Kickers verschlafen den Start

Viele Mängel beim 0:2 in Burghausen – Kacani vor Wechsel nach Teheran

Stuttgart – Das war nichts. Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers bekam gleich zum Saisonauftakt bei Wacker Burghausen seine Grenzen aufgezeigt. „Wir müssen künftig viel aggressiver ins Spiel gehen“, forderte Trainer Stefan Minkwitz nach der ernüchternden 0:2(0:2)-Niederlage.

VON JÜRGEN FREY

Am gestrigen Sonntag machte sich Minkwitz auf nach Düsseldorf. Der Chefcoach persönlich nahm den nächsten Gegner unter die Lupe. Doch völlig unabhängig vom Auftritt der Fortuna gegen Paderborn (1:4) war dem 40-Jährigen schon vorher klar, wie sich die Blauen bei ihrer Heimpremiere am kommenden Samstag präsentieren müssen: „Es muss viel mehr Leidenschaft rein, wir müssen Fußball kämpfen und arbeiten.“

So wie die Blauen das in der vergangenen Rückrunde gemacht haben. Doch von dieser verschworenen Einheit waren die Kickers in Burghausen so weit entfernt wie von der Champions League. Vor allem vor der Pause klappte rein gar nichts. „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen“, räumte auch Manager Joachim Cast ein – und zuckte mit den Achseln: „Warum das so war, kann ich nicht nachvollziehen.“ Besonders auffällig: Die Abstimmungsprobleme zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. In diesem Punkt bittet der Trainer um Geduld. „Unseren zwölf Abgängen stehen acht Zugänge gegenüber, die alle aus der Regional- und Oberliga kamen. Da geht der Feinschliff nicht von heute auf morgen“, erklärte Minkwitz. Allerdings gibt auch Cast zu bedenken: „Viel Zeit haben wir nicht.“

Viele Alternativen im Kader allerdings auch nicht. Gino Russo ist dauerverletzt, Jörn Schmiedel (Muskelfaserriss) fällt noch zwei Wochen aus. Immerhin, Ralf Kettemann (Ermüdungsbruch) plant, diese Woche wieder ins Training einzusteigen. Doch das Mittelfeld ist nicht das große Problem. „In der Innenverteidigung und im Sturm besteht Handlungsbedarf“, betont Minkwitz. „Die sportliche Notwendigkeit ist da“, pflichtet ihm Cast bei, „doch die wirtschaftliche Machbarkeit sehe ich nicht.“ Das könnte sich für eine Position ändern, wenn Sokol Kacani von der Gehaltsliste kommt. Der Stürmer steht vor einem Wechsel zum neuerdings von Pierre Littbarski trainierten iranischen Erstligisten Saipa Teheran. Minkwitz stinksauer: „Es war ein Probetraining von fünf Tagen ausgemacht, jetzt ist er seit 14 Tagen verschwunden. Kommt er jemals wieder, gibt es eine Geldstrafe.“

Es gibt einige Fragezeichen bei den Kickers. Das hinter dem Spielort fürs erste Heimspiel hoffen die Blauen am morgigen Dienstag beseitigt zu haben. Cast: „Die Tendenz geht klar zum Gazistadion, ein Umzug nach Cannstatt wäre ein Horrorszenario.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten

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