Siegtor durch Babbel

1:0 – FC Bayern erlebt kein blaues Wunder

Das Star-Ensemble aus München wollte die Musik machen. Aber die Stuttgarter Kickers sorgten vor 25.000 Zuschauern im Daimler-Stadion für den guten Ton. Daß Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern gegen den Regionalliga-Ersten kein „blaues Wunder“ in der ersten Runde um den DFB-Pokal erlebte, verdankt Trainer Otto Rehhagel Markus Babbel. Der Abwehrspieler schoß in der 39. Spielminute das Siegtor zum 1:0-Endstand. Die Kickers-Spieler und ihr Trainer wirkten vor dem Anpfiff am Sonntagabend nervös. „Es wäre schlecht, wenn das nicht so wäre“, sagte Coach Wolfgang Wolf. Eine der wichtigsten Entscheidungen vor dem Spiel der Saison war ihm „sehr schwergefallen“: Wolf gab Alexander Malchow als Libero den Vorzug vor Mikhail Smirnow. „Malchow ist zweikampf- und kopfballstärker“, begründete der Trainer. Die Manndecker-Dienste waren schneller verteilt: Dirk Wüllbier gegen Jean-Pierre Papin, Jochen Novodomsky gegen Alexander Zickler, Torsten Raspe gegen Mehmet Scholl. Große (Profi-)Namen, große Aufgaben. Jede Minute ohne Gegentor machte die Gastgeber mutiger, herzlicher Beifall von den vielen Fans bestärkte sie in ihrem energischen Zweikampfverhalten. Die „Blauen“ wollten eines zuerst: „Neue Freunde gewinnen“ (Präsident Dünnwald-Metzler). Trotz Niederlage dieses Ziel haben sie erreicht.

Stuttgarter Nachrichten vom 28.08.1995

Schade, Kickers-0:1. Schiri übersah Elfer an Sailer. Bayern „babbelte“ sich weiter.

Bild-Zeitung Stuttgart vom 28.08.1995

Die Kickers, selbst mit zehn Mann, lieferten ein Riesenspiel. Dieser Auftritt die Münchner Millionen-Truppe begeisterte Uli Hoeneß: „Gratuliere“, mein-te er zu Präsident Axel Dünnwald-Metzler, „diese Mannschaft ist bundesligareif. Kickers-Vize Daiss: „Die Kickers haben sich toll verkauft.“ Eines ist sicher: Mit diesem Auftritt haben die „Blauen“ aus Degerloch auf dem Platz der „Roten“ viele Freunde gewonnen. Und das kann für das gesteckte Ziel „Aufstieg“ nur Mut machen…

Kaitz führte den HSV zum dritten Cupsieg

Deutscher Cupfinal zwischen dem HSV und den Stuttgarter Kickers erst im Endspurt entschieden

Der Bund vom 22. Juni 1987

awz. Mit dem dritten Cupsieg seiner Klubgeschichte krönte der Hamburger SV im Berliner Olympia-Stadion vor 76 000 Zuschauern seine über Erwarten erfolgreiche Saison.

3:1 schlugen die Hanseaten den Aussenseiter Stuttgarter Kickers aus der zweiten Bundesliga der das Spiel bis drei Minuten vor Schluss unentschieden halten konnte. Ausgerechnet Manfred Kaitz der altgediente Aussenback des HSV führte die Entscheidung herbei: Mit einem raffinierten Freistoss-Schlenzer um die Stuttgarter Mauer herum aus 20 Metern überlistete er Torhüter Jäger. In der Schlussminute besiegelte Schlotterbecks Eigentor die Stuttgarter Niederlage. Begonnen hatte die Partie mit einem Paukenschlag: In der 13. Minute gingen die Kickers durch Kurtenbach in Führung. Diese wurde aber postwendend durch Beiersdorf er egalisiert (15.). Der Aussenseiter fand gegen die favorisierten Hamburger genau das richtige Rezept: Aus einer verstärkten Deckung heraus lauerten die Stuttgarter recht erfolgreich auf Konter. Beinahe wäre diese Taktik aufgegangen.

Prächtiger Pokalsieg der Admira

Die Jedleseer schlagen den Württemberg-Meister Stuttgarter Kickers 5:0 (4:0)

Glanzleistungen von Hanhnemann, Klacl und den Verteidigern

Vor 10.000 Zuschauern konnte gestern die Admira in einem überlegenen Spiel die Stuttgarter aus dem Tschammer-Pokal ausschalten und sich für die Vorschlußrunde qualifizieren. Um es gleich vorwegzunehmen, die Jedleseer legten ein Spiel hin, das an die besten Tage der Schwarzweißen erinnerte, und so waren die Stuttgarter von vorneherein ganz aussichtslos geschlagen.

Bei der Admira ist in erster Linie die Stürmerreihe hervorzuheben, in der sich Hoffmann ausgezeichnet in das Mannschaftsgefüge eingespielt hat, und ferner Hahnmann, der Kabinettstückchen ersrlesener Fußballzunft zum besten gab.

Lediglich Ondrak fiel etwas aus dem Rahmen, doch er machten durch den fünften Treffer alles wieder gut. In der Läuferreihe überragte Klacl seine Kameraden. Die Verteidigung, besonders Mirschitzka, war durchaus auf der Höhe und Gasselseder, der vorerst etwas unsicher war, fand schließlich zu seiner vollen From zurück. Von den Gästen ist in erster Linie Nationalstürmer Conen hervorzuheben, der bei seinem Nebenspielern wenig Verständnis vorfand und in zweiter Linie der blonde Mittelläufer Kindl, der in der zweiten Halbzeit ein ausgezeichnetes Offensivspiel demonstrierte. Von den Verteidigern war Immig der bessere und Schaible im Tor zeigte sich als Meister seines Faches.

Dem Regensburger Schiedsrichter Grabler, der das Spiel zur vollen Zufriedenheit leitete, stellten sich folgende Mannschaften:

Admira: Gasselseder; Gerhart, Marischka; Zehetmayer, Klacl, Mirschitzka; Ondrak, Hahnemann, Hoffmann, Schilling, Schall
Kickers: Schaible; Immig, Cozza; Herget, Kindl, Handte; Frey, Walz, Conen, Sing, Kipp

Die Admira gewinnt das Los und die Stuttgarter beginnen sofort zu drängen. In den nächsten Minuten jedoch übernimmt Admira das Kommando und die achte Minute sieht Hoffmann als Toschützen des ersten Treffers für die Jedleseer. Gleich darauf kann sich Gasselseder bei einem überraschenden Schuß Conens auszeichnen. In der 25. Minute ist es neuerlich Hoffmann, der aus einer überraschenden Angriffssituation blitzschnell über den heranstürmenden Immig in die linke obere Ecke einsendet. Das dritte Tor, fünf Minuten später, entspringt einer Sonderleistung von Hanemann. Er übernimmt ein Zuspiel Klacls, überspielt alle Gegner und sendet in vollem Lauf unhaltbar für Schaible zum drittenmal ein. In der 44. Minute ist Schaible neuerlich geschlagen, als Klacl aus einer Drängerei vor dem Stuttgarter Tor aus dem Hinterhalt de Halbzeitstand erzielt.

Nach Beginn der zweiten Halbzeit ändert sich das Spielgeschehen völlig, nachdem Kindl, der Mittelläufer, gänzlich offensiv zu spielen beginnt. Diese Spielhälte wird dadruch auch völlig ausgeglichen, obwohl Admira lediglich das Eckenverhältnis zu ihren Gunsten mit 12:2 erhöhen kann. Sieben Minuten vor Schluß ist es Ondrak, der den Endstand von 5:0 für Admira erzielt.

Das Kleine Blatt, 22. September 1941

Württemberg nicht mehr im Tschammerpokal

Stuttgarter Kickers ausgeschieden – FC. Nürnberg siegte 2:1

Schwäbischer Merkur Nr. 272 vom 20.11.1939

Die Stuttgarter Kickers hatten bei ihrem Pokalspiel in Nürnberg reichlich Pech, verloren aber den Kampf gegen den „Klub” doch nicht unverdient mit 2:1. Die Nürnberger waren in der ersten Halbzeit klar besser und entschieden hier auch durch zwei Tore des Halblinken Pfänder das Treffen für sich. In der zweiten Halbzeit wurden die Kickers drückend überlegen. Der „Klub” brachte nur noch zwei gelegentliche Vorstöße zuwege und mußte sich ganz auf die Verteidigung beschränken. Obwohl auch hier nicht alles klappte und sich verschiedene Deckungsfehler einschlichen, kamen die Kickers nur zu einem Gegentor, das Frey auf eine Flacken des linksaußen gelaufenen Mittelstürmers Conen erzielte. In dieser zweiten Halbzeit hätten die Stuttgarter den Kampf gewinnen oder wenigstens den Ausgleich erzielen können. Die Stürmer schossen jedoch zu schlecht, und auch Edmund Conen, dem man anmerkte, daß er gerade vom Krankenlager aufgestanden war, setzte sich nicht voll ein. Das erwartete Duell Conen-Sold blieb aus, da der Nürnberger auf dem rechten Läuferposten spielte.

Die rund 7000 Zuschauer die im „Zabo” erschienen waren, sahen einen flotten und zügigen Kampf, der außerdem bemerkenswert fair ausgetragen wurde. Wenn die Kickers auch aus dem Pokal ausgeschieden sind und somit Württemberg ohne Vertreter dem weiteren Verlauf des Tschammerpokal-Wettbewerbs zusehen muß, so haben sie in Nürnberg doch dem württembergischen Fußballsport Ehre gemacht. Die Verteidigung stand sicher und auch die Läuferreihe tat – besonders nach der Pause – ihre Pflicht. Frey und Kipp konnten sich nicht so wie sonst durchsetzen. – Bei den Nürnbergern gefiel besonders die geschlossene Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit. Nach der Pause wurde das Spiel des „Klubs” allerdings eine Klasse schlechter.