Presse zu Stuttgarter Kickers – Wormatia Worms (1:1)

1:1 – Joker Kriks rettet Kickers Remis
Jürgen Frey, vom 06.10.2011 11:27 Uhr

Stuttgart – Bisher hatte Kickers-Stürmer Andre Kriks in dieser Saison gerade einmal 18 Minuten Einsatzzeit auf dem Buckel. Gestern kamen gegen Wormatia Worms 26 weitere hinzu – und diese Zeit reichte dem Angreifer, um sein erstes Tor für die Blauen in der Regionalliga zu erzielen. Der Neuzugang vom VfL Kirchheim köpfte in der Nachspielzeit nach einem Eckball zum hochverdienten 1:1 für die Kickers ein und glich so die frühe Wormser Führung durch Daniele Toch (6.) aus. „Andre hat nach seiner Einwechslung viel Zug zum Tor entwickelt und viel Dynamik an den Tag gelegt“, sagte Kickers-Trainer Dirk Schuster über seinen treffsicheren Joker.

Zufrieden war Schuster auch über den Auftritt seines Teams in der zweiten Hälfte, mit dem die Blauen die zweite Saisonniederlage verhinderten und den Platz in der Spitzengruppe sicherten. „Ein Riesenkompliment an mein Team für die Moral und den Willen. In der zweiten Hälfte hat man das gesehen, was den Fußball so interessant macht“, sagte der Trainer.

Durch die Platzverweise wurde das Spiel hektisch

Es war jedenfalls nichts für schwache Nerven, was sich im zweiten Durchgang im Gazi-Stadion abspielte. Da waren etwa die beiden Roten Karten gegen Alessandro Abruscia (Kickers) und Tim Bauer (Worms) in der 55. Minute, die sich eine heftige Rangelei geliefert hatten. Als das Spiel durch die Platzverweise hektisch wurde, war da auch endlich eine Kickers-Mannschaft, die sich mit Entschlossenheit gegen die Niederlage stemmte und die miserable erste Hälfte vergessen machen wollte. Die Kickers zogen ein Powerplay auf, kämpften um jeden Meter auf dem Platz und kamen am Ende zum verdienten Ausgleich. Nach dem Spiel feierten die Fans der Blauen die Spieler für den großen Kampf.

Einziger Wermutstropfen ist die angespannte personelle Lage vor dem nächsten Spiel beim KSV Hessen Kassel (Samstag, 14 Uhr). Weil neben Abruscia auch noch Marco Grüttner mit Gelb/Rot (86.) vom Platz flog, nimmt die Personalnot aufgrund der vielen Verletzten langsam beängstigende Züge an. „Ich hoffe, dass wir für das Spiel in Kassel überhaupt noch 16 Mann zusammenbringen“, sagte Trainer Schuster.

Stuttgarter Nachrichten

Wormatia Worms trennt sich nach starkem Auftritt mit 1:1 von Stuttgarter Kickers

Von Volker Schütz

Die Erfolgsstory des VfR Wormatia in der Fußball-Regionalliga Süd hat seine Fortsetzung gefunden. Nach den Dreiern gegen den KSV Hessen Kassel (3:1), gegen den SCPfullendorf (3:2) und zuletzt gegen den FCIngolstadt (3:0) gab es Mittwochabend für die Mannschaft von Trainer Ronny Borchers bei den Stuttgarter Kickers ein 1:1 (1:0), weil den Hausherren in der letzten Minute durch Andre Kriks tatsächlich noch der Ausgleich glückte.

Jammerschade im Grunde für die Wormatia, weil sie bei dem Ex-Bundesligisten, der als heißester Titelkandidat gehandelt wird, durch einen frühen Treffer von Daniele Toch enorm effektiv losgelegt hatte. Nach einem scharf nach innen hereingegebenen Eckball von Kevin Wittke spritzte Toch heran und hämmerte die Kugel in der sechsten Minute hart, aber herzlich in die Maschen der Kickers. Eine einstudierte Variante wie sie zuletzt schon in den Wormatia-Heimspielen zu beobachten war.

Schon da hatte sich ausgezahlt, dass Borchers die gleiche Formation aufs Feld geschickt hatte wie zuletzt beim Heimsieg gegen Ingolstadt, obwohl ihm mit dem nicht mehr gesperrten Martin Röser und dem wieder genesenen Jakob Ammann diesmal weitere Alternativen zur Verfügung gestanden hatten. Seine Truppe machte nämlich mit breiter Brust genau da weiter, wo sie vor fünf Tagen aufgehört hatte. Was insbesondere auch mit einer starken Viererabwehrkette zu tun hatte.

Zweimal Rot für heftige Schubserei

Sandro Rösner machte innen zusammen mit Marco Stark ebenso einen guten Job wie Nico Müller und Tim Bauer auf den Außenpositionen. Zwar startete der Hausherr nach dem Rückstand wütende Attacken, doch heraus kam dabei im ersten Abschnitt nichts. Im Gegenteil: Als Wormatia-Torjäger Michael Schürg sich nach einem weiten Pass den Ball an der Strafraumgrenze selbst mit der Brust vorlegte, um umgehend abzuziehen, roch es nach dem zweiten VfR-Treffer. Aber Kickers-Keeper Daniel Wagner (20.) hielt glänzend. Nicht eingreifen brauchte er dagegen in der 39. Minute, als ein Freistoß von Christian Henel knapp drüber strich. Aber Wagner dürfte dabei mächtig die Luft angehalten haben.

Das hätten zehn Minuten nach der Pause besser auch der Stuttgarter Alessandro Abrucia und der Wormate Tim Bauer getan. Beide leisteten sich nach einem Foul an Wittke eine heftige Schubserei, die für beide mit einer Roten Karte endete. Kaum stand Wittke wieder, spielte er Torwart Wagner aus, doch Julian Leist rettete auf der Linie (58.). Der Meisterschaftsfavorit wankte.

Doch geschlagen waren die „Blauen“ dadurch noch nicht. Bei Leists Kopfballtreffer (65.) auf der Gegenseite ging es haarscharf zu, doch der Referee entschied auf Abseits. Da hatte die Wormatia Massel. Auch bei Marco Grüttners Schuss (78.), der kurz vor Schluss Gelb-Rot sah (87.), und bei Kevin Knödlers Rettungstat gegen Enzo Marchese (80.). Doch dann passierte es doch noch: Nach einer Ecke stieg Kriks hoch und köpfte den Ausgleich (90.).

Wormser Zeitung

Ein reines Kampfspiel
Von Alexander Kaiser

WORMATIA Borchers trotz 1:1 in Stuttgart unzufrieden / Wer kommt für gesperrten Bauer?

Bis zur 90. Minute sah alles nach dem dritten Saison-Auswärtssieg für den Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms aus. Dann jedoch kam Joker André Kriks für die zu diesem Zeitpunkt nur noch mit neun Mann agierenden Stuttgarter Kickers nach einem Eckstoß gegen zehn Gäste-Akteure frei zum Kopfball und egalisierte die frühe Führung der Gäste von Daniele Toch (6.) zum 1:1-Endstand. Ein insgesamt gerechtes Ergebnis. Und dennoch: „Wenn du kurz vor Schluss eine 1:0-Führung aus der Hand gibst, kann man nur brutalst unzufrieden sein“, ärgerte sich der Wormatia-Trainer Ronald Borchers.

Bitter für Wormatia Worms: Außer den zwei Punkten hatten die Gäste auch noch Tim Bauer durch eine Rote Karte verloren, er wird dadurch wohl mindestens im Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg II fehlen. Der Defensivspieler leistete sich nach einem Gerangel in der 55. Minute einen Kopfstoß in Richtung des Stuttgarters Sandro Abruscia – der daraufhin nach einer abwehrenden Handbewegung ebenso wie Bauer von Schiedsrichter Robert Kempter (Sauldorf) vom Platz gestellt wurde. Drei Minuten vor dem Ende musste auch Kickers-Angreifer Marco Grüttner nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot runter. Der unsicher leitende Unparteiische hatte die Reihen in einem von vielen Nicklichkeiten geprägten Verfolgerduell zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellensiebten kräftig gelichtet.

„Wir haben ein reines Kampfspiel gezeigt, wobei meine Mannschaft das Ballhalten und das Fußballspielen heute eher vergessen hatte“, drückte Borchers seine Unzufriedenheit aus. Es war für seine Formation viel mehr drin gewesen. Wie schon im letzten Saisonauftritt der vorigen Runde endete die Begegnung mit einem 1:1. Nach sechs Minuten hatte seine Elf gleich ihre erste nennenswerte Offensivaktion zum Führungstreffer genutzt. Nach einem Eckball von Kevin Wittke von der rechten Seite drosch Toch die Kugel in den rechten oberen Torwinkel – für Toch das dritte Saisontor. Bereits neunmal erfolgreich war in der laufenden Runde der Wormser Michael Schürg, der jedoch trotz mehreren viel versprechenden Versuchen an seiner ehemaligen Wirkungsstätte diesmal leer ausging. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir unsere Kontermöglichkeiten gegen einen zum Schluss alles nach vorne werfenden Gegner cleverer nutzen“, sagte Borchers und dachte dabei besonders an Schürg: „Mehr Einladungen, um das entscheidende 2:0 zu machen, können wir nicht mehr bekommen.“

Auf der Gegenseite übersah der Schiedsrichter ein klares Handspiel von Nico Müller. Nach einem Schuss von Grüttner rettete er vier Meter vor der eigenen Torlinie in bester Torwartmanier (78.). Einzige Konsequenz: Eckstoß für die Kickers. Schürg und Böcher sahen dagegen nach Foulspielen ihre jeweils schon vierte Gelbe Karte. Wer am Sonntag anstelle des Rotsünders Bauer gegen die Nürnberger Bundesliga-Reserve in die Wormser Startelf rücken wird, ließ Borchers offen.

Wormser Zeitung

„Da hat wohl einer in der Abwehr gefehlt”
Wormatia kassierte bei den Stuttgarter Kickers den 1:1-Ausgleich in der letzten Spielminute / Am Sonntag, 14 Uhr, ist U23 aus Nürnberg zu Gast

VON KLAUS DIEHL „Das hat wohl einer in der Abwehr gefehlt“, so Wormatia-Coach Ronny Borchers über den 1:1-Ausgleich der Stuttgarter Kickers per Kopfball nach einer Ecke durch den eigentlich nicht besonders großen Kickers-Spieler André Kriks in der 90. Spielminute vor knapp 2.500 Zuschauern im GAZI-Stadion auf der Stuttgarter Waldau.
Der fehlende Mann hätte Tim Bauer gewesen sein können, der ab der 55. Minute aber nicht mehr mitmachen durfte. Ebenso Kickers-Spieler Alessandro Abrucia, mit dem Tim Bauer nach einem üblen Foul an Kevin Wittke in eine wohl etwas zu heftige Schubserei geraten war, so dass Schiedsrichter Kempter beide mit Rot bedacht vom Platz stellte.
Der späte Ausgleich ist nun einmal für jede Mannschaft ärgerlich, besonders wenn man wie die Wormaten – Trainer Ronny Borchers schickte die gleiche Formation wie zuletzt beim 3:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt II auf den Platz – nach der frühen 1:0-Führung durch Daniele Toch (6.) es versäumte, nachzulegen. Nach einer einmal mehr effizienten Ecke von Kevin Wittke kam der Ball zu Daniele Toch, der das runde Spielgerät volley in das Klickers-Tor wuchtete.

Wie schon bei den letzten Spielen aufgefallen ist, sind diese Eckenvarianten mittlerweile meist Standard und auch einstudiert. Das ist ein weiterer Fortschritt bei den Wormaten, auch was die sonstigen ruhenden Bälle betrifft. Derart beflügelt machten die Wormser anschließend da weiter, wo sie beim 3:0 gegen Ingolstadt aufgehört hatten. Leider aber auch mit der Tatsache, dass man bei folgenden guten Tormöglichkeiten (so musste Michael Schürg eigentlich das 2:0 machen) die schnellen Konterattacken nicht weiter nutzen konnte.
Besonders beeindruckend aus Stuttgarter Sicht war die vor dem einmal mehr famosen Kevin Knödler im Tor nahezu bombensicher stehende Vierer-Abwehrkette mit Nico Müller, Sandro Rösner, Marco Stark und Tim Bauer, die bis zur Pause trotz aggressiver Angriffsversuche der Gastgeber bis gar zur 90. Spielminute nichts anbrennen ließ. Was dennoch durchkam, bei dem war Kevin Knödler, besonders im Herauslaufen, stets erster Sieger.

Im zweiten Durchgang drängten die Kickers-Akteure vermehrt auf den Ausgleich, doch auch den Wormaten boten sich gute Kontermöglichkeiten, zumal Ronny Borchers wahrlich nicht auf Halten spielen ließ, sondern mit Martin Röser, Younes Bahssou und Jacob Ammann frische Offensivkräfte im Verlauf der letzten halben Stunde auf den Platz schickte.

Als der durchaus verdiente Dreier fast in trockenenn Tüchern schien, wurde in der 90. Spielminute doch noch der gute Auftritt der Wormaten mit dem Ausgleichstor zum 1:1 etwas geschmälert. Hatten sie in Pfullendorf in der Schlussminute selbst das Siegtor geschossen, so mussten die Wormaten diesmal am eigenen Leib erfahren, wie hart Fußball sein kann.

Es spielten: Kevin Knödler (Tor), Nico Müller, Sandro Rösner, Marco Stark, Tim Bauer, Marcel Abele, Christoph Böcher (67. Martin Rösner), Kevin Wittke, Michael Schürg (89. Younes Bahssou), Christian Henel (61. Jacob Ammann).

Am Sonntag Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II (14 Uhr)

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. So betrachtet müsste am Sonntag gegen die jungen Cluberer im dritten Aufeinandertreffen endlich der erste Wormatia-Sieg gelingen. Denn zum Auftakt der letzten Saison verloren die Wormaten in Nürnberg mit 0:1 und mit dem gleichen Ergebnis in der Rückrunde im Februar dieses Jahres vor heimischer Kulisse.

Besonders das Rückspiel ist noch in Erinnerung, in dem die Wormaten trotz klarer Überlegenheit und vieler Chancen kein Tor erzielen konnten.
Dies soll aber keineswegs Bange machen. Nicht zu unterschätzen ist, dass die U23-Junioren aus der Noris in dieser Saison noch nicht so richtig in Fahrt kamen. Ein Sieg und drei Unentschieden scheinen doch etwas unter Wert für den 1. FCN zu sein, der nach der letzten Saison noch vor den Wormaten am Ende den 11 Platz belegte.
Am letzten Spieltag sorgten die Noris-Kicker aber insofern für eine Überraschung, als man gegen die TSG Hoffenheim II ein 2:2-Unentschieden erreichte. In diesem Spiel kamen aber etliche Akteure aus dem Nürnberger Bundesliga-Kader, wie Mike Frantz, Juri Judt und Manuel Zeitz zum Einsatz.

Ob das am Sonntag der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Für Trainer Ronny Borchers ist das eigentlich egal, denn er hofft, dass seine Mannschaft weiter daran arbeitet auch gegen Nürnberg ihr Spiel am Ende positiv durchzusetzen. Für den gesperrten Tim Bauer dürfte Jacob Ammann in die linke Viererkette rücken, wie auch hinter dem Einsatz von Christoph Böcher wegen einer Knöchelblessur noch ein Fragezeichen steht. Alla Wormatia! Packen wir es wieder an.

Nibelungen-Kurier

Presse zu Stuttgarter Kickers – Wormatia Worms (1:1)

Regenerieren, vorbereiten, aufsteigen
Jürgen Frey, aktualisiert am 30.05.2011 um 10:13 Uhr

Stuttgart – Elf Siege, vier Unentschieden, null Niederlagen: Trotz dieser glänzenden Rückrundenbilanz spielen die Stuttgarter Kickers auch in der kommenden Saison nur in der Fußball-Regionalliga. Da kann es nur ein Ziel geben: Den Aufstieg.

Der letzte Spieltag: Spätestens bei Halbzeit war die Luft raus. Spitzenreiter SV Darmstadt 98 führte zur Pause mit 3:0 gegen den FC Memmingen, den Kickers hätte auch ein Kantersieg nichts gebracht. So ärgerte sich auch keiner groß über das 1:1 gegen Wormatia Worms. Trainer Dirk Schuster (,,ich bin unwahrscheinlich stolz auf die Mannschaft“) schwörte seine Spieler noch auf dem Platz auf die neue Saison ein. Motto der Ansprache am Mittelkreis: Bloß nicht auf der jüngsten Erfolgsserie ausruhen, sondern möglichst noch eine Schippe drauflegen. Mit anderen Worten: Regenerieren (heute beginnt der Mannschaftsausflug nach Mallorca), vorbereiten – und dann in der neuen Saison den verpassten Aufstieg nachholen.

Die Finanzen: 5700 Besucher gegen Worms, davor 4100 gegen Eintracht Frankfurt II und 4400 gegen den KSC II – die Zuschauereinnahmen der letzten drei Heimspiele tat der Liquididät der Blauen sehr gut. Was die Lizenzerteilung betrifft, kommen positive Signale aus Frankfurt. Bis kommenden Freitag müssen die nachgebesserten Unterlagen abgegeben sein. „Wir haben ganz schön geackert und unsere Hausaufgaben gemacht“, ist Präsident Rainer Lorz guter Dinge. Planungssicherheit gibt es inzwischen auch vom Hauptsponsor: Die Vertragsverlängerung mit Eduardo Garcia um ein weiteres Jahr wurde am Samstag, gemeinsam mit dem Unternehmer, in der Halbzeit bekanntgegeben.

Die Personalien: Michele Rizzi (SG Sonnenhof Großaspach) und Dirk Prediger (TSV Grunbach) werden gehen. Auch Florian Treske wird kein neues Vertragsangebot bekommen. Kleine Fragezeichen stehen hinter Marcel Brandstetter, Marcel Rapp und Oliver Stierle. Alle drei Spieler haben Vertrag, kamen zuletzt aber nicht zum Einsatz. Würden sie eine Luftveränderung anstreben, dürfte ihnen der Verein keine Steine in den Weg legen. Bleibt noch der Fall Sandro Abruscia. Der Verteidiger kann gegen eine festgeschriebene Ablösesumme aus seinem bis 2012 laufenden Vertrag herauskommen. Sein Berater sondiert die Anfragen (u.a. vom Karlsruher SC) und wägt mit dem Spieler ab, ob er schon in der neuen Saison den nächsten Schritt nach oben wagen soll.

Neuzugänge stehen noch keine fest. Einig sind sich die Kickers mit Mittelfeldspieler Sandrino Braun (SC Pfullendorf). Das Problem: Er hat noch ein Jahr Vertrag. Nach anfangs rund 35000 Euro verlangt Pfullendorf nun noch zwischen 10000 und 12000 Euro Ablöse. Braun: „Ich habe Pfullendorf mitgeteilt, dass ich auf jeden Fall gehen werde. Die Kickers reizen mich sehr.“ Neben Braun soll noch ein Stürmer – im Gespräch sind Elia Sorriano (Eintracht Frankfurt II) und Marco Grüttner (VfR Aalen) – und ein Mann für die linke Seite kommen. Allerdings haben einige Kandidaten überzogene finanzielle Forderungen. Präsidiumsmitglied Guido Buchwald stellt klar: „Preistreiberei machen wir nicht mit.“

Trainingsauftakt ist am 23. Juni.

Stuttgarter Nachrichten

Vom i-Tüpfelchen zum erklärten Ziel

Nach einer Rückrunde ohne Niederlage verpassen die Stuttgarter Kickers den Aufstieg in die 3. Liga nur knapp

Stuttgart – Trotz einer sensationellen Rückrunde haben die Stuttgarter Kickers den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga verpasst. Der SV Darmstadt 98 ließ sich den Meistertitel in der Regionalliga Süd nicht mehr nehmen und gewann deutlich zum Saisonfinale mit 4:0 gegen den FC Memmingen. „Wir können trotzdem sehr stolz sein“, sagte Kickers-Trainer Dirk Schuster nach dem 1:1 (0:0) gegen Wormatia Worms.

Von Michael Panzram

5700 Zuschauer. Wann hat es das zuletzt im Gazi-Stadion gegeben? Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass die Kickers solche Unterstützung von den Rängen erfahren haben. Am letzten Spieltag kamen offenbar viele auf die Waldau, die schon lange nicht mehr da waren. Die Kickers haben sich in diesem Jahr ohne Niederlage zurück in die Herzen ihrer Fans gespielt. 15 Spiele, 11 Siege, 4 Unentschieden lautet die Bilanz der Mannschaft in der zweiten Halbserie. Von Platz neun arbeitete sie sich noch auf Rang zwei nach vorn.Zum Meistertitel reichte es jedoch nicht mehr, Darmstadt schaffte den zum Aufstieg notwendigen Sieg. Schon zur Pause zweifelte daran niemand mehr, denn da führte der Tabellenführer bereits mit 3:0. Auch wenn es nach dem Spiel keiner der Stuttgarter Spieler zugeben wollte: Der Zwischenstand war zur Halbzeit bis in den letzten Winkel vorgedrungen. Die Kickers-Führung durch einen kräftigen Rechtsschuss in den Winkel von Philipp Türpitz sorgte zwar kurzzeitig für Jubel. Spätestens mit dem Wormser Ausgleich verstummten aber die letzten Optimisten auf den Rängen.Nach dem Spiel ließen einige Kickers-Akteure zunächst die Köpfe hängen, bevor sie sich mit einem Banner bei den Fans bedankten. Schuster holte sie auf dem Rasen zusammen und beglückwünschte die Mannschaft zu einer bemerkenswerten Rückrunde. „Das Positive überwiegt, das müssen wir mitnehmen“, sagte Kapitän Simon Köpf.Das i-Tüpfelchen in Form des Aufstiegs blieb aus. Kommende Saison ist der Sprung in die 3. Liga das erklärte Ziel. Daran ließen Mannschaft und Vereinsführung mit ihren Aussagen keinen Zweifel. „Wir wollten mit der Rückrunde eine Basis legen. Jetzt müssen wir uns in der Breite verstärken. Dann kann nur der Aufstieg zählen“, sagte Kickers-Vorstandsmitglied Guido Buchwald.Und auch Präsident Rainer Lorz sagte unmissverständlich: „Die Zielsetzung ist klar definiert: der Aufstieg.“ Finanzkräftig werden die chronisch klammen Kickers aber voraussichtlich auch weiterhin nicht sein. Der Etat für die kommende Saison soll laut Lorz bei etwa 1,7 Millionen Euro liegen.
Statistik

Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia (66. Auracher), Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa, Jung, Savranlioglu (85. Prediger), Marchese (46. Treske), Türpitz – Yilmaz.

Wormatia Worms: Knödler – Lang, Rösner, Stark, Krettek – Böcher, Schröer, Hübner, Wittke, Gollasch (88. Cimen) – Röser (86. Ojigwe).

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).

Zuschauer: 5700.

Tore: 1:0 Türpitz (67.), 1:1 Lang (77.).

Gelbe Karten: Ivanusa, Yilmaz / Krettek.

Beste Spieler: Türpitz, Jung / Röser.

Eßlinger Zeitung

StZ: Stuttgarter Kickers Sorgen vor dem Finale

StZ, aktualisiert am 27.05.2011 um 11:05 Uhr

Stuttgart – Wir schauen nicht zurück, sondern nur nach vorne“, sagt der Kickers-Trainer Dirk Schuster vor dem Saisonfinale in der Fußball-Regionalliga Samstag (14 Uhr, Gazi-Stadion) gegen Wormatia Worms. Gegen diese Mannschaft haben die Blauen ihre letzte Niederlage (0:3) erlitten. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern“, flachst Schuster. Lang, lang ist’s her, im November vergangenen Jahres. Seither haben die Stuttgarter eine fast beispiellose Aufholjagd gestartet, die nun gekrönt werden soll: mit dem Aufstieg. Voraussetzung dafür ist ein Sieg der Kickers – und ein Ausrutscher des Spitzenreiters Darmstadt gegen Memmingen. „Solange wir eine Chance haben, glauben wir daran“, betont der Trainer, wohl wissend, dass die Ausgangslage nicht die beste ist.

Zumal noch ein paar personelle Sorgen hinzukommen. Der Langzeitverletzte Oliver Stierle fehlt sowie Michele Rizzi (Bänderriss), Ali Pala (Muskelfaserriss) und Jérîme Gondorf, der nach der fünften Gelben Karte gesperrt ist. „Ich weiß noch nicht genau, wie wir taktisch spielen werden, aber wir bevorzugen unser 4-1-4-1 System“, sagt Schuster, der sich auch eine zweite hängende Spitze vorstellen könnte.

„Wir werden auf jeden Fall eine schlagkräftige Elf nominieren“

Auf jeden Fall dürfte Enzo Marchese nach seinem ordentlichen Comeback vergangene Woche in Frankfurt diesmal in der Startformation stehen, auch Philip Türpitz könnte nach seiner Cortisonbehandlung wieder dabei sein. „Wir werden auf jeden Fall eine schlagkräftige Elf nominieren“, ist Schuster überzeugt, dass die Mannschaft an die in der Rückrunde gezeigten Leistungen anknüpfen wird.

Zumal die Kickers realistisch betrachtet von einer Rekordkulisse mit über 5000 Zuschauern ausgehen dürfen, nachdem bereits 2000 Stehplatzkarten verkauft worden sind und für die Tribüne nur noch einige Restkarten zur Verfügung stehen. Und der Geschäftsführer Jens Zimmermann macht auch keinen Hehl daraus, „dass wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind“ – also auch auf die Meisterschaft.

Stuttgarter Zeitung

StN: Stuttgarter Kickers „Wir glauben fest an unsere Chance“

Jürgen Frey , aktualisiert am 26.05.2011 um 11:07 Uhr
Fußball Regionalliga Süd, Stuttgarter Kickers vs. KSV Hessen Kassel

Stuttgart – Der Aufstieg in die dritte Liga wäre der Lohn für eine fantastische Rückrunde. Doch Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers muss nicht nur am Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Wormatia Worms gewinnen, sondern auch auf einen Ausrutscher von Spitzenreiter Darmstadt 98 im Heimspiel gegen den FC Memmingen hoffen.

Herr Schuster, hatten Sie denn schon Kontakt zu Ihrem Memminger Trainerkollegen?

Ja, ich habe mit Esad Kahric telefoniert.

Gibt seine Elf in Darmstadt noch mal alles?

Sie will sich voll reinhängen – um für sich selbst einen positiven Abschluss zu schaffen.

Ist es nicht pures Wunschdenken, anzunehmen, dass sich Darmstadt den Aufstieg daheim noch nehmen lässt?

Von der Papierform her sicherlich. Aber im Fußball hat es schon die verrücktesten Dinge gegeben. Im Jahr 2000 fühlte sich Leverkusen vor der Partie in Unterhaching schon als deutscher Meister, und 2001 war Schalke 04 für zwei Minuten Meister.

Zwei typische Fälle von zu früh gefreut.

Eben. Wir glauben fest an unsere Chance und wollen für den Fall der Fälle bereit sein.

Wie schätzen Sie die eigene Aufgabe ein?

Das wird eine knifflige Angelegenheit. Worms hat unter Ronny Borchers eine Riesenserie hingelegt. Aber wir haben auch nach dem 0:3 im Hinspiel etwas gutzumachen.

Seitdem haben die Kickers nicht mehr verloren. Wir erklären Sie sich diese tolle Serie mit elf Siegen und zwei Unentschieden?

Die Gründe sind vielschichtig. Zunächst einmal haben wir alles außer Fußball hinten angestellt und sind näher zusammengerückt. Dazu kamen ein paar Umstellungen personeller Art und auch was das System betrifft. Die Mannschaft hat eine beeindruckende Siegermentalität entwickelt.

Teile der Vereinsführung hatten in der Hinrunde ein zu ausgeprägtes Wohlfühlklima festgestellt. Waren erst diverse Reizpunkte wie Prämienkürzungen nötig, um die Mannschaft aufzurütteln?

Nein, es gab keine Reizpunkte und auch kein zu ausgeprägtes Wohlfühlklima. Wir wurden über die finanzielle Lage informiert und haben gemeinsam erörtert, wie wir den Verein unterstützen können. Mit unserem Verzicht haben wir ein Zeichen gesetzt.

Wie sehen Sie die Rolle des neuen Präsidiumsmitglieds Guido Buchwald?

Wir tauschen uns gut über sportliche Angelegenheiten aus, die Personalplanungen laufen in Absprache zwischen ihm und dem Trainerteam. Er hat im Tagesgeschäft absolutes Vertrauen und eine hohe Wertschätzung für unsere Arbeit.

Die Entscheidung, welche Neuzugänge kommen, trifft dann Guido Buchwald?

Wir äußern unsere Wünsche, der Verein entscheidet. Wir sind uns alle einig, dass wir den Kader qualitativ auffrischen müssen.

Viel wird wohl davon abhängen, ob der Aufstieg vielleicht doch noch gelingt?

Wenn wir den Sprung nach oben nicht schaffen, müssen wir Spieler holen, die die Qualität haben, damit wir kommende Saison in der Regionalliga um den Aufstieg mitspielen. Wenn wir doch noch Meister werden, müssen die Neuzugänge Garanten für den Nichtabstieg in der dritten Liga sein. Von daher gibt es keine großen Qualitätsunterschiede. Wichtig ist, dass die Spieler preislich in unseren Kostenrahmen passen.

Drei gestandene drittligataugliche Spieler sollen kommen?

Letztlich ist die Qualität entscheidend. Wir brauchen eine Blutauffrischung ohne den Charakter des Teams zu verändern.

Bei den Neuverpflichtungen hatten Sie bisher kein glückliches Händchen. Woran lag’s?

In meiner ersten Saison war der Kader mit heißer Nadel gestrickt, zudem lassen sich Verletzungen nicht voraussehen. Vergangenen Sommer haben wir dann auf junge, entwicklungsfähige Spieler wie etwa Ali Pala und Marcel Brandstetter gesetzt, die in ihren Clubs wenig Spielpraxis hatten. Sie brauchen Zeit, das zeigt auch das positive Beispiel Jerome Gondorf. Die Verpflichtung von Daniel Reule nehme ich allerdings auf meine Kappe. Da habe ich mir die Zusammenarbeit in der Tat anders vorgestellt.

Klappt es am Samstag nicht mit dem Aufstieg, werden Sie trotzdem feiern?

Ich bin unglaublich stolz darauf, was die Mannschaft in der Rückrunde geleistet hat. Wenn es nicht reicht – klar, wäre sicherlich ein bisschen Wehmut dabei, dennoch gäbe es für alle genügend Gründe, auf die vergangene Saison anzustoßen. Die Grundlage für die nächste Spielzeit ist gelegt. Wir sind zu einer Spitzenmannschaft gereift.

Wer wären die schärfsten Konkurrenten in der kommenden Runde?

Der FC Bayern II, wenn er tatsächlich absteigen sollte und nicht noch ein weiterer Drittligist insolvent geht, Hessen Kassel und 1899 Hoffenheim II. Das gibt eine fiese Liga.

Was ist Ihr Wunsch für die neue Saison?

Dass wir in der dritten Liga bleiben.

Stuttgarter Nachrichten

Sitzplätze auf der Haupttribüne fast ausverkauft – 2.000 Tickets bereits im Vorverkauf verkauft

Die Kartennachfrage für das letzte Saisonspiel der Stuttgarter Kickers am kommenden Samstag, 28. Mai 2011 um 14 Uhr gegen den VfR Wormatia Worms im GAZi-Stadion auf der Waldau reißt nicht ab. Auf der Haupttribüne gibt es mittlerweile nur noch einzelne Restkarten an Sitzplätzen, für die Stehplätze sind aber noch genügend Karten auch an der Tageskasse erhältlich.

Alle Fußballfans in der Region, die das große Saisonfinale der Kickers und die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga nicht verpassen wollen, können ihre Eintrittskarte entweder noch im Vorverkauf oder an den Tageskassen, die am Samstag um 12.45 Uhr öffnen, erwerben. Die restlichen Sitzplatzkarten werden am morgigen Freitag, 27. Mai noch bis 12 Uhr an den Vorverkaufsstellen von Easy Ticket Service oder im Kickers-Fan-Shop der Kickers im Königsträßle (Öffnungszeiten am Freitag von 9 bis 12 Uhr) verkauft. Die Stehplätze sind an den Vorverkaufsstellen von Easy Ticket Service am Samstag noch bis zu Spielbeginn erhältlich, der Kickers-Fanshop ist am Samstag geschlossen.

Die Stuttgarter Kickers empfehlen dringend eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Offizielle Homepage

Saisonrekord bei den Kickers zeichnet sich ab – Vorverkauf vor dem Saisonendspiel gegen Worms läuft super

Die Kartennachfrage für das letzte Saisonspiel der Kickers am kommenden Samstag, 28. Mai 2011 um 14 Uhr gegen den VfR Wormatia Worms im GAZi-Stadion auf der Waldau ist riesengroß. Auf der Haupttribüne gibt es noch lediglich Restkontingente an Sitzplatzkarten, 1.000 Stehplatzkarten sind außerdem bereits im Vorverkauf abgesetzt.

„Die Bestellungen im Fan-Shop und die Kartenverkäufe über Easy-Ticket Service nehmen jeden Tag zu“, freut sich Kickers-Ticketingleiter Kim-Tobias Stehle. „Wir werden einen neuen Saisonrekord aufstellen“, ist sich der langjährige Kickers-Mitarbeiter sicher.
Die bisherige Bestmarke stammt vom letzten Heimspiel gegen die U23 von Eintracht Frankfurt. Hier verfolgten rund 4.400 Fans die Partie der Blauen. „Wir werden die 5.000er Marke übertreffen“, ist sich Stehle sicher.

Alle Fußballfans in der Region, die das große Saisonfinale der Kickers und die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga nicht verpassen wollen, sollten sich also schnell eine Karte im Vorverkauf sichern. Einfach an den Vorverkaufsstellen von Easy Ticket Service oder im Fan-Shop der Kickers im Königsträßle vorbeikommen (Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 15 bis 18 Uhr, Freitag, 9 bis 12 Uhr).
Am Spieltag selbst öffnen die Tageskassen um 12.45 Uhr. Die Stuttgarter Kickers empfehlen dringend eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Offizielle Homepage

Offizielle Stellungnahme des SV Stuttgarter Kickers e.V. zu den Vorkommnissen beim Spiel in Worms

Der SV Stuttgarter Kickers e.V. bedauert zutiefst die Vorkommnisse rund um das Auswärtsspiel beim VfR Wormatia Worms am vergangenen Samstag, 20. November 2010. Gewaltszenen und eine derartige Eskalation, wie nach dem Spielende geschehen, werden vom Verein auf das Schärfste verurteilt. Das gleiche gilt auch für das Verhalten einiger vermeintlicher Kickers-Fans, die in der Schlussviertelstunde über den Zaun stiegen und so eine Spielunterbrechung herbeiführten.

Der SV Stuttgarter Kickers e.V. distanziert sich von der einseitigen Berichterstattung über die Vorfälle nach Spielende, vor allem der Wormser Medien. Es entsteht der Eindruck, dass einzig die Fans der Stuttgarter Kickers für die Ereignisse verantwortlich sind. Der Verein ist bestürzt über das Verhalten des örtlichen Sicherheitsdienstes und der Polizei, das nicht zur Deeskalation beigetragen hat. Hierbei kam es offensichtlich zu massiven Fehlern im Umgang mit der Situation.

Der SV Stuttgarter Kickers e.V. ist bemüht, die Vorkommnisse lückenlos aufzuarbeiten und bittet hierfür um die Mithilfe. Augenzeugen der Vorgänge werden gebeten, Ihre persönlichen Eindrücke, gerne auch mit Bild- oder Videomaterial, schriftlich dem Verein zukommen zu lassen. Bitte senden Sie uns eine E-Mail an info@stuttgarter-kickers.de.

Allen verletzten Fans und Anhängern der Kickers und allen weiteren Verletzten wünschen wir an dieser Stelle gute Besserung und baldige Genesung.

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Presse zu Wormatia Worms – Stuttgarter Kickers (3:0)

Schwarzer Samstag der Blauen
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 22.11.2010
Regionalliga Die Stuttgarter Kickers blamieren sich beim 0:3 in Worms nicht nur auf dem Platz. Es droht ein Nachspiel. Von Joachim Klumpp

Der Sportkoordinator Michael Zeyer hat in der Vorrunde alle Spiele der Stuttgarter Kickers gesehen, bis auf das letzte. Am Samstag zog es der Exprofi vor, einen Oberligaspieler zu beobachten, weil er davon ausgegangen war, dass die Mannschaft den kleinen Aufschwung der vergangenen beiden Spiele wird fortsetzen können. Stattdessen gab es einen Rückschlag – 0:3 beim Schlusslicht der Fußball-Regionalliga und dazu noch Ausschreitungen von Kickers-Fans am Rande der Partie.

Schlimmer hätte die Vorrunde nicht enden können. Platz neun wie im Vorjahr; Fortschritt also gleich null. „Natürlich hinken wir hinter den Erwartungen her“, sagt Zeyer, der den Trainer Dirk Schuster deshalb aber – genau wie der Präsident Edgar Kurz – nicht explizit infrage stellt. „Das mache ich nicht von einem Ergebnis abhängig, sondern von der Entwicklung der Mannschaft.“ Die verläuft allerdings äußerst schwankend, der Trainer selbst spricht von einer Achterbahnfahrt. Der Auftritt in Worms gehörte dabei in die Kategorie Tiefpunkt, was Zeyer zumindest in seiner Ansicht bestärkt. „dass noch lange nicht alles so läuft wie gewünscht. Wir müssen die Fehler einfach ansprechen und abstellen“, sagt der Sportkoordinator angesichts der durchaus professionellen Verhältnisse unter denen der Verein arbeitet, ohne ins Detail gehen zu wollen.

Offen ist noch, ob der Kader in der Winterpause (perspektivisch) verstärkt wird, oder aber angesichts der aussichtslosen Lage, was den Aufstieg angeht, nicht eher abgespeckt wird. „Wir müssen immer die sportliche, aber auch finanzielle Seite im Auge haben“, sagt Zeyer mit Blick auf die Probleme zum Beispiel beim Ligarivalen SSV Ulm. „Aber das sind alles Dinge, die wird zunächst intern besprechen.“

Da zumindest liegt er mit Schuster auf einer Wellenlänge: „Natürlich hatten wir nach den zwei letzten Auftritten gedacht, dass wir schon weiter sind.“ So aber sieht der Coach von morgen an Handlungbedarf: „Wir müssen nochmals Reizpunkte im Zweikampfverhalten setzen, wo uns die Wormser überlegen waren, und sicher auch im mentalen Bereich etwas machen.“

In Worms hat dem Spiel die Sicherheit am Ball gefehlt, zudem fehlte zum wiederholten Male ein Führungsspieler, auch ein Oliver Stierle konnte diese Rolle nicht erfüllen – sonst wäre der Stuttgarter Verteidiger kaum ausgewechselt worden.

Wegen Ausschreitungen musste die Partie in der 76. Minute kurzzeitig unterbrochen werden, nach dem Schlusspfiff kam es dann zu weiteren Ausschreitungen, aber nicht zu Festnahmen. „Die Vorfälle werden ein Nachspiel haben“, sagte ein Beamter der Polizei, die auch Pfefferspray einsetzte. Der Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann wollte sich gestern nicht abschließend äußern, weil er ebenfalls nicht vor Ort war. Nur so viel: angeblich seien die Kickers-Fans auch von angereisten Anhängern des SV Waldhof Mannheim provoziert worden: „Das werden wir diese Woche noch aufarbeiten müssen.“ Man sieht, es gibt viel zu tun – und das eine Woche vor der Hauptversammlung nächsten Montag.

Kickers Wagner – Gondorf, Köpf, Rapp, Stierle (77. Savranlioglu) – Abruscia, Rizzi (70. Yilmaz), Pala (46. Ivanusa), Marchese, Türpitz – Brandstetter.

Tore 1:0 Hübner (34.), 2:0 Oppermann (73.), 3:0 Wittke (84.).

Zuschauer 2112.

Stuttgarter Zeitung

0:3-Niederlage
Ein Kickers-Tag zum Vergessen
Von Jürgen Frey, aktualisiert am 22.11.2010 um 11:07

Worms – Die Achterbahnfahrt der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga geht ungebremst weiter: Nach zwei klaren Siegen setzte es bei Wormatia Worms nach einer erschreckend schwachen Leistung eine 0:3(0:1)-Niederlage.

Ausflüchte, Entschuldigungen, all das wäre ohnehin sinnlos gewesen. Also wählte Dirk Schuster klare Worte. Enttäuschend, frustrierend, deprimierend sei die Vorstellung seiner Mannschaft gewesen. Woran dieser plötzliche Leistungsabfall lag? Der Trainer holte tief Luft, dann legte er los: „Einige Spieler haben total unter ihrer Form gespielt. Uns hat die Aggressivität in den Zweikämpfen gefehlt. Wir waren zu zaghaft und zu weit weg von den Gegenspielern.“

Das bisherige Schlusslicht Worms ging ganz anders zur Sache. Mit Herz und Leidenschaft. Und spätestens nach der 1:0-Halbzeitführung durch ein Traumtor von Rudolf Hübner in den Winkel stand die Mannschaft von Coach Ronny Borchers äußerst kompakt und machte die Räume eng. „Wir haben kein Mittel gefunden, sie zu knacken“, gab Schuster zu. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Vor allem bei den Heimspielen traten diese Probleme schon häufiger auf. Hinzu kam, dass die Umstellungen nach der Pause nicht fruchteten: Schuster brachte Marcel Ivanusa für Ali Pala und stellte auf ein 4:4:2-System um – ohne Erfolg. „In der Schlussviertelstunde war uns Worms dann sogar spielerisch überlegen“, musste Schuster eingestehen.

Wie er die Mannschaft wieder in die Spur bringen will? Aggressivität und Zweikampfverhalten würden diese Woche im Trainingsplan ganz oben stehen, versprach der Coach. Zunächst gab er aber am Sonntag und Montag frei. „Ich möchte die Mannschaft zwei Tage nicht sehen, jeder soll seine Leistung reflektieren“, erklärte der Trainer die ungewöhnliche Maßnahme. Dass er selbst, wie Präsident Edgar Kurz auch gestern betonte, unter Beobachtung stehe, sieht Schuster gelassen: „Als Trainer steht man immer unter Beobachtung.“

Nach dem Tag zum Vergessen in Worms hoffen nun alle Beteiligten, dass die Achterbahnfahrt der Kickers weitergeht: Mit einem Sieg im Heimspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr/Gazistadion) gegen den SC Pfullendorf. Mit drei Punkten dürfte auch die Mitgliederversammlung einen Tag später etwas harmonischer verlaufen.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers verlieren beim Schlusslicht

Worms (red) – Fußball-Regionallist Stuttgarter Kickers hat sein Auswärtsspiel beim bisherigen Tabellenletzten VfR Wormatia Worms mit 0:3 (0:1) verloren. Bei den „Blauen“ war vom Schwung des 7:2-Heimerfolgs gegen den FSV Frankfurt II nichts mehr zu spüren. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster kam gegen die aggressiven und kämpferisch überzeugenden Gastgeber zu keiner Zeit zu ihrem Spiel. Stattdessen überwogen vor 2112 Zuschauern Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe. In der 34. Minute münzten die Wormser ihr Übergewicht zur verdienten Führung um: Rudolf Hübner traf aus 25 Metern in den Winkel. In der zweiten Hälfte schob Lucas Oppermann (73.) freistehend zum 2:0 ein, Kevin Wittke erzielte das 3:0 (85.). „Es ist für mich leider unerklärlich, wieso einige Spieler total unter ihrer Form gespielt haben. Uns fehlt einfach die Konstanz“, kritisierte Schuster.

Eßlinger Zeitung

Blaues Wunder in der Nibelungenstadt – Wormatia schlägt Stuttgart 3:0
Von Jürgen Jaap

Blaues Wunder für „die Blauen“ in der Nibelungenstadt. Eine vor allem in der zweiten Hälfte grandios aufspielende Elf des VfR Wormatia Worms ließ den vor der Partie, ob ihrer elf in den letzten beiden Spielen der Fußball-Regionalliga Süd erzielten Treffer, hoch gehandelten Stuttgarter Kickers beim 3:0 (1:0) aber nicht den Hauch einer Chance.

„Die einzigen Stuttgarter, die hier heute kämpften, waren unsere Fans“, merkte ein sichtlich demoralisierter Kickers-Betreuer geknickt an. Dies allerdings mit unlauteren Mitteln, denn Tumulte der etwa 200 Stuttgart-Fans kurz vor Ende und nach der Partie sorgten für den einzigen Wermutstropfen an einem sonst perfekten Fußballtag für die Gastgeber. „Das kann man schon als eine Klasseleistung meiner Jungs bezeichnen“, wirkte denn auch VfR-Trainer Ronny Borchers rundum zufrieden.

Überzeugte Wormatia im ersten Durchgang vorwiegend durch kämpferische Elemente und Stabilität in der Abwehr-Viererkette, so explodierte nach einem Traumtor von Rudi Hübner in den zweiten 45 Minuten geradewegs die Offensivabteilung. Der wunderschöne Schuss des Wormser Goalgetters unhaltbar aus 25 Metern in den Winkel bescherte Wormatia jedenfalls eine verdiente 1:0-Halbzeitführung (34.). Zwischen der 64. und 68. Minute feuerten die Wormser dann aus allen Fußballstiefeln auf den Kasten von Daniel Wagner. Lucas Oppermann, Sandro Rösner, wieder Oppermann und schließlich Marco Stark hatten das 2:0 auf dem Schlappen oder dem Kopf. Den längst überfälligen Treffer erzielte Oppermann (endlich) fünf Minuten später.

Erstaunlich: Der Tabellenletzte ließ dem Traditionsverein aus der Schwabenmetropole keine Schnitte. „Wir haben gegen Wormatia keinerlei Mittel gefunden“, wirkte Kickers-Trainer Dirk Schuster konsterniert. Wie auch Wagner im Gästetor gegen den raffinierten Lupfer von Kevin Wittke zum 3:0 kein Mittel fand (86.). „Zugabe, Zugabe“, skandierten die annähernd 2000 Wormatia-Fans euphorisch. Die gab’s dann allerdings nicht mehr.

Wormser Zeitung

Fußball: Polizei geht bei Wormatia-Spiel in Worms gegen Fans der Kickers vor
Von Roland Keth

Nach dem famos herausgespielten 3:0-Erfolg am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers darf sich Wormatia Hoffnungen machen, den Klassenerhalt in der Regionalliga zu schaffen. Überschattet wurde die packende Partie allerdings von schweren Ausschreitungen nach Abpfiff, die nach Augenzeugenberichten von enttäuschten Stuttgarter Fans ausgingen.

Die Bilanz der Randale: fünf verletzte Polizeibeamte, vier lädierte Ordner und mehrere „Fans“, die ebenfalls leichtere Blessuren davontrugen. „Glücklicherweise wohl in keinem Fall etwas Ernstes“, atmete Dieter Bauer, szenekundiger Beamter der Wormser Polizei, gestern tief durch.

Bauer räumte gegenüber der WZ ein, dass die Polizei von den Gewätigkeiten überrascht wurde. „Wir hatten aus Stuttgart keine Warnmeldung erhalten.“ Deshalb war auch keine Bereitschaftspolizei im Stadion, hatten die anwesenden Einsatzkräfte große Mühe, die gewaltbereiten Fans unter Kontrolle zu halten. Einen ersten Vorfall gab es bereits während des Spiels, als in der 76. Spielminute mehrere der rund 200 Gäste-Fans über den Zaun kletterten, um hinüberzurennen in Richtung Vortribüne, wo der harte Kern der jubelnden Wormatia-Fans untergebracht war. Ordner und Sicherheitskräfte konnten die Anhänger jedoch schnell einfangen.

Nach dem Schlusspfiff kam es zu massiven Ausschreitungen im rückwärtigen Bereich des Fan-Blocks. Die Polizei hatte aus Sicherheitsgründen angeordnet, dass die Stuttgarter Fans noch eine Weile in ihre Kurve bleiben sollten. Die Gäste-Anhänger brachen jedoch die Tür auf und versuchten auszubrechen oder erneut über den Zaun zu klettern. Mittlerweile hatten sich auch die Wormatia-Fans im hinteren Bereich zusammengerottet. Erst flogen nur Schimpfworte hin und her, dann aber Steine und Holzlatten.

Mit Pfefferspray und Schlagstock

Die Polizeibeamten standen zwischendrin, mussten das Tor zuhalten und dafür sorgen, dass sich die wütenden Fan-Lager nicht zu nahe kamen. Bei diesem Einsatz setzten die gestressten Einsatzkräfte auch Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Die Lage begann sich erst zu entspannen, als es der Polizei gelang, Verstärkung herbeizubeordern. Danach wurden die wütenden und randalierenden Kickers-Fans über den Gäste-Ausgang Richtung Carl-Villinger-Straße zum Bus eskortiert. „Dort hat es dann aber noch einmal gekracht“, berichtete Dieter Bauer.

Weil man zahlenmäßig einfach zu schwach war, habe man keinerlei Personenüberprüfungen oder gar Festnahmen vornehmen können, bedauerte der Szene-Beamte. „Die Vorfälle werden ein Nachspiel haben“, kündigte er Konsequenzen an. Von Vereinsseite war gestern trotz mehrfacher Nachfrage leider keine Stellungnahme zu erhalten.

Wormser Zeitung

Erst Freude über Freikarten
RANDALE Doch nach dem tollen Spiel flippen die Stuttgarter Fans aus

(hjj). Ein gutes Dutzend Kids wartet ungeduldig mit Wormatia-Saisonheften in der Hand vor der Bühne, wo sich im Vereinsheim des VfR Wormatia Worms gerade die Pressekonferenz in den letzten Zügen befindet. Wormatia-Trainer Ronny Borchers spricht begeistert von der Freikarten-Aktion an Wormser Schulen, die etwa 500 Schulkinder ins Stadion lockte. „Wir hatten heute so viele Kinder hier, ein Heimsieg, eine tolle Stimmung – so werden aus jungen Menschen Fußballfans.“ Dann geben Borchers und sein Stuttgarter Kollege Dirk Schuster fleißig Autogramme.

Rückblende. Gut zwei Stunden zuvor sammelt Lehrer Lothar Knecht von der Geschwister-Scholl-Schule seine „kleinen Schäfchen“ vor den Kassenhäuschen am Eingang ins Stadion. Die 13-jährige Julia ist auch dabei. „Ja, ich freu’ mich schon riesig auf das Fußballspiel gleich“, verrät das Mädel lächelnd. 25 bis 30 Kinder marschieren nun mit ihrem Lehrer los in Richtung Stehränge. Dort haben es sich schon vier Knirpse an einem Wellenbrecher gemütlich gemacht. Marcel (9) und Dimo (9) aus der 4c der Paternus-Schule in Pfeddersheim fiebern mit Ronny (9) und Tim (10) aus der 4a der Diesterweg-Schule in Pfiffligheim dem Anpfiff entgegen. Alle drücken Wormatia feste die Daumen: „Wir hauen Stuttgart heute weg, ich tippe auf ein 3:1“, sagt Ronny euphorisch. Weit weg vom 3:0-Endergebnis liegt er damit nicht.

Zwei Treppenstufen darüber schwenkt Arne Hendrik-Jacoby seine Wormatia-Fahne. Vom größeren Bruder Paul-Ruwen hat der achtjährige Schüler der Paternus-Schule das rot-weiße Banner mitbekommen. „Hier unterstützen doch so viele Wormatia“, sagt Arne, „da will ich mit dabei sein.“ Dabei sind Arne, Julia, Marcel, Dimo, Ronny und Tim aber auch, als die Gästefans randalieren. Hoffentlich bleiben bei den jungen Fans nicht nur die Gewaltszenen im Kopf hängen.

Wormser Zeitung