Vorberichte FC Villingen – Stuttgarter Kickers II

Mini-Kader bereitet FC 08 Villingens Trainer Scheu Sorgen

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II (Samstag, 15.30 Uhr) – Drei Auswärtsspiele, ein Punkt. Das ist die Bilanz des FC 08 Villingen nach den schweren Partien in Kirchheim, Weinheim und Bahlingen.

Sicher wäre für die Nullachter mehr drin gewesen, doch man hätte auch mit leeren Händen da stehen können, wenn das vermeintliche 2:1 der Bahlinger in der 90. Minute nicht wegen Handspiels abgepfiffen worden wäre.

„Ein gerechtes Ergebnis“, sagten Villingens Trainer Reiner Scheu und BSC-Coach Milo Pilipovic übereinstimmend nach dem 1:1. Exklusiv hatte der Bahlinger Johannes Fiand seine Meinung: „Wir haben das Spiel von Anfang bis Ende dominiert und wären der verdiente Sieger gewesen.“

Angesichts des Aufwandes, den die Villinger in den drei Spielen betreiben mussten, stimmt sie der Ertrag dennoch nicht ganz glücklich. „Ich mache mir große Sorgen wegen der nächsten Partien“, sagt Scheu. Bereits am Samstag wartet mit den Kickers der nächste Gegner auf den Mini-Kader des FC 08. „Wir werden nur ganz leicht trainieren und uns vor allem in die Hand unserer medizinischen Abteilung begeben“, so Scheu. Außer den länger Verletzten Florian Rudy, Mario Klotz, Jago Maric und Cosimo Nesci gibt es einen weiteren Sorgenfall: Tobias Weißhaar hat eine Prellung am Oberschenkel, kann aber wahrscheinlich gegen die Kickers auflaufen. Allzu große Auswahl hat Scheu ohnehin nicht: Allenfalls könnte Benedikt Haibt in die Startformation rutschen, ansonsten dürfte die gleiche Elf wie in Bahlingen auflaufen.

Die Kickers sind gemeinsam mit der Hoffenheimer Reserve beste Rückrunden-Mannschaft. Scheu sah als Zuschauer am Montag beim 2:1 gegen die TSG Balingen auch die Gründe. „Ein starkes Team, das wie jedes Jahr etwas Zeit benötigte, um sich zu finden. Zudem wurde die Elf in der Winterpause gezielt verstärkt.“ So beispielsweise mit Jerome Gondorf, der bereits zu einigen Einsätzen bei der ersten Mannschaft kam. Oder Predrag Sarajlic, einem aus Freiberg gekommenen Akteur der gehobenen Oberliga-Güteklasse. Das junge Team von Trainer Björn Hinck gilt als „unabsteigbar“, liegt Runde für Runde zur Winterpause fast abgeschlagen hinten und startet dann eine Siegesserie. Auch die Breite des Kaders ist imposant: Gegen Balingen drängten sich zehn Wechselspieler auf der Bank. Darüber kann Scheu nur staunen. Für die Nullachter ist es das erste Spiel in der Präsidentschafts-Ära des am Donnerstag gewählten Siegfried Kauder, der sich zum Start einen Sieg wünscht.

Südkurier

Prominenz und ein klares Ziel

FC 08 Villingen – SV Stuttgarter Kickers II (Samstag, 15.30 Uhr/Hinspiel 1:1) Es ist ein ganz ungewohntes Gefühl für den FC Villingen. Nach drei Auswärtsspielen treten die Nullachter gegen die Stuttgarter Kickers II erstmals wieder im heimischen Friedengrund an.

Die Zuschauer dürfen sich dabei auf einen interessanten Schlagabtausch freuen. Die jungen Kickers haben nach der Winterpause von ihren bisher fünf Partien immerhin vier gewonnen. Dadurch arbeiteten sich die »kleinen Blauen« vom Ende der Tabelle auf einen Nichtabstiegsplatz hoch. Der FC Villingen verbesserte sich nach seinem 1:1 am Mittwoch in Bahlingen auf den elften Platz und besitzt jetzt zwei Punkte Vorsprung gegenüber den Kickers.

Neben der sportlichen Brisanz wird auch die gestrige Wahl von Siegfried Kauder zum neuen Präsidenten des Oberligisten mit einem entsprechenden Rahmenprogramm und prominenten Besuchern gefeiert. Eberhard Gienger, Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Europa- und Weltmeister im Reckturnen, schwebt nach einem Fallschirmabsprung mit dem Spielball ins Stadion ein. Erwartet wird Helmut Rau, Minister im Staatsministerium, der den Anstoß ausführen soll. Daneben begleitet die Stadtharmonie die Begegnung musikalisch.

Anschließend wollen die Nullachter für Musik auf dem Feld sorgen. »Ich hoffe, das Drumherum motiviert meine Spieler noch zusätzlich«, wünscht sich 08-Coach Reiner Scheu, der den Punktgewinn in Bahlingen als ganz wichtig für die Moral ansieht. Nach der kräftezehrenden Begegnung am Mittwoch stand gestern eine lockere Einheit auf dem Programm. »Die Hauptarbeit hat jetzt unser Physiotherapeut Achim Prielipp. Das Entmüdungsbecken ist für die Spieler jetzt wichtiger als Training«, erklärte Scheu, der seinen arg belasteten Akteuren heute eine Pause gönnt. »Damit sie den Kopf frei bekommen.«

Denn personell ändert sich für die morgige Partie nichts. Allerdings hat Florian Rudy heute einen wichtigen Arzttermin in Stuttgart. »Ich hoffe, er bekommt grünes Licht und kann dann gleich wieder voll einsteigen«, wünscht sich der Villinger Trainer. Zumindest hätte Scheu dann im Angriff eine Alternative zum schwächelnden Alexander German. Für Kapitän Jago Maric wird es frühestens wieder am nächsten Wochenende in Durlach zu einem Einsatz reichen.

Neidvoll blickte Scheu derweil auf den Kader der Stuttgarter Kickers, die er am Ostermontag gegen Balingen (2:1) beobachtet hatte. »Da hat der Trainer die Qual der Wahl«, meinte er angesichts von zehn Auswechselspielern beim Tabellen-13.. Derweil hofft der 08-Sportvoritzende Wolfgang Häßler, dass Mario Maus und Tobias Bea bald ihre Verträge für die nächste Saison verlängern.

Und was wünscht sich der neue Vereinspräsident Siegfried Kauder am Samstag im Friedengrundstadion? »Ein gutes und faires Spiel, sowie drei Punkte für den FC 08 Villingen.«

Doch die Nullachter richten ihren Blick nicht nur auf die Oberliga, auch den Pokal wollen sie wieder nach Villingen holen. »Wir haben es durch einen Sieg in Offenburg jetzt selbst in der Hand, für ein schönes Pokal-Halbfinale zu sorgen«, meinte 08-Coach Reiner Scheu zur möglichen Heimpartie gegen den SC Pfulllendorf. Dazu muss aber zunächst im Viertelfinale die Hürde beim OFV am Mittwoch, 21. April (ab 18 Uhr), übersprungen werden.

Schwarzwälder Bote

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