Kickers verlieren das Stadtderby beim VfB Stuttgart II unglücklich mit 0:1

Eine sehr unglückliche Niederlage kassierten die Kickers heute beim Tabellenführer VfB Stuttgart II. Mit 0:1 (0:1) gewann die Nachwuchsmannschaft des VfB Stuttgart das Stadtderby vor 5900 Zuschauern im Dottlieb-Daimler-Stadion.
Das Team von Trainer Stefan Minkwitz lag bereits nach zwölf Minuten nach dem Treffer von Manuel Fischer zurück, kam danach aber immer besser ins Spiel. Die Blauen vergaben vor allem in der starken zweiten Halbzeit mehrere 100%ige Möglichkeiten, so dass sie nunmehr seit sieben Spielen auf einen dreifachen Punkterfolg warten müssen.
Trainer Stefan Minkwitz: „Auch heute muss ich leider sagen, dass die glücklichere Mannschaft gewonnen hat. Aber wir wollen kein Lob oder Mitleid hören. Wenn wir so weiterspielen, dann mache ich mir keine Sogen, dass spätestens gegen gegen Elversberg der Knoten platzt.“

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Vorberichte II: VfB Stuttgart – Stuttgarter Kickers

Heute Regionalligaderby

VfB ohne Profis
STUTTGART (ump). Unter dem Trainer Peter Zeidler ist das Abschlusstraining der Stuttgarter Kickers immer um 14 Uhr absolviert worden, der Nachfolger Stefan Minkwitz hat es wieder auf zehn Uhr vorverlegt. Ein kleiner Unterschied, „ansonsten hat sich nicht viel geändert, die Trainingseinheiten sind etwas anders gestaltet“, sagt Minkwitz. Vor dem Regionalligaderby heute beim VfB Stuttgart II (14 Uhr, Daimlerstadion) hat Minkwitz vor allem Wert auf Torschusstraining gelegt, denn mit 14 Treffern aus 15 Spielen weisen die Kickers die drittschlechteste Bilanz der Liga auf. „Ob es was hilft, wird man sehen“, so Minkwitz, der noch auf den Einsatz des angeschlagenen Angelo Vaccaro hofft.

Sein VfB-Kollege Rainer Adrion ist da schon ein Stückchen weiter. Der konnte gestern nach dem Abschlusstraining aufatmen: alle Mann (mit Ausnahme des gesperrten Kolinger) sind an Bord. Und trotz des bundesligafreien Spieltags wird es auch keine Verstärkung von oben, sprich den Profis von oben geben. „Da bietet sich kein Spieler an“, sagt Adrion, der lieber auf die Stärke der eigenen Mannschaft baut.

Stuttgarter Zeitung

Adrion warnt vor den Kickers

VfB II: Nur Kolinger fehlt

Stuttgart (dip) – Die Vorzeichen vor dem Stuttgarter Derby in der Fußball-Regionalliga an diesem Samstag (14 Uhr, Daimlerstadion) sind klar. Der VfB II ist Tabellenführer – und somit Favorit gegen die Kickers, die derzeit nur Rang 13 belegen. Allzu viel gibt Rainer Adrion aber nicht auf diese Art der Rollenverteilung. „Das Derby wird kein Selbstläufer für uns“, sagt der Trainer des VfB II, „die Kickers haben immerhin schon 13 Auswärtspunkte geholt.“ Zudem, so glaubt Adrion, werde sich der Trainerwechsel für die Blauen positiv auswirken.

Dagegen hätte Stefan Minkwitz, der neue Chefcoach der Kickers, sicher ganz und gar nichts. Gegen Unterhaching (0:2) habe er bereits Fortschritte erkennen können, so der Ex-Profi, nun soll der nächste Schritt folgen. „Wir gehen in das Spiel, um zu gewinnen“, sagt Minkwitz, der seinem Team am Donnerstag freigegeben hatte. „Wir hatten am Mittwoch intensiv und gut trainiert“, begründet der Coach die Belohnung. Verzichten muss Minkwitz auf den am Knie verletzten Jens Härter. Ob Stürmer Angelo Vaccaro trotz seiner Rippenprellung auflaufen kann, entscheidet sich erst kurz vor der Partie. Beim VfB II fehlt der gesperrte Dubravko Kolinger. Marijan Kovacevic, dessen Einsatz wegen eines Schlags auf den Knöchel fraglich war, ist fit.

Stuttgarter Nachrichten

Minkwitz setzt auf den Außenseiter-Effekt

Der Kickers-Trainer geht gelassen in das Stadtderby beim VfB Stuttgart II

Stuttgart – In der Fußball-Regionalliga steigt heute (14 Uhr, Daimlerstadion) das Derby zwischen dem VfB Stuttgart II und den Stuttgarter Kickers. Dabei könnten die Ausgangspositionen der Kontrahenten unterschiedlicher nicht sein.

Von Beate Wockenfuß

Während beim VfB II derzeit alles rund läuft, die Mannschaft von Trainer Rainer Adrion seit zehn Spielen ungeschlagen ist und sich damit an die Tabellenspitze geschossen hat, klafft bei den Kickers zwischen Anspruch und Wirklichkeit seit Wochen eine große Lücke. Als Tabellen-13. sind die „Blauen“ von ihrem Ziel, der Qualifikation für die dritte Liga, momentan weit entfernt. Der neue Cheftrainer Stefan Minkwitz, der Anfang der Woche seinen bis 30. Juni 2008 datierten Vertrag unterschrieben hat, geht dennoch gelassen in die Partie beim VfB II. Die Mannschaft habe im Training einen guten Eindruck hinterlassen, berichtet er: „Sie hat genauso gearbeitet, wie wir uns das vorstellen.“ Motiviert seien seine Spieler sowieso zu Genüge. „Ich brauche sie auf das Derby nicht extra einzustellen, sie stellen sich selbst ein“, sagt der Trainer, der weiterhin auf den verletzten Kapitän Jens Härter (Knieprobleme) verzichten muss. Ob Angelo Vaccaro (Rippenprellung) auflaufen kann, entscheidet sich erst vor Spielbeginn. Bei seinem Cheftrainer-Debüt in Unterhaching (0:2) habe die Mannschaft eine „ordentliche Leistung“ gezeigt, so Minkwitz: „Es gab gute Kombinationen über rechts, wenn das jetzt auch über links gelingt, ist das ein großer Fortschritt.“ Im Training habe er versucht, seinen Schützlingen Selbstvertrauen einzuflößen. „Und wir haben ein paar mehr Einheiten vor dem Tor verbracht“, meint er mit einem Schmunzeln. Im Derby ist für den Coach der Gastgeber der klare Favorit und sein Team, das seit sechs Spielen auf einen Sieg wartet, nur in der Außenseiterrolle. „Aber das ist das Schöne im Fußball, wenn man dann für eine Überraschung sorgen kann“, sagt Minkwitz. An das vergangene Derby im Daimlerstadion hat der Coach allerdings keine guten Erinnerungen – nicht nur, weil es am 11. September 2001 stattfand. „Um 18.41 Uhr hat mir VfB-Torhüter Markus Miller Schien- und Wadenbein gebrochen“, berichtet er. Die Partie endete damals 1:1. Die Punkte teilen will VfB-Coach Adrion, der heute bis auf den rotgesperrten Dubravko Kolinger personell aus dem Vollen schöpfen kann, diesmal nicht. „Ich hoffe, dass der Neue-Trainer-Effekt bei den Kickers noch eine Woche auf sich warten lässt und wir das Spiel für uns entscheiden.“
so wollen sie spielen

VfB Stuttgart II: Ulreich – Feisthammel, Pisot, Kovacevic, Sauter – Träsch, Julian Schuster, Perchtold – Morys, Fischer, Hofmann.

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Rapp, Stierle – Parmak, Benda, Akcay, Gambo – Tucci, Vaccaro (Kacani).

Eßlinger Zeitung

Vorberichte: VfB Stuttgart – Stuttgarter Kickers

Die Rollen sind klar verteilt

Derby im Daimlerstadion

STUTTGART. In der Fußball-Regionalliga steht morgen (14 Uhr) das Derby VfB Stuttgart II gegen die Stuttgarter Kickers auf dem Programm. Mit dem Spielort Daimlerstadion werden nicht nur schöne Erinnerungen verbunden.

Von Joachim Klumpp

Rückblick: Das letzte Derby im Daimlerstadion ist am 11. September 2001 ausgetragen worden, dem Tag, der wegen der Anschläge in New York in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Gespielt wurde trotzdem, wenngleich die Atmosphäre spürbar unter dem Terroranschlag litt. Und auch sonst blieb der Termin den beiden aktuellen Trainern im Gedächtnis haften. „Erinnern Sie mich nicht an dieses Datum“, sagt der neue Kickers-Coach Stefan Minkwitz, der inzwischen einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat. Er erlitt in diesem Spiel einen Schien- und Wadenbeinbruch nach einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Torwart Markus Miller. Für den Kollegen Rainer Adrion wiederum war es bis auf weiteres die letzte Partie für den VfB, ehe er zwischenzeitlich nach Unterhaching (und später zu den Kickers) wechselte; inzwischen ist er wieder erfolgreich auf dem Wasen tätig.

Die Vorzeichen: Die sind klar verteilt, zumindest wenn es nach den Kickers geht. „Der VfB ist als Tabellenführer Favorit“, sagt Minkwitz, „aber das ist ja das Schöne am Fußball, dass man als Außenseiter für eine Überraschung sorgen kann.“ Die wäre nach sechs Spielen ohne Sieg zur Beruhigung der Gemüter in Degerloch ganz angebracht. Der VfB weiß um die brisante Situation, so dass Adrion bekennt: „Die Kickers stehen mit dem Rücken zur Wand, deshalb müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht zu sicher fühlen.“

Die Verletzten: Der VfB muss auf Dubravko Kolinger verzichten, der nach seinem umstrittenen Platzverweis gegen den KSC für drei Spiele gesperrt wurde, außerdem ist der Einsatz des Routiniers Kovacevic fraglich, der einen Schlag auf den Knöchel abbekommen hat. „Sein Einsatz entscheidet sich nach dem Abschlusstraining“, sagt Adrion, der betont: „Die Kickers haben mehr Potenzial, als der Tabellenstand aussagt, und können wohl nahezu in Bestbesetzung auflaufen.“ Aber nur nahezu. Denn der Kapitän Jens Härter fällt definitiv weiter aus, ein Fragezeichen steht auch noch hinter Angelo Vaccaro (Rippenprellung), Bashiru Gambo trainiert nach seiner Grippe zwar wieder, hat aber kaum Kraft für die gesamten 90 Minuten. Sollte Vaccaro ausfallen, hätte Minkwitz im Sturm die Qual der Wahl zwischen Kacani, Tucci und Beigang. „Das ist relativ ausgeglichen.“

Die Organisation: Gut, dass das Spiel in Bad Cannstatt stattfindet und nicht in Degerloch. Denn da ist der Winter ausgebrochen, und die Bedingungen sind alles andere als ideal. Grüner Rasen meldet dagegen das Daimlerstadion, auch ohne Nutzung der Rasenheizung. Schwieriger gestaltet sich die Prognose bei der Zuschauerzahl. „Wir hatten zuletzt ja immer so zwischen 3000 und 5000 Besucher“, sagt Adrion, „und es wäre schön, wenn es 5000 würden.“ Schließlich pausiert die Bundesliga, und die Dauerkarten für die Spiele des VfB-Profis besitzen ebenfalls Gültigkeit. Allerdings wird nur der untere Bereich der Haupttribüne geöffnet sein sowie die jeweiligen Fanblöcke in den Kurven. Wobei die Kickers-Anhänger ja zu einem Boykott aufgerufen haben. „Das muss man so akzeptieren“, sagt der Manager Joachim Cast, „auch wenn es aus unserer Sicht natürlich sinnvoller wäre, das Team zu unterstützen.“

Ausblick: Die Kickers bekommen voraussichtlich von nächster Woche an einen neuen Co-Trainer: Alexander Malchow. „Es sind nur noch Details zu klären“, sagte Cast gestern nach einem Gespräch mit dem Exprofi und dem Präsidiumsmitglied Walter Kelsch.

Stuttgarter Zeitung

Malchow vor Rückkehr zu den Kickers

Stuttgart (dip) – Wahrscheinlich noch vor dem Derby am Samstag (14 Uhr) im Daimlerstadion gegen den VfB Stuttgart II wird bei den Stuttgarter Kickers eine wichtige Personalentscheidung fallen. Alexander Malchow, einst Spieler beim Fußball-Regionalligisten, steht vor einer Rückkehr zu den Blauen als Co-Trainer. Am Donnerstagvormittag führte der 38-Jährige ein weiteres Gespräch mit Manager Joachim Cast und Präsidiumsmitglied Walter Kelsch. „Es sind noch Details zu klären“, sagte Cast, „aber die Tendenz geht zur Zusammenarbeit.“

„Wir haben die gleiche Auffassung von Fußball“, sagte der Chef-Trainer Stefan Minkwitz, „und dass wir befreundet sind, ist ja auch kein Geheimnis.“ Dass Minkwitz, obwohl noch nicht einmal zwei Wochen im Amt, nun seinen Wunschkandidaten zur Seite gestellt bekommt, ist nicht ganz selbstverständlich. Doch Cast erklärt: „Wir wollen hier professionell arbeiten, also müssen wir dem Cheftrainer die bestmögliche Unterstützung bieten.“

Stuttgarter Nachrichten

NACHGEFRAGT RAINER ADRION, TRAINER DES VFB STUTTGART II
„Eine schöne Überraschung“

Der Coach schwimmt mit seinem Team derzeit auf einer Erfolgswelle und erwartet morgen die Kickers zum Stadtderby

Stuttgart – Der VfB Stuttgart II sorgt in der Fußball-Regionalliga für Furore. Seit zehn Spielen ist die Mannschaft bereits ungeschlagen und hat am vergangenen Wochenende wieder die Tabellenführung übernommen. Vor dem Stadtderby morgen (14 Uhr, Daimlerstadion) gegen die Kickers sprach Beate Wockenfuß mit VfB-Trainer Rainer Adrion.

Wie erklären Sie sich den guten Lauf in dieser wichtigen Saison?

Adrion: Das ist schon eine schöne Überraschung. In der vergangenen Saison waren wir zum Schluss Dritter und jetzt haben wir uns noch mal gesteigert – obwohl wir wieder einen kräftigen Aderlass verkraften mussten. Es freut mich, dass wir beides schaffen: die Ausbildung und vorne mitzuspielen.

Das gelingt nicht jeder „Ausbildungsmannschaft“. . .

Adrion: Die Situation ist nicht einfach, wenn man immer wieder Spieler an die Profis und auch an andere Vereine abgibt. Wir versuchen, Konstanz reinzubringen. Dabei ist es wichtig, Leistungsträger zu haben, die die Mannschaft führen, aber auch immer für Ersatz zu sorgen und Spieler nachzuziehen.

Die Qualifikation für die dritte Liga dürfte außer Frage stehen.

Adrion: Ich bin zuversichtlich, dass wir die Qualifikation schaffen. Schließlich waren wir zuletzt immer unter den ersten Zehn. Ohne überheblich wirken zu wollen, aber das wird uns mit dem Punktepolster, das wir bis jetzt erarbeitet haben, auch erneut gelingen. Wir müssten dann allerdings in ein anderes Stadion ausweichen, weil das Schlienzstadion nicht den Anforderungen genügt. Die einzige Möglichkeit ist das Gazi-Stadion, das wir uns dann mit den Kickers teilen würden.

Welche Bedeutung hat das morgige Derby für Sie?

Adrion: Wir freuen uns immer auf dieses Derby. Schließlich ist es auch mit Blick auf den Zuschauerzuspruch und auf das mediale Interesse etwas ganz Besonderes. Als Tabellenführer bekommen wir in dieser Woche zudem mehr Aufmerksamkeit. Und das genießen wir.

Wie beurteilen Sie die jüngsten Ereignisse bei den Kickers?

Adrion: Wir schauen sowieso immer auf die Kickers. Ich hoffe, dass sie ihre Turbulenzen in den Griff bekommen – sowohl im administrativen als auch im sportlichen Bereich. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie die Qualifikation für die dritte Liga schaffen.

Sie waren ja selbst mal Trainer auf der Waldau. Was trauen Sie Ihrem ehemaligen Spieler Stefan Minkwitz als Cheftrainer zu?

Adrion: Er wird wissen, was er zu tun hat. Ein neuer Trainer sorgt immer für neue Impulse. Er, der mögliche neue Co-Trainer Alexander Malchow und Manager Joachim Cast waren zu meiner Zeit Führungsspieler. Wir haben bis zum Schluss professionell zusammengearbeitet. Sie sind echte Blaue, die mit Herzblut eine gefestigte Mannschaft formen und das Schiff wieder flott machen können.

Eßlinger Zeitung

Vorberichte: SSV Ulm – Stuttgarter Kickers II

Die „kleinen Kickers“ sind keine Punktelieferanten mehr

Ulm (kü) – Wenn die winterlichen Verhältnisse ein Spiel zulassen, wonach es gestern trotz des Schneefalls aussah, wird sich die zweite Garnitur der Stuttgarter Kickers am Samstag (14.30 Uhr) im Donaustadion zum Fußball-Oberligaspiel gegen den SSV Ulm 1846 präsentieren.

Stuttgarter Kickers – ein klangvoller Name. Doch irgendwie ist mit den „Blauen“ derzeit nicht so sehr viel los. Die Regionalligamannschaft des Vereins steht auf Rang 13 und hatte sich mehr erwartet. Die Oberligatruppe nimmt in ihrer Klasse den vorletzten Platz ein, nachdem sie lange Zeit das Tabellenende geziert hatte. Für die Spatzen sollte das Heimspiel gegen die „kleinen“ Kickers eigentlich nur eine Pflichtaufgabe sein.

Wenn die Ulmer ihre Pflicht erfüllen wollen, müssen sie das Spiel gewinnen, ohne Wenn und Aber. Sie stehen auf Rang fünf und SSV-Coach Paul Sauter fordert: „Wir sollten mal wieder über dem Strich sein.“ Was heißen soll: Die Mannschaft sollte unter die ersten Vier vorstoßen. Auf jeden Fall sollte sie Boden gut machen. Dies ist möglich, denn in Freiburg stehen sich der gastgebende SC II als Spitzenreiter und der zweitplatzierte SV Waldhof Mannheim gegenüber, außerdem kommt es zum Treffen zwischen Astoria Walldorf (Tabellen-Vierter) und dem FC Villingen (6.).

All das ist aber für die Spatzen nur wirklich von Interesse, wenn sie ihr eigenes Spiel gegen die Stuttgarter gewinnen. Die morgigen Gäste sind sicher nicht an ihrem Tabellenplatz zu messen. „Die Kickers-Truppe ist in den letzten Wochen viel stabiler geworden, vorher war sie nur Punktelieferant“, weiß Paul Sauter. Es gab ein paar Spieler, die in die zweite Garnitur strafversetzt wurden, aber diese Maßnahme ist inzwischen offensichtlich wieder aufgehoben. Da morgen auch das Regionalliga-Lokalderby VfB Stuttgart II gegen Stuttgarter Kickers ansteht, dürfte die „Zweite“ der „Blauen“ kaum in optimaler Besetzung hier aufkreuzen.

Doch alle Spekulationen über die Aufstellung des Gegners führen zu nichts, wenn die Ulmer Truppe nicht auf der Höhe ist. Zunächst ist klar, dass Markus Lösch erst im kommenden Frühjahr wieder zur Mannschaft stoßen wird. Er wurde gestern am rechten Ellenbogen operiert und fällt die restlichen vier Spiele in 2007 aus. Für ihn wird Thomas Wünsche in die Mannschaft rücken.

Draußen bleiben muss wohl wieder der talentierte Nachwuchsspieler Timo Trefzger. An ihm ist die SpVgg Greuther Fürth interessiert und bei der war Trefzger auch schon im Probetraining. „Wenn ich dorthin wechsle, dann wohl in der Winterpause und ich soll nicht nur dem Zweitligakader angehören, sondern auch in der Bayernliga spielen“, berichtete Trefzger gestern. In Ulm hat er freilich noch einen Vertrag bis 2009.

Kein Thema für morgen ist beim SSV 46 wohl auch Flügelflitzer André Thomas. Er hat sich eine Grippe mit Fieber eingefangen. Bei der Besetzung des Angriffs hat Trainer Sauter wieder die Qual der Wahl. Andreas Keller hat bei diesen Bodenverhältnissen die schlechtesten Karten. Miguel Coulibaly, der im Übrigen seit geraumer Zeit mit einer Fangruppe im Clinch liegt und die Animositäten jetzt aus der Welt schaffen will, ist wahrscheinlich wieder gesetzt. Milton Tembo oder Tufan Balmuk wird wohl sein Partner in der Spitze sein. Womit klar wäre, dass Dinko Radojevic weiter die Fäden im Mittelfeld spinnt, was er zuletzt immer besser getan hat.

Augsburger Allgemeine

St. Kickers: Boykott von Fanklubs

Minkwitz schon stark unter Druck
Kaum zwei Wochen neuer Chefcoach der Kickers, steht Stefan Minkwitz im Derby bei Tabellenführer VfB II schon mächtig unter Druck. Nach dem 0:2 beim Debüt des früheren Co-Trainers in Unterhaching brauchen die „Blauen“ dringender denn je Punkte für die Qualifikation zur Dritten Liga.
 
Der 39-Jährige hat erst einmal das Vertrauen. Doch bleibt der Erfolg weiter aus, könnte er schon in der Winterpause durch einen erfahrenen Mann ersetzt werden. Zumindest Teile der Vereinsführung denken so. Dafür müsste jedoch ein Geldgeber gefunden werden, um das zusätzliche Gehalt zu finanzieren. Was auch für von Minkwitz gewünschte Neuzugänge gilt. Denn der Verein steht finanziell weiter auf dünnem Eis, wie Manager Joachim Cast betont: „Wenn wir die Dritte Liga nicht schaffen, wird es die Kickers in der jetzigen Form nicht mehr geben.“

So deutete Präsident Dirk Eichelbaum schon bei der Beförderung von Minkwitz an, dass für einen „größeren Namen“ kein Geld da sei. Die Fan-Aktion „Talfahrt stoppen – unser Geld bleibt in Degerloch“ passt da ins Bild. Die Mehrheit der Fanklubs will das Derby boykottieren und das gesparte Eintrittsgeld den Kickers spenden. „Ich finde das jammerschade. Jeder Fan, der die Mannschaft unterstützt, hilft uns“, sagt Minkwitz. Die Finanzknappheit schlägt bis zur Oberligaelf und den Bundesliga-A-Junioren des auf die Nachwuchsarbeit angewiesenen Vereins durch: Beide stehen auf einem Abstiegsplatz.

Matthias Jung

Kicker

Rot und Blau unter einem Dach?

Die Stadionfrage erhitzt die Gemüter der Stuttgarter Fußballfans zwischen Degerloch und Bad Cannstatt

Der VfB Stuttgart II und die Stuttgarter Kickers treffen am Samstag (14 Uhr) im Stadtderby ausnahmsweise im Daimlerstadion aufeinander. In der nächsten Saison sollen sich die beiden Teams das Gazistadion in Degerloch teilen. Ob das gutgeht?

Von Joachim Klumpp

„Lieber in Liga vier als die Lampen hier!“

Es ist noch gar nicht lange her, dass dieses Spruchband am Zaun der Gegengeraden des Gazistadions hing – bei einem Heimspiel der Stuttgarter Kickers. Womit die Fans ihren Unmut zum Ausdruck bringen wollten, dass der ungeliebte Lokalrivale aus Cannstatt – im Volksmund die Roten oder eben Lampen genannt – nächste Saison ihre Heimspiele ebenfalls in Degerloch austragen sollen. Auf den Golanhöhen also, wie das Gebiet unter dem Fernsehturm intern gerne genannt wird. Das Stadion auf der Waldau ist zwar die Heimstätte der Kickers, befindet sich aber natürlich im städtischen Besitz.

Das weiß auch der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum, der sich angesichts der aufgeregten Stimmung im eigenen Lager zuletzt mit den Fans an einen Tisch gesetzt hat, um die Dissonanzen auszuräumen. „Im Grunde kann uns doch gar nichts Besseres passieren, als dass der VfB auch hier oben spielt“, sagt der Präsident, und denkt an die wohl einmalige Chance, im Doppelpack die Infrastruktur des Stadions mit einem Schlag zu verbessern. Entsprechende Pläne liegen (wie berichtet) schon in der Schublade, wobei es im Grunde zwei Alternativen gibt: Erweiterung der bestehenden und 1370 Plätze fassenden Haupttribüne oder Abriss und kompletter Neubau.

Die Entscheidung dürfte letztlich auch eine Kostenfrage sein, wobei unter den Kickers-Fans in Anbetracht der Investitionssumme (im Raum stehen zehn bis 15 Millionen Euro) bereits der Wunsch nach Überdachung einer Kurve kursiert. Doch das ist noch etwas Zukunftsmusik, der Gemeinderat wird sich Anfang nächsten Monats erstmals intensiver mit den Modellen beschäftigen. Grundsätzlich aber besteht wohl Übereinstimmung darin, dass die Stadt ihren sportlichen Drittligisten eine adäquate Spielstätte zur Verfügung stellt. Vorausgesetzt, die Kickers qualifizieren sich überhaupt für die neue Spielklasse, was Stand heute nicht der Fall wäre.

Und wäre so etwas wie der GAU – für alle Beteiligten. Denn wie groß die Bereitschaft wäre für eine Modernisierung lediglich für den VfB (sowie für die Footballer der Scorpions), steht auf einem anderen Blatt. Dieses Szenario mag sich auch der für Organisation zuständige VfB-Direktor Thomas Weyhing nicht ausmalen, sondern drückt – mit Ausnahme vom nächsten Samstag natürlich – auch dem Lokalrivalen die Daumen. Denn eine Alternative für das zweite Team des Bundesligisten gibt es anscheinend nicht. Das Schlienzstadion erfüllt jedenfalls nicht die strengen Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes DFB (siehe Winkel) – über deren Sinn und Unsinn sich durchaus streiten lässt.

Und ein Ausbau kommt, einmal abgesehen von den Kosten, aufgrund der beengten Platzverhältnisse auf dem Wasen offenbar nicht infrage. „Wir haben alle Möglichkeiten geprüft“, betont Thomas Weyhing. Auch in der Region: von Esslingen bis nach Sindelfingen. Das Ergebnis war laut Weyhing ernüchternd: „Das nächste Stadion, das den Anforderungen entspricht, wäre in Reutlingen.“ Also knapp 50 Kilometer entfernt, die einfache Strecke wohlgemerkt.

Dann schon lieber nach Degerloch ins Feindesland? „Natürlich wäre es schöner, wenn wir irgendwo in unserer Umgebung spielen könnten“, sagt zwar auch der VfB-Trainer Rainer Adrion, aber nach dem einmaligen Gastspiel am vergangenen Samstag gegen den Karlsruher SC II (2:1) musste er zugeben: „Die Stimmung war super. Unsere Spieler sind das ja gar nicht so gewohnt.“ Der VfB-Abwehrspieler Tobias Feisthammel wiederum könnte sich daran gewöhnen: „Wenn die Atmosphäre immer so ist, wäre das natürlich eine tolle Sache. Und letztlich ist es mir relativ egal, wo ich spiele.“

Die Fans sehen das ein bisschen kontroverser, fast als eine Art Glaubenskrieg. So planen etliche Kickers-Anhänger sogar einen Boykott des Derbys am Wochenende. „Talfahrt stoppen“, heißt die doppeldeutige Aktion. Mit der einerseits die Fahrt ins Tal (also nach Bad Cannstatt) angesprochen wird, andererseits die sportliche Entwicklung der vergangenen Wochen, die in der Regionalliga hinunter bis auf Platz 13 geführt hat. Das durch den Eintritt ins Daimlerstadion gesparte Geld solle dem nicht auf Rosen gebetteten Verein gespendet werden.

Ob das hilft? Vielleicht wäre es in der Tat sinnvoller, die eigene Mannschaft am Samstag verbal zu unterstützen, damit sie die dringend benötigten Punkte für die Qualifikation zur dritten Liga holt. Sonst heißt es im Gazistadion nächste Saison möglicherweise: „Liga vier – und die Lampen trotzdem hier.“

Stuttgarter Zeitung

Träumen hilft

…Stuttgarter Kickers

APROPOS…Von Peter Stolterfoht

Normalerweise geht es in dieser Rubrik um die lustigen Seiten des Sports. So ein bisschen Tralala eben, mit dem einen oder anderen eingestreuten Gag. Heute aber widmen wir uns hier zur Abwechslung mal einem traurigen Thema. Es geht um die Stuttgarter Kickers. Die treten am Samstag im Daimlerstadion zum Derby beim VfB an. Wie tief die Kickers gesunken sind, zeigt allein schon die Tatsache, dass sie mittlerweile vor einem Regionalligaduell mit der Reservemannschaft des Bundesligisten als krasser Außenseiter gelten.

Damit die letzten geschätzten zwölf Kickers-Fans, die es in Stuttgart noch gibt, wieder auf andere Gedanken kommen, sei an dieser Stelle an ein Stuttgarter Derby im Daimlerstadion erinnert, das ziemlich genau vor sechzehn Jahren stattgefunden hat. Am 16. Bundesliga-Spieltag hatten die Kickers-Spieler Claus Reitmaier, Jochen Novodomsky, Wolfgang Wolf, Thomas Ritter, Thomas Richter, Alois Schwartz, Juan Cayasso, Reinhold Tattermusch, Matthias Imhof, Marcus Marin und Dimitrios Moutas sowie die eingewechselten Karel Kula und Jens-Peter Fischer den VfB Stuttgart am Rande einer Niederlage.

Hätte der VfB am Ende nicht sehr glücklich 3:1 gewonnen, dann wäre wahrscheinlich alles ganz anders gekommen. Der VfB hätte sich in dieser Saison nicht den Meistertitel geholt, und die Kickers wären auch bestimmt nicht abgestiegen. Wahrscheinlich hätte sich im Stuttgarter Fußball alles völlig anders entwickelt, hätten die Kickers dieses eine Spiel gewonnen. Dann würde jetzt am Samstag wahrscheinlich die zweite Kickers-Mannschaft im Regionalligaderby gegen die erste VfB-Garnitur antreten und wäre in dieser Partie auch noch der große Favorit.

Ein bisschen träumen hilft übrigens, wenn das blaue Herz blutet.

Stuttgarter Zeitung