Presse zu SV Bonlanden – Stuttgarter Kickers II (3:2)

Nach einer Viertelstunde schrillt der Wecker

Fußball. Der SV Bonlanden verabschiedet sich mit einem 3:2 aus der Oberliga. Von Susanne Degel

Ein guter Schluss ziert alles – und ein solcher ist den Fußballern des SV Bonlanden am Samstag gelungen. Mit einem 3:2-Erfolg im Derby gegen den SV Stuttgarter Kickers II haben sich die schon seit einigen Wochen als Absteiger feststehenden Filderstädter aus der Oberliga verabschiedet. „Die Mannschaft hat sich noch einmal zusammengerissen und sich nicht kampflos ergeben“, sagte der Co-Trainer Jürgen Schnizler, der den in der Türkei weilenden Chefcoach Norbert Stippel vertrat. Es war der fünfte Sieg im 34. und damit finalen Saisonspiel für den Tabellenletzten.

Die Bonlandener profitierten davon, dass ihr Gegner zunächst nur körperlich, nicht aber gedanklich auf dem Rasen stand. Der Wecker in den Köpfen der Kickers-Spieler schrillte erst nach einer Viertelstunde. Da führten die Gastgeber bereits mit 2:0. Bernd Eckhardt hatte den nach einem Foul an Cesur Sevimli fälligen Strafstoß verwandelt. Und auch Julian Schwarz hatte getroffen, erneut nach Vorarbeit von Sevimli, der inzwischen bei den Regionalligisten SV Darmstadt 98 und Waldhof Mannheim als potenzieller Neuzugang gilt. Dort jedenfalls weilte er in der vergangenen Woche zum Probetraining.

Freilich: es hätte noch toller für die Heimelf kommen können. Zwischen den beiden Toren drosch Eckhardt einen zweiten Elfmeter übers Ziel. Diesmal war Schwarz vom Keeper Dennis Eiberle regelwidrig gestoppt worden. So aber wurde es doch noch spannend. Kaum aus ihrem Tiefschlaf erwacht, verkürzten die „Blauen“ durch Hakan Ilhan. Danach entwickelte sich ein munteres Spielchen mit Chancen hüben wie drüben. Die zwei besten hatte schließlich der eingewechselte Kevin Siekerman kurz vor dem Pausenpfiff. Doch zunächst verpasste der Stürmer den Ball nach einer Flanke des starken Ugur Yilmaz knapp mit dem Kopf, ehe er mit einem beherzten Distanzschuss scheiterte.

Auch nach dem Seitenwechsel präsentierten sich beide Mannschaften offensiv, wobei die Gäste zunächst dem 2:2 näher waren. Bei einem direkten Freistoß von Christian Grujicic knallte der Ball gegen das Aluminium. Ein bisschen besser machte es Vincenzio Scaglione bei seinem Freistoß eine Viertelstunde vor Schluss auf der anderen Seite. Da flog die Kugel zwar auch gegen das Torgestänge, von dort allerdings direkt auf den Kopf von Andrej Greif – es war das 3:1, dem Caglar Celiktas den erneuten Anschlusstreffer folgen ließ. Einen zuletzt vierten Bonlandener Treffer, nämlich von Sebastian Liebenstein, verhinderte die Querlatte.

Es war die letzte große Torchance des Filderteams in der Oberliga. Auf wiedersehen in der nächsten Saison, dann eine Spielklasse tiefer.

SV Bonlanden: Landenberger – Lasic, Knappe (60. Fabio Lapeschi), Greif, Liebenstein – Sevimli (70. Scaglione), Adam, Kemmler, Yilmaz – Eckhardt, Schwarz (28. Siekerman).

SV Stuttgarter Kickers II: Eiberle – Leutenecker, Fennell, Wonschick, Mucan – Schneider, Grujicic, Kaiser (60. Gatzky), Holzer (60. Mühlbauer) – Ilhan (62. Celiktas), Sarajlic.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers-U23-Team: Auch Predrag Sarajlic und Moritz Steinle verlängern ihre Verträge

Die U23-Oberliga-Mannschaft des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers hat am vergangenen Samstag durch einen 2:0-Heimsieg gegen die TSG Weinheim den Klassenverbleib definitiv geschafft. Schon vor der Partie am 33. und damit vorletzten Spieltag der laufenden Saison in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg hatten der Angreifer Predrag Sarajlic und der Defensiv-Allrounder Moritz Steinle – der als Mr. Kickers-Urgestein in seine inzwischen schon 20. Saison bei den Blauen geht – ihre Verträge um ein weiteres Jahr bis 30. Juni 2011 verlängert.

Kickers-U23-Coach Björn Hick kann von der der kommenden Spielzeit an außerdem mit den Perspektivspielern Marc Mägerle von der Kickers-U19 (Vertrag bis 30. Juni 2012) und Steffen Schaal in seinem Mannschaftskader planen. Der Innenverteidiger kehrt nach seinem Wechsel in der zurückliegenden Winterpause von den Blauen zur U19 des VFL Kirchheim wieder auf die Waldau zurück und erhält dort ebenfalls einen Zwei-Jahres-Vertrag. Damit stehen für die kommende Spielzeit inzwischen schon 21 Akteure bei den Stuttgarter Kickers II unter Vertrag.

Kickers-Mittelfeldspieler Resul Bilim hat sich unterdessen nach seinem ersten Einsatz für die Oberligamannschaft der Blauen im Training einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt in den kommenden Monaten aus. „Wir wünschen Resul einen guten Verlauf seiner anstehenden Operation und hoffen auf seine möglichst schnelle Genesung“, sagt Kickers-U23-Abteilungsleiter Bernd Mühlbauer.

Ihr letztes Saisonspiel bestreitet die U23-Mannschaft der Stuttgarter Kickers an diesem Samstag, 29. Mai 2010, beim Tabellenletzten SV Bonlanden. Spielbeginn im Stadion an der Humboldtstraße ist um 15.30 Uhr.

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Presse zu SGV Freiberg – Stuttgarter Kickers II (0:0)

Freiberg/Fußball
Starke Torhüter sorgen für torloses Remis

Im vorletzten Heimspiel der diesjährigen Fußball-Oberligasaison Baden-Württemberg trennten sich Gastgeber SGV Freiberg sowie die Stuttgarter Kickers II im Wasenstadion mit einem leistungsgerechten 0:0. Während die Gastgeber mit dieser Punkteteilung gut leben können müssen, müssen die Gäste im Abstiegskampf damit weiterhin noch etwas zittern.

Nach dem unglücklichen Spiel am Himmelfahrtstag in Weinheim, wo nach gutem Spiel zahlreiche Tormöglichkeiten nicht verwertet wurden, so dass am Ende eine 0:2-Niederlage stand, hatte sich das Team von SGV-Coach Marcus Wenninger für diese Auseinandersetzung nochmal viel vorgenommen. Beide Teams spielten aus sicheren Abwehrreihen vor allem im ersten Durchgang sehr vorsichtig. Die Angriffsspitzen hüben wie drüben waren meist auf sich alleine angewiesen und sorgten kaum für gefährliche Szenen vor den gegnerischen Gehäusen.

Nach dem Wechsel veränderte sich nur wenig, weil beide Mannschaften weiterhin recht vorsichtig agierten. Enttäuschend waren vor allem die Gäste, die als eine der besten Rückrunden-Teams nur wenig Gefahr ausstrahlten. In der 63. Minute waren es dann sogar die Einheimischen, die für Aufregung sorgten, als Alexander Hirning alleine vor Kickerks-Keeper Günay Güvenc auftauchte, allerdings an dem gut reagierenden Torsteher scheiterte. In der Folge riskierten beide Mannschaften weiterhin wenig, vor allem die Youngster von Kickers-Trainer Björn Hinck, die ihrer starken Aufholjagd in der Rückrunde Tribut zollen mussten.

Das änderte sich dann in der Schlussphase, als zuerst in der 86. Minute der Kickers-Einwechselspieler Resul Bilim und schon eine Minute später sein routinierter Mitspieler Moritz Steinle alleine vor dem erneut stark spielenden SGV-Keeper Sven Burkhardt auftauchten, dann aber in dem souverän reagierenden Torsteher ihren Meister fanden, so dass der gut leitende Unparteiische torlos diese Auseinandersetzung beenden konnte.

SGV Freiberg: Burkhardt – Hecimovic, Grimmer (60. Min. Müller), Franzen, Salopek, Bortel – Schreiber, Schwintjes, Rief, Kovac – Avdiu (89. Acar), Hirning (87. Schwintjes). red

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – Eintracht Frankfurt II (2:2)

Kickers wahren Heimnimbus
Regionalliga Mijo Tunjic rettet gegen Eintracht Frankfurt II mit seinem Tor zum 2:2 einen Punkt.

Fünf Minuten lang hat es gestern so ausgesehen, als würde der Heimnimbus der Stuttgarter Kickers in dieser Saison zu Ende gehen. Die Gäste von Eintracht Frankfurt II führten in der Fußball-Regionalliga nach 80 Minuten 2:1, doch dann gelang Mijo Tunjic mit seinem 14. Saisontreffer noch der insgesamt verdiente Ausgleich. Der Torjäger war besonders motiviert gewesen, schließlich musste er 54 Minuten lang auf der Bank schmoren („Ich denke, ich habe die richtige Reaktion gezeigt“), nachdem der Trainer Dirk Schuster gleich vier Änderungen in der Startformation vorgenommen hatte – und unter anderem die beiden Debütanten Patrick Auracher (Abwehr) und Kaan Tosun (Angriff) brachte: „Es war klar, dass wir nach der schwachen Leistung von Karlsruhe was tun mussten“, sagte Schuster.

Das schien zunächst aufzugehen, denn der ebenfalls neu ins Team gekommene Jerome Gondorf erzielte schon nach fünf Minuten mit einem abgefälschten Schuss die Führung. „Leider haben wir zu schnell den Ausgleich bekommen“, haderte Schuster. Genau genommen nach sieben Minuten durch Timothy Chandler. Danach kam wieder einmal ein Bruch ins Kickers-Spiel, so dass die Gäste durch Sven Hassler (36.) sogar in Führung hätten gehen können. Die hob sich der Frankfurter bis zehn Minuten vor Schluss auf, als er einen Konter unhaltbar zum 2:1 abschloss.

Als die mitgereisten Schlachtenbummler unter den 2030 Zuschauern schon „Auswärtssieg“ skandierten, schlug Tunjic (85.) zurück. „Von der Moral und Einsatzbereitschaft her kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Schuster. Ein Vorbild in dieser Hinsicht ist jedesmal Dirk Prediger, der zu seinen Vertragsgesprächen sagt: „Ich denke, es sieht gut aus.“ ump

Kickers Wagner – Auracher, Olveira, Rapp, Gerster – Gondorf, Rizzi, Marchese (62. Türpitz), Ivanusa – Tosun (54. Tunjic), Prediger (78. Savranlioglu).

Tore 1:0 Gondorf (5.), 1:1 Chandler (12.), 1:2 Hassler (80.), 2:2 Tunjic (85.).

Stuttgarter Zeitung

Ein frühes und ein spätes Kickers-Tor

Stuttgart (red) – Auch dank des doppelt glücklichen Händchens von Trainer Dirk Schuster bleiben die Stuttgarter Kickers als einziges Team der Fußball-Regionalliga Süd in der laufenden Runde zuhause ungeschlagen. Das 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt II war jedoch mühsam. Schuster veränderte die Startformation gegenüber dem 0:2 in Karlsruhe auf vier Positionen. Kaan Tosun und Patrick Auracher gaben ein ordentliches Regionalliga-Debüt. Und Jerome Gondorf, der nach langer Zeit mal wieder spielte, brachte die „Blauen“ in der 5. Minute in Führung. Nach dem Ausgleich durch Timothy Chandler (12.) war die Luft jedoch raus. Erst in der Schlussphase fielen wieder Tore: Sven Hassler brachte die Frankfurter in Führung (80.), ehe der eingewechselte Mijo Tunjic nach sehenswerter Vorarbeit von Michele Rizzi zum 2:2 traf (85.). „Ich bin froh, dass sich die Mannschaft noch belohnt hatte“, sagte Schuster erleichtert.

Eßlinger Zeitung

Auch Kickers-U23 treibt Saisonplanung voran: 16 Kandidaten bereits unter Vertrag

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers treibt parallel zu seiner ersten Mannschaft auch die Planungen seiner U23-Oberligaformation für die kommende Spielzeit frühzeitig und mit Hochdruck voran. „Eine sportliche Berg-und-Talfahrt wie in der laufenden Saison soll sich bei uns in Zukunft nicht mehr wiederholen“, sagt der U23-Abteilungsleiter Bernd Mühlbauer, der demgemäß inzwischen schon 16 Akteure für das Spieljahr 2010/2011 vertraglich an den Verein gebunden hat.

Vom aktuellen U23-Personal des Tabellenzwöften der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg haben jetzt auch die Feldspieler Dominique-Royal Fennell, Boris Gatzky, Boris, Burak Mucan, Tobias Müller und Eugen Schneider vorzeitig ihre Verträge um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 211 verlängert. Von den eigenen U19-Junioren wechseln in diesem Sommer auf der Degerlocher Waldau außerdem die Nachwuchstalente Mario Aller, Marlon Bondel, Jan Nagel sowie Dominik Parham in den Mannschaftskader von Trainer Björn Hinck. Als erster externer Zugang steht Ramazan Kandazoglu vom FV Lauda fest.

Die Stuttgarter Kickers verlassen hat Burhan Degirmenci, der nach seiner vor kurzem erfolgten Vertragsauflösung inzwischen nicht mehr zum U23-Kader der Blauen gehört. „Wir bedanken uns bei Burhan Degirmenci für sein Engagement und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute“, sagt U23-Abteilungsleiter Bernd Mühlbauer.

Offizielle Homepage

Presse zu FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers II (0:2)

In der Offensive nichts Neues

FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II 0:2 (0:1). Der FC Villingen kassierte mit dem 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers II eine schmerzliche Heimniederlage. Damit rückt die Abstiegszone wieder ein Stück näher.

Der Unterschied zwischen beiden Teams offenbarte sich erneut in der Chancenauswertung. Während die Kickers hier eine optimale Ausbeute präsentierten und mit Glück alle drei Punkte mitnahmen, verhinderte bei den Nullachtern die fehlende Abgeklärtheit im gegnerischen Strafraum eventuell sogar einen Sieg.

Da halfen zum Einstand des neuen Präsidenten Siegfried Kauder weder der ministerielle Glanz von Helmut Rau, noch der Ex-Weltmeister im Reckturnen Eberhard Gienger, der per Fallschirm mit dem Spielball ins Stadion einschwebte. Auch die Stadtharmonie und das Badner Lied waren vor lokaler Prominenz wie OB Rupert Kubon und Landrat Karl Heim nicht die erhofften Glücksbringer.

Dabei starteten die Nullachter nach dem wertvollen 1:1 in Bahlingen mit viel Dynamik in die Begegnung. In der 4. Minute wurde Tobias Weißhaar gerade noch abgeblockt und in der 11. Minute ging ein Jeske-Schuss knapp drüber. Bereits in der 23. Minute musste dann Mario Maus (Verdacht auf Oberschenkelverhärtung) ausgetauscht werden. Es folgten zwei Kickers-Chancen durch einen Gatzky-Schuss (24.), den 08-Keeper Daniel Miletic über die Latte lenkte und von Marc Auracher, der um Millimeter an einer Hereingabe vorbeirutschte. Die Villinger konnten dagegen nach einer Jeske-Ecke die Verwirrung im Kickers-Strafraum nicht nutzen. Dafür bestraften die Gäste einen Patzer der zögerlichen 08-Abwehr durch Kaan Tosun in der 40. Minute mit dem überraschenden 0:1. Kurz darauf bügelte David D’Incau noch einen Jäger-Fehler gegen Jerome Gondorf aus.

Mit der Einwechslung von Benedikt Haibt für den jungen Tino-Amando Jäger belebte sich nach der Pause das Offensivspiel der Gastgeber. Die Begegnung avancierte zu einer optisch absolut einseitigen Angelegenheit zugunsten der Nullachter. Diese überboten sich aber wie schon so oft in dieser Saison im Auslassen bester Möglichkeiten. Innerhalb von fünf Minuten nach der Pause wehrte Kickers- Keeper Günay Güvenc einen Scheu-Schuss (47.) zur Ecke ab, dann legte Haibt für Tobias Weißhaar auf, dessen Heber übers Tor ging und nach einer schönen Kombination über Haibt und German hätte Weißhaar den Ausgleich erzielen müssen. Doch es sollte nicht sein, denn der Ball touchierte nur die Latte. Danach benötigten die Villinger erst einmal eine Verschnaufpause, ehe in der Schlussphase nach der Einwechslung von Aleksandar Novakovic nochmals alles nach vorne geworfen wurde. Der junge Stürmer köpfte in der 77. Minute neben das Gehäuse und bediente in der 80. Minute Haibt, der nur um Millimeter am Pfosten vorbei zielte. Kickers-Schlussmann-Güvenc vereitelte bei einem Weißhaar-Schuss (82.) und einem Versuch von Novakovic aus der Drehung (89.) die letzten 08-Hoffnungen auf einen Punktgewinn.

Dagegen machten es auf der anderen Seite die Kickers bei ihrem ersten Auftauchen im 08-Strafraum nach der Pause vor. Boris Gatzky (89.) vollendete zum aus Villinger Sicht deprimierenden 0:2-Endstand.

Bereits am Mittwoch wartet auf die Nullachter mit dem Nachholspiel gegen Astoria Walldorf (Anpfiff 18.15 Uhr) eine weitere schwere Heimaufgabe.

Schwarzwälder Bote

FC 08 Villingen trifft auch gegen Stuttgarter Kickers das Tor nicht

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers 0:2 (0:1). So hatte sich der neue FC 08-Präsident Siegfried Kauder seinen Einstand nicht vorgestellt: Beim unglücklichen 0:2 gegen die Reserve der Stuttgarter Kickers zeigten die Nullachter einmal mehr ihre sattsam bekannte Sturmschwäche.Zumindest die Rahmenbedingungen stimmten am Samstag: Der ehemalige Turnweltmeister Eberhard Gienger brachte via Fallschirmsprung den Ball, Staatsminister Helmut Rau besorgte den Anstoß und gut 600 Zuschauer waren im Friedengrund.
Bild: direvi

Auch konnte man dem Team von FC 08-Trainer Reiner Scheu im fünften Spiel binnen 14 Tagen kein fehlendes Engagement vorwerfen.

Die Nullachter begannen schwungvoll, doch Mario Maus und Tobias Weißhaar agierten im Abschluss nach vier Minuten zu zögerlich. Es entwickelte sich ein technisch sauberes Spiel ohne große Torchancen, ehe Boris Gatzky Villingens Schlussmann Daniel Miletic prüfte (24.). Weißhaar und Tobias Link hatten noch Gelegenheiten für den FC 08, ehe der Villinger Abwehr ein kapitaler Bock unterlief: In der 40. Minuten konnten sich gleich drei Abwehrspieler nicht einigen. Stuttgarts Torjäger Kaan Tosun war zur Stelle und erzielte die Gästeführung.

Nach der Pause kamen die Gastgeber entschlossen aus der Kabine. Den Schuss von Karsten Scheu parierte Kickers-Schlussmann Günay Güvenc (47.), und auch Weißhaar brachte den Ball nicht im Gäste-Kasten unter (48.). Der schönste Spielzug der 90 Minuten hätte ein Tor verdient gehabt. Der Ball lief über den eingewechselten Benedikt Haibt und Alexander German zu Tobias Weißhaar, der die Kugel aus guter Position auf die Oberkante der Latte bugsierte (50.).

In der Folgezeit hatten die Kickers das Spiel gegen eine ratlos anrennende Villinger Mannschaft weitgehend im Griff. Mario Ketterers Gewaltschuss (76.) wurde pariert, und ein Kopfball des eingewechselten Alexander Novakovic eine Zeigerumdrehung später ging knapp vorbei. Auch Benedikt Haibt fehlten im Abschluss ein paar Zentimeter (80.).

Und so kam, was kommen musste: Mit der dritten Torchance des Spiels markierten die Stuttgarter durch Boris Gatzky bei einem Konter kurz vor Schluss die Entscheidung. Müde und mit hängenden Köpfen schlichen die Nullachter vom Platz. Die „englischen Wochen“ hatten ihren Tribut gefordert.

„Das Spiel hat mich einige Nerven gekostet. Villingen hätte ein 1:1 verdient gehabt“, sagte Kickers-Trainer Björn Hinck. Dieser Ansicht war auch der etwas frustrierte Reiner Scheu, der seiner Mannschaft gleichwohl keinen Vorwurf machen wollte. „Wir haben wieder viel investiert an Laufwegen und Kraft, aber auch klarste Torchancen nicht verwertet“, meinte Scheu. Angesichts des Drei-Tage-Rhythmus´ werde ihm „angst und bange“, so der Villinger Trainer. Am Mittwoch (18.15 Uhr) trifft der FC 08 auf den Tabellenzweiten Walldorf. Tore: 0:1 (40.) Tosun, 0:2 (89.) Gatzky. Zuschauer: 600. Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg). Gelbe Karten: Scheu, Link, German – Gondorf, Celiktas.

FC 08 Villingen: Miletic – Maus (23. Sopelnik), Bea, D‘ Incau, Jäger (46. Haibt) – Jeske, Scheu, Link, Ketterer – German (69. Novakovic), Weißhaar.

Südkurier

Nur der Rahmen überzeugt

Der Ball kommt vom Himmel, der neue Präsident aus Berlin, doch der FC 08 verliert mit 0:2.

FUSSBALL-OBERLIGA (bra). Der neue 08-Präsident Siegfried Kauder, Vorsitzender des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag, hatte für ein nettes Rahmenprogramm rund um die Oberligapartie gesorgt. Der Ball kam per Fallschirm vom Himmel, die prominenten Gäste waren in froher Erwartung. Doch auf dem Platz gab es für die Nullachter gegen die Stuttgarter Kickers nur Ernüchterung.
FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers II 0:2 (0:1). Nach der 0:2-Niederlage müssen sich die Nullachter wieder ernsthaft Sorgen um den Klassenerhalt machen. 08-Trainer Reiner Scheu bereitet derzeit allerdings „das Dauerstressprogramm der englischen Wochen“ deutlich mehr Kopfzerbrechen. Zudem habe seine Mannschaft wieder viel investiert. „Natürlich bin ich über das 0:2 enttäuscht“, so Scheu, „nicht aber über die Leistung meiner Mannschaft, die nach der Pause einiges an Moral aufgebracht hat, um das Spiel noch umzubiegen. Unser Problem ist es momentan einfach, klarste Chancen nicht zu verwerten.“

Beide Mannschaften wollten in der ersten Halbzeit keinen Fehler begehen und geizten mit Torschüssen. Das Sicherheitsdenken stand im Kampf um den Klassenerhalt offensichtlich im Vordergrund. Doch in 34. Minute hatten die Fans des FC 08 den Torschrei schon auf den Lippen. Mario Ketterer nahm eine Freistoßflanke volley ab, Tobias Weißhaar verlängerte den Schuss, aber Gästekeeper Günay Güvenc reagierte glänzend. Wie aus heiterem Himmel fiel dann in der 40. Minute die 1:0-Führung der kampfstarken Kickers. Caglar Celiktas schaltete am schnellsten, als sich drei Villinger Abwehrspieler uneins waren und traf aus halbrechter Position in die lange Torecke. In der 50. Minute spielte Alexander German geschickt in den Rücken der Gästeabwehr, doch Tobias Weißhaar donnerte den Ball aus zwölf Metern unbedrängt nur an die Oberkante der Latte. Danach wurde die Partie immer zerfahrener. In der 80. Minute spielte sich das eingewechselte Villinger Duo Alexander Novakovic/Benedikt Haibt nach einem Konter gekonnt durch. Doch Haibt zielte am Tor vorbei. Effektiver waren erneut die Gäste. Boris Gatzky traf mit einem platzierten Schuss in der 90. Minute zum 0:2 ins Netz.

Der Stuttgarter Trainer Björn Hinck sah einen glücklichen Sieg: „Villingen hätte ein 1:1 verdient gehabt.“

Badische Zeitung

Vorberichte FC Villingen – Stuttgarter Kickers II

Mini-Kader bereitet FC 08 Villingens Trainer Scheu Sorgen

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II (Samstag, 15.30 Uhr) – Drei Auswärtsspiele, ein Punkt. Das ist die Bilanz des FC 08 Villingen nach den schweren Partien in Kirchheim, Weinheim und Bahlingen.

Sicher wäre für die Nullachter mehr drin gewesen, doch man hätte auch mit leeren Händen da stehen können, wenn das vermeintliche 2:1 der Bahlinger in der 90. Minute nicht wegen Handspiels abgepfiffen worden wäre.

„Ein gerechtes Ergebnis“, sagten Villingens Trainer Reiner Scheu und BSC-Coach Milo Pilipovic übereinstimmend nach dem 1:1. Exklusiv hatte der Bahlinger Johannes Fiand seine Meinung: „Wir haben das Spiel von Anfang bis Ende dominiert und wären der verdiente Sieger gewesen.“

Angesichts des Aufwandes, den die Villinger in den drei Spielen betreiben mussten, stimmt sie der Ertrag dennoch nicht ganz glücklich. „Ich mache mir große Sorgen wegen der nächsten Partien“, sagt Scheu. Bereits am Samstag wartet mit den Kickers der nächste Gegner auf den Mini-Kader des FC 08. „Wir werden nur ganz leicht trainieren und uns vor allem in die Hand unserer medizinischen Abteilung begeben“, so Scheu. Außer den länger Verletzten Florian Rudy, Mario Klotz, Jago Maric und Cosimo Nesci gibt es einen weiteren Sorgenfall: Tobias Weißhaar hat eine Prellung am Oberschenkel, kann aber wahrscheinlich gegen die Kickers auflaufen. Allzu große Auswahl hat Scheu ohnehin nicht: Allenfalls könnte Benedikt Haibt in die Startformation rutschen, ansonsten dürfte die gleiche Elf wie in Bahlingen auflaufen.

Die Kickers sind gemeinsam mit der Hoffenheimer Reserve beste Rückrunden-Mannschaft. Scheu sah als Zuschauer am Montag beim 2:1 gegen die TSG Balingen auch die Gründe. „Ein starkes Team, das wie jedes Jahr etwas Zeit benötigte, um sich zu finden. Zudem wurde die Elf in der Winterpause gezielt verstärkt.“ So beispielsweise mit Jerome Gondorf, der bereits zu einigen Einsätzen bei der ersten Mannschaft kam. Oder Predrag Sarajlic, einem aus Freiberg gekommenen Akteur der gehobenen Oberliga-Güteklasse. Das junge Team von Trainer Björn Hinck gilt als „unabsteigbar“, liegt Runde für Runde zur Winterpause fast abgeschlagen hinten und startet dann eine Siegesserie. Auch die Breite des Kaders ist imposant: Gegen Balingen drängten sich zehn Wechselspieler auf der Bank. Darüber kann Scheu nur staunen. Für die Nullachter ist es das erste Spiel in der Präsidentschafts-Ära des am Donnerstag gewählten Siegfried Kauder, der sich zum Start einen Sieg wünscht.

Südkurier

Prominenz und ein klares Ziel

FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II (Samstag, 15.30 Uhr/Hinspiel 1:1) Es ist ein ganz ungewohntes Gefühl für den FC Villingen. Nach drei Auswärtsspielen treten die Nullachter gegen die Stuttgarter Kickers II erstmals wieder im heimischen Friedengrund an.

Die Zuschauer dürfen sich dabei auf einen interessanten Schlagabtausch freuen. Die jungen Kickers haben nach der Winterpause von ihren bisher fünf Partien immerhin vier gewonnen. Dadurch arbeiteten sich die »kleinen Blauen« vom Ende der Tabelle auf einen Nichtabstiegsplatz hoch. Der FC Villingen verbesserte sich nach seinem 1:1 am Mittwoch in Bahlingen auf den elften Platz und besitzt jetzt zwei Punkte Vorsprung gegenüber den Kickers.

Neben der sportlichen Brisanz wird auch die gestrige Wahl von Siegfried Kauder zum neuen Präsidenten des Oberligisten mit einem entsprechenden Rahmenprogramm und prominenten Besuchern gefeiert. Eberhard Gienger, Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Europa- und Weltmeister im Reckturnen, schwebt nach einem Fallschirmabsprung mit dem Spielball ins Stadion ein. Erwartet wird Helmut Rau, Minister im Staatsministerium, der den Anstoß ausführen soll. Daneben begleitet die Stadtharmonie die Begegnung musikalisch.

Anschließend wollen die Nullachter für Musik auf dem Feld sorgen. »Ich hoffe, das Drumherum motiviert meine Spieler noch zusätzlich«, wünscht sich 08-Coach Reiner Scheu, der den Punktgewinn in Bahlingen als ganz wichtig für die Moral ansieht. Nach der kräftezehrenden Begegnung am Mittwoch stand gestern eine lockere Einheit auf dem Programm. »Die Hauptarbeit hat jetzt unser Physiotherapeut Achim Prielipp. Das Entmüdungsbecken ist für die Spieler jetzt wichtiger als Training«, erklärte Scheu, der seinen arg belasteten Akteuren heute eine Pause gönnt. »Damit sie den Kopf frei bekommen.«

Denn personell ändert sich für die morgige Partie nichts. Allerdings hat Florian Rudy heute einen wichtigen Arzttermin in Stuttgart. »Ich hoffe, er bekommt grünes Licht und kann dann gleich wieder voll einsteigen«, wünscht sich der Villinger Trainer. Zumindest hätte Scheu dann im Angriff eine Alternative zum schwächelnden Alexander German. Für Kapitän Jago Maric wird es frühestens wieder am nächsten Wochenende in Durlach zu einem Einsatz reichen.

Neidvoll blickte Scheu derweil auf den Kader der Stuttgarter Kickers, die er am Ostermontag gegen Balingen (2:1) beobachtet hatte. »Da hat der Trainer die Qual der Wahl«, meinte er angesichts von zehn Auswechselspielern beim Tabellen-13.. Derweil hofft der 08-Sportvoritzende Wolfgang Häßler, dass Mario Maus und Tobias Bea bald ihre Verträge für die nächste Saison verlängern.

Und was wünscht sich der neue Vereinspräsident Siegfried Kauder am Samstag im Friedengrundstadion? »Ein gutes und faires Spiel, sowie drei Punkte für den FC 08 Villingen.«

Doch die Nullachter richten ihren Blick nicht nur auf die Oberliga, auch den Pokal wollen sie wieder nach Villingen holen. »Wir haben es durch einen Sieg in Offenburg jetzt selbst in der Hand, für ein schönes Pokal-Halbfinale zu sorgen«, meinte 08-Coach Reiner Scheu zur möglichen Heimpartie gegen den SC Pfulllendorf. Dazu muss aber zunächst im Viertelfinale die Hürde beim OFV am Mittwoch, 21. April (ab 18 Uhr), übersprungen werden.

Schwarzwälder Bote