Vorberichte: SpVgg Unterhaching – Stuttgarter Kickers

Minkwitz begnadigt zwei Spieler

Bei den Stuttgarter Kickers trainieren Beigang und Benda wieder mit – Was wird aus Ortlieb?

STUTTGART. Am Sonntag gibt der neue Kickers-Coach Stefan Minkwitz sein Debüt in der Fußball-Regionalliga bei der SpVgg Unterhaching. Der Trainer des Lokalrivalen VfB Stuttgart II, Rainer Adrion, warnt: „Unterhaching ist stärker, als es der Tabellenplatz 14 sagt.“

Von Joachim Klumpp

(…)

Ob die Kickers (…) ebenfalls in der dritten Liga spielen? Nach aktuellem Stand hätten sie die Qualifikation als Elfter knapp verpasst, aber der neue Cheftrainer Stefan Minkwitz ist optimistisch, das Ziel am Ende zu erreichen. „Voraussetzung ist, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt er.

Ein erster Schritt scheint bereits vollzogen. Von den vier bisher suspendierten Profis trainieren Sascha Benda und Nico Beigang inzwischen wieder im Regionalligakader mit. „Das ist das Ergebnis der Eindrücke in der zweiten Mannschaft“, sagt der Manager Joachim Cast nach Rücksprache mit dem Oberligatrainer Björn Hinck. Der wird auf die beiden zunächst aber auch morgen im Heimspiel gegen den VfR Mannheim (14.30 Uhr) zurückgreifen können. Minkwitz: „Da werde ich mir ein Bild machen und kurzfristig entscheiden.“ Ob sie dann am Sonntag zum Profikader gehören werden, ist also offen.

Genau wie die Zukunft der weiter ausgemusterten Sven Sökler und Markus Ortlieb. Vor allem der vor der Saison als Leistungsträger aus Wuppertal (Regionalliga Nord) geholte Defensivspieler scheint bei den Kickers nicht glücklich zu werden, sagt aber nur: „Natürlich bin ich mit der Situation nicht zufrieden, muss sie aber akzeptieren.“ Fragt sich, wie lange noch. Inzwischen ist sogar nicht einmal mehr ausgeschlossen, dass die Kickers versuchen werden, Ortlieb in der Winterpause abzugeben, zumal der 26-Jährige eher zu den Spitzenverdienern im Kader zählt. Und die finanziellen Aspekte sind ja nie ganz unwichtig bei den Kickers.

Auch in Sachen Co-Trainer. „Ich hoffe, dass wir es hinkriegen“, sagt der Manager Cast – und meint die Einigung mit Alexander Malchow, dem Wunschkandidaten von Minkwitz. Anfang nächster Woche soll die Personalie unter Dach und Fach gebracht werden, zuvor steht noch die offizielle Vertragsunterzeichnung mit dem Chefcoach an. „Dafür hatte ich bisher keine Zeit“, sagt Minkwitz.

Der beurlaubte Extrainer Peter Zeidler möchte sich derweil nicht mehr groß zu den Kickers äußern, gibt aber zu: „Natürlich nagt so eine Entscheidung, zumal wenn man sich voll eingesetzt hat, und das bei seinem Wunschverein.“ Dennoch ist der Fußballlehrer überzeugt: „Die Erfolge werden kommen – jetzt eben mit Stefan Minkwitz.“

Der hätte nichts dagegen, wenn in Unterhaching (Anpfiff 15 Uhr) der Anfang gemacht würde, wobei der Zweitligaabsteiger als 14. bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Der VfB-Trainer Adrion aber warnt nach dem Spiel vor einer Woche: „Die sind stärker als der Tabellenplatz.“ Deshalb will sich Minkwitz personell oder zumindest von den taktischen Positionen etwas einfallen lassen; zum Beispiel das Flügelspiel stärken. So könnte ein Oliver Stierle offensiver ausgerichtet sein als zuletzt. Eine Woche später steht für die Kickers bereits das Stadtderby an, das für den Gastgeber VfB II schon wieder zu einer Art Auswärtsspiel wird: dann immerhin im Cannstatter Daimlerstadion.

Stuttgarter Zeitung

NACHGEFRAGT STEFAN MINKWITZ, TRAINER DER STUTTGARTER KICKERS
„Ich bin der Aufgabe gewachsen“

Für den 39-Jährigen ist der Aufstieg zum Chefcoach keine allzugroße Umstellung

Stuttgart – Nach der Beurlaubung von Trainer Peter Zeidler wurden bei den Regionalliga-Fußballern der Stuttgarter Kickers einige Namen als Nachfolger gehandelt. Noch bevor die Spekulationen ins Kraut schossen, entschied sich die Vereinsführung für den bisherigen Co-Trainer Stefan Minkwitz. „Es müssen alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für das Umfeld“, fordert der 39-jährige frühere Kapitän vor seinem Debüt am Sonntag (15 Uhr) bei der SpVgg Unterhaching im Gespräch mit Sigor Paesler.

Sie waren in den vergangenen Jahren ein betont loyaler Co-Trainer. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen als Chefcoach der Kickers?

Minkwitz: Ich bin das eigentlich schon gewohnt. Denn als Robin Dutt in Köln seine Fußballlehrer-Ausbildung gemacht hat, habe ich ja auch schon von Montag bis Freitag das Training geleitet. Und das hat gut geklappt.

Sie haben in der Vergangenheit mehrfach gesagt, dass Sie sich noch in der Lernphase auf dem Weg zum Trainerberuf fühlen. Sind Sie jetzt für die anspruchsvolle Aufgabe bei den Kickers bereit, oder ist es eigentlich noch zu früh?

Minkwitz: Es stimmt, dass ich eigentlich vorhatte, noch ein oder zwei Jahre zu lernen. Aber ich habe bei Robin Dutt und bei Peter Zeidler schon sehr viel mitbekommen und denke von daher, dass ich der Aufgabe gewachsen bin.

Was war die größte Umstellung? Seit Ihrer Beförderung am Sonntag hatten Sie einen wahren Medien-Marathon zu durchlaufen.

Minkwitz: Ja, das ist schon eine große Umstellung. Es ist bedeutend mehr als zu meiner Zeit als Kapitän der Kickers. Aber ich denke, dass ich damit schon zurecht komme.

Hoffen Sie auf so etwas wie einen Dutt-Effekt? Wie er damals bei der Nachfolge von Rainer Adrion, werden Sie jetzt von manchen als „Billiglösung“ bezeichnet. Robin Dutt hatte anschließend großen Erfolg.

Minkwitz: Natürlich hofft man als Trainer immer, Erfolg zu haben. Aber so weit denke ich noch nicht. Zunächst gilt es, bis zur Winterpause Punkte, Punkte, Punkte zu sammeln. Dazu müssen alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für das Umfeld.

Sehen Sie in diesem Bereich Mängel?

Minkwitz: Das habe ich damit nicht gesagt.

Wie zieht die Mannschaft bislang mit?

Minkwitz: Mit der Trainingsintensität und der Disziplin bin ich bislang sehr zufrieden. Woran es noch fehlt, ist die Chancenverwertung. Aber daran arbeiten wir.

Direkt nach Ihrem Amtsantritt haben Sie betont, Peter Zeidler habe eine intakte Mannschaft hinterlassen. Dennoch werden Sie bestimmt Veränderungen vornehmen, um neue Reizpunkte zu setzen.

Minkwitz: Ich werde sicherlich ein oder zwei personelle Veränderungen vornehmen. Aber die werde ich nicht verraten, auch um im Hinblick auf das Spiel in Unterhaching einen gewissen Überraschungseffekt zu erhalten.

Was stimmt Sie optimistisch, dass die verunsicherte Mannschaft die Wende schafft?

Minkwitz: Natürlich bin ich optimistisch. Ich muss nur die zweite Hälfte beim 1:1 gegen den FSV Frankfurt nehmen, wie die Mannschaft da trotz der negativen Reaktionen von einigen Zuschauern reagiert und gut gespielt hat. Dazu kommen die Eindrücke im Training.

Eßlinger Zeitung

Vorschau
Spielinfos:

Anstoß: 11.11.2007 15:00
Stadion: Generali-Sportpark

Schiedsrichter: Seiwert (Merzig-Merchingen)
Assistenten: Fandel (Sinspelt), Schmitz (Wallscheid)

SpVgg Unterhaching: Wegen der langen Ausfallliste stehen Trainer Hasenhüttl kaum Möglichkeiten für personelle Umstellungen zur Verfügung.

Stuttgarter Kickers: Der neue Cheftrainer Minkwitz setzt wohl wieder auf Benda in der Startelf. Stierle rückt nach vorn, Kapitän Härter (Knie) fehlt weiter.

Aufstellung
SpVgg Unterhaching
Kampa – T. Schulz, R. Bucher, Hörnig, Schaschko – O. Fink, Gülselam, Villar, Nagy – Lechleiter, Rathgeber; Trainer: Hasenhüttl

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Benda, Yildiz, Rapp, Steinle – Parmak, Mann, Gambo, Stierle – Kacani, Vaccaro; Trainer: Minkwitz

Kicker

Vaccaro ist heiß auf Haching

Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching empfängt am Sonntag die Stuttgarter Kickers. Für Stürmer Angelo Vaccaro (26) ist es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Im Sommer 2002, die SpVgg war gerade aus der Zweiten Liga abgestiegen, kam mit Angelo Vaccaro ein Stürmer in den Sportpark, den keiner wirklich auf der Rechnung hatte. Dch ausgerechnet der damals 21-Jährige aus dem hochgelobten Nachwuchs des VfB Stuttgart sollte zum Shooting Star werden. Statt der ebenfalls verpflichteten Regionalliga-erfahrenen Angreifer Mikheil Sajaja und Olivier Djappa setzte sich Vaccaro durch und wurde mit Francisco Copado zum gefährlichsten Sturm-Duo der Liga. Acht Tore in 20 Spielen und seine unbekümmerte Art machten den Italiener zum Publikumsliebling.

Dann allerdings warfen ihn zwei Kreuzbandrisse zurück, erst 2004 kam er wieder, traf in 20 Partien aber nur noch zweimal und wechselte zum FC Augsburg. ,,Haching war trotzdem meine schönste Zeit als Fußballer“, sagt Vaccaro heute, ,,ich freue mich sehr auf die Rückkehr. Wieder mal ein Tor in Haching wäre etwas ganz Besonderes.“

Münchner Merkur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.