Fangnetz auf der Gegengeraden wird zum Spiel gegen Emden abgebaut sein

Frohe Kunde für die Fans und Zuschauer auf der Gegengeraden des GAZi-Stadions auf der Waldau: Nachdem der Deutsche Fußball-Bund nun grünes Licht zur Abnahme des seit März 2007 installierten Fangnetzes entlang der gesamten Gegengeraden gegeben hat, werden momentan die Arbeiten zur Abnahme des Netzes von Mitarbeitern der Stadt Stuttgart durchgeführt.
Das bedeutet, dass beim Heimspiel der Kickers am kommenden Samstag gegen Kickers Emden wieder freie Sicht auf das Spielfeld gegeben sein wird.

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Das Netz kommt weg!

Am Freitag Nachmittag haben die Stuttgarter Kickers das OK des DFB bekommen, das Netz vor der Gegengerade abzuhängen. Beim nächsten Heimspiel gegen Kickers Emden wird das störende Netz entfernt sein.

Das Netz musste nach dem Becherwurf eines ehemaligen VfB-Stuttgart-Hooligans im DFB-Pokalspiel 2006 gegen Hertha BSC zum Schutz der Spieler und Schiedsrichter installiert werden. Nach einer Ehrerklärung der Fans der Blauen hat der DFB nun endlich seine Einwilligung zur Entfernung der störenden Sichtbehinderung gegeben.

100 „Regen-Tickets“ für das Heimspiel gegen Aue!

Die Stuttgarter Kickers lassen ihre Fans „nicht im Regen stehen!“ Für das Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue gibt es zum ersten Mal „Regen-Tickets“ und zwar zum Sonderpreis von EUR 4,00 pro Stehplatzkarte.

Die „Regen-Tickets“ sind nur in der Zeit von 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr an der Kasse 11, direkt am GAZi Stadion auf der Waldau, erhältlich – selbstverständlich nur bei Regen.

Passend dazu sind auch die neuen Kickers-Regenschirme eingetroffen, ab sofort im Kicker-Fanshop unter www.stuttgarter-kickers.de und beim Aue-Spiel im Stadion-Fanhsop.

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Provisorische Spezialcontainer für Polizeiwache angekommen

Provisorische Polizeiwache steht
Spezialcontainer sind auf der Waldau angekommen – Abnahme durch Ämter erfolgt morgen

Vor knapp einem Monat ist die dritte Liga in die Saison gestartet, gestern sind auf der Waldau endlich die erforderlichen Container für die Polizei angekommen. Bis zum Umbau der Haupttribüne in der nächsten Saison dienen sie als provisorische Stadionwache.

Von Markus Heffner

Sportlich läuft es bei den Stuttgarter Kickers derzeit mit null Punkten und null Toren aus drei Spielen alles andere als gut, aber wenigstens ist der Drittligist von der Waldau seit gestern eine andere Sorge los. Fast einen Monat nach dem Saisonstart in der neuen dritten Liga sind nun endlich die notwendigen Container geliefert worden, die als provisorische Stadionwache dienen sollen.

Um zwölf Uhr mittags wurde der letzte von insgesamt sieben umgebauten Containern neben der Haupttribüne des Gazi-Stadions abgeladen, bis zum Wochenende müsse nun noch die nötige technische Ausstattung eingebaut werden, sagt Polizeisprecher Olef Petersen. Das Heimspiel der Kickers am Sonntag gegen den Tabellenvierzehnten SV Sandhausen kann damit wohl wie geplant um 14 Uhr im Gazi-Stadion angepfiffen werden, die endgültige Abnahme der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorgeschriebenen Arrestzellen und Vernehmungsräume steht allerdings noch aus. Eine gemeinsame Begehung durch Vertreter der zuständigen Ämter ist laut Oliver Willikonsky für morgen geplant. „Wir gehen davon aus, dass die DFB-Auflagen damit erfüllt sind“, so der Referent der Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann.

Weil die provisorische Wache nicht fristgerecht zum Saisonbeginn geliefert worden war, musste das erste Heimspiel der VfB-Amateure von der Waldau ins Daimlerstadion verlegt werden. Die Polizei hatte den Spielbetrieb im Gazi-Stadion aus Sicherheitsgründen nicht freigegeben. Unter anderem hatte auch die Videoüberwachung die Vorgaben des DFB nicht erfüllt.

Nachdem kurzfristig nachgebessert worden war, konnten zumindest die Kickers ihr erstes Heimspiel gegen Düsseldorf im eigenen Stadion bestreiten. Allerdings musste die Polizei dafür einiges an Mehraufwand in Kauf nehmen: Unter anderem mussten einige renitente Gästefans ins Polizeipräsidium auf dem Pragsattel gefahren werden, weil die Arrestzellen in den verglasten Interimscontainern die Sicherheitsstandards nicht erfüllten.

Seit gestern scheint nun zumindest das vom DFB für diese Saison genehmigte Provisorium zu stehen. Eigentlich muss jedes Stadion in der dritten Liga eine richtige Polizeiwache haben und auch weitere Auflagen erfüllen. Um das Gazi-Stadion drittligatauglich zu machen, ist zum Ende der Spielzeit ein Umbau für 5,4 Millionen Euro geplant.

Stuttgarter Zeitung

Arrestzellen im Gazistadion
Polizei soll Provisorium bis zum Sonntag beziehen

Fans des SV Sandhausen aufgepasst: Wer sich am Sonntag beim Drittliga-Spiel gegen die Stuttgarter Kickers danebenbenimmt, kommt an Ort und Stelle hinter Gitter. Derzeit werden im Gazistadion die bisher fehlenden, von der Deutschen Fußballiga (DFL) aber geforderten Arrestcontainer aufgebaut.

VON MICHAEL DEUFEL

Einzelsitze, stärkeres Flutlicht, Videoüberwachung, Medienräume – die Anforderungen, wie sie die DFL an ein Stadion der dritten Liga bis zur Spielzeit 2009/2010 stellt, sind hoch. Zu hoch, argwöhnen manche in Degerloch immer noch. Weil etliche Vereine der Liga von problematischen Fangruppen begleitet werden, muss die Arena auf der Waldau für über Hundert Polizeibeamte vernünftige Arbeitsbedingungen bieten. Um das Gazistadion, in dem auch das zweite Team des VfB seine Heimspiele austrägt, dafür fit zu bekommen, muss die Stadt zunächst rund 300 000 Euro lockermachen.

Bis zum Dienstag wurden nun die Container für die provisorische Polizeiwache auf mehreren Lastwagen angeliefert, besser gesagt, die Bauteile dafür. Die neuen Baracken sollen das bisherige Provisorium ersetzen. Oliver Willikonsky, Referent von Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann, wunderte sich zwar darüber, „dass es sich nicht um fertige Container handelt“. Er rechnet aber fest damit, dass die Beamten am Sonntag zum Spiel der Kickers gegen Sandhausen die Räume beziehen können, inklusive brauchbarer Arrestzellen für pöbelnde und randalierende Stadionbesucher.

In die bisherigen mit scharfkantigen Gitterstäben, offenen Steckdosen und Ähnlichem versehenen Räume hätten unmöglich in der Regel alkoholisierte Rabauken eingesperrt werden können, heißt es bei der Polizei. Weshalb die Heimpremiere der Blauen vor zweieinhalb Wochen gegen Fortuna Düsseldorf beinahe nicht an angestammter Stätte stattgefunden hätte. Die Polizei wollte das Gazistadion für den Spielbetrieb sperren. „Die nötigen Sicherheitsanforderungen waren nicht erfüllt“, so Polizeisprecher Olef Petersen. Randalierer wie etwa während des Düsseldorf-Spiels ins Polizeipräsidium auf den Pragsattel zu verfrachten, erfordere zudem einen erheblichen personellen Mehraufwand. „Wir werden sehen, ob das nun nicht mehr nötig ist.“

Am Donnerstag nimmt die Polizei die Container in Augenschein, am Freitag das Baurechtsamt, sagt Manfred Haas, beim Sportamt zuständig für Stuttgarts Stadien. Rund 70 000 Euro zusätzlich wurden laut Oliver Willikonsky zunächst fürs Nachbessern nötig. Bis zur nächsten Saison soll die Haupttribüne dann eine feste Polizeiwache erhalten. „Sobald der Gemeinderat zugestimmt hat, werden wir mit dem Umbau beginnen“, so Willikonsky. Die Kosten belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zur Freigabe des Kickers-Stadions

Kickers spielen im Gazi-Stadion

Die Stuttgarter Kickers dürfen ihr erstes Heimspiel in der 3. Fußball-Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf am kommenden Samstag (Beginn 14 Uhr) nun doch im Gazi-Stadion auf der Waldau austragen. Die zuständigen städtischen Behörden und die Sicherheitsorgane haben gestern bei einer Begehung grünes Licht gegeben, so dass kein Umzug in die Mercedes-Benz-Arena notwendig wird. Dazu waren am vergangenen Wochenende die Amateure des VfB Stuttgart gezwungen worden, weil im Stadion auf der Waldau die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgestellten Sicherheitskriterien nicht erfüllt werden konnten. Deren nächstes Spiel gegen Wuppertal kann im Gazi-Stadion stattfinden.

Ursächlich waren in erster Linie die Lieferprobleme eines Herstellers von Arrestzellen-Containern; es musste aber auch die Videoüberwachung optimiert werden. Auf der Waldau muss eine provisorische Polizeiwache eingerichtet werden, weil die stationären Einrichtungen für die Sicherheitsorgane nicht vor Beginn der Saison 2009/2010 zur Verfügung stehen. Die Polizei setzt 30 zusätzliche Beamte ein und wird gegebenenfalls Rowdys in den Zellen im Hauptquartier am Pragsattel unterbringen. jon

Stuttgarter Zeitung

Gazistadion: Der Ball darf rollen

Polizei-Zusage erfreut Kickers

Die Stuttgarter Kickers dürfen ihr erstes Heimspiel in der 3. Liga am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf nun doch im Gazistadion austragen. Obwohl die vom Deutschen Fußball-Bund geforderten Arrestzellen vorerst nicht vorhanden sind, hat die Polizei am Dienstagnachmittag einer Übergangslösung grünes Licht erteilt.

VON WOLF-DIETER OBST

Nun gibt es doch die Ausnahme von der Ausnahme. „Wir sind echt froh“, seufzte Kickers-Manager Joachim Cast, „das war ein großer Kraftakt von allen.“ Nachdem am ersten Spieltag letztes Wochenende der Spielbetrieb im Gazistadion noch untersagt war und der VfB II gegen Kickers Offenbach ins Daimlerstadion ausweichen musste, stimmt die Stuttgarter Polizei diesmal einer „Auffanglösung“ zu, mit der die vom DFB geforderten Sicherheitsrichtlinien noch eingehalten werden können.

„Die notwendigen Arrestcontainer gibt es weiterhin nicht, aber die sonstigen Auflagen sind jetzt umgesetzt“, sagt Polizeisprecher Stefan Keilbach. Die letzte Woche von einer österreichischen Firma gelieferten Container hatten sich als nichttauglich erwiesen, wurden seither unter Hochdruck umgebaut und nachgerüstet. „Wir haben jetzt eine annehmbare Wache und eine vergrößerte Sicherheitskanzel“, stellte Keilbach nach der Begehung am Dienstagnachmittag fest. Für die fehlenden Arrestcontainer, die erst am 18. August geliefert werden sollen, werde man Gefängnistransportwagen einsetzen, so Keilbach. Diese pendeln im Bedarfsfall zwischen Stadion und Polizeigewahrsam. Allerdings sei dafür auch ein erhöhter Personalaufwand nötig: „Wir müssen 30 Beamte mehr als ursprünglich vorgesehen einsetzen“, so Keilbach.

Die Lösung soll für die Kickers am Samstag um 14 Uhr sowie für das VfB-II-Heimspiel gegen den Wuppertaler SV am Samstag, 16. August, gelten. Bis zuletzt war aber auch dieser Kompromiss noch fraglich – weil auch der private Ordnungsdienst aufrüsten musste. „Das sieht nicht gut aus“, bangte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer noch am Vormittag.

Dann wurde aber auch dieses Problem gelöst: „Es kann im Gazistadion gespielt werden, Gott sei Dank“, zeigte sich Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann erleichtert. Die Nachricht vom Ergebnis der Begehung, an der Baurechtsamt, Amt für öffentliche Ordnung, Sportamt, Polizei und Rotes Kreuz teilnahmen, hatte sie an ihrem Urlaubsort erreicht. „Alle mussten ein Stück weit mehr bringen, die Polizei ihren Einsatz anders strukturieren, nun hat es aber geklappt“, so Eisenmann. Ihr sei freilich auch bewusst, dass dies nur eine Übergangslösung sei. Deshalb werde man den Druck auf den österreichischen Lieferanten erhöhen, am 18. August auch tatsächlich die Bestellung zu liefern. „Wir prüfen zudem Schadenersatzforderungen“, so die Bürgermeisterin.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers verschlafen den Start

Viele Mängel beim 0:2 in Burghausen – Kacani vor Wechsel nach Teheran

Stuttgart – Das war nichts. Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers bekam gleich zum Saisonauftakt bei Wacker Burghausen seine Grenzen aufgezeigt. „Wir müssen künftig viel aggressiver ins Spiel gehen“, forderte Trainer Stefan Minkwitz nach der ernüchternden 0:2(0:2)-Niederlage.

VON JÜRGEN FREY

Am gestrigen Sonntag machte sich Minkwitz auf nach Düsseldorf. Der Chefcoach persönlich nahm den nächsten Gegner unter die Lupe. Doch völlig unabhängig vom Auftritt der Fortuna gegen Paderborn (1:4) war dem 40-Jährigen schon vorher klar, wie sich die Blauen bei ihrer Heimpremiere am kommenden Samstag präsentieren müssen: „Es muss viel mehr Leidenschaft rein, wir müssen Fußball kämpfen und arbeiten.“

So wie die Blauen das in der vergangenen Rückrunde gemacht haben. Doch von dieser verschworenen Einheit waren die Kickers in Burghausen so weit entfernt wie von der Champions League. Vor allem vor der Pause klappte rein gar nichts. „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen“, räumte auch Manager Joachim Cast ein – und zuckte mit den Achseln: „Warum das so war, kann ich nicht nachvollziehen.“ Besonders auffällig: Die Abstimmungsprobleme zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. In diesem Punkt bittet der Trainer um Geduld. „Unseren zwölf Abgängen stehen acht Zugänge gegenüber, die alle aus der Regional- und Oberliga kamen. Da geht der Feinschliff nicht von heute auf morgen“, erklärte Minkwitz. Allerdings gibt auch Cast zu bedenken: „Viel Zeit haben wir nicht.“

Viele Alternativen im Kader allerdings auch nicht. Gino Russo ist dauerverletzt, Jörn Schmiedel (Muskelfaserriss) fällt noch zwei Wochen aus. Immerhin, Ralf Kettemann (Ermüdungsbruch) plant, diese Woche wieder ins Training einzusteigen. Doch das Mittelfeld ist nicht das große Problem. „In der Innenverteidigung und im Sturm besteht Handlungsbedarf“, betont Minkwitz. „Die sportliche Notwendigkeit ist da“, pflichtet ihm Cast bei, „doch die wirtschaftliche Machbarkeit sehe ich nicht.“ Das könnte sich für eine Position ändern, wenn Sokol Kacani von der Gehaltsliste kommt. Der Stürmer steht vor einem Wechsel zum neuerdings von Pierre Littbarski trainierten iranischen Erstligisten Saipa Teheran. Minkwitz stinksauer: „Es war ein Probetraining von fünf Tagen ausgemacht, jetzt ist er seit 14 Tagen verschwunden. Kommt er jemals wieder, gibt es eine Geldstrafe.“

Es gibt einige Fragezeichen bei den Kickers. Das hinter dem Spielort fürs erste Heimspiel hoffen die Blauen am morgigen Dienstag beseitigt zu haben. Cast: „Die Tendenz geht klar zum Gazistadion, ein Umzug nach Cannstatt wäre ein Horrorszenario.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten

Escorts-Kids gesucht!

Stuttgarter Wochenblatt und Stuttgarter Kickers suchen Escort-Kids für die Drittligabegegnungen im GAZi-Stadion

Wenn am 2. August das erste Heimspiel der Stuttgarter Kickers gegen die Traditionself aus Fortuna Düsseldorf in der Dritten Liga ansteht, kannst Du hautnah dabei sein. So nah, dass Du Hand in Hand mit einem Fußballprofi unter dem Jubel von einigen tausend Fans aus den Spieler-Katakomben ins Stadion einlaufen darfst. Na, wie wäre das?!
Mit einem bisschen Glück wird dieser Traum Wirklichkeit. Das Stuttgarter Wochenblatt und die Kickers suchen Jungs und Mädchen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren, die einmal bei diesem tollen Gänsehaut-Ereignis dabei sein möchten.
Bislang hat sich dieses exquisite Türchen nur dem Fußballnachwuchs aus den Vereinen geöffnet. Durch die neue Kooperation der „beiden Blauen“ – dem Wochenblatt und den Kickers – wurde das Tor weit für alle Kinder aus Stuttgart, Gerlingen und dem Filderraum aufgestoßen. Wer sein Glück probieren will, um als eines der Escort-Kids – im weißen oder blauen Wochenblatt-T-Shirt – ausgelost zu werden, sollte sich rasch auf der Internet-Seite des Wochenblatts anmelden:

www.stuttgarter-wochenblatt.de/escortkids

Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Escort-Kids bei den Kickers. „Eine ganz wichtige Aktion für uns“, meint Marketing-Leiter Martin Kurzka, „da werden die Kinder auf eine einmalige Weise an den Verein herangeführt.“ Und selbst er kommt dabei ins Schwärmen: „Es ist etwas ganz Besonderes, so eng mit den Profis in Kontakt zu kommen. Wem bietet sich sonst eine solche Chance, dort hinzukommen, wo sonst kein Fan hinkommt?!“
Doch die Begleitung der Fußballprofis auf den Platz ist noch nicht alles. Bereits um 12 Uhr werden die elf Glücklichen von einem Kickers-Trainer begrüßt und zu dem großen Ereignis eingewiesen, danach gibt’s eine 45-minütige Fußballschule, bei der aber vor allem der Spaß im Vordergrund stehen soll. Dann geht’s rüber ins GAZi-Stadion, wo es eine kleine Führung gibt. Die „heiße Phase“ wird eingeläutet, wenn die Escort-Kids im Spielertunnel auf die Kickersprofis warten. „Da herrscht immer eine ganz aufgeregte Atmosphäre“, verrät Kurzka. „Zeit zum Reden ist da aber nicht“, versucht der Marketing-Leiter zu hohe Erwartungen zu dämpfen, „denn die Spieler sind voll auf das Match konzentriert und man läuft ja gleich auf den Platz.“
Ein weiteres Bonbon gibt’s nach dem Einlauf: Dann dürfen die Escort-Kids ins andere Promi-Lager wechseln und auf der Tribüne, wo die Spielerfrauen sitzen, das Spiel mit verfolgen und den Kickers die Daumen drücken.
So, jetzt wartet die Wochenblatt-Redaktion und das Marketing-Team der Stuttgarter Kickers auf die zahlreichen Anmeldungen! Und wer nicht als Escort-Kid ausgelost wird, hat eine zweite Chance: Elf Kinder sind zum „Meet and Greet“-Tag bei den Kickers eingeladen – entweder nach der Vor- oder nach der Rückrunde. Da erlebt man die Stars ebenfalls hautnah und kann ihnen sogar Fragen stellen.

Quelle: Stuttgarter Kickers

Kommentar von Joe Bauer: „Knast gesucht“

Es gibt eine Komödie mit der französischen Filmlegende Jean Gabin, sie heißt im Original „Archimède, le clochard“ und auf Dummdeutsch „Im Kittchen ist kein Zimmer frei“. Der Inhalt des Films hätte mit den Stuttgarter Kickers nichts zu tun, könnte man le clochard nicht mit Penner übersetzen.

Der Ärger mit den Kickers geht mir langsam auf den Zeiger. Wie viele Leidensgenossen nehme ich es ihnen nicht übel, wenn sie spielen wie eine Stammheimer Therapiegruppe. Wie andere Kickers-Menschen ertrage ich es, dass wir die Spiele hinter einem aufgespannten Sicherheitsnetz auf der Stehtribüne verfolgen. Die Maschen dieses Netzes sind eng, das Monstrum wurde aufgehängt, nachdem ein verirrter VfB-Fan einen Linienrichter mit einem halbvollen Plastikbecher am Hals getroffen hatte. Der Schiri-Assistent ging zu Boden, als hätte man ihm das Genick gebrochen.

Diese Szene wird heute noch vom Fernsehen bei jeder unpassenden Gelegenheit als Beispiel für Gewalt im Stadion gezeigt. Und wir atmen deshalb auf der schönen Waldau immer noch gesiebte Luft. Wir haben das erduldet, ohne Rauchbomben zu werfen. Jetzt aber hören wir, die Kickers könnten zum Saisonbeginn nicht auf ihrem Platz spielen, weil dort der erforderliche Schließfach-Knast für wild gewordene Fans fehlt. Bürokratisch gesehen handelt es sich um eine fehlende „Verwahrungszelle“, also einen Käfig für zwanzig Narren, falls die mal aus dem Ausland auftauchen, aus dem Rheinland oder aus Dresden.

Dabei wäre eine Verwahrungszelle auf der Waldau nur dann dienlich, wenn sich die Frau Sportbürgermeisterin mal blicken ließe: Frau Doktor Eisenmann, wegen ihrer weithin bekannten Sensibilität auch Doktor Rambo genannt, würde man schon mal eine Auszeit mit Gitter-Blick gönnen. So könnte sie in Ruhe darüber nachdenken, wie man Fußball in der Stadt organisiert, ohne auf der Vip-Tribüne „Olé VfB“ zu schreien. In dieser Stadt war es noch nie ein Problem, Leute einzulochen. Schon während der WM 06 feierte Englands Presse den eigens auf dem Parkplatz vor dem Polizeipräsidium an der Hahnemannstraße aufgebauten Frischluft-Kerker für die Fans als „Little Guantanamo“. Da ist es doch ein Klacks, die läppische DFB-Forderung nach einem Banditen-Bunker an der Seitenlinie zu erfüllen.

Wenn ein Mann ins Gefängnis geht, Frau Sportbürgermeisterin, wandert er laut Volksmund in den Bau. Und wozu wurde dann der Bau-Container erfunden? Richtig: Den stellt man auf, wenn die Penner von der Stadt melden, bei den Kickers sei kein Zimmer für ein Kittchen frei. Ich bitte Sie: Es kann doch keinen Mangel an zeitgemäßer Knast-Logistik geben in einer Stadt, die international nicht nur für Porsche, Mercedes und ihre Sportbürgermeisterin berühmt ist. Sondern vor allem für Stammheim.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten