sonntag die Stuttgarter Kickers. Für Stürmer Angelo Vaccaro (26) ist es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Im Sommer 2002, die SpVgg war gerade aus der Zweiten Liga abgestiegen, kam mit Angelo Vaccaro ein Stürmer in den Sportpark, den keiner wirklich auf der Rechnung hatte. Dch ausgerechnet der damals 21-Jährige aus dem hochgelobten Nachwuchs des VfB Stuttgart sollte zum Shooting Star werden. Statt der ebenfalls verpflichteten Regionalliga-erfahrenen Angreifer Mikheil Sajaja und Olivier Djappa setzte sich Vaccaro durch und wurde mit Francisco Copado zum gefährlichsten Sturm-Duo der Liga. Acht Tore in 20 Spielen und seine unbekümmerte Art machten den Italiener zum Publikumsliebling.

Dann allerdings warfen ihn zwei Kreuzbandrisse zurück, erst 2004 kam er wieder, traf in 20 Partien aber nur noch zweimal und wechselte zum FC Augsburg. ,,Haching war trotzdem meine schönste Zeit als Fußballer“, sagt Vaccaro heute, ,,ich freue mich sehr auf die Rückkehr. Wieder mal ein Tor in Haching wäre etwas ganz Besonderes.“

Münchner Merkur

Interview mit dem neuen Chef-Trainer Stefan Minkwitz: Es müssen Punkte und Selbstvertrauen her

Am Dienstagvormittag leitete er als neuer Cheftrainer das erste Training bei den Stuttgarter Kickers und er freut sich auf diese neue Herausforderung: „Es ist eine schwere, aber äußerst reizvolle Aufgabe“, meinte Stefan Minkwitz in einem ersten Interview. Der in Magdeburg geborene Fußballer gilt schon als blaues Urgestein, gehört er doch dem Verein bereits seit 1994 an und bestritt er über 200 Spiele in der 2. Liga und in der Regionalliga. In dieser Saison übernahm er auch das Amt des A-Junioren-Trainers, das er nun aber wieder abgeben wird. Lesen Sie hier die An-und Einsichten des neuen Cheftrainers

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Ralf Strogies trainiert U19

Der frühere Kickers-Profi Ralf Strogies hat mit sofortiger Wirkung sein neues Amt als Trainer der U19-Junioren angetreten und er betreut damit die Mannschaft in der A-Junioren-Bundesliga. Der 41-Jährige ist damit Nachfolger von Stefan Minkwitz, der bekanntlich als Cheftrainer zu den Profis aufgerückt ist. Der in Jena geborene Fußballer spielte bei Eintracht Braunschweig und TSV 1860 München, um dann 1996 zu den Stuttgarter Kickers zu wechseln. Dort spielte er bis 1999 und kam unter den Trainern Wolfgang Wolf und Paul Linz zum Einsatz. Danach arbeitete Strogies auch als Stützpunkt-Nachwuchstrainer und zuletzt betreute er den Landesligisten SV Tübingen. Mit ihm hoffen die bisher noch glücklosen A-Junioren auf den ersten Sieg in der Bundesliga, um sich danach auch möglichst bald den Klassenverbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu sichern.

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JOE BAUER: Unser Mann von Arsenal

Noch ein paar Strophen über das alte Lied von den Stuttgarter Kickers

Anfang der Saison 2006/07 stand ich, wie so oft in den vergangenen dreißig Jahren, im B-Block auf dem Fußballplatz und verdrängte den Gedanken, schon wieder lange wertvolle Stunden eines kurzen wertlosen Lebens zu verschwenden. Die Blauen spielten auf der schönen Waldau gegen den VfB II, es war ein gutes Spiel, und im Team der Roten aus dem Neckartal tanzte ein Spieler mit langen Haaren vor der VfB-Abwehr. Warum spielt der Kerl in der Holzklasse, dachte ich, und nicht bei Real Madrid?

Das Spiel ging unentschieden aus, und ich sagte zu meinem Kollegen, genannt George der Grieche: Siehst du, Regionalliga ist nicht so peinlich, wie du glaubst. Und denken Sie jetzt bloß nicht, ich sei ein Roter, weil ich noch weiß, wie der Langhaarige vom VfB vor der Abwehr tanzte. Fragen Sie meinen Freund George den Griechen, er ist in der Redaktion für Mord und Totschlag zuständig und geht zu den Blauen, seit er laufen kann.

Meistens stehe ich neben ihm. Einmal hat er während des Spiels drei Tüten Fisherman“s Friends gelutscht und keine einzige Filterlose geraucht. Er hat behauptet, Verzicht auf den Rängen helfe der Kondition auf dem Rasen. Wir haben verloren. Und wir gingen wieder zum Spiel.

Das nächste Heimspiel gegen das große Elversberg wird unser wichtigstes des Jahres: George lässt extra seinen Schwager Jack einfliegen. Nach der vermasselten Nichtraucher-Nummer ist er unsere letzte Hoffnung. Schwager Jack ist Engländer, Fan von Arsenal London, und diesmal muss der Trick funktionieren. Im Namen der Königin von England: Wir werden siegen. Wer zum Teufel weiß denn noch, dass sich die ruhmreichen Kickers einst die Gunners zum Vorbild nahmen? Dass die alte, längst abgerissene Holztribüne unterm Fernsehturm ein korrekter Nachbau der Arsenal-Tribüne war?

Wir hatten mal einen Club mit Stil. Und zwar bevor wir gleich zweimal in der Bundesliga an- und abgetreten sind. Damals, als die Kickers-Chefs nichts Dümmeres zu tun hatten, als sich mit den Roten im gemeinsam bespielten Neckarstadion um Kabinen und VIP-Plätze zu prügeln. Anstatt der Welt zu zeigen: Seht her, dort sind die großen Roten und hier die kleinen Blauen, und das Neckartal ist klein und die Waldau groß. Und die guten Piraten verkehren in Degerloch – schöne Grüße nach St. Pauli im schönen Hamburg, es lebe der kleine Unterschied.

Aber wem helfen die alten Lieder. Der Altstadt- und Kickers-Musikant Kotlett, der auch auf der Reeperbahn eine große Nummer geworden wäre, ist auch bald zwanzig Jahre tot. Gut, dass wenigstens noch George der Grieche die lustigsten Zeilen unserer entsetzlichen Hymne singen kann: „Wenn die Kickers auf dem Rasen / Hier daheim und anderswo / Wie ein Mann zum Angriff blasen / Dann ihr Leute klingt das so: Hey-A, Hey-A Kickers vor . . .“ (Text: Joachim „Blacky“ Fuchsberger / Musik Erwin Lehn).

Am 17. November spielen die Blauen im Neckartal bei den Roten, und die organisierten Kickers-Fans haben unter dem zweideutigen Motto „Talfahrt stoppen!“ zum Boykott aufgerufen. Man soll das Eintrittsgeld nicht zum VfB hinuntertragen, sondern lieber den Kickers spenden.

Wahrscheinlich gehe ich trotzdem über den Neckar zu den Roten, bevor die Kickers über den Jordan gehen. Vielleicht kommt auch George der Grieche mit.

Der Typ mit den langen Haaren ist mittlerweile Deutscher Meister, er heißt Khedira, und die katastrophal gemanagten Kickers spielen in Wahrheit nicht mehr gegen den VfB, sondern gegen den Pleitegeier. Kann gut sein, dass die Blauen schon bald beerdigt werden wie die alte Straßenbahn der Linie 15 hoch zum Fernsehturm. Dann gehen George der Grieche und ich in Zukunft zu Arsenal, und es wird sein, wie es niemals war.

Stuttgarter Nachrichten