Kickers werben künftig auf dem Trikot für Olgäle-Stiftung

Xerox – The Document Group verzichtet auf Ärmellogo zu Gunsten der guten Sache

Am vergangenen Freitag gaben die Stuttgarter Kickers und Xerox – The Document Group ihre künftige Premium-Partnerschaft bekannt. Neben Werbebanden im Stadion und im ADM-Sportpark, sowie der Logoplatzierung bei verschiedenen Maßnahmen wurde auch die Ärmelwerbung von Xerox – The Document Group auf dem Trikot der Regionalliga-Mannschaft vereinbart.

Xerox – The Document Group wird nun aber auf das Recht der Ärmelwerbung verzichten und diesen herausragenden Platz für die „Olgäle-Stiftung“ zur Verfügung stellen.

„Als ich mit Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann am Sonntag zum Spiel nach Frankfurt gefahren bin, haben wir diese Idee entwickelt“, erklärt Xerox-The Document Group Marketingleiter, Markus Graf. „Wir leisten jedes Jahr an Weihnachten eine Spende für eine soziale Einrichtung. Diese besondere Werbefläche wollen wir nun gemeinsam mit den Kickers dafür einsetzen, dass die Olgäle-Stiftung einen noch größeren Bekanntheitsgrad erlangt und zusätzlich unterstützen wir die Stiftung mit gemeinsamen Aktionen“, betont Markus Graf.

Xerox – The Document Group wird außerdem im Rahmen des letzten Heimspiels der Kickers in diesem Kalenderjahr, am 20. Dezember gegen den SC Freiburg II, der Olgäle-Stiftung einen guten vierstelligen Betrag zukommen lassen. Dieser Betrag wird dann noch durch die Zuschauer aufgestockt werden können – denn für jeden Zuschauer der dieses Spiel besucht, wird Xerox – The Document Group nochmals einen Euro in die Stiftung geben.

Auch die Mannschaft der Kickers wird sich für die Olgäle-Stiftung engagieren. So wird die komplette Mannschaft vor Weihnachten der Kinderstation einen Besuch abstatten und den jungen Patienten Geschenke verteilen.
Die Olgäle-Stiftung wurde im November 1997 unter der Schirmherrschaft von SKH Carl Herzog von Württemberg gegründet. Die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V hat sich zum Ziel gesetzt, kranken Kindern und ihren Eltern zu helfen. Die Hilfe gilt vor allem dem Kinderkrankenhaus Olgahospital, dem Olgäle, in Stuttgart. Präsidentin des Vorstandes der Olgäle-Stiftung ist Frau Dr. Stefanie Schuster, die Gattin von Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster.
„Der Sport ist dem Olgäle seit vielen Jahren als Partner treu verbunden. Eine Kooperation wie mit den Kickers im gemeinsamen Engagement mit Xerox – The Document Group ist für uns jedoch eine absolute Premiere und eine herausragende Möglichkeit die Ziele und Aufgaben der Olgäle-Stiftung noch populärer zu machen und die Stiftung darüberhinaus finanziell zu unterstützen“, so Frau Dr. Schuster.
Dort, wo Stadt und Land an ihre finanziellen Grenzen stoßen, wird die Stiftung aktiv. Zugleich will die Stiftung die Bedeutung und Arbeit des Olgahospitals in der Öffentlichkeit darstellen.
Bereits am kommenden Samstag, beim Heimspiel gegen den 1. FC Eintracht Bamberg, werden die Kickers erstmals mit dem Ärmellogo der Olgäle-Stiftung auflaufen.

Mehr Informationen zur Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V www.olgaele-stiftung.de

Mehr Informationen zu Xerox – The Document Group finden Sie auf der Homepage von Xerox – The Document Group

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Brustbeutel-Razzia ein voller Erfolg – Sammelaktion noch ein letztes Mal beim Heimspiel gegen Bamberg

Brustbeutel-Razzia ein voller Erfolg – Sammelaktion noch ein letztes Mal beim Heimspiel gegen Bamberg

Bei der Brustbeutel-Razzia kam bisher ein stattlicher Betrag zusammen. Insgesamt gesammelt wurden bisher mehr als 6.000 Münzen und 200 Scheine aus 74 Ländern – die Kickers Fans reisen demnach rund um den Globus, denn es kam auch Geld aus Ländern wie beispielsweise Swasiland, Sierra Leone oder den Philippinen, aber auch Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich – treffenderweise aus dem Jahr 1899. Sowohl die alten „vor Euro“ Scheine und Münzen sowie die Fremdwährungen werden von den entsprechenden Zentralbanken in Euro gewechselt und stehen den Kickers für ihre Projekte zur Verfügung. Über 2.000 Euro dürften somit bislang zusammengekommen sein.
Am Samstag, 24. Oktober 2009 beim Heimspiel gegen Eintracht Bamberg stehen die Schweine ein letztes Mal an den Eingängen zum GAZi-Stadion, am FAdSKi-Stand und am Fanartikel-Verkaufswagen bereit.
Allen bisherigen und allen künftigen Spendern an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!

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Kicker: Nachwuchstalent Abruscia trumpft auf

Stuttgarter Kickers: Die Chancenverwertung als Achillesferse

Es war wie schon in den Wochen zuvor: Außerhalb von Stuttgart gibt es für die Kickers derzeit nichts zu holen. Das 1:3 bei Eintracht Frankfurt II war die dritte Auswärtsniederlage nacheinander und zeigte die Probleme der „Blauen“ deutlich auf: Neben der unbefriedigenden Bilanz auf fremden Plätzen ist das vor allen Dingen die schlechte Chancenverwertung.

Denn auch in Frankfurt wäre bei einer höheren Treffsicherheit mehr drin gewesen. „Diese Niederlage wirft uns nicht um“, sagt Trainer Dirk Schuster. Doch eines ist klar: In der Liga treten die Kickers auf der Stelle, mit Tabellenplatz neun repräsentieren sie nur Durchschnitt.

Dagegen trumpft eines ihrer Talente gerade auf: Alessandro Abruscia. Der aus der Kickers-Jugend stammende 19-Jährige ist nicht nur technisch gut und dribbelstark, sondern bissig im Zweikampf sowie auf der rechten Außenbahn defensiv wie offensiv einsetzbar – auch wenn er sich selbst „eher als Offensiven“ sieht. „Er bringt alles mit, um später mal weiter oben spielen zu können“, sagt Kapitän Marcel Rapp. Offen ist indes, ob das Eigengewächs, das bald seine Fachhochschulreife erwirbt, über das Vertragsende 2010 hinaus bei den Schwaben bleibt. „Die Verhandlungen laufen. Das muss man mal abwarten“, erklärt Abruscia, dessen Vorbild Nationalspieler Philipp Lahm ist. Die Kickers würden ihn jedenfalls nur zu gerne halten.

Matthias Jung

Kicker

Nachruf: Werner Zandt

Sprinter aus Leidenschaft
Nachruf

Auch Werner Zandt erging es wie so vielen Söhnen prominenter Sportler: Er wollte auf gar keinen Fall seinem Vater nacheifern. Hugo Zandt war nach dem Ersten Weltkrieg einer der bekanntesten deutschen Sprinter gewesen. Werner Zandt spielte deshalb zunächst bei den Stuttgarter Kickers Fußball und fiel als besonders talentierter Läufer erst auf, als er Anfang des Jahres 1948 beim Stuttgarter Stadtlauf in Fußballstiefeln die 100 Meter in 11,3 Sekunden rannte – und das obwohl er im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff auf Stuttgart schwer verwundet worden war.

Die Leidenschaft für den Sprint war nun doch geweckt, und er machte das, was er wegen seines Vaters eigentlich nie machen wollte: sprinten. Seine Erfolge über die 100, 200 und 400 Meter führten Werner Zandt 1952 als ersten Athleten der Stuttgarter Kickers nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Olympischen Sommerspielen in Helsinki. Als bester weißer Sprinter verließ der deutsche Meister dann über die 100 und 200 Meter des gleichen Jahres die finnische Hauptstadt.

Nach seiner aktiven Laufbahn blieb er als Vertreter eines großen deutschen Sportunternehmens aus Franken dem Sport verbunden und betreute dabei vor allem viele Leichtathleten der nachfolgenden Generationen in allen Lebens- und Sportfragen. Dennoch blieb noch genügend Zeit, um die Spiele der Kickers auf der Waldau hautnah zu erleben und sein Mittagessen im Clubrestaurant einzunehmen. Die Stuttgarter Kickers waren Zandts Club – 63 Jahre Jahre lang. Aber auch beim Lokalrivalen VfB war er Ehrenmitglied. Werner Zandt ist wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag in der vergangenen Woche verstorben. stu

Stuttgarter Zeitung

StN: Präsident steht zur Wiederwahl

„Man kann wieder zu den Kickers gehen“

Stuttgart – Er sprang ein, weil es kein anderer machen wollte. Doch inzwischen hat Edgar Kurz am Präsidentenamt beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers Gefallen gefunden. Seine 100-Tage-Bilanz fällt positiv aus. Deshalb wird er sich bei der Mitgliederversammlung am 24. November auch zur Wiederwahl stellen.

Herr Kurz, haben Sie das 1:3 bei Eintracht Frankfurt II schon verdaut?

Mein Urlaub hilft mir dabei. Weil ich ein paar Tage am Bodensee bin, war ich selbst in Frankfurt auch nicht dabei, wurde aber bestens informiert: Pro Tor habe ich drei SMS bekommen.

Befürchten Sie nach der dritten Auswärtsniederlage in Serie den Absturz ins Mittelmaß?

Nein, die Mannschaft bewegt sich nach wie vor in dem Bereich, den wir uns vor der Saison vorgestellt haben. Wir können nicht zaubern. Unser großes Manko ist, dass wir keinen Torjäger haben. Dennoch darf in den Heimspielen jetzt nichts anbrennen.

Was hat Sie denn in Ihren ersten 100 Tagen am meisten überrascht?

(Lacht). Dass ich nicht mehr ungestört auf den Wochenmarkt gehen kann. Mich sprechen samstags beim Einkaufen Menschen an und sagen: Klasse, zu den Kickers kann man wieder hingehen.

Es gibt Schlimmeres.

Stimmt. Es war auch nicht selbstverständlich, dass das eingetreten ist, was wir uns erhofft haben. Wir konnten den Neuanfang glaubhaft rüberbringen und damit alte und neue Sympathien für die Blauen wecken.

Dabei waren nicht nur Fußballexperten wie Ihr Sohn Marco ziemlich skeptisch…

…Vater, du musst wissen, was du tust, hat er gesagt und er meinte damit: Warum tust du dir das bloß an? Und es ist ja nun auch wirklich nicht so, dass dieses Amt keine Belastung ist.

Die finanzielle Lage ist angespannt.

Ja, es bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge. Die Altlasten und die Rückzahlung des Darlehens an den DFB in Höhe von 200.000 Euro plus Zinsen hängen wie ein Klotz am Bein.

Hat der Tod von Ursi Dünnwald-Metzler Auswirkungen auf die Finanzen?

Voraussichtlich nicht. Der Rangrücktritt für das Darlehen bleibt bestehen, bis die Kickers Gewinn erwirtschaften.

Wie wollen Sie das jemals schaffen?

Wir können nur eines tun: Weiterhin in der Öffentlichkeit für Sympathie für die Kickers werben. Wir sind auf einem guten Weg. Namhafte Unternehmen wie Generali und Xerox sind neu zu unseren bewährten Sponsoren hinzugekommen und unterstützen uns. Ich hoffe auf einen Lawineneffekt. Nur so kommen wir nach vorne, denn die Zuschauereinnahmen werden von der Stadionmiete und den Ausgaben für den Sicherheitsdienst verschlungen. Das geht fast Null auf Null auf.

Ex-Manager Joachim Cast sagte: Nur ein Investor kann die Kickers retten.

Wir haben ständig die Fühler ausgestreckt. So ein Investor möchte sein Geld profitabel anlegen. Wir arbeiten hart daran, uns zu festigen, weiter ein glaubwürdiger und seriöser Partner zu sein. Denn im Endeffekt steht und fällt alles mit den finanziellen Möglichkeiten.

Das ist das Problem. Wie wollen Sie Perspektivspieler wie zum Beispiel Alessandro Abruscia bei den Kickers halten?

Mit Scheinen können wir nicht winken, aber wir können den Spielern glaubhaft klarmachen, dass bei uns die Perspektive stimmt, die Kickers ein optimales Sprungbrett sind und sie woanders möglicherweise untergehen.

Was würden Sie tun, wenn Ihr Sohn einen Kickers-Spieler zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern holen wollte?

Das würde er nicht tun, das hat er auch nicht getan als er noch bei 1860 Trainer war.

Am 24. November stehen bei den Kickers Neuwahlen an. Treten Sie wieder an?

Ja, ich werde mich wieder zur Wahl stellen. Die Voraussetzung war, dass auch die Personen, auf die ich mich verlassen kann, in der Führungsetage am Ball bleiben.

Vor allem Aufsichtsratschef Rainer Lorz?

Er ist eine wichtige Säule. Und wir sind uns einig, dass er weitermacht, wenn ich auch weitermache. Auch von Schatzmeister Friedrich Kummer gibt es positive Signale. Das sind aber nicht alle für die Zukunft des Vereins wichtige Personen.

Dann haben Sie also richtig Spaß gefunden am Amt des Kickers-Präsidenten?

Ich habe vergangenen Juli nur zugesagt, weil ich als Degerlocher verhindern wollte, dass die Blauen in ein Führungschaos stürzen. Das ist uns gelungen und motiviert mich. Aber wenn es jemand Geeigneteren geben sollte: Bitte schön. Ich klebe nicht an meinem Stuhl. Und genau das macht mich auch stark in meiner Position.

Wie läuft Ihre Suche nach einem Fußballexperten fürs Präsidium?

Ich denke, dass ich einen ehemaligen Kickers-Spieler finden werde. Aber noch ist nichts spruchreif.

Der Mann hätte viel Arbeit. Im Unterbau kriselt es.

Das tut weh. Ein Abstieg der Oberligaelf wäre schlimm, da wir Qualität im Unterbau brauchen. Auch die schlechte Bilanz der U19 und der U 17 passt nicht zu uns. Und genau deshalb brauchen wir jemanden, der hier nah dran ist und sich ein genaues Bild macht. In diesem Bereich besteht erhöhter Gesprächsbedarf.

Vorausgesetzt, Sie werden am 24. November gewählt: Wo stehen die Kickers am Ende Ihrer nächsten Amtsperiode 2012?

Eine Klasse höher in der dritten Liga – auf dem Sprung nach oben, vorausgesetzt die Sponsoren ziehen mit. Denn Geld schießt nun mal Tore.

Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Eintracht Frankfurt II – Stuttgarter Kickers (3:1)

Kickers schwächeln in der Fremde

Regionalliga Der Drittligaabsteiger verliert in Frankfurt mit 1:3.

Am Freitag erst hatte der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers einen neuen Sponsor vorgestellt. Wobei der Geschäftsführer Jens Zimmermann bei der Präsentation auf eine Besonderheit hingewiesen hat, nämlich, „dass es sich um einen leistungsbezogenen Vertrag handelt“. Das heißt, neben der Basisprämie lockt noch ein Bonus im Erfolgsfall.

Nicht nur deshalb hatte der Trainer Dirk Schuster vor der Partie bei Eintracht Frankfurt II betont: „Wir fahren dorthin, um drei Punkte mitzunehmen.“ Am Ende blieben bei der 1:3-(0:0-)Niederlage nur drei Gegentore im Gepäck – und die dritte Auswärtsniederlage nacheinander. „Das wirft uns nicht um“, sagte Schuster, der letztlich nur eine Änderung vorgenommen hatte. Für den verletzten Enzo Marchese (Schuster: „Sein Ausfall trifft uns hart“) rückte Dirk Prediger als zweite Spitze in die Mannschaft, während bei den Hessen in Marcel Heller und Ümit Korkmaz gleich zwei Spieler mit Bundesligaerfahrung am Bornheimer Hang aufliefen, wo sich nur etwa 650 Zuschauer (darunter 50 Kickers-Fans) eingefunden hatten.

Nicht so trist war das Spiel, eher flott. Korkmaz prüfte zunächst den Kickers-Torwart Daniel Wagner, doch dann waren die Gäste an der Reihe: Mijo Tunjic scheiterte am Schlussmann Ralf Fährmann, der vor der Saison als Nummer eins bei den Profis gehandelt worden war, ehe ihn eine Verletzung zurückwarf. Gestern rettete er auch gegen Marcel Ivanusa (27.) oder Prediger (32.). Es ist das alte Lied: die Kickers brauchen zu viele Chancen für einen Treffer.

Wie es geht, demonstrierte auf der Gegenseite die Eintracht – nach der Pause. Sebastian Jung, am Samstag in der Nachspielzeit gegen Hannover zu einem Kurzeinsatz in der Bundesliga gekommen, schoss einen Freistoß hart, und Marcel Titsch-Rivero fälschte unhaltbar für Wagner ab (49.). Das war der erste Streich, und der zweite folgte gleich: Abdessamad Fachat setzte den Ball nach Vorarbeit von Heller volley in die Maschen. Gespielt waren da 53 Minuten. „Leider haben wir in den fünf Minuten nach der Pause unsere gute erste Hälfte kaputtgemacht“, sagte Schuster, dessen Plan nicht aufgegangen war.

Eigentlich wollte er in dieser Phase zur Schlussoffensive blasen, weil Frankfurt von der 70. Minute an stets abgebaut habe, so seine Beobachtung. Tatsächlich keimte nach Tunjic“ Elfmetertreffer (74./Foul am eingewechselten Gökhan Gümüssu) noch einmal Hoffnung – aber nur für fünf Minuten, dann traf Juvhel Tsoumou zum 3:1. „Wir haben die Tore nach Standardsituationen bekommen“, sagte der Verteidiger Moritz Steinle, „das ist unglaublich.“

(…)

Stuttgarter Zeitung

Rückschlag für auswärtsschwache Kickers
1:3 – Die Blauen vergeben vor der Pause zu viele Chancen und lassen sich in der zweiten Halbzeit von Eintracht Frankfurt II überrumpeln

Auswärts läuft es bei Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers derzeit einfach nicht rund: Das 1:3 (0:0) bei Eintracht Frankfurt II bedeutete die dritte Niederlage hintereinander auf fremdem Platz.

Von Alexander Schlögel

FRANKFURT. Nach außen gab sich Dirk Schuster ganz kühl. „Diese Niederlage wirft uns nicht um“, sagte der Kickers-Trainer tapfer. Doch innerlich dürfte er gekocht haben. Denn innerhalb von vier Minuten nach der Pause gaben die Blauen ein überlegen geführtes Spiel aus der Hand. Marcel Titsch-Rivero (49.) und Abdessamad Fachat (53.) überrumpelten die indisponierte Kickers-Abwehr. Schuster: „In dieser Phase haben wir alles kaputt gemacht.“ Dabei hatten die Blauen vor 650 Zuschauern im Frankfurter Volksbank-Stadion (früher Bornheimer Hang) gut ins Spiel gefunden. Der Ausfall von Enzo Marchese (Muskelfaserriss) machte sich vor der Pause nicht groß bemerkbar. Einziges Manko: Die Kickers vergaben durch Alessandro Abruscia, Dirk Prediger und Mijo Tunjic gute Chancen. Das rächte sich. Zwar kamen sie nach ihrem vierminütigen Aussetzer durch den verwandelten Elfmeter von Tunjic (74.) – Gökhan Gümüssu war gefoult worden – zum Anschlusstreffer, doch das Tor von Juvhel Tsoumou (79.) zum 3:1 brachte die Entscheidung. „Wir haben nach der Pause mutiger gespielt, das Ergebnis geht in Ordnung“, freute sich Eintracht-Trainer Frank Leicht.

Die Enttäuschung bei den Kickers über den Rückschlag war dagegen groß, doch Verteidiger Moritz Steinle blickte sofort nach vorne: „Wir müssen an die erste Halbzeit anknüpfen, dann gewinnen wir am kommenden Samstag gegen Bamberg.“ Die Chancen stehen nicht schlecht – es ist ein Heimspiel.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers unterliegen in Frankfurt

Frankfurt (red) – Die Stuttgarter Kickers haben in der Fußball-Regionalliga ihre dritte Saisonniederlage kassiert. Die „Blauen“ unterlagen bei Eintracht Frankfurt II mit 1:3 (0:0) und rutschten in der Tabelle auf den neunten Platz ab. „Die Niederlage wirft uns nicht um. Wir haben in der ersten Hälfte eine sehr ordentliche Leistung gezeigt. Darauf lässt sich aufbauen“, sagte Kickers-Trainer Dirk Schuster.

Die Tore fielen allesamt erst im zweiten Abschnitt. Marcel Titsch-Rivero brachte die Frankfurter mit 1:0 in Führung (49.), die Abdessamad Fachat auf 2:0 (53.) ausbaute. „Die schläfrigen fünf Minuten mit dem Doppelschlag haben uns das Spiel leider kaputt gemacht. Wir haben uns danach nur schwer erholt“, bedauerte Schuster. Seine Mannschaft schaffte zwar durch einen Elfmeter von Mijo Tunjic (74.) den 1:2-Anschlusstreffer, nachdem zuvor Gökhan Gümüssu im Strafraum gefoult worden war. Doch die wieder aufkeimende Hoffnung machte der Frankfurter Juvhel Tsoumou zunichte, als er fünf Minuten später für den 3:1-Endstand (79.) sorgte.

Eßlinger Zeitung

Eintracht Frankfurt
Sonnige Gemütslage unter blauem Himmel
Von Dominik Hechler

Der strahlend blaue Himmel über dem Stadion am Bornheimer Hang passte gestern Nachmittag zur sonnigen Gemütslage der 600 Zuschauer, die den zweiten Heimsieg der Reserve von Eintracht Frankfurt in Folge feiern konnten. Das Team von Trainer Frank Leicht hatte in seinem Spiel der Regionalliga Süd die Stuttgarter Kickers auch in der Höhe verdient mit 3:1 (0:0) wieder auf den Heimweg geschickt und dabei über 90 Minuten eine sehr ansprechende Leistung geboten.

Die zweite Mannschaft des Bundesligisten, die von den Profis Ralf Fährmann (Tor), Sebastian Jung, Marcel Heller und Ümit Korkmaz verstärkt wurde, kam sehr gut in die Partie, konnte sich aber zunächst keine nennenswerten Torchancen herausspielen. „Wir haben unsere Offensivaktionen in der ersten Halbzeit einfach nicht konsequent zu Ende gespielt“, resümierte Leicht.

Das änderte sich dann aber im zweiten Durchgang. Nach einem Freistoß des sehr agilen Juniorennationalspielers Jung, der gerade erst von der U20-Weltmeisterschaft in Ägypten zurückgekehrt war, köpfte Marcel Titsch-Rivero den Ball zur hochverdienten Führung ins Netz (49.). Kurze Zeit später erhöhte der ebenfalls starke Abdessamad Fachat nach einer punktgenauen Flanke von Heller per Direktabnahme sogar auf 2:0 (54.). Als alle Zuschauer im Stadion danach dachten, das Spiel sei schon gelaufen, foulte der Frankfurter Kapitän Daniel Halke den Stuttgarter Gökhan Gümüssu im eigenen Strafraum und der Unparteiische Sven Waschitzki zeigte auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mijo Tunjic dann zum Anschlusstreffer (72.). „Das war total ärgerlich, weil wir defensiv sehr gut gestanden haben und die Kickers aus dem Spiel heraus wohl keinen Treffer erzielt hätten“, sagte Leicht und schob nach, dass „wir ja Gott sei Dank blitzschnell zurückgeschlagen haben“. Denn keine zehn Minuten nach dem Stuttgarter Treffer erzielte Juvhel Tsoumou das Tor zum Endstand (79.). „Wir sind auf dem richtigen Weg“, freute sich Leicht über den Sieg.

Der Einzige, der in einer sonst durchweg starken Eintracht-Mannschaft in seiner Leistung etwas abfiel, war Ümit Korkmaz. Der Mittelfeldspieler war zwar dauerhaft bemüht, aber sobald er den Ball bekam, dribbelte er sich ein ums andere Mal an seinem Gegenspieler fest. Es war ein sehr unglücklicher Auftritt des 25-Jährigen, der bei Michael Skibbe derzeit keine Rolle zu spielen scheint.

Frankfurter Rundschau

Kickers unterliegen nach ordentlicher erster Halbzeit mit 1:3 bei Frankfurt II

Fünf schläfrige Minuten nach der Halbzeitpause brachten die Stuttgarter Kickers bei der U23-Mannschaft der Eintracht Frankfurt auf die Verliererstraße. Nach einer guten ersten Hälfte mit den besseren Chancen für die Kickers, setzten sich die Gastgeber mit einem Doppelschlag durch Marcel Tisch-Rivero (49.) und Abdessamad Fachat (53.) mit 2:0 in Front. Zwar kamen die Kickers durch den sicher verwandelten Foulelfmeter von Mijo Tunjic noch zum 2:1-Anschlusstreffer (74.), doch der eingewechselte Juvhel Tsoumou entschied die Partie mit dem 3:1 (79.).
„Mit der Leistung der ersten Hälfte war ich mehr als einverstanden, darauf lässt sich aufbauen“, so Dirk Schuster nach der Parte, „leider machten uns die schläfrigen fünf Minuten mit dem Doppelschlag das Spiel kaputt, aber die Niederlage wirft uns nicht um.“

Zum Spielverlauf:

Trainer Dirk Schuster musste heute auf den verletzten Spielmacher Enzo Marchese (Oberschenkelzerrung), Franco Petruso (ebenfalls Zerrung), Dominik Salz (gebrochener Zehen) und die beiden langzeitverletzten Marcel Charrier und Luis Rodrigues verzichten. In der ruhigen Anfangsphase versuchten sich beide Teams erst einmal zu finden, beide Abwehrreihen standen sicher und ließen kaum Möglichkeiten zu. Den ersten gefährlichen Schuss der Frankfurter durch Ümit Korkmaz konnte Daniel Wagner im Kickers-Tor abwehren (5.). Brenzliger wurde es nach einem Eckball im Kickers-Strafraum, als die Blauen den Ball zunächst nicht wegbekamen (9.). In der 18. Minute hatten die Kickers dann die erste gute Möglichkeit: Mijo Tunjic wurde steil geschickt, doch Eintracht-Keeper Ralf Fährmann konnte den Schuss in die kurze Torwartecke gekonnt zur Ecke abwehren. Nach zwei kleineren Chancen für die Gastgeber waren die Kickers wieder an der Reihe: Dirk Prediger setzte sich durch, doch auch er scheiterte am Keeper der Frankfurter (30.). Mit dem torlosen Unentschieden wurden die Seiten gewechselt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien die Partie bereits vorentschieden, denn die Frankfurter gingen mit einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung: Sebastian Jung trat einen Freistoß von der Strafraumseite in die Mitte, Marcel Tisch-Rivero traf per Kopf zu 1:0 Führung. Nur drei Minuten später setzte sich Marcel Heller auf der rechten Außenbahn durch, Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Abdessamad Fachat zum 2:0 volley rechts unten einschoss (53.).

Mit dem Rückstand kamen die Kickers nun mehr auf, ein Distanzschuss von Fabian Gerster und ein Kopfball von Marcel Rapp blieben aber weniger gefährlich, als die guten Konter der Frankfurter. Immer wieder trugen sie die Bälle schnell nach vorne, doch verpassten es das entscheidende 3:0 zu markieren. Nach den ersten Wechseln – Gökhan Gümüssu kam für Dirk Prediger (65.) – holte der Kickers-Stürmer einen Foulelfmeter raus. Im Strafraum behauptete Gümüssu den Ball und wollte abziehen, doch Eintrachts Abwehrspieler Daniel Halke hielt das gestreckte Bein hin, so dass der Unparteiische Sven Waschitzki auf Foulelfmeter entschied. Mijo Tunjic trat für den verletzten Enzo Marchese an und traf sicher rechts unten ins Eck zum 2:1-Anschlusstreffer.

Danach keimte wieder Hoffnung in der Mannschaft von Trainer Dirk Schuster, doch die Gastgeber zeigten sich nur kurz geschockt. Nach einem Eckball stand der eingewechselte Juvhel Tsoumou frei und traf zum 3:1-Endstand (79.).
Zwar gaben die Kickers bis zum Schluss nicht auf, doch mehr als die Kopfballchance von Marcel Ivanusa, die um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich, kam nicht mehr dabei heraus.

Die Trainerstimmen:

Dirk Schuster: „Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr ordentliche Leistung gezeigt, aber leider versäumt ein Tor zu machen. Leider machten uns die schläfrigen fünf Minuten mit dem Doppelschlag das Spiel kaputt. Wir haben uns danach nur schwer erholt, kamen aber dennoch glücklich durchh den Foulelfmeter zurück. Auf die Leistung der 1. Halbzeit lässt sich aufbauen, die Niederlage wirft uns nicht um.“

Frank Leicht: „Wir sind glücklich über den zweiten Sieg in Folge, denn wir hatten großen Respekt vor den Kickers. Die Kickers hinterließen einen überzeugenden Eindruck gegen den KSV und gegen Reutlingen, das war das Beste was ich bisher in der Regionalliga gesehen hatte. Insgesamt sahen wir ein gutes Regionalligaspiel, die Kickers hatten in der ersten Halbzeit zwei drei gute Möglichkeiten. Im zweiten Durchgang wollten wir ein frühes Tor erzielen und Fehler provozieren, was uns mit dem Doppelschlag auch gelungen ist. Leider verpassten wir es die Partie durch unsere guten Konter zu entscheiden. Der kuriose Elfmeter hat meine junge Mannschaft nur kurz aus der Bahn geworfen, wir haben dann aber postwendend das 3:1 erzielt. Über die gesamte Spielzeit geht der Sieg denke ich aber absolut in Ordnung.“

Die Spielstatistik:

Eintracht Frankfurt II: Ralf Fährmann, Sebastian Jung, Thomas Gentner, Stefan Haben, Jürgen Mössmer, Daniel Halke, Marcel Heller (81. Yannick Stark), Martin Hess (68. Juvhel Tsoumou), Marcel Titsch-Rivero, Ümit Korkmaz (90. Timothy Chander), Abdessamad Fachat – Trainer: Frank Leicht
Stuttgarter Kickers: Daniel Wagner – Moritz Steinle, Simon Köpf, Marcel Rapp, Fabian Gerster – Demis Jung, Michele Rizzi, Marcel Ivanusa, Alessandro Abruscia – Mijo Tunjic, Dirk Prediger (65. Gökhan Gümüssu) – Trainer: Dirk Schuster

Zuschauer:
600 Fans in der Volkbank-Arena in Frankfurt

Schiedsrichter:
Sven Waschitzki

Torfolge:
1:0 Marcel Tisch-Rivero (49.)
2:0 Abdessamad Fachat (53.)
2:1 Mijo Tunjic (74, Foulelfmeter)
3:1 Juvhel Tsoumou

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Die Stuttgarter Kickers trauern um Werner Zandt

Die Stuttgarter Kickers trauern um einen ihrer erfolgreichsten Leichtathleten der Nachkriegszeit. Wie heute bekannt wurde, verstarb am Anfang der Woche Werner Zandt, wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag. Zandt war seit 1. Juni 1946 Mitglied bei den Stuttgarter Kickers und war somit mit 63 Jahren Mitgliedschaft bei den Blauen eines der ältesten Mitglieder.

Werner Zandt wurde am 20. Oktober 1927 in Stuttgart geboren und war der Sohn des nach dem ersten Weltkrieg so bekannten deutschen Sprinters Hugo Zandt. Trotzdem Iehnte der Sohn zunächst die Leichtathletik ab und wurde ein eifriger Fußballspieler. Mit 15 Jahren kam er zur Flak. Dort wurde neben Fußball auch Leichtathletik betrieben, und Werner Zandt gewann 1944 die damals ausgetragene Sprinter-Flak-Meisterschaft in 10,9 Sekunden. Bei einem Bombenangriff auf Stuttgart wurde Zandt schwer verwundet. Trotzdem kam er später noch zur Wehrmacht, tat aber nur Heimatdienst. Beruflich bildete er sich nun zum Chemigraphen aus.

Nach der Entlassung vom Militär spielte Zandt zunächst in der A-Jugend der Stuttgarter Kickers Fußball. Bei dem traditionellen Stadtlauf von Stuttgart Anfang des Jahres 1948 startete Zandt in Fussballstiefeln (!) und lief trotzdem die 100 Meter in 11,3 Sekunden. Dieser Erfolg führte ihn in die Fußtapfen seines Vaters, er wurde Sprinter. Noch im gleichen Jahre holte er sich über die Distanz von 200 m den Kreis- und den Württembergischen Meistertitel und verhalf der Kickers-Staffel über 4 mal 100 m und 4 mal 400 m zur Meisterschaft. Bei den folgenden Deutschen Meisterschaften in Nürnberg belegte er den zweiten Platz über 200 Meter. Nach einigen Verletzungen gehörte er ab 1950 wieder zur deutschen Spitze und war einer der konstantesten deutschen Sprinter nach dem 2. Weltkrieg.

Die zwei Deutschen Meistertitel über die beiden Sprintstrecken 100 Meter und 200 Meter im Jahr 1950 wiederholte Zandt 1952, gewann außerdem mit der Staffel der Kickers zum ersten und einzigen Mal die Deutsche Meisterschaft der Vereinsstaffeln. Mit der Zeit von 10,6 für die 100 Meter und 21,5 für die 200 Meter Distanz stieß der „blaue Blitz“ auch in die europäische Spitze vor. Er war damit einer der Hoffnungsträger bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki.
Bei den ersten Spielen nach dem Krieg, bei denen wieder eine Westdeutsche Mannschaft an den Start gehen durfte, trat Zandt über 100 Meter, 200 Meter und mit der 4 x 100 Meter Staffel an, war damit der erste Athlet der Stuttgarter Kickers, der nach dem Krieg an Olympischen Spielen teilnahm.

Werner Zandt blieb den Blauen auch nach seiner aktiven Zeit treu verbunden. Oft sah man ihn auf der Tribüne des Waldau-Stadions oder er war zu Gast im Club-Restaurant bei den Blauen.
Die Kickers verlieren mit Werner Zandt eines der großen Idole und Vorbilder der damals jungen Bundesrepublik und einen echten Sporthelden der Kickers Vereinsgeschichte. Die Blauen verneigen sich vor einem großartigen Menschen und Sportler und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die Beerdigung fand im engsten Familienkreise statt.

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