StN: Robin Dutt im Interview: „Dieser Auftakt hat etwas bewirkt“

Kickers-Trainer Robin Dutt
 
Stuttgart – Zwei Spiele, zwei Siege – die Stuttgarter Kickers haben einen Traumstart in die neue Saison der Fußball-Regionalliga hingelegt. „Es war wichtig, dass wir unsere mutigen Ankündigungen bestätigen konnten“, sagt Trainer Robin Dutt nach dem 2:1-Sieg gegen den KSC II.

Hallo Herr Dutt, die Kickers sind nach zwei Spieltagen Spitzenreiter. Haben Sie die Tabelle schon in der Kabine aufgehängt?

Nein, wir gehen ganz normal mit dieser Situation um.

Ein schönes Gefühl ist es doch aber schon, oben zu stehen?

Für uns war vor allem wichtig, dass wir unsere mutigen Ankündigungen bestätigen konnten. Aber Gefühle bringen uns nicht weiter, sondern nur die genaue Analyse.

Und wie fällt die nach dem Arbeitssieg gegen den KSC II aus?

Wir haben nicht hundertprozentig das gezeigt, was ich mir vorstelle. Aber es spricht für unsere individuelle Klasse in der Offensive, dass wir uns dennoch viele Chancen erarbeitet haben und mehr davon genutzt haben als der Gegner.

Spüren Sie außerhalb der Mannschaft eine gewisse Euphorie?

Klar, dieser Saisonauftakt hat im Umfeld schon etwas bewirkt. Dass gegen den KSC II über 3500 Zuschauer ins Stadion kommen, ist schließlich nicht selbstverständlich.

Und Sie müssen nun wirklich nicht aufpassen, dass Ihre Spieler abheben?

Nein, wir haben vor der Saison auch im mentalen Bereich gearbeitet. Wir sind auf alle Situationen vorbereitet.

Fragen von Dirk Preiß

Stuttgarter Nachrichten

Vorberichte: 1. FC Kaiserslautern II – Stuttgarter Kickers

Fußball-Regionalliga, 3. Spieltag
Kickers genießen neue Perspektive
 
STUTTGART (ump). Von oben sieht die Fußballwelt doch gleich ganz anders aus. Für die Stuttgarter Kickers ist es ein ganz ungewohntes Bild, welches sich da in der Regionalliga ergibt: Spitzenreiter. Aber auch schon Spitzenteam? Der Präsident Hans Kullen hatte vor dem 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC II im Stadionmagazin geschrieben: „Ich traue der Mannschaft zu, unser Ziel ,Zurück in die zweite Liga!“ zu verwirklichen.“ Und der Trainer? Robin Dutt wagt einen Vergleich zu den Vorjahresaufsteigern: „Auch Augsburg und Koblenz sind nicht immer souverän durchmarschiert. Warten wir zehn Spiele ab. Dann sollte die Mehrzahl so aussehen wie das in Aalen und nicht gegen Karlsruhe.“

Als Handicap könnte sich dabei der relativ kleine Kader erweisen, der nach den Verletzungen von Oliver Stierle und Laszlo Kanyuk derzeit nur 16 Spieler aus der ersten Mannschaft umfasst. Doch lamentieren will der Trainer deswegen nicht. „Im Moment reicht unser Wechselkontingent noch aus.“ Timo Schlabach erweist sich als guter Joker, Sven Sökler als Alternative für die Offensive, und in der Abwehr steht noch Marco Wildersinn parat, vergangene Saison immerhin Stammspieler. Mit diesem Gerüst fahren die Kickers am Sonntag zum 1. FC Kaiserslautern II, und Dutt erwartet kein grundlegend anderes Spiel als am Mittwoch. „Die zweiten Mannschaften in der Regionalliga spielen alle frisch, fröhlich nach vorne.“

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Kickers – Karlsruher SC II

2:1 – Glück hat nur der Tüchtige
 
Die Stuttgarter Kickers spielen gegen Karlsruhe nicht überragend, aber erfolgreich
 
STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers sind nach dem 2:1 (1:0)-Sieg gegen den Karlsruher SC II Tabellenführer der Fußball-Regionalliga. Doch zu einem Spitzenteam fehlt noch etwas.

Von Joachim Klumpp

Es lief bereits die Nachspielzeit, als Mustafa Parmak nach einem Zweikampf plötzlich an der Außenlinie lag und japste: „Ich kriege keine Luft mehr.“ Doch der Schiedsrichter hatte ein Einsehen und pfiff die Partie ab. Sehr zur Freude des Kickers-Managers Joachim Cast, der sagte: „Wer heute ein 5:0 mit Glanz und Gloria erwartet hatte, war falsch gewickelt.“ So blieb es am Ende bei einem hart erkämpften 2:1 der Stuttgarter Kickers, die damit ihre Tabellenführung in der Fußball-Regionalliga verteidigten.

Als die ersten Fans unter den 3550 Zuschauern auf der Tribüne des Gazistadions schon murrten: „Was ist denn das?“, da schlug das Sturmduo der Kickers zu. Christian Okapla erwies sich dabei als glänzender Passgeber, dessen Flanke Mirnes Mesic mit einem Seitfallzieher in der 73. Minute zum erlösenden 2:1 ins Netz setzte. „Das zeichnet gute Stürmer eben aus: dass sie im entscheidenden Moment zur Stelle sind“, sagte Cast. So sieht es auch der Trainer Robin Dutt: „Man kann die beiden vielleicht 89 Minuten ausschalten, aber es wird immer eine Minute geben, in der sie zuschlagen – das ist jedenfalls diese Saison unsere große Hoffnung.“

Und es war auch in Augen des Karlsruher Gästetrainers Rainer Krieg der Unterschied der beiden Mannschaften: „Die Kickers haben jede Chance genutzt.“ Ganz so war es zwar nicht, weil Parmak, Okapala und Mesic alleine in der Schlussphase noch große Chancen zu einem dritten Treffer leichtfertig vergaben. Dennoch musste selbst Cast, nicht nur wegen eines elfmeterreifen Fouls von Moritz Steinle in letzter Minute, zugeben: „Über ein Unentscheiden hätten wir uns auch nicht beschweren können.“

Schließlich war die Mannschaft schon schwer ins Spiel gekommen, die erste Chance hatten jedenfalls die Gäste, doch der Torwart David Yelldell lenkte einen Kopfball gerade noch so an die Latte. Keine gute Figur gab dafür sein Gegenüber Thomas Unger in der 28. Minute ab, als er einen eher harmlosen Distanzschuss von Manuel Hartmann unter dem Körper zum 1:0 durchgleiten ließ. „Glück“, sagte Dutt. Doch das hat bekanntlich nur der Tüchtige – oder in diesem Fall eben der, der auch mal was wagte.

Als der Neuzugang Christian Okpala dann nach der Pause mit einer großen Chance am Torwart scheiterte, rächte sich das. Statt 2:0 hieß es plötzlich 1:1. Der schnelle Christian Essig war der Kickers-Innenverteidigung enteilt und ließ Yelldell mit einem strammen Schuss ins lange Eck nicht den Hauch einer Chance (56.). Obwohl die personellen Alternativen momentan nicht allzu groß sind, stellten die Kickers um. Bashiru Gambo ging von links ins offensive Mittelfeld, Timo Schlabach brachte von der Bank frischen Schwung in die Angriffsbemühungen. Doch es klafften immer wieder große Lücken im Mittelfeld der Kickers, gepaart mit etlichen Ballverlusten, die die Gäste aber nicht nutzten.

Also lautete der Endstand 2:1. „Heute zählen nur die drei Punkte“, sagte der Manager Cast. Ähnlich sah es auch der Kapitän Jens Härter. „Der Sieg war wichtig für die Mannschaft.“ Auch wenn zu einem Spitzenteam noch einiges fehlt. Doch der Trainer hat deswegen kein schlechtes Gewissen. Wieso auch? „In der letzten Saison haben wir gegen Spitzenmannschaften oft gut gespielt und verloren; heute haben wir ein durchschnittliches Spiel abgeliefert und stehen mit sechs Punkten in der Tabelle ganz vorne. Das ist mir allemal lieber“, sagte Dutt.

Zumal die Kickers jetzt die große Chance haben, sich erst einmal oben festzusetzen. Zum Beispiel mit einem Sieg am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern II. Da braucht die Mannschaft wieder Luft für 90 Minuten, nicht nur ein Mustafa Parmak.

Kickers: Yelldell – Benda, Yildiz, Härter, Steinle – Parmak, Hartmann, Akcay (62.Schlabach), Gambo (82. Sökler) – Okpala, Mesic.

Tore: 1:0 Hartmann (28.), 1:1 Essig (56.), 2:1 Mesic (73.).

Stuttgarter Zeitung

2:1 – Kickers bleiben an der Spitze
 
Hartmann und Mesic treffen gegen Karlsruher SC II
 
Stuttgart – Der Gala zum Auftakt folgte ein hart erkämpfter Arbeitssieg. Durch den 2:1(1:0)-Erfolg gegen den Karlsruher SC II im zweiten Saisonspiel haben die Stuttgarter Kickers ihre Tabellenführung in der Fußball-Regionalliga verteidigt.

VON JÜRGEN FREY

Kaum zu glauben, was so ein 5:2-Sieg zum Saisonauftakt alles bewirken kann: Als die Kickers am Mittwochabend ihren ersten Heimauftritt in dieser Saison hatten, mussten sie sich zunächst noch gedulden. Weil noch zahlreiche Zuschauer an den Kassen anstanden, begann die Partie gegen den Karlsruher SC II erst einige Minuten später, als alle 3550 Zuschauer im Stadion waren.

Zumindest auf dem Rasen war es wenig später mit der Euphorie aber vorbei. „Wir waren in der Anfangsphase sehr nervös“, sagte Kickers-Trainer Robin Dutt, „wir haben überhaupt nicht unseren Rhythmus gefunden.“ Die Kickers kamen nicht ins Spiel, das gegen Aalen so gefährliche Sturmduo Mirnes Mesic und Christian Okpala blieb zunächst wirkungslos. Stattdessen zeigten die Gäste ein technisch starkes Spiel und hatten die erste große Chance der Partie – doch Christian Essig traf nur die Latte.

Dass dann aber doch die Kickers die Führung erzielten, kam eher überraschend. Als Dutt gerade lautstark das umständliche Angriffsspiel seines Teams kritisiert hatte, beförderte Manuel Hartmann den Ball auf ziemlich geradlinige Art und Weise ins Tor. Der Mittelfeldspieler zog aus 30 Metern ab, und Gäste-Keeper Thomas Unger ließ die Kugel unter dem Körper durchrutschen.

Die Erleichterung war groß – wich wenig später aber wieder sorgenvollen Mienen. In der 56. Minute traf KSC-Stürmer Essig aus 15 Metern zum 1:1. Der Ausgleich war verdient, doch die Blauen schlugen zurück. Dutt stärkte mit der Einwechslung von Timo Schlabach die Offensive – und wurde in der 73. Minute belohnt, als Okpala und Mesic endlich ihre Klasse bewiesen. Okpala flankte, Mesic verwandelte per Seitfallzieher zum 2:1.

Es war keine Gala wie gegen Aalen, aber ein wichtiger Arbeitssieg. „Wenn man 2:1 gewinnt“, analysierte Dutt, „dann kann man auch mal mit einem durchschnittlichen Spiel leben.“ Als Tabellenführer fällt es einem umso leichter.

Stuttgarter Nachrichten

Neues Sturmduo harmoniert nur einmal
 
Stuttgarter Kickers bleiben nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen den Karlsruher SC II Tabellenführer
 
Stuttgart – Trainer Robin Dutt hatte einen Sieg gefordert – und die Spieler des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers brachten ihn. Nach dem fulminanten 5:2-Saisonstart in Aalen mussten sich die 3550 Fans zum Heimauftakt aber mit einem mühsamen 2:1 (1:0)-Arbeitssieg gegen den Karlsruher SC II begnügen. Ein Blick auf die Tabelle tröstet darüber hinweg: Die Kickers bleiben Tabellenführer.
 
Von Sigor Paesler

Sekunden vor dem Schlusspfiff hatten Kickers-Manager Joachim Cast und Karlsruhes Co-Trainer Michael Wittwer kurz Blickkontakt, nachdem Moritz Steinle KSC-Stürmer Christian Essig im Strafraum von den Beinen geholt hatte. „Da hätten wir uns nicht beschweren können“, sagte Cast in Richtung des Ex-Profis. Damit meinte er den ausgebliebenen Elfmeterpfiff. Die Aussage passte aber auch zum Spielergebnis: Ein Remis wäre in Ordnung gewesen. „In der vergangenen Runde haben wir oft super gespielt und verloren“, meinte Dutt. „Diesmal haben wir ein durchschnittliches Spiel gewonnen – so ist es mir natürlich lieber.“

Die Stuttgarter schienen überrascht zu sein, wie forsch die Karlsruher nach vorne spielten. In der 13. Minute musste sich Keeper David Yelldell ganz lang machen, um eine Kopfball-Verlängerung von Christopher Hock aus dem Winkel zu angeln. Noch mehr Glück hatten die Kickers bei der Führung: KSC-Keeper Thomas Unger ließ ein Distanz-Schüsschen von Manuel Hartmann ins Tor gleiten. Wer glaubte, nun sei der Bann gebrochen, täuschte sich: Die Gäste kombinierten weiterhin sicherer, die Stuttgarter hatten Mühe im Spielaufbau und offenbarten Lücken in der Defensive. In der 56. Minute der verdiente Ausgleich: Die „Blauen“ verteidigten wieder einmal nicht konsequent genug und Christian Essig traf aus 15 Metern.

Christian Okpala, in Aalen der überragende Spieler auf dem Platz, gab einen insgesamt unglücklichen Heimauftakt. Das Zusammenspiel mit Sturmkollege Mirnes Mesic klappte längst nicht so gut wie am vergangenen Samstag – bis zur 73. Minute: Flanke Okpala, Volleyschuss Mesic – 2:1.

„Das ist in dieser Saison unser Vorteil“, meinte Dutt, „auch wenn unsere Stürmer gut aufgehoben sind, kann man sie nicht komplett ausschalten.“

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda, Yildiz, Härter, Steinle – Hartmann – Parmak, Akcay (62. Schlabach), Gambo (82. Sökler) – Okpala, Mesic.

Karlsruher SC II: Unger – Gallego, Benjamin Barg, Thorsten Barg, Manske (82. Neziraj) – Traut (46. Fischer), Hock (75. Strobel), Schröder, Müller – Türkeri, Essig.

Schiedsrichter: Aytekin (Nürnberg).

Zuschauer: 3550.

Tore: 1:0 Hartmann (28.), 1:1 Essig (56.), 2:1 Mesic (73.).

Gelbe Karten: Parmak / Essig.

Beste Spieler: Yildiz, Parmak / Essig, Türkeri, Schröder.

Eßlinger Zeitung

Süd: 2. Spieltag, Stuttg. Kickers – Karlsruher SC II 2:1 (1:0)

Okpala findet Mesic nur einmal

Karlsruhe begann forsch. Laufstark und kombinationssicher hatten die Gäste leichte Vorteile gegenüber den Kickers. Dabei gab es auch nach dem 1:0 der Stuttgarter keinen Bruch.

Hartmanns recht zaghaften Schuss aus der Distanz ließ Unger unnötig durchrutschen. Karlsruhe blieb aber spritziger und spielbestimmend. Stuttgart kämpfte mit Problemen im Aufbau. Essigs 1:1 war nicht nur, weil die Kickers in der Entstehung nicht konsequent genug klärten, fast überfällig.

Den schmeichelhaften Kickers-Sieg sicherte dann ausgerechnet das bis dahin schlecht harmonierende Sturmduo Okpala und Mesic. Ersterer flankte, Letzterer vollendete volley.

Sigor Paesler

Kicker-Sportmagazin

Kickers siegen gegen KSC II

Die Stuttgarter Kickers bleiben auf der Erfolgsspur. Gegen den Karlsruher SC II gewannen die Blauen heute Abend mit 2:1 Tore. Manuel Hartmann (28. ) und Mirnes Mesic (73. ) erzielten die Tore vor 3550 Zuschauern.

Damit bleiben die Stuttgarter Kickers Tabellenführer der Regionalliga Süd. Am Sonntag müssen die Blauen beim 1. FC Kaiserslautern II ihre Tabellenführung verteidigen.

Vorberichte: Kickers – Karlsruher SC II

Regionalliga: heute gegen KSC II
Heimpremiere der Kickers
 
STUTTGART (ump). Bevor die Stuttgarter Kickers heute (19 Uhr, Gazistadion) zum ersten Heimspiel der Fußball-Regionalligasaison gegen den Karlsruher SC II antreten, hat der Trainer gestern früh erst einmal eine Hiobsbotschaft verkraften müssen: Oliver Stierle wird rund vier Wochen ausfallen. Zwar hat sich der Verdacht auf Bänderriss bei der Kernspintomografie nicht bestätigt, aber auch eine starke Dehnung reicht für die längere Zwangspause des Mittelfeldspielers. Hinzu kommt bereits der Ausfall des als Spielmacher aus Offenbach geholten Laszlo Kanyuk, sodass bereits am zweiten Spieltag zwei Leistungsträger fehlen. „Im Moment können wir das vielleicht noch verkraften“, sagt Robin Dutt, „aber viel passieren darf jetzt nicht mehr.“ Doch der Trainer weiß: „Finanziell haben wir keinen Spielraum mehr für Neuverpflichtungen.“

Heute zur Heimpremiere sollen dennoch die positiven Eindrücke des Auftaktsiegs in Aalen bestätigt werden, wobei der Trainer warnt: „Man darf nicht erwarten, dass wir jetzt jedes Spiel mit 5:2 gewinnen. Wenn es mal spielerisch nicht so läuft, müssen wir auch mit einem 1:0 zufrieden sein.“ Drei Punkte sollen auf jeden Fall her, auch wenn die Kickers ein ganz anderer Gegner erwartet als im ersten Spiel. „Es ist eben eine Amateurmannschaft, die topfit ist“, sagt Dutt, der die Gäste am vergangenen Freitag beim 2:2 gegen den FK Pirmasens beobachtet hat.

Die Rollen sind aber klar verteilt: Favorit sind die Kickers, der KSC ist Außenseiter. Dutt hat deshalb in den vergangenen zwei Tagen nochmals die Fehler aus dem Aalen-Spiel angesprochen, die vor allem im gruppentaktischen Bereich des Defensivverhaltens lagen. „Das haben wir sachlich aufgearbeitet“, sagt Dutt, der überzeugt ist: „Die Mannschaft hat das dementsprechend aufgenommen und wird nicht überheblich sein.“

So oder so: die Erwartungshaltung in Degerloch ist gestiegen. Das hat der Trainer seit dem Wochenende gespürt. „Man merkt doch, dass viele Fans, die in Aalen nicht dabei waren, sehen wollen, ob da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die das Zeug dazu hat, ganz vorne mitzuspielen.“ Hinzu kommt die generelle Lust auf Fußball nach der Weltmeisterschaft und der langen Sommerpause, sodass der Kickers-Coach mit rund 3500 Zuschauern rechnet. Was deutlich über dem kalkulierten Schnitt von zweieinhalbtausend liegt. Doch die Kickers wollen sich ja positiv abheben – und Werbung in eigener Sache betreiben. Schließlich kommt es im nächsten Heimspiel schon zum Derby gegen den VfB II – und am 9. September (15.30 Uhr) zum Pokalschlager gegen den Hamburger SV.

Stuttgarter Zeitung

Optimismus ja, Übermut nein
 
FUSSBALL Die drei Neuzugänge der Kickers bestärken die Hoffnung, in die zweite Liga aufzusteigen
 
Degerloch. Beim Saisonauftakt in Aalen haben die Stuttgarter Kickers am Samstag überzeugt, heute beim ersten Heimspiel gegen den Karlsruher SC II gilt es, sich erneut zu beweisen. Der BLICK VOM FERNSEHTURM sprach mit den neuen Spielern, um herauszufinden, inwiefern sie zum Erfolg der Mannschaft beitragen könnten.

Von Andrea Jenewein

Das kleine, doch bedeutungsschwangere Wörtchen Aufstieg ist in aller Munde. Mal kommt es vorsichtig über die Lippen, als ein verhaltener Wunsch, dann wieder wird es voller Übermut herausgeschleudert, als eine Kampfansage. Robin Dutt, der Trainer der Stuttgarter Kickers, verwendet es voller Optimismus, ist doch „die Ausgangssituation so gut wie noch nie“. Stefan Minkwitz, der Co-Trainer, blickt stolz auf sechs Wochen intensiver Vorbereitungszeit zurück, in der „die Spieler insgesamt höchstens drei Tage frei gehabt haben – und froh waren, wenn sie endlich in der Waagerechten lagen“. Doch nicht allein dieser Fakt trieb den Dauerkartenverkauf um zehn Prozent in die Höhe, sondern maßgeblich verantwortlich für die allgemeine Euphorie sind die drei Neuzugänge Christian Okpala, Sascha Benda und Laszlo Kanyuk. Mit diesen Spielern erhofft sich Dutt, „die Prozentpunkte, die bisher noch zum Aufstieg gefehlt hatten, endlich erbringen zu können“.

Als einen „großartigen Techniker im Mittelfeld“ kündigte Guido Dobbratz, der bekannte ehemalige SWR-Sportreporter, den in Ungarn geborenen Laszlo Kanyuk bei der Kickers Hocketse im Juli an. Diese Aussage zu bewerten, ziert sich der 27 Jahre alte Fußballer, doch dass er gerne im Mittelfeld spielt, gerne viel läuft und immer da zur Stelle ist, wo im Spiel Not am Mann ist, das bestätigt er voller Inbrunst. Im Moment ist er allerdings zum Nichtstun verdammt, hat er sich doch pünktlich zum Saisonauftakt einen sechs mal elf Zentimeter großen und drei Zentimeter tiefen Bluterguss zugezogen, der „aussieht wie eine Gurke“. Gestern wurde Kanyuk operiert, das Hämatom wurde aufgeschnitten und eine Drainage gelegt.

Sechs Wochen soll er laut seinem Arzt nicht spielen können, aber der Verletzte selbst gibt sich zuversichtlich: „Ich denke, in drei bis vier Wochen bin ich wieder einsatzfähig.“ Über den Sieg seiner Mannschaft freut er sich sehr: „Ich war immer der Meinung, dass wir von Anfang an stark spielen müssen, um dann auf den Erfolgen aufzubauen.“ Den neuen Kollegen fühlt er sich verbunden, auch wenn er weiß, dass er nach seiner Genesung erst durch Leistung überzeugen muss, um völlig in die Truppe integriert zu werden. Kanyuk kommt aktuell von der Zweitligamannschaft der Offenbacher Kickers, und wechselte unter anderem wegen der Nähe zu seiner Heimatstadt Sasbach zu den Stuttgarter Kickers. Andere Angebote aus der Regionalliga interessierten ihn nur bedingt, wollte er doch unbedingt unter dem Trainer Robin Dutt spielen. In Stuttgart möchte sich der ehrgeizige Spieler neu beweisen – und dem Verein Erfolg bringen. „Verlieren kann ich nicht“, sagt Kanyuk, der sich immer dann langweilt, wenn er gerade mal nicht auf dem Spielfeld steht.

Nicht nur für Dobbratz ist der in Nigeria geborene Christian Okpala der „Torschützenkönig“ der vergangenen Saison. In den weniger als 20 Spielen, zu denen er auf Grund einer fünfmonatigen Verletzungspause gerade einmal antreten konnte, erzielte er 16 Tore. Für die Stuttgarter Kickers ist seine Vertragsunterzeichnung ein Glücksfall. Zumal der nicht abzusehen war, hatte der 29-Jährige doch nicht unerheblich zum Aufstieg seines früheren Vereins, des FC Augsburgs beigetragen. Dennoch verlängerten die Augsburger seinen Vertrag nicht, und so entschied sich der Stürmer – trotz mehrerer Angebote aus dem Profibereich – für den Degerlocher Traditionsverein. Es war eine sehr spontane Entscheidung: Okpala kam mit seiner damals noch schwangeren Frau und seinem dreieinhalbjährigen Sohn nach Degerloch, sprach bei einem Essen mit dem Trainer und der Geschäftsführung, schaute sich das Kickers-Gelände an – und sagte zu. Überzeugt haben ihn und seine Familie auch die Nähe zu Augsburg und der Schweiz, dem Heimatland seiner Frau Cornelia. Die Familie ist Okpala sehr wichtig, seine sportliche Karriere, die ihn schon nach Israel, Österreich, Tunesien und die Schweiz geführt hat, richtet er nun auch nach deren Bedarf aus. Dennoch weiß der Stürmer, dass er für Höheres geschaffen ist. Für ihn ist deshalb der Aufstieg seiner neuen Mannschaft unabdingbar; falls dies nicht gelingen sollte, kann er nicht versprechen, dass er bei den Blauen bleibt. Doch er bereitet ihnen den Weg: Gegen Aalen erzielte er zwei Tore, auch wenn bei einem strittig ist, ob er tatsächlich der Torschütze ist: „Egal, Hauptsache der Schuss ging rein“, sagt er großzügig. Okpalas Traum ist es, Fußballmanager für junge Spieler aus Afrika zu werden – und kurzfristiger: den Aufstieg der Kickers gewährleisten.

Sascha Benda ist laut Dobbratz der „Freistoßspezialist“ – und er ist auch der wieder gefundene Sohn. Zwei Jahre lange war der in der Abwehr spielende Fußballer bei den Stuttgarter Kickers, bevor er dann ebenfalls für zwei Jahre zum FC Augsburg wechselte. Jetzt ist er wieder bei den Blauen und sei, abgesehen von den Erfahrungen, die er inzwischen sammeln konnte, „ganz der selbe geblieben“. Insofern ist er der Richtige, um Vergleiche zwischen damals und heute zu ziehen: „Ich kenne noch die Hälfte der Mannschaft, und ich merke schon, dass sie sich spielerisch verstärkt hat“, sagt Benda. Auch er ist zuversichtlich, dass der Aufstieg der Kickers gelingen kann – und will das Seinige dazu tun, dass es dazu kommt. Schließlich ist er mit seinen 26 Lenzen im besten Fußballeralter, und weiß um seine Stärken in der Offensive und im Freistoß. Er bleibt den Blauen – anders als sein Teamkollege Okpala, den er schon aus Augsburg kennt – aber auch erhalten, sollten sie weiterhin in der Regionalliga spielen müssen; sein Vertrag läuft zwei Jahre. Auch bei Benda, der mit seiner Frau und seinem 20 Monate alten Sohn Pascal in Karlsruhe wohnt, spielte die Nähe zu Stuttgart eine Rolle bei seiner Entscheidung für die Kickers.

Stuttgarter Zeitung

Dutt fordert Geduld gegen den KSC
 
Stierle fällt vier Wochen aus
 
Stuttgart (jüf) – Das 5:2 in Aalen hat die ohnehin hohen Erwartungen beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers weiter ansteigen lassen. Trainer Robin Dutt sieht darin kein Problem, dennoch warnt er vor dem ersten Saisonheimspiel am heutigen Mittwoch (19 Uhr/Gazistadion) gegen den Karlsruher SC II: „Das wird ein völlig anderes Spiel. Der KSC wird mit einem Punkt zufrieden sein“, sagt Dutt und ergänzt: „Dieses junge Team wird uns konditionell alles abverlangen. Wir brauchen Geduld.“

Unterdessen steht nach einer Kernspintomografie bei Oliver Stierle die genaue Diagnose seiner Verletzung fest: Der Mittelfeldspieler hat in Aalen eine starke Bänderdehnung und eine Einblutung am Knöchel erlitten. Er fällt vier Wochen aus.

Nach wie vor auf Vereinssuche befindet sich Ex-Kickers-Spieler Emanuel Akwuegbu. Neuerdings gibt es Kontakte zu den SF Siegen und zum SV Waldhof Mannheim.

Fest steht inzwischen der Termin des DFB-Pokal-Spiels gegen den Hamburger SV. Die Partie findet am Samstag, 9. September (15.30 Uhr), im Gazistadion statt.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers empfangen den KSC II – Dutt setzt auf „Aalener Schwung“

Zuversichtlich und mit dem zuletzt bewährten Team werden die Kickers am Mittwochabend (Anstoß um 19.00 Uhr) ihre Heimpremiere im GAZi-Stadion auf der Waldau gegen die 2. Mannschaft vom Karlsruher SC bestreiten. „Wir wollen den Schwung aus Aalen mitnehmen, um auch gegen Karlsruhe zu den nötigen Toren und Punkten zu kommen“, gab sich Kickers-Trainer Robin Dutt nach dem Abschlußtraining optimistisch.
Robin Dutt selbst beobachtete die Karlsruher bei ihrem 2:2-Unentschieden gegen Pirmasens und sah dabei eine junge, engagierte Karlsruher Mannschaft. „Die sind hungrig und laufbereit. Da müssen wir wie in Aalen 90 Minuten Gas geben“, so der Kickers-Trainer

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Krieg-Elf vor schwerer Aufgabe in Stuttgart

Bereits am morgigen Mittwoch (19 Uhr) steht für den KSC II die zweite Partie der neuen Regionalliga-Spielzeit an. Dabei müssen die Karlsruher beim Aufstiegsaspiranten Stuttgarter Kickers antreten.

Nur fünf Tage nach dem ersten Spieltag in der Regionalliga Süd, an dem der KSC II gegen Aufsteiger FK Pirmasens nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus kam, steht für die Mannschaft von Rainer Krieg und Michael Wittwer schon die nächste Partie auf dem Plan. Am morgigen Mittwoch (19 Uhr) gastieren die Karlsruher bei den Stuttgarter Kickers. Cheftrainer Krieg ist aufgrund der Gelb-Rot-Sperre von Stanislaus Bergheim in jedem Fall zu Änderungen in seiner Startelf gezwungen.

Dass sie wohl nicht umsonst zu den Aufstiegsfavoriten zählen, stellten die Stuttgarter am vergangenen Samstag beim VfR Aalen unter Beweis. Das Team von Robin Dutt überrannte die Aalener förmlich und siegte am Ende mit 5:2. Auch die Profimannschaft des KSC bekam während ihres Trainingslagers in Baiersbronn bereits die Stärke der Kickers zu spüren und gewann das Testspiel nur knapp mit 2:1.

Homepage Karlsruher SC

Stierle mit Knochenquetschung – Kanyuk fällt weiter aus

Die sportmedizinische Untersuchung bei dem in Aalen verletzten Kickers-Spieler Oliver Stierle hat ergeben, daß er sich eine starke Knochenquetschung mit einer tiefen Einblutung sowie eine Bänderdehnung zugezogen hat. „Wohl ist es kein Bänderriß, aber Stierle dürfte damit weiterhin vier bis sechs Wochen ausfallen“, diagnostizierte Kickers-Mannschaftsarzt Dr. Christian Mauch.
Mit einem Spezialschuh wird nun das Bein von Stierle zwei Wochen lang ruhig gestellt, ehe er wieder mit dem Aufbautraining beginnen kann. 
 
Ebenfalls vier bis sechs Wochen dürfte auch Neuzugang Laszlo Kanyuk fehlen. Bei der Operation im Klinikum Bad Cannstatt wurde der hartnäckige Bluterguß aufgelöst sowie eine Drainage gesetzt. Nun hofft das Ärzteteam um Dr. Arnold, daß es zu keiner Nachblutung kommt und die Wunde gut verheilt.

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