Presse zu Stuttgarter Kickers – TSG Hoffenheim (3:1)

Kickers: die Mannschaft sagt Danke

Robin Dutts letztes Heimspiel versöhnt für so manch schwache Leistung in der Rückrunde

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben in der Fußball-Regionalliga vor 2820 Zuschauern verdient mit 3:1 gegen den Aufsteiger Hoffenheim gewonnen. „Die Mannschaft wusste, wie wichtig mir das Spiel war“, sagte der scheidende Trainer Robin Dutt.

Von Joachim Klumpp

Fußball ist zwar kein Wunschkonzert, aber manchmal muss man die Feste eben feiern, wie sie fallen. Zum Beispiel am vergangenen Samstag. Da saß der Kickers-Trainer Robin Dutt letztmals bei einem Heimspiel auf der Bank, hatte sich aber zum Abschied keine Blumen, sondern einen Sieg gewünscht. Beim 3:1 gegen Hoffenheim bekam er nun beides, an Pfingsten fiel gewissermaßen Ostern und Weihnachten zusammen. „Die Blumen nehme ich jetzt noch lieber und schenke sie meiner Frau – und die drei Punkte friere ich ein“, sagte der 42-Jährige später.

Dutts letzter Heimauftritt hatte es durchaus verdient, in Erinnerung zu bleiben. Denn die Mannschaft zeigte das beste Spiel im Jahr 2007, war von der siebten Minute (Vaccaros großer Chance) bis zur 88. Minute (Kacanis Treffer zum Endstand) mehr als präsent, was durchaus mit dem Trainer zusammenhing. „Sie wussten, wie wichtig mir das Spiel war“, sagte Dutt später, „vielleicht habe ich das sogar mal in einem Nebensatz fallen lassen.“

Dabei standen die Vorzeichen nicht gut. Nachdem der Torwart David Yelldell von den Fans als bester Spieler geehrt worden war (mit immerhin 40 Prozent der Stimmen), wurden die scheidenden Hartmann (Koblenz) und Kanitz (Ziel unbekannt) offiziell verabschiedet, ebenso wie in Abwesenheit die erkrankten Bischoff (Reutlingen) und Weller (Osnabrück?) sowie der verletzte Dundee (zurück nach Offenbach?). So rückte der A-Jugendliche Hikmet Orgo überraschend in den Kader, um die U-23-Quote zu erfüllen. Fazit Dutt: „Wir pfiffen aus dem letzen Loch.“

Aber das nicht schlecht. Kein Wunder, wenn Dutt sagt: „Ich bin froh, dass ich meinem Nachfolger ein intaktes Team übergebe.“ Schade, dass Peter Zeidler nicht im Gazistadion war, er hätte einige Fingerzeige bekommen. Auch in taktischer Hinsicht. Yildiz spielte im defensiven Mittelfeld, was eine Option ist; Rodriques zeigte bei seinem Debüt in der Startformation, dass er der nächste Youngster sein könnte; Vaccaro ackerte unermüdlich im Sturm, wenn auch ein wenig glücklos; und Gambo spielte, obwohl zuletzt krank, 70 Minuten lang, ehe er sich nach dem Führungstor zum 2:1 auswechseln ließ.

Der Manager Joachim Cast jedenfalls versicherte, dass er dem Neucoach von bisher vielleicht verborgenen Qualitäten berichten könne. Und natürlich von Mustafa Parmak, dessen Talent in Degerloch zwar hinreichend bekannt ist, aber eben nicht konstant genug aufblitzt. Am Samstag war er jedenfalls der überragende Mann auf dem Platz. Der 25-Jährige schoss das erste Tor selbst (nachdem er schon den Freistoß herausgeholt hatte), bereitete das zweite mit einem abgefälschten Schuss und das dritte mit einem Eckball vor. Cast: „Wenn er so spielt, wird er uns nächste Saison noch viel Freude bereiten.“ Aber sich parallel dazu auch nachhaltig für höhere Aufgaben empfehlen, zumal sein Vertrag im Sommer 2008 ausläuft. Parmaks vorläufige Abschiedsworte gingen aber an Robin Dutt: „Er ist ein überragender Trainer.“

Der warnte noch schnell, die Messlatte im Umfeld des Vereins nicht zu hoch zu legen. „Die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga kann nur das Ziel sein.“ Dafür suchen die Kickers noch die eine oder andere Verstärkung. Zum Beispiel in der Innenverteidigung. Der Kandidat Patrick Hildebrandt schoss am Samstag für Pirmasens das Siegtor, und das Präsidiumsmitglied Walter Kelsch bezifferte die Chancen auf eine Verpflichtung auf 50:50.

Kickers: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Härter, Stierle – Parmak, Yildiz, Benda (64. Sökler), Rodrigues (73. Kanitz) – Gambo (60. Kacani), Vaccaro.

Tore: 1:0 Parmak (28.), 1:1 Mesic (35., Foulelfmeter), 2:1 Gambo (59.), 3:1 Kacani (88.)

Stuttgarter Zeitung

Ein Sieg krönt die Abschiedsfeier

Stuttgarter Kickers gewinnen letztes Heimspiel gegen Hoffenheim 3:1

Stuttgart – Mit einem 3:1(1:1)-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim haben sich die Stuttgarter Kickers im letzten Heimspiel der Saison von ihren Fans verabschiedet. Besonders glücklich darüber war der scheidende Trainer Robin Dutt: „Die Mannschaft wusste, wie viel mir das bedeutet.“

VON DIRK PREISS

Wer bis zum Samstag noch nicht wusste, dass Robin Dutt die Stuttgarter Kickers verlassen wird, der wurde vom Noch-Trainer persönlich aufgeklärt. „Ich gratuliere der TSG Hoffenheim zum Aufstieg in die zweite Liga“, sagte der Coach – und fügte in Richtung des Hoffenheimer Trainers Ralf Rangnick hinzu: „Wir sehen uns.“

Dutt wechselt zum SC Freiburg – und hatte sich in seinem letzten Heimspiel nichts sehnlicher gewünscht als einen Sieg. „Die Mannschaft wusste, wie viel mir das bedeutet“, sagte er hinterher, „entsprechend hat sie heute gespielt.“

Nach einer eher misslungenen Rückrunde haben die Blauen mit dem Sieg gegen den Aufsteiger tatsächlich auch ihre Fans noch einmal ein wenig versöhnt. „Das war mal wieder ein richtig gutes Spiel“, freute sich Manager Joachim Cast. Mustafa Parmak hatte die Blauen mit einem sehenswerten Freistoß in Führung gebracht. Ex-Kickers-Stürmer Mirnes Mesic glich per Elfmeter zwar aus, in der zweiten Halbzeit investierten die Kickers aber mehr als die Hoffenheimer und wurden dafür belohnt. Bashiru Gambo traf zum 2:1, Sokol Kacani machte alles klar.

Davor und danach stand alles im Zeichen der Abschiedsfeier. Nicht nur der Trainer wurde verabschiedet, sondern auch die Spieler Manuel Hartmann (TuS Koblenz), Nico Kanitz und Sean Dundee (Ziel unbekannt). Derweil hat Cast für diese Woche weitere Neuverpflichtungen angekündigt. Eine davon könnte Patrick Hildebrandt (23) sein. Der Wechsel des Abwehrspielers vom Absteiger FK Pirmasens zu den Kickers gilt als sehr wahrscheinlich.

Mit all dem hat Robin Dutt nun nichts mehr zu tun. Den Weg der Kickers wird er aber weiterverfolgen. Und er warnt: „Die Qualifikation zur eingleisigen dritten Liga ist eine große Herausforderung.“ Dieses Ziel allerdings sei nur zu erreichen, wenn alle im Umfeld realistisch blieben. Und weil auch der Coach weiß, wie schnell bei den Kickers Träume blühen, erklärte er: „Ich hoffe, meinem Nachfolger bleiben diese Träumereien erspart.“

Stuttgarter Nachrichten

In der zweiten Hälfte fehlt die Kraft

REGIONALLIGA: Hoffenheim verliert bei den Stuttgarter Kickers und verspielt die Meisterschaft

Stuttgarter Kickers – TSG Hoffenheim 3:1

Stuttgart: Yelldell – Steinle, Wildersinn, Härter, Stierle – Yildiz – Parmak, Benda (65. Sökler), Rodrigues (73. Kanitz) – Gambo (60. Kacani), Vaccaro.

Hoffenheim: Stolz – Bindnagel, Göttlicher, Lapaczinski, Löw (65. Throm) – Teber (77. Janker), Salihovic – Copado, Paljic – Mesic, Maric (65. Cescutti).

Schiedsrichter: Maier (München) – Zuschauer: 2820. – Tore: 1:0 Parmak (28.), 1:1 Mesic (35./Foulelfmeter), 2:1 Gambo (59.), 3:1 Kacani (88.). – Gelbe Karten: Gambo, Yildiz. – Beste Spieler: Parmak, Stierle / Paljic, Bindnagel.

Der Wunsch von Trainer Robin Dutt wurde erfüllt: Dank eine tollen Leistung seiner Mannschaft feierten die Kickers einen verdienten 3:1-Heimsieg gegen Zweitligaaufsteiger TSG Hoffenheim. Mustafa Parmak vollstreckte per tollem Freistoß zum 1:0 (28.), Bashiru Gambo (59.) und Sokol Kacani (88.) trafen aus kurzer Distanz. Ex-Kickers-Spieler Mirnes Mesic verwandelte per Foulelfmeter in der 35. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Es war von Anfang an ein hohes Tempo im Spiel, beide Mannschaften versuchten, spielerisch den Erfolg zu suchen. Die Kickers störten schon früh in der gegnerischen Hälfte und erkämpften immer wieder die Bälle. Dank der spielerischen Klasse der Hoffenheimer entwickelte sich ein ansehnliches Regionalligaspiel. Hoffenheim war in der 20. Minute zum ersten Mal gefährlich: Eine Flanke von Paljic köpfte Maric ins Netz, doch stand er knapp im Abseits, so dass der Treffer nicht zählte. Nach einem schnellen Konter der Kickers wurde das Solo von Mustafa Parmak 20 Meter vor dem Tor nur durch ein Foul gebremst. In zentraler Position legte sich der Mittelfeldspieler den Ball zurecht und schlenzte unhaltbar über die Mauer direkt in den Torwinkel. Das 1:0 durch Mustafa Parmak (28.). Nach einem unnötigen Foul von Bashiru Gambo an Copado auf der Grundlinie entschied das Schiedsrichtergespann auf Foulelfmeter für Hoffenheim. Mirnes Mesic behielt die Nerven und traf links oben ins Tor zum 1:1 (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Kickers aber gleich wieder in Führung gehen können: Angelo Vaccaro legte schön auf Recep Yildiz ab, der aus 20 Metern gleich abzog, doch Hoffenheims Keeper Stolz konnte erneut stark mit der Hand abwehren. Er fischte den Flachschuss aus der rechten Ecke und bewahrte so sein Team vor dem erneuten Rückstand vor dem Seitenwechsel.

Nach einem abgefälschten Schuss von Mustafa Parmak im Hoffenheimer Strafraum landete die Kugel vor den Füßen von Bashiru Gambo, der schneller als sein Gegenspieler reagierte und im Fallen den Ball am Gästekeeper vorbeidrückte. Die erneute 2:1-Kickers-Führung in der 59. Spielminute. Danach spielten eigentlich nur noch die Hausherren. Man merkte dem Kickers-Team an, dass sie ihrem Trainer unbedingt drei Punkte zu seiem Abschied vor den Kickers-Fans schenken wollten und gaben wirklich bis zum Schluß Gas. Endlich gab es wieder einige gelungene Spielzüge zu sehen, der Einsatz und die Laufbereitschaft stimmt bei wirklichen allen Spielern. Die Hoffenheimer kamen zwar gelegentlich zu Kontern, doch wurde sie teilweise schlecht ausgespielt.

Die besten Chance zum 3:1 hatte erneut der starke Mustafa Parmak, als Angelo Vaccaro auf rechts aussen sich durchsetzen konnte und wieder klug zurücklegte auf Parmak, doch Sokol Kacani lief genau in die Schussbahn und bekam die Kugel an den Rücken (78,). Zwei Minuten vor Spielende sorgte der eingewechselte Stürmer aber dann für die endgültige Entscheidung: Nach einer Flanke von Mustafa Parmak an der Eckfahne stand Sokol Kacani am kurzen Pfosten und drückte die Kugel über die Linie zum 3:1-Endstand.

Ralf Rangnick meinte zum Spiel: „Die erste Halbzeit war ganz okay von unserer Seite, wir haben gearbeitet um dann mit dem Unentschieden in die Pause zu gehen. In der zweiten Halbzeit waren wir kräftemäßig nicht mehr so gut, die letzte Spannung um das Spiel zu gewinnen hat heute einfach gefehlt.“ Robin Dutt sagte: „Meine Spieler haben gewusst, dass mir ein Sieg heute sehr viel bedeutet. Es war von Anfang an ein hohes Tempo im Spiel, wir haben den Gegner früh in der eigenen Hälfte unter Druck setzen können. In der zweiten Halbzeit habe ich meine Jungs bewundert, wie sie trotz der Hitze alles gegeben haben.“

Fränkische Nachrichten

Vorberichte: Stuttgarter Kickers – TSG Hoffenheim (Teil II)

Eine Ära neigt sich dem Ende zu

Robin Dutts letztes Heimspiel

STUTTGART (ump). Die Saison in der Fußball-Regionalliga ist zwar noch nicht zu Ende, doch beim Spiel der Stuttgarter Kickers gegen Hoffenheim (morgen, 14 Uhr) wird der Trainer Robin Dutt offiziell verabschiedet: „Da kommt schon ein wenig Wehmut auf.“

Wenn morgen die Stuttgarter Kickers auf die TSG Hoffenheim treffen, gibt es eine Mischung aus Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude. Der Trainer Robin Dutt wird zum letzten Mal bei einem Heimspiel auf der Bank Platz nehmen, ehe er im Sommer zum SC Freiburg wechselt. Der hat gestern seinen Manager Andreas Bornemann entlassen, weil er sich mit Dutt nicht verstand, und durch Dirk Duffner (zuletzt 1860 München) ersetzt. Mit einem Kommentar zu seinem künftigen Arbeitgeber hält sich der 42-Jährige wie gewohnt zurück, für ihn zählt zunächst nur Hoffenheim: „Ich brauche keine Blumen und keine großen Geschenke. Ein Sieg würde mir schon genügen.“ Schließlich hat Dutt das Saisonziel (Platz sechs) nicht aus den Augen verloren, „es wäre ein schöner Abschluss nach fünf Jahren Kickers“. Zunächst als Amateurtrainer, von 1. November 2003 an dann als Chefcoach, wobei der erste Sieg gegen den FC Augsburg (mit Armin Veh übrigens) „im Nachhinein mein schönster war“.

Gegen Hoffenheim gibt es genug Motivation, nicht zuletzt das Wiedersehen mit dem ehemaligen Torjäger Mirnes Mesic. Der Stürmer wechselte bekanntlich in der Winterpause Hals über Kopf zum Aufsteiger Hoffenheim – und hat dies nicht bereut. „Viele haben zwar gesagt, mit mir wäre es bei den Kickers besser gelaufen, aber das glaube ich nicht.“ Warum? „Wir waren zwar in der Stammelf gut besetzt, aber dahinter taten sich doch Lücken auf“, sagt Mesic, der sich bei Hoffenheim unter Ralf Rangnick auf Anhieb einen Stammplatz gesichert hat, wobei er am vergangenen Wochenende wegen einer Sperre pausieren musste. „Jetzt bin ich wieder dabei“, sagt Mesic. Denn es gibt keine Klausel, dass er gegen seinen Exklub nicht spielen darf. Immerhin bekamen die Kickers alles in allem rund 200 000 Euro Ablöse.

Zumindest finanziell hat sich das Geschäft gelohnt. Dazu steht der Präsident Dirk Eichelbaum, „auch wenn uns der Wechsel sportlich sicher den Zahn gezogen hat“, wie er gestern im Vorfeld der Partie betonte. Und auch der scheidende Trainer sieht die Abgänge des Sturmduos Okpala und Mesic im Nachhinein als Knackpunkt. „Von da an war klar, dass das Gesamtpaket nicht stimmt.“

Also steht die Rückrunde in dieser Saison mehr unter dem Zeichen der Ausbildung junger Spieler, sicher eine große Stärke des scheidenden Trainers. Quasi symbolisch plant Robin Dutt in der Partie gegen Hoffenheim (in der die gesperrten Akcay und Hartmann fehlen) das Debüt von Dominique Rodriguez, „der es in der Regionalliga packen kann“. Und vielleicht sogar muss. Denn Eichelbaum betont trotz diverser Neuzugänge: „In der nächsten Saison müssen wieder zwei junge Spieler den Sprung schaffen. Diese Philosophie vertreten wir weiter.“ Auch ohne den Mentor Robin Dutt.

Die Stuttgarter Kickers treten am Pfingstsonntag zu einem Benefizspiel beim TB Ruit an. Die Aktion des Fußball-Regionalligisten kommt dem früheren Jugendleiter Antonio Cinquina zugute, der seit einem Herzinfarkt im Koma liegt und von seiner Frau und den drei Kindern betreut wird. Die Partie in den Talwiesen beginnt um 17 Uhr, bereits um 14 Uhr treffen die beiden B-Jugend-Mannschaften der Vereine aufeinander. Zu den Einnahmen kommt auch der Erlös einer Tombola.

NACHGEFRAGT MIRNES MESIC, STüRMER DER TSG HOFFENHEIM
„Ich habe meine letzte Chance genutzt“

Der 29-Jährige freut sich auf das Wiedersehen mit den Stuttgarter Kickers

Hoffenheim – Die Aufregung war groß, als Stürmer Mirnes Mesic in der Winterpause von den Regionalliga-Fußballern der Stuttgarter Kickers zum Liga-Konkurrenten TSG Hoffenheim wechselte. Denn beide Mannschaften kämpften noch um den Aufstieg in die zweite Liga und in Mesic verloren die Kickers ihren besten Spieler. Mittlerweile haben die Hoffenheimer den Aufstieg sicher, die Stuttgarter haben ihn deutlich verpasst und morgen (14 Uhr) treffen beide Mannschaften aufeinandern. „Mit ein paar Pfiffen werde ich mich schon abfinden müssen“, sagt der 29-Jährige im Gespräch mit Sigor Paesler.

Sie wollten unbedingt in die zweite Liga, das haben sie jetzt mit der TSG Hoffenheim geschafft – Gratulation.

Mesic: Es ist ein super Gefühl. Als ich in der Winterpause gewechselt bin, war ich mir ziemlich sicher, dass es in Hoffenheim mit dem Aufstieg klappen würde. In Stuttgart habe ich diese Chance nicht mehr so gesehen. Ich war überrascht, dass mich die Kickers in der Winterpause gehen ließen. Aber jetzt bin ich überglücklich, denn es war immer mein Traum, in der zweiten Liga zu spielen.

Sie waren mit dem Ziel in die Saison gestartet, mit den Stuttgarter Kickers den Aufstieg zu schaffen. Jetzt haben Sie mit den Hoffenheimern gefeiert. Fühlt sich das nicht auch irgendwie komisch an?

Mesic: Es ist schon irgendwie traurig, vor allem, weil ich mich bei den Kickers in den dreieinhalb Jahre sehr wohl gefühlt habe. Es sind dort super Fans und ich wäre gerne mit der Mannschaft in die zweite Liga aufgestiegen. Aber nachdem ich vorher einige Angebote ausgeschlagen habe, weil ich eigentlich nie weg wollte, habe ich nun mit fast 30 Jahren meine vielleicht letzte Chance genutzt.

Mit welchen Gefühlen sehen Sie dem Spiel gegen Ihre ehemaligen Kameraden entgegen?

Mesic: Ich freue mich darauf, die alten Kumpels wieder zu treffen. Ich denke, dass die Fans nicht so positiv reagieren werden, weil ich zu einem direkten Konkurrenten gewechselt bin. Mit ein paar Pfiffen werde ich mich schon abfinden müssen – aber ich freue mich auf das Spiel.

Wie froh sind Sie, dass es in der Begegnung sportlich um nichts mehr geht?

Mesic: Sehr. Ich habe schon direkt nach meinem Wechsel zu den Mitspielern in Hoffenheim gesagt: Hoffentlich kommt es nicht auf das Spiel bei den Kickers an.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung und die Perspektiven der Kickers?

Mesic: Es war eine schwierige Saison für die Kickers mit dem Ärger um Christian Okpala, meinem Wechsel, dem Rücktritt von Präsident Hans Kullen und dem bevorstehenden Weggang von Trainer Robin Dutt. Es war viel Theater im Verein und so wurde es für die Mannschaft natürlich sehr schwer, den Aufstieg zu schaffen. Ich glaube auch, dass es in der nächsten Runde nicht leicht wird, die Qualifikation zur dritten Liga zu schaffen. Aber in Stürmer Nico Beigang haben sie schonmal einen guten Mann geholt.

Sie haben sich in Hoffenheim erstaunlich schnell zurecht gefunden und sind Stammspieler geworden.

Mesic: Fünf Tore in zehn Spielen – das ist fast eine Quote wie davor bei den Kickers. Einen Tag nach dem Wechsel ging es ja schon ins Trainingslager und da haben mich die neuen Mitspieler klasse aufgenommen. Ich bin der Mannschaft dankbar und fühle mich hier sehr wohl.

Wie wird sich die TSG in der zweiten Liga behaupten?

Mesic: Das ist schwer zu sagen. Wir werden uns schon verstärken müssen. Aber ich freue mich jetzt einfach auf die zweite Liga.

Die TSG Hoffenheim hat große Ambitionen. Wann spielen sie mit dem Verein in der Bundesliga?

Mesic (lacht): Jetzt müssen wir erst einmal schauen, dass wir in der zweiten Liga bleiben. Die Saison wird knallhart. Über alles andere mache ich mir noch keine Gedanken.

Eßlinger Zeitung

Abschied von Robin Dutt: Fünf Jahre Kickers

Am Samstag werde ich mein letztes Heimspiel als Kickers Trainer begleiten. Es ist die Zeit gekommen zurück zu blicken und Danke zu sagen. Fünf Jahre Kickers liegen nun hinter mir. Fünf Jahre die mich geprägt haben und an die ich immer sehr gerne zurück denken werde. Angefangen hat alles mit unserem Amateurteam im Juli 2002. Im Oktober 2003 dann die Beförderung zum Cheftrainer und der Beginn einer großen Aufgabe. Drei Monate zuvor war die Mannschaft sportlich aus der Regionalliga abgestiegen, durch den Lizenzentzug eines anderen Vereines, blieben die Kickers in der Regionalliga, standen aber wieder auf einem Abstiegsplatz und finanziell am Rande der Insolvenz.

Damals war uns allen klar , dass wir vieles ändern mussten. Wir mussten den Etat auf ein Minimum runterfahren und die Mannschaft umstrukturieren. Letzteres kam mir sehr entgegen da ich mein Konzept mit der Amateurmannschaft in die Profimannschaft mitnehmen konnte. Dementsprechend natürlich war das Ziel zukünftig einen größt möglichen Anteil an eigenen ausgebildeten Spielern oder aus unterklassigen Vereinen der Region in die Mannschaft einzubauen und den Verein wieder auf finanziell solide Beine zu stellen.
Dieses Ziel habe wir gemeinsam erreicht. Zwölf unserer Spieler der 1.Mannschaft kommen aus der eigenen Jugend- und Amateurabteilung. Zum ersten mal haben wir dieses Jahr die Lizenz für die Regionalliga ohne Bedingungen und Auflagen erhalten.
Nun steht der Verein in der kommenden Saison vor der nächsten großen Aufgabe: Die Qualifikation zur neuen 3.Liga. Dafür möchte ich den „Blauen“ und meinem Nachfolger Peter Zeidler alles Gute Wünschen.
Vielen Dank an alle die uns in den letzten Jahren unterstützt haben. Die Fans, die Sponsoren, alle Funktionäre und ehrenamtliche Helfer . Vielen Dank an die Jugend- und Amateurabteilung. Ganz besonderen Dank meinem Funktionsteam der 1.Mannschaft im besonderen natürlich meinem Co-Trainer Stefan Minkwitz.

Das größte Dankeschön geht an meine Mannschaft. Es war eine spannende Zeit die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Wir haben tolle Menschen in dieser Mannschaft. Alle werde ich in sehr guter Erinnerung behalten und aus der Ferne die weitere Entwicklung beobachten.

Liebe „Blauen“, ich danke euch für die schöne Zeit.

Robin Dutt

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Vorberichte: Stuttgarter Kickers – TSG Hoffenheim

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 26.05.2007 14:00
Stadion: GAZI-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter: Maier (München)
Assistenten: Valentin (Taufkirchen), Kruppa (München)

Stuttgarter Kickers: Trainer Dutt hat durch die Sperren von Akcay (Rot) und Hartmann (5. Gelbe) Probleme im Mittelfeld. Dundee (Muskelfaserriss) fällt weiter aus.

TSG Hoffenheim: Nach seiner abgesessenen Gelbsperre führt Mesic wieder die TSG-Offensive an. Mayer und Spilacek schauen nach der 5. Gelben Karte zu.

Aufstellung

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Benda, Wildersinn, Härter, Stierle – Parmak, Gambo, Weller – Kacani, Yildiz, Vaccaro; Trainer: Dutt
TSG Hoffenheim
D. Haas – Bindnagel, Göttlicher, Janker, Löw – Teber, Salihovic – Matthias Keller, Copado, Paljic – Mesic; Trainer: Rangnick

Kicker

Manuel Hartmann und Mustafa Akcay gesperrt

Chef-Trainer Robin Dutt muss am Samstag in der Partie gegen die TSG Hoffenheim (Anstoß um 14:00 Uhr im GAZi-Stadion) erstmals in der Saison auf Manuel Hartmann verzichten. Der 23jährige Mittelfeldspieler kassierte am vergangenen Wochenende bei Hessen Kassel seine 5. Gelbe Karte und muss deshalb heute leider auf der Tribüne Platz nehmen. Manuel Hartmann hatte in der laufenden Saison bislang als einziger Spieler neben Torhüter David Yelldell keine einzige Minute gefehlt.
In der Begegnung mit Hoffenheim wird auch Mustafa Akcay fehlen. Er erhielt für ein Handspiel auf der Torlinie in der Partie gegen Kassel die Rote Karte und wurde vom DFB-Sportgericht für eine Partie gesperrt.

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Dutt hofft gegen Hoffenheim auf drei Punkte

„Ich brauche keine Blumen, ich brauche keine Geschenke, mir reicht zum Abschied ein Sieg.“ Mit diesen Worten skizzierte Kickers-Trainer Robin Dutt seine Gefühle vor dem letzten Heimspiel am Samstag um 14 Uhr im GAZi-Stadion gegen den Zweitliga-Absteiger TSG Hoffenheim. Nach fünfjähriger Tätigkeit bei den Blauen verabschiedet sich Robin Dutt damit im heimischen Stadion von seinen Fans und da kommt bei dem zum SC Freiburg wechselnden Coach durchaus Wehmut auf. „Insgesamt war es doch eine spannende Zeit bei den Kickers, in der ich auch sportlich einiges bewegen konnte“, betonte Dutt bei der Abschluß-Pressekonferenz.

Zu gerne würde Robin Dutt jetzt also die drei Punkte gegen die Mannschaft von Trainerkollege Ralf Rangnick einfahren, doch dürfte das ein schwieriges Unterfangen werden. Manuel Hartmannn und Mustafa Akcay fallen nämlich wegen Sperren aus und der Einsatz von Bashiru Gambo erscheint eher unwahrscheinlich. So muß der Kickers-Trainer also eine neue Formation im Mittelfeld finden und eventuell erhält hier der bisherige Amateur Dominique Rodrigues erstmals von Anfang an eine Chance.

Von ihm wie von den anderen Spielern erwartet Robin Dutt einen ganz besonderen Einsatzwillen, um im Duell mit Hoffenheim zu bestehen. Ansonsten freut sich der Trainer auf das Wiedersehen mit dem früheren Torjäger Mirnes Mesic und hofft, dass die Kickers-Abwehr in diesem Spiel kompakt steht. „Gegen Hoffenheim war meine Mannschaft immer besonders motiviert und vielleicht gelingt auch diesmal eine optimale Leistung“, äußert sich der Kickers-Trainer

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StZ: Wetzel kehrt zurück

Alter Bekannter im Präsidium

STUTTGART (ump). Nachdem der Kader des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers für die nächste Saison mit drei Neuverpflichtungen Konturen angenommen hat, ist jetzt auch das Präsidium komplett. Der Verein hat gestern mitgeteilt, dass der ehemalige Aufsichtsratschef und Versicherungsvorstand Hans-Jürgen Wetzel als vierter Mann in das Gremium rückt. Der 64-Jährige wird dabei für das Marketing sowie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein.

„Er ist ja sehr lange mit dem Verein verbunden und verfügt beruflich über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Marketing und Vertrieb“, sagt der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum zu der Entscheidung, nachdem zuvor einige Wunschkandidaten abgesagt hatten. Doch Eichelbaum fügt hinzu: „Herr Wetzel stand von Anfang an mit im Fokus. Es hat aber eine Weile gedauert bis er sich zur Verfügung stellte.“ Schließlich wollte Wetzel nach dem Rücktritt als Aufsichtsratschef im September 2005 eigentlich keinen offiziellen Posten im Verein mehr übernehmen. Doch nicht zuletzt die Frau des verstorbenen Expräsidenten Dünnwald-Metzler habe zum Stimmungswandel beigetragen.

Stuttgarter Zeitung

Präsidium der Stuttgarter Kickers jetzt komplett

Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Jürgen Wetzel (64) wurde in der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Stuttgarter Kickers zum neuen Präsidiumsmitglied für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bestellt. Das Präsidium ist damit vollständig. Die Präsidiumsmitglieder hatten sich einstimmig für den ehemaligen Vorstand der Stuttgarter Versicherung AG ausgesprochen, da er als langjähriges Gremienmitglied der Kickers umfassende Kenntnisse des Vereins besitzt und darüber hinaus als jüngerer Pensionär auch die zeitlichen Vorgaben dieses Amtes vollständig begleiten kann.

Der Präsident Dirk Eichelbaum kommentierte die Wahl in das Präsidium entsprechend erwartungsvoll: „Mit Hans-Jürgen Wetzel konnte ein langjähriger Begleiter des Vereins für dieses Amt gewonnen werden, der über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich von Marketing und Vertrieb verfügt. Dieses Potential wollen wir nutzen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Herr Wetzel wollte nach seinem Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Stuttgarter Kickers im Jahre 2005 ursprünglich nicht mehr für ein Amt zur Verfügung stehen, entschied sich aber nach entsprechender Anfrage des Präsidiums und mit Unterstützung von Frau Ursula Dünnwald-Metzler letztlich nochmals sein ganzes Know-How einzubringen.

Offizielle Homepage

Von Sirnau nach Koblenz

Manuel Hartmann wechselt von den Stuttgarter Kickers zur TuS in die zweite Liga

Stuttgart – Aus dem „Blauen“ wird ein „Blau-Schwarzer“: Manuel Hartmann wechselt von Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers zur neuen Saison zum Zweitligisten TuS Koblenz. „Dort sehe ich die beste Perspektive für mich“, erklärt der Sirnauer – sein letzter Heimauftritt mit den Kickers am Samstag gegen die TSG Hoffenheim bleibt ihm allerdings verwehrt.

Von Beate Wockenfuß

SG Eintracht Sirnau, VfL Kirchheim, SGV Freiberg, Stuttgarter Kickers – und jetzt TuS Koblenz. „Es hat einfach alles gepasst“, begründet Hartmann seine Entscheidung für das Angebot des Zweitligisten. Der Mittelfeldmann war zuletzt gleich bei mehreren Vereinen begehrt. Unter anderem hatten die SpVgg Unterhaching und der TSV 1860 München ihre Fühler ausgestreckt. Für den rheinischen Club sprach in erster Linie Coach Uwe Rapolder. „Er ist ein Riesentrainer“, schwärmt der 23-Jährige. Aber auch von der Mannschaft ist er begeistert: „Das ist eine coole Gruppe, die viel vor hat.“Heute unterzieht sich Hartmann in Koblenz der obligatorischen sportmedizinischen Untersuchung, danach folgt die Unterschrift unter den Dreijahresvertrag. Doch nicht nur die sportliche Zukunft ist geklärt. Im Oktober beginnt der ehrgeizige Schwabe an der Fern-Universität Hagen ein Teilzeitstudium der Wirtschaftswissenschaften. „Ich habe in der Schule einfach zu hart gearbeitet, um mich jetzt ausschließlich auf Fußball zu konzentrieren“, begründet er den für einen Profikicker eher ungewöhnlichen „Nebenjob“. Für den jungen Mann aus Sirnau beginnt damit im Sommer ein neuer Lebensabschnitt. Zum ersten Mal verlässt der bekennende Familienmensch sein Elternhaus, hat aber bewusst einen Verein nicht allzu weit entfernt gewählt. „Das ist ein schwerer Schritt für mich, aber der richtige“, ist er sich sicher.Seine Fans im Gazi-Stadion können ihren „Manu“ nicht noch einmal in Aktion erleben. Denn das vorletzte Saisonspiel der Kickers am Samstag (14 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim wird das erste sein, bei dem Hartmann nur zuschaut. Bisher noch keine einzige Minute gefehlt, ist er nach seiner fünften Gelben Karte ausgerechnet für das letzte Heimspiel gesperrt. Seine finale Partie mit den „Blauen“ bestreitet er beim Saisonfinale in Elversberg – und dann geht es hoch in Liga zwei.

Eßlinger Zeitung