Stuttgarter Kickers zauberten in der Höhenluft beim „SV Schwarzwald“

Kreisligist zog sich achtbar aus Affäre

Torhüter Lothar Bächle bester Mann auf dem Platz – Udo Bodenberger spielte 15 Minuten im Kickers-Dreß

SV Bad Peterstal – Stuttgarter Kickers 0:7. (ru). Lange Zeit hat der kleine Fußball-Kreisliga-B-Verein SV Bad Peterstal um einen neuen Sportplatz gekämpft. Seit zwei Jahren besteht nun der neue Rasenplatz im Ortsteil Griesbach in 480 Meter Höhe. Und wie es sich für einen rührigen Club gehört, muß auch mal ein „Großer“ ein Gastspiel geben. Die Peterstaler Mineralquellen machten es möglich. Weil diese Stuttgarter Kickers Trikotwerbung für das sprudelnde Wasser machen, kann der Sponsor, zweimal im Jahr auch bestimmen, wo er seine Fußballer gerne sehen würde.
So kam der Regionalligist ins Renchtal, um zu zaubern. Das Ergebnis spielte eine untergeordnete Rolle, die sieben Tore waren trotzdem schön herausgespielt. Und daß der Gastgeber zu keinem Treffer kam, lag an der großen Überlegenheit der Schwaben.
Die lange Saison ist bei den Kickers vorbei und abgehakt. Es blieb nur die Vizemeisterschaft hinter Unterhaching. Eigentlich sollte im Jahr eins nach dem Zweitligaabstieg der sofortige Wiederaufstieg geschafft werden, weil unter Profibedingungen trainiert wurde. „Unterhaching war einfach zu übermächtig, sie leisteten sich kaum einen Ausrutscher“, so Wolfgang Wolf, früher ein eisenharter Verteidiger beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern und heute Trainer, Manager und zeitweise auch noch Spieler. In Peterstal spielte er 80 Minuten noch mit.
Die deutsche Amateurmeisterschaft läßt Wolf kalt, und er schickte elf Spieler nach dem letzten Spiel gleich in den Urlaub. Für ihn ist die neue Saison wichtig und nicht die brotlose Kunst einer Amateurmeisterschaft. Also brachte Wolf noch acht Regionalligaspieler mit, der Rest waren Amateure. Gab er wieder mal einen Traumpaß, der dann von seinen Spielern nicht verwertet wurde, so gab es im Nachhinein ein Kopfschütteln. Und damit die Kickers auch etwas Format bekamen, nahmen sie im Renchtal noch eine Anleihe auf, sie verstärkten sich mit dem Geschäftsführer des Sponsors, Udo Bodenberg (55), er durfte 15 Minuten im Kickersdreß spielen. Zuerst in der Abwehr, später im Angriff, weil dort mehr Leben herrschte. So drangvoll Bodenberger auch nach vorne ging, ein Treffer wollte ihm nicht gelingen, weil der Ball immer etwas schneller war. Doch es habe Spaß gemacht, so Bodenberger, der nach Spielschluß eifrig Autogramme geben mußte, weil viele Kinder ihn für einen Ex-Nationalspieler hielten. Die Kickers, so Wolf, werden nächste Saison noch einmal unter Profibedingungen spielen, um weiter das Ziel Zweite Liga im Auge zu behalten. Die Zuschauer kommen weiterhin zum Fernsehturm, wenn die Leistungen stimmen. Bis auf Torjäger Jonathan Akpoborie (zum Bundesligisten SV Waldhof) bleiben alle Spieler bei den „Blauen“. Übrigens hält Wolf viel von seiner „schwarzen Perle“, der auch in der Bundesliga seinen Weg gehen werde. Bleiben wird auch Adnan Kevric (früher VfB Gaggenau, Offenburger FV, SV Kuppenheim), der eigentlich unbedingt in die Bundesliga wollte.

SV Bad Peterstal: Bächle; U. Maier, C. Mayer, A. Maier, Braun, T. Maier, Müller, G. Huber, J. Huber, P. Müller, K. Börsig, Zimmermann, M. Börsig, Schönbrunn.
Stuttgarter Kickers: Langner; Zembrod, Zivanovic, Steinicke, Stanic, Korkut, Benicasa, Sailer, Sebescen, Oswald, Volke, Wolf, Bodenbergen, Bogdan, Cora, Ackermann
Schiedsrichter: Huber (Ödisbach). Zuschauer: 500. Tore: 0:1, 0:2 Benincasa, 0:3 Steinicke, 0:4 Bogdan, 0:5, 0:6 Cora, 0:7 Volke

Mittelbadische Presse vom 07.06.1995

Kickers in Mürren

Der Bund, Band 143, Nummer 6 vom 9. Januar 1992

st. Die Stuttgarter Kickers abstiegsgefährdeter Fussballklub in der ersten deutschen Bundesliga sind am Dienstag in Mürren zu einem siebentägigen Trainingslager eingetroffen. Dabei setzt Trainer Rainer Zobel auf ein abwechslungsreiches polysportives Programm. Während andere Vereine ihren Spielern das Skifahren verbieten stehen den Stuttgarter Kickers im Berner Oberland mit Rosi Mittermaier und Christian Neureuter zwei prominente Skiinstruktoren zur Verfügung. «Alle Spieler die Interesse haben können sich auf den schmalen Brettern versuchen» sagt Kickers-Trainer Rainer Zobel. Neben dem Skifahren stehen auch Langlauf Waldläufe Curling- und Eishockeyturniere auf dem nahrhaften Programm das zudem täglich zwei Trainingseinheiten in der Turnhalle des Alpinen Kur- und Sportzentrums vorsieht.

Kaitz führte den HSV zum dritten Cupsieg

Deutscher Cupfinal zwischen dem HSV und den Stuttgarter Kickers erst im Endspurt entschieden

Der Bund vom 22. Juni 1987

awz. Mit dem dritten Cupsieg seiner Klubgeschichte krönte der Hamburger SV im Berliner Olympia-Stadion vor 76 000 Zuschauern seine über Erwarten erfolgreiche Saison.

3:1 schlugen die Hanseaten den Aussenseiter Stuttgarter Kickers aus der zweiten Bundesliga der das Spiel bis drei Minuten vor Schluss unentschieden halten konnte. Ausgerechnet Manfred Kaitz der altgediente Aussenback des HSV führte die Entscheidung herbei: Mit einem raffinierten Freistoss-Schlenzer um die Stuttgarter Mauer herum aus 20 Metern überlistete er Torhüter Jäger. In der Schlussminute besiegelte Schlotterbecks Eigentor die Stuttgarter Niederlage. Begonnen hatte die Partie mit einem Paukenschlag: In der 13. Minute gingen die Kickers durch Kurtenbach in Führung. Diese wurde aber postwendend durch Beiersdorf er egalisiert (15.). Der Aussenseiter fand gegen die favorisierten Hamburger genau das richtige Rezept: Aus einer verstärkten Deckung heraus lauerten die Stuttgarter recht erfolgreich auf Konter. Beinahe wäre diese Taktik aufgegangen.

Normannia Gmünd wurde württ. Pokalmeister 1950

Ein verdienter 3:2-Sieg über die Stuttgarter Kickers bringt unerwartet Meisterehren / Pillauer verletzt

Rems-Zeitung vom 13.11.1950

Die Gmünder Normannia errang im Gmünder Stadion am Samstag nachmittag zum erstenmale in ihrer 46jährigen Geschichte den Verbandspokal des Württ. Fußballverbandes. In einem mit beiderseits großem Einsatz geführten kampfbetonten Endspiel zwischen der Normannia und der ausgesuchten Vertretung der Stuttgarter Kickers blieben die Gmünder siegreich. Diese lagen bis zehn Minuten vor Schluß noch mit 3:0 in Führung, mußten aber dann wegen Verletzung ihres Torhüters noch zwei Gegentreffer hinnehmen. Damit trägt sich Normannia Gmünd als Württembergischer Pokalmeister 1950 in den Pokal ein, auf dem die bisherigen Sieger: Stuttgarter Kickers, VfB Stuttgart, Sportverein Göppingen und TSV 46 Ulm bereits eingraviert sind. Die begeisterten Zuschauer nahmen lebendigen Anteil an dem spannenden Geschehen. Der tapferen Meisterelf gelten unsere herzlichsten Glückwünsche!

In die Vorfreude auf dieses Endspiel fiel am Samstag insofern ein Tropfen Bitternis, als man, entgegen der ursprünglichen Stuttgarter Absicht, doch nicht die papiermäßig stärkste Vertretung der Kickers einlaufen sah. Man erfuhr dann von berufenster Seite, daß die Kickersleitung in einer Sondersitzung ernst und ausführlich über die Mannschaftsaufstellung sich ausgesprochen und dann eine Pokalelf zusammengestellt hat, die nach Stuttgarter Ermessen unbedingt spielstärker als die Vertretung der Gmünder eingeschätzt wurde. Fünf Vertragsspieler der Kickers zusammen mit eigenem breiten Nachwuchs, trugen die blau-weißen Farben der Kickers in diesem Endspiel, aus dem diese als klare Sieger bestimmt hervorzugehen hofften. Man sah es der Gästevertretung, die betreut war von ihrem Trainer, auch an, daß sie ein geschlossenes kampfkräftiges Ganzes zu bilden wohl in der Lage sein könnte.

Aber – man spielt im Fußball bekanntlich immer nur so, wie es die Gegner zulassen, Und diese Gegner, diese Normannen, waren diesmal besonders zähe, ungemütlich wirkende Burschen, die so gar keinen Respekt vor dem Blau-weiß hatten. Sie fackelten nicht lange, spielten wirklich so wie sie es doch noch können und drängten die Stuttgarter mehr und mehr zurück und übernahmen ihrerseits die Direktive dieses Spiels. Die Stuttgarter mußten mehr laufen als die Gmünder, wurden immer und immer wieder ausgespielt – wie man es eigentlich von den Gmündern angenommen hatten. Der Stuttgarter Turm in der Schlacht – Sosna – hielt den mitunter bedenklich krachenden Karren zusammen. Sein stärkster Gegenspieler war diesesmal Beckmann, der eigentlich erstmals in Gmünd so groß aufspielte, wie schon des öfteren in Auswärtsspielen. Und seine Mitspieler taten pflichteifrig und freudig mit, ob es die überraschend gewandten Jungen oder die erfahrenen Alten oder der immer größer herauskommende Torhüter waren. So wünscht man sich einen Einsatz, so übersieht man dann auch gerne die immer wieder entstehenden Schwächemomente. Und die Anerkennung für ihre famose Leistung haben sie sich ja selbst geholten in dem stolzen Titel: Württ. Pokalmeister!
Es waren zwei verschiedene Halbzeiten, von denen die erste klar an Normannia ging, nicht aber zahlenmäßig. Denn hier hielt die Taktik der Kickers eisern Stand, die bekanntlich heißt: erst den Gegner anrennen und austoben lassen und dann Uebergang zu Gegenoffensive! Dies zeigte sich in der zweiten Halbzeit, die offen war und in der die Kickers einen Kardinalfehler begingen, als sie beim 1:0-Stande Sosna nach vorne schickten und damit der rechten Gmünder Seite endlich Luft verschafften. Zwei Bombentreffer waren die Quittung. Bis zum Letzten kämpften dann beide Mannschaften um den Sieg und als Pillauer verletzt war, wurde die Lage in den letzten zehn Minuten brenzlich. Aber es reichte dennoch zum verdienten Gmünder Sieg. Schiedsrichter Baumgärtner–Heilbronn war dem Treffen ein aufmerksamer und unbeirrbarer Leiter und seine Leistung verdient volle Anerkennung. Ihm stellten sich folgende Mannschaften:

Normannia Gmünd: Pillauer; Beißwenger, Schenk; Beckmann, Zybura, Saist II; Munz, Höfer, Peetz, Stöffler, Kohler

Stuttgarter Kickers: Bechtold; Großmann, Sosna, Handschuh, Wurst, Schwagerick, Schnee, Stälzle, Zischeck, Pfisterer, Böhmerle

Torlose erste Halbzeit
Nasser Boden stellt die 23 Akteure vor eine besonders schwere Aufgabe. Nervöses Beginnen läßt holperige Paßfolgen entstehen, denen die Hintermannschaften wirkungsvoll zu begegnen vermögen. Handschuh, der rechte Kickersläufer, wird das Opfer eines unnötig harten Zusammenpralls, er scheidet vorübergehend aus und ist nach seinem Wiedereintritt nicht mehr voll aktionsfähig. Die Gmünder zeigen das klarere Spiel und beherrschen mehr und mehr das Feld. Aber die tüchtige Stuttgarter Abwehr versteht es, die Gmünder Angriffe zu stoppen und als zwei- dreimal große Gefahr ist, da ist Bechtold der rettende Kickersengel. Die Kickersangriffe lasse an Rasanz nichts zu wünschen übrig, finden aber in der ebenfalls sicheren Gmünder Abwehr und letzten Endes in Pillauer ihre Widersacher. Die Gmünder haben dann das Spiel fest in der Hand und drängen die Kickers in ihre Hälfte zurück. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit verstehen es die Kickers wieder freizukommen, Torlos geht es in die Pause. Gmünd hatte bislang mehr vom Spiel und hätte bereits in Führung liegen müssen.

Ein Torsegen nach der Pause!
Die ersten Minuten nach der Pause gehören den Kickers, die sichtlich aufs Ganze gehen. Zybura und Pillauer rutschen aus, doch Zischeck kann nicht verwerten, da auch er keinen sicheren Halt auf dem nassen Boden hat. Und dann stehen Zischeck und Pfisterer wiederum in bester Position, können aber nicht zum krönenden Schuß kommen. Mit Hangen und Bangen kann Gmünd diese Minuten überstehen. Beckmann kommt in den Besitz des Balles, treibt nach vorne, kurze Paßfolgen, Gedränge am blauweißen Tor und dann steht Höfer da und schiebt den Ball in die rechte freie Torecke. Es steht 1:0 in der 50. Minute. Mit einem Schwung sind jetzt die Roten bei der Sache, wie man ihn lange nicht mehr kennt, schwere Momente haben die Stuttgarter zu überstehen. Und dann drängt Sosna in den Sturm, erzwingt eine Ecke. Beckmann ist jetzt besonders in Fahrt, findet aber noch keine Verwendung seiner Vorlagen. Offen, aber kampfbetont ist das Spiel. Sosna tritt wieder einen Eckball, aber dann findet Beckmanns Können seinen Lohn: wuchtig arbeitet er sich wieder nach vorne und aus 25 Meter Entfernung jagt er den Ball flach und wuchtig in die linke Ecke. Es steht 2:0 in der 70. Minute. Die Gäste sind verwirrt und die Normannen zweifellos in Hochform und von ungestümem Drängen. Und zwei Minuten später jagt Höfer unerbittlich einen Bombenschuß zum dritten Tor ins gegnerische Netz. 30 ist jetzt der Stand für die Gmünder. Gefährlich wird es in der 78. Minute, als Kickers wieder einen Eckball herausholen. Aber Pillauer kann durch Faustabwehr klären. Wenig später taucht der Gmünder Hüter aus Freund und Feind heraus auf, geht aber hinkend in seinen Kasten. Sosna holt in der 80. Minute ein Tor durch prachtvollen Kopfstoß auf. Pillauer kann infolge einer schmerzhaften Prellung nicht mehr reagieren und so können die Kickers in der 88. Minute wiederum durch Kopfball zum 3:2 kommen. Diesesmal war die Stürmerhoffnung Zischeck der Vollstrecker. Aber dann ist endlich Schluß! Freudestrahlend gehen die Mannschaften zur Spielfeldmitte. Verbandsvorstand Strobel–Stuttgart bringt Lorbeerkranz und den traditionsreichen Pokal, der nach herzlichen Worten der Anerkennung und des Dankes dem Gmünder Spielführer Walter Höfer überreicht wird. Den Glückwünschen des Verbandsvorsitzenden schloß sich die tapfer unterlegene Kickersmannschaft ab.

Probespiel in Stuttgart

Nationalelf gegen Stuttgarter Kickers am Sonntag
Luxemburger Wort vom 07.10.1943

Der 27. Fußball-Länderkampf Deutschland – Schweiz, der für den 18. Oktober zunächst für Zürich vorgesehen war, findet nunmehr am gleichen Tage in
Bern statt, wo auch im Vorjahr die 25. Begegnung der beiden Nationalmannschaften durchgeführt wurde. Wie schon vor Monaten zur Vorbereitung auf den Länderkampf gegen Ungarn in Budapest so hat Reichstrainer Josef Herberger die deutschen Fußballnationalen zum vorbereitenden Lehrgang für den kommenden Länderkampf gegen die Schweiz wieder im schönen Ludwigsburg unweit Stuttgart um sich versammelt. Die Nationalen werden bereits
am kommenden Sonntag, 11. Oktober eine Probe ihres Könnens in der Stuttgarter Adolf Hitler-Kampfbahn ablegen, wo der württembergische Meister
Stuttgarter Kickers ihr Gegner ist. Nach der 27. Begegnung mit der Schweiz dürften dann unsere Spitzenspieler sich schon bald wieder in Ludwigsburg einfinden, um sich für das Länderspiel gegen Kroatien zu rüsten, das am 1. November in Stuttgart ausgetragen wird. Auch vor diesem Kampf
wird ein Uebungsspiel ausgetragen, das für Sonntag, 25. Oktober in die Ludwigsburger Horst Wessel-Kampfbahn angesetzt ist, und in dem eine Nachwuchsmannschaft des Gaues Württemberg Gegner der Nationalen ist.

Kickers und VfB. im Endspiel

SSV Reutlingen – Stuttgarter Kickers 3:4 nach Verl.

Dem mehrfachen württembergischen Meister wurde in diesem entscheidenen Treffen das Letzte abgefordert. Ueber weite Strecken des Kampfes lagen die Gastgeber in Führung, und lediglich die größere Erfahrung war letzten Endes für den Sieg der Kickers entscheidend. Reutlingen ging durch Bitzer in der 12. Minute in Führung, und fünf Minuten später brachte ein von Bull verwandelter Faul-Elfmeter einen 2:0-Vorsprung. Merz, der Mittelstürmer der Kickers holte dann einen Treffer auf. Nach der Pause nahm der Kampf an Tempo zu. Reutlingen erzwang durch Bitzer das dritte Tor, ein Vorsprung, der bis zwölf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit gehalten wurde. Reutlingen machte den Fehler, beide Halbstürmer zurückzunehmen. Stuttgart kam nun stark auf, erzwang zwei Strafstöße, die Merz zum Ausgleich verwandelte. In der Verlängerung erzielte Frey, der nach der Mitte gegnangen war, durch Kopfball das Siegstor. Schiedsrichter Reinhardt leitete einwandfrei. 3000 Zuschauer.

Stuttgarter NS-Kurier, Nummer 195 – 13. Jahrgang, vom 19. Juli 1943

Rene Deltgen contra Heiner Stuhlfauth

Morgen Sonntag im Poststadion Berlin
Escher Tageblatt vom 16.01.1943

Das wird ein Fußballfest werden. Burgstern Noris spielt morgen Sonntag in Berlin als Gegner einer Städtemannschaft. Zugleich tritt die alte Meisterelf des Klubs in Verbindung mit der „Nürnberger
Insel“ im Vorspiel gegen die Berliner „Oase“ an. Klangvolle Namen schwirren nur so durcheinander. Die Soldaten des Westens mit Nationalspieler Sing, mit den Klubspielern Uebelein I u. II, mit den Schweinfurtern Baier und Kupfer, mit
Walz (Stuttgarter Kickers) und Schaffer (Karlsbad) auf der einen und so bekannte Namen wie Sold, Jahn, Rockinger, Durek, Lindner (beide FC Wien) auf der anderen Seite, wen würde das nicht zu Vergleichen reizen? So glanzvoll wie das Hauptspiel wird der Auftakt im Poststadion sein. Die „Alten“ des Klubs mit den Presse- und Bühnenleuten der Nürnberger
Insel bieten Gewähr dafür. Oder ist es nicht einmalig, wenn der Filmschauspieler. Rene Deltgen versuchen wird, den unvergeßlichen Heiner Stuhlfauth zu schlagen, wenn Carl Riegel oder Dr. Hans Kalb (dessen Mitwirkung noch nicht hundertprozentig feststeht), Delikatessen aus der alten Kiste auspacken werden, wenn Berlins populärster Fußballspieler Hanne Sobek am rechten Flügel der
Oase mit dem Popps „Poidl“ duelliert oder wenn der deutsche Zehnkampfmeister Major Huber in der Mannschaft der „Oase“ aufspielt. Dazu Rolf Wernlcke, der gefeierte Rundfunksprecher, als Schiedsrichter!
Die vier Mannschaften:
Burgstern Noris: Schaffer; Baier, Uebelein I; Walz, Endres, Sing; Knorr, Kupfer, Günther, Uebelein II, Fischer.
Berliner Städtemannschaft: Jahn; Podratz, Hoffmann; Rockinger, Sold, Siegel; Berndt, Balog, Graf, Lindner, Durek.
Alte Meisterelf/Insel: Stuhlfauth; Popp, Winter; Rasch, – Dr. Kalb, E. Schmidt; Strobel, „Bumbes“ Schmidt, Dr. Faulhaber, Riegel, Hauerstein.
„Oase“ : Rich. Schmidt juni.; Dr. Klaaß, Bonny, Schmidt; Jarke, Oblt. Helbig, Major Huber; Sobek, Kurt Meisel, Rene Deltgen, Schulz, Paul Müller-Franken.

Kleine Aenderungen mag es da und dort noch geben. Aber eines steht fest: Berlin hat am 17. Januar zwei Schlager.

Conen wieder in alter Form

Luxemburger Wort vom 07.01.1943

Ed. Conen, der langjährige Mittelstürmer der Fußball-Nationalmannschaft, hat nach der Teilnahme an den Spielen der Divisionself Ost in Karlsruhe und Stuttgart am ersten Spielsonntag des neuen Jahres in der Mannschaft der Stuttgarter Kickers in dem mit 8:1 gewonnenen Meisterschaftsspiel gegen Union Böckingen mitgewirkt. Wie die Spiele erkennen ließen, hat Conen nichts von seinem Können eingebüßt.
Der Saarländer erwies sich als ein schneller und gefährlicher Stürmer, der seinem Können gegebenenfalls nach wie vor für die Nationalmannschaft mit in Betracht kommen würde.